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erschienen:
Cannabis Mythen - Cannabis Fakten
Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion
Von Lynn Zimmer und John P. Morgan
Aus dem Amerikanischen von Claudia Müller-Ebeling
Herausgegeben von Mathias Bröckers
Als ich vor über zehn Jahren als Herausgeber und Ko-Autor die
deutsche Ausgabe von Jack Herer's "Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf
-Cannabis - Marihuana" veröffentlichte, kam mit diesen Informationen ein
entscheidender neuer Wind in die Cannabis-Debatte. Nicht nur als industrieller
Rohstoff wurde Hanf wiederentdeckt (und 1996 in der Bundesrepublik wieder
legalisiert), auch als Arzneipflanze erlebte Cannabis seitdem eine Renaissance
und wurde als Medikament rehabiliert. Was aber die Situation des
Genußmittels Cannabis betrifft, hat sich in diesen zehn Jahren nur wenig
geändert - trotz des "Haschisch-Urteils" Bundesverfassungsgerichts von 1994, das
die Bundesländer aufforderte, einheitliche Regelungen zur "straffreien Menge"
bei privatem Konsum zu treffen. Doch nicht einmal einen solchen minimalen
Reformschritt brachten die Politiker zustande - im Gegenteil. "Wer
den freien Genuß von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise
den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf" tönte noch 1997 der
CSU-Chef Edmund Stoiber. Ähnlich brachial argumentieren bis heute nicht nur
seine Parteigenossen sondern viele Politiker - und die rotzgrüne
Regierung schaffte es seitdem sogar, selbst Hanfsamen, die keinerlei
rauschwirksame Stoffe enthalten, auf den Index der verbotenen Substanzen zu
setzen. Dass selbst erklärte Liberale und Grüne derlei Prohibitions-Unsinn
mittragen, hat mit der angeblich nachgewiesenen Gefährlichkeit
von Cannabis zu tun. Lynn Zimmer und John P.Morgan analysieren in diesem
Buch die wissenschaftliche Diskussion - und stellen den nach wie vor virulenten
Mythen, auf denen die aktuelle Politik basiert, die Fakten entgegen, auf
denen jede vernünftige Politik eigentlich basieren sollte.
Dieses Buch ist fraglos eine der wichtigsten Veröffentlichungen der
letzten Jahre zum Thema Cannabis. Dass es nun auch in deutscher Sprache
vorliegt, sollte die Debatte um das Genußmittel Hanf ähnlich positiv befruchten
wie "Die Wiederentdeckung.." Anfang der 90er Jahre.
Im folgenden ein Auszug aus dem Vorwort zur deutschen Ausgabe:
Jeder Richter, der Angeklagte wegen Cannabis verurteilt, jeder Politiker, der die Gesetzesgrundlagen dafür schafft , und jeder Arzt, Polizist oder Sozialtherapeut, der unter diesen Gesetzen arbeitet, sollte dieses Buch lesen. Ja, er sollte nicht nur, er muß – und ginge es mit rechten Dingen zu, müßte er es eigentlich längst gelesen haben. Oder kann es tatsächlich angehen, dass jahrein jahraus weltweit Millionen von Gerichtsverfahren geführt, abertausend Jahre Gefängnis verhängt, Vermögen beschlagnahmt, Geldstrafen ausgesprochen werden – und das alles auf Grundlage eines Mythos, eines Glaubens, eines Märchens ? Es kann. Denn es geht so seit vielen Jahrzehnten, genauer: seit Anbeginn der neuzeitlichen Prohibtion von Cannabis in den 30er Jahren in den USA. Von seinem Ruf als „Killerweed“ als „Mörder der Jugend“ und „gefährlichstes aller Rauschgifte“ , der dem Hanf damals angedichtet wurde, hat er sich bis heute nicht erholt – die erste Propagandaschlacht dessen, was wir heute als „Krieg gegen Drogen“ kennen, war der Prohibition der Hanfpflanze gewidmet und die Lügen dieses PR-Feldzugs sind immer noch tief ins öffentliche Unbewußtsein eingeprägt. Mit diesem Buch sollte dieser faule Zauber definitiv ein Ende haben, denn restloser als Zimmer und Morgan das getan haben, kann man Mythen mit den Mitteln des Verstandes und der Wissenschaft eigentlich nicht zerpflücken.
Dass sie dennoch weiterleben, hat damit zu tun, dass der „Krieg gegen Drogen“ nicht auf Rationalität und Vernunft beruht, sondern auf dogmatischem Glauben. Als Galilaei das Fernrohr erfand, weigerten sich die Mächtigen seiner Zeit, hindurchzuschauen, weil dies ihr Weltbild erschütterte; als Leuwenhook durch das erste Mikroskop blickte und erklärte im Speichel lebten kleine Tierchen, erklärte man ihn für verrückt. Neue Werkzeuge gebären neue Weltbilder - und zu allen Zeiten hatten die Pioniere des Neuen mit den Verteidigern des Alten zu kämpfen und oft genug mussten erst ganze Generationen wegsterben, bevor das unerhörte Neue allgemeine Anerkennung fand. Mit dem Zeitalter der Aufklärung, der Etablierung der Vernunft und des wiederholbaren wissenschaftlichen Experiments zur Gewinnung objektiver, allgemeingültiger Erkenntnisse, ist das dunkle Zeitalter der Glaubenskriege dennoch keineswegs beendet - nach wie vor weigern sich die Mächtigen, ihr Weltbild durch neue Erkenntnisse erschüttern zu lassen. Auch und vor allem, wenn diese neuen Erkenntnisse einen Abschied von alten Gewohnheiten fordern. Wie zum Beispiel die Studie über die Wirksamkeit drogenpolitischer Maßnahmen, die eine europäische Kommission unter Leitung des britischen Labour-Abgeordneten Paul Flynn für den Europarat erstellt hat. Am Beispiel von Schweden, mit sehr stark repressiver Drogenpolitik, Großbritannien mit überwiegend repressiven Maßnahmen, sowie den Niederlanden und der Schweiz mit ihren eher schadensreduzierenden Modellen, hat die Kommission untersucht, inweit sich diese unterschiedlichen Maßnahmen auf die Zahl der Konsumenten, des "Drogenschadens" und der "Drogentoten" auswirken. Das Ergebnis des Flynn-Berichts stellte keinen direkten Zusammenhang zwischen der Höhe der Strafen und der Häufigkeit des Konsums fest. Für die Hardliner im Europäischen Parlament war dieses Ergebnis so ernüchternd, dass die parlamentarische Versammlung vor einer Annahme des Berichts 17 Klauseln ändern oder streichen wollte - und zwar vor allem jene, in denen die positiven Ergebnisse der Ansätze in der Schweiz und den Niederlanden herausgestellt wurden. Daraufhin zogen die Verfasser ihre Unterstützung für den Bericht zurück. Dort heißt es unter anderem zum Thema Hanf: "Die Drogenpolitik der meisten Staaten scheinen auf der Annahme zu beruhen, dass höhere Rechtsstrafe den Konsum begrenzen. Jedoch geht aus den Daten klar hervor, dass der Gebrauch von Cannabis in den Niederlanden, wo Besitz und Transport von "Eigenbedarfsmengen" nicht bestraft werden, erheblich niedriger ist als in Großbritannien, wo die Rechstrafen relativ hart sind."
Ähnlich klare Daten hatte auch schon eine Studie der UN 1997 erbracht, nach der harte Repression harte Drogen fördert: der Marktanteil von harten gegenüber weichen Drogen liegt in den USA bei einem Verhältnis von 7:1, in Holland dagegen im Verhältnis 2:3. Doch verhält es sich mit diesen Studien heute ähnlich wie mit Galilaeis Fernrohr am Beginn der Renaissance: die Gralshüter der alleinselgimachenden Prohibition wagen nicht, hindurchzuschauen - und wenn es sich doch nicht vermeiden läßt, setzen sie alles daran, die unpassenden neuen Erkenntnise in Frage zu stellen und die Ungereimtheiten wegzuerklären. Mit diesem Buch wird ihnen das ein ganzes Stück schwieriger gemacht – auch wenn es Politik und Justiz nicht dazu bringen kann, die Realität anzuerkennen und die Gesetze endlich nach ihr auszurichten, zwingen die hier dargelegten und umfangreich dokumentierten Fakten sie immerhin, künftig noch unverschämter zu lügen.
Mathias Bröckers
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Lynn Zimmer und John P. Morgan: Cannabis Mythen - Cannabis Fakten
Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion
-
Herausgegeben von Mathias Bröckers
Aus
dem Amerikanischen von Claudia Müller-Ebeling
Nachtschatten-Verlag, Solothurn, ISBN 3-03788-120-8, 270 Seiten, 24 EU
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