Me too, Mrs. Robinson!

#Metoo und kein Ende: Die Nachrichtenagentur AP hat unlängst die neueste “Weinstein-Liste” prominenter Männer veröffentlicht, die sexueller Übergriffe bezichtigt werden,  eine “Zeit”-Journalistin schreibt von einer privaten  Liste mit (ungenannt bleibenden) Namen aus dem Berliner Kulturbetrieb und es ist zu erwarten, dass die Welle noch weiter geht. Sex sells und für unerlaubten, übergriffigen Sex gilt das nämliche – it’s entertainment.  Führen würde das Medienspektakel nur dann zu etwas, wenn die betroffenen Frauen Anzeige erstatten, nur so könnte die Hemmschwelle übergriffiger Männer erhöht werden. Solange nur #metoo getwittert wird – und das Spektrum vom dumpfen Herrenwitz bis zur Vergewaltigung reicht – bleibt das Ganze eher ein digitaler Pranger, der wenig zum Besseren ändert. Oder nur zu lachhaften polictial correctness – Debatten führt, ob nach “Urin” Langstrumpf jetzt auch Grimms Märchen zensiert werden müssen, weil sich der Prinz, der das schlafende Dornröschen küsst, eines sexuellen Übergriffs schuldig gemacht hat.

In der Kriminologie kennt man das Paradox der “Prävention durch Nichtwissen” – wären alle unbestraften, unaufgeklärten Verbrechen allen bekannt, würde der Respekt vor den Gesetzen massiv zurückgehen: wenn gewußt wird, dass viele es tun und sehr viele damit straffrei durchkommen sinkt die Hemmschwelle.  Unter diesem Aspekt ist das Argument der Verteidigerinnen der #metoo-Kampagne – dass  es auf jeden Fall sein Gutes hat, wenn das Ausmaß sexualisierter Gewalt sichtbar wird – nur dann nicht zweischneidig, wenn die Täter tatsächlich zur Rechenschaft gezogen werden. Und wenn auch bei genialen Künstlern – What Do We Do with the Art of Monstrous Men? – kein Auge mehr zugedrückt wird.  Andererseits: jetzt alle Hans Albers Filme ohne den Hauptdarsteller nachzudrehen, weil er einst einer 17-jährigen Statistin unaufgefordert sein Gemächt präsentierte, geht vielleicht ein bißchen zu weit..

Wo zieht man die Grenze ? Mein Rat an die Frauen wäre: wenn Männer auf euer  klares “Nein!” nicht hören und auch wenn ihr ihnen auf die Finger gehauen habt noch handgreiflich werden: bringt die Kerle vor den Kadi.  Wenn es aber nur ein “Jein” war, haltet besser die Klappe! Nun ahne ich, dass in dieser Sache Ratschläge von einem “alten weißen Mann” weniger als Rat und mehr als Schläge empfunden werden, zumal ältere, alleinstehende Herren tendenziell als Tätergruppe gelten, auch wenn sie sich, wie yours truly,  gegenüber Frauen stets zurückhaltend und unaufdringlich verhalten. Dies vielleicht deshalb, weil sie in Sachen Sex eine wichtige Lektion früh gelernt haben: dass sich nämlich die Frauen die Männer aussuchen und nicht umgekehrt, die Machtverhältnisse im Bett also anders aussehen als in der männlich dominierten Gesellschaft  Wie lernt man das ?

Bei mir war es mit 16  eine Art “Mrs.Robinson”-Erlebnis: sie war nicht so schön wie Anne Bancroft, die den jungen Dustin Hoffman verführt, und sie war auch nur 12 Jahre älter als ich, es war nur eine Nacht im  Schlafzimmer und diese “Reifeprüfung” führte auch noch nicht zum finalen “Verkehr” – aber zu der Erkenntnis, dass die Frauen Bescheid wissen und man sie beim Sex erst Mal einfach nur machen lassen soll. So kam ich später nie auf die Idee, beim Flirten mehr als Freundlichkeit und zarte Überredungskünste walten zu lassen. Wer auf  diese Balzversuche nicht ansprang, musste dann schon gar nicht mehr explizit “Nein!” sagen.

Ein psychoanalytisch geschulter Freund, dem ich meine These vortrug, dass mehr “Mrs.Robinsons” zu weniger “#metoo”-Beschwerden führen würden und daher die Aufforderung an alle Frauen ergehen müsste, sich mehr jüngere, unerfahrene Männer zur Brust zu nehmen, sie an das Thema heran zu führen und entsprechend zu erziehen, hatte Zweifel, dass dies zu einer allgemeiner Entspannung beitragen würde. “Du weißt doch, was die Feministinnen gemacht haben”, sagte er, “sie haben uns zu Sitzpinklern erzogen und sind dann mit den Stehpissern ins Bett.” Dies sei ein grundsätzliches evolutionsbedingtes Dilemma, da die sexuell attraktivsten Männchen eben nicht immer auch die zuverlässigen Versorger abgeben, die für die Weibchen zwecks Nachwuchs unverzichtbar sind. Außerdem meinte er, ich würde meine “Mrs.Robinson”-Episode im Nachhinein romantisieren, so etwas sei auch nicht verallgemeinerbar und hätte im Übrigen wohl eher mit einer altersbedingten Art “Triebumkehr” zu tun, weil ich mir wohl “unbewußt” wünschen würde, “ein Mister Robinson zu sein, dem jüngere  Schönheiten zufliegen.”

Ähem… wer wünscht sich das nicht – mal abgesehen davon, dass Sex wohl die am meisten überschätzte Angelegenheit auf Erden ist. Sie wurde von unseren ziemlich unterbelichteten Vorfahren vor vielen Milliarden Jahren erfunden, um auf dem damals äußerst unwirtlichen Planeten fortpflanzungsmäßig über die Runden zu kommen und deshalb mit einer starken Dosis chemisch-neuronaler Leckerli ausgestattet. Diese Belohnungen mussten sein, weil sich sonst kein Lebewesen freiwillig dem ganzen Paarungs,-und Beziehungsstress unterzogen hätte und man lieber bei der schon lange bewährten asexuellen Selbstvermehrung geblieben wäre.

“Oh, dass wir unsere Ur-ur-ahnen wären/Ein Klümpchen Schleim in einem warmen Moor/Leben und Tod, Befruchten und Gebären/Glitte aus unsern stummen Säften vor”,  zitierte mein Freund dann Gottfried Benn. Angesichts des äffischen Zirkus um die Sexualität, der fortpflanzungsmäßig  mittlerweile überflüssig und sogar kontraproduktiv (Stichwort: Überbevölkerung) geworden ist, möchte man sich diesem Wunsch gern anschließen.  “Bis die Evolution dafür sorgt, dass die neuronalen Belohnungscocktails für “Orgasmus” nicht mehr auschließlich mit Befruchtungsgymnastik verknüpft werden, wird es aber noch sehr viele Generationen brauchen.” Wohl wahr.  Aber bis dahin scheint mir Forderung richtig, dass es mehr Mrs. Robinsons  – “Jesus loves you more than you will know!” – geben müsste, die jungen Männern beibringen, wie man sich benimmt. Wo sollen sie es denn sonst lernen….?

14 Comments

  1. Irgendwie finde ich es seltsam, dass sich jetzt auf einmal alle möglichen Ladies mit diesem “#meeto” aus der Decke wagen, wo dieser “Hashtag” medial dermaßen gehypt wird, als ob die Männerwelt überwiegend aus notgeilen Bestien besteht. Da muss ich als Frau doch einmal ein Veto einlegen. Man hat und hatte als Frau – in unserem westeuropäischen Kulturkreis – meiner Ansicht nach sehr wohl die Möglichkeit, sich zu wehren. In den Fällen, in denen es bedauerlicherweise nicht möglich ist und war, und es tatsächlich zu Gewalt und Übergriffen kommt, sehe ich die Zuständigkeit bei Polizei und Justiz. Wenn man in seiner Firma sexuell belästigt wird, kann man zum Betriebsrat gehen oder vielleicht reicht manchmal ja schon die Drohung damit aus. Wo für wen das Flirten und Balzen aufhört und die sexuelle Belästigung anfängt, ist meiner Ansicht nach ein schmaler Grad, den jeder für sich definieren sollte. Ich finde #metoo degradiert die Frauen an sich zu Opfern. Als ein solches habe ich mich persönlich nie gesehen, auch wenn ich in der Vergangenheit nervige Erlebnisse mit einigen wenigen Männern hatte, auf die man verzichten kann. Aber eine entsprechende Reaktion meinerseits und klare Worte konnten diese Situationen stets klären. Ich finde die Diskussion über #metoo ziemlich nervig und kenne auch einige Frauen deren fieses Verhalten den Männern gegenüber, Grund sein könnte, eine neue #metoo-Diskussion – diesmal wegen seelischer Grausamkeit – von Seiten der Männer auszulösen. Aber vielleicht beruhigen sich ja alle wieder und konzentrieren sich lieber auf die netten und schönen Seiten zwischen den Geschlechtern.

  2. Ich möchte Gewalt gegen Frauen (wie alle Fälle sinnloser Gewalt) keinesfalls verharmlosen. Aber um ehrlich zu sein, bisher beschlich mich mitunter der Gedanke, manche bizarren Formen des radikalen Feminismus’ sind auch irgendwie die Rache verschmähter Weibchen, die aus der Not eine Tugend machen und sich wegen ihrer gekränkten Seele an den Männern revanchieren wollen. Hält man(n) in der Einkaufspassage der Dame mit dem Spruch “Ladies first” die Tür auf, wäre die Replik “du elender Sexist” jedenfalls voll auf Höhe des Zeitgeistes.

    Wäre ich Verschwörungstheoretiker, dann würde ich inzwischen vermuten, dieser ganze Trend ist Teil eines Programms zur sozialen Sterilisation – sprich demografischen Kontrolle – zwecks Bremsung des globalen Überbevölkerungsproblems. Denn in der Männerwelt dürfte sich allmählich die Überzeugung bahnbrechen, dass man die dauerbeleidigte, notorisch übellaunige und ziemlich selbstherrliche “bessere Hälfte” der Menschheit vielleicht gleich ganz zufrieden lassen sollte, um nicht wegen jedes schüchternen Blickes gleich der Übergriffigkeit bezichtigt oder anderenfalls später vor das Familiengericht gezerrt und in die emotionale und wirtschaftliche Bodenlosigkeit geklagt zu werden.

    1. Mit Ihrer Verschwörungstheorie dürften Sie auf der goldrichtigen Fährte sein.
      Es laufen eine Vielzahl solcher seelenspalterischen Programme parallel ab. Fast alles taugt fürs Zwietracht Säen und emotional Isolieren und spirituell Unterminieren. Die Budgets hierfür sind unvorstellbar, und allzu oft wissen noch nicht einmal die Produzenten solcher Programme – selbst Opfer des “Zeitgeistes” – etwas vom sozial- und sprichwörtlich eugenischen Hintergrund. Die glauben dann, es liegt an Ihrem Talent oder Sujet oder der Tiefe ihrer Gedanken, daß ausgerechnet ihr Programm/Film/Song/Theorie etc. so erfolgreich ist.
      PSYOPs sind leider die Regel, nicht die Ausnahme.
      (“Pop”, Online-Porn, TINA, Transhumanismus, Gender-Bender-Theorien, Schulbücher, Niedriglohnsektor, Kampf der Kulturen, Feindbildpropaganda, Facebook, Reiche und Schöne, Genetik, usw.etc.pp.)

  3. Nun, die geschlechtliche Fortpflanzung hat im Laufe der Evolution einen wichtigen Effekt: Da bei ihr die genetischen Karten viel schneller neu gemsicht werden als bei der asexuellen Fortpflanzung, haben die sich geschlechtlich fortpflanzenden Spezies nicht nur eine bedeutend größere Artenvielfalt hervorgebracht, sondern konnten sich auch viel schneller und besser auf veränderte Umweltbedingungen anpassen. Somit ist die asexuelle Vermehrung nur wenigen relativ primitiven Spezies geblieben, alle anderen “tun es”. 😉

  4. Danke für diesen treffenden und sehr wichtigen Kommentar!

    Es ist wirklich so: auf (tatsächlich oder nur imaginiert) übergriffige Männer wird der Druck immer größer. Zu übergriffigen Frauen heißt es meisten nur “sei doch froh”. Wie bitte?!?! Die Vorstellungswelt der meisten Menschen ist heute in Täter und Opfer aufgeteilt, wobei die Grenze ziemlich genau zwischen den Geschlechtern verläuft.

    Apropos: kennt Ihr das Buch “Plädoyer für eine linke Männerpolitik” von Arne Hoffmann? Dort geht es um dieses und ähnliche Themen, die in der Öffentlichkeit leider weitgehend tabuisiert oder als “rechts” etikettiert sind.

  5. Sorry, etwas abseits vom Thema, aber: Da können einige über Jahre hinweg mehr als nur unsaubere Dinge tun, über die eigentlich jederfrau Bescheid weiß, aber es passiert genau nichts, keine hat den Mut etwas zu sagen, bzw. befürchtet einen Blowback (was dies in diesem spezifischen Zusammenhang genau bedeuten würde sei dahingestellt) oder einen Karriereknick und muckst deshalb lieber nicht auf. Beim Nein-Ilewen-Türmlein-versteck-dich-Spiel heisst es aber immer gleich: “kann nicht sein, da hätte eh schon lange wer gepetzt”.

  6. Lieber Mathias,

    Du sprichst hier nicht die richtige Zielgruppe an. Deine Leser haben mit Frauen nichts am Hut oder besser umgekehrt. Die schönen Dinge des Lebens sind ihnen fremd.

    Viele Grüße aus Den Haag,
    M.N.

  7. Für manche Partybitch ist es der Jackpot wenn sie einen berauschten Promi am Haken hat, dem sie hinterher jede Sauerei unterstellen, und damit ordentlich seine Kohle abziehen kann. Wenn sie das geschickt einfädelt, klappt das oft.

    Ich kenne mindestens zwei glaubhafte Beispiele dazu aus Deutachland.

  8. Ich habe kein Verständnis für Gewalt gegen Frauen. Trotzdem ist diese Thematik für mich nur eine Lachplatte. Es passt in die zunehmende Abgedrehtheit unserer Zeit. Es geht nur noch ins Extreme! Ich kann über diese selbstherrlichen Typen von Männern welche sich für unwiderstehlich halten, nur den Kopf schütteln, genauso wie über abgedrehte Emanzen, welche sich schon angemacht fühlen, wenn man sie nur ansieht. Möchte mich den Kommentaren von Stefan und juggernaut anschließen!

  9. Am schlimmsten hat es ja anscheinend diese amerikanische Fußballerin getroffen, die der entmenschte Sepp Blatter vor vier Jahren am Po angefaßt haben soll. Erst Kachelmann und dann das! Opfer überall …

  10. Lieber Herr Bröckers,

    nach längerer Zeit habe ich wieder einmal Zeit und Zutrauen, zu einem Ihre Artikel einen Kommentar zu hinterlassen. Ich möchte mich zuallererst bei Ihnen für die zahlreichen aus meiner Warte hochgradig zustimmungswürdigen Kommentare und Produktionen aus Ihrer Feder bedanken. Autoren wie Sie machen einem Hoffnung. Will sagen: Dass ich länger nichts kommentiert habe, heisst in keinster Weise, dass das auf https://www.broeckers.com Geschriebene meine Zuneigung verloren hätte – auch nicht partiell. Im Gegenteil; einem Rotwein gleich werden Sie immer besser.
    Ich bin regelmässig auf dem “Corbett Report” und auf “Veterans Today” (eigens vom SPIEGEL in enem belehrenden Artikel, wie man es im Internet und vor allem in den Diskussionen um Fake oder Real News nicht machen soll, erwähnt und als ganz übel gebrandmarkt) – man nenne mich also einen Antisemiten oder sonstwas – geschenkt!
    Ich halte die Interpretation zumindest für erwägenswert, wonach sich mit dem Pfeifkonzert “Puh, Harvey!” und dem daran anschliessenden “MeToo”-Hype nur jene sagenhaften Kreise bedeckt halten, denen man viel Schlimmeres vorwerfen müsste – und dass sie es viel systematischer betrieben hätten. Stichworte “…Dennis Hastert, Jimmy Saville, Basler Tierkreis,…” und kein Ende. Oder anders gesagt: Wie alt, aufgeklärt und mündig wollen denn die Frauen gewesen sein zu jenem Zeitpunkt, da sich ihnen jemand so unsittlich genähert hat, wie herumposaunt wird. Damit man mich recht versteht: An sexueller Gewalt und an sexuellen Übergriffen auch gegen (junge) Erwachsene gibt es moralisch nichts zurechtzurücken, und gesetzeswidrig sind erstere in vielen Fällen tatsächlich. Und, ja, es ist eine Sonderkonstellation, wenn einem ein hecheliger Film-Mogul zweideutige Angebote macht und einem fast keinen Ausweg lässt. Bei einer gerichtlichen Anklage steht man auf verlorenem Posten; es gibt keine Zeugen – höchstens welche auf der Gegenseite. Aber ich bleibe dabei: Wer sich einer Industrie nähert, der schon seit Jahrzehnten kein besserer Ruf vorauseilt, als dass sie dort ihre Vorstellungen von Macht, Einfluss und Grossartigkeit mit hängender Zunge und offener Hose ausleben, der muss sich in Gedanken sortieren, bevor er den entscheidenden Schritt macht (“… es würde mich sehr beglücken, wenn ich für einen von euch arbeiten dürfte… …ist mir auch egal wer, Hauptsache ich werde von Glamour umgeben und berühmt sein…”). Ein Böser hat einmal gesagt: “Vergewaltigung ist, wenn man sich’s nachher anders überlegt.”

    So weit will ich gar nicht gehen, sondern nur festhalten, dass es in Sachen sexuell Missbrauchtwerden definitiv hilflosere Menschen und durch noch weniger eigenes Zutun herbeigeführte Situationen gibt als das Sternchen in spe beim Bewerbungsgespräch. Leute wie Arnon Milchan sind streng genommen Verbrecher oder Landesverräter – es ist ein Wunder, dass sie in Hollywood leben können – soll ich sagen wie Gott in Frankreich oder wie die Maden im Speck – na, OK, wie ein Fisch im Wasser.

    Und so negativ man Triebhaftigkeit im Sexuellen auch besetzen mag, es würde sich zwischen einem – schlecht rasierten älteren – Männlein und einem in der Blüte seiner Schönheit anzutreffenden Weiblein immerhin noch – das müsste man vermuten dürfen – um liebendes Sich-Vereinigen oder das Urbedürfnis eines Zeugungsaktes handeln oder zumindest um eine handlungsmässige Anspielung darauf. Im Gegensatz dazu beschleicht einen bei den kolportierten Vorfällen aus den genannten ganz, ganz hohen Kreisen das Gefühl, dass es dort um mehr als nur Lustgewinn an einer erotischen Triebbefriedigung geht. Es könnte sich durchaus um einen ganz stark verwischten Grenzbereich auf dem Übergang zur Tötungslust handeln. Und das mit kleinen (i.e. minerjährigen, in Abhängigkeit getriebenen) Jungs. Wäre das nicht noch viel verwerflicher? Und vor allem laut so ziemlich jedem Gesetzbuch hart zu bestrafen?

    Würde es vor diesem Hintergrund nicht ins Konzept passen, wenn hier die sich bedeckt Haltenden in einer massenmedialen Geistervertreibung durch simuliertes Höllenfeuer einfach nur eine weitere ihrer unzähligen aus Kanonefutter-Sündenkalibern angelegten Deckschichten verheizen. Jetzt trifft es halt den Weinstein. So what? Klar, es trifft nicht den falschen. Aber diejenigen einflussreichen Hintermänner, die uns mit ihrem Machthunger den Alltag vergraulen und sich obendrein an den Kindern der Normalbürger vergreifen, die bleiben unerkannt – unthematisiert. Wie sagte Ken Jebsen so treffend sinngemäss: Über das eine oder andere brisante Thema machen sich die Unterhaltungsmedien deshalb mit besonderem Heisshunger her, damit wir uns nicht über sie, die Themen, unterhalten.

    Man darf nicht vergessen: Nichts schweisst Brüder im Geiste so sehr zusammen wie das gemeinsame Verüben einer Straftat. Wo also die Straftat Kindsmissbrauch im Beisein derer, die schon vor und zurück wissen, wie sich’s anfühlt, zum Initiationsritus in erlauchte Kreise erhoben wird, dort haben alle Bundesbrüder vom ersten Augeblick der Zugehörigkeit an etwas absolut Tödliches gegen jeden der anderen in der Hand. Hätte man anstelle von Kindsmissbrauch einfach viel profaner nicht auch, sagen wir, Tankstellenüberfälle nehmen können? Schwer zu sagen. Jedenfalls drängt sich nirgends so wie beim Kindsmissbrauch als krönender Abschluss oftmals auch die Tötung des Opfers als unausweichlich erscheinende Folgetat auf. Mit dem Blutopfer am Opfer zahlloser vorangegangener Übergriffe geht auch eine nahezu perfekte Spurenbeseitigung einher. Alles was es dazu braucht, ist ständiger Nachschub an Kindern, die nirgendwo lautstark vermisst werden. Weltzentrum für Human Trafficking wie auch für Organ- und Diamantenhandel: Brüssel. Marc Dutroux samt Ehefrau also keine kriminologischen Ausnahmeerscheinungen, sondern “nur” offenkundig gewordene Syndrome des Systems – die leidigen Ritzen im randvollen Fass.

    Zwei letzte Bemerkungen zur Tötung der Opfer und zu den Medien: Das wahrscheinlich rituelle Töten als Akt des Lustgewinns durch Entgrenzung weist auf real existierenden Satanismus hin. Mit dem Bremer Tatort “Abschaum” hat die ARD es unternommen, ein Schlaglicht auf diese Zusammenhänge zu werfen – und so die Gegner dieser Verschwörungstheorien aufzumunitionieren mit dem sattsam bekannten “du siehst wohl zu viel Krimis”.

  11. Erinnern Sie sich noch an den Schauspieler Edgar M. Welch aus der dritten Riege Hollywoods? Er erlangte seine 15 Sekunden Weltruhm ziemlich genau vor einem Jahr, als er mit einem überdimensionierten Gewehr einen Schuss in einer Washingtoner Pizzeria abfeuerte. Die Kugel verletzte niemanden, zerstörte aber just die Serverfestplatte des Lokals. Die Nachrichten ließen uns wissen, der durch Verschwörungswebsites im Hirn vernebelte Mann hielt diese Pizzeria für das Drehkreuz des Washingtoner High Society Kinderhandels. Als erfolgloser Nobody habe er sich nun selbstermächtigt zum Rächer der Wehrlosen aufschwingen wollen. Der heimisch radikalisierte Paranoiker sei auf “Fake News” hereingefallen. So wurde dieser Un-Begriff zum ersten Mal in den medialen Umlauf bugsiert.

    Das Material, das Anonymous-Hacker zuvor auf diesem Pizzeria-Server entdeckt hatten, war indes eindeutig und wurde aktenkundig dem FBI und der Washingtoner Polizei angezeigt. Eindeutig war auch, daß dort eine weltweite Kundschaft mit Bitcoins Dateien einkaufte, nicht Pizza, und daß der Freundeskreis des Pizzabäckers erstaunlich exklusiv war. Anonymous war überhaupt erst wegen der Hillary-Email-Leaks im Rahmen des Wahlkampfes auf den Laden aufmerksam geworden. Spuren führten auch nach Potsdam.
    Nun, seither ist alles Fake News, und je näher man dem Wespennest kommt, desto faker und gefährlicher wird es.

    #Pizzagate, #CometPingPong, #Podesta, #JeffreyEpstein, #Trump, #Obama, #Bill&Hillary, #FrankGiustra, #PrinceEdward, #LynnDeRothschild, #SämtlicheKönigshäuserBisZumHalsImStinkendenSwamp, #Sachsensumpf, #TinoBrandt, #Edathy, #NSU, #DrPong, #Priklopil, (…), #Belgien-Holland-Frankreich-England-Irland-DDR-BRD-Portugal-Österreich-USA-(…)-Bosnien-Kosovo-Haiti-Syrien-Libyen-PuertoRico-(…), …

    Danke Herr Weber.
    Wovon hier abgelenkt werden soll ist, was die Wertewelt wohl spätestens seit Crowley “zusammenhält”.

  12. Hahaha – Mini Nuke gibt es noch! Was für eine Freude! Und dieser ewige Hauptschüler will uns gestandenen Männern etwas über Frauen erzählen – das löst Heiterkeit aus, auch bei meiner Frau und meiner Tochter! DEM hätte man eine Mrs. Robinson wirklich mal gewünscht – sie hätte seinem Leben Sinn geben können. Aber was soll eine Frau mit so einem Loser anfangen? Denn es stimmt ja, was Bröckers schreibt: Die Frauen sind es, die sich ihre Partner aussuchen. Daran wird es auch bei Mini Muke scheitern.

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