Real News aus Pipelinestan

Die Mainstreammedien in den USA beginnen in Sachen Syrien zurückzurudern und ihre bisherigen “Nachrichten” über den Konflikt als das zu diskreditieren, was sie waren: Fake News. Siehe zum Beispiel diesen “Reality Check” auf CBS, der “3 Facts the National Media Isn’t Telling You About Aleppo” richtigstellt, auf denen die hier erzählte Legende bisher basierte: Erstens die Tatsache, dass es keine “moderaten Rebellen” sind, die in Syrien gegen Assad kämpfen, sondern islamistische Kopf-Ab-Briagden; zweitens, dass die syrische Armee nicht “die eigene Bevölkerung bombardiert”, sondern die einzige Kraft in Syrien ist, die mit Hilfe Russlands gegen ISIS und Al Qaida vorgeht; und drittens, dass die “White Helmets” keine neutrale Sanitätsabteilung sind, sondern eine vom Westen finanzierte Kriegspartei und Propagandatruppe.

Nun macht zwar eine kleine “Real News”-Schwalbe auf CBS noch keinen Sommer, aber deutet immerhin an, dass die ersten nicht völlig verblendeten und gehirngewaschenen Journalisten kapieren, dass sie mit der Story vom “demokratischen” Kampf gegen einen “blutigen Diktator” einem ähnlichem Fake aufgesessen sind wie 2003 mit den Massenvernichtungswaffen Iraks. Dass die angeblich massakrierte Zivilbevölkerung in Aleppo massenhaft jubelte und die dort lebenden Christen erstmals seit Jahren friedliche Weihnachten feiern konnten,war in den noch auf Fake News geeichten Leitmedien zum Fest allerdings nicht die Top-Meldung, sondern fiel in der “Lückenpresse” weitgehend unter den Tisch. Immerhin konnte Götz Aly in der Berliner Zeitung darauf aufmerksam machen, dass es an der Zeit ist, die Polit-Märchen über Syrien zu beenden und statt ideologischem Wunschdenken wieder Realpolitik zu betreiben.

Dies bedeutet, nach dem Scheitern von Plan A – dem Regime Change in Damaskus – jetzt auch den Plan B, die Zerschlagung und Balkanisierung des syrischen Territoriums fallen zu lassen, und eine echte Friedenspolitik für Syrien zu betreiben. Nicht wie die Briten und die USA, die sich mit der Niederlage nicht abfinden wollen und weitere Waffenlieferungen an die Al Nusra-Terroristen planen, sondern eher so wie es die Russen tun, denen es bereits Anfang Dezember gelungen ist, einen der Hauptfinanziers der Dschihadisten in Syrien – Katar – umzudrehen und einen Stopp der Geldströme zu erreichen – indem sie ein Fünftel der Aktien von “Rosneft”, des größten russischen Energiekonzerns, an Katar verkauften. Wer die Hintergründe des ganzen Syrienkriegs kennt – die Tatsache, dass es dabei nicht um “Menschenrechte” und “Demokratie”, sondern um Öl und Gas (-Pipelines) geht, kann die Bedeutung dieses Deals zwischen Moskau und Doha ermessen: hinter den Kulissen haben sich die beiden größten Erdgas-Produzenten der Welt geeinigt und betreiben nun gemeinsame Geschäfte.

Ob nun Gazprom seine schon bis in die Türkei führende “Blue Stream”-Pipeline verlängert und/oder der Iran sein Öl künftig ans syrische Mittelmeer liefert und/ oder am Ende  doch noch Katar und Saudi-Arabien mit ihren Plänen zum Zuge kommen, deren Absage durch Assad dazu führte, dass der  “sympathische Augenarzt” Assad in den Medien zum “blutigen Diktator” mutierte, der entfernt werden musste – dieser Ausgang der Schlacht um Pipelinenistan ist noch nicht entschieden. Mit der Vertreibung der Dschihadisten aus Aleppo scheint aber ein entscheidender Schritt gemacht, dem Treiben der islamistischen Söldner in Syrien und ihrem ISIS-“Kalifat” ein Ende zu setzen. Dann ist noch immer kein Frieden, aber das tägliche Morden und die Vertreibung wären weitgehend eingedämmt. Und auf Basis von Real News könnte Politik gemacht werden, statt mit Fake News immer nur Krieg…

1 Comment

  1. Lieber Mathias, liebe Foristinnen und Foristen,
    Wünsche Alles Gute fürs neue Jahr, Gesundheit, Kraft und allen nötigen Hirnschmalz, der nun aufgebracht werden muß, um das Vierte, diesmal also neoliberale Reich doch noch kurz vor knapp und am besten auf allen Ebenen und für immer in die Tonne zu kicken. Es ist zu schaffen. Viva.

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