Real Game Of Thrones: MADMAN DONALD & DIE RIVIERA DES OSTENS

König Donald hat jetzt für Einfuhren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko einen Zoll von 25 Prozent in Kraft gesetzt. Allen anderen Ländern droht er sogar einen Strafzoll von 100% an, falls sie mit dem großen Handelsverband BRICS Geschäfte machen und diese nicht in der “Dollar” genannten Währung des exzeptionalistischen Königreichs abrechnen.  Wenn sich ein Land gar an der geplanten gemeinsamen BRICS-Währung beteiligen würde, werden seine Waren  – so verkündete Donald – vollständig von der “wundervollen Ökonomie” des Königreichs ausgeschlossen.
Nun sind Zölle, Handelsschranken und auch Einfuhrverbote seit jeher beliebte Mittel, die Wirtschaftsproduktion  des eigenen Landes zu stärken und vor Konkurrenz zu schützen. Da Donald die Produktion im eigenen Land ankurbeln will scheint es insofern sinnvoll, eingeführte Waren teurer zu machen und damit heimische attraktiver, das Problem ist jedoch, dass im exzeptionalistischen Königreich gar keine Produktion mehr existiert, die die Importe ersetzen könnten. In der “Walmart” genannten größten Warenhauskette des Landes stammen zum Beispiel über 70 Prozent aller Produkte aus China. Nach einem Importverbot wären sämtliche Läden des Landes umgehend  leer, und jedes Prozent Zoll, das Donald aufruft – aktuell sollen es 10% sein – führt zu höheren Preisen für seine Untertanen, weil die Händler es an sie weitergeben, und  schädigt so durch Inflation  den – in Donalds Worten – “mächtigen Dollar”. Dass Kanada im Gegenzug sofort ebenfalls 25% Zoll wird der “wundervollen Ökonomie” ebenfalls nicht zugute kommen, sodass abzuwarten bleibt, ob die neuen “Donaldonomics” mit ihren Zöllen und Sanktionen der Wirtschaft des Königreichs am Ende nachhaltig nützen. Dass die Nachbarn und Vasallen als Erste zur Kasse gebeten werden, war zwar absehbar, darüber hinaus aber hat Donald nicht weniger als jedem Land der Welt den Wirtschaftskrieg erklärt, das nicht nach seiner Pfeife tanzen will:

Das Wort „Zoll“ ist das schönste Wort im Wörterbuch – schöner als „Liebe“, schöner als „Respekt“. Nein, weniger schön als „Religion“, nein. Oder? Ich möchte mich nicht auf diesen Streit einlassen. Aber das Wort „Zoll“ ist das schönste Wort im Wörterbuch, vergessen Sie das nicht. Es wird unser Land reich machen.”

Also sprach  Bombastus Maximus Optimus, der nicht weniger als 13 Milliardäre an seinem Kabinettstisch versammelt hat – lupenreiner als unter Donald war die “Demokratie” genannte Plutokratenherrschaft in der Geschichte des Königreichs noch nie – die er fortan noch reicher machen will. Das und nichts anderes ist sein Job, nur deshalb haben ihm die Oligarchen eine zweite Amtszeit ermöglicht und der Ultrareiche Elon sagenhafte 280 Millionen rüber geschoben, um den Untertanen weis zu machen, dass Wahlen in ihrem Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln tatsächlich einen Unterschied machen und mit ihm – Donald dem Großen und seinen Dekreten im Minuterntakt –  alles besser für sie wird. Und auch wenn es sich nur um einen Machtwechsel der Räuberbarone handelt, die jetzt von einem Elon statt von einem Bill angeführt werden, traben die Erlösungsgläubigen (Donald: “Der Abstieg ist jetzt zu Ende! Ein Goldenes Zeitalter bricht an!”) weiter bereitwillig zur Schlachtbank.

Erster Staatsbesucher nach Donalds zweitem Amtsantritt  war dann der Betreiber einer solchen nicht metaphorischen, sondern echten Tötungsmaschine, der israelische König Bibi, den man auch Herodes 2.0 nannte, nachdem er in der “Gaza” genannten Region Palästinas in den letzten  15 Monaten  Hundertausend  Einwohner , darunter vor allem Frauen und Kinder, ermordet haben soll. Die noch überlebenden Bewohner, etwa 1,7 Millionen, will er angeblich jetzt nicht mehr zu  töten, sondern nur in die Nachbarländer zu vertreiben und hat mit dieser Idee König Donald bei seiner alten Baulöwen-Ader gepackt, der denn auch sofort verkündete, den malerischen Küstenstreifen jetzt zu “übernehmen” und dort die “Riviera des Ostens” zu errichten. Was König Bibi ja schon länger vorhat, inklusive einer exklusiven künstlichen Insel, die er dort errichten will. Auch wenn Bomben und Bulldozer  in weiten Teile der Gaza-Region schon ideale Neubaubedingungen geschaffen und die Immobilien-Makler in Tel Aviv schon begonnen haben, erste “Traumgrundstücke” zu verhökern, bleibt aber noch einiges zu tun, bis der erste Turm des “Donald Resort & Casino” bezugsfertig werden kann..

Dass Vertreibung und Völkermord so ungeniert zum politischen Programm erhoben wird, wie es Donald und Bibi nach ihrem Treffen verkündeten, ist in der neueren Geschichte der Königreiche schon lange nicht mehr vorgekommen. Zuletzt hatte bekanntlich der Nazi-König Adolf, der eigentlich “Hitler” hieß und  “Führer” genannt wurde, seine deutschen Untertanen davon überzeugt, dass sie als “überlegene Rasse” berechtigt seien, andere Völker zu vertreiben oder auszurotten, was zu dem letzten großen Weltkrieg geführt hatte. Sowie nach dessen Ende zu der “UN-Charta der Menschenrechte” genannten Vereinbarung sämtlicher Völker, diese Methoden für alle Zeit unter Acht und Bann zu stellen. 

Obwohl besonders die Vorfahren Bibis und seine Zionisten genannten Untertanen zum Opfer der monströsen Massenmorde Adolfs geworden waren, fühlten sie sich in Palästina aber nicht an diese Charta  gebunden, sondern unter Berufung auf ein “Altes Testament” genanntes Märchen als “auserwähltes Volk” berechtigt, über sämtliche Einwohner in der Region zu herrschen. Die Imperatoren in Washington hatten über dieses gewaltsame rassistische Treiben immer großzügig hinweggesehen, weil ihre dort stationierten Truppen unverzichtbar waren, um die diversen Stämme und die reichen Ölreserven der Nachbarschaft unter Kontrolle zu halten, doch hatten sie stets zumindest “pro forma” die Einhaltung der Menschenrechte gefordert. Dass Donald diese humanoide Fassade mit seiner Ankündigung eingerissen hat, das ethnische Säuberungsgeschäft der Zionisten nunmehr selbst in die Hand zu nehmen, ist zwar allenthalben auf Empörung gestoßen, letztlich aber nur konsequent, denn schon bisher waren es ja das Geld und die Waffen aus Washington, die König Bibi  seine Apartheids-Monrachie und die Kriegsverbrechen in Gaza  ermöglichten, für die er vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt ist.

Wie Donald es jetzt “ohne Soldaten” seines Königreichs schaffen will, was Bibi militärisch nicht erreicht hat – die “Hamas” genannten Feinde der Zionisten zu besiegen  – ist indessen ziemlich rätselhaft. Die “new and modern homes” für die noch zu Vertreibenden sind derzeit nicht vorhanden, die Nachbarländer haben die Aufnahme von 1,7 Millionen  Gaza-Bewohnern schon dankend abgelehnt, werden sich mit der Lieferung von Zeltstädten und ein bisschen Geld nicht abfinden und dasselbe tun, was Donald im eigenen Land gegen Einwanderer veranstaltet: die Grenzen dicht machen. Dann bleibt ihm aber nichts anderes, als entweder die Ausrottung der Einwohnerschaft, mit der König Bibi begonnen hat, fortsetzen zu lassen… oder in seinem eigenen Land ein Reservat “Klein Palästina” mit neuen modernen Häusern und “beautiful communities”  zu schaffen, und die 1.7 Millionen Gaza-Einwohner, die nicht umziehen möchten, mit Geld und guten Worten zu überzeugen ???

In nur  zwei Wochen auf dem Thron hat der Imperator in Orange mit Grönland samt Arktis, Kanada, Panama und jetzt der Gaza-Riviera derart schrille imperiale Expansionsprojekte vom Stapel gelassen, dass ein dahintersteckender Plan die sogenannte “Madman-Strategie” sein könnte: Erscheine so verrückt, pathologisch und zu allem fähig, dass alle perplex sind sich jeder vor dir fürchtet. Was Gaza und die großrtigen Hotel,-und Casino-Projekte betrifft, will er Investoren aus der ganzen Welt –  vor allem die Ultrareichen aus Saudi-Arabien, Katar und den Emiraten – für das neue Protektorat  gewinnen, die dann bauen sollen und – hier scheint hinter  dem “Madman” dann doch wieder der klassisch mafiose Don Donald durch – für diese großartige Option und die gewährte “Sicherheit” dann natürlich Schutzgeld zahlen.
Kann er das alles schaffen ? Natürlich nicht. Aber er hat den Vorschlag in die Welt gesetzt, die Gaza-Region in Besitz zu nehmen, was den auf ein Großreich von Beirut bis Damaskus spekulierenden Zionisten nicht gefallen kann und König Bibi in eine Zwickmühle bringt: er kann sein brutales Schlachtfest jetzt nicht einfach fortsetzen, wenn er den Krieg aber beendet, wandert er wegen zahlreicher Korruptionsanklagen ins Gefängnis. Aus diesem Grund glauben erfahrene Beobachter wie  Gilbert Doctorow, Scott Ritter oder Larry Johnson, dass Madman Donald mit seiner überall als “idiotisch” und “völlig irre” bezeichneten Ankündigung einen brillanten Schachzug hingelegt und König Bibi eine Falle gestellt hat. Der hörte nämlich, als Donald den Plan vorlas, den Gaza-Streifen in Besitz zu nehmen, offensichtlich zum ersten Mal davon und musste ihn dann vor laufenden Kameras als “größten Freund” loben. Was Donald grinsend zur Kenntnis nahm, denn zwei Wochen zuvor  hatte er auf seinem Zwitscherkanal noch lobend den bekannten Professor Jeffrey Sachs zitiert, der dargelegt hatte, dass es sich  bei König Bibi um nichts anderes als einen “üblen und bösartigen SOB” (die im Königreich gebräuchliche Abkürzung für “Hurensohn”) handelt. Ob und wie Madman Donald den SOB Bibi mit dem Riviera-Gambit an die Kandare legen kann, bleibt noch abzuwarten. Sein Vorgänger, König Andrew, der Jackson genannt wurde, beendete einst die sogenannten “Indianerkriege”, als er den Stamm der Cherokee in eine Region südlich des Mississippi (zwangs-) umsiedelte, der das unter großen Verlusten hinnahm, weil in der Vorstellung der Cherokee Land und Erde allen gehören und ihre Identität nicht an ein Territorium gebunden ist. Weil die Bewohner der Levante da völlig anders gestrickt sind  – und sich seit mindestens 3000 Jahren um jedes Fleckchen Erde in der Gegend an die Gurgel gehen – sind Donalds ohnehin illegalen Umsiedlungspläne auch sehr illusorisch. Also nicht mehr als ein Paukenschlag, der indes ein ganz neues Kapitel im sogenannten “Nah-Ost-Konflikt” aufschlägt, das nach den immergleichen Litaneien und den Dauerkriegen der Vergangenheit vielleicht etwas zum Besseren ändern könnte…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

Real Game Of Thrones: SUPER-HYPERSONICS UND EIN KI-SPUTNIK

Dass König Wladimir, im kollektiven Westen der “Ultraböse” schlechthin, vom Rest der Welt  meist als kompetenter und vertrauenswürdiger Herrscher geschätzt wird, hatte viel mit dem Mut zu tun, mit dem er dem exzeptionalistischen Königreich entgegen getreten ist, das direkt vor seiner Haustüre in der Ukraine eine NATOstan-Festung errichten und ihn mit einem “regime change” genannten Staatsstreich aus seiner königlichen Burg, dem Kreml, vertreiben will. Auf diese Art hatte das Imperium ja seit vielen Jahren in zahlreichen Königreichen für Umstürze gesorgt, um devote und zahlungswillige Monarchen an die Macht zu bringen und unterhielt dafür – weil Korruption und Propaganda eben manchmal nicht reichen – sicherheitshalber 800 Festungen auf der ganzen Welt. Wenn irgendwo rücktritts-unwillge Herrscher Zicken machten, war ein exzeptionalistischer Krakenarm gleich in der Nähe, um ihn mit Gewalt zum Abtritt zu zwingen und so hatte es niemand gewagt, sich der Expansion und Ausbeutung des Imperiums zu widersetzen. Bis es König Wladimir, den alle nur “Putin” nannten, zu viel wurde, da ihm die NATOstan-Truppen immer dichter auf den Pelz rückten und er im Februar anno 2022 seinen “Militärische Spezialoperation” genannten Feldzug begann, um sie und ihre ukrainischen Helfer zu vertreiben. Und den Beweis anzutreten, dass NATOstan ein Papiertiger ist, der mit all seinen “Wunderwaffen” und der größten mobilisierten Armee seit dem letzten Weltkrieg vernichtend geschlagen werden kann – und dass auch ein nie dagewesener Tsunami von Sanktionen ein Land nicht in die Knie zwingt.

Damit hatte das russische Reich ein Ausrufezeichen gesetzt, ein Signal für das gesamte geopolitische Schachbrett: die “Full Spectrum Dominance” der Exzeptionalisten geht zu Ende, ihr “Free Lunch” und “All You Can Eat” an den globalen Buffets kann gestoppt werden  – “Souveränität ist machbar, Herr Nachbar!” lautet die Botschaft, die Russland zwischen den Zeilen an die Länder der Welt sendet, was den ohnehin schwelenden Hass des Imperiums auf die “ultrabösen” Russen natürlich weiter anheizte. Gelten doch am Hofe Washingtons – wie schon bei dem imperialen Vorgängern in London – “Souveränität” und “Autonomie” von Königreichen als gefährliche ansteckende Krankheiten, die im Keim erstickt und ausgemerzt werden müssen. Diese eiserne Regel hat bekanntlich dazu geführt, das auf dem gesamten Erdball nur 22 Länder existierten, die im Lauf der Geschichte noch nicht von  einer britischen Invasion heimgesucht wurden.


Auch dem Entstehen des exzeptionalistischen Königreichs lag ja eine solche Eroberung zu Grunde, in deren Folge man dann die “souveränen” Ureinwohner ausmerzte, die Kolonialmacht des britischen Throns  abschüttelte und sich mit dem Schwur selbstständig machte, als “Land der Freien” niemals selbst zu einer imperialen Macht zu werden, die andere Länder überfällt und ihnen die Freiheit nimmt. Ein guter Vorsatz, der indes nicht lange hielt, sodass ein berühmter Schriftsteller namens Mark Twain schon 1901, als man das Inselreich der Philippinen überfallen hatte, die notwendige Änderung der königlichen Fahne anmahnte: „Wir nehmen einfach unsere übliche Flagge, übermalen nur die weißen Streifen schwarz und ersetzen die Sterne durch einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen“.

Eine solche Flagge wäre für das exzeptionalistische Imperium, das in den letzten Jahrzehnten Dutzende souveräne Königreiche angegriffen hat,  aktuell zwar durchaus angemessen, doch gleichzeitig auch völlig unangemessen, weil diese Überfälle ja stets unter dem Motto  “Verbreitung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten” laufen und nicht mit einem  Totenkopf  als  “Emoji” daherkommen können. Auch wenn König Donalds Piratenflotte bei den nächsten Eroberungen  (Grönland/ Panama-Kanal) unter klassischen “Stars&Stripes”-Fähnchen  antritt, wissen die Leute in den betroffenen Regionen aber längst, dass wenn “Freiheit” und “Demokratie” verbreitet werden “Skull&Bones” im Anmarsch sind   – und gehen in Deckung.
Diese als “Kanonenbootpolitik”  bekannt gewordene und über Jahrhunderte sehr erfolgreiche Methode, wehrlose Königreiche mit überlegenen Waffen unter die Knute des Imperiums zu zwingen und auszubeuten, ist mit der NATOstan-Niederlage in der Ukraine jetzt ebenfalls in Frage gestellt. Was König Donald auch zu ahnen scheint, denn spätestens seit der “Oreschnik” genannten Haselnuss, dem hypersonischen Donnerblitz aus heiterem Himmel, ist die militärisch-technische Überlegenheit Wladimirs nicht mehr zu leugnen. Und Kanonenboote sind  wertlos geworden, weil es jetzt nicht einmal eine dicke Haselnuss, sondern nur einen hyperschnellen Dolch braucht, der “Kinzhal” genannt wird und nicht abgefangen werden kann, um sie mühelos zu versenken. Aus diesem Grund zog es das ultrateure Prachtschiff der exzeptionalistischen Flotte, der Flugzeugträger “Eisenhower”, ja  unlängst auch schon vor, aus dem Roten Meer zu flüchten, nachdem die tapferen Wüstenkrieger der Huthis ihm mit mit ihren selbstgebauten Raketen ein Loch ins Deck geschossen hatten.

Dass nicht mehr die riesige Armee des Imperiums, dessen Kriegskasse pro Jahr so viel verschlingt wie die der zehn nächst größeren Königreiche zusammen, dass nicht  diese gigantische, ultrateure Militärmaschine über die besten, hyperschnellen, kriegsentscheidenden  Waffen verfügt, ist für die Exzeptionalisten natürlich schwer zu schlucken, wird von Donald aber nicht auf mangelnde Einzigartigkeit zurückgeführt, sondern auf Putin, der König Obama damals die Pläne dafür gestohlen hätte.  Also der Ultraböse schon wieder, der mit seinen magischen Fähigkeiten nicht nur die Wahlen manipuliert, Hillarys Briefkasten gehackt und Donald auf den Thron gehievt hat, sondern auch wusste, dass von diesen Plänen nur eine einzige Kopie existiert und niemand außer ihm dann diese unbesiegbaren Raketen wird bauen können.

Aber er hat seine Rechnung natürlich ohne Bombastus Donald gemacht, der jetzt angekündigt hat, dass es  “schon bald” so weit sein wird  und wir “Super-Hypersonics” haben. Bis es soweit ist – erfahrene Beobachter gehen davon, dass fünf bis zehn Jahre durchaus ins Land gehen können – hat Team Russia dank Oreschnik & Co. die Oberhand was Schläge aus heiterem Himmel betrifft. Freilich nicht, wie Donald fabuliert, weil sie irgendwelche exzeptionalistischen Pläne gestohlen haben, sondern weil sie mehr  und qualifiziertere Wissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure ausbilden und die schweren material-technischen Probleme der “Hypersonics” gelöst haben. Raketen auf hyperschnelle Geschwindigkeiten zu beschleunigen war ja schon seit Jahrzehnten überhaupt kein Geheimnis mehr, nur hatte noch niemand herausgefunden, wie man einen Flugkörper konstruiert, der bei solchem Tempo trotz der extremen Reibungshitze steuerbar bleibt und metergenau sein Ziel trifft. Weil die Russen dieses Rätsel gelöst hatten, wurden dann auf den Schlachtfeldern in der Ukraine fast alle “Patriot” genannten Abwehrsysteme zerstört, die das Imperium als “Schutzschild” und “Iron Dom” für 400 Millionen Dollar pro  Stück  und (4 Millionen pro Rakete) seinen Vasallen verkauft.

Doch nicht nur im Militärischen ist das exzeptionalistische Königreich schwer ins Hintertreffen geraten, auch bei der Entwicklung von hyperschnellen Rechensystemen, die “Künstliche Intelligenz” genannt werden und  allgemein als “Zukunftstechnologie”gelten, sind sie überholt worden. Von einem Sputnik-Event, wie er zuletzt 1957 die ganze Welt überraschte, als die Russen das Weltraum-Zeitalter  eröffneten und einen ersten Satelliten im All platzierten.

Dieses Mal kam der Schock aber aus  China, dem Reich der Mitte, deren Techniker ein “Deepseek” genanntes KI-Sytem vorstellten und der Weltöffentlichkeit zur freien Benutzung anboten – am selben Tag, als König Donald ein bombastisches 500 Milliarden Dollar Programm für riesige Rechnerfarmen und “das größte KI-System der Geschichte” ankündigte, um die “Zukunft der Technik” im Lande zu behalten. Die mit “Deepseek” just in diesem Moment schon ausgewandert war, denn das chinesische System bietet für einen Bruchteil der Kosten dieselbe oder sogar mehr Leistung als das “OpenAI” genannte System, in dessen Ausbau Donald jetzt weiter investieren will. Die erste Reaktion auf den Schock war erwartbar: wie die Russen außer Spaten und verrosteten Kalschnikows nichts zu bieten haben und ihre Raketenpläne gestohlen haben müssen, sind auch die Chinesen, wie ein hochmögendes Forschungsinstut names “Harvard” herausgefunden hat,  grundsätzlich zur Innovation unfähig und können  nur schlechte Kopien anfertigen. Doch wie mit den Hypersonics scheint dem Imperium  auch mit “Deepseek” einmal mehr die eingebildete Überlegenheit, auch als “Hybris” bekannt, auf die Füße zu gefallen zu sein.

Schon vor vielen Jahren hatte König George W. ja einseitig  den Sperrvertrag gekündigt, mit dem man die Entwicklung und Stationierung von Raketen begrenzt hatte, weil man davon ausging, dass die Russen bei einem Wettrüsten mit dem zehnfach überlegenen Rüstungsbudget des Imperiums nicht mithalten können. Das konnten sie auch nicht, waren gezwungen neu und zu weiter zu denken, haben jetzt Kinzhal und Oreschnik und sind auf dem Schlachtfeld unbesiegbar.
Ganz ähnlich lief es auch auf dem Feld der hyperschnellen Rechnersysteme, mit dem Plan: da das “unfähige” China ja “nur kopieren” kann und gegen unsere zehnfach überlegene Menge an schnellen “Chips” keine Chance haben, belegen wir sie einfach mit Sanktionen. Was wiederum die Chinesen dazu zwang, weiter und neu zu denken, wie man das Problem ohne riesige Mengen “Chips” und ultrateurer, energiefressender “Hardware” lösen kann und so haben sie jetzt, dank der genialen “Software” ihrer Ingenieure, nicht nur “Deepseek” sondern  auch “Qwen”, die Alibaba-KI. Und lassen Donalds jüngsten Milliardenbombast vom ersten Tag an und auf einen Schlag sehr alt aussehen.

Auch wenn die Frage noch unbeantwortet ist, ob die sogenannte “Künstliche Intelligenz” die menschliche Dummheit wirklich überwinden oder nur potenzieren wird, lässt sich fraglos feststellen, dass es äußerst dumm von Donald war, in seiner ersten Amtszeit das Kooperations-Angebot von Alibaba abzulehnen (- “Aussen Hui, innen Feng Shui”, 02.01.2017  –  und stattdessen auf einen Wirtschaftskrieg mit dem Reich der Mitte zu setzen. Was Alibaba, der eigentlich Jack Ma hieß und in seiner Heimat  nach einem berühmten Schwertkämpfer “Feng Qingyang” genannt wurde, dem Imperator damals klar machen wollte – dass er permanent sinnlose Unsummen in auswärtige Kriege investiert, statt in die Entwicklung seines Lands und seiner Leute – hatte Donald aber nicht einsichtig, sondern wütend gemacht.
Und so geschah es,  dass die imperiale Oligarchie im exzeptionalistischen Königreich mit ihren gigantischen Tech-Konzernen und Monopolen genauso starr und rückständig wurde, wie es einst die kommunistische Partei-Oligarchie mit ihren Staatsbetrieben in Russland und China war. Diese haben ihre alten Systeme zwar zugunsten des Kapitalismus hinter sich gelassen, sich gleichzeitig aber auch an die alte Weisheit  “Kein Kommunismus ist auch keine Lösung” gehalten: individuellen Reichtum fördern ohne kommunitäres Gemeinwohl zu vergessen.  Mächtige, einflussreiche Ultrareiche existieren jetzt dort ebenso wie im kollektiven Westen, doch mit einem Unterschied: Im Osten werden sie vom König kontrolliert, im Westen ist es umgekehrt.

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Erschienen am 10. Juni 2024

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Real Game Of Thrones: MACHTWECHSEL DER RÄUBERBARONE

Dass man einem neuen Imperator Reverenz erweisen sollte, wenn man für seinen Vasallenstaat günstige Verhältnisse schaffen will, wird zwar seit den Zeiten des römischen Kaisers Augustus an sämtlichen Diplomatenschulen gelehrt,  scheint aber in den Provinzen von NATOstan weitgehend vergessen. So hatte ja schon die deutsche Königin Angela nach der ersten Wahl Donalds versäumt, dem künftigen Kaiser, der die Kosten für den NATO-Zirkus und die Auslandseinsätze seiner Truppen herunterfahren wollte, die Wünsche aus den Augen abzulesen und einen Win-Win-Deal vorzuschlagen: du schließt die Drohnenmord-Zentrale Ramstein und wir übernehmen die Kosten, dort einen riesigen Vergnügungspark der globalen Völkerfreundschaft  zu errichten,  “Donald-Land”, natürlich größer als “Disney-Land”!  König Donald hätte nicht Nein sagen können, schließlich stammen seine Vorfahren aus dem lauschigen Kallstadt an der Weinstraße.  Und wäre sein Großvater nicht durch den damaligen König des Landes verwiesen worden – weil er statt Wehrdienst zu leisten in der Neuen Welt im Vergnügungsgewerbe Geld verdient hatte, mit dem er in die Pfalz zurückgekehrt war um sich niederzulassen – dann würden in Kallstadt  heute vielleicht mehr Türme stehen als in Manhattan.
Wie auch immer, solche Deals muss man dem  Dealer Donald anbieten,  der als klassischer Flip-Flopper ja gleichzeitig sowohl “Bombastus Maximus”  als auch  “Kumpeltyp mit Herz” ist – für die Heimat, die Geschichte und auch die Deutschen. Deren aktuelle Vertreter freilich – Olaf der Stumme und seine Auslandschefin, die auf dem diplomatischen Parkett wegen notorischer Desorientiertheit  “360-Grad-Annalena” genannt wird – konnten bei Donald 2.0  rein gar nichts in dieser Richtung auf den Weg bringen, waren als ZIPs (Zero Important Persons) nicht zu den Krönungsfeierlichkeiten geladen und werden jetzt wie alle anderen europäischen Kolonien von  Donalds 5 %-NATOStan-Peitsche in den Ruin getrieben. Auch Olafs voraussichtlicher Nachfolger Friedrich, der in Deutschland “Fotzenfritz” genannt wird und Ende Februar gekrönt werden will, wird daran nichts ändern, zumal er als ehemaliger Angestellter eines Oligarchen-Fonds namens “Blackrock” ohnehin gewohnt ist, dass seine Agenda aus dem  exzeptionalistischen Königreich diktiert wird.
Es sieht also nicht gut aus für die Kolonien, wo NATOstan-Generalsekretär Rutte schon die Rute ausgepackt und verkündet hat, dass ab sofort “Opfer gebracht werden müssen”. Und wo noch kaum einer  zu ahnen scheint, dass  Regierungswechsel im exzeptionalistischen Königreich schon lange nichts mehr anderes bedeutet als  Machtwechsel der Räuberbarone; und dass das Kriegsziel des Imperiums nicht in der Ukraine liegt und auch nicht in einem militärisch ohnehin unmöglichen Sieg über das ultrastarke Russland, sondern in der Schwächung und  Balkanisierung Europas.
Und so schaufeln die EU-Vasallen mit ihren Sanktionen und hysterischer Aufrüstung zur “Kriegstüchtigkeit” ihre eigenen Gräber und merken es nicht einmal, sodass Imperator Donald beim Antritt seiner zweiten Amtszeit durchaus zufrieden sein kann mit der Lage und der Stimmung in  den Kolonien. Außer mit dem üblichen Jammer über Tribute ist nicht mit Protesten oder gar Aufständen zu rechnen.

Dass sich die Deutschen widerstandslos ihre Energieader abklemmen ließen und jetzt freiwillig  ultrateures “Frackinggas” aus dem exzeptionalistischen Königreich kaufen, hat ein Exempel statuiert, das allen kleineren Kolonien als Mahnung dient. Weiteren Plünderungen steht also wenig im Wege. Selbst von den Dänen kommt kaum Widerspruch, obwohl Donald ihnen die größte Insel der Welt wegnehmen will, und auch die anderen NATOstan-Länder haben gegen die Invasionspläne nichts einzuwenden oder gar den Schutz ihres Bündnispartners Dänemark angekündigt.
Wenn König Donald morgen dekretiert, dass er zwecks “Sicherheit” im Mittelmeer auch noch Sizilien benötigt und Kreta annektiert werden muss, hätten Griechen und Italiener das hinzunehmen. So wie auch alle anderen Provinzen den Plünderungen eines Imperiums auf Steroiden hilflos ausgesetzt wären. Denn den einzigen, der so einen Durchmarsch der Vampire stoppen kann, können sie nicht um Hilfe rufen, weil das ist bekanntlich der”Ultraböse”, vor dessen Landnahmen, Annexionen, Eroberungen etc.pp. sie sich im Auftrag des Imperiums zu fürchten haben und Schutzgeld zahlen sollen.

Ein Professor und Wirtschaftsweiser, der als Michael Hudson bekannt ist, sieht Europa deshalb auf einer “Straße zum Chaos”:

“In den 1940er Jahren gab es eine Reihe von Filmen mit Bing Crosby und Bob Hope, beginnend mit “Road to Singapore” im Jahr 1940. Die Handlung war immer ähnlich. Bing und Bob, zwei redegewandte Hochstapler oder Gesangs- und Tanzpartner, geraten in irgendeinem Land in Schwierigkeiten, aus denen sich Bing befreit, indem er Bob als Sklaven verkauft (1942 in Marokko, wo Bing verspricht, ihn zurückzukaufen) oder ihn in einer heidnischen Zeremonie opfert und so weiter. Bob lässt sich immer auf den Plan ein, und es gibt immer ein Happy End in Hollywood, bei dem sie gemeinsam fliehen – wobei Bing stets das Mädchen bekommt.

In den letzten Jahren haben wir eine Reihe ähnlicher diplomatischer Inszenierungen mit den Vereinigten Staaten und Deutschland (stellvertretend für ganz Europa) erlebt. Man könnte es die “Straße zum Chaos” nennen. Die Vereinigten Staaten haben Deutschland durch die Zerstörung von Nord Stream verraten, wobei der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (die unglückliche Bob-Hope-Figur) mitmachte und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen die Rolle der Dorothy Lamour (das Mädchen, das Bings Preis in den Hollywood-Filmen ist) spielte, die von ganz Europa eine Erhöhung der NATO-Militärausgaben forderte, und zwar von Bidens Forderung nach 2 % bis zu Trumps Eskalation auf 5 %. Zu allem Überfluss soll Europa auch noch Sanktionen gegen den Handel mit Russland und China verhängen und diese dazu zwingen, ihre führenden Industrien in die Vereinigten Staaten zu verlagern.
Anders als in den Filmen wird dies also nicht damit enden, dass die Vereinigten Staaten dem leichtgläubigen Deutschland zu Hilfe eilen. Stattdessen werden Deutschland und Europa als Ganzes zu Opfergaben in unserem verzweifelten, aber vergeblichen Bemühen, das US-Imperium zu retten. Auch wenn Deutschland nicht sofort mit einer auswandernden und schrumpfenden Bevölkerung wie die Ukraine enden wird, ist seine industrielle Zerstörung bereits in vollem Gange.
Trump sagte auf dem Davoser Wirtschaftsforum am 23. Januar: „Meine Botschaft an alle Unternehmen der Welt ist ganz einfach: Kommen Sie und stellen Sie Ihr Produkt in Amerika her, und wir werden Ihnen die niedrigsten Steuern aller Nationen der Welt zahlen.“ Andernfalls, wenn sie weiterhin versuchen, zu Hause oder in anderen Ländern zu produzieren, werden ihre Produkte mit Zöllen in Höhe der von Trump angedrohten 20 % belastet.
Für Deutschland bedeutet das (meine Paraphrase):
„Sorry, eure Energiepreise haben sich vervierfacht. Kommt nach Amerika und holt sie euch zu einem Preis, der fast so niedrig ist wie der, den ihr Russland gezahlt habt, bevor eure gewählten Politiker uns erlaubt haben, Nord Stream abzuschalten.“
Die große Frage ist, wie viele andere Länder sich so ruhig verhalten werden wie Deutschland, wenn Trump die Spielregeln ändert – Amerikas regelbasierte Ordnung. An welchem Punkt wird eine kritische Masse erreicht, die die Weltordnung als Ganzes verändert?”


Die Deutschen, die traditionsgemäß vor jedem Aufstand eine Bahnsteigkarte lösen, werden wohl die Letzten sein, die sich gegen das exzeptionalistische Königreich auflehnen, obwohl sie es sind, die als ehemalige “Wirtschaftslokomotive”  der Kolonien am meisten zu verlieren haben. Doch nicht einmal in der Opposition gibt es dort jemanden, der gegen die Fortsetzung des Kriegswahnsinns ist, außer der aufrechten Sarah, deren Gatte Oskar – einst Vize unter König Gerhard, der “Currywurst” oder “Hol mal`n Bier” genannt wurde – den Bestseller mit der freundlichen Bitte “Ami, it`s time to go!” veröffentlicht hatte. Wohingegen die andere oppositionelle Thronanwärterin Alice,von der Partei “Alternative für Deutschland”, gar keine Alternative darstellt.  Auch sie findet  5% Schutzgeld an NATOstan angemessen und die Ideen des Ultrareichen Elon – die Ultrareichen noch reicher machen!- nicht zufällig prima, denn sie wurde von einem ihrer Finanzhaie ausgebildet, der als “Goldman Sachs” bekannt (und berüchtigt) ist. Auch der mimosenhafte Möchtegern-Monarch Robert – er ist im ganzen Land als “Schwachkopf” bekannt,  darf aber nicht so genannt werden, weil dann sofort Hausdurchsungen und Bußen fällig werden – fordert mehr Krieg und posierte schon mit Stahlhelm an der Ukraine-Front, als Russland noch gar nicht einmarschiert war. Er wird also “in dienender Führungsrolle” (R.Habeck) ganz vorne mit dabei sein, wenn das exzeptionalistische Imperium mehr Kohle für mehr  Krieg erpresst.
Wen immer also die Deutschen zum nächsten “Kanzler” küren, dass sie sich weiter gegen Russland hetzen lassen, scheint unvermeidlich. Dass sie  dabei aber noch eifriger mittun als alle anderen europäischen Vasallen, auch wenn es jeder Vernunft widerspricht sich ins eigene Fleisch zu schneiden, hat bereits zu Vermutungen geführt, dass – wo logisch-rationale Gründe fehlen – nur ein irrationaler Fluch die Ursache sein kann. Eine Art psycho-historischer Wiederholungszwang, der sie 80 Jahre später an den Tatort zurückzieht, an dem ihre Großväter zu den größten Massenmördern der Weltgeschichte wurden und 26 Millionen Russen töteten?  Wie auch immer, das russo-phobe, kriegsgeile Super-Vasallentum der Deutschen bleibt rätselhaft.

König Donald hat unterdessen mit Russen und Weltkrieg soviel durcheinander geworfen, dass es zu einem “Deal”  so bald nicht kommen wird. Er nennt bombastisch übertriebene “60 Millionen” russische Opfer und behauptet, Russland hätte “uns geholfen den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen”. Tatsächlich war es umgekehrt, denn das exzeptionalistische Königreich griff bekanntlich im Westen erst aktiv in den Krieg ein, nachdem die Russen ihn im ganzen Osten schon gewonnen und  80% der Naziarmee eliminiert hatten. Doch so wie die historische Fakten in Donalds Welt auf dem Kopf gestellt sind – und die Russen als Befreier des Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Jahrestag nicht eingeladen werden –  so haben seine Vorstellungen der Lage auf dem Schlachtfeld mit der aktuellen Realität wenig zu tun. Er dichtet den Armeen König Wladimirs bombastische Verluste von einer Million Kriegern an, die aber in Wahrheit auf Seiten des “Grünen T-Shirts” Wolodymyr gefallen sind, weshalb an der Frontlinie beim letzten Austausch gefallener Krieger auf jeden toten Russen 15 tote Ukrainer kamen.

Auch Donalds Behauptung, dass die russische Ökonomie am Ende sei und er ihr mit Zöllen und Sanktionen die Luft abdrehen kann, basiert auf falschen Zahlen und grandioser Selbstüberschätzung. Mit einem solchen sowohl historisch wie militärisch und wirtschaftlich in Phantasialand irrlichternden Imperator, kann es natürlich zu einem schnellen Ende des für NATOstan verlorenen Ukrainekriegs nicht kommen. Ganz im Sinne der Meister aus den Waffenschmieden und dem als  MICIMATT bekannten Komplex in den Tiefen des Königreichs, für deren äußerst erfolgreiches Geschäftsmodell – Permanenter Krieg – jede Friedensverhandlung “Alarmstuf Rot” bedeutet. Solange Donald sich ihren Einflüsterungen nicht entzieht, die ihn glauben lassen, dass mehr von dem was schon bisher nicht geholfen hat jetzt helfen wird, solange kann der Imperator mit der Eichhörchenfrisur garantiert nicht erreichen, was er bei seiner Krönung ankündigte und was sich die meisten seiner Untertanen wünschen, ein  “Vermächtnis als Mann des Friedens”

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Erschienen am 10. Juni 2024

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Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

Real Game Of Thrones: HITLERN IM RECHTEN WINKEL

 

Die Frage ob der Ultrareiche Elon, den man auch “Tesla” nannte,  bei den Krönungsfeierlichkeit Donalds mit seiner Armbewegung gegrüßt, gewunken oder gehitlert hat – oder  dem Publikum einfach einen begeisterten Herzensgruß schickte –  machte in der Folge bei den Lautsprechern und Herolden mehr Wirbel als die 200 königlichen Dekrete, die per Unterschrift an diesem Tag in Kraft gesetzt waren.

Zwar hatte ein Ingenieur der Tesla-Werke per Video umgehend nachgewiesen, dass Elons Arm im politisch korrekten “rechten” Winkel steht, und bei weitem nicht den “rechtsextremen” 135-Grad-Winkel aufweist, den der Nazikönig Adolf einst verordnete und der “Hitlergruß” genannt wird. Aber es half nichts. Elon als Hitler wurde sofort ein Hit. Und trat damit in die Fußstapfen von Donald, den man bei seinem ersten Wahlkampf bekanntlich als  “unseren Hitler” ( Hitlary Clinton) deklariert hatte, was er weder war noch wurde. Doch ohne unsern “Adi” kommt das Anti-Donald-Lager beim Bashing offenbar nicht aus,  und so hat es jetzt Donalds Chefberater Elon erwischt, während dem König als Ex-“Hitler und “Ex-“Diktator” bei seiner Inauguration sämtliche seiner Vorgänger und Honorationen die Reverenz erwiesen.



Und die Lautsprecher ihre “Narrativ” genannten Erfindungen sofort auf die  Gefahr durch Ultrareiche wie Elon und seine “Oligarchen” genannten Kollegen fokusierten, als ob diese erst seit Donalds zweitem Amtsantritt eine Rolle spielen und nicht schon seit je diktieren würden, wo es lang geht im exzeptionalistischen Königreich.
Nur weil Donald jetzt mit Elon den Reichsten der Ultrareichen auf seine Seite brachte, konnte er ja überhaupt zum zweiten Mal die Krone erobern, wie er auch schon zuvor in seiner Karriere stets auf Ultrareiche  und andere dubiose Gestalten angewiesen war – siehe  Real Game of Thrones-I : Der Mafia-Don (2017). Er ist deshalb auch kein wirklicher “Außenseiter” oder gar “Systemsprenger”, sondern nur aus einem anderen Club als seine Gegner, doch völlig ihm Rahmen der guten alten Plutokratie mit “demokratischem Gesicht”.
Dass diese hübsche Fassade schon völlig ruiniert worden war, als die unsichtbaren Meister den  unerwünschten Kandidaten Donald bei seinem ersten Wahlfeldzug aus dem Rennen werfen wollten, ihm in konzertierter Aktion von Polizei, Behörden und sämtlichen Lautsprechern seinen Zwitscherkanal sperrten, ihn mit gefälschten Dokumenten denunziert und sein Team wie eine kriminelle Bande belauscht und verfolgt hatten – all diese aus den Tiefen des Staats inszenierten, zutiefst undemokratischen Machenschaften zur “Rettung der Demokratie” sind mit Donald 2.0 vergessen und sämtliche Tech-Feudalherrn küssen den Ring des Imperators.

Der hat  die “Hexenjad” auf ihn unterdessen nicht vergessen und angekündigt, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Was nachvollziehbar ist, denn man hatte aus den Tiefen des Staats sämtliche illegalen Register gezogen und am Ende sogar leibhaftige Scharfschützen auf ihn losgelassen – so etwas hatte es im Königreich seit dem Mord an König Jack, der JFK genannt wurde, nicht mehr gegeben. Und an der Kampagne gegen Donald waren nicht nur, wie damals, ein paar unsichtbare Meister aus den Diensten und dem Militär am Werk – am Tag eins im Dienst hat Donald die Freigabe sämtlicher Akten des JFK-Mords angeordnet – sondern ganze Bataillone von Staatsbediensteten, die zu Gesetzesbrechern wurden, weil sie Donald verhindern oder beseitigen wollten.
So erklären sich wohl auch die von “Sleepy Joe” am Tag seines Abgangs erlassenen sogenannten “Last-Minute-Begnadigungen”,  die in ihrer Menge von sage und schreibe 8064 Gnadenakten zumindest dafür sorgen können, dass Joe als “König der Gnaden” in die Historie des Königreichs eingeht. Wären da nicht auch die merkwürdigen Begnadigungen von Leuten, gegen die überhaupt nichts vorliegt und die weder angeklagt noch verurteilt sind, namentlich seine Brüder und Schwestern samt Ehegatten, die von Joe nun prä-emptiv mit einem  “Du kommst aus dem Gefägnis frei!”-Kärtchen versorgt wurden. Was der Abgeordnete James Comer als klares  “Geständnis der Korruptheit der Biden-Crime Family” wertete.
Zuvor war ja schon Joes missratener Sohn Hunter vom Papa begnadigt worden, dem wegen Missbrauchs im Zusammenhang mit Waffen und kolumbianischem Marschierpulver sowie Steuerbetrug eine Gefängnisstrafe drohte.
Um was es bei den präventiv begnadigten Vergehen des Biden-Clans wahrscheinlich geht – Geldwäsche im großen Stil – deuten die Verstrickungen Hunters in  die Ukraine an, wo er in seiner Eigenschaft als “Sohn” für das Nichtstun in einem großen Energiekonzern mit seinen Partnern 16,5 Millionen Dollar abgegriffen haben soll. Als ein örtlicher Staatsanwalt schwere Korruptionsvorwürfe gegen das Unternehmen erhob und Ermittlungen startete, hatte Joe, damals Vize unter König Obama, sich auf der Bühne bekanntlich damit gebrüstet, die Sache mit einem einzigen Telefonanruf gestoppt zu haben. Nicht die Zahlungen, sondern den Staatsanwalt. Joe hatte einfach gedroht, die Zahlungen des Königreichs einzustellen. Irgendwie angeklagt oder geahndet wurde dieses schwer korrupte und gut dokumentierte Verhalten aber nicht, stattdessen zog man  ein gigantisches Absetzungstheater, Impeachment genannt, gegen Donald auf, weil der von Kyyyw die Akten dieser Ermittlungen gefordert und seinerseits mit Zahlungsstopp gedroht hätte – was aber nicht der Wahrheit entsprach.
Donald hatte sich in Sachen Ukraine nichts zu Schulden kommen lassen und blieb im Amt, und Joes Verstrickung wanderte  unter den  Teppich, nachdem 51 Meister der Intelligence bezeugt hatten, dass es sich bei den beweiskräftigen Notizen Hunters, die in seinem “Laptop” genannten Gerät entdeckt worden waren,  um Fälschungen  handelt:  “russische Desinformation!” – was ebenfalls nicht der Wahrheit entsprach. Aus diesen Gründen  ist es verständlich, dass Joe seiner schrecklich netten Familie jetzt pauschale Gnadenerlasse gewährt  und mit letzter Amtshandlung  eine bis dahin nur im Familienspiel “Monopoly” geltende Regel kurzerhand in die Rechtspraxis überführt.

Des Weiteren hat König Donald am ersten Amtstag dekretiert, dass unter seiner Leitung im Königreich von zwei Geschlechtern ausgegangen wird und es nicht mehr möglich ist, dass das eine sich einfach zum anderen erklärt, um dessen Umkleidekabinen zu nutzen oder als  Männer im Frauengefängnis landen. Auch soll der “Transgender” genannte Geschlechtswechsel staatlicherseits nicht mehr gefördert oder in den Lehrplänen der Schulen stehen. Statt “Diversity”  soll  in Behörden wieder “Meritokraty” gelten, was bei vielen im Land auf Zustimmung stößt, die von dem DEI (Diversity, Equity, Inclusion)-Kult mit seinen “Woke” – Auswüchsen weiterhin nichts halten wollen, ohne für diese Haltung gleich als verkappte Rassisten oder homophobe Nazis abgestempelt zu werden. Auch die Anordnung Donalds, die Grenzen im Südwesten dicht zu machen und den Zufluss unregistrierter Einwanderung zu stoppen, die in den letzten Jahren über 10 Millionen Menschen ins Königreich geschwemmt hat, dürfte von den meisten Untertanen begrüßt werden, auch von den sogenannten “Demokraten”, die  ihn zuvor wegen seiner Grenzpolitik noch als “nächsten Hitler” deklariert hatten. Da dieses Trikot von “Führer” Elon übernommen wurde, kann König Donald  jetzt unbelästigt von Hitler-Bullshit als Bombastus Maxismus präsidieren.

Alle früheren Folgen der Real Game Of Thrones-Serie finden Sie hier

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

Real Game of Thrones: HABEMUS IMPERATOR

Wie zu erwarten lies sich Donald für die Krönungsfeierlichkeiten nicht lumpen und richtete ein prächtiges Fest aus, zu dem er gekrönte Häupter aus der ganzen Welt eingeladen hatte. Interessanter als die Gästeliste mit Freunden und Familie und den üblichen Ultrareichen ist bei solchen königlichen Feierlichkeiten  aber ohnehin seit jeher die Liste der Nicht-Eingeladenen. Zum einen, weil diese Personen bekanntlich aus Neid und Eifersucht zu  üblen Rachefeldzügen neigen – und insofern im Geschichtsverlauf  im Auge behalten werden müssen – zum anderen und vor allem aber, weil es sich um  die  königliche Liste der ZIPs (Zero Important Persons) handelt, die für Donalds MEGAMAGA-Pläne und den TRUMPUTIN-Deal unbedeutend sind. Wozu auch die meisten Amts,-und Würdenträger aus den europäischen Kolonien zählen, einschließlich des Vereins “EU” und seiner Vorsitzenden Ursula, die wegen ihrer schusssicheren Betonfrisur auch “Panzer Uschi” genannt wurde;  sowie auch der abgeschaltete Ampelkanzler Olaf der Stumme, der sich ohne ein Widerwort von “Sleepy Joe” die Nordstrom-Energieader abklemmen lies und der abgewählte Frankenherrscher Macron, der einfach nicht abtreten will. Von den Regierenden aus dem alten Europa bekam nur die fesche Fascho-Queen Meloni, die unlängst mit dem Ultrareichen Elon geflirtet hatte,  die Einladung der Thronbesteigung Donalds in der ersten Reihe beizuwohnen.
Doch auch sie muss wie alle Vasallen künftig das rigide Zollregiment befürchten, das Donald für die europäischen Kolonien angekündigt hat, sowie die exorbitanten Tarife für alle, die weiter bei NATOstan  dabei sein wollen. Sagenhafte 5 Prozent des gesamten Umsatzes eines Landes, der BIP genannt wird –  so hat Imperator Donald verkündet –  sollen künftig fällig werden, wenn es weiter in den Genuss des “Schutzschirms” dieses Bündnisses kommen will. Die Forderung ist in vielen Ländern bereits auf großes Kopfschütteln gestoßen. Zum einen, weil sie um Dimensionen alles übersteigt, was im privaten Schutzgeldgewerbe als angemessen gilt – die als “Mafia” oder “Clans” bekannten Marktführer auf diesem Gebiet orientieren sich bei ihrer Preisgestaltung an einem Prozentsatz vom Gewinn eines Unternehmens und nicht am Gesamtumsatz – und zum Anderen, weil sich viele fragen, ob dieser “Schutz” wirklich solche Unsummen wert ist und was eigentlich droht, wenn man bei der NATOstan-Muckibude kündigt und in Sachen “Sicherheit” künftig auf Heimtraining setzt ?   Schlägt dann morgen, oder übermorgen, der “Ultraböse” zu, demoliert meinen Laden und vergewaltigt die Kassiererin ? Oder schickt der Imperator ein paar “Farbenrevolutionäre”, die mir den Laden aufmischen damit ein neuer Geschäftsführer dann die 5 NATOstan- Prozent abdrückt ? Und: was kann  ein Beschützer überhaupt leisten, der gerade von einer Sandalentruppe aus Afghanistan verjagt wurde und in der Ukraine mit seinen modernsten Waffen samt einer riesigen Stellvertreterarmee vernichtend geschlagen wird?

Auch wenn in den verschiedenen NATOstan-Kolonien diese Fragen von den Amtsinhabern noch nicht wirklich laut gestellt wurden, weil man den Zorn des Imperators fürchtete, drängten Donalds Forderungen sie zunehmend auf. Vor allem, weil diese Truppe in den letzten Jahrzehnten eigentlich niemanden ihrer Mitglieder Schutz gewährt hatte – was mangels irgendwelcher Angriffe auch gar nicht nötig war – sondern stattdessen auf Befehl von Washington überall auf der Welt selbst Angriffe führte und diverse Königreiche zertrümmerte, die kein Schutzgeld an das Imperium zahlen wollten. Auch wenn man sich in  NATOstan nach wie vor  “Verteidigungsbündnis” nannte, hatten diese Aktivitäten rein gar nichts mehr  mit Heimatschutz und gegenseitiger Nothilfe zu tun,  es waren Raubzüge, um Macht und Bodenschätze für das exzeptionalistische Königreich zu sichern.
Was für die europäischen Vasallen freilich kaum Beute, sondern reichlich Kosten einbrachte. Sowie Unmengen von Vertriebenen, die ihnen nun auf der Tasche lagen, weil sie vor den NATOstan-Bomben aus ihrer Heimat flüchten mussten. Deshalb ist es durchaus möglich, dass sich unter Donalds neuer Tarifordnung künftig einige zum Austritt aus diesem Club entschließen könnten und ihre militärische Blockfreiheit und Neutralität erklären. Wie das Imperium auf solche Unbotmäßigkeit abspenstiger Kolonien reagieren wird, bleibt abzuwarten. Donalds Ankündigung, alle Länder mit Sanktionen zu bestrafen, die Geschäfte mit dem neuen  Wirtschaftsverbund BRICS machen und sie nicht in  der “Dollar” genannten Währung des exzeptionalistischen Königreichs abwickeln, deutet aber bereits an, wie der neue Imperator mit abspenstigen Provinzen umzugehen gedenkt. 
Dass es Donalds Vorgängern nach dem letzten Weltkrieg gelungen war, dass alle Länder ihren Handel mit Bodenschätzen wie Kohle, Öl und Gas in “Dollar” abwickeln, hatte dem Königreich große Vorteile gebracht: weil alle Welt Dollars brauchte, konnte es  Unmengen davon produzieren, ohne dass sie an Wert verloren, wie es normalerweise mit Währungen geschieht wenn sie in Unmengen ausgegeben werden. Indessen konnte der Zauber  des “Petro-Dollars”, wie die magische Währung genannt wurde, nur mit eiserner Faust aufrecht erhalten werden, denn er funktioniert nur solange, wie sich alle daran halten. Aus diesem Grund wurden bekanntlich in neuerer Zeit König Saddam Hussein, der Herrscher des Irak, sowie der “Gadhafi” genannte König von Libyen ermordet und beseitigt, die es gewagt hatten, ihre wertvollen Rohstoffe in Gold oder anderen Währungen abzurechnen.
Der neue BRICS-Verband, in dem viele große Länder jenseits von NATOstan mittlerweile Handel treiben und  sich die  Zahlungsmittel nicht mehr vorschreiben lassen, droht nun, den Petro-Dollar zu entzaubern. Denn anders als bei den wehrlosen Ländern von Saddam oder  Gadhafi, die man kurzerhand erledigen konnte, bekäme man es jetzt mit schwer bewaffneten riesigen Armeen zu tun. Allen voran mit dem wegen Oreschnik unbesiegbaren Bären Russland und dem chinesischen Großdrachen, die sich ihre tatsächlich exzeptionalistische Ökonomie nicht von einem völlig überschuldeten und industriell abgewirtschafteten Königreich diktieren lassen werden.
Wenn sie sich auf eine gemeinsame BRICS-Währung einigen, wird die Magie des Dollars endgültig verschwínden.
Ob Donald diesen Trend mit seinem Zoll,-und Sanktionsregiment aufhalten kann, ist sehr fraglich. Da die Produktion im Lande schwächelt, die Staatsschulden mittlerweile von Astronomen berechnet  und die Rückzahlung auf Termine verlegt werden, die “St.Nimmerleinstag” heißen, sieht es finster aus mit der Wirtschaft im exzeptionalistischen  Königreich. Um sie irgendwie am Laufen zu halten, wird dem Imperator nichts anderes übrig bleiben, als mehr Tribut  aus den  europäischen Kolonien zu pressen, sie mit dem  Einkauf überteuerter Waffen in den Ruin zu treiben und die verbliebenen Industrieperlen befreundeten Ultrareichen zuzuschanzen. Also das “business as usual” in niedergehenden Imperien, die noch nicht gemerkt haben, dass ihre Zeit vorüber ist und statt auf Gesundschrumpfen weiter auf Expansion setzen.

So rief denn auch Donald ganz in diesem Sinne bei seiner Inauguration nicht weniger als ein kommendes “Goldenes Zeitalter” für das exzeptionalistische Königreich aus, das er “noch heute” einläuten werde, um  es “noch exzeptionalistischer” zu machen.   Mit zweihundert Dekreten, Erlassen und Verfügungen, die umgehend in Kraft treten, legte er sofort große Dynamik an den Tag – und  gab ganz in klassischer Imperatoren-Tradition eine Gedenkmünze heraus, die zwar nicht mit seinem Porträt, sondern als  digitaler Donald-Taler geprägt wird, ihm aber über Nacht schon mehr als 8 Milliarden Dollar eingespielt hat. Nicht schlecht und ein schöner Start für Donalds als Känguru-Ökonomie bekannt gewordene Wirtschaftspolitik: Große Sprünge mit leerem Beutel.

In seiner Festrede betonte der König, dass er ein “Vermächtnis als Mann des Friedens” hinterlassen will, doch wie das mit seinen MEGAMAGA-Plänen und “Noch Exzeptionalistischer”-Werden zusammengehen soll, ist rätselhaft. Zumal er, was die Realität des verlorenen Ukrainekriegs betrifft, noch immer den Phantasien anzuhängen scheint, dass der “Ultraböse” geschwächt sei und schon “eine Million” Krieger verloren hätte, was aber tatsächlich nicht auf König Wladimir, sondern auf das “Grüne T-Shirt” in Kyyyw zutrifft. Mit derart verdrehten Tatsachen im Kopf kann das nichts werden mit Pax Trumputin und einem  Vermächtnis als großer “Peace Keeper”; man kann nur hoffen, dass die tapfere Tulsi, die Donald als Direktorin der unsichtbaren Meister und Spione nominiert hat, ihm beim königlichen “Briefing” künftig realistische Lageberichte liefern wird. Denn, so meint Donalds finsterer ehemaliger Berater Steve “Darth Vader” Bannon, den man zwischenzeitlich ins Gefängnis gesteckt hatte: wenn Donald den ungewinnbaren Krieg nicht sofort beendet und sich weiter hinein ziehen lässt, wird ihm das gesamte Debakel später angehängt und vorgeworfen werden – so wie einst der von König Johnson verantwortete Vietnam-Krieg seinem “Tricky Dick” genannten Nachfolger Nixon in die Schuhe geschoben werden konnte.
Dass sich unter den Nicht-Eingeladen bei den Krönungsfeierlichkeiten auch das “Grüne T-Shirt” befand deutet unterdessen an, dass Donald auf Distanz zu dem Pleiteobjekt “Ukraine” gehen wird. Als gewiefter ehemaliger Baulöwe weiß er natürlich, dass man zwecks Konkursverwaltung den alten Geschäftsführer nicht bewirten,  sondern abservieren muss, und als gewiefter ehemaliger Bühnenstar kennt er dazu die drei magischen Worten, mit denen er einst im ganzen Königreich berühmt wurde: You Are Fired!

Auch erschienen auf zeitpunkt.ch


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Real Game Of Thrones: PAX TRUMPUTIN

Auch wenn im exzeptionalistischen Königreich  befürchtet wurde, dass von den unsichtbaren Meistern noch etwas inszeniert wird um die zweite Krönung Donalds zu verhindern,  scheint einer weiteren Amtszeit des Königs mit der Eichhörnchenfrisur jetzt nichts mehr im Wege zu stehen.
Dass man ihm dieses Mal nicht, wie beim letzten Wahlkampf,  einfach sein Zwitschergerät  und damit die  direkte Ansprache an  die  Leute sperren konnte, scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Weil der Ultrareiche Elon zwischenzeitlich den Zwitscherdienst, der jetzt “X” genannt wurde, übernommen hatte, konnte Donald “frei Schnauze” mit allen Untertanen kommunizieren und war nicht auf Herolde, Hofschreiber und Lautsprecher angewiesen, um seine Botschaften unter das Volk zu bringen. Deren Gilde und ihren Kanälen liefen die Leute dann auch in Scharen weg um auf “X” stundenlang Donalds wundersamen Geschichten zu lauschen, die er einem ehemaligen  Experten für Ringkämpfe, den alle “Rogan” nannte, erzählte. Auch wenn vielleicht die Hälfte seiner Geschichten fragwürdig, übertrieben oder frei erfunden waren, erreichte er damit eine Glaubwürdigkeits-Quote, die weit über der lag, die die Hauptkanäle der Gilde noch erreichten. Bei all seiner “Ich-Bin-Größte”-Beknacktheit  und “Schon-mein Onkel-war-quasi-Nobelpreisträger”-Attitüde hatten die Leute gemerkt: dieser Donald ist echt. Das mochten sie und hatten ihm bei der Wahl einen “Erdrutschsieg” genannten Erfolg beschert.
Anders als bei seinem ersten Einzug ins Weiße Haus wusste Donald aber jetzt, wie der Laden läuft und ließ sich nicht mehr vorschreiben, wie er die Positionen in seiner Regierung zu besetzen und was er zu tun hat – und machte das auf seinem persönlichen Zwitscherkanal sehr deutlich:

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Bei den Genannten handelt sich um Gestalten, die ihm in seiner ersten Amtszeit von der Partei und den unsichtbaren Meistern ins Nest gesetzt worden waren, um das Regierungsschiff quasi auf Autopilot weiterfahren zu lassen und Donald auf die Rolle einer grinsenden Galionsfigur zu reduzieren. Der saftige Ton, in dem er mit diesen ehemaligen Beratern, Ministern und ihrer Politik abrechnet, macht deutlich, dass Donald dieses Mal das Ruder selbst in der Hand zu behalten gedenkt, statt es den “Neocons” genannten  Freunden des permanenten Kriegs zu überlassen. Die haben, auf den letzten Drücker, dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyw noch einmal viele Raketen programmiert, um sie in das Reich des Ultrabösen zu feuern, worauf der Gegenschlag nicht lange auf sich warten lies und hunderte Drohnen und Raketen auf die Ukraine niedergingen, vor allem auf Kraftwerke und Einrichtungen der Energieversorgung. Noch ein, zwei solcher Schläge, und die Ukraine sitzt den Rest des Winters im Dunkeln, doch etwas anderes als sich selbst ins Knie zu schießen, haben die Kriegstreiber nicht mehr auf Lager, um den Konkurs noch bis zum Amtsantritt Donalds zu verschleppen. Damit man ihm dann die Pleite zuschreiben und die Niederlage managen lassen kann.

Auch wenn Donald sowohl als Pleitier wie als Steh-Auf-Männchen schon oft Qualitäten bewiesen hat, wird das kein einfacher Job, denn der Verlierer auf dem Schlachtfeld hat am Verhandlungstisch traditionsgemäß nichts zu melden.  Um ein derart demütigendes, für das exzeptionalistische Königreich nicht in Frage kommendes Image gar nicht erst aufkommen zu lassen, hatte Donald ja präventiv schon seinen MEGAMAGA-Plan verkündet, über den Anschluss Kanadas und Grönlands an das Königreich, das damit sogar noch größer wäre als das Riesenreich der Russen, zumal er auch noch im Süden den “Golf von Amerika” in Beschlag nehmen will. Groß – Größer -Donald … andere Steigerungen kommen für ihn schlicht nicht in Frage. Doch um diese Mega-Pläne zu realisieren müssen zuerst die aktuellen ultrateuren Kriege nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Palästina beendet werden. Dort hatte der israelische König Benjamin, den alle “Bibi” nannten, seit einem Jahr ein Schlachtfest an Kindern veranstaltet, wie es seit Herodes vor 2.000 Jahren nicht mehr vorgekommen war, was Bibi eine Anklage vor dem Internationalen Strafgericht einbrachte. Die freilich  nichts daran änderte, dass  er seinen  als “Selbstverteidigung” deklarierten Mordfeldzug fortsetzte und das exzeptionalistische Königreich ihn dabei mit Geld und Waffen unterstützte. 


Die Gegner Bibis, die “Hamas” genannt wurden, hatten einige seiner Leute als Geiseln genommen und vergeblich den Abzug der Truppen aus Gaza gefordert, dem riesigen Freiluftgefängnis, das für alle Ureinwohner der Region eingerichtet worden war, die sich nicht der Herrschaft Bibis und seiner “Zionisten” genannten Partei unterwerfen wollten. Diese”Zionisten” verstanden die  phantastischen Erzählungen aus einem antiken  Buch, das unter dem Titel “Altes Testament” bekannt wurde, als Tatsachenberichte und die dort angegebenen Grenzen als gültige Kataster-Einträge,  und leiten daraus Gebietsansprüche ab, die von Damaskus in Syrien bis ins Königreich Ägypten reichen. Sie hielten sich auch für das “auserwählte Volk”, dem sich alle anderen Völker und Stämme in der Region zu unterwerfen haben und bedienten sich damit einer Regierungsform, die in zivilisierten Teilen der Welt als “Apartheid” oder auch “Rassismus” bezeichnet wird. Den hatte man in Amerika zumindest offiziell beseitigt, als einst König Jack, den alle JFK nannten, die Nationalgarde mobilisiert hatte,  damit der erste dunkelhäutige Student an einer Universität studieren konnte ohne von den örtlichen Rassisten sofort am nächsten Baum aufgehängt zu werden. Spätestens mit der Wahl von König Obama, der zuerst zum Friedens,- und dann zum Friedhofs-Nobelpreisträger gekürt wurde – nachdem er mehr Bomben auf fremde Länder abgeworfen hatte als sein Vorgänger George W.  – schien der Rassismus im Königreich aber überwunden und galt ohnehin als illegal. Dass Alliierte wie König Bibi und seine Zionisten diese Herrschaftsform weiter pflegten, nahm man in Washington allerdings hin, weil die bei ihm stationierten Truppen des Königreichs unverzichtbar waren, um die diversen Stämme und die reichen Ölreserven der Region unter Kontrolle zu halten.

Auch Donald galt als großer Freund Israels, wie das Land offiziell genannt wurde, und hatte ihm  in seiner ersten Amtszeit geholfen, ein weiteres Stück des Königreichs Syrien zu erobern, das bis dahin “Golan Höhen” genannt wurde, dann aber von König Bibi sogleich  in “Donald Heights” umgetauft  worden war. Was diesen natürlich stolz machte. Für seinen letzten Wahlkampf hatte Donald  dann die sagenhafte Summe von 50 Millionen Talern von einer Witwe bekommen, der das Erbe eines sowohl ultrareichen wie auch ultrazonistischen Glücksspielmagnaten zugefallen war. Deshalb gingen viele davon aus, dass Bibi und die “Irren von Zion”, wie seine Anhänger im Ausland genannt wurden, auch in Donalds zweiter Amtszeit ihr blutiges Treiben unbehelligt fortsetzen können, doch so kam es nicht. Denn Donald veröffentlichte auf seinem Zwitscherkanal die Rede eines bekannten Professors, der Jeffrey Sachs hieß und darlegte, dass es sich bei diesem Treiben um nichts anderes als verabscheuungswürdigen Völkermord handelt und bei König Bibi um nichts anderes als einen “üblen und bösartigen SOB” (die im Königreich gebräuchliche Abkürzung für “Hurensohn”).
Dass Donald sich auf seinem Kanal eine derart  saftige Ansage zu eigen machte, war aber noch nicht alles. Er schickte auch sofort einen Emissär los, um mit der “Hamas” einen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln zu verhandeln und als  dies erfolgreich war sofort König Bibi anzurufen  und seinen Besuch für den nächsten Morgen anzukündigen. “Morgen ist Sabbat, da geht leider nichts”, antwortete der Sekretär, denn am Sabbat dürfen die Irren von Zion offiziell keinen Finger rühren, worauf Donalds Diplomat eine Bemerkung in die Leitung brüllte, die im Königreich nur mit “FY” abgekürzt wird: “Um 11 Uhr hat er in seinem Büro zu sitzen!” Und so geschah es dann auch und König Bibi wurden die Leviten gelesen: Stop des Kinder,- Frauen,-und Völkermords, Waffenstillstand!  Ob und wie er sich daran hält, muss sich zwar noch zeigen, aber anders als “Sleepy Joe”, der sich Bibis Barbarei über ein Jahr lang anschaute, scheint  Donald ihm jetzt klar gemacht zu haben, dass  psychopathischer Zionismus a la Herodes  ab sofort ein “no go” ist.

Auch wenn die bewaffneten Irren von Zion, die sämtliche Ureinwohner verjagen oder ermorden wollen, damit nicht verschwinden, –  dass sie nicht mehr  die Regierungspolitik diktieren, wäre schon mal ein schöner Fortschritt, mit dem König Donald schon vor seiner Krönung deutlich punkten kann. Und sich so auch schon ein Stück den Rücken frei hält für die anstehenden Großverhandlungen mit König Wladimir, den Big Deal mit dem (dann ehemaligen) “Ultrabösen”, an deren Ende ein Ergebnis stehen sollte, das als “PAX TRUMPUTIN” in die Annalen der Königreiche eingeht: Als Vereinbarung der beiden Supermächte, sich künftig nur noch um die “Einflussgebiete” in direkter Nachbarschaft zu kümmern, aber den Rest der Welt in Ruhe zu lassen.
Nach dieser Regel, die nach ihrem Erfinder “Monroe-Doktrin” genannt wurde,  hatte das exzeptionalistische Königreich vor über 200 Jahren  erfolgreiche Außenpolitik geführt, und wie aus Donalds Büros durchsickerte,  will man jetzt mit einer aktualisierten “Donroe-Doktrin” in dieser Richtung arbeiten – mit einer entsprechenden Landkarte, die schon während des letzten großen Weltkriegs 1942 für die “Neue Nachkriegswelt” entworfen wurde. Was heißt, dass man sich nicht nur über die Ukraine, sondern auch über den MEGAMAGA-Anschluß Grönlands, die Einflussgebiete in der Arktis und so weiter, sowie die jeweilige “Nicht-Einmischung”  in die jeweiligen Vorgärten und Hinterhöfe verständigt – nicht mit den europäischen Vasallen, den zahnlosen kleinen Kläffern, sondern unter den großen Jungs, Auge in Auge, Don und Vlad.
Wegen des nach dem letzten Großen Deal anno 1989  gebrochenen Versprechen des exzeptionalistischen Königreichs, mit NATOstan “keinen Inch weit” vorzurücken, wird es dieses Mal mit ein paar warmen Worten zwar nicht getan sein.  Aber wie es so schön heißt: wo ein Wille ist, ist immer auch ein Win-Win. Solange freilich die Exzpetionalisten keinen anderen mitgewinnen lassen wird es damit nichts.  Wenn Donald aber auch  ein anderes großes Sprichwort seines Landes  – “If you can´t beat them, join them” –  beherzigt, könnte es was werden mit diesem Big Deal – und zumindest vorerst mit zumindest ein bisschen Frieden…

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König Donald 2.0: MEGAMAGA

Nachdem Donald  zum zweiten Mal das Weise Haus erobert hat,  wäre  eigentlich eine weitere Staffel der “Real Game Of Thrones”-Serie über “König Donald, die unsichtbaren Meister und der Kampf um den Thron “ (2017) – das Buch ist leider vergriffen – angeraten. Oder sogar überfällig wenn man sich anschaut, von welchen Abenteuern Donalds grandioses Comeback dieses Mal begleitet war.
Und wie es den unsichtbaren Meistern nicht gelang, ihn zu stoppen, obwohl sie sämtliche Register aus den Tiefen des Staats zogen und Polizei, Gerichte, Geheimdienste samt “Lügenpresse” auf ihn losgelassen hatten. Am Ende sogar einen leibhaftigen Scharfschützen, der ihn aber nur streifte, weil Donald in märchenhafter Fügung im rechten Moment den Kopf wandte und mit einem blutenden Ohr überlebte. 
So werden Helden geboren und sofort war klar, dass er diese Wahl gewinnen würde. Zumal “Sleepy Joe” seinem Namen zwischenzeitlich derart Ehre gemacht hatte, dass er von seinen Pflegern als Gegenkandidat zurückgezogen  und seine Vizekönigin Kamala, die auch “kichernde Schnapsdrossel” genannt wurde, in das Duell geschickt werden musste. Und gegen einen wie Donald natürlich keine Chance hatte, auch wenn  die nach wie vor vom ADS (Anti-Donald-Syndrom) infizierte Gilde der Lautsprecher und Herolde sie auf allen Kanälen lobten und hochleben ließen – um den ungeliebten König in Orange am Ende dann doch zum zweiten Mal zur “Person des Jahres” küren zu müssen. Doch werden sie bis zu seiner Amtsübernahme Ende Januar nicht aufhören, ihn zu obstruieren und irgendwie zu Fall zu bringen, denn sie fürchten den Rachefeldzug Donalds, mit denen er jenen an den Kragen will, die ihn aus den Tiefen des Staats mit Lügen und gefälschten Dokumenten  jahrelang verfolgt und beleidigt haben, als Agenten Russlands und Marionette des ultrabösen  Königs Wladimir.

Doch nicht nur die Angst, dass Donald ihrer Karriere ein Ende setzen und sie gar ins Gefängnis bringen könnte, trieb jetzt die Blase in Washington um, die man “Blob” nannte, sie fürchteten auch, dass er die von ihnen eingefädelten lukrativen Kriege beenden könnte. Vor allem den von König Obama, der Hexe Hillary und ihrer Gehilfin “Fuck EU” Victoria  entzündeten Bürgerkrieg in der Ukraine, mit dem Ziel, dort direkt vor der Haustür des Ultrabösen die Armeen des exzeptionalistischen Königreichs und seiner NATOstan-Vasallen auffahren zu lassen. Samt ihrer Raketen, die von da mühelos die Hauptstadt des russischen Riesenreichs erreichen und zerstören könnten. Was König Wladimir natürlich nicht gefallen konnte, weshalb er die ukrainischen Nachbarn ersuchte, militärisch neutral zu bleiben, was diese aber nicht nur ablehnten, sondern auch damit begannen, gegen alle Bürger vorzugehen, die nicht im Dialekt der Ukraine, sondern wie in weiten Teilen des Landes seit Jahrhunderten üblich, den Dialekt der Russen sprachen. Und obwohl die Unterschiede eigentlich nur in paar Ypsilons – statt Wladimir “Wolodymyr” – bestehen, gingen sie dann sogar mit Waffengewalt gegen die vor allem im Osten des Landes lebenden Bürger, sodass sich Wladimir, den alle nur “Putin” nannten, gezwungen sah, dies mit einer “Militärischen Spezialoperation” zu stoppen.

Ein Oligarch der Ukraine hatte mittlerweile einen Komödianten namens Wolodymyr zum neuen Königsanwärter aufgepäppelt, der mit dem Versprechen den Wahlkampf gewann, diesen Bürgerkrieg zu beenden, weil es keine Sinn macht, wegen ein paar Ypsilons die halbe Bevölkerung zu bekämpfen. Zudem hatte er, nachdem Putin einige Truppen ins Land geschickt hatte,  schnell eingesehen, dass es gegen einen zehnfach überlegenen Gegner militärisch keine Chance gibt und war nach Istanbul gereist, um eine Beilegung des Konflikts zu verhandeln. Dort hatten die Unterhändler beider Länder dann zu allen Streitpunkten schon tragbare Kompromisse gefunden, sodass nach zwei Monaten kriegerischer Auseinandersetzung ein Friedensschluss greifbar nahe war. Doch dann reiste ein Emissär des exzeptionalistischen Königreichs an, ein abgesetzter, ungekämmter  Ex-Premier aus Londonistan namens Johnson, und nahm sich Wolodymyr zur Brust: Auf gar keinen Fall einen Friedensvertrag unterschreiben, sondern aufrüsten und gegen den Ultrabösen kämpfen, mit den besten Waffen und Milliarden von Dollar, die ganz NATOstan ihm dafür zukommen lassen wird! Nun verstand  Wolodymyr als gelernter Komiker wenig von Politik und Geschichte und wusste nicht, was  ein berühmter Weiser namens Kissinger, der wegen seiner Kriegstaten überall auf der Welt  auch “Bloody Henry” genannt wurde, einst über das exzeptionalistische Königreich gesagt hatte: dass es gefährlich ist, sein Feind zu sein, aber sein Freund zu sein: tödlich!

So lies sich der unwissende Wolodymyr von dem vielen Geld und den nagelneuen Waffen blenden, zudem – so munkelt man in Kyyyw – soll Johnson ihm einen ganzen Sack  des berüchtigten kolumbianischen Marschierpulvers  in sein Präsidentenbüro geliefert haben, das Verzagtheit und Kleinmut umgehend in Aktivismus und Größenwahn verwandeln kann.  Und so geschah es, dass Wolodymyr, den man wegen seines neuen Kostüms jetzt “Das grüne T-Shirt” nannte, den Befehl erteilte, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen und ganz NATOstan versprach, ihn bis zur letzten Patrone mit Munition auszustatten. Und alle Herolde und Lautsprecher tönten, wie schwach das russische Riesenreich sei, sein Militär unfähig und  seine Industrie derart am Boden, dass man schon private Waschküchen plündern müsse, um Kanonen auszustatten, und dass es für einen Sieg  auf dem Schlachtfeld nur noch ein paar hundert Haubitzen, Marder und Leoparden mehr braucht, um dem Ultrabösen endgültig den Garaus zu machen.
Mit dieser euphorischen Botschaft reiste Wolodymyr nun durch sämtliche Königreiche, um immer mehr Geld und Waffen einzusammeln – und sowohl “Sleepy Joe” in Washington wie auch die europäischen Vasallen spendeten dem “Grünen T-Shirt” so reichlich, dass es zur größten Schlacht seit dem letzten großen Weltkrieg kam. Damals wollte bekanntlich der Nazi-König Adolf, der  “Führer” genannt wurde,  das russische Reich zu Fall bringen und war trotz seiner riesigen Armee vernichtend geschlagen worden. Und jetzt erging es der größten  Stellvertreterarmee, die NATOstan jemals aufgestellt hatte, nicht anders: sie wurde samt aller “Wunderwaffen”, mit denen man sie aufgerüstet hatte, systematisch zermahlen.
Die Lautsprecher und Herolde indessen berichteten weiterhin, dass Russland schwach sei; so schwach, dass Putin schon gezwungen wäre, im Fernen Osten, bei dem  kleinen König Kim, Söldner anzuheuern, weil er selbst keine Kämpfer mehr hätte. Tatsächlich verhielt es sich aber genau umgekehrt, denn es war das grüne T-Shirt, dem die Truppen ausgingen und der die gewaltigen Verluste selbst mit Rentnern und Jugendlichen nicht mehr ausgleichen konnte. Auch wurde kein einziger der Kim-Krieger, die an ihrer prächtigen Uniform ja leicht zu erkennen sind,  je an der Front gesichtet,  sodass bald allen klar wurde, dass es sich hier einmal mehr um eine jener Erfindungen der Herolde handelte, die man “Fake News” nannte. Sie war von den unsichtbaren Meistern in die Welt gesetzt worden, um “Sleepy Joe” eine Begründung zu liefern, mit weitreichenden Geschossen tief ins russische Reich zu feuern.
Der Schaden, den diese Nadelstiche anrichteten, spielte für den Krieg an der 1000 Kilometer langen Front, an der die Russen jeden Tag weiter vorrückten, zwar keine Rolle, doch sie ärgerten Putin, sodass er den Befehl gab, die Ukraine dafür zu bestrafen – mit einem Blitz,- und Donnerschlag aus heiterem Himmel.

In der Geschichte aller Königreiche und Kriege hatte es vor über 3.000 Jahren  den letzten Herrscher gegeben, der zu vernichtenden Strafaktionen mit gezielten Blitzen fähig war: den griechischen Götter-König Zeus. Wie er das zustande brachte, ist bis heute ein Rätsel, weshalb viele Zeus`militärische Schläge für einen Mythos und nicht für einen Tatsache hielten. Doch Putins Blitz mit “Oreschnik”, auch “Haselnuss” genannt, war real und zerstörte mit einem Schlag die größte Raketenfabrik der Ukraine samt aller tief unter der Erde verborgenen Anlagen. Und machte klar: gegen diese zerstörerische Wucht gibt es keine Abwehrmöglichkeit, kein Schloss, keine Festung, kein Bunker auf der ganzen Welt kann gegen einen solchen Schlag verteidigt werden. Ganz NATOstan war geschockt – und wiegelte gleich wieder ab: Putin hätte ja gar nicht genug “Haselnüsse”, um damit gefährlich zu werden, tönten die Herolde, er sei nicht Zeus 2.0, sondern immer noch schwach und demoralisiert und nur noch ein paar Milliarden mehr für Panzer und Munition und er sei am Ende.

Das war, wie so oft, von vorne bis hinten gelogen, aber es gab keinen Plan B und so drehten die Lautsprecher die alte Leier immer weiter und versuchten, König Donald vor seiner Krönung noch ein vergiftetes Ei ins Nest zu legen, um sicherzustellen, dass er den Krieg weiter führt und keinesfalls durch Gespräche mit dem Kollegen Wladimir “innerhalb von 24 Stunden” beendet. So hatte Donald es ja angekündigt und es wäre für alle Beteiligten ein Segen, wenn das sinnlose und blutige Gemetzel sofort ein Ende fände, doch welchen magischen Trick er dafür vorbereitet hat, war unklar. Klar war nur, dass er mit großen Sprüchen und Drohungen nichts erreichen kann:  noch mehr Sanktionen oder noch mehr  “Wunderwaffen” können Wlad nicht beeindrucken, die Bedingungen für einen Frieden werden von ihm und nicht von Donald festgelegt. Wenn der das “Grüne T-Shirt” und seine Nazi-Brigaden zum Teufel schickt, indem er ihnen einfach den Saft abdreht, könnte die Sache allerdings relativ schnell erledigt sein.

Zumal Donalds wichtigster Berater, der Ultrareiche Elon, den man auch “Tesla” nannte und der in Donalds Stab für “Effizienz” zuständig war,  sehr schnell  ausgerechnet hatte, dass sich dieser Krieg für das Königreich nicht mehr rechnet, weil aus der Rest-Ukraine nichts mehr zu holen ist, nachdem die Gebiete mit den wertvollen Schäzen wie Lithium, Gas und seltene Erden bereits zu Russland übergelaufen sind. Um diese Bodenschätze – und nicht um “Freiheit”,”Demokratie” oder “Kyyyw” mit drei Ypsilon – ging es natürlich in diesem Krieg, wie in nahezu jedem seit Gottkönig Zeus einst Oreschnik erfand.
Das weiß König Donald selbstverständlich und muss sich als Buchautor  der “Kunst des Deals” etwas einfallen lassen, etwa: “Ok, wir ziehen ab, aber kriegen `ne Discountlizenz für die Lithium-Minen, die Tesla für seine Batterien braucht.” Irgendetwas in der Art. Da sowohl der Ultrareiche wie der Ultraböse als vernünftige Männer galten und Donald, wenn er etwas erreichen will,  auf beide angewiesen ist, könnte so ein “Deal” dabei herauskommen. Der natürlich schwer nach “Niederlage” riecht, was für das exzeptionalistische Königreich eigentlich nicht geht, nachdem es jahrelang viele Milliarden in diesen Krieg investiert hatte, weshalb Donald –  als ehemaliger Baulöwe und erfahrener Pleitier mit Konkurs und Neustart bestens vertraut – sofort ein neues Fass aufmachte.
Sein Vorschlag, das Ukraine-Desaster abzuhaken, die “Sicherheitsinteressen” Putins vor seiner Haustür zu akzeptieren und ihm die Konkursverwaltung des Pleiteobjekts zu überlassen,  um stattdessen lieber Kanada, Grönland und den Panama-Kanal zu erobern, stieß auf allgemeine Verwunderung. Die chronisch vom ADS  Befallenen fühlten sich nun endgültig bestätigt, dass es sich bei Donald um einen größenwahnsinnigen Irren handelt, andere hingegen hielten diesen Groß-Donaldistan-MEGAMAGA-Plan für einen schlauen Schachzug – ein Ablenkungsmanöver im Stile des Schauspieler-Königs Ronald, der “Reagan” genannt wurde,  und mit dem Reich des Ultrabösen heimlich Frieden verhandelte während er die Eroberung der winzigen Insel Grenada als Kriegserfolg verkaufte.
Dass Donald nun die größte Insel der Welt ins Auge fasst, entspricht natürlich ganz seinem großspurigen Kaliber, denn wenn dieser Anschluss gelänge, hätte er die Hälfte des riesigen arktischen Reichs unter Kontrolle. Die andere Hälfte des rohstoffreichen Lands unter ewigen Eis gehört traditionsgemäß den Russen, mit denen er sich nach dem erfolgreichen Deal des Ukraine-Bankrotts dann über die Erschließung der arktischen Goldgruben leicht einigen wird. Lieber ein paar harmlose Grünländer aufkaufen und einbürgern, statt sich mit dem ultrastarken Wladimir weiter zu prügeln, heißt die Parole – um dann gemeinsam  mit Putins ultrastarken Eisbrechern die unerschlossenen Schätze der Arktis auszubeuten. Eine “New Frontier” für das exzeptionalistische Königreich, ein Plan, der endlich wieder Erfolge, Eroberungen und Einnahmen verspricht. Anders als die permanenten Kriege, die nichts bringen, sondern nur kosten und zudem jetzt die Gefahr bergen, jederzeit eine unbesiegbare Oreschnik auf`s Dach zu bekommen.
https://i0.wp.com/www.broeckers.com/Wordpress/wp-content/uploads/2019/11/232f7e26a2158b5f7b2ec3445aae30e3.jpg?ssl=1Statt überall auf der Welt Sheriff spielen, teure Militärniederlassungen zu unterhalten, lieber in die geographische Nachbarschaft expandieren, statt sich mit Wladimir oder dem mächtigen Großkönig Xi im Reich der Mitte anzulegen, lieber die schwachen Nachbarn erledigen,  Vasallen wie Dänemark, dem  Grönland offiziell gehört,  einfach  ihre Insel abpressen und und den Mexikanern im Süden ihren Golf. So ungefähr  schien  der MEGAMAGA-Plan Donalds – Gesundschrumpfen des überdehnten Imperiums bei gleichzeitigem Wachstum – auszusehen und viele im Land  fanden das gar nicht so übel. 
Dass es freilich den unsichtbaren Meister nicht gefallen würde, die das “Farbenrevolution” genannte Schutzgeld-Geschäft des Königreichs überall auf der Welt betrieben (und entsprechende Pfründe für sich und ihre Oligarchen abzweigten), war Donald ziemlich klar, weshalb er niemand anderen als die tapfere Friedens-Veteranin Tulsi als Aufseherin  der unsichtbaren Meister und aller geheimen Dienste berief.  Sie wollte einst mit dem alten Haudegen Bernie gegen Donald und seine Partei antreten, doch beide wurden bekanntlich von der eifersüchtigen Hexe Hillary weggemobbt, die Donald selbst besiegen wollte und dann kläglich versagte.  Jetzt wäre Generaleutnant Tulsi genau die Richtige, die Horch,-und Guck-Aktivitäten der geheimen Dienste zu kontrollieren und in gesetzliche Schranken zu verweisen, weshalb ihre Nominierung genauso sabotiert wird wie Donalds MEGAMAGA- Pläne. Wenn es ihm aber nicht gelingt, die Tiefen des Staats unter Kontrolle zu bringen und die Meister weiter ungehindert Strippen ziehen und verdeckte Operationen durchführen, wird er seine Pläne  kaum umsetzen können. Bei seinem ersten Antritt konnten sie ihn bekanntlich als “Agenten Putins” verleumden und erfolgreich von jedem “Deal” mit dem Ultrabösen abhalten. Daraus hat Donald seine Lehren gezogen, trollt jetzt mit MEGAMAGA -Seifenblasen herum, macht sämtliche Herolde damit verrückt… soll aber über diskrete Kanäle schon längst vertrauliche Konsultationen mit den beiden entscheidenden Playern im “Game of Thrones” aufgenommen haben. Noch sind darüber keine verlässlichen Informationen zu bekommen, durchgesickert ist aber eine Skizze aus den Ateliers seiner Hofmaler, die er bereits beauftragt hat, für ein Prachtgemälde der erfolgreichen  MEGAMAGA-Weltfriedensverhandlungen:

3.JT #113: MEGALOMAGANIE

Elon Musk flirtet mit Alice Weidel und die deutschen Medien springen im Dreieck. Ist das Wahlbeeinflussung? Verdeckte Parteifinanzierung? Oder gar ein Angriff auf die Demokratie? Schließlich steht ja die Bundestagswahl an, und die dürfte spannend werden. Aber nicht so spannend wie das, was Donald Trump sich für die Welt vorgenommen hat. Und wie geht das eigentlich weiter im eroberten Syrien? Über das und mehr geht es in  das 3. Jahrtausend #113, mit Robert  Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers

Vom Ende der unipolaren Welt

Im November 2022, zum Erscheinen des Buchs “Vom Ende der unipolaren Welt”  erschienen diese Thesen aus der Einleitung schon hier auf dem Blog. Zwei Jahre und hunderttausende Tote später wird der sinnlose und für den Westen nicht gewinnbare Krieg noch immer weiter. Und mir bleibt nur der Jammer, warum keiner der Verantwortlichen endlich ein Einsehen hat.


 

 

 

1

»Das Glück ist immer auf der Seite der großen Bataillone« – die auch vom Preußenkönig Friedrich II. überlieferte französische Redensart muss im 21. Jahrhundert umformuliert werden. Nachdem The (Real) Revolution in Military Affairs stattgefunden hat, so das gleichnamige Buch von Andrei Martyanov (2019), ist das Kriegsglück jetzt auf der Seite der »hypersonischen Waffen«: Präzisions-Raketen, die aufgrund ihrer extremen Geschwindigkeit von keinem Luftabwehrsystem abgefangen werden können und ihr Ziel aus tausenden Kilometern Entfernung auf den Meter genau treffen. Da nur Russland (und demnächst auch China) über solche Waffen verfügt – und ganz abgesehen davon, dass diese Raketen auch mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet sein können –, sind USA und NATO in jeder direkten militärischen Auseinandersetzung unterlegen. Auch ihre vielfach größeren Bataillone können da nicht helfen. Selbst ein massiver nuklearer »Erstschlag« auf Moskau und Sankt Petersburg kann eine durchschlagende Antwort auf Washington, New York oder London nicht verhindern – gegenseitige Vernichtung ist garantiert. Oder besser: war garantiert. Denn die überlegenen Luftverteidigungs-Systeme (S-400/S-500) können den russischen Luftraum für ballistische Raketen schließen und den »Erstschlag« höchstwahrscheinlich abfangen. Doch auf den russischen Gegenschlag gibt es im Westen keine Verteidigung. Deshalb kann und wird die NATO in der Ukraine militärisch nicht direkt eingreifen.

2

Mit der Ankunft hypersonischer Präzisionswaffen auf dem Schlachtfeld – im Rahmen der russischen »Militäroperation« in der Ukraine wurden solche »Kinzhal«-Raketen erstmals eingesetzt – verändert sich die militärische Lage für das US-Imperium grundsätzlich und dramatisch. Nicht nur ist die Doktrin militärischer »Full Spectrum Dominance« des Globus haltlos geworden, erstmals in seiner Geschichte ist das »Homeland« der USA selbst nicht mehr sicher. Aus ihrer günstigen Lage – »Die Amerikaner sind ein sehr glückliches Volk. Sie sind im Norden und Süden von schwachen Nachbarn umgeben und im Osten und Westen von Fischen«, hatte sie einst Otto von Bismarck angeblich mal umschrieben – können sie keinen Gewinn mehr ziehen. Das Zeitalter der »billigen Kriege« und von Gegnern, vor denen man zu Hause nichts zu befürchten hatte, ist vorbei und wird nicht wiederkehren. Deshalb wird Russland mit seinen wohl noch auf längere Zeit unbesiegbaren Waffen seine im Dezember 2021 in Washington vorgebrachten Sicherheitsinteressen – militärische Neutralität der Ukraine, Rückzug von NATO-Mittelstrecken Raketen aus Osteuropa – so lange mit »militärisch-technischen Mitteln« durchsetzen, bis wasserdichte und schusssichere Verträge darüber vorliegen. Die USA können diesen Prozess in die Länge ziehen, indem sie weiter »bis zum letzten Ukrainer« (oder Europäer) kämpfen lassen, doch verhindern sie können sie ihn nicht.

3

Die geopolitische Strategie des kollektiven Westens – mit dem Ukraine-Konflikt und wirtschaftlichen Sanktionen einen Regime Change in Moskau herbeizuführen und dann den »Endgegner« China anzugehen – ist zum Scheitern verurteilt. Die Sanktionen haben sich schon jetzt als gefährlicher Bumerang erwiesen, weil sie Europa stärker treffen als Russland, das international keineswegs isoliert, sondern jenseits von NATOstan (in etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung) mit dem Rest der Welt weiter bestens im Geschäft ist und mit China wirtschaftlich und militärisch so eng zusammenarbeitet wie nie zuvor. Gegen den Rohstoff-Giganten Russland – es verfügt über mehr als ein Drittel aller fossilen Energien und Rohstoffe der Erde – und die mit ihm vereinte weltgrößte High-Tech-Werkstatt China einen Krieg gewinnen zu wollen, ist eine selbstmörderische Illusion.

Mit der absehbaren militärischen Niederlage in der Ukraine ist ein entscheidender geopolitischer Wendepunkt markiert: das Ende einer von Washington diktierten und militärisch durchsetzbaren »regelbasierten internationalen Ordnung«. Und damit auch ein Ende der Rolle des »Petro-Dollars« als erzwungener internationaler Reservewährung sowie des US-Dollars als »billigem Geld«, das in Unmengen gedruckt werden konnte, ohne an Wert zu verlieren, weil die ganze Welt, um ihr Öl und Gas zu bezahlen, für stetige Dollar-Nachfrage sorgte. Die letzten beiden Staatsmänner, die das Petro-Dollar-Monopol brachen und ihr Öl gegen Landeswährung anboten – Iraks ehemaliger Staatspräsident Saddam Hussein und Libyens ehemaliges Staatsoberhaupt Muammar al- Gaddafi – konnten von NATOstan noch weggebombt werden. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Schon zahlt etwa Indien sein Öl in Rubel gegen Rupien und weitere Länder werden dem Beispiel folgen. Ein alternatives globales Geld- und Finanzsystem mit einer rohstoff- und goldgedeckten internationalen Währung ist im Entstehen begriffen, das die globale Alleinherrschaft des Dollars und des westlichen Finanzkapitals beenden wird.

4

Eine EU, die sich auf Befehl der USA selbst stranguliert und von billiger Energiezufuhr aus Russland abschneidet, gibt nicht nur ihre wirtschaftliche Zukunft auf, sondern auch jede Souveränität. Sobald der Bumerang-Effekt der Sanktionen richtig zuschlägt – bisher hat Russland seine »Energiewaffe« noch gar nicht eingesetzt und beliefert Deutschland über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 vertragsgemäß weiter – müssen sich vor allem die großen europäischen Nationen fragen, ob sie sich einem Schicksal als abgehängte Kolonien des US-Imperiums wirklich ergeben wollen. Und wenn ja, wie sie als Regierende ihren arbeitslosen, verarmenden, frierenden Bürgern eine derart aussichtslose Zukunft verkaufen können, ohne mit Schande aus dem Amt gejagt zu werden. Dass »Freiheit und Demokratie« jetzt für die nächsten zwanzig Jahre statt am Hindukusch am Donbass verteidigt werden müssen, wird ihnen niemand mehr abkaufen. Eine EU ohne billige russische Rohstoffe ist global nicht wettbewerbsfähig und wird auseinanderfallen. Die Nationen werden sich entscheiden müssen: für den permanenten Krieg als Vasallen Washingtons, mit dem Ziel Regime Change in Moskau und Peking; oder für Handel und Wandel mit Russland und Eurasien, mit dem Ziel eines neuen Sicherheits- und Friedensvertrags in Europa.

5

Weil im ersten Kalten Krieg die militärischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten der Sowjetunion im Westen regelmäßig überschätzt wurden, kam ihr Zusammenbruch 1990/91 völlig überraschend. Der Kreml-Propaganda war es über Jahre gelungen, negative Entwicklungen schlicht unter dem Teppich zu halten. Im nunmehr neuen Kalten Krieg hat sich die Lage grundlegend verändert: Russland wird militärisch und wirtschaftlich heftig unterschätzt und die USA sind in einen Modus permanenter Erschaffung »alternativer« Realitäten verfallen, gegen den die gute alte Sowjetpropaganda geradezu verblasst. »Russiagate« zum Beispiel, die von A bis Z erfundene Story, dass Donald Trump von Putin erpresst und die US-Wahl von unsichtbaren »russischen Hackern« manipuliert wird, wurde fünf Jahre lang über alle Kanäle als Wirklichkeit präsentiert, samt Hillary Clinton, die so die »Putin = Hitler«-Gleichung schon 2016 in die Welt setzen konnte. Nicht nur die Medien waren in tragender Rolle als »Lügenpresse« in die Scharade involviert, auch Geheimdienste, FBI und der US-Kongress spielten ungeniert mit. Mit dieser faktenfreien Fake-News- Kampagne wurde der Grundstein für das anti-russische Narrativ gelegt, das mit der Zuspitzung des Ukraine-Konflikts dann in den Turbo-Modus überführt wurde. In dem dann die beispiellosen Sanktionskampagne startete, die aber auf einer weiteren Fehleinschätzung der Fähigkeiten Russlands beruhte. Dieses Mal einer groben Unterschätzung: Völlig überraschend für die US-Think- Tanker und »Experten« stellte sich heraus, dass sich die russische Wirtschaft und der Rubel nicht durch »Einfrieren« (vulgo: Diebstahl) der russischen Dollar- und Euro-Reserven einfach ruinieren lässt. Russland hat trotz Sanktionen in den ersten fünf Monaten 2022 um 50 Prozent mehr mit dem Export von Öl und Gas eingenommen als im Vorjahreszeitraum und wird auch fortan unter den Sanktionen weitaus weniger leiden als der Westen. Und der Rubel, den Joe Biden zu »Rubble« (dt.: »Schutt«) zertrümmern wollte, ist die stärkste Währung des Jahres 2022.

6

Dass die NATO schon lange kein »Verteidigungsbündnis« mehr ist, sondern seit 1999 mit Angriffskriegen mehr Verwüstung und Katastrophen gestiftet hat als jedes andere Militärbündnis, ist keine russische Verschwörungstheorie, sondern historische Tatsache. Wie von Jugoslawien gingen auch vom Irak, von Libyen, Syrien oder zuletzt Afghanistan keine Gefahren für die USA oder Europa aus – und dennoch »verteidigte« die NATO dort kräftig mit, als Vasall der geopolitischen Interessen des US-Imperiums. Diese angeblich zwecks Verbreitung von »Demokratie«, »Freiheit« und »Menschenrechten« geführten Kriege haben nichts als mörderisches Chaos angerichtet und dazu geführt, dass es etwa in Libyen – dem zuvor prosperierendsten Land Afrikas – mittlerweile wieder offene Sklavenmärkte gibt. Und jetzt in der Ukraine Bataillone lupenreiner Nazis, die von der NATO trainiert und aufgerüstet wurden, um als Speerspitze den Kampf gegen Russland und gegen die russischsprachigen Ukrainer in der Donbass-Region zu führen. Diese Angriffe, die seit 2014 über 13 000 zivile Opfer gefordert haben, zu beenden, ist das erklärte Ziel der sogenannten russischen »Militäroperation«, das mutmaßlich bald erreicht sein wird, da die ukrainische Armee derzeit (Mitte Juni 2022) täglich 500 getötete oder verletzte Soldaten verliert. Für die NATO, die diese Armee und den Krieg mit allen Mitteln (außer mit Bodentruppen) unterstützt und sich – gerade von einer Barfuß-Truppe aus Afghanistan vertrieben – dank der russischen Intervention wieder »vereint wie nie« fühlt, würde dies eine weitere, demütigende Niederlage bedeuten. Weil Russland seine Sicherheitsinteressen nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den Nachbarländern notfalls »militärisch-technisch« durchsetzen wird – und die NATO nichts dagegen unternehmen kann –, macht sie sich als »Schutzmacht« definitiv überflüssig. Und damit macht sie zugleich den Weg frei für eine neue Sicherheitsarchitektur für Europa und Asien, die von Lissabon bis Peking reicht.

7

Nicht die »Ostpolitik« von Willy Brandt und Egon Bahr (»Wandel durch Annäherung«), die von dumpfen Bellizisten derzeit als »historischer Fehler« beschimpft wird, war falsch, sondern die Politik der USA, ihre Raketen um jeden Preis, auch um den eines Kriegs, in der Ukraine aufzustellen. Nicht Russlands Drängen auf eine Wiedervereinigung nach den Minsk-Abkommen war der historische Fehler, sondern die Ignoranz gegenüber russischen Sicherheitsbedenken und die Aufrüstung der Ukraine. Und nicht die zuverlässige, naheliegende und günstige Versorgung Deutschlands mit russischem Öl und Gas ist der »Jahrhundertfehler« (Der Spiegel), sondern die anglo-amerikanische Strategie das Zusammenwachsen Eurasiens, besonders eine deutsch-russische Kooperation, zu verhindern. Zweimal ist das im vergangenen Jahrhundert gelungen, um den Preis zweier Weltkriege. Wenn Europa nicht erneut zum Schlachtfeld eines Weltkriegs werden will, darf es sich nicht länger vor den Karren dieser geopolitischen Strategie spannen lassen. Ihr Scheitern ist mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine evident geworden. Es markiert das Ende der unipolaren Welt und dem von den amerikanischen Neokonservativen seit drei Jahrzehnten betriebenen Projekt, in jeder Region der Welt über die militärische Vormachtstellung zu verfügen, die jede aufstrebende Macht zur Unterwerfung zwingt. Damit ebenfalls beendet wird die Hegemonie des von der Wall Street und der City of London kontrollierten Finanzkapitals und der globalen Währungspolitik. Mit der gold- und rohstoffgedeckten Verrechnungs- einheit auf Rubel/Yuan-Basis entsteht für 85 Prozent der Welt eine höchst willkommene Alternative zum schuldenbasierten FIAT-Money, den Dollars und Euros der westlichen Hemisphäre.

8

»Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen«, hat Albert Einstein gesagt. Heute, da wir über das verfügbare Arsenal ziemlich sicher sind, ist seine Warnung dringlicher denn je. Wem es um ein Ende des Konflikts geht, darf keine Waffen liefern, wer das Leid der Menschen in der Ukraine beenden will, muss verhandeln statt schießen, wer Frieden will, darf nicht dem Plan der anglo-amerikanischen Geo-Strategen folgen, den Russen in der Ukraine »ihr Afghanistan« zu bereiten und sie in einen endlosen Guerillakrieg zu verwickeln. Und schon gar nicht darf er sich dazu – zumal als Deutscher – mit lupenreinen Nazis des Asow-Regiments verbünden. Und sollte sich fragen, was eigentlich verdammt noch mal gegen die Sicherheitsforderungen Russlands – eine militärisch neutrale Ukraine – spricht. Und warum man diese nicht ernst nehmen und um des lieben Friedens willen endlich akzeptieren kann. Bis es so weit ist, bleibe ich »Putinversteher« und bitte alle NATO-Versteher und Freunde der Jugoslawien-, Irak-, Libyen-, Syrien- und Afghanistan- Kriege, ihre Position zu überdenken. Peace!