Die Seifenoper des Abstrusen geht weiter. Heute berichten die Hofschreiber des Barons “Wie er leidet. Wie er kämpft”:
“Zu Guttenberg leidet. In diesen Tagen ist der sonst als Stilikone auftretende Mann zu beobachten, wie er eingefallen und stoppelbärtig auf einer Pressekonferenz erscheint.(…) Wie hält der Mann das aus? Wie kämpft er gegen sein Leid? Am Samstag spreche ich mit zu Guttenberg, der daheim im Kreise seiner Familie sitzt. Er wirkt gelöst und ruhig, sagt: „Ich freue mich über die wunderbare Unterstützung einer großartigen Familie.“ Damit ist vor allem Ehefrau Stephanie zu Guttenberg gemeint. Sie fängt ihn auf. Sie erfährt unmittelbar jede Einzelheit des Leids ihres Mannes.(…) Diese Frau setzt Karl-Theodor zu Guttenberg in seinen schwärzesten Stunden wieder in die Spur.Das braucht er derzeit. Die ständigen Anschuldigungen und Beschimpfungen verletzen einen Star, zu dessen Wesen besonders die Eitelkeit gehört. Durch die Fehler seiner Doktorarbeit ist er zur Selbsterniedrigung gezwungen. (“Bild”)
Da haben wir den “Star” als arme Wurst: eingefallen, stoppelbärtig und schwer leidend; den Familienvater, der nur noch im Kreise seiner Lieben gelöst und ruhig entspannen kann, und die Frau – “Die handfeste, von ihrer schwedischen Heimat geprägte Adlige wirkt nur wie Barbie – sie ist es nicht.” – die wie keine andere das Leid ihres Mannes kennt und ihn wieder aufrichtet. Hach… Und all dieses “Leid” nur wegen ein paar “Fehlern”, wegen ein bißchen “Schummeln”. Und jetzt nennt der Nachfolger des abgetauchten Doktorvaters ihn auch noch unmißverständlich einen “Betrüger” und seine Behauptung, völlig unabsichtlich getäuscht zu haben, “Realitätsverlust”.
In der Tat kann jeder Gutachter, jeder Richter, ja jedes Erstsemester mit einem Grundkurs in “Wissenschaftlicher Arbeit”, auf den ersten Blick den Vorsatz erkennen, der bei der Komposition dieser Dissertation aus zusammengeklauten Materialien geherrscht hat, weshalb wir hier schon am 16.2. vermerkten, dass sich Guttenberg mit seiner Selbstverteidigung ins Knie geschossen hat: “Entweder ist er blöder als die Bundeswehr erlaubt, weil er Dutzende von Fremdzitaten nicht von seinem eigenen Text unterscheiden konnte; oder er hat sich wissentlich mit fremden Federn geschmückt und die Universität und die Öffentlichkeit getäuscht.” Also entweder Betrüger – oder wegen schwerer kognitiver Dissonanz ein Fall für den Psychotherapeuten. Tertium non datur kann man als latinisierender Hochstapler zu diesem klaren Entweder-Oder sagen, was freilich heißt: auf keinen Fall Minister.
Selten bei einer Rücktrittsaffäre lagen die Karten so klar und offen auf dem Tisch. Das zu Guttenberg noch im Amt weilt, ist allein dem Realitätsverlust seiner Hofschreiber bei Bild & Co. geschuldet, die ihr Publikum über diese fatale Alternative – kriminell oder bekloppt- hinwegtäuschen. Angela Merkel und die CDU-Parteistrategen und spielen dabei mit, weil sie wegen der anstehenden Wahlen die Opferung des Noch-Volkshelden, ein Ende mit Schrecken, nicht riskieren wollen. Deshalb wird das Thema auch nach dem Aschermittwoch nicht verschwinden – solange bis die Kanzlerin oder Guttenberg selbst die Konsequenzen ziehen.
sueddeutsche.de, die den Stein schon ins Rollen gebracht hatte, hält weiter drauf:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/peter-haeberle-guttenbergs-verzweifelter-doktorvater-1.1065414
Häberle, der missbrauchte Doktorvater G’s.
Es ist nicht nur “abstrus”, sondern regelrecht zynisch, jemandem wie Guttenberg, der doch Tag für Tag für das u n s ä g l i c h e Leiden der Menschen in Afghanistan verantwortlich und ein Mitverursacher ist, derart zum Leidensmann zu stilisieren.
Hier Beispiele für das, was immerfort auch(!) im Namen Guttenbergs mit unglaublich verarmten und um ihren Lebensunterhalt ringenden Menschen gemacht wird: http://news.antiwar.com/2011/02/24/nato-helicopter-kills-five-afghan-civilians-including-two-children
und
http://uruknet.com/?p=m75388&hd=&size=1&l=e
Wer sich f ü r Guttenberg ausspricht – und damit meine ich nicht die eher fachliche Diskussion zu seiner Promotion, sondern das Beklagen, daß dieser Mann derart “verfolgt” werde und nun unter der schlechten Presse “leide” – macht sich zum Mittäter dieses täglichen TERRORs des Guttenberg und seinesgleichen, von dem Millionen afghanischer und pakistanischer Bürger permanent bedroht sind oder zum Opfer fallen.
Zu Jörg:
Sie machen eine andere Diskussion auf. Wenn Sie Politiker aufgrund der von den Regierungen betriebenen Politik bewerten, müssen Sie alke entsorgen! Gerade weil G. Hierfürcsteht und dennoch nachhaltiger als irgend ein anderer Politiker attackiert wird, muss es einen anderen Grund geben, wodurch er sich im Unterschied zu seinen ebenfalls völkermordenden Kollegen unbeliebt gemacht hat. Denken Sie mal darüber nach, was das wohl sein könnte und in wessen Interessen die von Ihnen zurecht angesprochenen Sauerein ablaufen, dann sind Sie der Antwort sehr nahe…
@Iltraviata am 27.02.2011 um 21:45 Uhr
Ich muß Ihnen zunächst einmal widersprechen: Das Thema war “Kriminell oder bekloppt – Tertium Non Datur”. Und ich votiere eindeutig für ersteres (“Kriminell”). Leider muß ich außerdem auch ein bißchen für “bekloppt” votierten. Denn wenn wir vor einer Woche auf http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/guttenberg-verzichtet-dauerhaft-doktortitel-1133318.html lasen: “Er entschuldigte sich bei allen, die er durch seine Fehler verletzt habe – auch bei seinem Doktorvater. ‘Ich stehe auch zu dem Blödsinn, den ich geschrieben habe.’ Er habe aber nicht bewusst getäuscht” – dann ist das schon DUMM! Denn da beleidigte er ja seinen Doktorvater auch noch damit, daß dieser eine Promotionsschrift durchgewunken habe, die “Blödsinn” war. Und diese Beleidigung machte Guttenberg aus Doofheit (und aus Rücksichtslosigkeit) – aber sicher nicht bewußt. Wenn er etwas Grips (und Herz) gehabt hätte, hätte er doch gesagt, daß seine Promotionsschrift wirklich toll gewesen wäre – nur leider müsse er zugeben, daß er sie ein bißchen zusammengeklaut habe. Dann hätte er auch seinen Doktorvater geschont. Aber dafür reichte es nicht bei Gutti.
Sie, Iltraviata, votieren allerdings für das Dritte (“Tertium Non Datur” = ein Drittes gibt es nicht/ist nicht gegeben). Und da widerspreche ich Ihnen. Denn sie wollen sagen, Guttenberg sei nur Opfer eines Medienrummels. Und das trifft einfach nicht zu! Sein abartiges Verhalten der Vergangenheit wurde nicht vom heutigen Rummel unserer gelenkten Medien verursacht.
Ich räume Ihnen, Iltraviata, allerdings ein, daß dieser Medienrummel von SPIEGEL, Süddeutsche usw. genauerer betrachtet werden muß und der Erklärung bedarf:
In der Tat haben unsere gelenkten Medien nicht die WAHRHEIT im Sinn. 40 Jahre lang hatten sie an der grausamen ägyptischen Militärdiktatur nichts auszusetzen. Und auch jetzt – nachdem sich die Militärdiktatur in Ägypten stabilisiert hat, schweigen sie wieder – so wie in den Jahrzehnten zuvor.
Warum also wenden sich die US-israelischen Huren SPIEGEL, Süddeutsch, Stern & Co nun gegen Gutti? Sie tun dies m. E. (“meines Erachtens”) deswegen, weil Merkel und Gutti zwar genauso willfährige Püppchen des US-israelischen Imperiums sind, wie Özdemir und Steinmeier. Aber Özdemir und Steinmeier kommen aus ‘Verräterparteien’. Die SPD ist eine Verräterpartei sein fast schon 100 Jahren. Und die GRÜNEN sind dies seit dem Tod von Petra Kelly bzw. der Installation von diesem Cohn-Bendit.
Westerwelle stieß dem Imperium schon übel auf, weil er als damals frischgebackener Außenminister, der in Deutschland eine Antritts-Pressekonferenz abhielt, sich dem unverschämten Verlangen nicht beugen wollte, diese nun auf ENGLISCH abzuhalten. Was zogen die gelenkten Medien damals über ihn her! Kein ein französischer, italienischer, griechischer oder schwedischer (usw.) Außenminister hätte anders als in der Landessprache gesprochen. Völlig undenkbar!!!
Westerwelle wollte auch den Abzug der Bundeswehr auf Afghanistan spätestens im Jahr 2012 festschreiben. Auf Wikileaks erfuhren wir dann, daß die GRÜNEN und SPD der US-Diktatur sofort signalisierten, daß sie für einen zeitlich unbeschränkten Angriff der Bundeswehr auf die Afghanen seine – bzw., daß Israel und die US-Diktatur dies selbst entscheiden sollten.
Christoph Hörstel schrieb noch vor etwa einem halben Jahr, daß Guttenberg der “Wunschkandidat der CIA” sei. Das war damals auch richtig. Aber dessen ‘Restpartei’ und die FDP stört das Imperium. An der Spitze der FDP (die ich durchaus nicht mag!) hätte das US-israelischer Imperium auch lieber den Honduras-Gerhardt als den Westerwelle.
Es geht dem Imperium also nicht um Guttenberg s e l b s t (der ja durchaus ein williger Özdemir oder Steinmeier ist – “mach mir den Özdemir!”) sondern es geht darum die willfährigen Verräter “ROT-GRÜN” an die Macht zu bringen.