Osama Bin Öko

Dass die Medien jede Woche eine neue Sau durchs Dorf treiben müssen um den Platz zwischen den Anzeigen zu füllen ist eine unausrottbare Tradition. Wie das liegende Gewerbe auf Dekolleté und Strapse ist auch das lügende Gewerbe dabei auf Marketing angewiesen – was die scharfen Titten hier, sind die “breaking news” da, der sensationelle Aufmacher, die Schlagzeile, die tief blicken läßt. Was aber tun, wenn die Sau nicht mehr neu sondern längst tot ist, man aber als ehemaliges Nachrichtenmagazin dienstverpflichtet ist, sie turnusmäßig immer wieder auf’s Neue durchs Dorf zu treiben ? Dann kommt es zu  großartigen Aufmachern wie heute morgen auf Spiegel Online: “Bin Laden soll Terrorplot gegen Europa finanziert haben”.  Tags zuvor hatten die Pre$$titutes noch gemeldet : “Osama Bin Laden hat sich mit einer neuen Audiobotschaft zu Wort gemeldet. Darin ruft der Chef des Terrornetzwerks al-Qaida allerdings nicht zu Anschlägen auf – sondern zu Ackerbau und Viehzucht. Die Echtheit des Bandes konnten Experten nicht endgültig bestätigen.” Auch wenn die Echtheit “nicht endgültig” bestätigt ist war die Osama Bin Öko-Botschaft wohl doch ein bißchen zu harmlos, weshalb das Phantom mit einer neuen Fakemeldung wieder zum bösen Buben aufgeplustert werden mußte. “Nach Informationen des SPIEGEL” (courtesy of CIA) hätte ein deutsch-afghanischer Islamist namens Ahmad Sidiqi bei Vernehmungen auf einer US-Militärbasis von diesem “Terrorplot gegen Europa” und der Finanzierung durch Osama erzählt: “Unklar ist, wie seriös Sidiqis Aussagen sind.” Aber für ein scharfes Terrordekolleté mit Bin Laden-Tattoo reichts dann doch…
Wer sich von derlei Propagandamüll nicht dumm machen lassen will: das Buch von David Ray Griffin: “Osama Bin Laden – tot oder lebendig?” ist gerade auf Deutsch erschienen. Es analysiert seriös und wohl dokumentiert sämtliche Video,-und Audiobotschaften, die  Bin Laden seit den Anschlägen zugeschrieben wurden und werden – und kommt zu dem Schluß, dass es sich bei allen nach Dezember 2001 kolportierten Botschaften mit höchster Wahrscheinlichkeit um Fälschungen handelt.

2 Comments

  1. Verdienstvoll der Artikel Mathias Bröckers über den SPIEGEL!
    …übrigens auch die (längst selbst ermordete) Benazir Bhutto hat darauf hingewiesen, daß Osama Bin Laden schon seit Jahren tot ist (das Interview stammt vom 02.11.2007):
    http://www.youtube.com/watch?v=UnychOXj9Tg .

    Ausgerechnet der widerliche SPIEGEL, der immer dann, wenn er mit seiner fortlaufenden und sehr durchsichtigen Propaganda aus Skepsis stößt, schnell sein Beschimpfung “Verschwörungstheoretiker” zur Hand hat (siehe auf der Hauptseite auch hierzu den Beitrag vom Matthias Bröckers “Verschwörungstheorie? Aber sicher!”) verbreitet fortlaufend diesen ‘VerschwörungsSPINNKRAM (das Wort “-theorie” ist mir hier zu schade) mit Osama Bin Laden!

    Ich ahne ja schon, was die SPIEGEL-Journaille antworten würde: Ja auf dem Video- und Audio-Material sei Osama ja immer wieder zu sehen und zu hören. Wer nun anzweifle, daß das Osama sei, sei ein “Verschwörungstheoretiker”.
    Ja gut, aber wer “A” sagt muß auch “B” sagen. Nehmen wir mal eine der frühesten US-Propaganda-Fälschungen/Täuschungen die ich kenne: Die “Bosten Tea Party” (da gab’s die USA noch gar nicht richtig – aber gleich wurde beschissen!). Hier muß dann der SPIEGEL, bitte sehr, nun auch behaupten, daß das Mohawk-I n d i a n e r waren, die da drei englische Tee-Seegler im Bostoner Hafen kaperten und den Tee komplett ins Wasser warfen! Schließlich konnte man die Mohawk deutlich erkennen! Nur Verschwörungstheoretiker würden behaupten, daß seien verkleidete weiße Siedler und keine Mohawks gewesen!

    Und man müßte den SPIEGEL auch mal auffordern, diese Frau Steinbach endlich einmal zur Rede zu stellen: “Warum, Frau Steinbach eiern Sie eigentlich jetzt so entsetzlich rum mit Ihrem ‘die Polen haben zuerst mobilisiert’? Warum sagen Sie nicht gerade heraus, daß diese terroristischen polnischen Soldaten doch tatsächlich frech den deutschen Sender Gleiwitz überfallen hatten?! Da mußten die Nazis doch unser Deutschland verteidigen! Warum sagen Sie das nie gerade heraus?”

    Aber dem SPIEGEL geht es nicht um die Wahrheit. Denn wie schon G. C. Lichtenberg feststellte, kann man damit auch keine Kohle verdienen: “Vom Wahrsagen läßt sich’s wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheitsagen”

    Und so ist der SPIEGEL nicht erst seit heute, sondern mindestens schon seit den 1970er Jahren: Nachdem im Fall der toten Stammheimhäftlinge praktisch alle Beweismittel vernichtet worden waren (z. B.: obwohl die Anstallt mit Videokameras massiv bestückt war, waren, potzblitz, plötzlich überhaupt keine Videobänder vorhanden! Huch!) und der Verdacht der Ermordung auf der Hand lag, tauchte doch noch ein Beweismittel auf:
    Bei den Stammheim-Morden wurde eine Blutprobe aus der Zelle von Raspe (glaube ich, oder war es Pohl?) genommen. Sie stammte von einer Kugel aus der Pistole Raspes. Er hatte noch auf etwas geschossen. Wäre das von der Kugel gegen die Wand gebrachte Blut dasjenige von Raspe gewesen, wäre dies ein Beweis für Selbstmord gewesen. Wäre es fremdes Blut gewesen, war jemand anderes in seine Zelle eingedrungen und hatte ihn ermordet. Was Passierte? Es wurde damals verkündet, daß in das gerichtsmedizinischen Institut eingebrochen und die Blutprobe dabei “entwendet” wurde. Nun könne man leider nichts mehr feststellen.
    So jedenfalls war die Berichterstattung des SPIEGEL damals. Deutlich erkennbar versuchte der SPIEGEL damals, den E i n d r u c k zu erwecken, die forensische Untersuchung habe noch gar nicht stattgefunden – und nun sei sie ja unmöglich. Aber genau dies sagte der SPIEGEL gerade nicht e x p l i z i t ! Und daraus schließe ich, daß das Ergebnis durchaus längst vorlag, dieses Ergebnis aber gewissen Leuten nicht gefiel. Damals laß ich regelmäßig den SPIEGEL (heute faß ich dies Zeug nur noch mit Fingerspitzen an!) und Woche für Woche versuchte ich herauszubekommen, was denn die staatanwaltliche Ermittlung in Sachen dieses unerhörten Einbruchsdiebstahls ergeben habe und ob die Ermittlung auch gut vorankomme. Ihr müßt bedenken, daß dieses Thema der Stammheimtoten damals d a s Thema schlechthin war. Aber, ob ihr es glaubt oder nicht – bis heute habe ich keine e i n z i g e n Artikel zu diesem Ermittlungsverfahren mehr gelesen. Auch bei andern Zeitungen nicht – aber erst recht nicht beim SPIEGEL!

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