Auch wenn im exzeptionalistischen Königreich befürchtet wurde, dass von den unsichtbaren Meistern noch etwas inszeniert wird um die zweite Krönung Donalds zu verhindern, scheint einer weiteren Amtszeit des Königs mit der Eichhörnchenfrisur jetzt nichts mehr im Wege zu stehen.
Dass man ihm dieses Mal nicht, wie beim letzten Wahlkampf, einfach sein Zwitschergerät und damit die direkte Ansprache an die Leute sperren konnte, scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Weil der Ultrareiche Elon zwischenzeitlich den Zwitscherdienst, der jetzt “X” genannt wurde, übernommen hatte, konnte Donald “frei Schnauze” mit allen Untertanen kommunizieren und war nicht auf Herolde, Hofschreiber und Lautsprecher angewiesen, um seine Botschaften unter das Volk zu bringen. Deren Gilde und ihren Kanälen liefen die Leute dann auch in Scharen weg um auf “X” stundenlang Donalds wundersamen Geschichten zu lauschen, die er einem ehemaligen Experten für Ringkämpfe, den alle “Rogan” nannte, erzählte. Auch wenn vielleicht die Hälfte seiner Geschichten fragwürdig, übertrieben oder frei erfunden waren, erreichte er damit eine Glaubwürdigkeits-Quote, die weit über der lag, die die Hauptkanäle der Gilde noch erreichten. Bei all seiner “Ich-Bin-Größte”-Beknacktheit und “Schon-mein Onkel-war-quasi-Nobelpreisträger”-Attitüde hatten die Leute gemerkt: dieser Donald ist echt. Das mochten sie und hatten ihm bei der Wahl einen “Erdrutschsieg” genannten Erfolg beschert.
Anders als bei seinem ersten Einzug ins Weiße Haus wusste Donald aber jetzt, wie der Laden läuft und ließ sich nicht mehr vorschreiben, wie er die Positionen in seiner Regierung zu besetzen und was er zu tun hat – und machte das auf seinem persönlichen Zwitscherkanal sehr deutlich:
Bei den Genannten handelt sich um Gestalten, die ihm in seiner ersten Amtszeit von der Partei und den unsichtbaren Meistern ins Nest gesetzt worden waren, um das Regierungsschiff quasi auf Autopilot weiterfahren zu lassen und Donald auf die Rolle einer grinsenden Galionsfigur zu reduzieren. Der saftige Ton, in dem er mit diesen ehemaligen Beratern, Ministern und ihrer Politik abrechnet, macht deutlich, dass Donald dieses Mal das Ruder selbst in der Hand zu behalten gedenkt, statt es den “Neocons” genannten Freunden des permanenten Kriegs zu überlassen. Die haben, auf den letzten Drücker, dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyw noch einmal viele Raketen programmiert, um sie in das Reich des Ultrabösen zu feuern, worauf der Gegenschlag nicht lange auf sich warten lies und hunderte Drohnen und Raketen auf die Ukraine niedergingen, vor allem auf Kraftwerke und Einrichtungen der Energieversorgung. Noch ein, zwei solcher Schläge, und die Ukraine sitzt den Rest des Winters im Dunkeln, doch etwas anderes als sich selbst ins Knie zu schießen, haben die Kriegstreiber nicht mehr auf Lager, um den Konkurs noch bis zum Amtsantritt Donalds zu verschleppen. Damit man ihm dann die Pleite zuschreiben und die Niederlage managen lassen kann.
Auch wenn Donald sowohl als Pleitier wie als Steh-Auf-Männchen schon oft Qualitäten bewiesen hat, wird das kein einfacher Job, denn der Verlierer auf dem Schlachtfeld hat am Verhandlungstisch traditionsgemäß nichts zu melden. Um ein derart demütigendes, für das exzeptionalistische Königreich nicht in Frage kommendes Image gar nicht erst aufkommen zu lassen, hatte Donald ja präventiv schon seinen MEGAMAGA-Plan verkündet, über den Anschluss Kanadas und Grönlands an das Königreich, das damit sogar noch größer wäre als das Riesenreich der Russen, zumal er auch noch im Süden den “Golf von Amerika” in Beschlag nehmen will. Groß – Größer -Donald … andere Steigerungen kommen für ihn schlicht nicht in Frage. Doch um diese Mega-Pläne zu realisieren müssen zuerst die aktuellen ultrateuren Kriege nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Palästina beendet werden. Dort hatte der israelische König Benjamin, den alle “Bibi” nannten, seit einem Jahr ein Schlachtfest an Kindern veranstaltet, wie es seit Herodes vor 2.000 Jahren nicht mehr vorgekommen war, was Bibi eine Anklage vor dem Internationalen Strafgericht einbrachte. Die freilich nichts daran änderte, dass er seinen als “Selbstverteidigung” deklarierten Mordfeldzug fortsetzte und das exzeptionalistische Königreich ihn dabei mit Geld und Waffen unterstützte.
Die Gegner Bibis, die “Hamas” genannt wurden, hatten einige seiner Leute als Geiseln genommen und vergeblich den Abzug der Truppen aus Gaza gefordert, dem riesigen Freiluftgefängnis, das für alle Ureinwohner der Region eingerichtet worden war, die sich nicht der Herrschaft Bibis und seiner “Zionisten” genannten Partei unterwerfen wollten. Diese”Zionisten” verstanden die phantastischen Erzählungen aus einem antiken Buch, das unter dem Titel “Altes Testament” bekannt wurde, als Tatsachenberichte und die dort angegebenen Grenzen als gültige Kataster-Einträge, und leiten daraus Gebietsansprüche ab, die von Damaskus in Syrien bis ins Königreich Ägypten reichen. Sie hielten sich auch für das “auserwählte Volk”, dem sich alle anderen Völker und Stämme in der Region zu unterwerfen haben und bedienten sich damit einer Regierungsform, die in zivilisierten Teilen der Welt als “Apartheid” oder auch “Rassismus” bezeichnet wird. Den hatte man in Amerika zumindest offiziell beseitigt, als einst König Jack, den alle JFK nannten, die Nationalgarde mobilisiert hatte, damit der erste dunkelhäutige Student an einer Universität studieren konnte ohne von den örtlichen Rassisten sofort am nächsten Baum aufgehängt zu werden. Spätestens mit der Wahl von König Obama, der zuerst zum Friedens,- und dann zum Friedhofs-Nobelpreisträger gekürt wurde – nachdem er mehr Bomben auf fremde Länder abgeworfen hatte als sein Vorgänger George W. – schien der Rassismus im Königreich aber überwunden und galt ohnehin als illegal. Dass Alliierte wie König Bibi und seine Zionisten diese Herrschaftsform weiter pflegten, nahm man in Washington allerdings hin, weil die bei ihm stationierten Truppen des Königreichs unverzichtbar waren, um die diversen Stämme und die reichen Ölreserven der Region unter Kontrolle zu halten.
Auch Donald galt als großer Freund Israels, wie das Land offiziell genannt wurde, und hatte ihm in seiner ersten Amtszeit geholfen, ein weiteres Stück des Königreichs Syrien zu erobern, das bis dahin “Golan Höhen” genannt wurde, dann aber von König Bibi sogleich in “Donald Heights” umgetauft worden war. Was diesen natürlich stolz machte. Für seinen letzten Wahlkampf hatte Donald dann die sagenhafte Summe von 50 Millionen Talern von einer Witwe bekommen, der das Erbe eines sowohl ultrareichen wie auch ultrazonistischen Glücksspielmagnaten zugefallen war. Deshalb gingen viele davon aus, dass Bibi und die “Irren von Zion”, wie seine Anhänger im Ausland genannt wurden, auch in Donalds zweiter Amtszeit ihr blutiges Treiben unbehelligt fortsetzen können, doch so kam es nicht. Denn Donald veröffentlichte auf seinem Zwitscherkanal die Rede eines bekannten Professors, der Jeffrey Sachs hieß und darlegte, dass es sich bei diesem Treiben um nichts anderes als verabscheuungswürdigen Völkermord handelt und bei König Bibi um nichts anderes als einen “üblen und bösartigen SOB” (die im Königreich gebräuchliche Abkürzung für “Hurensohn”).
Dass Donald sich auf seinem Kanal eine derart saftige Ansage zu eigen machte, war aber noch nicht alles. Er schickte auch sofort einen Emissär los, um mit der “Hamas” einen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln zu verhandeln und als dies erfolgreich war sofort König Bibi anzurufen und seinen Besuch für den nächsten Morgen anzukündigen. “Morgen ist Sabbat, da geht leider nichts”, antwortete der Sekretär, denn am Sabbat dürfen die Irren von Zion offiziell keinen Finger rühren, worauf Donalds Diplomat eine Bemerkung in die Leitung brüllte, die im Königreich nur mit “FY” abgekürzt wird: “Um 11 Uhr hat er in seinem Büro zu sitzen!” Und so geschah es dann auch und König Bibi wurden die Leviten gelesen: Stop des Kinder,- Frauen,-und Völkermords, Waffenstillstand! Ob und wie er sich daran hält, muss sich zwar noch zeigen, aber anders als “Sleepy Joe”, der sich Bibis Barbarei über ein Jahr lang anschaute, scheint Donald ihm jetzt klar gemacht zu haben, dass psychopathischer Zionismus a la Herodes ab sofort ein “no go” ist.
Auch wenn die bewaffneten Irren von Zion, die sämtliche Ureinwohner verjagen oder ermorden wollen, damit nicht verschwinden, – dass sie nicht mehr die Regierungspolitik diktieren, wäre schon mal ein schöner Fortschritt, mit dem König Donald schon vor seiner Krönung deutlich punkten kann. Und sich so auch schon ein Stück den Rücken frei hält für die anstehenden Großverhandlungen mit König Wladimir, den Big Deal mit dem (dann ehemaligen) “Ultrabösen”, an deren Ende ein Ergebnis stehen sollte, das als “PAX TRUMPUTIN” in die Annalen der Königreiche eingeht: Als Vereinbarung der beiden Supermächte, sich künftig nur noch um die “Einflussgebiete” in direkter Nachbarschaft zu kümmern, aber den Rest der Welt in Ruhe zu lassen.
Nach dieser Regel, die nach ihrem Erfinder “Monroe-Doktrin” genannt wurde, hatte das exzeptionalistische Königreich vor über 200 Jahren erfolgreiche Außenpolitik geführt, und wie aus Donalds Büros durchsickerte, will man jetzt mit einer aktualisierten “Donroe-Doktrin” in dieser Richtung arbeiten – mit einer entsprechenden Landkarte, die schon während des letzten großen Weltkriegs 1942 für die “Neue Nachkriegswelt” entworfen wurde. Was heißt, dass man sich nicht nur über die Ukraine, sondern auch über den MEGAMAGA-Anschluß Grönlands, die Einflussgebiete in der Arktis und so weiter, sowie die jeweilige “Nicht-Einmischung” in die jeweiligen Vorgärten und Hinterhöfe verständigt – nicht mit den europäischen Vasallen, den zahnlosen kleinen Kläffern, sondern unter den großen Jungs, Auge in Auge, Don und Vlad.
Wegen des nach dem letzten Großen Deal anno 1989 gebrochenen Versprechen des exzeptionalistischen Königreichs, mit NATOstan “keinen Inch weit” vorzurücken, wird es dieses Mal mit ein paar warmen Worten zwar nicht getan sein. Aber wie es so schön heißt: wo ein Wille ist, ist immer auch ein Win-Win. Solange freilich die Exzpetionalisten keinen anderen mitgewinnen lassen wird es damit nichts. Wenn Donald aber auch ein anderes großes Sprichwort seines Landes – “If you can´t beat them, join them” – beherzigt, könnte es was werden mit diesem Big Deal – und zumindest vorerst mit zumindest ein bisschen Frieden…
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Erschienen am 10. Juni 2024
Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall, Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro