“Titten raus und Stimmung!”

“Hosen runter (von den Chefsesseln)  Röcke hoch” lautet heute die Schlagzeile auf der Titelseite der taz, die nur von Frauen gemacht wurde und eine höhere Quote weiblicher Besetzungen von Chefposten in den Medien  fordert. Dass die Sache mit der Frauenquote für die seit über 10 Jahren von weiblichen Chefredakteuren geleitete taz ein uralter Hut ist, hat Ute Scheub im Hausblog  noch einmal erzählt und dazu auch das Foto des legendären taz-Plenums im November 1980 veröffentlicht, bei dem die taz-Frauen alle männlichen Kollegen (darunter auch mich) wegen Sexismus entlassen wollten. Der Grund waren zwei Artikel, die auf den Kulturseiten erschienen waren, von denen der eine (“Eine Traumfrau zieht sich aus”) unter dem Autorennamen Gernot Geiler von dem Besuch in einer Peepshow erzählte;  und der andere,  in dem der kenntnistreiche Musikkritiker Hans-Dieter Grünfeld  beklagte, dass er nach zwei  avancierten Jazzkonzerten in der Nacht noch in den Club “Eierschale” geraten wäre, wo ein dumpfe “Titten raus und Stimmung!”-Musik gespielt worden sei. Dass solche “frauenverachtenden” Formulierungen gedruckt würden stieß bei diesem Plenum auf scharfe Kritik durch die taz-Frauen – und unsere Reaktion darauf  (“Verklemmtheit!”, Prüderie!”) hatten sie erwartet und zogen daraufhin in konzertierter Aktion ihre Brüste blank. Da war dann am großen Tisch der “Kommune 1” in der Weddinger Wattstraße schlagartig Stimmung – wie man an den entspannten Gesichtern der Mädels und Jungs auf dem Foto im Hausblog (mit einem Klick wird es größer) sehen kann. Zumal als der Kollege Thomas Hartmann sich nicht lumpen lassen wollte und daraufhin mit einem Fellmantel und  nichts drunter in den Raum kam und sein Gemächt zur Schau stellte. Oh ja, wir waren weit vorne damals – frei nach Walter Benjamin “Immer radikal, niemals kompetent” – und verglichen damit ging es auf der Redaktionskonferenz gestern morgen mit den Top-Journalistinnen Deutschlands (sowie Funk und Fernsehen) doch sehr piefig und spießig zu. Länger als drei Minuten konnte ich mir das nicht antun – und schon gar nicht den Vorschlag machen “Titten raus und Stimmung!” mit einem aktuellen Foto aller Beteiligten auf’s Cover zu nehmen…

2 Comments

  1. heute:
    taz – das zentralorgan der politisch-korrekten (d.h. mit der offiziellen regierung -inkl. militärischen lösungen- konform gehenden) (ober-)lehrerschaft.

    der weg allen irdischen halt^^

    da guck ich lieber gleich ganz ard/zdf (mit den “verschwörungstheorien” im hinterkopf) oder die div. “spinnerseiten” (immer mit dem mainstream/den wahrscheinlichkeiten für diese oder jene theorie im hinterkopf)

    …und die taz ist ja auch das blatt der (oliv-)grünen:
    wenn es da früher wohl mal hieß:
    “immer radikal – niemals kompetent”

    ja, wie könnte man es heute nennen:
    radikal inkompetent?

    das ist ja eine vt und wird von den oberlehrern der nation nicht gern gesehen.
    ernsthaft: es ist gefährlich eine selbstgefällige, auf- und abgeklärte kultur der politischen korrektheit zu schaffen, wenn der normalo ganz anders tickt. unterdrückte gedanken frisst der dann in sich rein — bis es scheppert und knallt!
    gewollt.

    …aber (c) tom is’scho okay 🙂

  2. Man hat ja schon des öfteren von “Wundern” gehört,manchmal gesellt sich auch ein “sich” dazu.Aber Tatsache ist wohl das Offenbar von vielen des Sexismus,nur vorläufig,Abstinent Lebenden Frauen unbemerkt,sehr viele andere Frauen wohl eher Freiwillg einen so mancher “Emma” Unangebracht Erscheinende Form,eben des Freiwilligen Sexismus Fröhnen.

    Beispielsweise hat wohl niemand mit einer Pistole hinter den Frauen gestanden die sich für Helmut Newton ausgezogen haben.Sexismus ist eben kein der Mathematischen Linearität folgendes Gebilde das ausschliesslich einem Männerhirn zu Entspringen hat.Wie es scheinbar so manche “Emmas” haben möchten.

    Aber ich Verstehe was manche Frauen wollen.Sie wollen auch nur Rache üben an einem längst Verschollenem aber leider von ihnen auf die Welt Übertragenen Phantom…

    Und so nimmt das Unheil weiter seinen Lauf ^^.

    Statt Gleichklang der Geschlechter nur ein billiges “weiter so” dem Kampfe der Geschlechter Gehuldigtes,weil ja Vertrautes und liebgewonnenes,sich wälzen in der Dynamik des Unglücklichseins auf Kosten der Freiheit unserer Kinder…

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