Presse-Erklärung

Frankfurt, 29.August 2003
www.zweitausendeins.de

 

 

Zweitausendeins, Mathias Bröckers & Andreas Hauß klagen gegen „Panorama“-Beitrag

 

 

(Frankfurt, 29.August 2003) Der Verlag Zweitausendeins und die Autoren Mathias Bröckers & Andreas Hauß wehren sich gegen den  Beitrag des NDR-Magazins Panorama vom 21.8. 2003, in dem ihr Buch "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9."   durch falsche Tatsachenbehauptungen  diffamiert und in eine Reihe mit Äußerungen des Neofaschisten Horst Mahler gestellt wird.

 

Mathias Bröckers, der in dem Beitrag  mit zwei unvollständigen Interviewausschnitten als Phantast dargestellt wird, hat den NDR und die Autoren erfolglos aufgefordert, Teile des Beitrages nicht mehr zu verbreiten und jetzt Klage erhoben.

 

Schon in der Anmoderation hatte “Panorama”  den Buchtitel in Zusammenhang mit der  Behauptung gebracht, das World Trade Center sei von einer Atombombe gesprengt und das Pentagon von einer Rakete zerstört worden. Davon ist im ganzen Buch mit keinem Wort die Rede.

 

Aus einem 20-minütigen Gespräch mit Mathias Bröckers wurden dann im Zusammenhang mit den "19 Hijackern"  die Sätze zitiert:  "Diese Sechs leben noch. Die haben sich ja auch gemeldet und haben gesagt: Wie kommt das, dass ich auf das Fahndungsplakat gerate, ich hab‘ doch hier gearbeitet im Büro." Interviewer: "Das heißt aber nicht, dass alle Attentäter tot sein können." Mathias Bröckers: "Die Sechs leben noch". 

 

Bröckers direkt anschließenden Hinweis auf seine Quellen – und zwar so honorige wie "BBC", "Guardian" und "Telegraph" -- wurde zugunsten des Statements eines Stern"-Reporters weggeschnitten, der die Geschichte, wie es hieß, "monatelang überprüft" habe, sich allerdings mit den von Bröckers angegebenen  Quellen gar nicht befaßt hat.

 

Derselbe "Stern"-Mitarbeiter behauptet weiter, Bröckers und zwei andere in dem Panorama-Beitrag interviewte Autoren, Gerhard Wisnewski und Andreas von Bülow,  würden voneinander abschreiben: "Dann bezieht sich einer auf den anderen, bezieht sich Bröckers, von Bülow – beziehen sich die Leute aufeinander und adeln, wenn man so will, ihre Quellen damit, ohne jemals geprüft zu haben, ob das stimmt." 

 

Tatsächlich bezieht sich Bröckers auf keinen der Genannten (und umgekehrt). Die betreffenden Autoren haben ihre Arbeiten alle völlig unabhängig voneinander recherchiert und publiziert - weshalb die Bücher auch zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen kommen. "Panorama" unterdessen unterstellt auch Bröckers & Hauß die von ihnen nirgendwo geäußerte Behauptung, ins Pentagon sei eine Rakete geflogen.

 

Neben diese bewußten Falschdarstellungen eines kritischen Buchs zum 11.9. montierte die Redaktion Äußerungen des NPD-Anwalts Horst Mahler, der zwar kein Buch zum Thema verfaßt hat, dem aber zur besten ARD-Sendezeit mehr Interviewzeit eingeräumt wurde als den Autoren der Bücher selbst. 

 

Dass man Mahler seine abstrusen antisemitischen Thesen, hinter allem stecke eine jüdische Weltverschwörung, darstellen ließ, verfolgte  wohl nur den einen Zweck, die Buchautoren Bröckers & Hauß, die diese These in keiner Weise  vertreten, mit dieser braunen Jauche übergießen und in Zusammenhang bringen zu können.

 

Dass der Auftritt dieses wegen seiner Beifallsbekundungen zu den Terroranschlägen gerichtlich verurteilten Demagogen in der ARD einzig und allein der "Kontaminierung"  ernstzunehmender kritischer Bücher und ihrer pauschal als "Verschwörungstheoretiker" abqualifizierten Autoren diente, wurde dann auch in dem Kommentar deutlich, den die Panorama-Redaktion auf ihrer Homepage veröffentlichte, nachdem sie zu Recht von einer Fülle Protestemails heimgesucht worden war: “Alle bringen in der einen oder anderen Weise aufgrund von völlig frei erfundenen Behauptungen Juden als Täter mit ins Spiel.”  

 

Eben das tun Bröckers & Hauß in ihrem Buch nicht. Im Gegenteil, sie referieren und analysieren die im Internet hartnäckig kursierenden Gerüchte und immer wieder neu abgesetzten "Meldungen", die eine jüdische Mittäterschaft suggerieren wollen (Legenden vom Typus: 4000 Juden seien, offensichtlich vorgewarnt, am 11.9.  nicht zur Arbeit im WTC erschienen). Derartige Hetzgeschichten – es gibt mehr als eine – werden von Bröckers/Hauß (Seite 174 ff) klar beim Namen genannt und als "Nebelkerzen" bezeichnet, die den einzigen Zweck haben, "dem antisemitischen Affen Zucker zu geben" und von den eigentlichen Spuren abzulenken.

 

"Ich bin als Autor nicht zimperlich im Austeilen, und hab  auch gelernt harte Kritik  einzustecken," sagte Mathias Bröckers  zu seinem Griff zu juristischen Maßnahmen gegen den NDR, “aber ich lasse meine Arbeit nicht mit falschen Behauptungen diffamieren und so ins antisemitische, faschistische Abseits schieben. Die offenen Fragen um den 11.9.  sind zu wichtig, um auf diese Weise aus der öffentlichen Diskussion verbannt zu werden. Jetzt werden die Panorama-Autoren und der NDR an ihrem eigenen journalistischen Maßstab gemessen werden, ob sie ihre journalistischen Sorgfaltspflichten verletzt haben, mit diesem Lehrstück aus der Abteilung Desinformation und Propaganda.”

 

Abgesehen von seinen  diffamierenden Falschbehauptungen zeichnete sich der Panorama-Beitrag auch durch eine erschreckende politische Kurzsichtigkeit aus, indem er die Skepsis an der offiziellen Version des 11.9. als ein rein deutsches Phänomen darstellt und durch Beimischung eines “reichsdeutschen” Wirrkopfs in die rechtsradikale Ecke zu drängen versucht.

 

Ihren eigentlichen Ursprung hat die Forderung nach grundlegender Aufklärung der Anschläge in den USA. Wenn sich in den Büchern von Bröckers irgendwelche Querbezüge feststellen lassen, dann zu US-amerikanischen Autoren wie Gore Vidal oder Noam Chomsky, aber  vor allem den wenigen Journalisten, die seit dem 11.9. den “unanswered questions” wirklich nachgehen. Einige von ihnen, wie Michael Ruppert, Daniel Hopsicker und die ehemalige Kongreßabgeordnete Cynthia McKinney, werden mit unseren Autoren Mathias Bröckers und Andreas Hauß an einer deutsch-amerikanischen Konferenz “Unanswered Questions demanding answers” (näheres siehe www.hintergrund.de) teilnehmen, die am 7. September im Berlin Tempodrom stattfindet.

 

Der Mainstream der Medien hat seit dem 11.9.2001 kläglich versagt und hemmungslos Halbwahrheiten, Lügen und Propaganda ohne jede kritische Nachfrage und Recherche  verbreitet. In diesem Sinne können wir Sie  nur bitten, die Mahnung der “Neuen Zürcher Zeitung” zu beherzigen, die eine Rezension von “Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9.” mit der Aufforderung schloß:

"Die rasende Konfusion, die sich zurzeit in allen möglichen Teilöffentlichkeiten ausbreitet, ist wohl nicht mehr durch simples Totschweigen und Ignorieren zu stoppen, sondern nur durch die publizistische Anstrengung, gegen den Amoklauf einer entfesselten konstruktivistischen Phantasie mit den Mitteln professioneller Publizistik die Spuren der Wirklichkeit zu verfolgen. Auch zwei Jahre nach der Katastrophe vom 11. September gibt es da noch Herausforderungen genug."

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