Real Game of Thrones: EUROPA IN EINIGER FRONT…

Seit der Imperator Donald mit König Wladimir verhandelt, um eine “Deal” genannte Einigung über das Kriegsende und die Beute in der Ukraine zu erreichen, wollen die europäischen Herrscher die Wiederaufführung der Tragödie “In einiger Front gegen Moskau” ins Programm aufnehmen  – 84 Jahre nach der Inszenierung des Nazikönigs Adolf und mehr als 200 Jahre, nachdem der Imperator Napoleon sich an der Regie versucht hatte. Beide Aufführungen waren bekanntlich ein Flop, obwohl die Macher für die erforderlichen Massenszenen jeweils in ganz Europa Personal rekrutiert hatten und was Ausstattung und Technik betrifft mit neuestem Material am Start waren. Nach dem Scheitern unter französischer bzw. deutscher Führung sehen sich dieses Mal anscheinend die Briten berufen, den “historischen Auftrag” zu erfüllen, Russland zu erobern. Da freilich ihr einst mächtiges Königreich im letzten Jahrhundert zur verregneten Insel “Klein-Britannien” schrumpfte, verfügt es weder über ausreichende Truppen noch über genügend Waffenschmieden und Ausrüstung, um “Front gegen Moskau” auf die Bühne zu bringen. Deshalb versucht man jetzt auf dem Kontinent eine “Koalition der Willigen” zusammen zu trommeln, die aber ebenfalls nur sehr wenig zu bieten hat, um ernsthaft Krieg zu  spielen. Ihre  Waffenkammern sind weitgehend leer, verbraucht (oder weiterverkauft) von der Truppe des “Grünen T-Shirt”, den die Briten aber unbedingt auf dem Thron halten wollen, weil sie mit ihm bekanntlich  einen Geheimvertrag über die Seltenen Erden geschlossen haben. 

Wie im letzten Kapitel berichtetet,  hat König Donald von diesem Schachzug des perfiden Albion aber Wind bekommen. Ebenso wie die Briten und die EU-Krieger gemerkt haben, dass sie  ohne Unterstützung durch exzeptionalistische Satelliten und “Intelligence” militärisch impotent sind und Donald  weiter in den Krieg hineinziehen müssen. Durch einen Rohstoffvertrag mit “Sicherheitsgarantien”, auf denen Wolodymyr bei seiner Audienz im Weißen Haus bekanntlich so penetrant insistierte, dass der Imperator ihn rauswarf – den er jetzt aber auf Drängen Londons und der Europäer auch ohne Garantien unterschreiben soll, um das Imperium in der Ukraine auf jeden Fall weiter verpflichtet zu halten.

Ob Donald diesen Tricks auf den Leim geht, bleibt abzuwarten.  Natürlich hat  er nicht vergessen, wen die Briten bei seinen Wahlkämpfen unterstützt haben und woher das “Steele-Dossier” genannte Lügenmärchen über ihn stammte, das die böse Hillary in Auftrag gegeben und das zur Hexenjagd auf ihn geführt hatte. Von daher halten es einige Beobachter für denkbar, das Donald der Disruptor sogar die Kettensäge an die uralte “anglo-amerikanische” Achse anlegen könnte und “Klein-Britannien” seinem Inselschicksal überlassen.

Die prächtige Grafik aus dem Jahr 1901 hatten wir hier  schon vor drei Jahren präsentiert, mit dem Hinweis, dass der Bär 121 Jahre später  nicht mehr allein und mit dem archaischen Säbel gegen die Feuerwaffen  des prä-historischen NATOstan steht, sondern ihnen mit seinen hypersonischen Raketen militärisch überlegen ist und zusätzlich mit dem Chinesen im Hintergrund befreundet. Und dass ein Krieg gegen dieses Team aussichtslos ist. Das hat sich seitdem leider tragisch bewahrheitet.

Wenn die Psychohistoriker der Zukunft dereinst die Nationen und ihre Befindlichkeiten  zur Zeit der geopolitischen “Plattenverschiebung” Anfang des 21. Jahrhunderts unter die Lupe beziehungsweise auf die Couch nehmen, werden sie vielleicht herausfinden, warum sich die alten europäischen Länder erneut in derart krankhafte Kriegsbegeisterung stürzten und gegen Russland aufmarschierten.  Könnte die aus der Kriminalliteratur bekannte These,  dass Täter auf magische Weise zum Tatort zurückgezogen werden, als generationsübergreifender Wiederholungszwang auf die Nachfahren Napoleons und der Nazis zutreffen ? Waren archaische Rachegelüste im Spiel oder, bei den Briten, die phantastische Illusion, etwas wie ihr einst mit Piraterie, Kanonenbooten und Opiumhandel geschaffenes “Empire” wieder erlangen zu können ? Bekanntlich hatte einer ihrer Großmeister im geopolitischen “Great Game”, der als Mackinder bekannt wurde, die Herrschaft auf dem globalen Schachbrett demjenigen zugeschrieben, der die “Weltinsel” kontrolliert,  das Zentrum der  eurasischen  Landmasse zwischen dem Osten und dem Westen des Kontinents : Russland. Weil dort aber auch ein Drittel aller wichtigen Bodenschätze der Erde einschließlich “Seltener Erden” versammelt sind, könnten die Analytiker der “Roaring 2020`s” allerdings auch diagnostizieren, dass keine nationalen Psycho-Macken und unbewusste Kollektivzwänge der Grund für die viagra-geschwängerte Kriegslust war, die die Euro-Truppen an die “historische Front”  trieb, sondern schlichte Gier nach Rohstoffen.

Weil König Wladimir davon mehr als genug hat in seinem riesigen Reich, hatte er unlängst Donald ja schon angeboten, sich dort im Rahmen von “Joint Ventures” gerne zu bedienen. Da dies – ganz ohne aufwändige “Sicherheitsgarantien”  – auf rein geschäftlicher Basis laufen würde, ist das für den Geschäftsmann Donald vermutlich  deutlich attraktiver als irgendwelche “Deals” mit dem chaotischen Pleiteobjekt Ukraine. Das jetzt, als letzten Strohhalm, das schwächelnde Europa militarisieren will, um weiter Krieg  führen zu können, während umgekehrt die Eurokraten hoffen, auf der neuen Achse Paris-Berlin-Kiew irgendwie  einen dritten Machtpol in der kommenden multipolaren Welt  zu bilden und  als “Großmacht” ernst genommen zu werden. Dass Donald sie an den Katzentisch verbannt hat, nagt an den prestigebedürftigen Regenten, die mit ihrer “Koalition der Willigen” zeigen wollen, wie wichtig und stark sie sind, sowie natürlich auch ihren Anteil an der Beute in der Ukraine. Deshalb halten sie weiter am “Grünen T-Shirt” fest,  deshalb versuchen sie, die Verhandlungen  Donalds zu sabotieren und ihn mit einer Neuauflage von “Russiagate”  als Verräter und Agenten Moskaus hinzustellen. Der aus dem exzeptionalistischen Königreich eine totalitäre Diktatur machen will und sich mit dem Diktator und Autokraten Wladimir vereinigt und Europa bedroht, das  deshalb jetzt dringend aufrüsten muss – in einiger Front gegen Moskau UND gegen den Imperator in Washington.

Zur Verteidigung von “Freiheit”, “Demokratie”,  “Völkerrecht” und weiterer unverzichtbarer Werte und der ihnen verpflichteten Regierungen und Institutionen. So – oder so ähnlich – tönen jetzt fast alle Lautsprecher und Herolde in der EU und die als “Flintenuschi” bekannte  Kommissarin des Politbüros fordert sagenhafte 800 Milliarden zur Bewaffnung, die freilich nirgendwo vorhanden sind und nur aufzutreiben, wenn man die Druckmaschinen für die “Euro” genannte Währung heiß laufen lässt.  Dies aber hat, wie die Geschichte zeigt, regelmäßig katastrophale Folgen für die Währung eines Reichs und zum Beispiel dazu geführt, dass vor einem Jahrhundert in Deutschland schon ein einfaches Mittagessen mit über einer Million zu Buche schlug. Um diese unvermeidliche Abwertung zu verhindern, will die Kommissarin jetzt auf die privaten Ersparnisse sämtlicher EU-Untertanen zugreifen. Zur Sicherheit. Wem hilft schließlich noch ein Sparbuch, “wenn der Russe vor der Tür  steht ?”

Viele Beobachter in den Königreichen rund um die Welt fragen sich mittlerweile, ob Europa mit seiner “einigen Front” auf ganzer Front verrückt geworden ist, weil sich die Untertanen von ihren  Kommissarinnen, Bankern, und Politikern sehenden Auges in den wirtschaftlichen Abgrund und einen aussichtslosen Krieg treiben lassen. Und hinnehmen, wenn von der ungewählten EU-Kommission ein gewählter König einfach abserviert wird – wie im Königreich Rumänien gerade geschehen – weil er gegen diesen Krieg ist und  gegen den geplanten Raubzug aus Brüssel.

Dass die bösen “Autokraten” von gestern heute am Frieden arbeiten und die  guten “Demokraten”, gestern noch für “Love & Peace” unterwegs, jetzt “Give War A Chnace” grölen und behaupten “Frieden ist gefährlicher als Krieg”, ist für das Wahlvolk ziemlich verwirrend.  Ist König Donald, der Imperator des exzeptionalistischen Königreichs, vom  gefürchteten totalitären “Hitler” über Nacht zum “Lumpenpazifisten” geworden, weil er mit Wladimir telefoniert hat und den Krieg beenden will? Darf man an seiner prächtigen Eichörnchenmähne nach wie vor kein gutes Haar lassen, weil er das Blutbad eines verlorenen Kriegs stoppen will ? Soll man stattdessen der EU-Kommissarin mit der Betonfrisur Folge leisten,  die den deutschen Klassiker “Gold gab ich für Eisen” auf die Bühne bringen will ? Wer sind denn, fragten sich viele, in diesem paradoxen Theater eigentlich noch die Guten?

Unterdessen hat Bombastus Maximus einen “totalen Waffenstillstand” ausgerufen, was einmal mehr donaldistisch dick aufgetragen ist, denn bisher konnte nur das Verhandlungsteam des “Grünen T-Shirts” von  einer 30-tägigen Feuerpause überzeugt werden, mit den Russen wurde noch gar nicht darüber geredet. Und wie es scheint hat Donald bei diesen Verhandlungen auch keine guten “Karten” oder Hebel, mit denen er dem Team Russia einen Waffenstillstand schmackhaft machen kann, das an der Front haushoch überlegen und nicht aufzuhalten ist. Und keinerlei Probleme mit Material, Munition und Militärpersonal hat, während die ukrainische Front mangels Nachschub von allem  immer schneller zusammenbricht. Weil weder Donald noch die Euro-Vasallen dem etwas entgegensetzen können, sollten sie nicht überrascht sein, wenn das Waffenstillstands-Angebot als plumper Versuch des Zeitschindens gewertet wird. Zumal bekanntlich auch schon die beiden in Minsk vereinbarten “Friedensverträge” nur geschlossen wurden – so hat es Königin Angela später zugegeben –  “um Zeit für die Aufrüstung der ukrainischen Armee zu gewinnen”. Ein drittes Mal werden die Russen solche Tricks aber nicht akzeptieren und dem Ziel ihrer “Militäroperation” – De-Militarisierung und Neutralisierung der Ukraine – weiter entschlossen nachgehen. Donald hat unterdessen die kurz gestoppte Waffen,- und Satelliten -Unterstützung für das “Grüne T -Shirt” wieder aufgenommen. Das sinnlose Blutbad an der Front geht also vorerst weiter.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

Real Game Of Thrones: “FRIEDEN IST GEFÄHRLICHER ALS KRIEG !”

Dass “etwas faul ist im Staate Dänemark”  wird nicht nur erinnert, weil einst der Herrscher dieses Königreichs ermordet wurde, um dem Prinzen Hamlet danach als Geist zu erscheinen und Rache einzufordern,  sondern wurde seitdem auch von denen, denen Dänen bekannt sind, oft bestätigt. Ob sich das “something rotten” , wie es im Original des berühmten Schauspiels heißt, auf den heimtückischen Mord oder die mysteriöse Geistererscheinung oder beides bezieht,  ist unter Historikern noch umstritten, die Äußerungen der aktuellen dänischen Regentin Mette –  nach der “Frieden gefährlicher ist als Krieg” – lassen indessen darauf schließen, dass nicht die Geister, sondern die Staatsführer Dänemarks verrottet sind. Und damit im europäischen Konzert  – samt Prachtexemplar “Tony”, dem olivgrünen Brüllaffen der teutonischen Regenbogenkrieger –  keineswegs allein, wie wir im letzten Kapitel anhand der willigen Koalition der Unfähigen gesehen haben.  Die mittlerweile, wie König Wladimir richtig vorhergesagt hatte, statt weiter über die Verhandlungen der großen Hunde zu kläffen, schon wieder brav mit dem Schwanz Richtung Donald wedeln. Doch der  will keine Leckerli mehr rausrücken und hat dem “Grünen T-Shirt” Wolodymyr sogar den kompletten Futternachschub gestrichen, zumindest vorläufig, worauf dieser sich für den ungebührenden Auftritt nochmals entschuldigte und um einen sofortigen weiteren Empfang am Hof bat. 

Doch diesen Bußgang wird der Imperator ihm wohl so bald nicht gewähren, selbst wenn er nun eilfertig den Vertrag über die Rohstoff-Tribute unterzeichnen und nicht mehr im Kostüm eines Straßenräubers antanzen will. Zur Unterschrift drängen ihn jetzt auch die  EU-Krieger unter Leitung von Klein-Britannien,  die kapiert haben, dass der Krieg  ohne Unterstützung aus dem exzeptionalistischen Königreich nicht geführt werden kann und ihr Held im “Grünen T-Shirt” dem Untergang geweiht ist. Schon sollen ja Kundschafter des Imperiums unterwegs sein, um vor den seit einem Jahr überfälligen Wahlen den geeigneten Kandidaten für eine Übergangsregierung zu finden, die das Regime Wolodymyrs ablöst und die Verhandlungen König Donalds mit Wladimir nicht länger sabotiert. 
Das sehen vor allem die Briten mit Argwohn, denn eine neue Regierung könnte ihren vier Tage vor Donalds Amtsantritt am 16. Januar geschlossenen “100 jährigen Freundschaftsvertrag” mit der Ukraine für ungültig erklären – und damit den britischen Zugriff auf die begehrten Seltenen Erden sowie auf ukrainische Infrastruktur wie Häfen. Ein ehemaliger Diplomat des Vereinigten Königreichs, Craig Murray, sagt dazu:
“Europäische Politiker, die mit russlandfeindlicher Rhetorik Karriere gemacht haben, stehen plötzlich mit nacktem Hintern da. Sie trommeln für den Krieg, drohen mit der Mobilisierung von Armeen, die sie nicht haben, und sind davon überzeugt, dass die Wahrung ihres eigenen Platzes in der sozioökonomischen Hierarchie die Gefahr der nuklearen Auslöschung wert ist. Lachen ist die beste Antwort auf ihre Anmaßung.”

Das gilt fraglos auch für den “Petit Roi” aus der ehemaligen Grande Nation, der unbedingt den Krieg fortsetzen und  zwecks “Sicherheit” seinen  “nuklearen Schutzschirm” über ganz Europa ausspannen will. Doch dabei ganz vergessen hat, dass ein Cocktail-Schirmchen gegen das hypersonische Gewitter einer nuklearen Supermacht nichts ausrichten kann. Und dass es nichts anderes als ein lachhaftes  “Hase und Igel”-Rennen ist, jetzt ein Wettrüsten gegen zwei Riesen – den Rohstoff-Giganten Russland und den Produktions-Giganten China –  zu starten.  Und bei den Untertanen Angst und Schrecken verbreiten, dass “Europa bedroht” sei, weil der “böse” König Donald dabei ist, mit dem “ultrabösen” König Wladimir Frieden zu schließen. 

Und weil er die Kosten für den NATOstan-Zirkus herunterfahren will, dessen Programm ja seit  Jahrzehnten gar nicht mehr der Verteidigung des  – ungefährdeten –  Europas  bzw. Nord-Atlantiks dient, wie er es im Namen trägt, sondern diversen – unprovozierten – Angriffskriegen in ganz anderen Weltgegenden. Stets im Interesse des Imperiums, das  dafür auch über zwei Drittel der Kosten trägt, die König Donald bekanntlich herunterfahren will, mehr “Schutzgeld” von den Euro-Vasallen fordert und ansonsten schon andeutungsweise droht, den Laden einfach dicht zu machen. Statt aber nun diese brillante Idee aufzugreifen, an einer neuen “Sicherheitsarchitektur” für Europa zu arbeiten und dazu natürlich mit König Wladimir  zu reden, will sich Franzosenkaiser  Emmanuel  – bei den Russen in Anspielung auf seinen bürgerlichen Namen “Micron” genannt – zum Schirmherr eines europäischen Mini-NATOstan aufschwingen und weiter gegen Russland kämpfen.
Zusammen mit den Dummdeutschen, die sich von ihren selbst gewählten Regierenden aktuell zu Phantastilliarden von Schulden zwingen lassen, um “kriegstüchtig”  unbedingt auch beim Dritten Weltkrieg vorn mit dabei zu sein. Schon grunzt der olivgrüne Gruftie Joschka – Ex-Außenminister und noch immer am Stahlgewitter-Syndrom  leidende NATOstan-Schranze – man müsse dringend mobil machen und die Wehrpflicht wieder einführen , und die Kampfblätter titeln: “Europa fordert ein entfesseltes Deutschland”. Weil Klein-Britannien nichts zu bieten hat und der Micron-Napoleon nicht wirklich ernst genommen wird, scheint echter Bedarf an einem deutschen “Führer” vorzuliegen, sowie die große Frage, ob der designierte König Friedrich in diese Fußstapfen treten und die Deutschen entfesseln kann. Was nichts anderes heißt, als die Reste des Wohlfahrtstaats der Kriegswirtschaft zu opfern, um “in fünf Jahren”  (so Minister Pistolius) Russland  besiegen zu können.

Viele Beobachter in den europäischen Königreichen fragen sich, nachdem ihre Regierenden für diesen “Sieg” schon mehr als ein Million Ukrainer angestiftet und an der Front geopfert haben, welcher Dämon, Teufel oder Rachegeist sie reitet, es nunmehr  im Panikmodus immer weiter zu versuchen und – mit ein paar Jahren Anlauf – sogar die eigenen Kinder und Enkel in die Blutmühle zu werfen. Nun gut, scheinen sich die Eurokraten zu denken: wem ich schon qua Geburt als Staatsbürger einen riesigen Schuldenberg auflasten kann, den kann ich bei Bedarf auch im Krieg verheizen, wenn die entsprechende “Gefährdungs”, –  und “Bedrohunglage” ausgerufen wird. Was grundsätzlich zwar kein Problem darstellt, weil Heerscharen von  Herolden und Lautsprechern, sogenannte “Pre$$titutes”,  zur Verbreitung von Angst und Schrecken zur Verfügung stehen, aktuell aber Fragen nach einem passenden Horrormärchen aufwirft. Denn die  Geschichte, dass ein als “Putin” bezeichnetes Monster mit seinen Horden morgen Berlin und übermorgen Paris überfällt, wenn “wir” es nicht in der Ukraine stoppen, wird von Donalds Friedensverhandlungen unterminiert.
Ein “Feind”,  der verhandelt und Frieden schließt, ist keine Bedrohung, gegen Monster, die gar nicht kommen, muss sich niemand verteidigen.  Wenn Donald und Wladimir das tragische Schlachtfest beenden und sich auf eine militärisch neutrale, unbewaffnete Ukraine einigen, für deren Sicherheit sie beide garantieren, wenn also alsbald zwischen der Europäischen Union und dem russischem Riesenreich die Ex-Ukraine als neutrale “Schweiz des Ostens” liegen kann – wozu dann Ultra-Verschuldung für Aufrüstung, Mobilmachung, Krieg? 

Weil viele Untertanen in den europäischen Reichen diese Frage stellen würden – und die Herrschenden keine vernünftige Antwort haben –  ist ein “Ultraböser”, dem  man natürlich nicht trauen kann, absolut unverzichtbar. Andererseits muss man aber diesen heimtückischen, ultra-starken Feind, der morgen zum Brandenburger Tor  vorrücken wird, als im Grunde schwach und unterlegen darstellen, sodass es nur noch ein paar Phantastilliarden für Steroide  braucht, um als militärischer Chihuahua auf Augenhöhe mit dem Dobermann zu kommen.  Dass es mit dieser von Pathologen  als Symptom von “Russophrenie” klassifizierten Doppelbotschaft zu schweren  Mentalstörungen führen kann,  und wie bei der eingangs zitieren dänischen Patientin  – “Frieden ist gefährlicher als Krieg!”  – zu akutem “Orwellismus”, ist kein Wunder.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
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Real Game of Thrones: KOALITION DER WILLIGEN 2.0

Dass unter König Donald  üblicherweise hinter verschlossenen Türen stattfindende Verhandlungen als sogenanntes “public viewing” in aller Öffentlichkeit ausgetragen werden, gestattet den am Hofe normalerweise ausgeschlossenen Untertanen ganz ungewohnte Perspektiven auf politische Entscheidungsprozesse  und die Persönlichkeiten der beteiligten Eminenzen. Die vergangene Woche übertragene Auseinandersetzung zwischen König Donald und seinem als “Das Grüne-T-Shirt” bekannten Herausforderer Wolodymyr – im exzeptionalistischen Königreich auch als “Showdown” bezeichnet –   wird in dieser Hinsicht fraglos in die Geschichte des geopolitischen Wrestling eingehen.  Sowie in die Lehrbücher,  wie man bei einem “Bewerbungsgespräch” auf keinen Fall auftreten sollte  – hier die detaillierte Analyse eines Experten für “Körpersprache” – egal ob es sich um einen Job zum Lebensunterhalt, um unternehmerische Zusammenarbeit oder wie in diesem Fall um milliardenschwere Hilfe zur Kriegsführung  geht. Und dass die Drohung: “Wenn ich nicht bekomme was ich will, geht es dir bald selbst an den Kragen” das absolute Gegenteil eines zielführenden Arguments darstellt, zumal wenn man es mit dem mächtigsten König des bekannten Universums zu tun hat. Selbst wenn er einen “großen schönen Ozean” dazwischen hätte,  würde er es “zu spüren” bekommen, bekundete Wolodymyr – und da platzte Donald der Kragen. Sich von einem “mittelmäßigen Komiker” und “ungewählten Diktator” – so seine Einstufung des “Grünen T-Shirts” einige Tage zuvor – “diktieren” zu lassen, was er wann “zu spüren” bekommt, das ging dem Imperator dann doch zu weit.
Spätestens hier hätte Wolodymyr noch eine Chance gehabt, das seit einer halben Stunde recht moderat verlaufende Gespräch noch zu retten, ein wenig zurück zu rudern und einzulenken. Stattdessen  kläffte er den Hillbilly-Vizekönig JD, der ruhig darlegte, dass man es nach drei Jahren Krieg nun mit Diplomatie versuchen werde, giftig an: “Mit welcher Diplomatie?” und dann dauerte es nur noch ein paar Minuten, bis Donald die Show beendete: “Die Zuschauer haben genug gesehen, denke ich.”
Das hatten sie:  mit dem “Grünen T-Shirt” sind Kompromisse für den  Frieden nicht zu machen,  er  ist trotz des Leichenbergs von einer Million Toten  noch immer dem Wahn  vom “Sieg auf dem Schlachtfeld” verfallen, zu dem ihn seine Mentoren angestachelt haben. Dass zu diesen ja auch das exzeptionalistische Königreich zählte, das unter Donald jetzt aus dem Zirkus aussteigt, macht den kleinen Wolodymyr zu einer tragischen Figur. Ein trauriger Clown, der sich wirklich für den großen Zampano und Superhelden gehalten hat, zu dem ihn die Zirkusdirektion  aufgeblasen und in die Kuppel gehievt hatten,  der nicht verstehen kann, dass es nur heiße Luft und Lügen waren, die ihn dort als “König” auf Wolke Sieben schweben und im T-Shirt auf Tournee rund um die Welt flattern ließen. Und der noch nicht gemerkt hat, dass der neue Direktor ein neues Stück angesetzt hat, in dem seine Rolle gestrichen ist.

Auch die europäischen Vasallen und Nebendarsteller sind von dem Programmwechsel “überrascht” bis “schockiert”, obwohl es seit Donalds Telefonat mit Wladimir und den begonnen Verhandlungen absehbar war, dass das Stück “Frieden durch mehr Krieg” abgesetzt wird. Doch sie wollen an der Seite des “Grünen T-Shirts” weiter kämpfen. Allen voran die als “Flintenuschi” bekannt geworden EU-Politbüro-Kommisarin, die eine “Wiederbewaffnung Europas” fordert, sowie ihre schwer übergeschnappte Außenbeauftragte Katja, die aus dem Reich der russophoben Giftzwerge in Estland stammt und außer Russland auch noch China angreifen will. Und während die in Deutschland abgängige 360-Grad-Ministerin Annalena noch ein “Heil Ukraine!” ins Mikro haucht und ihr Bundespräsident künftig “die Ukraine vor den USA schützen” will, trafen sich die europäischen Herrscher in London, um zu beraten und sodann in Gestalt des britischen Premiers zu einer “Koalition der Willigen” aufzurufen. Mit diesen Worten hatte zuletzt bekanntlich einer seiner Vorgänger, der Blair hieß und als “Phony Tony” bezeichnet wurde, seine europäischen Kollegen zu einem  Kampfbund zusammengetrommelt,  um das Königreich Irak  wegen erfundener “Massenvernichtungswaffen” zu überfallen.  Damals hatte man das exzeptionalistische Königreich im Rücken und es handelte es sich um ein weitgehend wehrloses Land. Jetzt aber wollen diese “Willigen” ohne den großen Bruder Krieg gegen die größte Nuklearmacht und stärkste Armee der Welt ? Wenn den Untertanen in Europa Angst und Bange werden sollte, dann nicht  wegen eines gefährlichen “Ultrabösen”, der sie alle fressen will, sondern wegen ihres gefährlich verrückten Führungspersonals. 
Das willige Klein-Britannien, als ob es noch nie von der dutzendfach und deutlich vorgebrachten Aussage gehört hätte,  dass NATOstan-Truppen in der Ukraine  nicht verhandlungsfähig sind, will sofort 30.000 Soldaten zur “Friedensischerung” bereitstellen. Was bei der aktuellen Sterberate an der Front nicht mehr bedeutet, als den Krieg um drei bis vier Wochen zu verlängern. Die anderen möglichen Kriegskoalitionäre haben noch keine Zahlen genannt, Kontingente für  mehr als zwei, drei Monate Verlängerung haben sie aber auch nicht zu bieten. Also ganz schlechte Karten, nichts auf der Hand. Weshalb ihnen nichts anderes bleibt, als das “Grüne T-Shirt” zu ermutigen, seine Landsleute nun aber wirklich bis zum allerletzten Ukrainer weiter in die Blutmühle zu schicken. Ein paar Milliarden hat man ihm dafür in London jetzt in die Hand gedrückt und weitere versprochen.

Dass die Briten als Kriegstreiber vorne weg  marschieren ist nicht nur ihrer traditionellen Heartland-Strategie – zu verhindern, dass Russland und Deutschland kooperieren – geschuldet, sondern wohl auch dem “100-jährigen Freundschaftsvertrag” mit der Ukraine, den sie im Januar geschlossen haben, samt einem noch nicht bestätigten aber immer wahrscheinlicheren geheimen Vertragsanhang zur Ausbeute von Seltenen Erden. Der indes nur dann mehr als das Papier wert ist, wenn er umgesetzt und vor Ort gesichert wird, weshalb die Briten dauernd “Friedenstruppen” und Wolodymyr als ihr Agent in jedem zweiten Satz dringende  “Garantien” fordern – als ob nicht zuerst ein Frieden überhaupt verhandelt und geschaffen werden muss, bevor man über seinen Erhalt und künftige Sicherheit redet.  König Donald hat diese logische Reihenfolge bei seinen Gesprächen  mit dem Briten und mit dem “Grünen T-Shirt” stets deutlich herausgestellt. Dass sie davon nichts hören wollen, dass Wolodymyr vor seinem Auftritt im Oval Office vom Team Biden instruiert wurde, keinen Rohstoffvertrag mit Donald zu unterzeichnen und nach erfüllter Mission sofort in London wärmstens umarmt und belohnt wird,  scheint ebenfalls für eine solche diskrete Agenda zu sprechen. Und weniger  für die Hypothese einiger Beobachter, dass König Wolodymyr von Donald mit diesem Auftritt in einen Hinterhalt gelockt worden sei, um  über ihn herzufallen und coram publico abzuservieren. Der Rausschmiss wirkte nach dem lange Zeit moderaten Gesprächsverlauf nicht geplant, sondern spontan und eher so, als ob Donald an diesem Punkt gemerkt hat, dass sein Gegenüber permanent nur dem Skript folgt – “Sicherheit!”, Garantien!” –  das ihm seine Regisseure zuvor eingebläut und jede Art von Zugeständnissen oder Kompromissandeutungen verboten hatten. So sollte Donald für den hochgradigen  Irrsinn weichgeklopft werden, einem Land “Sicherheitsgarantien” zu geben, das mit einer nuklearen Supermacht gerade im Krieg steht. Doch weil der Imperator nicht nur ein großspuriger Bombastus  ist, sondern auch dünnhäutig und mit sensibler Witterung ausgestattet, roch er die Lunte und als das “Grüne T-Shirt”  auch nach dem deutlichen Hinweis “Du hast keine Karten aber spielst mit dem Dritten Weltkrieg” keine Einsicht zeigte, sondern noch  pampiger wurde als zuvor, kam es zum Eklat.

Während das Ratespiel um Donalds wahre Absichten in der Ukraine unterdessen noch anhält, gackert der Hühnerstall der willigen Eurokraten ratlos durcheinander,  kündigt einen illusorischen “Plan für einen Waffenstillstandsplan” und verwirft ihn wieder, fordert “Verhandlungen durch Stärke” und trommelt sich vereint auf die Brust, jetzt aber wirklich auf “dicke Hose” zu machen, um dann festzustellen, dass man gar keine hat. Und den Untertanen jetzt weitere 300, 400, 500 Milliarden Schulden aufdrücken muss, damit ein Kokain-Cowboy im T-Shirt “unsere Freiheit” und “die Demokratie”  vor dem Ultrabösen retten kann. Wie die verrückten europäischen Herrscher ihren Leuten jetzt den Bären aufbinden, den Krieg einfach mit mehr Krieg zu beenden, wird was Pirouetten und Wortgeklingel betrifft eine große Herausforderung für ihre Hofschreiber  und Lautsprecher. Unterdessen hat König Donald einen Diplomaten zu Verhandlungen zur Wiederinbetriebnahme von Nordstream-2 ausgesandt und macht den kriegsgeilen Eurokraten vor,  wie Diplomatie in der Zeitenwende geht. Und was machen die Dummdeutschen ? Kucken in die Röhre, die sie sich ohne Widerwort haben abklemmen lassen…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 




 

 

 

 

 

Real Game Of Thrones: DONALD FEUERT DAS “GRÜNE T-SHIRT”

 

 


Am Hof von König Donald trifft derzeit fast täglich ein anderer Würdenträger aus den europäischen Königreichen ein, mit denen er nicht nur  Vier-Augen-Gespräche, sondern auch lange Pressekonferenzen veranstaltet, bei denen er selbst meist am meisten redet. Ohne dabei freilich allzu viel Neues von sich zu geben. Sondern vielmehr mit den immer gleichen Slogans darüber hinweg zu quatschen, dass  er von den  Details eigentlich keine Ahnung hat. Aber doch schafft er es im Show-Nebel und Kompliment-Konfetti dieser Wortkaskaden,  den  Gesprächspartnern seine Botschaft zu übermitteln, nicht mehr so rüde wie einst bei  seinen berühmten Bühnenauftritten (“You Are Fired !”), sondern durchaus monarchisch, dezent zwischen den Zeilen, aber deutlich.
So wie er den kriegsgeilen Premier aus dem ehemaligen Groß-Britannien – der unbedingt weiter Krieg führen will,  aber nicht kann und von Donald Rückendeckung für ein  paar “Friedenstruppen” in der Ukraine will – in seiner “Wir werden Russland besiegen”-Tirade mit einem “Ah, das können Sie ?” unterbrach und einen große Lacher im Saale erntete. Um ihm sodann an das  diplomatische Einmaleins zu erinnern, dass vor irgendwelchen “Truppen” zuerst mal der “Frieden” selbst besprochen und beschlossen werden muss – und Klein-Britannien überflüssig ist, wenn die Großen am Tisch sitzen.  Genauso wie der “petit roi” Emmanuel aus Frankreich, der zwei Tage zuvor schon da war, der auch gerne weiter gegen Russland kämpfen will und nicht kann,  aber wenigstens konstruktive Vorschläge für Donalds Friedensverhandlungen – Rückzug der Raketenstationen aus Polen und Rumänien – dabei hatte. Seine Idee, Russlands 260 Milliarden zu stehlen, die “eingefroren” auf westlichen Banken liegen, wird von  Donald aber  nicht unterstützt, denn Diebstahl  war noch nie eine gute Basis um Verhandlungen zu führen.

Nachdem die EU-Vasallen mit freundlichen Worten unverrichteter Dinge abgefertigt waren, reiste dann am Freitag das “Grüne T-Shirt” aus Kyyyw zur Audienz im Weißen Haus an, zur Feier des Tages im schwarzen Sweat-Shirt.  “Oh, er hat sich chic gemacht”  begrüßte König Donald den hemdsärmligen Kollegen  am Eingang. Ob Wolodymyr zuvor mit Hunter Biden noch ein paar Crack-Pfeifchen durchgezogen hat, ist zwar nicht bekannt, ganz bei Sinnen kann der Ex-Komiker bei diesem Besuch aber nicht gewesen sein, denn so respektlos kann man mit  einem Imperator nur reden, wenn einem der Hochmut völlig zu Kopf gestiegen ist. Dass er den vorbereiteten Tribut-Vertrag mit dem exzeptionalistischen Königreich nicht unterschrieben hat, könnte man ihm zwar noch irgendwie  als patriotische Tat anrechnen – wenn er die Bodenschätze nicht schon anderweitig verkauft hat, wie im letzten Kapitel berichtet – einen Gefallen hat er sich und seinem Land damit aber nicht getan. Kriegsgeheul und anti-russische Hassreden sind eindeutig die falsche Antworten wenn es dem Boss um Frieden und Verständigung geht, Rumfläzen und Augenrollen nicht die richtige Körpersprache wenn man mit König Donald spricht, und so flog das Grüne T-Shirt raus aus dem Weißen Haus. Zwar ohne die drei magischen Worte, aber hollywoodreif und hochkant.  “Er kann wieder kommen, wenn er für Frieden bereit ist”, zwitscherte Donald ihm nach.

Nach der maximal missratenen Performance, bei der die anwesende Botschafterin beide Hände über dem Kopf zusammenschlug, dürfte die Karriere als Präsidentendarsteller und unter Kriegsrecht agierender Diktator beendet sein. Die Solidariätstsbekundungen der EU-Kriegsfreunde, die am Weiterbetrieb der  Geldwaschanlage Ukrainekrieg Interesse haben, werden nicht helfen. Ebensowenig wie die penetrante Wiederholung der vom ersten Tag an gelogenen Rede vom “unprovozierten Angriffskrieg” Russlands als Kernursache eines Konflikts, der schon 2014 , finanziert und angeleitet vom exzeptionalistischen Königreich,  mit dem sogenannten Maidan-Putsch begann  und sich zu einer humanitären Tragödie ausgewachsen hat.

Wer jetzt wie die EU-Staaten verhindern, verzögern, sabotieren will, dass dieses Desaster von  den  Exzeptionalisten beendet wird, die es ursprünglich ins Rollen brachten, hat schlicht den Verstand verloren. Und jeden realistischen Blick auf die Lage, in der sich de EU bei diesem “dog fight” der großen Hunde befindet, die wir an dieser Stelle schon vor drei Jahren im Bild dokumentiert haben.
Weil Krieg gegen den Ultrabösen in Russland offenbar das Einzige ist, was NATOstan und EU noch zusammen hält, müssen sie Zeter und Mordio schreien, wenn Donald ihnen das Feinbild ruiniert. Und mal kurz, quasi mit der Handkante,  den Kult um den Freiheitshelden und Großdarsteller im Churchill,- oder CheGuevara-Format  beendet und das “Grüne T-Shirt” auf seinen Status als Vasall und Marionette zurecht stutzt.

Nach dieser Show im geopolitischen Wrestling werden die kriegslüsternen Vasallen die Arena des Imperators jetzt wohl vorsorglich meiden, leider, denn das Publikum würde sehr gern erleben, wie Donald noch weitere Friedensfeinde des Imperiums  abserviert. Allen voran den “Bibi” genannten Herodes 2.0 aus Palästina, aber auch dem Schwarzfelsen-Bruder Friedrich aus Deutschland würden viele gern dabei zusehen, wie er Donald nahebringt, endlich Taurus-Raketen auf den Kreml und die Krim-Brücke fliegen zu lassen…und dann selbst rausfliegt. Wie auch immer, klar ist derzeit nur, dass “The Donald”  aka Bombastus Maxismus einmal mehr Maßstäbe im sogenannten “Reality-TV” gesetzt hat…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

 

Real Games of Thrones: DIE MEUTE WILL BEUTE

Da bei der Wahl in Deutschland der Thron von einem Mitglied der “Bruderschaft vom Schwarzfelsen”, die “Blackrock” genannt wird , erobert wurde,  hat die siegreiche Partei auf einem Plakat umgehend verkündet, dass sie Russland weiterhin besiegen will. Weil der Krieg gegen eine riesige militärische Übermacht vom ersten Tag an aussichtslos war und drei Jahre und eine Million tote ukrainische Soldaten später erst recht nicht mehr zu gewinnen ist,  wunderten sich viele, was diese Parole soll und ob es nicht nachgerade zynisch ist, eine Armee, die täglich über 1000 Mann verliert, mit solchen Durchhalte-Imperativen auf die Schlachtbank treiben. Dem gern angeführten “Wählerwillen”, der neue Könige auf den Thron bringt, entspricht das sicher  nicht, doch der neue König Friedrich ist eben auch den ultrareichen Schwarzfelsen-Brüdern verpflichtet, die sich schon die Verträge zum “Wiederaufbau der Ukraine” gesichert und insofern ein gesteigertes Interesse Fortsetzung der Zerstörung haben.
So wie die vielem EU-Machthaber samt ihrer “Panzer-Uschi” genannten Politbüro-Kommisarin,  die zum 3. Jahrestag der Invasion in Kyyyw anreisten und dem “Grünen T-Shirt” weitere Waffen und Milliarden zugesagt haben, sowie ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland – alles nach der Methode: einfach mehr von dem was schon bisher nicht geholfen hat.
Der neue “Kanzler” der Deutschen wird bei diesem planlosen “Weiter So” noch eifriger dabei sein als sein Vorgänger, den er bekanntlich für seine Zurückhaltung  kritisiert hatte, mit Langstreckenraketen namens “Taurus” nach Russland zu feuern. Was bedeutet, dass sich die  Untertanen auf mehr Krieg einstellen und schon mal ihre Portemonnaies bereithalten sollten, in die der Schwarzfelsen-Bruder greifen muss, denn er will (nicht vorhandene) 200 Milliarden für den “Sieg”. Wie auch die ins selbe Horn trompetenden Kollegen in der sogenannten “Europäischen Union”, die  2012 noch den berühmten Friedensnobelpreis verliehen bekam,  jetzt zum Kriegstreiber Nr.1  mutiert ist und weil ihr eine Million Gräber in der Ukraine noch nicht genug sind,  unbedingt für den Friedhofsnobelpreis kandidieren will. Letzteren will König Donald gerne weiter bei seinem Vorvorgänger Obama belassen, der bekanntlich, kaum dass er den Titel als Friedensheld ergattert hatte, pro Tag  mehr Bomben und Raketen abwerfen lies als alle Könige vor ihm. Wenn die EU-Magnaten ihm da jetzt nacheifern wollen zeigt das einmal mehr, dass sie den Paradigmenwechsel,    den Donald der Disruptor eingeleitet hat, noch nicht registriert haben und anders als der Rest der Welt weiter in die falsche Richtung unterwegs sind.

Natürlich wollen sie in der Ukraine gerne auch etwas von der Beute abgreifen, nachdem Donald schon den Vertrag über die fälligen Schutzgeldzahlungen parat hat,  die das “Grüne T- Shirt” in Form  “Sicherheiten” (Bodenschätzen)  an die Exzeptionalisten abtreten soll. Die angeblich 350 Milliarden, die der Imperator aufgerufen hat, sind dem kleinen Diktator zwar noch deutlich zu viel, aber es ist ein Angebot, das er nicht ablehnen kann, auch wenn die EU  mit einem angeblichen “Win-Win-Deal”  noch schnell dazwischen grätschen will. Und von “Friedenstruppen” in der Ukraine träumt, die die Beute  sicherstellen sollen, wenn Donald den großen “Deal” mit König Wladimir gemacht hat. Der sich freilich auf gar keinen Fall EU-Friedhofsnobelpreisträger als “Sicherung” an die Haustürschwelle setzen lassen wird, denn sonst hätte er sich seine ganze “Spezialoperation” sparen können. Den Ruf als ehrliche Makler und Moderatoren haben die Europäer in Minsk zweimal verspielt. Ihrem Wort vertrauen die Russen deshalb nur so weit wie sie ihre Waschmaschinen werfen können (deren Chips bekanntlich alle in den Raketen stecken, die ihnen bald ausgehen, wie “Panzer-Uschi” – im Ausland nach ihrem dreistelligen Nachnamen “Fonds Of Lying” genannt – vor Jahren in die Kameras log,  und immer weiter lügt.)

Schon bevor die EU mit ihrem Rohstoff-“Win-Win” auch noch ein wenig Beute machen wollte, sollen angeblich aber schon  die Briten einen geheimen Vertrag mit dem “Grünen T-Shirt” Wolodymyr geschlossen haben, in einem diskreten Appendix zu dem 100-jährigen “Freundschaftsvertrag”,den man vier Tage vor Donalds Amtstritt am 16. Januar unter Dach und Fach brachte. Wenn das stimmt mit diesem geheimen Deal  – dem “perfiden Albion” wäre es nach Ansicht von Beobachtern nicht nur zuzutrauen, sondern könnte auch erklären, warum Klein-Britannien der größte Kriegstreiber in diesem Konflikt ist und jetzt auch gerne 30.000 Soldaten senden will, zur Sicherung der Rohstoffbeute. Kommende Woche will der Regierungschef  sich dafür jetzt Rückhalt bei König Donald holen, damit voraussichtlich aber abblitzen, denn so dünnhäutig der Imperator ist, so nachtragend ist auch sein Elefantengedächtnis, das nicht vergessen hat, wie aktiv die Briten bei der sogenannten “Russiagate”-Kampagne waren, als einer ihrer ehemaligen unsichtbaren Meister im Auftrag der Hexe Hillary infame Lügengeschichten über ihn in die Welt gesetzt hatte.  Und wenn es den hinter seinem Rücken geschlossenen Geheimvertrag wirklich gibt, dürfte es in  der “special relationship” zwischen dem Exzeptionalistischen und dem Vereinigten Königreich heftig krachen.

Doch während die Piraten des kollektiven Westen hinter den Kulissen um die Beute in der Rest-Ukraine rangeln und deutlich machen, um was es  hinter dem “Freiheit und Demokratie”-Banner ihrer Feldzüge wirklich geht, hat König Wladimir erstmals und eher beiläufig etwas erwähnt, was den “Dealmaker” Donald das (gut verheilte) Ohr sofort spitzen lassen dürfte: die Möglichkeit  einer “Joint-Venture” genannten Zusammenarbeit zur Erschließung der Rohstoffreserven im Donbas, den zu Russland übergetretenen Regionen der Ost-Ukraine. Die dort liegenden Bodenschätze übersteigen in ihrem Wert  die der Rest-Ukraine bekanntlich um mehr als das Zehnfache, es geht hier nicht um 500 Milliarden, sondern um 7 Billionen und somit um Größen, bei denen ein Bombastus Maximus eigentlich nicht nein sagen kann.   Für die EU-Vasallen, die weiter Krieg führen wollen, werden nur Krümel abfallen, wenn überhaupt, denn  es ist unklar, was Verträge mit einem “ungewählten Diktator” – so Donald über den T-Shirt-König aus Kyyyw – eigentlich wert sind, vor allem wenn das Schlitzohr die Pfründe  schon an mehrere “Kunden” gleichzeitig verscherbelt haben sollte.
Wenn Donald sich mit Wladimir auf ein solches “Joint Venture” in der Donbas-Region einigen kann,  wäre das ein echter “Big Deal”, mit dem das exzeptionalistische Königreich,  statt  sich mit einem anrüchigen Knebelvertrag  aus dem verlorenen Krieg zu verabschieden,  am Ende sogar als “Gewinner” davon kommen könnte. Während die Europäer, die statt endlich friedensfähig jetzt erst recht “kriegstüchtig” werden wollen, in der Sackgasse der Verlierer Vollgas geben…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

3. JT 114: Der große Disruptor

Deutschland hat gewählt und jetzt wird alles gut – aber es wird noch gezählt. Kriegen wir bald Neuwahlen? Außerdem: In den ersten vier Wochen seiner Amtszeit hat Donald Trump ordentlich Staub aufgewirbelt und treibt die Eurokraten zur Verzweiflung. Und die Geier stehen schon Schlange: Wer erbeutet die kostbaren Bodenschätze in der Ukraine? Darüber reden Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers in der  114.Ausgabe des 3.Jahrtausend

Real Game of Thrones: VASALLEN, VERLIERER UND EINE VISION

In der lange Geschichte der Kriege und Koalitionen unter den Königreichen, in der die Zeiten eher gemächlich und nach halbwegs vorhersehbaren, bekannten Mustern verliefen, landete die Welt bekanntlich immer wieder aber  auf sogenannten “Ereignisfeldern”. Also in Phasen, in denen völlig unerwartet ganz viel auf einmal geschieht. Mit dem zweiten Amtsantritt von König Donald  scheinen die Zeitläufe wieder auf einem solchen Feld gelandet zu sein, denn auf dem geopolitischen Schachbrett hat sich in vier Wochen schon mehr verändert als in den vier Jahren zuvor.

Ein einziges Telefongespräch hatte die Verhältnisse zum Tanzen gebracht und den Vasallen des Imperiums klar gemacht, was sie waren und was sie sind: Vasallen des exzeptionalistischen Königreichs. Als solche sind sie zum Gehorsam und zum Kriegsdienst  für ihren Herrn verpflichtet, dessen Schutzrecht sie dafür genießen und die Gewinne aus dem ihnen als “Lehen” – heute würde man sagen “im Leasing” –  überlassenen Lands in der Regel behalten dürfen. Wenn freilich ihr Lehnsherr in Finanznot gerät und etwa Lösegelder für ihn aufzubringen sind, weil er in Gefangenschaft geraten ist, werden die Vasallen stets  zur Kasse gebeten. Auch wenn sich im Laufe der Jahrhunderte einiges an den Vertragsstrukturen geändert hat, gelten diese Grundregeln des Vasallentums bis heute. Auch wenn einem Vasallenstaat mittlerweile  auf dem Papier “Souveränität” zugesprochen wird, kann er keineswegs frei und selbstständig darüber entscheiden, mit wem er Handel reibt, Kontakte unterhält, oder  freundschaftlichen und kulturellen Austausch pflegt. So musste bekanntlich die deutsche Königin Angela zulassen, dass ihre sämtlichen Telefonate von Lauschern des Imperiums abgehört wurden und ihr Nachfolger Olaf mit ergebenem Grinsen hinnehmen, als Sleepy Joe in Washington ankündigte, ihm die lebenswichtige Energieader “Nordstream” zu kappen.

Was dann auch geschah, mit einer gewaltigen Explosion, die man nur mit sehr großer Vasallentreue auf sich beruhen lassen konnte, denn ohne günstiges Gas und Öl aus Russland ist die blühende Industrielandschaft Deutschlands dem Untergang geweiht. Doch Olaf tat keinen Mucks,  die Verantwortlichen für den größten Terroranschlag in der Geschichte seines Landes zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen, denn bald schon kam heraus, dass sie von König Sleepy Joe beauftragt waren.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte den Deutschen und den anderen europäischen Ländern ihr Vasallenstatus völlig klar werden müssen: mit einem Imperium, das einem die wichtigste Energieader zerschneidet, lebt man nicht in einem vertraglich geregelten Dienstverhältnis – man ist kein “Freier” mehr, wie die Fürsten und Provinzherrscher, die sich als Vasallen einer höheren Macht verpflichtet hatten –  sondern rechtloser Sklave. Doch weder von König Olaf noch sonst jemandem  kam ein deutliches “Ja, aber…!” unter Hinweis auf die auf dem Papier stehende “Souveränität”  des Landes, er  küsste weiter die Stiefel,  von denen er getreten worden war. Wer freilich derlei  sklavische Untergebenheit beim Namen, nämlich  als Vasallentum benannte, musste damit rechnen, als “Rechtsextremist”  diffamiert zu werden.

Letzteres ist indessen für einen anderen Vasallen des Imperiums  keinerlei Diffamierung, denn der als das “Grüne T-Shirt” und neuerdings auch als “ungewählter Dikator” bekannte König Wolodymyr konnte den ukrainischen Thron bekanntlich nur mit Hilfe rassistischer Rechtsradikaler besteigen, die auch als  “Banderisten” bezeichnet werden,  wobei die unsichtbaren Meister aus Langley und London  – “CIA” und “MI6” – Regie geführt hatten. Wie im vorigen Kapitel schon erwähnt,  scheint der Ex-Komiker als Präsident mittlerweile einem größenwahnsinnigen Caesarenwahn verfallen, was Beobachter auf den chronischen Gebrauch kolumbianischen Marschierpulvers zurückführen, und  ist noch viel weniger als die europäischen Kollegen in der Lage, seinen Status als Vasall eines Imperiums zu erkennen. Er hat begonnen, die Hand, die ihn füttert, zu beißen und König Donald beleidigt. Für die Behauptung, der Imperator würde in einem “russischen Desinformationsraum” leben,  hätte man ihn in alten Zeiten wahrscheinlich gefesselt zum Thron geschleift und die Zunge rausgeschnitten, so aber sind seine Tage definitiv gezählt und wenn er sich absetzt, sollte er seine Villa in Florida als Fluchtort besser streichen.  Wobei auch die anderen Destinationen mit seinen Domizilen demnächst möglicherweise mit Beschlagnahmung rechnen müssen. Denn auch wenn Donalds Kontrolleure der Regierungsausgaben  noch längst nicht alles gesichtet haben,  hat ihr Chef, der Ultrareiche Elon, jetzt schon deutlich gemacht, was dieser Krieg in der Ukraine ist und warum er geführt wird:  es ist die “größte Korruptionsmaschine aller Zeiten”. Und eine gigantische Geldwaschanlage, denn angeblich wurden schon sagenhafte 50 Milliarden Dollar entdeckt, die aus der Ukraine auf Konten in der Karibik gelandet sind. Auf welche Strohmänner oder Tarnfirmen diese Konten laufen ist derzeit zwar noch nicht bekannt, dass hinter dem einen oder anderen  das “Grüne T-Shirt” steckt darf aber begründet  angenommen werden.

Wenn das bald aufgeklärt ist, dürfte sich sich auch die Aufregung der anderen Vasallen über Donalds Wortwahl – er hatte (nicht zu Unrecht) Wlodymyr einen “ungewählten Diktator” genannt – schnell  wieder legen; ebenso wie die Aufregung darüber, dass Donald sich das in das Projekt Ukraine investierte Geld in Form von Rohstoff-Tributen zurückholen will.
Etwas länger dürfte es mit der Akzeptanz einer Wortwahl dauern  die an Donalds Hof und in der externen Kommunikation neuerdings gepflegt wird: man spricht nicht mehr von “russian aggresion” oder “un-provoziertem Angriffskrieg”. Mit diesen Vokabeln war das Publikum jahrelang überschüttet worden, weil es so gut wie keine Nachricht über den Konflikt ohne das Wort vom  “russischen Angriffskrieg” gab und man mit jeder Rede ohne dieses Bekenntnis sofort Gefahr lief, als “Russlandversteher” disqualifiziert zu werden.

So war es ja auch der tapferen Tulsi ergangen, die jetzt die Aktivitäten der unsichtbaren Meister kontrolliert und König Donald bei ihren täglichen “Briefings” genannten Berichten über die Lage auf dem geopolitischen Schachbrett offensichtlich mit realitätsnahen Informationen versorgt, nachdem sein dementer Vorgänger jahrelang mit Märchen über ein schwaches Russland und seine bevorstehende Niederlage gefüttert worden war. Die von allen Herolden und Lautsprechern über sämtliche Kanäle in ganz NATOstan verbreitet wurden und vor allem in Deutschland so begeistert aufgenommen wurde, das man sich sofort zum größten Sponsor des Kriegs aufschwang.
Inwieweit für das russophobe, kriegsgeile Hyper-Vasallentum der Deutschen eine Art Wiederholungszwang des großväterlichen Mords an 26 Millionen Russen oder Revanchismus an der siegreichen Roten Armee verantwortlich war, müssen die Psychohistoriker künftig noch klären. Dass es sich dabei aber nicht nur um leichte Verwirrungen, sondern um tiefer sitzende Mentalstörungen handeln muss, machte zuletzt die amtierende, als “360-Grad-Annalena” bekannt gewordene Außenministerin deutlich, mit der Forderung, den Krieg unbedingt weiter zu führen, weil sonst der Russe morgen quasi am Brandenburger Tor steht.  Da die Ansicht der  vom Trampolin ins Außenamt gehupften deutschen Chefdiplomatin  auch von vielen ihrer EU-Kollegen geteilt wird, scheint unter den Vasallen des Imperiums so etwas wie ein epidemisches Schizophrenie-Syndrom verbreitet: der Feind – gerade noch schwach, wirtschaftlich ruiniert, militärisch unfähig und dem Niedergang geweiht – ist plötzlich mächtig, ultrastark und droht  uns morgen zu fressen wie der Wolf das Rotkäppchen. Auch Frankreichs abgewählter König Emanuel  will gerne weiter Napoleon spielen und findet Donalds Entscheidung falsch, den Irrsinn zu beenden.

Solange die europäischen Vasallen nicht aus ihrer Märchennarkose aufwachen, solange sie  die neue Realität auf dem Schachbrett nicht wahrnehmen wollen,um ihre Position und möglichst aussichtsreiche nächste Züge zu erkennen, graben sie sich  nur tiefer in der Versenkung, in die sie bereits gestürzt sind. Das liegt zum einen natürlich an dem bedauerlich inkompetenten und korrumpierten Regierungspersonal an den Königshöfen Europas, das aber zum anderen nur agieren kann, weil eine umbarmherzige Maschine den Untertanen diese Märchen als unbestreitbare Realität regelrecht einbläut und jeden Widerspruch als “staatsfeindliche Hetze” verfolgt. Selbst wenn zu Zeiten der sogenannten “Hochheiligen Inquisition” ein Prälat oder Bischof einmal als “Schwachkopf” bezeichnet wurde, kam es nicht gleich zu Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen, wie es mittlerweile in Deutschland Brauch geworden ist.

Eingeengte Denkräume, desinfizierte Meinungskorridore, hermetische Diskurskontrolle – in einem Klima, in dem  sogenannte “Querdenker” bekanntlich aus der Klasse der kreativen Visionäre, Pioniere und Ideengeber in die von Störenfrieden und Ungeziefer abgestuft wurden, ist es fraglos schwierig, über den Tellerrand hinaus und gegen den Strich zu denken. In einer solchen Situation kann dann oft nur noch ein Blick von außen, ein Perspektivwechsel helfen, die eigene (Betriebs-)Blindheit zu überwinden und Lösungswege aufzuzeigen. Und das hat ein Weiser aus dem fernen Signapur  getan, der als Diplomat und Professor unter dem Namen Kishore Mahubani bekannt ist, und “die drei undenkbaren Schritte” genannt, die aus der Sackgasse hinaus führen:  1) Europa sollte aus der NATO austreten 2) Es sollte mit Russland ein Strategiepaket über Handel und Wandel vereinbaren und 3.) Eine strategische Partnerschaft mit China anstreben, um seinen langfristigen geopolitischen Alptraum von Migrantenmassen aus Afrika abzuwenden und die dortigen Ökonomien zu entwickeln.

Der Plan klingt genial, aber weil Europa nicht mit einer Stimme spricht und die EU aus 27 Königreichen besteht,  scheint seine Umsetzung schwierig. Doch in diese Richtung zu denken ist unverzichtbar, denn auf mehr  Rüstung, Konfrontation und Krieg  zu setzen, ist keine Strategie, sondern nichts anderes als ein Selbstmordkommando. Keines der einst weltbeherrschenden europäischen Reiche hat auf dem geopolitischen Schachbrett noch wirklich etwas zu melden, die EU steht vor der Implosion  weshalb sie bei den Verhandlungen über die großen Fragen angemessen am Katzentisch zu sitzen hat.
Von dort jetzt aber nur zu Jammern, zu Jaulen, auf den bösen Donald, den ultrabösen Wladimir zu schimpfen und sich ohne Plan B empört aufzuplustern, ist dumm und falsch. Vielmehr gilt es, auch wenn es schwerfällt, sich mit der künftigen Nebenrolle im “Great Game” nicht nur abzufinden, sondern sich damit anzufreunden:  Dass es doch sein Gutes hat, wenn Donald sein Militär aus Europa abzieht, dass Wladimir kein Monster ist, das uns deshalb fressen wird,  dass sich ein, zwei, viele europäische Reiche als blockfrei und militärisch neutral erklären und eine solche “Helvetisierung”  nach Vorbild der Schweiz in ganz Europa um sich greifen und NATOstan sich in Wohlgefallen auflösen könnte – und keiner der Großen Drei hätte etwas dagegen hat. Kurz: dass sich für Europa  viele Möglichkeiten und Chancen  ergeben, wenn es die Nebel des Kriegs vertreibt, das alte Blockdenken hinter sich lässt und sich der neuen globalen Wirklichkeit stellt. Das 21. Jahrhundert wird multipolar!


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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

 

 

Real Game of Thrones: HIC JALTA, HIC SALTA

Wir hatten in unserer Chronik der Thronkämpfe und Kriege ja schon auf die Entwurfsskizze verwiesen, die aus den Ateliers der Maler an Donalds Hof durchgesickert war und als Vorlage für das Prachtgemälde “Jalta 2025” dienen soll, dass der König angeblich schon in Auftrag gegeben hat. Achtzig Jahre zuvor, im Februar 1945, hatten sich bekanntlich die Könige Russlands, Amerikas und Englands, die die Armeen des deutschen Nazi-Königs Adolf besiegt hatten,  in dem prächtigen Badeort Jalta auf der Halbinsel Krim getroffen, um die künftige Friedensordnung zu vereinbaren. Auch wenn die letzten Getreuen Adolfs auf Befehl ihres “Führers” weiter Widerstand leisteten und es noch einige Wochen dauern sollte, bis die russische Armee auch die Hauptstadt Berlin erobert hatte, stand die Niederlage fest und die Siegermächte berieten, wie sie die Beute untereinander aufteilen. Auch wenn die Verhandlungen damals nicht von ehrlicher, fairer Freundschaft und Wille zur Kooperation getragen waren und sich bekanntlich ein Jahrzehnte währender sogenannter “Kalter Krieg” anschloss, bescherte diese Konferenz den europäischen Ländern eine Phase der Waffenruhe und des Friedens, wie sie auf dem Kontinent schon lange nicht mehr vorgekommen war.
Erst 1999 fielen wieder Bomben und Raketen auf Europa, als man im exzeptionalistischen Königreich beschloss, Serbien zu bombardieren, um dort den größten auswärtigen Militärstützpunkt, “Bond Steel” genannt, zu errichten. Als ein General später gefragt wurde, warum man ein friedliches, weitgehend unbewaffnetes Land bombardiert, meinte er, man hätte damals in Jalta “vergessen”, dass man dort einen Stützpunkt braucht, um  in Osteuropa militärisch aktiv  und  sich gegen Russland “verteidigen” zu können. 

Das Ergebnis dieser “Verteidigung” war dann weiteres Vorrücken von NATOstan Richtung Osten und in der Folge ein gewaltsamer Putsch in der Ukraine mit anschließendem Bürgerkrieg, dem Russland mit seiner “Militäroperation” genannten Invasion ein Ende setzen wollte. Das wäre bekanntlich schon nach wenigen Wochen möglich gewesen, als man sich in Istanbul auf einen Friedensschluss schon fast geeinigt hatte, doch das anglo-amerikanische Imperium in Gestalt des ungekämmten Ex-Premiers Boris aus London versprach dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyw  Berge von Waffen und Geld und überredete ihn zum Kampf bis zum letzten Ukrainer. Dass sich der politisch unerfahrene Ex-Komiker, angetrieben von den Anhängern des Nazihelden Bandera in seinem Regime, auf diesen Deal mit dem Imperium eingelassen hat, wird in den ukrainischen Annalen somit als die selbstverschuldete Großkatastrophe eingehen, die das Land zerrissen und mindestens eine Million Ukrainer das Leben gekostet hat. 

Dass König Donald dem Krieg nun endlich ein Ende setzen und mit dem Kollegen Wladimir direkt über einen Frieden verhandeln will, ist überall auf der Welt mit einem gewissen Aufatmen zur Kenntnis genommen worden. Außer bei den europäischen Vasallen, die noch immer nicht registriert haben, dass auf der transatlantischen Brücke der Wind gedreht und der Imperator in Sachen Krieg den Kurs gewechselt hat – sowie bei dem vom Volksschauspieler (“Diener des Volkes”) zum Präsidenten und Diktator mutierten Regimechef in Kyyyw, der sich fürs Fernsehen gerade nochmal kräftig aufgepulvert hat und verkündete, dass er sich von Donald und Wladimir “nichts diktieren” lässt. Was zeigt, dass der Ex-Komiker  mittlerweile einem schweren Caesarenwahn anheim gefallen ist, worauf König Donald ihn  denn auch mit deutlichen Worten  umgehend abservierte  und dem “ungewählten Diktator” empfahl besser schnell zu verschwinden. Falls ihn seine Banderisten nicht vorher noch aufknüpfen scheint auch diese Tragödie – wie so oft in der Geschichte der Tragödien – nicht mit einem tragischen Helden zu enden, sondern mit einem “Grünen T-Shirt” als größenwahnsinnigen Irren: als Farce.

Nichts anderes als eine groteske Farce war es auch, als der Leiter der Münchner (Un-)sicherheitskonferenz zum Abschluss in Tränen ausbrach – nicht wegen der Leichenberge in der Ukraine oder dem völkermörderischen Schlachten in Gaza, nicht wegen dieser barbarischen Kriege, sondern weil Frieden ausbrechen könnte, trauerte er. So wie die EU-Pudel und Chihuahuas, die gern weiter mit den großen Hunden pissen wollen und jetzt merken, dass sie allein kein Bein hochkriegen. Bei ihren Beratungen in Paris kam denn auch nichts heraus, außer dem König von Klein-Britannien, der militärisch kaum etwas zu bieten hat,  ist niemand bereit, eigene Krieger in die Blutmühle Ukraine zu schicken. Zumindest ein wenig Verstand scheint insofern bei den EU- und NATOstan-Oberen eingekehrt, zusammen mit der wachsenden Einsicht, dass es nicht mehr um das Erreichen eines Siegs, sondern um die Verwaltung einer Niederlage geht.

Auch wenn in Deutschland tollwütige Zwergpinscher –  wie  ein “Kriegsgewitter” genannter CDU-Kracher und das DummDumm-Geschoß von der FDP   – sich mit ihrem Gekläffe noch eine Weile  lächerlich machen, auch wenn sämtliche  Herolde und Lautsprecher, die drei Jahre für Krieg und Waffen getrommelt  und ihr Publikum mit Propaganda gefüttert haben,  auch wenn diese Mitschuldigen an dem ganzen Kriegsdesaster noch keine brauchbaren Textbausteine für die Wende in ihrem Kommentariat parat haben – der Ball der Bellizisten ist zu Ende. Und das – so ergab eine intuitive Blitzumfrage – finden die allermeisten Leute in sämtlichen Königreichen “gut” oder “sehr gut”.

Das Telefonat von Donald und Wladimir vor einigen Tagen war das erste Gespräch “unter Erwachsenen”, das die beiden Großmächte seit drei Jahren miteinander geführt haben; das folgende Treffen ihrer hochkarätigen Delegationen in Ryad die erste “vertrauensbildene Maßnahme”, auf diesem Weg weiter zu gehen, die stark geschrumpften Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten wieder für echte Diplomatie zu aktivieren und die Gespräche zügig fortzusetzen. Auch wenn dies nur ein allererster Schritt war und es noch viel Geduld braucht, weil tiefsitzendes Misstrauen, ein langjähriger Krieg und kommunikative Eiszeit sich nicht über Nacht in Wohlgefallen auflösen – für die  Völker der Welt ist es eine wunderbare Nachricht, dass die beiden größten Kriegsmächte der Erde an einem Tisch sitzen und über Frieden verhandeln. Und dass es dabei nicht nur um einen kurzen Waffenstillstand in der Ukraine geht, sondern um nachhaltige Lösungen, einen dauerhaften Interessenausgleich und die “Win-Win”-Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit.

Zu “ihrer Überraschung”  hatte die Delegation Donalds in Ryad zum Beispiel vernommen, dass ihrem exzeptionalistischen Königreich durch die Sanktionen  auf dem russischen Markt bereits sagenhafte 300 Milliarden Dollar entgangen sind, was  den “Dealmaker” und Geschäftsmann Donald mit Sicherheit hellhörig macht. Auch was seine Pläne für den friedlichen Ankauf Grönlands und die Erschließung der arktischen Bodenschätze betrifft, kann er diese zusammen mit Wladimir  – und dessen ultrastarken Eisbrechern – viel leichter umsetzen als gegen ihn. Und so weiter – es gibt genügend gemeinsame Interessen, die in den nächsten Tagen und Wochen auf den Tisch kommen werden, und  bei einem Erfolg der Verhandlungen – Inshallah!  So Gott will!- zu  einer neuen Weltordnung führen könnten, dem Beginn einer neuen multipolaren Welt.
Nachdem König Xi aus dem Reich der Mitte die Einladung Wladimirs schon angenommen hat, den 80. Jahrestag des Sieges über Adolfs Nazi-Armeen  am 9.Mai in Moskau zu feiern, könnte es  – so zumindest die Sweet Dreams der eurhythmischen Ultra-Optimisten in vielen Ländern – dazu kommen, dass auch König Donald noch dazustößt. Und als Bombastus Maximus – wie der Prahlhans in der berühmten Fabel von Aesop –  tatsächlich einlöst, was von ihm gefordert ist, um  das ikonische Prachtgemälde “Jalta 2025” Wirklichkeit werden zu lassen: Hic Jalta, hic salta!  

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