Panzer-Ursel und die Kita-Truppe

Während konkret zur Debatte stehen sollte, ob die Bundeswehr demnächst zu einem weiteren Auslandseinsatz ausrücken darf, um in Zentralafrika Rohstoffe  Menschenrechte zu sichern, wird  aktuell in Deutschland vor allem den Vorschlag der neuen Verteidigunsministerin diskutiert, die Bundeswehr “familienfreundlicher” zu machen.  Nun ist gegen “Familienfreundlichkeit” grundsätzlich ja nichts zu sagen und eine für die Landesverteidigung zuständige Armee könnte  ihren Kasernen durchaus Kindertagesstätten anschliessen. Bei einer Truppe aber, die “Landesverteidigung”  am Hindukusch und im Innere Afrikas betreibt und dabei gern auch mal Hochzeitsgesellschaften Terrroristen oder Benzin klauende Dorfbewohner in die Luft jagt, scheint das mit der “Familienfreundlichkeit” schon etwas problematischer. Aber Panzer-Ursel wird’s schon richten, ist ja schließlich Super-Mutti und versteht, wie man  tough im Job ist und gleichzeitig kuschelige Nestwärme nicht vernachlässigt. Und so werden wir unter ihrem Kommando bald eine in jeder Hinsicht perfektionierte Truppe haben – Kampfdrohnen können schließlich auch  in Heimarbeit gesteuert werden und wenn Papi oder Mutti ihren täglichen Taliban erledigt haben, sind sie ganz für die lieben Kleinen da.

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Was da gerade in der Ukraine los ist, blicke ich irgendwie nicht, die Demonstranten scheinen gar keine Forderungen zu haben, außer “Klitschko” und “Europa” – und dass die einsitzende Ex-Oligarchin und Gasprinzessin Timoschenko die Randale gut findet – ist da nichts zu vernehmen.  Und auch nicht davon, dass es sich bei Teilen der Opposition um lupenreine Faschisten und Neonazis handelt. Wobei sich die Frage stellt, was eine EU, die schon mit Griechenland, Bulgarien und Rumänien überfordert scheint, um Gottes Willen noch mit der ganzen Ukraine will. Wer, außer den USA vielleicht, kann ein Interesse daran haben, der EU ein weiteres Armenhaus anzuschliessen, samt einem Haufen dumpfer Rechtsradikaler ? Jetzt hat unser Außenminister den ukrainischen Botschafter einbestellt und die Kanzlerin forderte den Hamburger Bürgermeister  ukrainischen Präsidenten auf, das Demonstrationsrecht zu wahren.

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Pünktlich zu den Verhandlungen über Syrien in Genf sind 55.000 Fotos und eine Studie über geheime Folterungen in syrischen Lagern  veröffentlicht worden – wobei nicht nur der Termin und die Finanzierung der Studie durch das Feudal-Regime Katar etwas stutzig machen, sondern auch die Frage, wieso eine Regierung von derart verwerflichem Tun im Verborgenen derart viele Fotos machen läßt. In Abu Grahib, wir erinnern uns, hatten US-Soldaten aus Spaß an der Freud ihre Folterspielchen mit Handys geknipst, und so etwas wäre auch dem einen oder anderen von Assads Folterknechten durchaus zuzutrauen. Aber zu welchem Behufe werden 55.000 Gefolterte und von Leichen abgelichtet ??? Irgendetwas riecht hier fishy. Schon im März 2012 hatte ich hier mal angemerkt, dass es beim Bashing der Assad-Regierung einmal mehr um einen Pipelinekrieg geht, weil Assad russischen Gaslieferungen Zugang zum Mittelmeer verschaffen will – und Angebote der USA und EU, Syrien aus Ägypten zu beliefern, ausgeschlagen hat. Pikant und für die Zuspitzung mit Horror-Propaganda wie diesen Fotos möglicherweise  mit verantwortlich scheint auch die Tatsache, dass Israel mittlerweile  für die besetzten Golan-Höhen, die zum syrischen Territorium gehören, die Rechte für Öl,-und Gasbohrungen vergeben hat. An das Unternehmen “Genie Energy”, dessen Aktien unter anderem von Rupert Murdoch und Jacob Rothschild gehalten werden und dessen genialer Chefberater niemand anderes als Dick Cheney ist.

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Keine Fotos gibt es indessen von den Opfern der CIA-Folterlager in Polen – doch die “Washington Post” hat jetzt veröffentlicht, wie es zu diesem illegalen Knast überhaupt kam: die CIA schickte als Diplomatengepäck 15 Millionen Dollar in zwei Pappkartons, nicht an die Regeirung, sondern direkt an die Freunde des polnischen Geheimdienstes.

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NSA – war da eigentlich was ? Freund Seyfried hat die aktuelle Situation in einen kleinen Cartoon gepackt:

24.01.14 16:16-Bildschirmkopie

3 Comments

  1. Ich glaube, daß es gar nicht der vorrangige Zweck des Westens ist, die Ukraine in die EU zu bringen, sondern eher ein für die Erlangung von Absatzmärkten angenehmer Nebeneffekt. Der vorrangige Zweck wird sein, Rußland weiter einzugrenzen und seiner Einflußsphären zu berauben.

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