Yankee and Cowboy War 2.0 – 4

general trump

“Illegales kann sofort erledigt werden, Verfassungswidriges dauert etwas länger” – das Henry Kissinger zugeschriebene Diktum über den Zusammenhang von offizieller Politik und verdeckten Operationen macht den Unterschied deutlich, der zwischen Verbrechen im Namen des Staats und solchen im Namen gewöhnlicher Krimineller besteht. Letztere müssen die Strafgesetze nur umgehen, Regierungen müssen sie zusätzlich hochhalten und den Schein wahren, dass sie natürlich nicht korrupt und nicht kriminell sind. Die Clintons bekamen da zuletzt ziemliche Schwierigkeiten, unter anderem weil arabische Kopf-ab-Regierungen ihre Stiftung mit zweistelligen Millionenbeträgen bestückten, der König von Marokko  erstmal 12 Mio. spenden mußte, bevor er eine Audienz bei der Ministerin bekam und auch ansonsten fröhliches “pay f0r play” herrschte.  (Was allerdings das Bundesunternehmen GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) bewegte, der Clinton-Stiftung einstellige Millionenbeträge rüber zu schieben, ist unbekannt. Da es sich um Steuergelder handelt, wäre hier vielleicht eine parlamentarische Anfrage angebracht.)

Wie sich derlei Günstlingswirtschaft  und Vermischung von Staats,-und Privatgeschäften jetzt unter Trump anlässt, dürfte interessant werden, diskreten Geschäften mit noch diskreteren Gestalten war er, wie wir in der letzten Folge gesehen haben, noch nie abgeneigt. Auf sein Präsidentengehalt freilich hat Donald der Großzügige schon mal generös verzichtet. Dass Trump aber wie Obamas Vize Joe Biden, der nach erfolgreichem Putsch in der Ukraine seinen Filius auf den Chefsessel des führenden Energiekonzerns hievte, auch den einen oder anderen Spezi belohnen wird, darf erwartet werden.  Der Sumpf wird nicht ausgetrocknet, sondern mit neuen Kröten bestückt, wobei die alten zwar rausfliegen, aber nicht weiter verfolgt werden. Die Ermittlungen gegen die Clinton-Stiftung und wegen Geheimnisverrats über Hillarys Privatserver wird Trump als Präsident nicht weiter führen: die Clintons, so meinte er jetzt, seien “gute Leute”,  die er “nicht verletzten” wolle. Wiegesagt: anderer Club, selbe Liga…

So einig sich Yankees und Cowboys dann  auch immer wieder sind –  ganz nach dem Motto “Pack schlägt sich, Pack verträgt sich” –  was die Konzepte der Wirtschafts,- und Außenpolitik betrifft, die Cowboy Trump verkündet hat,  unterscheiden sie sich deutlich von dem Programm, das die Yankees mit Bush/Clinton/Obama gefahren haben. Deregulierten Märkte, globalistischem Freihandel und militärischem Interventionismus hat Trump im Wahlkampf lautstark den Kampf angesagt, also den drei zentralen Dogmen der US-Politik der letzten 25 Jahre. Sollte es ihm gelingen, an ihnen ernsthaft zu rütteln,  wäre das ein Wunder – aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

Andere sind da optimistischer, weil sie glauben, dass Trump das Desaster nicht beenden, sondern auf die Spitze treiben wird. Etwa der Historiker und Autor Douglas Valentine, neben Peter Dale Scott und Alfred McCoy einer der führenden Erfroscher des Tiefenstaats und der verdeckten Operationen des internationalen Drogenhandels und der Geheimdienste. Seine Arbeiten über die systematische Anwendung von Terror im Vietnamkrieg (“The Phoenix Program”) und die geheime Geschichte des War On Drugs (“The Strength of The Wolf”) gelten als Standardwerke. Sein soeben erscheinendes neuestes Buch gibt schon im Titel an, womit sich Doug Valentine seit Jahrzehnten beschäftigt hat: “The CIA as organized crime”.  Auch das wird Trump sicher nicht beenden, gerade hat er einen Folter-Fan als neuen CIA-Boss nominiert, und doch (oder deswegen)  glaubt Valentine, dass Trump für die Linke das Beste ist, was Amerika passieren konnte:

Good god almighty, Trump is the best thing that ever could have happened to America, if you’re a socialist or a revolutionary. Sure, the environment will deteriorate faster than ever before, but it’s going down anyway. And sure, the One Percent will amass more of your Social Security, savings and pensions (assuming you have any) while bunkering down in walled compounds like Zionists in the West Bank or white supremacists in some South African Bantustan. Cops and imperial wars will proliferate, but that too was going to happen anyway – short of some mutiny in the military. No, Trump is the guy who will finally make the contradictions of capitalism clear to all the dopes who bought his bill of goods. The Donald is going to bring about the final phase. He is the man! Glory in his spectacle! Let the mockery begin!

(to be continued)

 Hier  Teil 1  –  Teil 2Teil 3

20 Comments

  1. @Joe Malik:
    > Großartige Serie!

    Stimme zu. Broecki gibt sich Richtig Mühe. Allerdings arbeitet er auch am ´Normalizing´ von Trump, was mir nicht gefällt. Der Mann ist aufgrund seines Jähzorns eine Gefahr für die Welt. Bei Putin habe ich da viel weniger Sorge, weil der wenigstens ein Minimum an Coolness mitbringt. Heute morgen zwischen 6 Uhr und 6 Uhr 30 New Yorker Ortszeit hat Trump 3 Tweets getippt, in denen er die NYT wüst beschimpft. Man stelle sich vor, Duterte oder Kim Jong-un beleidigen Melania oder den kleinen Barron! An einem schlechten Tag, droht er mit einem Atomschlag. Nicht dass er ihn ausführen würde, aber allein die Androhung wäre ein Präzedenzfall.

  2. > gerade hat er einen Folter-Fan
    > als neuen CIA-Boss nominiert

    Viel schlimmer ist, dass der zukünftige Commmander-in-chief zu Kriegsverbrechen aufgerufen hat…

    Trump has been making headlines saying that, if elected, he wouldn’t just go after terrorists—he would kill their families. He defended his proposal to kill family members of ISIS terrorists on Tuesday, saying the policy would be warranted because family members “know what is going on” with their relatives. https://thinkprogress.org/trump-i-would-intentionally-kill-families-to-defeat-isis-b5484a36a7a2#.w6nhym6jm

    “They asked me the question: What do you think of waterboarding? Absolutely fine. But we should go much stronger than waterboarding.”
    http://www.factcheck.org/2016/07/trump-torture/

  3. Gewiss wird Trump alle enttäuschen, die hoffen (ausgerechnet) er würde den Wandel bringen, den sie schon von Obama erwartet hatten. Einen Wandel, der mehr soziale Gerechtigkeit, weniger sinnlose Militanz, mehr demokratische Transparenz, weniger Korruption der Machtcliquen u.v.a.m. bedeuten würde.

    Er wird auch jene enttäuschen, die sich einbilden, ein für wenige Jahre inthronisierter Wahlkaiser hätte die Gestaltungsmacht, den langjährigen Mainstream der Politik einer Supermacht durchgreifend zu verändern.

    Und zur Enttäuschung wird es auch kommen, wenn man glauben sollte, Trump würde die finsteren Machenschaften seiner Vorgänger untersuchen und die Verantwortlichen einer unparteiischen Justiz überantworten. Spätestens wenn er seinen Amtseid leistet, hat es sich damit erledigt, wegen der “nationalen Interessen der Vereinigten Staaten”.

    Wenn man etwas Positives an Trump finden wollte, so liegt es nicht in seiner Person oder seiner erwartbaren Politik, sondern an der Symbolik seiner Wahl. Denn sie hat gezeigt, dass das Wahlvolk, der demokratische Souverän, gegen alle Mainstreampropaganda, gegen tendenziöse Umfragen, gegen die geballte finanzielle und informationelle Macht der etablierten Eliten und damit gegen alle Wahrscheinlichkeit reale Macht (wenigstens phasenweise) in diesem System ausüben kann und durch das Establishment nicht unbegrenzt steuerbar ist.

    Dies – die Überwindung der Ohnmacht und die Selbstbehauptung des Wahlvolkes gegenüber der Elite (eine zutiefst demokratische Erfahrung) – ist die eigentliche Sensation und sie wird in der globalisierten Welt von heute ausstrahlen weit über die USA hinaus.

  4. @Joe Malik am 22.11.2016 um 17:08 Uhr
    Großartige Serie! Ganz recht.
    und als “Nachtisch” zur Serie
    gerne mal googlen & youtuben:

    Pizzagate + Spirit Cooking

  5. Trump hat jetzt mit der Demokratin Tulsi Gabbard gesprochen, die in den Primaries offen Bernie Sanders unterstützt hat. Ihr Schwerpunkt ist Aussenpolitik/ Sicherheitspolitik, sie ist auch Angehörige des Militärs. Wie Trump ist sie Gegnerin des Syrien-Kriegs und Non-Interventionistin.

    Robert Parry begrüsst diese Entwicklung:

    https://consortiumnews.com/2016/11/21/trumps-tulsi-gabbard-factor/

    Es ist also noch nicht ausgemacht, wohin Trump aussenpolitisch steuert. Entspannung mit Russland scheint ihm schon wichtig zu sein. Darauf deutet alles hin, und das ist ja schon mal was.

  6. Ich richte mich darauf ein, daß (wie user Stefan Heusinger auf der vorigen site die WaPo zitierte) wir mit Trump eine Art ‘Ronald Reagan 2.0’ bekommen.

    Und ich glaube, daß die zukünftigen Veränderungen in Europa viel dramatischer ausfallen werden als die in den USA.
    In ITALIEN haben wir erst mal das Renzi-Referendum.
    Schäubles (= “Dr. Strangelove”) übles GRIECHENLAND-Massaker wird noch folgen haben.
    Die EU-Länder haben sich ein genauso beschissenes Karma wie die USA gebastelt – nur daß hier alles viel wackeliger – und auch Rückgradloser – ist. Nehmen wir die BRD: Helmut Kohl war mir immer ein Greuel. Aber die politischen Gestalten, die danach auftauchten, waren/sind doch noch schlimmer. Sie betreiben ein Politik eines fremden Landes und entgegen den Interessen der BRD. Und sie werden von den deutschen Bürgern auch noch fortlaufend gewählt .
    In FRANKREICH ist es auch nicht anders: Chirac habe ich politisch durchaus nicht gemocht. Aber Sarkozy und Hollande waren/sind doch auch noch schlimmer.
    Und in SCHWEDEN hält es niemand für nötig, mal gegen die Assange-Schote und die US-CIA-Verschleppungen (aus Schweden heraus) im allgemeinen Front zu machen oder wenigstens zu demonstrieren,.
    ÖSTERREICH – das gar kein Nato-Mitglied ist – hat vor gar nicht so langer Zeit nun ebenfalls Soldaten ins gequälte Afghanistan geschickt! Warum, ist mir ein Rätsel! Ja, da war sicherlich Druck seitens Obama. Aber das bißchen Rückgrat kann man doch verlangen!
    Wenn ITALIEN nicht schon durch das Renzi-Referendum ins Rutschen kommt, dann wird es jedenfalls dort in Kürze zu einem wirtschaftlichen / kreditwirtschaftlichen Kollaps kommen.
    Für SPANIEN und PORTUGAL gilt ähnliches.

    Aber vielleicht können uns dann ja Rußland und China und Weißrußland und Nordkorea (hihi) aus der Patsche helfen. Die Yankees und Cowboys werden dazu weder willens noch in der Lage sein.

    Wer war das noch – Rilke?
    “WER JETZT KEIN HAUS HAT, BAUT SICH KEINES MEHR”

  7. Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris

    Herbsttag
    Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
    Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
    und auf den Fluren lass die Winde los.

    Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
    gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
    dränge sie zur Vollendung hin, und jage
    die letzte Süße in den schweren Wein.

    Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
    Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
    wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
    und wird in den Alleen hin und her
    unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

  8. Offensichtlich weiss Trump selbst nicht, in welche Richtung er steuern soll. Klar ist jedenfalls, dass in vier Jahren
    – Hillary immer noch auf freiem Fuss sein wird,
    – keine Mauer an der Grenze zu Mexiko gebaut wurde,
    – im Rustbelt kein Jobwunder stattgefunden haben wird,
    – die Staatsverschuldung neue Höhen erklommen haben wird,
    – Trump persönlich sehr viel wohlhabender sein wird.
    Mal sehen, wen die amerikanischen Wutbürger dann unterstützen werden. Heute nachmittag wird Trump ein weiteres Pressegespräch führen und das Gegenteil von dem sagen, was er im Wahlkampf gesagt hat. Morgen, beim nächsten Interview, kommt er dann mit etwas ganz anderem um die Ecke.. so geht das bis Weihnachten. Doch das stört seine Anhänger nicht. Putin hat auch erst behauptet, die Grünen Männchen auf der Krim wären keine russischen Soldaten und seine Anhänger haben das natürlich so weitergegeben und entgegen alle Evidenz behauptet, das wäre so. Kaum hatte er zugegeben, dass es russische Soldaten waren, galt er nicht etwa als Lügner, sondern als geschickter Schachspieler, als genialer Stratege und seine Anhänger haben sich voll dahinter gestellt. So ist es auch bei Erdogan und so wird es auch bei Trump sein.

  9. Toller Kommentar bei Mediaite.com:

    A historical reminder: At the Constitutional Convention of 1787, some delegates, including James Madison, favored a direct popular vote to elect the president, but the electoral system based on the congressional apportionment system eventually won out because a popular vote would put the slave states at a disadvantage.
    Any Rightwinger who even TRIES “the American people have spoken”? Simply say “No, the Electoral College has spoken…..the American people wanted Hillary.” How can One contender get 2 MILLION and counting more votes and the losing contender wins? I’m curious how parents explained this to their children. I am curious how teachers explained this loser wins over the one who got the most votes? This Trump turd thing is such a lie and disgrace to the American people. My GOD the white nationalist were mad the Trump turd didn’t make more of a hoopla for their support! This election has done a disservice to Americans. The GOP wins because Americans now know their Vote doesn’t count. Just the Electoral College gets the say.

    http://www.mediaite.com/online/hillary-clinton-now-leads-donald-trump-in-the-popular-vote-by-a-margin-of-two-million/#disqus_thread

  10. Wow, das wär´n Ding…

    Die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein kündigte am Mittwoch an, die Wahlüberprüfung einzufordern – wenn sie die dafür benötigten zwei Millionen Dollar einsammeln könne. Auch Clinton selbst wird darum gebeten. Beide müssten sich aber beeilen: In Wisconsin läuft die Frist am Freitag ab, in Pennsylvania am Montag und in Michigan am kommenden Mittwoch

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-und-hillary-clinton-berichte-ueber-manipulationen-bei-us-wahl-a-1122821.html

  11. Muahaha, köstlicher Twitter-Dialog…

    William Pixley @wkpixley1: “The issue of economic nationalism has a powerful resonance. This anti-globalist sentiment is globally pervasive.”

    Stuart Stevens @stuartpstevens: “If there is an anti-globalism movement around the globe, isn’t that globalism?”

    Stevens, Buchautor und Daily-Beast-Kolumnist, ist blitzgescheit. Es lohnt sich, ihm auf Twitter zu folgen. Er haut desöfteren solche Klöpse raus.
    Wo ist eigentlich Mathias Greffrath abgeblieben?

  12. Jaaaa! DAS sind meine USA! Bin mit der Musik der Dead Kennedys sozialisiert worden…

    Green Day chanted, “No Trump, no KKK, no fascist USA,” during the AMAs. It’s a lyric with a punk history that dates back decades, thanks to M.D.C.

    Video: https://www.youtube.com/watch?v=EiC9ofpzVZw

  13. meine Güte, Ihr nehmt das alles ernst? Trump gefährlich für die Welt? Trump gefährlich für Putin? Trump jähzornig? Der Mann ist ein Schauspieler, weiter nichts. Er hat nichts zu sagen und auch nichts zu entscheiden. Das ist eine Inszenierung, genauso wie Demokratie eine Inszenierung ist, die dem Volk die Ilusion verkauft an Entscheidungsprozessen beteiligt zu sein. Das einzige, was man einem Schauspieler vorwerfen kann, ist schlechtes Schauspielern. Die Mächte, die die Welt lenken, bestehen natürlich auch aus Menschen (hoffe ich doch sehr), nur werden wir sie nie zu Gesicht bekommen. Nur so kann man ungestört lenken. Ist das denn wirklich so schwer zu begreifen?

  14. Stefan (ohne Nachnamen) schrieb am 22. u.a.:

    “(..) an der Symbolik seiner Wahl. Denn sie hat gezeigt, dass das Wahlvolk, der demokratische Souverän, gegen alle Mainstreampropaganda, gegen tendenziöse Umfragen, gegen die geballte finanzielle und informationelle Macht der etablierten Eliten und damit gegen alle Wahrscheinlichkeit reale Macht (wenigstens phasenweise) in diesem System ausüben kann und durch das Establishment nicht unbegrenzt steuerbar ist.

    Dies – die Überwindung der Ohnmacht und die Selbstbehauptung des Wahlvolkes gegenüber der Elite (eine zutiefst demokratische Erfahrung) – ist die eigentliche Sensation (..)”

    Völlig richtig soweit. Nur, genau dasselbe ist im Januar 2015 in Griechenland passiert, und die Wahl fiel wohlgemerkt nicht irgendeinem rechten, dauergeilen Golfplatzkapitalisten zu. Hat sich jemand hierzulande dafür begeistern können?
    Im Gegenteil, die deutschen Öffentlichkeit wollte (und will) das griechische Wahlvolk für seine temporäre Selbstbehauptung am liebsten komplett ertrinken sehen. Warum ist das so? Ist es die andauernde Faszination für alles Angelsächsische?
    War es das für die eigene Seele so wohltuend-rassistische Medien-Narrativ von den faulen, betrügerischen Säcken am Strand? Weil die alle schwarze Haare haben, vielleicht? Oder ein tiefsitzender Hass gegen alles was ‘links’ ist?
    Will man hier überhaupt so etwas wie “Demokratie”?

    Entschuldigung, wenn ich hier olle Kamellen aufrolle, aber irgendwie ist das noch nicht mal ansatzweise ausdiskutiert, obschon es sehr viel mit dem generellen Aufstand der Nichtprivilegierten zu tun hat.

  15. @juggernaut

    Also ich persönlich habe die Syriza-Wahl und das Erscheinen von Tzipras / Varoufakis durchaus mit Interesse wahrgenommen. Und in lateinamerikanischen Ländern haben schon seit Jahren volksnahe indigene Kandidaten Wahlerfolge gegen jeweilige etablierte Eliten eingefahren, ohne dass dies hierzulande groß thematisiert wurde. Die NATO-Medien geben halt Niederlagen nicht gerne zu und beschränken sich darauf, die gewählten Präsidenten Venezuelas, Ecuadors etc. als Linkspopulisten oder Linksnationalisten zu schmähen. Dass Assange z.B. ecuadorianisches Botschaftsasyl genießen kann, ist jedoch eine Folge des erwachenden globalen Aufstands gegen das weltweite neoliberale Imperium.

    Aber es ist nunmal so, dass auf die US-Wahl in den MSM – auch den deutschen – massive Aufmerksamkeit gelenkt und das ganze wie eine riesige Castingshow vermarktet wurde. Und durch die einseitige Positionierung und den albernen Umfragefetischismus haben die westlichen Großmedien den Einsatz immer weiter erhöht – und schließlich gleich mehrfach verloren: nicht nur die “Wette” um den Wahlsieg, sondern auch Reste ihrer bröckelnden Glaubwürdigkeit und ihre selbstangemaßte Deutungshoheit.

    Darüber kann man schon mal eine Flasche Sekt oder meinetwegen auch einen Ouzo…

  16. @Stefan Miller:

    > meine Güte, Ihr nehmt das alles
    > ernst? Trump gefährlich für Putin?

    Hä? BS. Es gibt niemanden, der das denkt. Hier nicht und nirgendwo sonst. Trump sagte, Russland führe keinen Krieg in der Ukraine. Er wurde daran erinnert, dass Russland die Krim annektierte und die Donbass-Rebellen militärisch unterstützt. Das war ihm wurscht. Er forderte den FSB auf, die 30.000 vom Team Hillary genixten E-Mails zu veröffentlichen. Und so jemand soll Putin gefährlich werden? Umgekehrt wird ein Schuh draus: Trump spielt Putin in die Hände.

    > Trump jähzornig?
    Aber hallo. Wenn er etwas ist, dann das. Die Atom-Codes in seiner Nähe sind wirklich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann.

  17. Marko, das ist doch ALLES nicht echt. Es gibt keine Atombomben und die ganze atomare Bedrohung war auch nur eine Inszenierung. Schauen Sie sich die alten Filme von den Explosionen an. Gibt’s zu haufen auf Youtube. Das ist ein Witz. Damals machte das vielleicht Eindruck, wie damals die alten Godzilla Filme auch Eindruck machten, oder die alten Frankenstein Filme, heute ist das nur lächerlich. Weil es nicht echt ist! Putin ist genauso ein Schauspieler. Ein kleiner Kasper, der den “starken Russen” eigentlich karikaturiert. Der “Krieg” in der Ukraine war natürlich genauso eine medial inszenierte Fälschung, wie auch der “Krieg” in Serbien. Schauen Sie Wag the Dog. So wird das gemacht.

  18. @Stefan
    Wir hätten, was den Kampf gegen den sog. Neoliberalismus betrifft, schon lange und in vielerlei Hinsicht von den Diskursen und Strategien der Menschen in Süd- und Mittelamerika lernen können, ja. Der Fall GR ist aber ein europäischer und betrifft direkt die Souveränität europäischer Länder und ihrer Bürger. Vor allem aber ist es ein neuer deutscher Autoritarismus, der im Zuge der Krise und mit dem Gesicht Schäubles in Europa Fakten geschaffen hat, die Millionen von Europäern zur Verzweiflung treiben.
    Das Bewußtsein und die Diskussion darüber bleibt hier im Land aber weitgehend aus, was zeigt, daß die Massenmedien, trotz blauem Auge (Brexit) und Kinnhaken (Trump), immer noch Oberwasser haben und uns lieber was von Panzer-Uschis, Schulz und NATO und anderen lahmen Pferden erzählen. Irgendwann muß doch endlich mal wieder ein bißchen Sinn für die Realitäten einkehren, anstelle der Narrative von den Neoliberalcon-PR-Think-Tanks.
    Hierzu ein leidenschaftlicher, kleiner Vortrag von Kostas Lapavitsas, damals rechte Hand von Varoufakis und ebenfalls von der zweiten Syriza-Regierung aus dem Amt geekelt, auf der Kopenhagener Plan B Konferenz letzte Woche:

    https://www.youtube.com/watch?v=UE33z6U5usM

    Trotzdem, Prost und Yia Mas auf den Kinnhaken.

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