Wunder geschehen nicht
im Gegensatz zur Natur ...
Als Herausgeber von Jack
Herers bahnbrechender "Hanfbibel", Initiator des HanfHauses und Kolumnist
der HANF! ist Mathias Bröckers einer der Pioniere der europäischen
Hanf-Renaissance. Jetzt hat er ein neues Buch geschrieben - zu einemganz
anderen Thema.
HANF!: Nach "Die Wiederentdeckung
der
Nutzpflanze Hanf" und
"Hanf im Glück" geht es in
Deinem neuen Buch um
"Das sogenannte
Übernatürliche".
Wirst Du Deinem Lieblingsthema
untreu ?
Mathias Bröckers:
Nach fünf Jahren "Hanfismus" mußte
ich meinen Kopf einfach
auch mal wieder mit anderen
Dingen beschäftigen.
In dem neuen Buch kommt Hanf
zwar nur in einer kurzen
Fußnote vor, letztlich geht es aber
um Themen, die durchaus
eine Verwandschaft mit dem
Hanfthema aufweisen,
um Naturgeschichte, Evolution, das
Seelenleben von Pflanzen,
den Planeten als Organismus,
die Schnittstelle von
Geist und Materie, die Entstehung des
Bewußtseins ...
HANF!: Der Untertitel
Deines Buchs lautet "Die
Intelligenz der Erde
- Aufbruch zu einem neuen
Naturverständnis".
Ist die Erde wirklich intelligent?
Mathias Bröckers:
Ja, wobei es natürlich darauf
ankommt, wie wir Intelligenz
definieren. Zum Beispiel ist
die Zusammensetzung Atmosphäre,
die Luft, die wir atmen
und die organisches Leben
ermöglicht, kein Zufallsprodukt.
Sie wird gezielt und
planvoll gemacht. Der Planet als
Ganzes, die Erde selbst,
sorgt dafür, daß die
Gas-Mischung und Temperatur
der Atmosphäre so ist,
wie sie ist. Sauerstoff
zum Beispiel ist ein gefährliches Gas,
es sei denn, es kommt
in der Mischung wie in unserer Luft
vor, die etwa zwanzig
Prozent Sauerstoff enthält. Wäre
der Sauerstoffgehalt
zehn Prozent höher, würde alles
verbrennen, wäre
er niedriger, würden wir ersticken ...
HANF!: Der Planet als
lebender Organismus - das
ist die Gaia-Theorie,
die Du in einem Kapitel
vorstellst. Ist Gaia
etwas Übernatürliches?
Mathias Bröckers:
Das Motto des Buchs ist ein Satz
des heiligen Augustinus:
"Wunder geschehen nicht im
Gegensatz zur Natur,
sondern im Gegensatz zu dem, was
wir von der Natur wissen."
Das heißt, das Übernatürliche
ist gar nicht unbedingt
übernatürlich, sondern eher ist
unsere Wahrnehmung unternatürlich.
Als zum Beispiel
James Lovelock in den
70er Jahren seine Vorstellung von
Gaia, der Erde als Gesamtorganismus,
entwickelte, wurde
er vom wissenschaftlichen
Establishment ausgelacht.
Mittlerweile ist die
Gaia-Theorie durchaus anerkannt,
jedenfalls kommt kaum
jemand noch auf die Idee, sie als
übernatürlich
oder esoterisch zu bezeichnen. Ähnliches gilt
auch für andere
neue Bereiche der Wissenschaft - die
morphischen Felder Rupert
Sheldrakes, die
Biophotonen-Forschung
von Fritz Popp, die Erforschung
von Nah-Todes-Erfahrungen
et cetera, wo sich
herausstellt: das ist
kein übernatürlicher Hokuspokus,
sondern es handelt sich
um "harte", natürliche Fakten ...
HANF!: Es geht in Deinem
Buch auch noch um
andere Wunder, wie Bewußtseinsreisen
und
außerkörperliche
Erfahrungen, Elfen und Engel,
UFOs und Außerirdische.
Auch Goethe, den du
zitierst, hat schon UFOs
beobachtet - sind fliegende
Untertassen etwa auch
normale Bestandteile der
Natur ?
Mathias Bröckers:
Zumindest sind sie viel älter als
"Akte X" und begleiten
die Menschheit vermutlich von
Anfang an. Zu allen Zeiten
haben die offiziellen
Wissenschaften geglaubt,
es wäre nahezu alles entdeckt
und wir Menschen hätten
den Kosmos bis auf ein paar
Kleinigkeiten verstanden.
Auch heute tönen ja
Wissenschaftler wie der
Astronom Stephan Hawking, daß
der Stein der Weisen,
die Formel, nach der sich alle
Vorgänge des Universums
zack zack erklären lassen,
quasi auf der Hand liegt
und demnächst gefunden sein
wird. Das ist natürlich
Unsinn, so wie es zu allen Zeiten
Unsinn war. Denn je tiefer
die Naturforscher in die
Geheimnisse der Materie
eindringen, umso rätselhafter
wird das Ganze - siehe
die Paradoxa der Quantenphysik -
und umso stärker
werden die Forscher auf geistige,
bewußtseinsmäßige
Vorgänge und letztlich auf sich selbst
zurückgeworfen.
HANF!: Du arbeitest nach
wie vor im HanfHaus,
bist viel in Sachen Hanf
unterwegs, wie nimmst Du Dir
die Zeit, so dicke Bücher
über solche nicht ganz
einfachen Themen zu schreiben?
Mathias Bröckers:
Das Buch ist ja nicht im stillen
Kämmerlein entstanden,
sondern ist die Frucht von über
15 Jahren Arbeit. Ich
habe mich als Journalist und Autor
seit Anfang der 80er
Jahre mit diesen Themen beschäftigt,
Konferenzen und Kongresse
besucht, Wissenschaftler
interviewt und die Fach-Literatur
dazu verfolgt, von der
Chaosforschung bis zur
Katastrophen-Theorie, von
großen kosmologischen
Fragen bis zu mikro-kleinen
Riesenproblemen der Quantenphysik.
Auf diese
Vorarbeiten konnte ich
zurückgreifen - es ist der Versuch
entlang den Grenzbereichen
der verschiedensten
Wissenschaftsdisziplinen
zu überprüfen, welches neue
Wissen wir mit ins nächste
Jahrtausend nehmen oder was
wir als Irrtum der Vergangenheit
abbuchen müssen.
HANF!: Vielen Dank für
das Gespräch.
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Mathias
Bröckers: Das sogenannte Übernatürliche
Die
Intelligenz der Erde - Aufbruch zu einem neuen Naturverständnis
298
Seiten, 39,80 DM
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