Es blieb, nach den ersten Hochrechnungen, bei den 44% Befürwortern, die auch die Umfragen zuvor ermittelt hatten und so bleibt Hanf auch in Kalifornien weiter illegal. Die Wähler unter 25, von denen 62 % die Legalisierung unterstützen, gingen nicht in solchen Massen zur Wahl, um die Mehrhheit der älteren Gegner knacken zu können. Nur in der Bay Area um San Francisco lagen die Ja-Stimmen zu “Proposition 19” insgesamt vorn. Und doch, meldet der Rolling Stone, sei dies keine verheerende Niederlage, denn nur die starke öffentliche Unterstützung für die völlige Legalisierung hätte die Rückendeckung gegeben, mit der Gouverneur Schwarzenegger Anfang Oktober die Dekriminaliserung von Marihuana verordnen konnte: “Smoking dope is now an infraction — like a parking ticket. No felony. No misdemeanor. If you get hassled by a cop, the worst thing that’ll happen to you is you have to pony up a $100 fine.” Verhältnisse also wie in den liberalen Siebzigern, als unter Jimmy Carter ähnliche Bußgelder eingeführt worden waren, bevor mit der Reagan/Bush-Ära der “war on drugs” und die Repression eskalierten.
Die Revolution ist also ausgeblieben in Kalifornien, das Rad dreht sich nicht schlagartig, sondern nur langsam zurück. Doch die Rehabilitierung des Hanfs wird in der nunmehr dekriminalisierten Grauzone weiter vorangehen und die unterlegenenen Aktivisten werden sich, nach einer Extra-Dosis ihres bewährten Anti-Depressivums, mit Sicherheit die Parole des abgewählten Terminators zu eigen machen: “I’ll be back!”