Der russische Verteidigungsminister Shoigu zog am Mittwoch eine – schreckliche – erste Zwischenbilanz der ukrainischen “Gegenoffensive” (übersetzt mit DeepL.com) :
Insgesamt beliefen sich die Verluste der AFU während der dreitägigen Kämpfe in allen Richtungen auf 3.715 Soldaten, 52 Panzer, 207 gepanzerte Kampffahrzeuge, 134 Kraftfahrzeuge, 5 Flugzeuge, 2 Hubschrauber, 48 Stück Feldartillerie und 53 unbemannte Luftfahrzeuge.
Leider haben wir auch einige Verluste zu beklagen. Bei der Abwehr der feindlichen Offensive durch die kombinierte Truppengattung sind insgesamt 71 Soldaten gefallen und 210 verwundet worden. Fünfzehn Panzer, 9 Schützenpanzer, 2 Kraftfahrzeuge und 9 Geschütze wurden getroffen.
Die Masters of War in NATOstan und ihre politischen Erfüllungsgehilfen, die ukrainische Truppen und Söldner weiter in diese Blutmühle schicken, sind kriminelle Psychopathen. Da auf einen gefallenen Soldaten üblicherweise etwa drei Verwundete kommen haben diese Kriegstreiber in den letzten drei Tagen über 15.000 Tote und Verletzte produziert. Auch 16 Leoparden sind laut russischen Angaben unter den Opfern, sowie ein Staudamm am südlichen Dnjepr bei Kherson, dessen Zerstörung weite Teile des Ufers überflutet hat. Auch wenn Kiew im PR-Krieg die Zerstörung den Russen vorwirft, erfolgte sie eher von ukrainischer Seite, die den Kachowka-Damm schon im Herbst letzten Jahres massiv beschossen hatte. Weil die Wasserversorgung der Krim davon betroffen ist, hatte Russland für die Attacke auf den Staudamm wohl dasselbe Motiv wie für die Zerstörung von Nordstream: gar keins.
Verlustreiche Angriffe wie diese sind nichts anderes als Kamikaze – Operationen und ein Akt der Verzweiflung. Wer als Befehlshaber seine Soldaten in solche Angriffe schickt ist nichts anderes als ein Massenmörder. Auch wenn alle Zahlenangaben im Nebel des Kriegs nur “con multi grani sale” genommen werden sollten, waren und sind die russischen Angaben stets deutlich näher an der Realität als die triumphalistischen Meldungen aus Kiew, die in den westlichen “Nachrichten” als Fakten gemeldet werden. Selbst wenn man von den oben zitierten Zahlen 50 % abzieht, ist die Realität noch schrecklich genug. Dass die Ratio der Artillerie-Einschläge in Bachmut und anderen Abschnitten der 1000 Kilometer langen Front seit Wochen mindestens 5:1, wenn nicht 10:1 zugunsten Moskaus liegt, weil Kiew nicht genug Personal und zu wenig Munition hat, ist auch in der westlichen Presse kein Geheimnis. Da ohne Luftunterstützung Attacken motorisierter Brigaden und Panzer für einen wachsamen Verteidiger kaum mehr als ein Tontaubenschiessen sind – und die Ukraine schon seit über einem Jahr über keine nennenswerte Airforce mehr verfügt – war der Ausgang dieser “Offensive” schon vor Beginn ziemlich klar. Was sind das für Generäle, die solche Kamikaze-Aktionen befehlen ? Auch wenn sie der Generalstrategie des Pentagons folgen – “Unterbreche niemals den Geldfluß” – stellt sich nicht irgendwann die Frage, wann es genug ist mit den Menschenleben, die man aus den eigenen Reihen dem Mammon opfert…. auch wenn es “nur” Ukrainer sind ?
Und wann es genug ist, mit der Materialverschrottung an dieser Front, wo eine millionenschwere “Wunderwaffe” nach der nächsten zerstört wird, wie jetzt auch das brandneue und 150-Mio. teure IRIS-T Luftabwehrsystem, das Deutschland geliefert hat. Jemand sollte den NATO-Jungs mal erzählen, so Andrej Martinov, “dass moderne NATO-Airdefence auf dem heutigen Schlachtfeld in KEINER Konfiguration überlebensfähig ist, weil KEINES davon für modernen hochdichten Electronic Warfare, moderne Luftstreitkräfte, super- und hyperschallschnelle Waffen, die von hochentwickelten gegnerischen C4ISR eingesetzt werden, geeignet ist.” Nichtsdestotrotz tröten “Presstitutes” wie der CIA-Lautsprecher der Washington Post, David Ignatius, dass der “D-Day” für die Ukraine naht und mahnt, “dass eine Armee manchmal große Risiken eingehen muss, um sich für einen möglichen Sieg zu positionieren.” In dasselbe Horn stößt Außenminister Blinken, dessen jüngste Rede Seymour Hersh so zusammenfasst: “Ich hasse Russen und lasse Blut fließen!” No risk, no fun – tausend Leichen am Tag sind nicht genug! Das Schlachtfest wird also fortgesetztLarry Johnson schreibt dazu:
“Wir sind Zeugen eines historischen Moments, der ebenso folgenreich ist wie die sowjetische Operation Bagration im Zweiten Weltkrieg, die den Nazis das Genick brach. Auch wenn das Ausmaß der Kämpfe und des Sterbens bei dieser Offensive in der Ukraine im Vergleich zu Bagration verschwindend gering ist, ist die strategische Wirkung vergleichbar. Das Scheitern der ukrainischen Offensive untergräbt nicht nur die Fähigkeit der Ukraine, in Zukunft folgenreiche Operationen durchzuführen, sondern entlarvt auch die NATO als zahnlosen, wenn auch bösartigen Leoparden.”
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