Auch wenn im exzeptionalistischen Königreich befürchtet wurde, dass von den unsichtbaren Meistern noch etwas inszeniert wird um die zweite Krönung Donalds zu verhindern, scheint einer weiteren Amtszeit des Königs mit der Eichhörnchenfrisur jetzt nichts mehr im Wege zu stehen.
Dass man ihm dieses Mal nicht, wie beim letzten Wahlkampf, einfach sein Zwitschergerät und damit die direkte Ansprache an die Leute sperren konnte, scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Weil der Ultrareiche Elon zwischenzeitlich den Zwitscherdienst, der jetzt “X” genannt wurde, übernommen hatte, konnte Donald “frei Schnauze” mit allen Untertanen kommunizieren und war nicht auf Herolde, Hofschreiber und Lautsprecher angewiesen, um seine Botschaften unter das Volk zu bringen. Deren Gilde und ihren Kanälen liefen die Leute dann auch in Scharen weg um auf “X” stundenlang Donalds wundersamen Geschichten zu lauschen, die er einem ehemaligen Experten für Ringkämpfe, den alle “Rogan” nannte, erzählte. Auch wenn vielleicht die Hälfte seiner Geschichten fragwürdig, übertrieben oder frei erfunden waren, erreichte er damit eine Glaubwürdigkeits-Quote, die weit über der lag, die die Hauptkanäle der Gilde noch erreichten. Bei all seiner “Ich-Bin-Größte”-Beknacktheit und “Schon-mein Onkel-war-quasi-Nobelpreisträger”-Attitüde hatten die Leute gemerkt: dieser Donald ist echt. Das mochten sie und hatten ihm bei der Wahl einen “Erdrutschsieg” genannten Erfolg beschert.
Anders als bei seinem ersten Einzug ins Weiße Haus wusste Donald aber jetzt, wie der Laden läuft und ließ sich nicht mehr vorschreiben, wie er die Positionen in seiner Regierung zu besetzen und was er zu tun hat – und machte das auf seinem persönlichen Zwitscherkanal sehr deutlich:
Bei den Genannten handelt sich um Gestalten, die ihm in seiner ersten Amtszeit von der Partei und den unsichtbaren Meistern ins Nest gesetzt worden waren, um das Regierungsschiff quasi auf Autopilot weiterfahren zu lassen und Donald auf die Rolle einer grinsenden Galionsfigur zu reduzieren. Der saftige Ton, in dem er mit diesen ehemaligen Beratern, Ministern und ihrer Politik abrechnet, macht deutlich, dass Donald dieses Mal das Ruder selbst in der Hand zu behalten gedenkt, statt es den “Neocons” genannten Freunden des permanenten Kriegs zu überlassen. Die haben, auf den letzten Drücker, dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyw noch einmal viele Raketen programmiert, um sie in das Reich des Ultrabösen zu feuern, worauf der Gegenschlag nicht lange auf sich warten lies und hunderte Drohnen und Raketen auf die Ukraine niedergingen, vor allem auf Kraftwerke und Einrichtungen der Energieversorgung. Noch ein, zwei solcher Schläge, und die Ukraine sitzt den Rest des Winters im Dunkeln, doch etwas anderes als sich selbst ins Knie zu schießen, haben die Kriegstreiber nicht mehr auf Lager, um den Konkurs noch bis zum Amtsantritt Donalds zu verschleppen. Damit man ihm dann die Pleite zuschreiben und die Niederlage managen lassen kann.
Auch wenn Donald sowohl als Pleitier wie als Steh-Auf-Männchen schon oft Qualitäten bewiesen hat, wird das kein einfacher Job, denn der Verlierer auf dem Schlachtfeld hat am Verhandlungstisch traditionsgemäß nichts zu melden. Um ein derart demütigendes, für das exzeptionalistische Königreich nicht in Frage kommendes Image gar nicht erst aufkommen zu lassen, hatte Donald ja präventiv schon seinen MEGAMAGA-Plan verkündet, über den Anschluss Kanadas und Grönlands an das Königreich, das damit sogar noch größer wäre als das Riesenreich der Russen, zumal er auch noch im Süden den “Golf von Amerika” in Beschlag nehmen will. Groß – Größer -Donald … andere Steigerungen kommen für ihn schlicht nicht in Frage. Doch um diese Mega-Pläne zu realisieren müssen zuerst die aktuellen ultrateuren Kriege nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Palästina beendet werden. Dort hatte der israelische König Benjamin, den alle “Bibi” nannten, seit einem Jahr ein Schlachtfest an Kindern veranstaltet, wie es seit Herodes vor 2.000 Jahren nicht mehr vorgekommen war, was Bibi eine Anklage vor dem Internationalen Strafgericht einbrachte. Die freilich nichts daran änderte, dass er seinen als “Selbstverteidigung” deklarierten Mordfeldzug fortsetzte und das exzeptionalistische Königreich ihn dabei mit Geld und Waffen unterstützte.
Die Gegner Bibis, die “Hamas” genannt wurden, hatten einige seiner Leute als Geiseln genommen und vergeblich den Abzug der Truppen aus Gaza gefordert, dem riesigen Freiluftgefängnis, das für alle Ureinwohner der Region eingerichtet worden war, die sich nicht der Herrschaft Bibis und seiner “Zionisten” genannten Partei unterwerfen wollten. Diese”Zionisten” verstanden die phantastischen Erzählungen aus einem antiken Buch, das unter dem Titel “Altes Testament” bekannt wurde, als Tatsachenberichte und die dort angegebenen Grenzen als gültige Kataster-Einträge, und leiten daraus Gebietsansprüche ab, die von Damaskus in Syrien bis ins Königreich Ägypten reichen. Sie hielten sich auch für das “auserwählte Volk”, dem sich alle anderen Völker und Stämme in der Region zu unterwerfen haben und bedienten sich damit einer Regierungsform, die in zivilisierten Teilen der Welt als “Apartheid” oder auch “Rassismus” bezeichnet wird. Den hatte man in Amerika zumindest offiziell beseitigt, als einst König Jack, den alle JFK nannten, die Nationalgarde mobilisiert hatte, damit der erste dunkelhäutige Student an einer Universität studieren konnte ohne von den örtlichen Rassisten sofort am nächsten Baum aufgehängt zu werden. Spätestens mit der Wahl von König Obama, der zuerst zum Friedens,- und dann zum Friedhofs-Nobelpreisträger gekürt wurde – nachdem er mehr Bomben auf fremde Länder abgeworfen hatte als sein Vorgänger George W. – schien der Rassismus im Königreich aber überwunden und galt ohnehin als illegal. Dass Alliierte wie König Bibi und seine Zionisten diese Herrschaftsform weiter pflegten, nahm man in Washington allerdings hin, weil die bei ihm stationierten Truppen des Königreichs unverzichtbar waren, um die diversen Stämme und die reichen Ölreserven der Region unter Kontrolle zu halten.
Auch Donald galt als großer Freund Israels, wie das Land offiziell genannt wurde, und hatte ihm in seiner ersten Amtszeit geholfen, ein weiteres Stück des Königreichs Syrien zu erobern, das bis dahin “Golan Höhen” genannt wurde, dann aber von König Bibi sogleich in “Donald Heights” umgetauft worden war. Was diesen natürlich stolz machte. Für seinen letzten Wahlkampf hatte Donald dann die sagenhafte Summe von 50 Millionen Talern von einer Witwe bekommen, der das Erbe eines sowohl ultrareichen wie auch ultrazonistischen Glücksspielmagnaten zugefallen war. Deshalb gingen viele davon aus, dass Bibi und die “Irren von Zion”, wie seine Anhänger im Ausland genannt wurden, auch in Donalds zweiter Amtszeit ihr blutiges Treiben unbehelligt fortsetzen können, doch so kam es nicht. Denn Donald veröffentlichte auf seinem Zwitscherkanal die Rede eines bekannten Professors, der Jeffrey Sachs hieß und darlegte, dass es sich bei diesem Treiben um nichts anderes als verabscheuungswürdigen Völkermord handelt und bei König Bibi um nichts anderes als einen “üblen und bösartigen SOB” (die im Königreich gebräuchliche Abkürzung für “Hurensohn”).
Dass Donald sich auf seinem Kanal eine derart saftige Ansage zu eigen machte, war aber noch nicht alles. Er schickte auch sofort einen Emissär los, um mit der “Hamas” einen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln zu verhandeln und als dies erfolgreich war sofort König Bibi anzurufen und seinen Besuch für den nächsten Morgen anzukündigen. “Morgen ist Sabbat, da geht leider nichts”, antwortete der Sekretär, denn am Sabbat dürfen die Irren von Zion offiziell keinen Finger rühren, worauf Donalds Diplomat eine Bemerkung in die Leitung brüllte, die im Königreich nur mit “FY” abgekürzt wird: “Um 11 Uhr hat er in seinem Büro zu sitzen!” Und so geschah es dann auch und König Bibi wurden die Leviten gelesen: Stop des Kinder,- Frauen,-und Völkermords, Waffenstillstand! Ob und wie er sich daran hält, muss sich zwar noch zeigen, aber anders als “Sleepy Joe”, der sich Bibis Barbarei über ein Jahr lang anschaute, scheint Donald ihm jetzt klar gemacht zu haben, dass psychopathischer Zionismus a la Herodes ab sofort ein “no go” ist.
Auch wenn die bewaffneten Irren von Zion, die sämtliche Ureinwohner verjagen oder ermorden wollen, damit nicht verschwinden, – dass sie nicht mehr die Regierungspolitik diktieren, wäre schon mal ein schöner Fortschritt, mit dem König Donald schon vor seiner Krönung deutlich punkten kann. Und sich so auch schon ein Stück den Rücken frei hält für die anstehenden Großverhandlungen mit König Wladimir, den Big Deal mit dem (dann ehemaligen) “Ultrabösen”, an deren Ende ein Ergebnis stehen sollte, das als “PAX TRUMPUTIN” in die Annalen der Königreiche eingeht: Als Vereinbarung der beiden Supermächte, sich künftig nur noch um die “Einflussgebiete” in direkter Nachbarschaft zu kümmern, aber den Rest der Welt in Ruhe zu lassen.
Nach dieser Regel, die nach ihrem Erfinder “Monroe-Doktrin” genannt wurde, hatte das exzeptionalistische Königreich vor über 200 Jahren erfolgreiche Außenpolitik geführt, und wie aus Donalds Büros durchsickerte, will man jetzt mit einer aktualisierten “Donroe-Doktrin” in dieser Richtung arbeiten – mit einer entsprechenden Landkarte, die schon während des letzten großen Weltkriegs 1942 für die “Neue Nachkriegswelt” entworfen wurde. Was heißt, dass man sich nicht nur über die Ukraine, sondern auch über den MEGAMAGA-Anschluß Grönlands, die Einflussgebiete in der Arktis und so weiter, sowie die jeweilige “Nicht-Einmischung” in die jeweiligen Vorgärten und Hinterhöfe verständigt – nicht mit den europäischen Vasallen, den zahnlosen kleinen Kläffern, sondern unter den großen Jungs, Auge in Auge, Don und Vlad.
Wegen des nach dem letzten Großen Deal anno 1989 gebrochenen Versprechen des exzeptionalistischen Königreichs, mit NATOstan “keinen Inch weit” vorzurücken, wird es dieses Mal mit ein paar warmen Worten zwar nicht getan sein. Aber wie es so schön heißt: wo ein Wille ist, ist immer auch ein Win-Win. Solange freilich die Exzpetionalisten keinen anderen mitgewinnen lassen wird es damit nichts. Wenn Donald aber auch ein anderes großes Sprichwort seines Landes – “If you can´t beat them, join them” – beherzigt, könnte es was werden mit diesem Big Deal – und zumindest vorerst mit zumindest ein bisschen Frieden…
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Erschienen am 10. Juni 2024
Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall, Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro
Super formuliert und auf den Punkt gebracht. Daumen hoch.
Wohl wahr!!
Brilliant!
Informativ und unterhaltsam, das Beste, was es zur Zeit in der World of News zu finden gibt.
Mir scheint, die “Irren von Zion” (sic.!) lesen und interpretieren die Bibel nur so, wie es in ihr krankes Weltbild passt!
Denn Abraham erhielt die Verheißung BEVOR Ismail und Isaak (und seine weiteren Nachkommen) geboren wurden! → vgl.: 1.Mose15. …
Ach König Bröckers. Man will es schon bald als literarisches Meisterwerk ehren.
Das eigentlich Lustige an Trump ist, dass er den Laden mal gehörig aufmischt.
Köstlich! Wann geht’s in den Druck und in Buchform?
Danke für diese Geschichte…und bitte unbedingt fortsetzen. Gewürzt mit herrlichem Donaldismus machen Nachrichten und politische Bildung wirklich Spass
Dezember 2024:
Der US-Dollar ist die internationale Leitwährung. Die Brics-Staaten hinterfragen diese Stellung. Donald Trump droht mit Zöllen, falls sie eine eigene Währung durchsetzen sollten.
„Wir verlangen von diesen Ländern die Zusage, dass sie weder eine neue Brics-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen.“
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/brics-staaten-dollar-trump-zoelle-100.html
Januar 2025:
Kein Ansturm aufs Kapitol wie vor vier Jahren, sondern …
„Ansturm auf Meme Coin:Trump führt Kryptowährung mit seinem Namen ein“
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seiner Vereidigung eine eigene Kryptowährung eingeführt, die nach ihm benannt ist. Die Ankündigung in der Nacht auf Samstag löste einen Ansturm auf die neue Währung aus, der dazu führte, dass die Gesamtbewertung binnen weniger Stunden auf mehrere Milliarden Dollar anstieg.
Über Social Media erklärte Trump, dass es sich bei den Trump Coins um sogenannte „Meme Coins“ handelt. Diese sind laut AFP definiert als „eine Untergruppe der Kryptowährungen, die aus der Begeisterung für eine Persönlichkeit oder ein virales Phänomen im Internet Kapital schlagen. Im Gegensatz zu traditionellen Kryptowährungen haben Meme-Kryptowährungen keinen konkreten wirtschaftlichen oder transaktionalen Nutzen“.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/trump-kryptowaehrung-meme-coin-usa-wahl-100.html
Also nur digitale Trump-Gedenkmünzen fürs private digitale Sammmler-Album?
Auf der von Trump beworbenen Webseite ist zu lesen, die Kryptowährung sei ein „Ausdruck der Unterstützung für und der Auseinandersetzung mit den Idealen und Überzeugungen dienen, die durch das Symbol ‘$TRUMP’ und die damit verbundenen Kunstwerke verkörpert werden.
Sie sind weder als Investitionsmöglichkeit, Investitionsvertrag noch als eine Art von Wertpapier gedacht oder dazu bestimmt, als solche betrachtet zu werden. GetTrumpMemes.com ist unpolitisch und steht in keinerlei Verbindung zu einer politischen Kampagne, einem politischen Amt oder einer Regierungsbehörde.“
Auf den Golan-Höhen hatte König Bibi 2019 die Siedlung „Trump Heights“ (Ramat Trump) eingeweiht, um den großen Imperator zu ehren.
https://www.bbc.com/news/world-middle-east-48656431
Es wird Zeit, dass die Eskimos es ihm nachtun und ihre fast unbewohnte Insel (die bisher Grönland genannt wurde) noch vor der Übergabe in „Trumpland“ umtaufen…
Wolfgang Ischinger ist zwar kein Schreihals wie Hofreiter, aber dennoch bisher zweifellos ein Bellizist. Gestern Abend bei Caren Miosga war Nachdenklicheres von ihm zu hören als das „Sieg-Frieden“-Mantra. Am Vorabend der Trump-Inauguration scheint die Friedensbereitschaft des insoweit gar nicht so irren Donald abzufärben.
Es „sprenge seine Vorstellungskraft“, dass die Russische Föderation deutsche, französische oder estnische Truppen an der Grenze dulden würde.
„Dann könnte Putin auch sagen: Prima, dann werdet doch gleich Mitglied der Nato“. Realistischer seien dann (im Rahmen von Sicherheitsgarantien für die Ukraine) Soldaten etwa aus Indien, Brasilien, Pakistan und weiteren Staaten.
Wir müssen im Fahrwasser des großen Bruders bleiben:
„Wenn die USA bereit sind, mit Truppen präsent zu sein, dann machen wir mit.“
Trump-Berater Weinstein widersprach diesem Gedankenspiel: Es gebe zwar weiterhin Unterstützungslieferungen, aber: „Für Bodentruppen sehe ich keine Möglichkeit, da steht zu viel auf dem Spiel. Wir haben auch zu viele Spielflächen zu bespielen“, sagte er. Die Europäer könnten sich aber „absolut“ auf den Schutz der USA verlassen, versicherte er.
https://web.de/magazine/politik/politische-talkshows/sicherheitsexperte-warnt-caren-miosga-ukraine-szenario-grosse-bedenken-40573730
wurde schon wieder der Blog gehackt!?
Was ist dass denn für ein LGBTQ+ Kauderwelsch, was der BongChef da zusammengetrippt hat?
Das ließt sich ja wie Gen-Z, die seit 50 Stunden nur TickTack gemacht haben….
armes Deutschland. Da kann uns wirklich nur noch Björn Hökler retten.
Pax Trumputin 🙂 genial
Also so manche Dinge, die von Trump so kommen….
Ich glaube letzten Endes ist er nur das Gegenstück zu den woken Rechtsradikalen. Was schlussfolgern wir daraus? Dass in den westlichen “so called” “Demokratien” nur (die größten) Rechtsextremisten an die Macht kommen.
Eine gute, eine schlechte Nachricht.
Zuerst die Schlechte: Trump droht Russland, sollte die russische Führung keinem “Deal” (nach Trump’s Bedingungen) zustimmen.
Die gute Nachricht: Trump entlässt, pensioniert, suspendiert oder versetzt alle Pentagon-Mitarbeiter, die mit der Ukraine befasst waren bzw sind.
Selenski beim WEF im Schatten der Zeitenwende des Dealmakers Trump:
Da er als Bettler für die Waffengeschenke keine Gegenleistung anbieten kann, preist er sein Land als Bollwerk gegen die russische Flut an.
Im vertrauten Rahmen eines Gesprächs mit internationalen Medien gab er seine Version der fast unterschriebenen und in letzter Sekunde doch noch gescheiterten Istanbul-Gespräche vom März 2022 zum besten:
Das seien überhaupt keine Verhandlungen gewesen, sondern eine Aneinanderreihung von Ultimaten: Wiktor Medwedtschuk, ein enger Putin-Vertrauter, hätte als Präsident eingesetzt werden sollen, die Krim und der Donbass wären verloren gewesen, und die ukrainische Armee sollte auf 50 000 Mann zusammengestutzt werden.
Diesmal will Selenski selbst am (Katzen-?)Tisch sitzen (und mit der ganzen Autorität seines grünen T-Shirts seinen Sieg-Frieden einfordern).
https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-washington-macht-sich-niemand-sorgen-ob-europa-die-usa-im-stich-lassen-koennte-sagt-wolodimir-selenski-am-wef-ld.1867173
Er wird sich beeilen müssen, Tischgenossen zu finden, bevor der letzte Ukrainer gefallen ist. Oder bevor Putin alle lukrativen Gebiete eingesackt haben wird:
„Russland erobert wichtige Mineralien-Vorkommen – Und vereitelt Plan der EU“,
https://www.fr.de/wirtschaft/russland-erobert-wichtige-mineralien-vorkommen-und-vereitelt-plan-der-eu-zr-93524271.html
Stichwort Feindbildpflege: Wie viel Aufrüstung ist sinnvoll?
Nachdem unser Militäretat bereits auf 2 % des BIP erhöht wurde, plädiert Boris Pistorius (SPD) nun für 3 % und Robert Habeck (Grüne) gar für 3,5 %.
Auffällig daran findet eine grüne (aber noch nicht oliv-grüne) Seite, dass solche Forderungen nie richtig begründet werden, zumal bei diesem Überbietungs-Wettbewerb unser Märchenbuch-Autor und Vorzeige-Grüner keinen Gedanken an den hohen CO2-Ausstoß von Rüstung, Militär und Krieg verschwendet.
Greenpeace ließ das militärische Kräfteverhältnis mal von Experten durchrechnen.
Im Ergebnis zeigt die Studie eine deutliche Überlegenheit der NATO gegenüber Russland. So geben die NATO-Staaten etwa 10-mal mehr für Rüstung aus als Russland: 1,19 Bio. gegenüber 127 Mrd. US-Dollar. Die NATO hat zudem fast 3-mal so viele Soldaten: 3,3 Mio. gegenüber 1,3 Mio. Entgegen dem von der Politik vermittelten Eindruck hat auch nicht Russland, sondern die NATO in den letzten Jahrzehnten stark aufgerüstet und ihre Militärausgaben stetig erhöht – von 2014 bis 2024 um insgesamt 30 %, während die Russlands von 2014 bis 2021 sogar leicht sanken.
Greenpeace-Experte Alexander Lurz bezweifelt einen „angstgetriebenen Aufrüstungsreflex“. Angst sei sicherlich im Spiel – aber eher als bewusst erzeugte (zwecks Stimmungssteuerung).
Die Veränderung der Wortwahl (früher „Verteidigungsfähigkeit“, jetzt „Kriegstüchtigkeit“ und „Kriegsmentalität“) markiere einen großen und wohl auch beabsichtigten Unterschied.
Höchst seltsam mutet nach Lektüre der Greenpeace-Studie das Interview an, das Habeck Anfang Januar dem „Spiegel“ gab („Heute würde ich zur Bundeswehr gehen“):
Heute gäbe es „kein moralisches Argument mehr, zu verweigern“, denn „ein Aggressor wie Putin nutzt Schwäche eiskalt aus“.
Mit anderen Worten: Habeck findet, dass in Zeiten eines militärischen Patts – und damit einer höheren Wahrscheinlichkeit, angegriffen zu werden! – eine Verweigerung des Wehrdienstes moralisch gerechtfertigt ist, in Zeiten einer haushohen militärischen Überlegenheit des Westens jedoch nicht.
https://www.oekologiepolitik.de/2025/01/20/wie-viel-aufruestung-ist-sinnvoll/
„Stichwort Feindbildpflege: Wie viel Aufrüstung ist sinnvoll?“ – Fortsetzung:
„So viele Milliarden kann die Bundeswehr gar nicht sinnvoll ausgeben“,
fürchtet sogar die alte Tante ZEIT.
Mehr Geld für die Verteidigung versprechen im Wahlkampf die meisten Parteien.
Doch die Strukturen der Streitkräfte sind für einen höheren Wehretat bisher nicht geeignet.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/verteidigungsetat-bundeswehr-haushalt-boris-pistorius
Und dann wären da noch die vielen Wehrkraftzersetzer und Fahnenflüchtigen, die uns die Wiedereinführung der Wehrpflicht auch nicht gerade einfacher machen:
„Deutsche und Amerikaner lassen sich von Putins Sirenengesang verlocken und ziehen ins gelobte russische Land
Russlands Propaganda verspricht enttäuschten Menschen im Westen ein besseres Leben. Einige erliegen den falschen Verheissungen“
…so lässt man uns aus der (noch) neutralen Schweiz warnen,
https://www.nzz.ch/feuilleton/putins-russland-lockt-deutsche-ins-gelobte-land-und-macht-propaganda-daraus-ld.1866136
Sowie die Netzbeschmutzer aus der Klasse der Reichen & Mächtigen:
„Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos haben 370 Millionäre und Milliardäre auf der ganzen Welt höhere Steuerabgaben für Superreiche gefordert. Extremer Reichtum könne politischen Einfluss kaufen und sei daher eine ,Bedrohung der Demokratie’, heißt es in dem von der NGO Oxfam veröffentlichten offenen Brief an die in Davos versammelten Staats- und Regierungschefs. Die bisherige Politik habe zu der ,schlimmsten Ungleichheit seit hundert Jahren’ geführt.“
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/reiche-steuer-oxfam-100.html
Offen bleibt: Ist es Moral, die sie antreibt oder der nackte Selbsterhaltungstrieb?
Das Foto der Parole „Tax the rich“ erinnert nämlich unausgesprochen an die Alternativ-Parole – „Eat the rich“.
Sogar der Tagesschaudie ist die „Bedrohung für globale Stabilität“ eine Zwischenüberschrift wert…
So messerscharf nicht nur Lumpenpazifisten, sondern auch die ZEIT erkannt hat, dass die Sache mit dem Rüstungsbedarf leicht übertrieben ist, so hellsichtig ist sie noch nicht in allen Fragen rund um den Proxy-Krieg in der Ukraine.
Michael Thumann, Buchautor und Russlandkorrespondent der ZEIT, tingelt durch die Lande und klärt uns über das mysteriöe Phänomen auf, das Annalenchen „präsidenzlos“ nennt und andere „völlig unprovoziert“: Putins Angriffskrieg.
Thumann hat nämlich erkannt, dass die Russen-Hasserin Anne Applebaum mit ihrer „Achse der Autokraten“ bestens im Geschäft liegt und möchte mit seiner eigenen Entdeckung mitverdienen, indem er noch eins drauflegt.
Die „Achse der Gekränkten“: Wie Wladimir Putin und andere autoritäre Führer mit vorgeblicher Kränkung Politik machen,
https://uni-freiburg.de/die-achse-der-gekraenkten-wie-wladimir-putin-und-andere-autoritaere-fuehrer-mit-vorgeblicher-kraenkung-politik-machen/
Die Russen verstehen halt einfach keinen Spaß und nehmen uns den preisgekrönten April-Scherz des Jahres 1990 immer noch übel: „not one inch eastward“,
https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-western-leaders-early
Dabei weiß doch jedes Kind:
Beim Marschieren rechnen die Amis nach „miles“, nicht nach „inches“!