Cum cura et defectus intellectus

“Mit Sorge und Unverständnis verfolgen wir als Autoren und Künstler die öffentlichen Angriffe gegen das Urheberrecht”, hebt eine Online-Resolution an, mit der ein Schar von Urhebern “gegen den Dienstahl geistigen Eigentums” protestiert. Weil mich der pastorale Ton an päpstliche Enzykliken erinnerte , die immer nach ihren lateinischen Eingangsworten benannt werden und das Lateinabitur zu lange her ist,  habe ich vom  Google Translator checken lassen, was “Unverständnis” heißt – und “defectus intellectus” klingt nicht nur gut, sondern paßt auch in anderer Hinsicht zu dieser Bulle, denn so wirklich intelligent ist es nicht, was die Damen und Herren Urheber schreiben.  Dass das Ende des Holzwegs gekommen ist, haben sie offenbar noch nicht verstanden

“Die alltägliche Präsenz und der Nutzen des Internets in unserem Leben kann keinen Diebstahl rechtfertigen und ist keine Entschuldigung für Gier oder Geiz.” – wohl wahr, aber auch Mord und  Totschlag sind ja durch die Präsenz des Internets nicht entschuldigt. “Die neuen Realitäten der Digitalisierung und des Internets sind kein Grund, den profanen Diebstahl geistigen Eigentums zu rechtfertigen oder gar seine Legalisierung zu fordern. Im Gegenteil: Es gilt, den Schutz des Urheberrechts zu stärken und den heutigen Bedingungen des schnellen und massenhaften Zugangs zu den Produkten geistiger Arbeit anzupassen.” Hmmmh. Den letzten Halbsatz würde ich unterschreiben. Ansonsten aber scheint mir die ganze Erklärung als stures Beharren auf dem Status Quo und letztlich genauso naiv wie die “Alles Gratis”-Mentalität juveniler Netzpiraten.

Als jemand, der seine Existenz seit Jahrzehnten als freier Autor bestreitet, habe ich wie jeder “Urheber” ein genuines Interesse daran  für meine Hervorbringungen bezahlt zu werden (der 2010 verstorbene Kollege Hans-Georg Behr hatte in diesem Sinne unter seinem Namen auf dem Briefpapier das schöne Motto “Nimmt Geld für gute Worte” eingedruckt) – und gleichzeitig berechtigte Zweifel, dass es wirklich gilt “den Schutz des Urheberrechts zu stärken”. Denn dies ist sehr wohl, und da haben die Piratenfreunde ziemlich  recht, in erster Linie ein “Verwerter” – und kein “Urheber-Recht”, denn bei Urhebern kommt nur ein Trinkgeld an. Wie wir hier unlängst am Beispiel von Taschenbüchern mal vorgerechnet haben: “Die kleine „Vermittlungsgebühr“, die Autoren an Ihre Verlage und Zwischenhändler entrichten, beträgt 95% des Verkaufspreises.”  Der Urheber mag  insofern zwar bei der Schaffung eines Werks ganz am Anfang stehen, wenn es an die Verteilung der Erlöse geht aber ganz hinten – ohne ihn (oder sie) wäre alles nichts, doch den Löwenanteil der Erträge fressen andere.

“Das Urheberrecht ist eine historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit gegen feudale Abhängigkeit, und es garantiert die materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen.” heißt es in dem Aufruf . Dass 95 % Vermittlungsgebühr einen Fortschritt gegenüber der Leibeigenschaft des Feudalismus  darstellen läßt sich nicht bestreiten, was die garantierte “materielle Basis” betrifft  sind Zweifel aber mehr als angebracht, denn sie kommt zu 95 % nicht dem geistig schaffenden Individuum zu Gute, sondern einem eher ungeistigen schnöden Geschäftsbetrieb.

Als Autor oder Künstler ist man zwar gezwungen, sich solchen historisch gewachsenen Systemzwängen zu unterwerfen, aber als “historische Errungenschaft”  würde ich dieses unfaire Verteilungssystem lieber heute als morgen abgeschafft bzw. reformiert sehen. Statt es zu verteidigen und zu stärken, gilt es, darüber hinaus zu denken. Mit den digitalen Medien und dem Internet gehen nämlich die Zeiten zu Ende, in denen die die Autoren  in der Verwertungskette von Baum zum Buch das schwächste Glied darstellten und sich mit den Krümeln, die ihnen die Verwerter überlassen,  zufrieden geben müssen. Das Publizieren – der Transport von Worten, Tönen und Bildern in die Öffentlichkeit – ist von einer kapital,- und materialträchtigen Großoperation zu einer Knopfdruck-Aktion geworden, ebenso wie der Kauf unde Verkauf dieser Werke. Dies krempelt das seit Erfindung des Buchdrucks im Prinzip unveränderte System der Vermittlung und Vermarktung von Texten radikal um – und damit auch das überkommene Modell des Verlags,-und Buchhandelsgeschäfts. Wie eine faire Honorierung kreativer Leistungen im Zeitalter des Filesharings auszusehen hat, diese Frage ist noch nicht beantwortet und  wie eine Lösung auszusehen hätte, die möglichst 95 % aller Erträge  dem “individuellen geistigen Schaffen” zukommen läßt und nur 5% Verwaltungskosten benötigt, ist  eine der größten Herausforderung des Informationszeitalters. Darüber sollten sich die Kreativen und Geistesarbeiter im Lande lieber Gedanken machen, statt hysterisch sowie cum cura et defectus intellectus… “Wir sind die Urheber!” zu schreien und so zu tun, als wolle ihnen irgendwer diesen Status absprechen und das Urheberrecht abschaffen. Das will niemand… worum es stattdessen geht, ist in der im seit gestern im Netz befindlichen Gegen-Resolution nachzulesen.

28 Comments

  1. Guter Artikel Mattes !
    Der Defectus der System-Logik muss aus der Welt:

    Das Parasitentum der 95% Absahner !!
    Deren “ungeistig schnöder Geschäftsbetrieb”:

    “Immer wieder wird die Berechtigung des Bankgewerbes mit dem Hinweis auf die allgemeinwirtschaftliche Optimierung der Zuordnung von Ressourcen begründet. Faktisch leben diese Spieler von Gewinnen aus nationalökonomisch irrelevanten Großwetten, die lediglich die Wirtschaften verarmen lassen, da Vermögen wegen sinnloser Großwetten umverteilt wird und nicht bei denen verbleibt, die die Werte geschaffen haben”—–Um kriminelle Profite zu waschen und “Black Budgets” zu füttern, machen die “sinnlosen Großwetten” natürlich Sinn, nur eben nicht für den normalen Bürger—–

    Wir brauchen keine neue DDR–keine EUDSSR–keine Fiskal-und Transferunion eines Bundesstaates Europa….sondern eine Bürgergesellschaft in nationalstaatlicher Verfaßtheit mit einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft, die Raum läßt für alternative Geldmodelle, bei klarer Trennung von Geschäfts-und Investment-Banken, bzw deren partieller Stillegung…..sonst wird es apokalyptisch !!

    Das Nationalstaaten per se die Tendenz hätten kriegslüstern zu sein, ist genau so ein Ammenmärchen wie die offizielle 9/11 Story
    Bieten immer gute Infos :
    http://www.thedailybell.com
    http://www.kaschachtschneider.de
    http://www.dr-hankel.de/

  2. @roc: ich wäre eher für stadtstaaten, weil ich mich nicht als “deutscher” fühle (gut momentan eher als getriebener einer nennen wir es nwo) und mich eher der eigenen stadt oder dem eigenen viertel verbunden fühle. hier kenne ich die leute, die mentalität. man kennt die exakten probleme und kann es besser beurteilen, aber WER hat schon die muse einen europäischen vertrag durchzulesen? niemand.. demokratie braucht informierte bürger, aber ich sehe eine zunahme der desinformation und der verblödung. idealer nährboden für eine diktatur.
    und wenn die nationalstaaten schon zweifelhafte “demokratien” waren wie etwa das system kohl als sie sich zur EU zusammengeschlossen haben, was soll daraus erwachsen?? man kann doch aus faulen äpfeln keinen leckeren apfelkuchen backen

  3. @roc am 12.05.2012 um 07:06 Uhr

    “There is always more to know about EVERYTHING”

    Die Urheber sind noch ganz andere, lieber roc
    die haben “göttliche” Rechte sich selber verliehen, und uns die Pflicht auferlegt, uns bis zum Sarg als Steuersklaven und Melkkühe krumm zu legen.

    Diese Urheber sind in eigener Lesart “Auserwählt”, denn niemand sonst darf Geld aus dem Nichts herstellen.

    Exkurs:
    Das Urheberrecht als “historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit gegen feudale Abhängigkeit”
    blendet aus, das Feudalherrschaft weiterhin über das Geldwesen ausgeübt wird. Nur, und zwar nur deshalb, durfte auch die französische Revolution mit den bürgerlichen Errungenschaften siegen, beförderte sie doch die Ausweitung des Geldwesens !!

    Siehe : Secret Societies: Illuminati, Freemasons, and the French Revolution / amazon.com

    Deinen gut gemeinten Ratschlägen zum Trotz:
    Die “Apokalypse” ist in der Giralgeldschöpfung der Zentral-und Geschäftsbanken systemisch angelegt, Reformen zum Wohle des Volkes innerhalb des Schuldgeldsystens sind UNMÖGLICH !!

    Das System ist genial für seine Erfinder, denen alle realen Vermögenswerte zufallen und die die Haltbarkeit und Lebensdauer des Systems und der Menschen !! über Zinspolitik und Regulierung-De-Regulierung steuern können.

    Deren “One World Government”-Ziele, sind deutlich sichtbar für jeden der 1 und 1 zusammenzählen kann, und auch ausreichend dokumentiert, aber sind noch nicht mal des Pudels Kern.

    Ich dachte auch erst : David Icke ?….Was für ein Kasperkopf !!
    Ich muss korrigieren: Der Mann ist gut…sehr gut sogar…ein “Urheber” mit 20 plus Jahren Recherche.
    David Icke – The Manipulation of Humanity & The Multi-Dimensional Matrix pt.1-2
    http://www.youtube.com/watch?v=B4Pg7v14plE

    Die Hoffnung bleibt, dass die Rangordnungskämpfe innerhalb der Finanz-Oligarchie diese paralysieren, und unsere Rechte auf zivilen verfassungsgemäßen Widerstand bestehen bleiben.
    Für diese Rechte müssen wir ringen,
    genauso wie für den maximalen Durchblick ggfs. jenseits und gegen unsere vorläufigen Urteile.

  4. @Benjamin am 12.05.2012 um 11:44 Uhr
    genau !……Rezepte für leckeren Apfelkuchen werden irgendwann in Gold aufgewogen werden
    Nur in der Region ist Demokratie wirklich lebbar !

    …Unsere Mandatsträger folgen doch ganz anderen Flötentönen und dazu gehört auch deren Hordenverdeppung und Gesinnungslumperei…Sie sind deshalb alle gerne in der Politik, weil sie in vernünftigen Berufen sonst eh alle keine Chance hätten !

    Was wissen die Abgeordneten über den EFSF? Ahnungslose Abgeordnete? 29.09.2011
    http://www.youtube.com/watch?v=iLLfUIm4sWs

    Schäuble sagt was er wirklich denkt
    http://www.youtube.com/watch?v=Iq8uVHCHaBQ

    Wolfgang Schäuble spielt Sudoku im Bundestag 27.02.2012
    http://www.youtube.com/watch?v=ok-A4Jskhjo

  5. “…wie eine Lösung auszusehen hätte, die möglichst 95 % aller Erträge dem “individuellen geistigen Schaffen” zukommen läßt und nur 5% Verwaltungskosten benötigt, ist eine der größten Herausforderung des Informationszeitalters.”

    Aber relativ einfach zu machen, behaupte ich mal kühn:

    -jeder “Urheber” hat eine digitale Kennung, stellt seine Produkte zum Abrufen oder Downloads ins Netz, die von einer neutralen Agentur gezählt werden.

    – auf Computer wird eine einmalige Hardwareabgabe und auf Breitbandanschlüsse eine monatliche Content-Flatrate erhoben, die dieser Agentur zugehen, die sie an die Urheber ausschüttet.

    – die gesamte Abwicklung kann nahezu vollautomatisch laufen und sollte, einmal installiert, tatsächlich mit höchstens 5 % “Verwaltungskosten” zu betreiben sein.

    Schlauere Köpfe als ich haben bestimmt in dieser Richtung schon was ausgedacht – technisch sollte das auf jeden Fall machbar sein. Die Frage ist, warum es nicht gemacht wird….

  6. @TomTom am 12.05.2012 um 17:04 Uhr
    Gott sei Dank wird es noch nicht gemacht !!

    Das Internet MUSS dezentral bleiben !! Eine “neutrale” Agentur a la S&P- Moody-Fitch ? Die Urheberrechte-Agentur zählt dann doch genau so falsch wie youtube und die Leute mit heißeren und originelleren Infos und Ideen als Mainstream-Media, oder als erlaubt ist, verdienen dann gar nichts mehr, trotz Millionenaufrufen, so es der Admin so will und irgendwann crashed dann der Server… wird unter Clean-sweep wieder hochgefahren…und ALLE Daten sind weg, bzw. woanders, da wo sie nicht hingehören.

    Digitale Kennung + neutrale Agentur ist in der Theorie schön, in der Praxis werden Autoren, Inhalte, User noch einfacher erfassbar, und landen ggfs auf Blacklists oder werden wegen sogenannter “Hate-Crimes” aus dem Verkehr gezogen.

    Das ist doch das Risiko bei Deinem Vorschlag bzw. die totsichere Aussicht, sollte Dein Vorschlag “Real Life” gehen, mit Tarnkappen-Gatekeepern und anderen IT-Cloud-Honigspuren inklusive—Jede Wette ! Wir brauchen WENIGER nicht MEHR zentrale Kontrolle
    http://netzwertig.com/2011/05/19/eli-parisers-filter-blase-die-neue-gefahr-der-tarnkappen-gatekeeper/

  7. @ gabogirao:
    Nein, eine “neutrale” Agentur wie Ican, die Adressen im Netz vergibt. Da registrieren sich die Urheber und erhalten ihre Kennung. Die fügen sie jedem ihrer Werke bei, die sie ins Netz stellen und die Agentur zählt jedes mal, wenn diese Kennung im Netz aufgerufen wird – die ID des Useres interssiert nicht, nur dass er menschlich ist. Das läßt sich alles machen – und wird ja teilweise schon so gemacht. Wie hier in diesem Blog wenn man einen Kommentar schreiben will.

    Mit wachsender Überwachung hat das gar nichts zu tun, nur wer seine Werke honoriert haben möchte, muß seine Urheber-Kennung einfügen. Ansonsten kann er weiter anonym posten was er will. Da sehe ich gar kein Risiko.

  8. @ TomTom am 12.05.2012 um 19:33 Uhr
    Das gesammte Internet ist seit Beginn ein trojanisches Pferd…..Es kommt vom US-Militär ( Arpanet) http://de.wikipedia.org/wiki/Arpanet
    und die werden immer ihren Technologieschrott irgendwann freischalten für die
    Bevölkerungen….google,microsoft,apple,youtube, twitter, paypal, facebook etc. kooperieren alle miteinander und die MÜSSEN allein für die 3000 Geheimdienste in den USA alles offenlegen…..deshalb stellt sich die Frage “Risiko” eigentlich sowieso nicht…..gebe Dir da Recht.

  9. @Gerd am 12.05.2012 um 20:55 Uhr
    “Bröckis Kumpel im Geiste” ?…..Irgendwie hast Du’s ja gar nicht geschnallt…..In Bröckis Namen :

    “We are not racist, xenophobic, homophobic, or prejudiced against any race, creed, or national origin. We are prejudiced only against CRIMINALS OF ALL SORTS”

  10. OFF-Topic und dann doch wieder nicht

    Bob Dylan’s most beautiful song that he wrote aging. “Not dark yet….but its getting there”

    http://www.youtube.com/watch?v=05L0YTrODxk

    “My sense of humanity is going down the drain-behind every beautiful thing is some kind of pain-I’ve been down on the bottom of a world full of lies–I ain’t looking for nothing in anyone’s eyes”

    Damit wäre zu allen Themen eigentlich alles gesagt

  11. Urheberrecht und Geistigeseingentum sind so schwachsinnig, dass der Ablasshandel der katholischen Kirche dagegen wie das Sinnvollste Gesezt der Welt rüberkommt.

    In allen Lebewesen ist das Nachahmen und Kopieren in die Gene gelegt. Die ganze Evolution basiert auf kopieren von Information. Und irgendwelche Vollidioten konnten tatsächlich Leute ( hauptsächlich Deutsche und Amis ) überzeugen, dass ohne Urheberrecht alles vor die Hunde geht.
    Das man Information vor ihren gebrauch schützen muss. nicht alle Leute dürfen jede Info nutzen. Wo kämen man denn hin?

    ich möchte trotzdem Brainlos daran erinnern, dass er Guttenberg nicht das kopieren erlaubt hatte. Gutti muss Urheberrecht beachten. Erst jetz, wo Brainlos das Piraten-Programm gelesen hat, schnallt er langsam, ganz langsam was.

    und lieber Matthias:

    “eine der größten Herausforderung des Informationszeitalters”

    ist betimmt nicht das Urheberecht!!!!! oder seine Umstrukturierung. so ein Schachsinn.

    Was du endlich verstehen muss, ist das Information ansich nichts ist, was insich zu schützen ist.

    man stelle sich vor jemand hat als erstes die Information, dass ein Meteorit in 3 Monaten auf die Erde fällt und lässt diese Info Schützen.

    Scheiße oder? keiner darf diese Information benutzen, weil sie je geschützt ist.

    Information, ist nichts, das man klauen kann. Weil zum klauen, muss du es jemanden wegnehmen.
    du behälts aber deine Info. Verlierst nur Geld. Aber isch brauche keine GEld, um mir ein Lied anzuhören oder in den Himmel zu gucken.

    aber was rede ich….. Bröcki irgendwas erklären…. Mea Culpa!

    alles, was sich in Nullen und Einsen verwandeln lässt, sind auch Nullen und Einsen. Das man das auch nicht verstehen will, ist mir ein Rätsel.

    das Musik, Texte, Bilder und alle möglichen Strukturen mit Nullen und Eisen abgebildet werden können, bedeutet, dass es uns allen als Menschheit gehört. Immer und Ständig!

  12. Diesmal tritt arab als “Gerd” auf . Tststs…. Und sieh mal einer an: Janukowitsch ist doch womöglich auch nur ein korrupter und auf eigenen Vorteil bedachter Politiker – zum Glück gibt es bei uns solche ja nicht, aber dafür einen “Gerd”, der den “Bröcki” aufklärt, welcher bestimmt dachte, der “Janu” sei ein gerechter und uneigennütziger Mensch, der letzte seiner Art. Dieser wiederum hat sich – wie unerhört – “auf Staatskosten ein Arbeitszimmer einrichten lassen”. Da hört der Spaß aber wirklich auf! Merkel oder Gauck haben alles selbst bei IKEA zahlen müssen und haben nur ein Home-Office. Zum Glück deckt das EhNaMag solche Skandale rigoros auf. Bleibt die Frage, ob, wenn dem Ukrainer “Ungemach droht”, wenn er gar in Haft kommt, unsere Politiker sich dann auch so für ihn einsetzen werden wie für seine (noch korruptere?) Vorgängerin….. Sein Problem: Er wird sich keinen blonden Unschulds-Haarkranz flechten lassen können, das wäre zu auffällig 😉

    Zum Thema: Künstler, die die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt haben, verdienen dank Internet heute viel mehr Geld, als sie sich zu früheren Zeiten je hätten träumen lassen. Das hat vor allem mit den Vermarktungsmöglichkeiten zu tun, die übrigens auch dafür sorgen, dass die Oberzensurbehörde “Radio” (vor allem: Öffentlich-rechtliches Radio und TV) nicht mehr im Verbund mit einigen Mächtigen in der “Unterhaltungsindustrie” dafür sorgt, was ein Hit wird und was man gar nicht sendet. Der Aufschrei einiger in diesem System etablierter Künstler zusammen mit den Talkmastern der Nation zeugt vor allem davon, dass man sich diese Butter nicht gerne vom Brot nehmen lässt.

    Vor ein paar Wochen lief eine Sendung mit diesem unsäglich dauergrinsenden Markus Lanz. Er hatte einige halbwegs bekannte Künstler, Journalisten und diese ehemalige Piratenvorsitzende (oder so) eingeladen, um über dieses Thema zu reden. Abgesehen davon, dass sich die Piratenbraut ständig alleine gegen 4 andere (inklusive Lanz selbst) und das entsprechend verdummte Publikum ankämpfen musste, wurde ständig am Thema vorbei geredet. Nur ein Beispiel: Man warf der Piratin vor, dass sie – legal erworbene und bezahlte – Musikdateien an Freunde weiter gebe. Das wurde dann immer mit Jeans verglichen, die man ja auch kaufen muss und dann nicjht kopieren kann. Leider war sie derart in der Bedrängnis, dass ihr die einfachste Lösung nicht einfiel: Eine Hose kann man nicht mit einem Mussikdownload vergleichen. Eine CD oder ein Buch schon eher. Und beides kann ich selbstverständlich immer schon an Freunde weiter geben, die können es sogar kopieren, ich bekomme diese Dinge auch fast kostenlos in der städtischen Bibliothek und so weiter. Und kein Mensch käme auf die Idee, das alles zu verbieten oder strafzuverfolgen. Übrigens kann ich sogar eine Hose verleihen – nur halt nicht kopieren….

  13. @Benajamin

    herrlich. Mittlerweile kann ich länger über dich als äber Bröcki lachen. Und das soll was heißen.

    der Spruch war wieder mal göttlich:

    “ich wäre eher für stadtstaaten, weil ich mich nicht als “deutscher” fühle (gut momentan eher als getriebener einer nennen wir es nwo)”

    bis hierhin war es schon kaum zu steigern. Nur zur Info, man muss sich nicht fühlen, um irgendwas zu sein. Das ist man von Geburt an oder nicht.

    Na ja. Ich dachte, das wars. Mehr schwachsinn wird er wohl nicht raushauen. Aber doch:

    ” und mich eher der eigenen stadt oder dem eigenen viertel verbunden fühle. hier kenne ich die leute, die mentalität. man kennt die exakten probleme und kann es besser beurteilen”

    am besten ist wohl, wenn du dein Klappse nicht verlässt.

  14. und nun ein statement von einem praktiker, ihr theoretischen überkapazitäten:

    ein urheber erkämpft seine ergebnisse in einem showdown mit dem tod auf der basis du oder ich.

    wenn es soweit ist, gevatter also überwunden und ein werk vorgelegt worden ist, das solchen namen auch wirklich verdient (darüber befinden unter anderem bzw. letztlich auch spezialisierte gerichte – so sich deren engagement ein seiner leistung beraubter urheber denn leisten kann und so derlei rechtsprechung noch nicht ganz von der globalen verwerterkabale ausgehebelt/ausgekauft worden ist), stürzt sich – “WIR haben ein werk entdeckt, mit dem sich reibach machen lässt!” – als erstes die neoliberale verwerterkabale darauf, die ständig schreit: “urheberrechtssprechung, urhebergesetze, geht mir aus dem weg, WIR sind es, die jedem werk erst geltung verleihen, indem WIR es kraft unseres vermögens vervielfältigen und unter die leute bringen – die künstler, was vermögen sie auf UNSEREN märkten, sie sollen gefälligst allesamt verrecken!”

    um den punkt klar zu machen (wer aufgepasst hat, hat den klitzekleinen fehler in der “rechnung” schon bemerkt):
    es geht um missbrauch, den missbrauch geistiger leistungen – und, arab, du von geburt an perfekter superdupervollidiot, so etwas gibt es nun einmal tatsächlich – beim urheberrecht.

    der urheber muss den ihm an sich rechtlich zugesicherten, aus einer hundert jahre lang währenden juridischen auseinandersetzung erkämpften status behalten, den gebrauch, die nutzung seiner aus ihm in jenem kampf, in jener auseinandersetzung mit dem tod, oder besser gesagt mit dem absoluten NICHTS, geborenen leistung(en) bestimmen (und im missbrauchs-, vergewaltigungs- und/oder plagiatsfall erfolgreich ahnden bzw. ahnden lassen) zu können.

    wovon soll er/sie sonst leben, wenn alle anderen homini oeconomici von ihren leistungen leben können sollen?
    von hartz IV?

  15. fortsetzung

    es muss ein klarer trennungsstrich zwischen raubkommerzieller, identitätsräuberischer und kriminogener nutzung (d. h. in dem falle vernutzung, missbrauch, vergewaltigung) geistiger leistungen und deren privatimer und dementsprechend explizit gestatteter nutzung erfolgen bzw. beibehalten werden.

    die neoliberal angesteckten trittbrettfahrer des “ich möchte doch bloß meine freiheiten als ungehinderter konsument feiern”- zipfelgesichts soll der arab holen.
    Bzw. behalten.

  16. Für Leute, die andere als “Brainlos” bezeichnen, sei noch Folgendes angemerkt (auch wenn solche Leute offenbar von Natur aus nichts dazulernen können): Guttenberg wurde nicht fürs Kopieren gerügt, auch nicht fürs Einfügen, sondern dafür, dass er das Kopierte und Eingefügte anschließend unter eigenem Namen in einer “wissenschaftlichen” Arbeit veröffentlichte. Eigentlich könnte auch arab das endlich mal schnallen. Aber was heißt schon “eigentlich”…

  17. @Rheinbogen am 15.05.2012 um 09:02 Uhr
    arab ist doch ein witziger Bold……der wirft sich wahrscheinlich immer ne Engelstrompete in den Frühstückstee. Tippe mal: “Scopolamine” hat ihn am Wickel 🙂

    http://www.dailymail.co.uk/news/article-2143584/Scopolamine-Powerful-drug-growing-forests-Colombia-ELIMINATES-free-will.html

    Leider erschweren die Riemen, die er verfasst, die Lektüre und Diskurse der etwas gehaltvolleren Beiträge hier auf dem Blog……Aber was ist schon perfekt ?

  18. @Rolli

    das ist scheiß egal. Jeder darf jede Information nutzen. es ist scheiß Egal WER eine Idee hatte. Es kommt auf die IDEE selbst an, ob sie gut ist oder nicht.

    und ich würde alles dafür geben, dass es nur noch Künster, Musiker und vor allen Authoren gibt, die Dinge machen, weil sie es der Menschheit geben wollen und nicht, weil sie von der MEnschheit GEld wollen.

    Stell dir vor es würden nur noch Bücher geschrieben werden, die auch wirklich unter allen Umständen geschrieben werden wollen????

    Breinlos hätte uns mit seinem Schwachsinn verschont.

  19. @Picel

    “(d. h. in dem falle vernutzung, missbrauch, vergewaltigung) geistiger leistungen ”

    wie zum Teufel soll man Information, also Nullen und Einsen “Vernutzen” oder “Missbrauchen” oder “”Vergewaltigen”

    Wenn ich Information habe, nutze ich sie auch, weil sie in meinen Hirn ist. Es ist völlig egal wo sie vorher war. Jetzt hab ICH sie und nutze sie. Solltes du das Hirn nicht nutzen wollen, ist es diene Entscheidung. Aber GEsetze braucht kein Arsch.

    und ihr merkt ja selber, dass man nicht zwischen Guttenberg, Schülern, Raubkopieren, Kopien für Freunde usw. unterscheiden kann. Warum???

    weil es alles Nullen udn Einsen sind. Das ist das erste, was man an Information verstehen muss. Sie entsteht in EUCH und nicht INSICH!

  20. @Penis

    Leistung ist ein Physikalischer Begriff. der Geist hat keine Physik. Was zum Teufel soll geistige Leistung sein?

    wir alle denken. und jede Idee ist aus einer anderen hervorgegangen. Niemand, höchstens Jesus, kann behaupten irgendwas völlig alleine mit seinem Geist geleistet zu haben. Alles ist abhängig von anderem.

    wie zum Teufel kann man sich einreden, dass jemand das Recht auf eine Idee hat, nur weil er nachweisen kann, das er sich als erster zu Papier gebracht hat.

    Leute, ich weiß, dass ihr keinen Funken Phantasie bzw. eigene Denkleistung habt. Deswegen ist es OK.
    Aber das kann eigentlich jeder 10jährige nachvollziehen. Urrheber sind OK. Aber Rechte haben sie keine. So ist es nun mal.

  21. @Rolli

    ui. du hast ja mal versucht nachzudenken. Respekt!!!

    “Das wurde dann immer mit Jeans verglichen, die man ja auch kaufen muss und dann nicjht kopieren kann.”

    Wenn du etwas weiterdenkts, hast du es bald.

    Bedenke, dass Musik erst in deinem Hirn entsteht.

    Auch gemein ist doch, dass jeder Bilder fotografieren kann, um sie zu hause aufzuhängen. Auch die Monalisa.

    aber Musik von Madonna ist ja heilig. Die darf man nicht kopieren…. oder Bröckling Buch….

    komisch, dass sich bei Bildern keiner aufregt. Da ist es klar, dass man sie kopieren darf. Aber Musick und Texte nicht…. Warum? weil ihr dumm seid

  22. @Pecas

    “wovon soll er/sie sonst leben, wenn alle anderen homini oeconomici von ihren leistungen leben können sollen?
    von hartz IV?”

    JA. deswegen will man ja auch die Lebensrente einführen, damit es nicht heißt:

    – Der Typ raubt und verkauft nun mal Kinder, wovon soll er sonst leben, wenn es verboten wird? Harz IV?

    es kann nicht sein, dass aus sozialen Nöten, Dinge, wie die Freiheit Information zu nutzen, beschnitten wird. das sind getrennt Dinge, die getrennt behandelt werden müssen.

  23. @ arschlab
    es geht beim urheberrecht in erster linie um das bewahren der identität von schöpferischen leistungen gegen deren beliebige nutzung durch destruktive schmarotzer, welche in sich selbst eine verzerrung der information ist, die mit jenen einhergeht.
    deshalb ist das urheberrecht auch nicht vom urheber zu trennen.

  24. @roc:
    “arab ist doch ein witziger Bold……der wirft sich wahrscheinlich immer ne Engelstrompete in den Frühstückstee.”

    Angsichts seiner Aktivitäten war es heute womöglich eine Überdosis…

    “Leider erschweren die Riemen, die er verfasst, die Lektüre und Diskurse der etwas gehaltvolleren Beiträge hier auf dem Blog…”

    Das finden ja alle so, außer ihm selbst. Aber wie gesagt – Überdosis, vielleicht…

  25. @Pecel

    “es geht beim urheberrecht in erster linie um das bewahren der identität von schöpferischen leistungen gegen deren beliebige nutzung durch destruktive schmarotzer, welche in sich selbst eine verzerrung der information ist, die mit jenen einhergeht.
    deshalb ist das urheberrecht auch nicht vom urheber zu trennen.”

    genau das finde ich nicht. Das hat man in der SS-Schule gelernt.

    ich meine, höre dir genau an, was du sagst:

    “bewahren der identität von schöpferischen leistungen gegen deren beliebige nutzung ”

    etwas gegen die belibige nutzen schützen????
    Leuten das Recht nehmen etwas zu nutzen??

    warum? Warum soll die “Bewahrung der Identität von Schöpferischenleistungen” mehr wert sein, als das Recht Dinge zu nutzen, die man nun mal nutzen kann, weil es sie gibt.

    warum das schützen? und wie weit? würdes du Kinder verhungern lassen, um das Urheberrecht nicht zu ärgern?

    meiner Meinung nach ist das Recht des Urhebers nichts wert. Wenn er nicht will, dass andere es nutzen, soll er es gefälligs für sich behalten.

    Coca-Cola kann es doch auch mit seinem Rezept. Niemad kennt das Rezept und deswegen wird es nicht kopiert. Wenn man will, geht es also.

    die Like Buttons sind geil. Gehen aber nicht, oder?

  26. @ arab
    nix verstehn? aber bei hochkomplexen sachverhalten ständig auf dem NIVEA “unter der gürtellinie” mitgackern wollen?

    es geht mir um die entstellende, d. h. nicht im sinne des eigenschöpferisch tätigen erfinders (- d. i. die technische berufsbezeichnung für die von professionellen verwerter-mafien standardmäßig um ihre ergebnisse und damit um ihr brot gebrachten kreativen -) liegende, also die von jemandem anständig erkämpfte leistung brutal enteignende, depravierende, vergewaltigende und verramschende, selbstverständlich ungefragte und allesverzerrende kriminelle nutzung, die den urheber überfährt und von seinem eigenen werk ausschließt.

    ein verantwortlicher urheber sperrt keine bedürftigen von seinem werk aus, sondern hat es für diese gemacht – und es genügte ihm, wenn er von diesen zurückbekäme, was sie ihm geben können und wollen; von derlei fairer nutzung schließen aber jene verwertermafien beide, den von ihnen beraubten urheber sowie die “verhungernden kinder” gleichermaßen aus.

    der konzern Coca-Cola ist in die “SS-Schule” gegangen, dummkopf, nicht der erfinder der entsprechenden gracherl-rezeptur. das ist das schema, das sich auf alle urheberrechtsverletzungen übertragen lässt.

    wer die meinung äussert, “das Recht des Urhebers (ist) nichts wert”, outet sich selbst unfreiwillig als kriminellen und als feind der kreativen – also was tu’ ich mich ab?

    verbannt arab, sperrt ihn aus, schickt ihn zurück in die zentralanatolische wüste, wo es keinen strom gibt und er seinen infantilen stuss und seine chauvinistischen beleidigungen gleich in den sand schreiben muss!

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