Real Game of Thrones: RAUBZUG DER WILLIGEN

“Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt”, droht der Geist des “Erlkönig” in Goethes berühmten Gedicht, in dem ein Vater mit seinem Kind “spät durch Nacht und Wind” reitet und das tragisch endet: “Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind/Er hält in Armen das ächzende Kind/Erreicht den Hof mit Mühe und Not/In seinen Armen das Kind war tot.” Dieser “Erlkönig” verfügte offenbar über magische Kräfte und war in der Lage, sie anzuwenden. Dass die vier Könige (aus England, Frankreich Polen und Deutschland), die sich am Wochenende mit dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyjw trafen, ebenfalls über solche Macht verfügen ist zweifelhaft –  sie nennen sich die “Koalition der Willigen”, haben aber keine Gewalt, mit der sie drohen können. Das meiste, was sie der Ukraine an Waffen geliefert haben, ist schon verschrottet, einfach mehr von dem, was schon bisher nicht geholfen, ist keine Lösung und per Ultimatum mit weiteren Nicht-Lösungen (Sanktionen!!!)  zu drohen nur noch lächerlich.

Den ratlos dreinschauenden Honoratioren oben im Bild scheinen das irgendwie zu dämmern – machtvolle, kriegswillige Monarchen sehen im Real Game of Thrones jedenfalls anders aus als diese Polit-Clowns in der Zirkuskuppel. Vor drei Jahren haben sie ihrem Vasallen, dem Ex-Komiker Zelensky, verboten, den in Istanbul ausgehandelten Friedensvertrag mit Russland zu schließen, haben ihn in Gestalt des britischen Kriegstreibers Boris Johnson in den Kampf mit einer militärischen Übermacht getrieben, der vom ersten Tag an aussichtslos war und stehen nun als Hauptverantwortliche  auf einem Berg von mehr als 1 Million Leichen,  die sie mit dieser Strategie produziert habe. Und kommen jetzt – wo in Istanbul erneut verhandelt werden soll – ohne den Hauch einer Einsicht in desaströse Scheitern ihrer Kriegsstrategie mit weiteren Drohungen, Bedingungen und Ultimaten. Oder wollen sich, wie der neue deutsche Außenminister, mit einem völlig realitätsblinden “Straftribunal” um die “Verbrechen des russischen Angriffskriegs” zu ahnden, zum Richter aufschwingen, obwohl sie selbst Konfliktpartei sind. Und mit der Propagandaaktion eines “Tribunals” einen pseudo-legalistischen Hebel für den Raub von 300 Milliarden russischen Staatsvermögens konstruieren, der auf europäischen Banken derzeit “eingefroren” ist.

Viel mehr als König Wladimirs Geldspeicher knacken haben die Panzerknacker der Entenhausen-Union (EU) nicht drauf, seit König Donald den sinnlosen Krieg beenden will und auf Friedensverhandlungen drängt – mit ihren Panzern und Haubitzen können sie nichts ausrichten. Ohne Donalds exzeptionalistische Air Force, die er aber aus gutem Grund nicht einsetzt, weil sie gegen die ebenfalls exzeptionalistische Luftabwehr Russlands schlechte Chancen hätte. Sowohl Klein-Britannien wie auch der “Micron” genannte König Frankreichs haben deshalb eingesehen, dass ihr groß angekündigter Einsatz von Bodentruppen einem Selbstmordkommando gleichkommt und lassen den Irrsinn; Deutschland – rhetorisch ebenso willig und militärisch ebenso unfähig – hat unterdessen damit gedroht, unter Kanzler Fritz jetzt möglicherweise seine neueste Wunderwaffe “Taurus” zum Einsatz zu bringen. Auch sein chronisch russophober Außenkriegsminister Johann “Russland wird immer Feind sein” Wadephuhl hat da vermutlich keine Einwände. Obwohl die Russen angekündigt haben, eine solche Rakete, die von den Ukrainern gar nicht gefeuert und gesteuert werden kann,  als direkten Kriegseintritt Deutschlands zu werten und sich zu entsprechenden Gegenschlägen berechtigt zu fühlen.

Weil dem magischen Taurus-Geschoss höchstwahrscheinlich nichts anderes blüht als all den anderen wundersamen “Game Changern”, den NATOstan bisher in die Schlacht geworfen hat, der Gegenschlag unterdessen mit vielfach bewährten und kaum abfangbaren Raketen erfolgen würde –   sollte sich die Generation der Nazi-Enkel drei Mal überlegen, in den Fußstapfen der willigen Großväter gegen Russland anzutreten…und unterzugehen. Dass ihr neuer Führer Fritz ankündigt „Der Taurus wird hochgejazzt bis unterhalb der atomaren Schwelle“ deutet unterdessen an, dass es mit dem Untergang 2.0 dieses Mal wohl schneller gehen könnte als vor 85 Jahren unter seinem Vorgänger Adolf, denn ein Auftritt der “Hypersonics”  – Kinzhal und Oreschnik  – bei den geplanten Berliner Jazztagen lässt sich nicht verhindern. Und dann ist auch im tiefsten Führerbunker sofort Schluss mit lustig und Licht aus…

Die  Frage, ob  sich die Willigen auf ihrer Zugfahrt nach Kyyyjw mit kolumbianischen Marschierpulver  auch höchstselbst ein wenig “hochgejazzt” hätten , kursiert mittlerweile als Gerücht auf allen internationalen Zwitschergeräten und gilt ebenso wie die Behauptung, dass auch das “Grüne T-Shirt” dem Stöffchen  zuneigt, als üble Russenpropaganda. Doch auch wenn ein stinknormales Taschentuch statt eines verdächtigen Tütchens im Spiel war, legen die Verdächtigen die typischen Symptome – Selbstüberschätzung, Hochmut, Größenwahn – an den Tag.  Die Grafik der getöteten Soldaten, die Ukrainer und Russen monatlich austauschen,  sollte ihnen jedenfalls dringend zur Kenntnis gebracht werden, um sie aus ihrem kriegswilligen Fantasialand schleunigst in die Realität zurück zu bringen.







 

 

 

 

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

Das Wunder im Osten

Leider bin ich mit der Anregung einer deutschen Übersetzung nicht rechtzeitig durchgedrungen, denn dieses Buch wäre die passende Vorbereitung für die Feiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes gewesen – und die angemessene Ohrfeige für die dreiste Ignoranz und Geschichtsvergessenheit der Deutschen, die nicht einmal formal diplomatischen Anstand bewahren können, und einen Vertreter Russlands zu diesem Gedenktag einladen. Oder einen hochrangigen Vertreter nach Moskau schicken, der den Millionen zivilen Opfern und den sowjetischen Soldaten Ehre und Anerkennung erweist, die die monströse Mordmaschine der Nazi-Armee besiegt haben.
Wie das geschah und wie westliche Kriegskorrespondenten und Frontreporter darüber berichteten, dokumentiert auf beeindruckende Weise der Band “Miracle in the East – Western War Correspondents Report 1941-1945”, der im vergangenen Herbst auf Englisch erschienen ist (hier als pdf ). Beeindruckend deshalb, weil diese Reporter anders als heute noch echte Journalisten und vor Ort waren, statt Copy-Paste-FakeNews auf dem Laptop zu produzieren; und weil ihre Berichte und Analysen die historische Entwicklung dieses Kriegs aufzeichnen, bei der Soldaten aus ganz Europa mit den Deutschen gegen die Sowjetunion vorrückten. 
Die großen Zeitungen und Magazine in den USA und England, so der Autor Dmitry Fedorov im Vorwort, veröffentlichten  Editorials und Leitartikel, “die von einem solchen Maß an Respekt und Bewunderung für das Heldentum des sowjetischen Volkes zeugten, dass sie darin mit den Moskauer Zeitungen hätte konkurrieren können”; und sie kürten, als das “Wunder im Osten” vollbracht, die Nazitruppe in Stalingrad und Kursk geschlagen war und  die Rote Armee Richtung Berlin vorrückte, den sowjetischen Marschall Georgy Zhukow “zum besten Kommandeur in der Geschichte der Kriege.” Dass er und seine Truppen den Löwenanteil zur Niederlage der Deutschen beigetragen hatten ( und 76% der Hitlerarmee eliminiert hatten, mehr als drei Mal soviel wie USA, England und Frankreich zusammen), stellten weder Roosevelt noch  Churchill in irgendeiner Weise in Frage.  Wie verlogen es ist, wenn ihre Nachfolger im Westen 80 Jahre später diese historische Wahrheit kleinreden, um sich den Sieg allein an die Brust zu heften, lässt sich in diesem Buch nachverfolgen  – in den Worten und Bildern ihrer eigenen Berichterstatter.

Ich bin froh, dass ich vor drei Jahren am 9.Mai in Moskau meine Anerkennung und Dankbarkeit  für diesen opferreichen Sieg über den Faschismus ausdrücken konnte, um  den Menschen in Russland zumindest im Rahmen der “citizen diplomacy zu zeigen, dass nicht alle Deutschen von der beschämenden Ignoranz und dem notorischen Russenhass befallen sind, den ihre Regierenden an den Tag legen. Das gilt auch für die Einwohner der anderen europäischen Länder, die nicht bereit sind, die Geschichte umzuschreiben und zu vergessen und erneut Krieg zum gegen Russland zu rüsten – und sich jetzt dem European Peace Project anschließen:
“Wir, die Bürger Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet! Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit. Wir machen aus unseren Männern und Söhnen keine Soldaten, aus unseren Töchtern keine Schwestern im Lazarett und aus unseren Ländern keine Schlachtfelder. Wir bieten an, sofort eine Abordnung europäischer Bürgerinnen und Bürger nach Kiew und Moskau zu entsenden, um den Dialog zu beginnen. Wir werden nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Machtpolitik geopfert wird. Es lebe Europa, es lebe der Friede, es lebe die Freiheit!”

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

Real Game of Thrones: DER ERSTE ZWEITE-WAHL-KANZLER

“….und König Donald nannte das karge Land “Seltene Erde” und die aufgefahrenen Waffen nannte er “Investment”  und er sah, dass es gut war…”
So könnte es im Buch Genesis über die Großtaten des Bombastus Maximus Donald, Schöpfer des exzeptionalistischen Goldenen Zeitalters einst lauten, wenn denn aus dem “Deal”, den er mit dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyjw geschlossen hat etwas wird, und die versteckten, das Tageslicht meidenden Seltenheiten tatsächlich hervor gezaubert werden können. Und sein “Investment” sich jetzt besser rechnet als das Waffenarsenal, das er  mit seinen NATOstan-Vasallen geliefert hat und auf den Schlachtfeldern verschrottet wurde. Um die seltene Erde zu fördern sind weitere große Investments notwendig, die sich wiederum nur rechnen, wenn das karge Land Sicherheit für Bergwerke, Produktionsanlagen und die Ausfuhr der Bodenschätze bieten kann. Die alte Wild-West-Weisheit, dass der Claim auf eine Goldmine mitten im “Indianerland” nichts wert ist, ist natürlich auch Donald bekannt. Sein “Deal” rechnet sich also nur, wenn er wie auch immer Frieden schafft in der Region. Doch die Gespräche seines Botschafters mit König Wladimir sind ins Stocken geraten, die Kämpfe gehen unvermindert weiter, Donald  genehmigt neue Waffenlieferungen, Russland setzt  die Verschrottung dieses Materials und seines Bedienungspersonals fort und lässt sich bei seinem Vormarsch nicht aufhalten. Seit Jahresbeginn ist das Reich des kleinen Diktators Wolodymyr  um weitere  1.200 Quadratkilometer geschrumpft – was etwa der Größe New Yorks entspricht – und Donald hatte ihm bei dem Gespräch im Vatikan gesagt, dass er auch den Rest verlieren wird, wenn er nicht mit den Russen verhandelt.  Doch der hat in den letzten Tagen lieber hunderte Drohnen Richtung Moskau feuern lassen und zum 9.Mai weitere Terrorattacken angekündigt, wo zur Feier des 80. Jahrestags des Sieges im 2. Weltkrieg zahlreiche Regenten aus aller Welt  erwartet werden, darunter auch der mächtige König Xi aus dem Reich der Mitte. Von dort wie auch aus der Burg des Kreml lies man dem “Grünen T-Shirt” deutliche Warnungen zukommen, die Feierlichkeiten in Frieden zu lassen. Tut er das nicht, und kann ihn auch Donald nicht von solchen Eskalationen  abhalten, sind seine Tage wohl definitiv gezählt.

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Die tapferen Houthis im Königreich Jemen, die in Solidarität mit Palästina eine ganze NATOstan-Flotte samt  (ohn-)mächtigem US-Flugzeugträger aus dem Roten Meer verjagt haben und weiter sämtliche Schiffslieferungen nach Israel blockieren, haben schon letztes Jahr  den dortigen Hafen Eilat in den Konkurs getrieben. Nun haben sie begonnen, den größten Flughafen des Landes in Tel Aviv unter Beschuss zu nehmen und angekündigt ihre Angriffe so lange fortzusetzen, bis Israel seinen Krieg in Gaza stoppt. Auch wenn Bombastus Donald behauptet, die Houthis hätten aufgrund der seiner Bombardements jetzt “kapituliert”, lief es bei diesem Deal  mit den Houthis , der auf Vermittlung von Oman gemacht wurde, eher umgekehrt:

“Es waren nicht die Houthis, die geschrien haben, Onkel Sam… es waren die Vereinigten Staaten. Für die Houthis war es ein Leichtes, zu versprechen, keine Raketen mehr auf US-Schiffe zu schießen, weil es keine US-Schiffe mehr im Roten Meer geben wird. Das erinnert mich daran, dass die USA am 30. April den Sieg in Vietnam erklärten, während die nordvietnamesische Armee die Kontrolle über Saigon übernahm. Verbuchen Sie dies als einen Sieg für die Houthis. Seit dem 15. März haben die USA sieben Drohnen und drei F/A-18 Hornets verloren und schätzungsweise 3 Milliarden Dollar ausgegeben, während sie mehr als 1.000 Einsätze flogen. Während zahlreiche jemenitische Bürger durch US-Bomben getötet wurden und der Jemen erhebliche Schäden an der Infrastruktur erlitt, konnten die USA den Kampfeswillen der Houthis nicht brechen.”

 

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Der auch  FTZN-Fritz genannte Möchtegern-Kanzler der Deutschen ist im ersten Wahlgang im Berliner Reichstag spektakulär gescheitert. Das gab es noch nie, seit Parteien und Koalitionen zuerst einen Regierungschef ausknobeln und ihn dann auch wählen. Jetzt sollen die unbekannten Abweichler – für die Mehrheit fehlten 6  Stimmen – mit ernsten Rettungs-Appellen für einen zweiten Wahlgang bei gebogen werden, damit der Schwarzfelsen-Bruder doch noch gekrönt werden kann. Denn vor Neuwahlen fürchten sich alle, außer der Oppositionschefin, die sich angesichts dieser Clownshow vorkommen muss wie Alice im “gesichert rechtsextremen” Wunderland. Da dieses von den unsichtbaren Meistern der geheimen Dienste in einem geheimen Gutachten derart deklarierte Land von gut ein Drittel aller Untertanen bewohnt ist, stecken diese allesamt jetzt gleichsam in der Nazi-Schublade und gelten als Agenten des unseligen Adolf und seiner Mörderbande. Dabei wollen gar nicht sie, sondern der im zweiten Wahlgang dann doch noch gekürte Fritz und seine neue Regierung es den Nazi-Armeen  gleichtun und für einen Russlandfeldzug aufrüsten.  Verrücktes Deutschland – nach 80 Jahren Entzug jetzt wieder voll auf Weltkrieg, “demokratisch” diesmal, und wer nicht mitmarschiert ist jetzt “Nazi”. Der heutige 8.Mai, 80. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der Nazi-Armee, sei “Kein Tag zum Feiern”, bekundet denn auch der “Völkische Beobachter” die  FAZ und empfiehlt  allen Trauernden “stilles Gedenken” sowie “Wachsamkeit”.  Will sagen: statt Dankbarkeit für die Befreiung von einem mörderischen Regime, statt  Ruhm und Ehre für die Sieger über den Faschismus, statt Anerkennung der zahllosen Opfer, allen voran durch die Sowjetunion, die dafür gebracht  wurden: bitte nur kurz in die “Schäm Dich”-Ecke, aber ruhig bleiben, keine Entschuldigung für die Untaten, kein gutes Wort an die Befreier, sondern “Wachsamkeit!”. Willkommen im neuen deutschen Zeit(enwende)geist: geschichtsvergessen und geschmacklos, still gedenkend aber “wachsam” – in mentaler Vorbereitung auf den nächsten Russlandfeldzug.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
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3. JT #116: BLACKOUT

Zappen duster in Spanien: Der Mega-Stromausfall, den niemand für möglich gehalten hat, ist eingetreten.Was ist da eigentlich passiert? Außerdem: Auch über Deutschland ziehen dunkle Wolken auf. Denn die neue Regierung will Krieg. Warum eigentlich? Was geht in den Köpfen der europäischen Politik vor sich? Und wie steht’s um die Friedensverhandlungen in der Ukraine? Über all das und mehr sprechen Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers in der 116. Ausgabe ” Das 3. Jahrtausend”

Real Game Of Thrones: KEIN WELTKRIEG OHNE DEUTSCHLAND ?

Wie wir in unserer Chronik schon vorhergesagt hatten, ist König Donald mit seinem Zollattacken nicht weit gekommen und musste zu seinem Erschrecken feststellen, dass sein exzeptionalistisches Königreich gar nicht mehr in der Lage ist, selbstverständliche Produkte des täglichen Bedarfs noch selbst herzustellen und auch seine Militärproduktion, Luftfahrt und Kommunikationseinrichtungen morgen zusammen brechen, wenn China die Lieferungen einstellen sollte. Dumm gelaufen, weil Donald offenbar glaubt, dass er das Zollprogramm wieder  zum Laufen bringen kann wie sein Zwitschergerät: einfach Ausschalten und wieder Einschalten.
Ein wenig besser als mit dem Zollkrieg gegen China, scheint es unterdessen mit den Verhandlungen über den Ukrainekrieg zu laufen, die immerhin noch offensichtlich ernsthaft und ergebnisorientiert geführt werden. Auch wenn bisher keine konkreten Einigungen in Sicht sind. Der kleine Kokskönig in Kyyyw will den Krieg unbedingt weiterführen, weil es nur so weiter in seiner Kasse klingelt. Jetzt will er sogar die Halbinsel Krim zurück haben, die sich schon vor 10 Jahren per Volksabstimmung Russland angeschlossen hat, und sein übergeschnappter UN-Botschafter fordert von Deutschland nicht nur die Waffenlieferungen im Gleichschritt mit der EU um das Zehnfache zu erhöhen”, sondern vom designierten Kanzler 150 Taurus-Raketen. Um unter anderem die Krim-Brücke anzugreifen, was auch schon der Schwarzfelsen-Bruder Friedrich empfohlen hatte  und von König Wladimirs Vorgänger Dimitry sogleich ermahnt wurde: 
„Kanzlerkandidat Fritz Merz wird von der Erinnerung an seinen Vater verfolgt, der in Hitlers Wehrmacht diente. Jetzt hat Merz einen Angriff auf die Krim-Brücke vorgeschlagen. Überlege es dir gut, Nazi“.

Weil die Ukrainer die Taurus-Raketen nicht selbst feuern können, würde  ein solcher Angriff  von Russland als direkte Attacke Deutschlands gewertet, was das Kanzleramt somit zum legitimen Ziel für Oreschnik & Co. machen und die Amtszeit des neuen Kanzlers sehr vorzeitig beenden könnte. Ebenso wie auch die der EU-Eliten und ihrer aus London dirigierten “Koalition der Willigen”, die den verlorenen Krieg immer weiter führen wollen und Donalds Friedensverhandlungen hinterrücks sabotieren – sodass es bei den Westlichen “Alliierten” zugeht wie auf dem oben abgebildeten russischen Cartoon über die Nachkriegsverhandlungen 1945 ff.  Der designierte deutsche Außenminister hat Russland bereits zum ewigen Feind erklärt: “…wir werden es natürlich definitiv nicht zulassen (…), dass der Ukaine (…) die Bedingungen der Beendigung von Kampfhandlungen diktiert werden”. Klar, eine Million Tote sind nicht genug. Wer da”natürlich definitiv” kein Ende des sinnlosen Schlachtens  erreichen will und sich als Kriegsverlierer gar zur Zulassungsbehörde von “Bedingungen” aufschwingt, ist definitiv realitätsblind. Als Nachfolger von 360-Grad-Inkompetenz im Außenamt jetzt einen schießwütigen Blindfuchs als Chefdiplomaten ?  – irgendwie scheint Deutschland alles dafür zu tun, unbedingt auch den Dritten Weltkrieg verlieren zu wollen.

König Donald hat unterdessen erste Beute in der Ukraine gemacht, zumindest in Form einer Unterschrift unter dem Rohstoffabkommen, das dem exzeptionalistischen Königreich den Zugriff auf seltene Erden und andere Bodenschätze sichern soll. Da man in Kiew zwei Tage vor Donalds Amtsantritt schon dem Königreich Klein-Britannien per 100-jährigem “Freundschaftsvertrag” ebenfalls Rohstoffe zugesichert hatte, bleibt es spannend, wie das Hauen und Stechen um die unterirdischen Schatzkammern ausgeht. Donald jedenfalls meinte, dass Verhandlungen mit König Wladimir leichter seien als die mit Wolodymyr, was vermutlich damit zu tun hat, dass Letzterer den Anweisungen aus London folgt. Dort hatte man erkannt, dass die anti-russische Koalition zwar willig, aber unfähig ist und ohne Donalds militärische Unterstützung ihre Marionette “Zelensky” nicht länger im Spiel zu halten ist. Dem hatte Donald dann beim Vier-Augen-Gespräch im Vatikan letzte Woche – in das sich der kleine Franzosenkaiser einkuscheln wollte und per Handkante abserviert wurde – offenbar klar gemacht, dass nach der Beisetzung des Papst alsbald seine eigene ansteht, wenn er den Vertrag nicht unterschreibt. Du kannst  jetzt Frieden haben. Oder noch drei Jahre weiter kämpfen  und das ganze Land verlieren”, hat er dem störrischen “Grünen T-Shirt” und dieses Mal ist die Botschaft offenbar angekommen. Ob damit ein Friedensschluss näher kommt, ist aber alles andere als sicher.  Zumal der  Ex-Komiker allen Ernstes angedroht hat, zum 9. Mai, dem russischen “Tag des Sieges” über den Faschismus, Moskau mit Raketen anzugreifen. Sofern Donald ihm diesen Wahnsinn nicht ausredet, kann das nur übel enden…

 

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Die Shitbürger sind überall

Über das “Shitbürgertum” hatte Ulf Poschardt, Herausgeber der”Welt”,  einen Essay geschrieben, der seinem Verlag “zu polemisch” war und ihn daraufhin via Amazon selbst veröffentlicht. Seit dieser Woche ist das Buch nun auch im Westendverlag über den stationären Buchhandel erhältlich. Bevor ich mich entschied, es zu lesen, fragte ich meinen Redaktionsassistent Grok, um was es bei diesem Begriff überhaupt geht:

Der Begriff “Shitbürger” wurde von dem deutschen Journalisten Ulf Poschardt in seinem gleichnamigen Buch geprägt. Er beschreibt damit abwertend eine gesellschaftliche Gruppe, die er als moralisch überheblich, opportunistisch und widersprüchlich wahrnimmt. Nach Poschardt zeichnen sich “Shitbürger” durch eine Mischung aus Anmaßung und Untertanengeist aus: Sie inszenieren sich als moralisch überlegene Weltretter, verteidigen aber vor allem ihre eigenen Privilegien und Interessen. Der Begriff zielt insbesondere auf ein linksliberales, akademisches Milieu, das angeblich durch Selbstgerechtigkeit, Konformismus und eine Abneigung gegen Kapitalismus und individuelle Freiheit geprägt ist.
Poschardt sieht diese Gruppe als hegemonial in Institutionen wie Medien, Kultur und Wissenschaft und macht sie für eine vermeintliche gesellschaftliche Krise in Deutschland verantwortlich. Der Begriff ist bewusst provokativ und soll eine Debatte über die Werte und Verhaltensweisen dieses Milieus anstoßen. Kritiker werfen Poschardt vor, dass der Begriff zu vage bleibt und oft pauschalisierend verwendet wird, etwa um Grüne, Linke oder moralisch argumentierende Intellektuelle zu diskreditieren.In sozialen Medien wird “Shitbürgertum” teils als treffender Spott über elitäre Doppelmoral aufgegriffen, teils als polemisches Schlagwort abgelehnt, das mehr polarisiert als erklärt.”

Das klang interessant. Gegen Polemik und Polarisierung habe ich nichts einzuwenden, wenn sie halbwegs faktenbasiert und argumentierend daherkommen, und so liest sich Poschardts Buch auch leicht, locker und lustig weg. Wobei der  Autor die shitbürgerliche  “Mischung aus  Anmaßung und Untertanengeist” freilich allein im links-grünen Milieu ausmacht und geißelt, wo doch die “Corona”-Krise und aktuell die Kriege in Russland und Gaza zeigen, wie sich dieser ungute Mix durch das gesamte Partei,-und Ideologiespektrum zieht. Pazifismus und Friedensbewegung werden von der  shitbürgerlichen Presse mittlerweile als “rechts” in die Naziecke gestellt und die gesamte Ampelregierung wie jetzt Schwarz-Rot trompetet zum nächsten Russlandfeldzug – um als moralisch überlegene Weltretter nicht nur das Klima, sondern auch “die Demokratie” zu retten. Denn die Apokalypse ist unausweichlich: ob CO-2, ob Covid oder Putin, und wer die alternativlose Rettung (ob Wärmepumpe, ob Impfung oder Krieg) in Frage stellt, ist Staatsfeind und “delegitimiert die Demokratie”.

Insofern muss Poschardt bei seiner  Kritik der Selbstgerechtigkeit und Doppelmoral des “Shitbürgertums” denn auch den aktuellen Ukrainekrieg und den Massenmord in Palästina ausblenden, schon um seinen tollen Job beim Springer-Konzern nicht zu riskieren, wo pro-transatlantische und pro-israelische Haltung arbeitsvertraglich vorgeschrieben sind. Hier hätte ich mir doch ein bisschen mehr Mumm gewünscht, auch vor der eigenen konformistischen Haustür ein wenig zu kärchern. Aber wahrscheinlich war da schon sein kleines Lob der “Disruptoren” Trump, Musk und Milei zu viel für das sogenannte “liberal-konservative” Shitbürgertum, das letztlich eben kaum ein Delta freiheitlicher und offener ist als die auf dem Marsch durch die Institutionen zum Bettvorleger der Oligarchen geschrumpften rot-grünen Rebellen von einst.

Für die “Cancel-Kultur” samt kammerjägerartiger Desinfektion des Meinungskorridors waren und sind nicht nur die nunmehr verbeamteten ehemaligen Antiautoritären verantwortlich, sie zog und zieht sich durch alle gesellschaftlichen Institutionen und Lager und durch sämtliche Bullshitmedien, was “Franz Branntwein” auf X nüchtern so zusammenfasst: “Corona heißt jetzt Putin. Biontec heißt jetzt Rheinmetall. Impfpflicht heißt jetzt Wehrpflicht. Und wer dagegen ist, ist wieder Nazi.”
So schaut`s aus mit der “Debattenkultur” in  Dummdeutschland, wo man gigantisches Schuldenmachen zwecks Aufrüstung jetzt  zwar “Schaffung von (Sonder-)Vermögen” nennt, aber gleichzeitig Lügen gesetzlich verbieten will,  Eine neue Koalition, die sich gerade mit einem Blitz-Wahlbetrug in Sachen Schuldenbremse ins Amt gelogen hat, richtet ein “Ministerium für Wahrheit” ein. Schildbürgertum at it`s best – die Shitbürger sind überall!

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
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Patridiotismus

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»Die meisten domestizierten Primaten auf Terra hatten keine Ahnung davon, dass sie Primaten waren. Sie hielten sich für etwas anderes und ›Besseres‹ als den Rest des Planeten. Selbst Benny Benedict ging in seiner Kolumne ›Noch einen Monat‹ davon aus. Benny hatte zwar Darwin gelesen, aber das war im College gewesen und schon eine Weile her. Er hatte dort auch von Wissenschaften wie Ethologie und Ökologie gehört, aber die Fakten der Evolution waren ihm nie richtig klar geworden. Er hielt sich keineswegs für einen Primaten und hatte auch noch nie bemerkt, dass seine Freunde und Bekannten welche waren. Vor allem erkannte er nicht, dass die Alphamännchen … typische Anführer von Primatenbanden waren. Als Folge dieser Unfähigkeit, das Offensichtliche zu erkennen, war Benny ständig über sein eigenes Verhalten und das seiner Freunde, Bekannten und besonders der Alphamännchen bekümmert, manchmal sogar richtiggehend entsetzt. Weil er nicht wusste, dass dies ein ganz normales Primatenverhalten ist, erschien es ihm einfach s c h r e c k l i c h.«

Robert A. Wilson, Schrödingers Katze

Das Durchschnittsbewusstsein der domestizierten Primaten auf der Erde zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es sich eine weder lebende noch tote Katze, mit der Erwin Schrödinger einst die Konsequenzen der Quantenphysik erklärte, nicht vorstellen kann. Koexistierende Zwischenzustände zwischen Dasein und Nicht-Dasein – sei es von Katzenkörpern oder von Atomteilchen – sind für den gemeinen Primatenverstand ein Unding, und so kommt es, dass auch 80 Jahre nach ihrer Entdeckung die Quantenrealität kaum wahrgenommen wird. Das kann nicht überraschen. Nicht einmal die fast 500 Jahre alte Entdeckung des Kopernikus ist in die semantischen Schaltkreise der Primatenhirne eingegangen: Bis heute reden sie davon, dass die Sonne »auf«- oder »unter«-geht. Wie tief diese Prägung ist, kann jede/r beim nächsten prächtigen Sonnenuntergang überprüfen: Es dauert einige Minuten, bis man sich klar gemacht hat und »spürt«, dass nicht die Sonne, sondern die Erde sich dreht.
Wann kommt unsere kopernikanische Wende?

Woran liegt es, dass unserem Bewusstsein auch nach einem halben Jahrtausend die kopernikanische Wende nicht implantiert ist? Robert Anton Wilson zufolge sind es die zwei ältesten und am tiefsten geprägten Schaltkreise des Primatenhirns – sie sichern Bio-Überleben und emotional-territorialen Ansprüche –, die den von Symbolen (Sprache) geprägten dritten Schaltkreis okkupieren. Dank dieses egozentrischen »Reptilienhirns«, wie Carl Sagan es nannte, empfinden domestizierte Primaten emotionalen oder territorialen Statusverlust als Bedrohung.

Jedes Alphamännchen kann den ganzen Primatenstamm hinter sich bringen, wenn es ihn überzeugt, dass es ein anderes Alphamännchen auf ihr Territorium abgesehen hat. Ist es gelungen, diesen »patriotischen« Schaltkreis anzuklicken und auch noch genügend Bio-Überlebensangst zu produzieren, handelt der Stamm nach Gedankensystemen, die einer rationalen Analyse keine fünf Minuten standhalten. Zwar werden die Anthropologen nicht müde, die vor etwa 11.000 Jahren entstandenen ersten Siedlungen der domestizierten Primaten als zivilisatorische Großleistung zu rühmen, schließlich hatten die einzelnen Alphamännchen noch kurz zuvor ihr Territorium mit Exkrementen abgesteckt und Eindringlinge mit diesen Grenzmarkierungen beworfen.

Doch wie wenig sich im Kern geändert hat, lässt sich an bestimmten Redewendungen ablesen. So ziehen bis heute die domestizierten Primaten in den Krieg, um ihren Gegnern «die Scheiße aus dem Leib zu prügeln«. Ist die Operation erfolgreich (oder zeigt der Gegner »Schiss« und unterwirft sich freiwillig), wird das Territorium neu abgesteckt.

Auch wenn der Prozess der Zivilisation Technologien hervorbrachte, die die Kacke von einst durch Megatonnen-Bomben ersetzten, die grundlegende Struktur ist dieselbe geblieben. »Für Saddam, in Liebe« signierte der damalige Verteidigungsminister Dick Cheney (im ersten Golfkrieg) eine über dem Irak abgeworfene Bombe. Er konnte nicht einfach »du dreckiger Scheißer« drauf schreiben, ohne seinen Job zu gefährden, sondern musste sich damit begnügen, seinem Bömbchen (frz. pétard, engl. fart, dtsch. »Furz«) eine ironische Duftmarke anzuheften: »in Liebe«. Diese Kulturleistung immerhin haben 50.000 Jahre Primatenevolution erbracht. Wäre da nicht die gesteigerte Tötungseffizienz der Mittel, man könnte fast von »Fortschritt« sprechen.
Wo geht es zu den höheren Schaltkreisen?

Mit der steigenden Zahl und Heterogenität der Bewohner gerät der Landgewinn starker Primatenbanden irgendwann an den kritischen Punkt, an dem Hierarchie und Hackordnung zu zerfasern drohen, Stabilität im Inneren lässt sich nur aufrecht erhalten über einen äußeren Feind, gegen den sich alle zusammenschließen müssen, weil er angeblich allen ans Eingemachte will. An dieser Stelle im Häufchen-Spiel humanoider Organisationsentwicklung nun schlägt die Stunde der »Nation«, des Primaten als Patrioten, der gegen eine angebliche Übermacht (die als »Barbaren«, »Hunnen«, »Achse des Bösen« etc. dämonisiert wird) seine Sicherheitszone auf das gesamte Territorium ausdehnt.
Nicht das Bedürfnis nach Handel, Wandel und Kommunikation liegt dem Entstehen von Nationen zugrunde, sondern Paranoia. Wenn sie nur ausreichend Angst schüren, gelingt es den Primatenführern im Handumdrehen, im gesamten Stamm die Bereitschaft zu mobilisieren, für abstrakte Symbole (sprachliche Begriffe wie »Nation«, »Vaterland«, »Heimat« oder farbliche Zeichen wie Fahnen, Wimpel, Uniformen) in den Krieg zu ziehen.

Wie wenig 250 Jahre Aufklärung, Rationalismus, Moderne an der archaischen Dumpfheit dieses »Patridiotismus« bis dato ändern konnten, zeigen die jüngsten Kriege der Großmächte USA und Russland ebenso wie all die kleineren Gemetzel, die sich aufgehetzte Primatenhorden überall auf der Welt liefern. Dass die höheren Schaltkreise des Primatenhirns in ihrer kurzen Geschichte wunderbare Erfindungen hervorgebracht haben und zu großartigen Leistungen fähig sind, kann niemand bestreiten; solange aber die Saurierabteilung ihres Gehirns jederzeit den ganzen Laden übernehmen kann, solange muss sich „Homo stultus“ auf diesem Planeten der Affen wohl weiter gegenseitig die Scheiße aus dem Leib prügeln …

Heute erschienen in der Friedenstaube

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

Kommt eine neue 9/11-Untersuchung?

Curt Weldon ist Lehrer, Feuerwehrmann und war 20 Jahre US-Kongressabgeordneter, er saß in vielen wichtigen Kommissionen im Parlament und war für den Vorsitz des wichtigen Verteidigungsausschusses vorgesehen, als er 2006 plötzlich abserviert wurde und sein Mandat verlor. Nicht weil er sich irgendetwas hatte zu Schulden kommen lassen, sondern weil er in Sachen 9/11 den Mund machte und die betrügerischen Nicht-Untersuchungen  der offiziellen 9/11-Untersuchungskommission angeprangert hatte. Vor allem gestützt auf die Aussagen von  Offizieren des Militärischen Geheimdiensts, die im Rahmen der Überwachungsoperation “Able Danger” die spätere “Terrorzelle” um den “Ringleader” Mohammed Atta mehr als ein Jahr vor den Anschlägen identifiziert und im Auge hatte. Doch weder CIA noch FBI wollten  etwas davon hören; stattdessen wurde das “Able Danger”-Programm von Regierungsseite gestoppt und nichts von den recherchierten Daten wurde der 9/11-Untersuchungskommission gegeben.  Über diesen Skandal schrieb Curt Weldon dann 2006 ein Buch und fordert jetzt von der Trump-Regierung die Einsetzung einer Untersuchungskommission. Tucker Carlson arbeitet an einer Dokumentation, die dieses Vorhaben unterstützen soll. Dass analog zum JFK-Fall jetzt Aktentransparenz zu 9/11 verordnet werden könnte, klingt zu schön um wahr zu werden. Zumal eine entsprechende Untersuchung auf die Vorarbeit  von 1192 Seiten zurückgreifen könnte, die yours truly mit Kollegen zum Mythos 9/11 geleistet haben, einschließlich der Listen vorzuladender Zeugen.
An solchen und weiteren Verdächtigen hat auch Curt Weldon noch einige zu bieten, wie in dem Gespräch deutlich wird. So wie Lee Harvey Oswald kein verrückter, überraschend zuschlagender  Einzeltäter war, der auf Kennedy schoss, sondern – wie wir neuerdings wissen –  eine 180-seitige Akte über ihn existierte, so tauchte auch der “Terrorchef” Atta nicht aus heiterem Himmel auf, sondern war wohlbekannt und wohlbehütet. Von  der CIA. Der dann die DIA – der Militärgeheimdienst – mit seiner “Able Danger”-Aufdeckung  dazwischen  funkte und gestoppt wurde. Als Oswald in New Orleans von der Polizei wegen einer Rauferei beim  Flugblattverteilen verhaftet wurde, gab er dem Beamten im Revier eine Telefonnummer, die er anrufen solle – und kam dann gleich wieder frei. Ein Fall fürs Protokoll, für die Präparation eines dokumentierbar “kommunistischen” Sündenbocks. Nach diesem Muster wurden auch die präpariert “Hijacker” als “islamistische” Sündeböcke präpariert und durften nicht durch Ermittlungen anderer Behörden oder Dienste enttarnt werden.
Hier zu der Able Danger Geschichte ein Auszug aus dem Sammelband  “11.9. – 20 Jahre danach – Einsturz einer Legende”:

 

“Unser Dossier über Mohammed Atta, den vermeintlichen »Ringleader« der Hijacker, ist über 300 Seiten dick und enthält noch ein Vielfaches davon an Links und Quellen. Ein Grund für die Massen an Material zu Atta ist unter anderem, dass Wohnung und Umfeld der Hamburger Marienstraße, wo er mit einigen Freunden residierte, seit 1998 observiert worden waren – von der CIA, vom Landesamt für Verfassungsschutz, vom Bundesamt für Verfassungsschutz, vom BKA, vom Mossad … Die Schlapphüte gaben sich dort quasi die Klinke in die Hand. Einmal, berichtete der Spiegel, marschierte gar ein CIA-Mann in das Büro der deutschen Verfassungsschützer, um klarzustellen, wer in diesem Nest in der Marienstraße denn nun wessen Agent, V-Mann oder Spitzel sei. Was Atta betrifft, bekunden die deutschen Geheimdienstler bis heute, wäre ihnen in Hamburg nichts aufgefallen, was auf die 9/11-Planung hätte schließen lassen.

Ähnliches bekamen wir ((der  2024 leider verstorbene Daniel Hopsicker und ich bei unseren Recherchen 2003 in Hamburg)) auch von den Stadtplanern und Mitarbeitern des Büros zu hören, bei denen Mohammed Atta über vier Jahre als Bauzeichner gejobbt hatte. Sie bezeichneten ihn als scheuen, zurückhaltenden Mann. Als wir seinem ehemaligen Chef von den Sex- und Drogeneskapaden Attas in Florida berichteten, für die es zahlreiche Zeugen gibt und die der Investigativjournalist und Autor Daniel Hopsicker umfassend dokumentiert hat, schüttelte er den Kopf: »Das kann nicht unser Mohammed sein. Wissen Sie, ich erwarte eigentlich immer noch, dass er hier zur Tür hereinkommt und sich das alles als Missverständnis aufklärt.« Das war im Sommer 2003.

Und aufgeklärt über den angeblichen Anführer der Hijacker ist bis heute so gut wie nichts, vielmehr haben sich seitdem noch weitere Unklarheiten ergeben – allen voran die 2005 aufgetauchten Berichte über ein geheimes Militärprogramm des United States Special Operations Command (SOCOM) namens »Able Danger«, das seit Oktober 1999 untersuchte, wie möglichen Terrorgefahren durch Analyse von Datenströmen zuvorzukommen ist. Nach Aussagen verschiedener Beteiligter und des Kongressab- geordneten Curt Weldon tauchte schon Ende 1999 auf der Able-Danger-Verdächtigenliste der Name Mohammed Atta auf. Auch die späteren »Hijacker« Marwan Al-Shehi, Khalid Al-Midhar und Nawaf Al-Hazmi sollen durch diese Datenrecherche als Mitglieder einer »Brooklyn Cell« identifiziert worden sein. Nachdem Weldon wegen dieser Aussagen kritisiert wurde, outete sich Lt. Col. Anthony Shaffer als Weldons Quelle und führte weitere hochrangige Mitglieder des Able-Danger-Teams als Zeugen dafür an, dass Mohammed Atta auf einem der von ihnen erstellten Diagramme aufgetaucht war – und dass er, Shaffer, das FBI im September 2000 über die aufgedeckten Zusammenhänge informieren wollte, aber von Regierungsanwälten daran gehindert wurde.

Auch vor der 9/11-Commission machte Oberstleutnant Shaffer diese Aussage, und darüber hinaus deutlich, dass diese Verhinderung mit der Abwehrhaltung der CIA zu tun hatte. »Die CIA wird euch … niemals die besten Informationen liefern, denn wäret ihr erfolgreich bei dem Vorhaben, Al-Qaida zu identifizieren, würdet ihr uns die Show stehlen. Deswegen werden wir das nicht unterstützen«, zitierte Shaffer einen CIA-Repräsentanten.
Nachdem 2005 sämtliche Daten der Operation Able Danger, insgesamt 2,5 Terabyte, und auch die privaten Unterlagen Shaffers vernichtet worden waren, existierten nur noch Augenzeugen, die Mohammed Atta auf dem Diagramm potentieller Terroristen identifiziert hatten. Und die können bekanntlich auch mal irren, so dass das Verteidigungsministerium in seinem Abschlussbericht zu der Affäre 2006 erleichtert feststellte, es lägen keine Beweise vor, dass Able Danger einen Mohammed Atta oder einen anderen der 9/11-Terroristen identifiziert hätte – und die Sache diskret unter den Teppich kehrte: Der Karriereoffizier Anthony Shaffer wurde vom militärischen Geheimdienst DIA ehrenhaft entlassen – weil er für 67 Dollar Privatgespräche auf seinem Diensthandy geführt hatte. Er hat seitdem in zahlreichen Interviews und Stellungsnahmen die Vertuschung der Able-Danger-Erkenntnisse öffentlich gemacht und kritisiert.
Man könnte den Able-Danger-Fall als weiteren Beleg dafür lesen, dass es bürokratische Hemmnisse und Barrieren waren, die ein connecting the dots, die Verbindung aller Informationen über die Terroristen, im Vorfeld der Anschläge verhinderten – oder aber, wozu wir zugegebenermaßen neigen, als ein weiteres und eklatantes Beispiel für die Protektion, die die späteren »Hijacker« genossen. Denn merkwürdigerweise ähneln Personal und Umfeld der »Hamburger Zelle«, die seit 1997 in der Marienstraße von diversen Diensten observiert wurde, ziemlich genau jener »Brooklyn Cell«, die von Able Danger 1999 identifiziert wurde, inklusive Mohammed Atta. Wie die Able-Danger-Mitarbeiter durch Recherchen in öffentlichen und nichtöffentlichen Datenmengen die Kandidaten möglicher Terrorgefahren fanden, ist nicht bekannt.
Diese Frage ist insofern entscheidend, als Atta & Co. zum Zeitpunkt ihrer Identifizierung als Mitglieder einer potentiellen Terrorzelle in Brooklyn offiziell noch nie US-Boden betreten hatten. Umso erstaunlicher (oder verständlicher?), dass der Leiter der 9/11-Commission, Philip Zelikow, nichts davon wissen wollte, als ihm Anthony Shaffer darüber Informationen und (die zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen) Unterlagen dazu an- bot. Über Able Danger wisse man ausreichend Bescheid, beschied das Büro Zelikows dem verdutzten Oberstleutnant.
Warum will eine Untersuchungskommission der 9/11-Verbrechen von Erkenntnissen und der möglichen Vorgeschichte des angeblichen Anführers und Bandenchefs nichts wissen? Für die Generallinie ihres Abschlussberichts, 9/11 habe nur wegen einer Serie institutioneller Pleiten, Pech und Pannen stattfinden können, wäre die Erwähnung der frühen Identifizierung Attas und der bürokratischen »Wand« zwischen Diensten und Institutionen, die eine Verwertung dieser Informationen verhinderte, nur ein weiterer, in den Gesamttenor passender Punkt gewesen. Seine Vertuschung indessen weist eher auf ein Funktionieren der Bürokratie hin als auf deren Versagen: Die »Assets«, die verdeckten Mitarbeiter der einen Institution (CIA), fallen den unabhängigen Datenschnüfflern einer anderen Institution (DIA) als Verdächtige auf – und werden sodann mit bürokratischen Mitteln vor einer Enttarnung geschützt.”
Bröckers ,Hauss, Walther: 11.9. – 20 Jahre danach-Einsturz einer Legende, Westend Verlag 2021, S. 848 ff.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

Real Game Of Thrones: “SCHLAGT NICHT ZURÜCK UND IHR WERDET BELOHNT”

Mit seinem neuen Zollregiment hat König Donald der ganzen Welt einen Schrecken eingejagt. Keiner der Wahrsager und Kaffeesatzleser in den Finanzcasinos und Börsen hatte so etwas vorhergesagt und entsprechend verunsichert klangen denn auch die sogenannten “Experten” was ihre Prognosen für die Folgen des globalen Handelskriegs betrifft, den Bombastus Maximus mit diesen Verordnungen entfacht hat. Und ob sie geeignet sind, die riesigen Probleme des exzeptionalistischen Königreichs zu lösen, nämlich einerseits die gigantischen Schulden zu bedienen und andererseits die niedergegangene heimische Industrie wieder in Gang zu bringen. Diese ist in den letzten Jahrzehnten bekanntlich in sogenannte “Billiglohnländer”ausgewandert, sodass das Königreich selbst heute nicht einmal mehr genug Waffen für seine Armee produzieren kann und seine wichtigsten Produkte wie etwa das weltweit begehrte  Zwitschergerät “iPhone” mit dem Produktionstempel “Made in China” ausgeliefert werden. In der größten Warenhauskette, die “Walmart” heißt, kommen 70 Prozent aller Produkte aus dem Ausland, die meisten davon ebenfalls aus China und diese müssten jetzt deutlich teurer werden, was die Leute im Lande sicher nicht gut finden. Weshalb Donald wohl gezwungen sein wird, seine phantastischen Tarife nachzuverhandeln und teilweise oder ganz zu reduzieren – also mit jedem Land zu “dealen” .

Was von den bombastischen Zollankündigungen am Ende praktisch übrig bleibt wird sich noch zeigen, aber Donald der Disruptor hat damit mal wieder ein vermeintliches As aus dem Ärmel geholt, sein letztes überhaupt: Sein Königreich ist zwar über beide Ohren verschuldet und hätte längst Insolvenz anmelden müssen, aber es ist der größte Marktplatz der Welt mit Massen gut zahlender Kunden und wer irgendwo auf der Welt irgendetwas zu verkaufen hat, will seine Produkte dort feilbieten. Deshalb hat Donald jetzt die Gebühren für die Marktstände erhöht, was ihm die ausländischen Produzenten natürlich übelnehmen und ihrerseits Zölle erheben. Wer in dem Chaos am Ende bestehen wird – das sich sich selbst sanktionierende Königreich oder in  den Ruin getriebenen Importeure –  kann aktuell niemand sagen, klar ist nur, dass Donalds ehrenwerter Plan, sein de-industrialisiertes Land wieder in Schwung zu bringen und ausländische Produzenten anzulocken, erst in vielen Jahren Früchte tragen kann – wenn überhaupt.
Eine chromglänzende Autoindustrie zum Beispiel kann in Detroit und im “Rust Belt” nicht morgen wieder auferstehen – und falls doch, dann mit dunklen Fabriken, in denen voll automatisierte Roboter die sogenannte “Fließbandarbeit” verrichten. Bis die soweit sind,  könnte Donald aber mit seinem irren Zollregiment selbst die heimischen Autohersteller und die wie Toyota oder BMW brav im Lande produzierenden “Ausländer”,  schon ruiniert haben, weil die eine Menge von Einzelteilen aus dem Ausland beziehen müssen, die jetzt viel teurer werden was ihre Autos unrentabel macht.

Wie im militärischen und wirtschaftlichen Krieg gegen Russland scheint das exzeptionalistische Königreich auch in diesem Handelskrieg den Gegner sträflich unterschätzt und die eigenen Stärke maßlos überschätzt zu haben: Donalds “Endgegner” China erzielt nur 3% seiner BIP genannten Einnahmen aus Amerika und könnte selbst einen Totalverlust dieses Geschäfts relativ leicht verkraften, umgekehrt steht aber nicht nur der Walmart-Kunde, sondern auch der Pentagon-General vor leeren Regalen, denn auch für Army, Navy und AirForce kommen viele Teile der  “kritischen Technik” aus dem “Reich der Mitte”.  So wie Donald es sich mit dem Rohstoffriesen Russland nicht völlig verscherzen kann – von dem er mehr Uran denn je für seine Kraftwerke bezieht – so kann er es erst recht nicht mit dem Produktionsriesen China.  Der hat im Gegenzug denn auch gleich zu einem “Mike Tyson Knock Out Punch” angesetzt und mit 84% Zoll zurückgeschlagen. Der Ultrareiche Elon hat unterdessen Donalds Chefberater in Sachen Zoll gegen China “dümmer als einen Sack Ziegel” genannt, was vermutlich übertrieben aber auch nicht verkehrt ist, denn ein Armdrücken mit Kaiser Xi kann König Donald nicht gewinnen. Wenn China nicht nur mit Zöllen, sondern auch mit Sanktionen wirklich ernst macht, geht im exzeptionalistischen Königreich gar nichts mehr, während den Chinesen fast die ganze Welt für ihre Produkte offenstehen. 70% aller elektronischen Geräte kommen aus China, ebenso viel wird an Spielwaren und Textilien importiert, ein Drittel aller Medikamente und pharmzeutischen Grundstoffe.

“SCHLAGT NICHT ZURÜCK UND IHR WERDET BELOHNT” – zwitscherte das Weiße Haus, nachdem angeblich “70 Länder” bei Donald um Verhandlungen wegen der Zolltarife nachgesucht hatten. Wie es schon absehbar war, hat der “Dealer” Donald seine bombastischen Ansagen nach ein paar Tagen wieder rückgängig gemacht und die meisten Zollforderungen für 90 Tage ausgesetzt, allerdings nicht die gegen China, das es gewagt hat, auf Donalds Kriegserklärung mit ebenso drastischen Tarifen zu reagieren, worauf Donald gleich noch einmal erhöhte: 125% auf alle Importe. Das kann nicht gut gehen: “Wir haben einen der ignorantesten und arrogantesten Menschen, die ich je getroffen habe – (Donalds Finanzminister Bessent), der einen Handelskrieg gegen China führt.” sagt ein ausgewiesener Kenner dazu.
“Kenne deinen Gegner” heißt es bei dem Großmeister der Kriegskunst Sun Tzu – doch wie schon beim Krieg gegen Russland scheint es im exzeptionalistischen Königreich auch bei dem Krieg gegen China an dieser Grundvoraussetzung massiv zu mangeln. König Donald hat maximal zwei Jahre im Auge, oder die Börsenkurse im nächsten Monat, Kaiser Xi auf dem “Langen Marsch” aber die nächsten zwanzig Jahre und lässt sich von Donalds hektischem Zollpoker samt Belohungsversprechen nicht bluffen. Ebensowenig wie König Wladimir beim Pokern um die Ukraine, beide haben Geduld und können sie sich leisten.  Donald dagegen, so spotten bereits die Memes im Reich der Mitte, ist auf dem Marsch zurück in die Welt von “Fred Feuerstein”….

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro