“Für eine grüne Erde mit Hanf und Fuß”

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für Deutschland:  drei Hanfpflanzen pro Kopf sind seit gestern wieder im Garten erlaubt. Immerhin. Wie sich das beschlossene Bürokratiemonster der Cannabis-Entkriminalisierung entwickelt, bleibt abzuwarten, aber dass ein erster Schritt gemacht wurde ist aller Ehren wert. Selbst wenn er seit Jahrzehnten überfällig ist – und nur der Anfang der vollständigen und umfassenden Rehabilitierung und Renaissance des Hanfs. Nicht als Stoff für  Joints und Vaporizer, sondern als Universalrohstoff für die Felder. Vor 31 Jahren, im Juli 1993,  schrieb ich dazu im Vorwort für das Buch, das ich mit Jack Herr gemacht hatte und das seitdem 45. Auflagen erlebte:

“(…)Ohne die grüne Kraft des Hanfs wird eine erdverträgliche Ökonomie des nächsten Jahrtausends nicht zu haben sein, genauso wenig wie ein Ende der globalen Vernichtung der Wälder. Insofern haben wir gar keine andere Wahl, als auf diesen seit der Steinzeit bewährten universellen Biorohstoff zurückzugreifen. Wie lange allerdings der internationale Krieg gegen Drogen die Rehabilitierung der Hanfpflanze verhindert, darüber möchten wir keine Prophezeiung wagen. Wie jeder fundamentalistische Krieg wird auch der Kampf gegen Drogen nicht von den Gesetzen der Vernunft, sondern der Willkür des Dogmas regiert; jeder vernunftgemäße Kompromiß gilt als Kapitulation vor dem Bösen. Schon die Aufforderung, ein uraltes Heil- und Genußmittel wie das Hanfkraut nicht in derselben »Gefahrenklasse« des Gesetzes zu führen wie die industriellen Turbodrogen Heroin und Kokain, gilt im heiligen Drogenkrieg als verharmlosende Ketzerei. Wie einst die Prohibition des Alkohols dafür sorgte, dass in Amerika mehr gesoffen wurde als je zuvor, hat es die Prohibition des Hanfs erreicht, daß er zu dem am weitesten verbreiteten illegalen Genußmittel der westlichen Welt wurde – und als Nutzpflanze heute ausgestorben ist. (…)

Bevor also Forschung, Landwirtschaft und Industrie die überragenden Eigenschaften der Nutzpflanze Hanf wiederentdecken können, müssen Politik und Justiz aktiv werden: Eine Reform der Cannabisgesetze ist überfällig. Nicht nur als Abrüstungsmaßnahme in einem längst verlorenen Drogenkrieg, sondern auch als Friedensinitiative in jenem Krieg gegen die Natur, den wir mit Kettensägen, fossilen Brennstoffen und chemischem Giftmüll täglich weiter anheizen. Die biologische Alternative zu diesem Terror heißt Hanf; doch von einer Pflanze, die nur unter Polizeischutz angebaut werden darf, ist eine Stimulanz der ökologischen Wirtschaft nicht zu erwarten.

Für die deutsche Ausgabe haben wir Jack Herers Arbeit über die erstaunliche Geschichte des Hanfs und die industriepolitischen Hintergründe der modernen Hanfprohibition ergänzt. Dieses Verbot hatte seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten, und eine internationale Rehabilitierung des Hanfs wird ohne Zutun der USA nicht zu haben sein. Deshalb ist die amerikanische Sicht der Dinge, die Jack Herer im ersten Teil des Buchs dokumentiert, zwangsläufig auch die unsere: Amerika führt den »war on drugs« weltweit an und dominiert auch die Gesundheits- und Agrarressorts der UNO.

Der zweite Teil des Buchs schildert die europäische und besonders die deutsche Geschichte der Hanfnutzung und ihren Niedergang im Zuge der industriellen Revolution. Billige Ersatzfasern aus den Kolonien der Dritten Welt, säurehaltiges Papier aus Holz, die petrochemischen Kunstfasern der I.G. Farben und pharmazeutische Wunderdrogen wie das von der Firma Bayer entwickelte Heroin verdrängten zu Beginn dieses Jahrhunderts den Hanf als universellen Lieferanten von Kleidung, Papier, Nahrung und Medizin. In Kriegszeiten freilich erwies sich der Rohstoff Hanf nach wie vor als unverzichtbar. In Nazideutschland propagierte der »Reichsnährstand« den Anbau des universellen Rohstoffs mit einer Lustigen Hanffibel, und in den USA forderte die Regierung ungeachtet des kurz zuvor ergangenen Verbots ihre Farmer 1942 auf, Hanf für den Sieg! anzubauen. Wir haben diese staatlichen Cannabislobgesänge nicht allein aus historischen Gründen dokumentiert, sondern vor allem deshalb, weil unsere heutige Lage denen der damaligen »Notzeiten« durchaus gleicht. Allerdings nicht aus militärischen, sondern aus ökologischen Gründen. Wenn wir heute wieder Hanf anbauen müssen, dann nicht, um einen Krieg zu führen, sondern um den globalen Krieg gegen die Natur einzustellen.

Der dritte Teil des Buchs steckt die Felder für eine solche »Friedenswirtschaft« ab. Die Hanfstudie des Kölner Instituts für angewandte Umweltforschung Katalyse, die wir für dieses Buch in Auftrag gegeben haben, ist die erste wissenschaftliche Publikation über die Nutzpflanze Hanf in Deutschland seit mehr als 35 Jahren, und ihr Ergebnis kann durchaus als kleine Sensation gelten. Der Vergleich des Hanfs mit anderen Nutzpflanzen bestätigt die universellen Eigenschaften und die hohen Erträge der Pflanze und zeigt anhand aktueller Forschungsdaten ein immenses Potential für die Zukunft auf. Fakten, die angesichts von Treibhauseffekt und fortschreitender Waldvernichtung nicht einfach ignoriert werden können. Deshalb sind wir überzeugt, dass dieses Buch weder das einzige aus Hanf bleiben wird noch das letzte über Hanf.(…)

Die im folgenden ausgebreiteten Informationen über diese wunderbare Pflanze können nur den ideellen Acker bereiten; aufgehen und vermehrt werden kann die Saat allein durch die Leserinnen und Leser. Vor allem solche, die sich in Bereichen der Ökologie, der biologischen Landwirtschaft, der Energie- und Rohstoffpolitik sowie der Medizin und Gesundheit, kurz: für Gaia, unseren Heimatplaneten, engagieren. Ihnen sei dieses Pflanzenbuch besonders ans Herz gelegt. Erst wenn genügend Hirne überzeugt sind, werden auch die Hände wieder aktiv werden –für eine grüne Erde mit Hanf und Fuß.”

aus: (Jack Herer, Mathias Bröckers (Hrsg.), Katalyse-Insititut: Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf, Cannabis, Marihuana)

13 Comments

  1. Großspekulant Soros geht unter die Kiffer
    http://www.welt.de/finanzen/article10573664/Grossspekulant-Soros-geht-unter-die-Kiffer.html

    Genau diese WEF-“Schwab-Gates-Soros-Welt” gilt es zu verhindern
    Die kommt aber und damit es nicht weiter stört soll sich halt jeder schön die Birne zudröhnen

    Hanf als Nutzpflanze…leider nicht entdeckt in der DDR…sonst gäbe es die heute noch…oder was ? Dieser ewige Käse vom “Raubbau an der Natur”…das Narrativ vom Treibhauseffekt und fortschreitender Waldvernichtung ….ist doch allein durch die ESG-Compliance der zentralen Planer und durch die Konzern-Governance bereits perdue.

    Der Raubbau an den Resten menschlicher Freiheit bei uns…NUR DAS… ist das Thema heute und sobald staatlich sakrosankter Kiff auf der Blockchain auftaucht
    ist es eh gelaufen…Eine ” Grüne Erde” ohne Menschen ist aber allemal drin…

    Dieser ganze im “Einklang mit Gaia”- Bullshit ist halt für Leute die den Schuss nicht gehört haben. Es geht um universelle Kontrolle seitens der “Eliten”…um Bevölkerungsreduktion und um transhumane Neuerfindung für diejenigen die übrig bleiben….und um sonst gar nichts !!
    http://www.behindthegreenmask.com
    http://www.youtube.com/watch?v=o8-bcAwc28s

    1. Also ich muss mich schon echt wundern, das so viele vermeindlich aufgeklärte, selbst denkende Menschen, so “vernagelt” sind.

      So einen Schwachsinn übers Kiffen hab ich auch schon bei einigen anderen Seiten der (vermeindlich) selbst denkenden Menschen gelesen. Ein guter Test ob man WIRKLICH sachlich und nüchtern über ein Thema nachDENKEN kann und seine persönlichen Vorbehalte/Vorurteile revidiert, oder ob man genauso borniert ist wie die Tagesschaugläubigen denen man jeden Quatsch als Realität vorsetzen kann.

      Geht es bei dem ganzen Klimahype um den Schutz des Klimas? Nein, natürlich nicht!
      Dies ist wie so oft nur ein Vorwand um Dinge umzusetzen, damit die Masse es mit sich machen lässt. So wie wir alle überwacht werden müssen, weil es (mindestens zugelassen wenn nicht sogar mitumgesetzt) 9/11 gab. Oder wir gezwungen wurden zu jeder Menge Blödsinn weil ein angebliches Killervirus uns drohte alle dahin zu raffen.
      Nachdem die gewünschten Gesetze da waren und die Themen nicht mehr gebraucht wurden, sind sie einfach verschwunden..

      Das wir uns aber tatsächlich unseren Lebensraum zerstören (lassen) und daran etwas ändern müssen, ist doch offensichtlich. Die Vermüllung unserer Umwelt, die Art wie Agrarkonzerne wirtschaften, die Gifte die wir in der Natur verteilen etc pp. Kurzum die Zerstörung/Ausbeutung der Lebensgrundlage für Mensch und Tier damit einige wenige reich und “mächtig” werden.

      Doch was hat das alles mit der ENTKRIMINALISIERUNG der kiffenden Bevölkerung zu tun?? Diese ganze Hysterie wegen was jetzt genau?? Würde eine Droge der Bevölkerung zugänglich gemacht, die vorher nicht verfügbar war, könnte ich solche Gedankengänge verstehen.
      So ist es aber eine Tatsache, das jeder der kiffen möchte dies auch tut (und das sind deutlich mehr als man annehmen möchte, durch alle Gesellschaftsschichten hindurch), weil es überall verfügbar ist. Zum Nachteil der Kiffer war dies jedoch oft schlechte (weil gestreckt) Qualtität und manche Leute von denen der eine oder andere sein Zeug bezogen hat, würde man eher meiden wollen..

      Was sich ändern wird ist die Sichtbarkeit der Leute, die lieber entspannt einen Joint rauchen anstatt sich Alkohol in die Birne zu kippen. Denn das ist etwas, das Leute die regelmäsig dem Alkoholkonsum frönen gerne unterschlagen – Cannabis hat zwar seine Risiken (und das streitet auch keiner ab), die sind jedoch viel, viel geringer als die von Alkohol.

      Jeder der sich informieren möchte kann schnell herausfinden, das es komerzielle Gründe waren warum der Hanf verboten wurde. Da ging es genauso wenig um den Schutz der Bevölkerung wie bei Corona!

      1. Wenn der Iwan da ist, werden die Kiffer aller weggesperrt. Das mit dem Gesetzt ist nur ein Trick, damit die sich jetzt alle registireren, damit man sie später einfacher einsammeln kann.

        das hatte schon mal gut funktioniert. Wichtig ist, dass man die Leute schnell einfängt und remigriert. Wir sind noch nicht ganz sicher, ob nach Sibirien oder in die Wüste.

  2. @roc
    Soros hat schon in den 90ern die Aktivisten für medical marihuana in Californien unterstützt, wie auch viele andere “liberale” initiativen. Auch Barry Goldwater, right wing republican, war damals pro cannabis. Daraus eine Agenda zum “Transhumanismus” zu konstruieren ist Unsinn.
    Was das “Zudröhnen” betrifft sind Alkohol und Pharmaka weitaus üblere Stoffe als Cannabis und richten entsprechend größeren gesundheitlichen und sozialen Schaden an. Man kann nur hoffen, dass Alkies und Pillenschlucker jetzt eher auf legales Gras zurückgreifen, ihrer eigenen Gesundheit zu liebe.
    Was den massenhaften Nutzhanfanbau betrifft wird der ohne Frage kommen, wie schon immer in Not,-und Kriegszeiten, denn auf solche steuert Europa gerade blindlings zu…

  3. @Tom
    04/04/2024 at 12:23
    “Meinungen sind wie Arschlöcher…lieber Tom…jeder hat eins” ( Karl Kraus )

    Stoffe als solche ( Die Dosis macht das Gift ) richten weder
    gesundheitliche noch soziale Schäden an…es sei denn das läge in einer Absicht X

    Eine “Transhumanismus-Agenda” ist ganz genau kein Unsinn…sondern ein planerisches Verbrechen um das bankrotte westliche Fiat-Geldsystem auf neuer Kontroll-Ebene zu resetten. Es ist eine globale Wannsee-Konferenz 2.0 ” in the making”

    ” Im Osten schenkt der Führer den Juden einen Bauernhof”
    Hat damals jeder geglaubt einschließlich der Juden selber

    Immer dieselbe Agit-Prop-Scheiße unter wechselnden Vorzeichen
    aber HEUTE ( Covid-Klima-Ukraine etc ) besser zu Durchschauen als früher

    Zu viele unnütze Esser auf dem Planeten…Weg damit !
    Lausche dem WEF-Chef-Philosophen Yuval Noah Harari
    http://www.youtube.com/watch?v=Ex3_brOUdpA

    “Legales Gras” = ” Lauterbach Gold” = Top mit mRNA-Impfe
    Das ist Cloud-Connectivity mit AI-Blockchain-Protocol = Finger weg !!!

    In Not und Kriegszeiten ist es gefälligst der Job der Plebs einfach ” Abzukratzen”
    (Satanic Blood Sacrifes ) oder kennst Du einen friedlichen Hanfbauer im Dresdner Feuersturm ? http://www.armstrongeconomics.com/world-news/taxes/how-to-destroy-a-nation-in-2-generations/

  4. Wir haben es geschafft, jubel, und Sie, Herr Broeckers, haben daran einen Löwenanteil! Ich habe Ihr Hanf-Buch gerade meinem Patensohn zum Geburtstag geschickt. Wenn wieder Geld vorhanden ist, werde ich weitere Exemplare an Schlüsselpersonen verschenken… “Then PEACE will guide the plane, and LOVE will steer the stars!”

  5. Es gibt auch Leute, die rauchen einen Joint, bevor sie brutal werden. Die Vorstellung, daß Cannabis stets sanftmütig macht, ist schon grundfalsch.
    Die Dauerkiffer leiden zumeist an einem Realitätsverlust. Der Konsum läßt sie in den Glaube, den tollen Durchblick zu haben, und im nüchternen Zustand werden sie kleinlaut. Der Unterschied zum Alkohol ist nicht so groß.
    Vor allem kommt nur das raus, was drinnen ist. Und das ist oft sehr wenig, auch wenn man es selber für Gold hält.
    Konzentrationsmangel, Realitätsverlust, Abhängigkeit, Unruhe, Depressionen während der Wachphasen, da kommt einiges zusammen. Die meisten kennen keine Selbstbeschränkung.
    Auch Cannabis ist eine Einstiegsdroge. Das weiß ich sehr genau aus eigener Erfahrung.
    Die Legalisierung wird viele neue soziale Probleme mit sich bringen.

  6. @Lutz
    Welche neuen Probleme soll es bringen, wenn Gras entkriminalisiert wird? In Holland, wo es seit 30 Jahren legale Cofffeshops gibt, wird WENIGER gekifft als in Deutschland. Das Strafrecht ist kein geeignetes Mittel zur Drogenerziehung.
    @roc
    Was der WEF-gekaufte Flachphilosoph da erzählt mag seine Hoffnung sein, wird aber gnadenlos schiefgehen. Und was entkriminalisiertes Cannabis mit Lauterbach & Covid zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
    Klar ist: die Prohibition macht mehr Schaden als Nutzen und es ist vernünftig, sie abzuschaffen, Insofern kann man die ansonsten katastrophale Ampel-Koalition ausnahmsweise mal loben.

    1. Drogen sind eine Flucht aus der grauen Realität. Und diese ist erschreckend grau. Wer keine Perspektive bieten kann, legalisiert Drogen.

      Was sie vortragen, sind Stereotype.

      Wären Drogen tatsächlich heilsbringerisch, ungefährlich, erleuchtend, warum stürzen die Konsumenten sozial ab?

      1. So viel Ignoranz, das ist schon einen Dunning Kruger wert.
        Ein Gramm Indicagras, zusammen mit ein paar psilocybinhaltigen Trüffeln – und schon hat man eine Vollspektrum-Energiearbeit am Start, von der man stundenlang profitieren kann. Und am Montag geht’s kuriert zurück an die Arbeit, wider alle Klischees.

  7. Der herrschenden Politik spreche ich jede gute Absicht ab – das wurde auch hier im Blog gut dokumentiert.
    Den einzig erkennbaren Grund für den Sinneswandel hat Lauterbach selbst angesprochen, wenn auch im anderen Zusammenhang: Kriegstauglichkeit des deutschen Gesundheitswesens.
    Zugedröhnt kämpft und stirbt es sich leichter.

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