Atemlos in Douma

Robert Fisk in Douma, Foto: The Independent

Der legendäre Nah-Ost-Reporter Robert Fisk,  in Großbritannien als Auslandskorrespondent des Jahres mehrfach ausgezeichnet, ist auf eigene Faust nach Douma gereist, um die Wahrheit über den angeblichen Giftgasanschlag herauszufinden. Er suchte das unteriridsche Krankenhaus auf, aus dem die Videos von Kindern mit Sauerstoffmasken stammten, die von den “White Helmets” als Beleg für einen Chemiewaffenangriff in die Welt gesetzt wurden. Als erster Journalist überhaupt sprach Fisk mit dem Leiter der Klinik, Dr. Rahaibani:

“I was with my family in the basement of my home three hundred metres from here on the night but all the doctors know what happened. There was a lot of shelling [by government forces] and aircraft were always over Douma at night – but on this night, there was wind and huge dust clouds began to come into the basements and cellars where people lived. People began to arrive here suffering from hypoxia, oxygen loss. Then someone at the door, a “White Helmet”, shouted “Gas!”, and a panic began. People started throwing water over each other. Yes, the video was filmed here, it is genuine, but what you see are people suffering from hypoxia – not gas poisoning.”

Also: Aufgrund starker Winde wehten in der Nacht zum 8. April aus den Trümmern der seit langem bombardierten Stadt Staubwolken in die Keller und Unterstände der Bevölkerung und die Menschen kamen zur Klinik, weil sie an Atemnot litten. Nicht an Gasvergiftung. Bis ein “White Helmet” an der Tür “Gas” schrie und eine Panik auslöste, sodass die Patienten sich mit Wasser übergossen. Diese Bilder zusammen mit der Behauptung, es handele sich um Giftgasopfer, wurden dann von den McMedien-Outlets weltweit verbreitet und dienten Trump, May und Macron als Begründung für den Bombenangriffe vom Wochenende.
Es scheint, als könnten wir der bekannten Kategorie der “False Flag”- Operation eine neue Art, die “Fake False Flag”, hinzufügen, was immerhin den Vorteil hat, dass niemand wirklich vergiftet werden muss, um anderen einen Gifteinsatz in die Schuhe zu schieben. Im Zeitalter der Fake News reicht das völlig aus, weil ohnehin niemand mehr recherchiert und die journalistischen Laptop-Bomber zum Angriff blasen wenn es befohlen wird.  Jetzt dürfen wir gespannt sein, wie sie aus der sicheren Deckung ihres Schreibtischs auf diese Enthüllungen reagieren und “Experten” aus geheizten Amtsstuben und luxuriösen Think-Tanks auffahren, um diese Vor-Ort-Recherchen zu widerlegen. Die Giftgas-Wochen bei McMedien gehen in eine neue Runde….

Auch auf Rubikon erschienen

3 Comments

  1. Fake False Flags sind beliebt, weil an der Oberfläche moralisch weniger verwerflich.
    Daß es in der Konsequenz dann anderswo zu vielen echten Toten führen kann, drauf gepfiffen. Solche Aktionen sind aktuell wieder sehr modern, aber bestimmt genau so alt wie “normale” False Flags, also π x Daumen 10000 Jahre.
    Wie sonst sind all die Zwischenfälle zu erklären, wo nachweislich “Crisis Actors” und “Directors” zum Einsatz kamen.
    Am Breitscheidpatz zum Beispiel.

  2. Ich denke nicht das sie versuchen zu wiederlegen, sondern über Themen wie Humanität und Menschlichkeit das Ganze in eine andere Richtung lenken werden. So nach dem Motto, “Auch wenn es noch nicht erwiesen ist das Assad hinter diesem “Anschlag” steckt, so mußte doch gehandelt werden, da wieder einmal die berühmte “Rote Linie” überschritten wurde”. Das kommt dann aus dem Munde derjenigen, welche den Konflikt in Syrien erst erschaffen haben. Es grenzt schon an Hohn wenn man hört, mit welcher Chuzpe diese Leute von Humanität und Menschlichkeit reden. Die Gleichen welche im “Krieg gegen den Terror” kein Problem damit haben, Millionen Unschuldige zu töten. Aber lehnen wir uns zurück, denn wir sind ja zum Glück diesesmal auf der Seite der “Guten”. Wie heißt es so schön, “Aller guten Dinge, sind Drei!”.

  3. Die neuen westlichen Kriege von „Staatsmännern“ befohlen, die noch nie an einem Krieg teilgenommen haben, ja die noch nicht einmal echte Kriegsfolgen beobachten mussten. Diese Herrschaften werden in den USA “Chickenhawk” genannt. Die Website der New Hampshire Gazette nennt in ihrer Hall of Shame britische und US-amerikanische Chickenhawk, für deutsche Chickenhawk – wie Joschka Fischer – fehlt eine vergleichbare Aufstellung leider.

    Die Kriege werden von meist „eingebetteten“ Journalisten begeistert begleitet, die ebenfalls noch nie an einem Krieg teilgenommen haben oder auch nur Kriegsfolgen beobachteten. Statt dessen verlassen sich diese „Journalisten“ auf die Auskünfte der offiziellen NATO-Pressestellen. Was das mit Journalismus zu tun hat, ist mir schleierhaft. „Echte“ Journalisten wie der Brite Robert Fisk, recherchieren Informationen aus erster Hand, beobachten und beschreiben direkt Kriegsfolgen, wurden (und werden) mehr als einmal beschossen. Sie sind meist eindeutige Kriegsgegner und kommen zu ganz anderen Schlussfolgerungen als die Edelfedern unserer Qualitätspresse.

    Ich kann jedem nur empfehlen, die Bücher von Robert Fisk zu Nahost zu lesen, es lohnt sich. Ausgezeichnet recherchiert, mutig und angesichts seiner Beobachtungen sehr zornig.

    Empfelen möchte ich besonders “The Great War for Civilisation – the conquest of the middle east”.

    Und ein Zitat von Herrn Fisk: “Ein Journalist hat die Macht herauszufordern, … insbesondere falls Regierung und Politik uns in den Krieg führen, falls sie entschieden haben, zu töten, so dass andere sterben werden.”

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Die Realität sieht aber, s.o. anders aus.

Leave a Reply to Ramatze Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *