2,5 Kilo taz-Geschichte

Dass in den letzten Wochen hier im Blog nichts erschienen ist,  lag an einem Projekt, das mich wie man neudeutsch sagt 24/7 beschäftigt hat. Die taz feiert im Herbst 40. Geburtstag und weil ich schon zum 10. Geburtstag in einem dicken Wälzer die erste Dekade der Zeitung dokumentiert hatte (Die taz – das Buch, Zweitausendeins 1989) wurde mir angetragen, dies jetzt für die ersten vier Dekaden noch einmal zu tun. Heute konnte  ich in der Zeitung den Abschluss des Projekts vermelden:

“Am Freitag haben wir die finale Freigabe erteilt: der Druck von „40 Jahre taz – Das Buch“ konnte anlaufen. Auf 400 Seiten und im Großformat (270 x 370 mm) präsentiert das Werk vier Jahrzehnte taz- und Weltgeschichte.

Neben Faksimiles von taz-Seiten, die Geschichte geschrieben haben, dokumentiert das Buch mit zahlreichen Fotos nicht nur die Highlights aus 40 Jahren, sondern auch den ganz normalen Alltagswahnsinn in der Redaktion. MitarbeiterInnen aus allen Phasen der taz haben geschrieben, über das Innenleben der einst „größten Schülerzeitung der Welt“ und die Titel, Themen und Temperamente, die sie groß gemacht haben.

Dieses Buch zu stemmen war ein Herkules-Job – nicht nur, weil es gebunden knapp 2,5 Kilo auf die Waage bringt, sondern weil 400 Seiten für 40 Jahre taz viel zu wenig sind. Es galt, eine Auswahl zu treffen: aus über 500.000 taz-Seiten seit der ersten Nullnummer im September 1978 und den etwa 2.000 Menschen, die seitdem hier gearbeitet haben.

Nur ein sehr kleiner Teil konnte in Wort und/oder Bild berücksichtigt werden. Trotzdem ist das Buch – wie uns ein externer Lektor bescheinigte – „100 Prozent taz-typisch: 50 Prozent bisschen lahm, 50 Prozent großartig“. Das können sich die verantwortlichen Redakteure (Stefan Reinecke und ich) jetzt gegenseitig in die Schuhe schieben, denn an den tollen Fotos (Redaktion Isabel Lott) liegt es sicher nicht. Der Band erscheint im September, kann schon ab Mitte August im taz Shop bestellt werden und wird auch im allgmeinen Buchhandel erhältlich sein: 40 Jahre auf 400 Seiten für 40 Euro.”

6 Comments

  1. Lieber Mathias,
    Du bist ein Kapsele, wie man so auf schwäbisch sagt. Wer außer Dir hätte das so gekonnt? Herzliche Grüße Bernhard

    1. Das ist kein lesenswerter Kommentar, sondern eine Menge Bullshit, wie bei den “Sciencefiles” üblich.

      Zitat: “Eine Abschiebung, so wird suggeriert, stelle einen Rechtsbruch, eine Beschneidung des Asylrechts dar, weshalb es notwendig sei, zivilen Ungehorsam zu leisten.”

      Mumpitz. Das wird keineswegs suggeriert. Es wird allenfalls suggeriert, dass es unrechtmäßige, willkürliche und menschenunwürdige Abschiebungen gibt, gegen die ziviler Ungehorsam angebracht ist. Das mag man anders sehen – bei “Sciencefiles” darf man das erwarten, dort darf man jede Menge Unsinn erwarten, etwa ein “Forschungsprojekt gegen Genderideologie” und es wird “kritisches Denken” propagiert, aber bitte nicht, wenn es der eigenen Ideologie widerspricht -, ist aber für kritische Geister (sic!) legitim.

      Zitat: “Einmal davon abgesehen, dass die Tageszeitung mit diesem Anfall von Schreibwahnsinn die eigene Ansicht, alle Asylbewerber seien gleich und jeder der nach Deutschland komme, habe das unbegrenzte Recht des Aufenthalts zum Besten gibt, ist die Anleitung zum Ungehorsam das Dokument eines vollkommen missverstandenen Rechtssystems, das man an Unwissenheit kaum überbieten kann.”

      Beides ist falsch. Die “taz” hat sicher keine “eigene Ansicht”, sondern “taz”-Autoren haben unterschiedliche. Ich bezweifle, dass auch nur ein einziger die Rechtslage sämtlicher Asylbewerber für “gleich” ansieht. Und ziviler Ungehorsam richtet sich immer gegen das herrschende Rechtssystem, was denn sonst? Sonst wäre er ja sinnlos.

      Und so weiter – das ist kein ernstzunehmender Beitrag zur Diskussion.
      An der “taz” gibt es im Übrigen jede Menge zu kritisieren, die Zeitung hat sich, wie so viele andere auch, in den letzten Jahren sehr negativ entwickelt. Die klare Distanzierung von NATO und allem, was dazu gehört, ist nicht mehr oder zumindest nicht mehr klar erkennbar.

  2. Was ins Museum gehört wie die TAZ hat museale Eigenverbrämung absolut verdient. Ich freu mich schon auf die 250 Kilo-Packung.
    Die 2,5 Kilo sind als Dr. Feelgood-Sitzgelegenheit erstmal gut für die
    Cuvry-Brache in Berlin-Kreuzberg
    https://www.youtube.com/watch?v=5CWrVw5f8W4
    https://www.youtube.com/watch?v=9LQ6wiDYamo
    im Regal neben MEW-Dietz-Verlag..den Kursbüchern..MÄRZ-Verlag ..2001 Editionen und Bildband ” 50 Jahre DDR” macht der Band auch echt was her….
    ersetzt glatt jede Büchertapete….Eine zum Leser hin klappbare Hohl-Version mit
    inside-Steinhäger-und Stonsdorfer-Miniaturen wie bei Marcel Reich-Ranicki
    kommt hoffentlich noch 🙂

    Die TAZ hat ihre Verdienste…70ziger/80ziger…
    in den Nuller-Jahren ging die Luft dann komplett raus
    “Question Authority – Think For Yourself” wird sich anno 2018 zivilisationsrettend abseits der TAZ und abseits des DDR-GroKo-Aufgusses in Berlin-Mitte vollziehen müssen…und das tut es auch. “Den EZB-EU-Ochs-und Esel-Sozialismus in seinem Lauf hält die TAZ schon lang nicht auf”

  3. @Maria T.G.
    31/07/2018 at 22:12
    “Was einmal segensreich und enorm demokratiefördernd war…TAZ
    70/80 ziger…. kann ein halbes Jahrhundert später das genaue Gegenteil sein”

    Nehme ein Beispiel aus dem Elfenbeinturm :
    https://www.welt.de/kultur/article178840510/Juergen-Habermas-Die-Mitveranwortung-linker-Denker-am-Rechtsruck-in-Deutschland.html

    und so hat zwangsläufig der Liberal-Konservative…der nicht in Besitzständen
    des ost-elbischen Junkers oder des Adels denkt…und der aus Mangel an Reflexionsniveau öfter auch mal “Rechtspopulist” oder gar ” Nazi” genannt wird… den Job der Ratio– den Job der Aufklärung– und den Job einer Verantwortungsethik ( Bewahrung unserer freiheitlichen Rechtsordnung ) übernommen….was auch einige selbstreflektierende Linke alter Schule mit einschließt….in keinem Fall jedoch die aktuelle Mehrheit der Compliance-Blockflöten aus Schwarz-Rot-Grün

    https://twitter.com/achgut_com?lang=de
    https://twitter.com/nachdenkseiten?lang=de
    https://twitter.com/markus_krall?lang=de
    https://twitter.com/HansWernerSinn
    https://twitter.com/swagenknecht?lang=de
    https://twitter.com/steinhoefel?lang=de
    https://twitter.com/tichyseinblick?lang=de

    Soll ja auch Leute geben die sich hier wohlfühlen
    https://twitter.com/junckereu
    https://twitter.com/angelamerkeicdu?lang=de

    1. @Gabor,
      ich bin weder bei Twitter noch bei anderen sozialen Medien. Aber davon abgesehen: Ich würde auch nichts des von Ihnen Genannten empfehlen. Ich selbst lese und kommentiere lieber bei der Propagandaschau, da werden viel interessantere Sachen gebracht als das, was Sie als alternativ ansehen. Herrn Bröckers Texte hingegen sind sowohl alternativ als auch – durch seinen herrlichen Humor – eine Labsal fürs Gemüt.

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