Real Game Of Thrones: Win-Win-Win im Königreich Syrien


Wie zu erwarten war, lies König Donald nicht lange auf sich warten, bis er auf die jüngste Volte im Russiagate-Zirkus – Hillarys Attacke gegen die Anti-Kriegs-Kandidatin Tulsi – reagierte und den 66 Millionen “Follower” genannten  Untertanen, die ihm auf ihren Zwitschergeräten folgen, schlicht mitteilte: “Hillary ist verrückt geworden.”  Zwar waren die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge sowie Sinn und Unsinn bei Donald bekanntlich fließend und niemand im Königreich konnte wirklich einschätzen, was er nun schon wieder meint und ob er morgen nicht das Gegenteil zwitschert, in diesem Fall aber stimmten ihm die allermeisten zu: was die verbiesterte “Königin der Kriegstreiber” da veranstaltete war einfach nur crazy. Und kam als Bumerang umgehend zurück: Tulsi gewann über Nacht 50.000 neue Follower.
Unterdessen stößt der von Donald angeordnete Rückzug seiner Legionäre aus dem Königreich Syrien allenthalben auf harsche Kritik, vor allem weil er den zuvor als Söldner angeheuerten Stamm der Kurden damit im Stich gelassen hätte. Hillary und die anderen Kriegstreiber im Königreich, die man “Neocons” nannte, vergossen reichlich Krokodilstränen über diesen “Verrat”, mit dem sich Donald freilich nur in eine mehr als 100-jährige Tradition der großen Mächte einreihte, die den sehr tapferen aber stets  zerstrittenen Stamm der Kurden für ihre Zwecke mißbrauchten – und dann gnadenlos fallen liesen.
Auf die Idee, den syrischen König Assad mit Gewalt zu beseitigen, waren der Friedhofsnobelpreisträger Obama und seine Vizekönigin Hillary gekommen, denn Assad hatte sich geweigert, durch sein Land eine Leitung legen zu lassen – für schwarzes und gasförmiges Gold aus dem Reich der wahabitischen Wickelmützen, der Verbündeten des exzeptionalistischen Königreichs. Stattdessen wollte er seinen Nachbarn, den schiitischen Wickelmützen des Königreichs Iran, erlauben,  eine “Pipeline” genannte Leitung ans Mittelmeer zu verlegen, um Rohstoffe an das energiehungrige Europa zu verkaufen – und auch  dem Reich des Ultrabösen, das schon eine Leitung namens “Blue Stream” bis in die Türkei verlegt hatte, wollte König Assad dieses lukrative Geschäft ermöglichen.
Das ging Obama und Hillary zu weit, und so heuerten sie mit dem Geld der Wahabiten eine Horde “heiliger Krieger” an, die sich “Al Qaida” oder “Al Nusra” nannten und für einen Kampf gegen König Assad, der es mit dem “Heiligen” nicht so hatte, besonders geeignet schienen. Zwar handelte es sich bei diesen auch “Jihadisten” genannten Horden eindeutig um durchgeknallte Terroristen, da man sie nun aber als Söldner angeheuert und bewaffnet hatte und als exzeptionalistisches Königreich mit solchen Kopf-ab-Barbaren eigentlich niemals zusammenarbeitet, wurden sie von den Herolden und Lautsprechern in “moderate Rebellen” umgetauft. Auch die Kurden im Nordosten Syriens wurden als “Rebellen” angeheuert, sie hatten mit den barbarischen Kopf-ab-Wickelmützen zwar nichts am Hut, erhofften sich aber nach  einem Sieg über Assad ein Stück seines Landes zu ergattern, um endlich ihr eigenes Königreich zu gründen. Ähnliches hatten aber auch die durchgeknallten Jihadisten im Sinn und kaum waren sie von den unsichtbaren Meistern aus Washington mit reichlich Waffen und Material ausgestattet worden, begannen sie, ihren eigenen “Gottesstaat” zu gründen, der “IS” genannt wurde. Und so begann die schöne “regime change”-Idee von Hillary und Obama von Anfang an nach hinten loszugehen – und war dann endgültig erledigt, als König Assad Hilfe aus dem Reich des Ultrabösen anforderte und fortan die formidable  S-400-Kampfdrachenabwehr  seinen Luftraum sicherte, womit die bevorzugte Kriegsstrategie der Exzeptionalisten – wehrlose Länder auf Parkplatzniveau zu bombardieren – ausgeschaltet war.

Der tapfere General Flynn, der als Chef der militärischen Meister der Intelligence dieses Debakel früh hatte kommen sehen und seine damalige Außenministerin Hillary wie auch den regierenden Friedhofsnobelpreisträger mehrfach gewarnt hatte, die wahabitischen Söldner weiter zu fördern und mit Waffen auszustatten, wurde dann bekanntlich von seinen Dienstherrn gefeuert. Und von König Donald nach seiner Inthronistaion gleich als erster Sicherheitsberater wieder eingestellt wurde – um nach  kaum einem Monat als erstes Opfer des Putin-Nazi-Russiagate-Zirkus wieder entlassen zu werden. Im Hintergrund freilich, so war zu hören, soll er als Kenner der Region Donald weiter beraten haben – und hat womöglich, wie es sich auf internationalem diplomatischen Parkett gehört, auch diskret mit allen beteiligten Parteien über eine Lösung gesprochen. Auch mit dem Ultrabösen persönlich, den alle nur “Putin” nannten, und der als diplomatischer Großmeister im geopolitischen Schach galt. So wurde offenbar ein Win-Win-Win-Plan ausgeheckt:  Donalds Truppen ziehen ab, dürfen aber ihre Stützpunkte im benachbarten Reich des Großsultans Erdogan behalten. Den wiederum läßt man ein Stück nach Syrien vordringen um die Kurden unter Druck zu setzen, die er vernichten will und die nun  nahezu wehrlos sind. Ihren tapferen Kriegern aber bietet König Assad jetzt an, Teil seiner Armee zu werden und so vor türkischen Übergriffen geschützt zu sein. Sodann wird eine nunmehr komplett syrische Armee die Landesgrenzen sichern und die Truppen Erdogans müssen sich wieder zurückziehen, weil der Großsultan nunmehr keinen kurdischen Staat an seiner Südgrenze mehr zu befürchten hat. So bleibt das Territorium des syrischen Reichs unversehrt wie es das Völkerrecht ja ohnehin  vorsieht. Erdogan, der gerne noch eine Pufferzone einheimsen möchte, wurde von Putin schon in den Kreml bestellt, um ihm diesen Landgewinn abzuschminken. Verlierer sind, außer den Exzeptionalisten, einmal mehr die tapferen Männer und Frauen vom Stamm der Kurden, die sich für ihre Illusion eines eigenen Königreichs mit der falschen Seite – dem verlogenen und korrupten “Wertewesten” – eingelassen haben. Nun werden sie sich daran erinnern, dass es ihnen als Minderheit unter Assad wenn auch nicht gut, so doch sehr viel besser ging als ihren Cousins in der Türkei, die der Großsultan gnadenlos verfolgt und einsperren läßt.

Die Herolde und Lautsprecher, die die “Kopf-ab”-Jihadisten jahrelang als “moderate Rebellen” hochgejubelt und den gewählten König Assad als “blutigen Diktator” runtergeputzt hatten – nachdem er zuvor, als man mit ihm noch wegen der “Pipeline” verhandelte, stets als “sympathischer Augenarzt” porträtiert worden war, der sogar in London studiert hatte –  schienen angesichts dieser in geheimer Diplomatie ausgehandelte Win-Win-Win-Strategie erst einmal völlig überfordert. Man hatte ihnen noch keine neuen Textbausteine geliefert und so faselten sie über den “Völkerrechtsbruch” durch die Truppen des Großsultans und hatten schon völlig vergessen, dass ja auch die Truppen des exzeptionalistischen Königreichs und ihres “Nato” genannten Kampfverbandes illegal in Syrien sind und permanent das Völkerrecht brachen. Zu allem Überfluß meldete sich dann auch noch die völlig ahnungslose Kriegsministerin der Königin Angela zu Wort, die man nur “AKK” nannte, und empfahl die Fortsetzung des Völkerrechtsbruchs in Form einer “europäischen Sicherheitszone”. Anders als König Donald hatte sie einfach noch nicht geschnallt, dass dieser Krieg nicht  mehr zu gewinnen ist – und man sich besser dafür feiern läßt, die Soldaten heim zu holen und das  Morden zu beenden, anstatt  weitere Truppen in eine aussichtslose Schlacht zu werfen.

Die erste Staffel des Real Game of Thrones ist schon als Buch erhältlich:   “König Donald, die unsichtbaren Meister und der Kampf in den Thron”

4 Comments

  1. Lieber Herr Bröckers, ihr “Real Game of Thrones” ist einfach toll. Nicht nur weil in jeder zweiten Zeile irgendein kleiner Lacher steckt, sondern weil man wirklich erfährt, um was es in diesem “Spiel” geht – anders als in den ziemlich einseitigen Nachrichten. Dass das Ganze in diesem Märchenton gehalten ist, macht die aktuelle Situation und die “Player” sehr gut vorstellbar. Und wer es nicht glaubt oder genaueres wissen will, klickt einfach auf eines der Links. So muss man Politik erzählen – vielen Dank dafür.Und hoffentlich noch viele weitere Folgen
    MfG
    Tommy W.

Leave a Reply to Tommy Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *