Royal Babylon: “Direct Action” gegen Corbyn

“Die Windsors sind ein Schandfleck im kulturellen Erbe Großbritanniens. Die Monarchie ist das Schmierfett der Kriege Großbritanniens, denn sie überzeugt ihre Soldaten, allzeit pflichtbewusst fürs Vaterland zu sterben.


Um schließlich, nach Ehrung der Opfer staatlichen Gemetzels, die Profite der Waffenhändler zu vermehren. Waffenhersteller und ihre Kunden werden auf Schloss Windsor gern zum Tee geladen – Flugschauehrung inklusive – denn Monarchie und Militärgeschäft sind eng verwoben. In Großbritannien ist “Rüstungsindustrie” ein royaler Markenname..

Die Majestäten profitieren die ganze Zeit auch selbst vom Geschäft mit Waffen,
 dank ihrer Kronagenten, die ihre Unternehmensbeteiligungen verwalten und mit Lockheed und BAE Systems ungerührt Anteile
 an Streubomben-, Uranmunition und Landminenproduzenten halten.”

So heißt es in dem investigative poem von Heathcote Williams “Royal Babylon – The Criminal Record of The British Monarchy”, das als notwendiges Antidot für das anschwellende Pomp,-und Popgedröhne anläßlich des Staatsbesuchs der Oueen in diesem Sommer auf Deutsch erschienen ist ( Die Windsors – Eine schrecklich nette Familie, Westend-Verlag).

Vor ein paar Tagen hat die britische “Stop The War”-Coalititon Teile daraus auf ihrer Website veröffentlicht, worauf jetzt der konservative Telegraph ein weiteres Schmierensüppchen gegen den  jüngst zum Labour-Chef gewählten Jeremy Corbyn kocht: er sei wegen dieser “schändlichen Schmähschrift”  als Vorsitzender von “Stop The War” zurückgetreten. Das stimmt zwar nicht, den Corbyn hatte schon nach seiner Wahl zum Labour-Chef  bekanntgegeben, dass er diesen Vorsitz niederlegen wird, ermöglicht aber einmal mehr,  sowohl die Friedensbewegung als auch Corbyn als Majestätsverächter in die Extremistenecke zustellen. Dass Corbyn  bei der  Erinnerungsfeier an die “Battle of Britain” die Hymne nicht mitsang, wurde ihm ebenfalls schon schwer angekreidet, wie auch seine Nicht-Antwort auf die Frage, ob er als Mitglied des Staatrats vor der Königin niederknien wird. Na ja, könnte man sagen, die Briten mögen halt diesen Windsor-Zoo mit seinen milliardenschweren Marionetten und wer diesen staatsfetischistischen Zirkus nicht mitmacht, muss sich nicht wundern, als Spielverderber und Un-Patriot hingestellt zu werden. Selbst wenn er die “schändliche Schmähschrift” auf der “Stop The War”- Website gar nicht kennt und sein Rücktritt dort nichts damit zu tun hat. Ok, Schmierenschurnalismus as usual eben. Ungewöhnlich und beängstigend allerdings ist, wie ein leitender General der britischen Armee von der “Sunday Times” (hinter der Bezahlschranke) heute zitiert wird:  “armed forces would take “direct action” to stop a Corbyn-Government downgrading them”.  So kann man einen Putsch ja schon mal androhen…

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