Washingtons Papst?

Jorge Mario Bergoglio, neuerdings Papst Franziskus I., war in den 1970er Jahren Chef des Jesuitenordens in Argentinien – doch anders als katholische Amtsträger in Chile, die  1973 den von den USA inszenierten Putsch gegen den sozialdemokrtaischen Präsidenten Allende und das faschistische Militärregime protestierten, blieb es 1976 nach der von der CIA lancierten Machtergreifung einer Militärjunta in Argentinien  seitens der Kirche und Padre Bergoglio völlig ruhig.  Und nach den Belegen, die Michel Chossudovsky in seinem Beitrag “Washingtons Pope – Who is Pope Francis I ? Cardinal Jorge Mario Bergoglio and Argentina’s “Dirty War”   dokumentiert hat sich der derzeitige Papst dem Militärregime nicht nur qua Gebet in die innere Immigration entzogen, sondern den Säuberungsschwadronen der Junta auch aktiv zugearbeitet und mindestens zwei seiner “abtrünningen” Ordensbrüder bei den Militärs denunziert. Nicht gerade christlich im engeren Sinne, im weiteren aber durchaus normal, denn 1933 ff. lief es in Deutschland mit unseren christlichen Würdenträgern kaum anders und noch als der Naziterror vorbei war liess der Vatikan auf der Rattenlinie seine Protagonisten entkommen – nach Südamerika, wo sie wie Klaus Barbie, der “Schlächter von Lyon” gleich die nächsten faschischtischen Mörderbanden ausbilden konnten.

Immerhin nicht schlecht dass Jorge Mario Bergoglio als Franziskus auf das tuntige rote Schuhwerk und anderen päpstlichen Zinnober verzichtet. Würde er aber auf echte Franziskanerart mit der Armut wirklich ernst machen und den Hofstaat Vatikan samt seiner Schatztruhen und sämtlicher Intrigen wirklich ausmisten wäre ihm wahrscheinlich eine ebenso kurze Amtszeit beschieden wie seinem Vorvorgänger, der das auch schon versuchte und nach 33 Tagen tot im Bett aufgefunden wurde.

UPDATE: Einer der Betroffenen hat Papst Franziskus jetzt entlastet: mit seiner Entführung durch die Junta damalige Jesuitenchef nichts zun tun.

4 Comments

  1. Wer sieht hier den winkenden Zaunpfahl nicht und hört die Nachtigall nicht trapsen?
    Die Jungs werden sich gefragt haben: Wieso rammeln die da unten alle zu Chàvez ins Mausoleum? Ein paar müssen doch auch noch in die Kirche gehen. Und siehe…
    Hat unter anderen Vorzeichen aber ähnlicher Zielstellung ja auch schon unter Karel Wojtyla in Polen geklappt.

  2. “….auf echte Franziskanerart mit der Armut wirklich ernst machen” ist und bleibt Aufgabe unserer Mandatsträger in Berlin-Mitte 🙂
    Die Kirche sollte sich darauf beschränken, bei Beisetzungen die rechten Worte zu finden,und wie üblich ihren sexuellen Fehltritten nachzugehen.
    Jedem den Job halt, den er gut kann.

  3. Es gibt noch eine andere Zeugin außer Orlando Yorio und Francisco Jalics, die in dem Artikel “Washington’s Pope” auch nicht genannt wird:

    Marina Rubino

    Hier erläutert:

    16.03.2013
    Francisco, der Gotteskrieger
    Der neue Papst hat ordentlich Dreck am Stecken
    Von André Dahlmeyer, Buenos Aires

    Rubino sagt, sie habe zusammen mit Rasponti bei Bergoglio nachgefragt, ob Yorio und Jalics nicht vom Bajo Flores, wo die beiden in Armutsvierteln arbeiteten, nach Morón überstellt werden könnten, wo sie zu diesem Zeitpunkt vermeintlich sicherer gewesen wären. Es war nur eine scheiß Unterschrift. Bergoglio lehnte ab.

    Mehrmals war Bergoglio bei Menschenrechtsprozessen in Argentinien vorgeladen. Er wollte jedesmal von nichts gewußt haben. Aber alles spricht gegen ihn. »Die Papstwahl war eine ultraeklige!« sagt Mirta Acuña Baravalle von den »Madres de la Plaza de Mayo«, die sich zum heutigen Oberhaupt der Katholiken schon aus Anlaß ihres 30jährigen Bestehens 2007 erschöpfend erklärt haben: »Als Madres lehnen wir die Worte von Kardinal Bergoglio ab. Er und seine Gefolgschaft wissen, daß sie ein wesentlicher Bestandteil der Diktatur waren. Weder Kirche noch Justiz haben diese Schweine verurteilt, aber wir vergessen nicht, was sie den Machthabern gesagt haben: ›Sieben Stunden Folter sind keine Sünde.‹«
    http://www.jungewelt.de/2013/03-16/028.php

    Und zum Vergleich: Es gibt ja auch nette Bilder von Johannes Paul II. und Pinochet (Diktator in Chile, ähnlich “inhuman” wie ).

    Und ein interessanter Kommentar bei Twitter zu einem Bild mit Francisco und Jorge Rafael Videla:

    >>Iván ?@IvanRott 13 Mär

    @ImmortalTech “He’s another fascist piece of shit” – my (Argentinean) mother, verbatim<<

    Sobald die katholische Kirche anfängt einen größeren Teil ihrer Immobilienvermögen zu verkaufen und das Geld den Armen in dieser Welt zukommen zu lassen (z.B. den Bewohnern der Zeltstädte in den USA), fange ich an, daran zu glauben, dass die katholische Kirche Gutes im Schilde führt.

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