CIA” Die USA haben ein verrottetes Rechtssystem “, stellte eine bundesdeutsche Justizministerin, Herta Däubler-Gmelin, vor einigen Jahren fest – und wurde bald darauf in die Wüste geschickt. So was sagt man ja auch nicht über “Freunde”. So wie man jetzt, wenn man in der Politik noch Karriere machen will,  am besten nichts oder nur vages über die Massenbespitzelung durch die NSA sagt. Und die illegalen Kriege der USA und ihre Kriegsverbrechen in Afghanistan und Irak zu benennen geht schon gar nicht, denn mit diesen Kriegen wird bekanntlich “unsere Freiheit” verteidigt. Insofern ist es auch keine Überraschung, dass der brave Soldat Bradley Manning, der die Öffentlichkeit über diese Kriegsverbrechen informiert hat,  keine politische Unterstützung aus Deutschland erfährt. Und die Tatsache,  dass ihm für seine Heldentat jetzt 130 Jahre Gefängnis drohen, keinen Aufschrei, keine Proteste seitens irgendeines Ministers oder Regierungsmitglieds zur Folge hat. Dass ihm die Todesstrafe erspart bleibt, weil der Anklagepunkt er habe “dem Feind geholfen” fallen gelassen wurde, muß da offenbar schon als Erfolg gewertet werden. Und dass die Soldaten, deren Mordtaten in dem von Manning an Wikileaks weiter gereichten Video “Collateral Murder” öffentlich bekannt wurden, niemals angeklagt oder bestraft wurden – damit muß in einem verrotteten Rechtssystem halt gerechnet werden,  Ebenso wie mit der  abstrusen Logik, dass Manning zwar einerseits dem “Feind” nicht geholfen hat, andererseits aber dennoch der Spionage schuldig gesprochen werden kann. Was ein  großartiges Signal für jeden Whistleblower bedeutet, der künftig gedenkt, Mißstände oder Fehlverhalten staatlicher oder militärischer Institutionen anzuprangern: er wird behandelt wie der Spion einer fremden Macht, selbst wenn er dieser weder angehört noch ihr etwas verraten hat.