Holy Shit

08.10.13 20:16-Bildschirmkopie

Mindestens 31 Millionen Euro hat der Bischof von Limburg – Dr. Franz-Peter Tebartz van Elst – verbraten, um sich einen Wohnsitz herrichten zulassen. Zuvor war seine Eminenz schon unangenehm aufgefallen, weil er mit seinem Generalvikar Dr. Franz Kaspar in der First Class nach Indien geflogen war, um armen Slumkindern zu helfen, was er gegenüber einem “Spiegel”-Reporter aber abgestritten hatte – und der Zeitschrift hernach verbieten wollte, dies zu behaupten und eine eidesstaatliche Versicherung abgab, so etwas nie geagt zu haben. Weil aber ein Mitschnitt seiner Aussage existierte wird gegen den Bischof nun in Hamburg wegen eidlicher Falschaussage ermittelt. Denn Tebartz war tatsächlich First Class geflogen, auch wenn er nur ein Bussines-Class-Ticket bezahlte – sein Generalvikar hatte das Upgrade über “private” Bonusmeilen spendiert. Wie der Geschäftsführer einens kleinen Bistums privat zu derartigen Mengen Bonusmeilen kommt, die er sich auf häufigen Flügen nach Bombay und Bangkok erworben hat, ist im Zuge der Affäre bis dato kaum gefragt worden – und wird es wohl auch nicht mehr, den unlängst wurde der Generalvikar mit Dank für sein “segensreiches” Wirken verabschiedet. Wie er freilich die wunderbare Geldvermehrung des auf 5 Millionen veranschlagten Bischofssitzes zustande gebracht und an Kontrollgremien vorbei mindestens 31 Millionen locker machte, um neben der Renovierung von zwei Fachwerkhäusern auch noch eine Privatkapelle samt unterirdischen Gängen und Reliquienschrein auf den Limburger Domberg zu zaubern, dieser Verantwortung  wird sich der Vielflieger Kaspar vermutlich noch stellen müssen. Oder auch nicht – denn dieser Herr ist ein Meister des Tricksens und Vertuschens und hat dies als jahrzehntelanger Leiter des katholischen Kinderheims “Vincenzstift” in Aulhausen bei Rüdesheim häufig unter Beweis gestellt. Seinen dortigen Vorgänger Rudolf Müller wollte er noch 2006 mit einem “Rudolf Müller Haus” auf dem Gelände für sein “segensreiches” Wirken ehren – dieser hatte sich das Leben genommen, nachdem seine jahrelangen Kinderschändungen an die Öffentlichkeit gekommen waren. Dass sein Nachfolger Kaspar mit der berüchtigten “schwarzen Pädagogik” in Aulhausen aufgeräumt hätte – wie das Bistum Limburg behauptet –  ist insofern nichts als fromme PR. Als das Buch des ehemaligen Inssassen Alexander Homes  (“Prügel vom lieben Gott”) 1981 erschien, ging Kaspar mit rechtlichen Mitteln dagegen vor; Eltern, die sich über die Mißhandlung ihrer behinderten Kinder beschwerten, zog er ebenfalls vor Gericht. Tarnen, Täuschen und Abstreiten im Namen Gottes ist die Profession dieses sauberen Ex-Generalvikars und insofern darf man auf die weitere Entwicklung des Falls gespannt sein – denn weniger der durchgeknallte Bischof, den sie wegen seines irren Blicks in Limburg “Bambi” nennen, sondern eher sein Geschäftsführer und Verwaltunsgratsvorsitzender Franz Kaspar ist für die Millionensünde auf dem Domberg verantwortlich. (Und nur ein Schelm denkt Böses dabei, dass der große Beender der schwarzen Pädagogik in Aulhausen bei Kindern in Thailand und Indien permanent Bonusmeilen sammelt.)

Warum mich diese Provinzposse interessiert ? Ich bin in Limburg groß geworden, mein Großvater, der für die Musik im Dom zuständig war und die große Orgel spielte,  wohnte in dem weißen Haus links auf dem Bild ( Foto:  Bistum Limburg), das in den 50ern genauso heruntergekommen war wie das jetzt prachtvoll restaurierte Fachwerkhaus daneben, in dem der Küster wohnte und das größtenteils leer stand. Den schwarzen Klotz dahinter hat sich Tebartz als Privatkapelle errichten lassen, sowie noch weitere Gebäude und einen mit edlen Teichen und Wandelpfaden designeten Privatgarten. Dort hatte mein späterer Religionslehrer, der Pfarrer Vali Löhr, einst seinen Gemüsegarten mit Unmengen Erdbeeren, Möhren, Kohlrabi; Salat usw , die ich zur Erntezeit öfter abholen ging. So kam der auf Kirchenland gewachsene Segen den Schäfchen zu Gute. Jetzt kann der “Luxusbischof” dort noch ein wenig um sein Seelenheil beten, bevor er abtritt – um dann vielleicht in der Bahnhofsmission von “Stuttgart 21” oder auf dem Flughafen BER tätig zu werden. Mit Bausünden kennt er sich ja Bestens aus…

10 Comments

  1. Irgendwas fehlt in diesem Beitrag, er entspricht so gar nicht der hier lang gehegten Tradition.
    Ich glaub es ist der obligatorische Kommunismusvergleich, die Gleichsetzung mit dem SED-Politbüro, das ja hinter den Mauern von Wandlitz am Volk vorbei unermessliche Reichtümer anhäufte…:-7

  2. na ja, 31 Millionen klingen zwar viel, aber das sind mehrere denkmalgeschützte Gebäude und die kann man nicht abreissen und auch nicht verändern, sprich billiger renovieren. Irgendjemand hätte sie schon genauso teuer renovieren müssen. Der Gesetzgeber erzwingt das. Das ist eine Tatsache. Wäre das nicht ein Geistlicher (Bischof) sondern ein Politker (Minister), hätte niemand sich aufgeregt. Stuttgarter Bahnhof 21 kostete bisher 6 Milliarden, am Ende wird es vermutlich 21 Milliarden kosten, daher der Name vermutlich. Dort werden täglich mehr Millionen verbraten als der Bischof ausgegeben hat. Wenn wir uns also aufregen sollen, dann haben wir genug größere Dinge, als irgendein Bischof.

  3. Wer Kirchensteuer zahlt wird christlich begraben…wer das nicht tut…nicht
    Welchen Job hat die Amts-Kirche sonst noch
    im Face-Book-und App-Age ???

    Guter Leserbrief aus der FAZ

    Die Medien–“Alternativ-Media”– eingeschlossen :
    Hochtourig im Leerlauf

    Es ist nicht einfach, sich ein realistisches Bild über die Limburger Dom-Bauaffäre zu machen. Ein Großteil der Medien hat längst den Zustand faktenbasierter Berichterstattung verlassen. Im Kreisch-Ton wird Empörung ventiliert, werden Gerüchte zu Tatsachen hochstilisiert und natürlich die üblichen Kirchenkritiker zitiert. Alte Rechnungen werden beglichen, wohl auch innerkirchlich. Jetzt, unbedingt sofort, müsse der Vatikan handeln, den Bischof „entlassen“.

    Darüber geht verloren, was an der Bauaffäre tatsächlich kritikwürdig ist, was nicht, und vor allem: wer für die Beauftragung des Bauprojektes verantwortlich war bzw. ist, wer wann von den Kostenüberschreitungen wusste.

    Mich erinnert das alles an die Wulff-Affäre. Erst das Urteil, dann – wenn überhaupt – die Ermittlung der Tatsachen. Kommt dann am Ende ganz etwas anderes heraus als ursprünglich behauptet, dann redet darüber keiner mehr.

  4. Herr Broeckers: Sie denken in die passende Richtung.

    Was mir darüber hinaus noch einfällt: wenn ein Bauvorhaben, in dem der Auftraggeber Geld ausgibt, das ihm gar nicht gehört, sich die ursprüngliche Bausumme versechsfacht dann liegt doch nahe, dass hier Schmier- und Erpressungsgelder verbraten werden.

    Das geht so: Sie bitten “befreundete” Dienstleister und Lieferanten die Preise so anzupassen, dass ausreichend große Gewinnspanne entsteht, um damit Schulden abzugelten, die woanders entstanden sind. Aber nicht schon in der Ausschreibung, da kalkulieren Sie lieber knapp, aber durch “Nachbesserungen”… das kontrolliert nämlich keiner.

    Die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen entstehen natürlich in der Grauzone. Da wo Menschen Dinge tun, die ihnen kaum einer verzeiht…. z.B. Kinder missbrauchen. Oder Kinder verkaufen, damit sie missbraucht werden können.

    Bedenken Sie: bis Mitte der 80er Jahre gab es den Pädotourismus in der heutigen Form noch nicht. Da musste man auf Inlandsware zurückgreifen. So wie “mittellose” Pädosexuelle es heute noch tun. Kinder aus armen oder zerrütteten Familien, Kinder für die niemand sorgt, z.B. solche die in Heimen leben.

    Und siehe da:

    “Sein Nachfolger wurde Franz Kaspar, der Frings zufolge 1962/1963 ein Praktikum in dem Stift absolviert hatte.”
    http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/sexueller-missbrauch-im-vincenzstift-katholisches-schreckensregime-12583589.html

    Tebartz-van Elst, der von kirchlichen Missbrauchsopfern übrigens “Gollum” genannt wird (genau, der Irre mit dem Ring), ist nur ein Bauernopfer. Eitel und offensichtlich gestört wie er ist, eignet er sich dafür prächtig.

    Ich hoffe, dass mal jemand genauer hinguckt. U.a in die Geschäftsbücher der Heimstiftung. Die Kinderheime wurden durch öffentliche Mittel finanziert und aus ebensolchen speist sich das Kirchenvermögen.

    VG
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  5. Den Bishoff absägen…was für ne klägliche Nummer…in der ” False Reality”-Globally-Show
    Wer nie kathoisch war …dem geht das am A..vorbei

    Zur Erinnerung:

    Das Internet ist kein Medium das der “Hefe des Volkes” entsprang…sondern es entstammt dem
    ” Militärisch-Industriellen Komplex”..vor dem bereits Eisenhower warnte

    Er warnte allerdings zu seiner Zeit eine zwar unkundige aber zumindest noch halbwegs geist-begabte Bevölkerung

    Er hatte es noch gut 🙂

    Bitte andere THemen !!!

  6. Für mich hat dieser Medienhype, der inzwischen sogar vom Vatikan und Frau Merkel unterstützt wird, ein G’schmäckle. Gibt es nichts wichtigeres in der Welt? Was ist mit den vielen Tafeln in Deutschland, den hunderttausenden Haushalten denen der Strom abgeschaltet wurde, weil sie ihn nicht mehr bezahlen konnten? Und es werden sicher noch viele mehr werden, Dank weiterer angekündigter deutlicher Strompreiserhöhungen.

    Es gibt bei der Kirche wesentlich schlimmere Dinge anzuklagen als ein überteuerter Kirchenbau. Wer hat da eigentlich die Kasse überwacht? Darf ein Bischof einfach so Millionen Euro schwere Bauaufträge vergeben oder Überweisungen tätigen wie er lustig ist?
    Letzte Woche wollte er sich glaube ich zu bestimmten Dingen öffentlich äußern. Dieses Vorhaben wurde aber still und heimlich begraben. Von wem? Von ihm selbst,

    Ich bin vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten nachdem mir viele Dinge bewusst geworden sind, aber ich bin auch angestossen worden durch Bücher der Autorin Alice Miller.

    Die Kirchensteuer wäre wesentlich sinnvoller im weltlichen Bereich angelegt, wenn man davon nämlich Psychotherapien für durch Gewalt in der Kindheit traumatisierte Kinder und Erwachsene bezahlen würde. Die Therapeuten könnten dafür ruhig nach Privatkassentarif bezahlt werden. Es gibt leider immer noch viel zuwenige Psychotherapeuten, vor allem gute Psychotherapeuten (s. alice-miller.com/artikel_de.php?force=faq : “Wie findet man einen guten Therapeuten?”).

    @gabor

    Eisenhower sehe ich inzwischen mit anderen Augen, nachdem ich mich mal zum Thema Rheinwiesenlager eingelesen hatte:

    ” Ohne jeden Schutz: Eine Entschuldigung von Merrit Drucker
    Montag, 12.12.2011,

    Im April und Mai 1945 wurden mehr als eine Million deutsche Wehrmachtssoldaten und auch viele Zivilisten in riesige Lager unter freiem Himmel gepfercht, zwischen Büderich im Norden und Bad Kreuznach im Süden. Diese Kriegsgefangenen wurden als „entwaffnete feindliche Streitkräfte“ bezeichnet, und damit wurden ihnen ihre Rechte nach der Genfer Konvention verweigert.
    … Konkret bedeutete die Situation einen völligen Rechtsverlust. … Lebensrettende Rotkreuz-Pakete kamen nicht mehr an, Postverkehr war nicht erlaubt. Angehörige erhielten keine Nachricht. Die ortsansässige Bevölkerung durfte die Gefangenen nicht verpflegen.”
    focus.de/politik/deutschland/ohne-jeden-schutz-eine-entschuldigung-von-merrit-drucker_aid_692904.html

    Vor allem der letzte Satz im Zitat zeigt die Brutalität und Menschenverachtung.

    Dazu passt der folgende Zeit-Artikel aus dem Jahr 1989:

    “Für Eisenhower waren die Deutschen Bestien
    Vom Hungern und Sterben ehemaliger Soldaten der Wehrmacht in amerikanischen und französischen Lagern / Von Karl-Heinz Janßen
    8. Dezember 1989”
    zeit.de/1989/50/fuer-eisenhower-waren-die-deutschen-bestien/komplettansicht

  7. Nachtrag: Zu dem Zeit-Artikel muss ich einräumen, nachdem ich ihn jetzt gelesen habe, dass er im wesentlichen aus Schilderungen aus dem Buch “Der geplante Tod” von James Bacque wiedergibt, das sehr umstritten ist.

  8. Wer sich aufgeilt wegen der 31 Millionen für eine gute Denkmalpflegerische Arbeit bitte sehr … es geht auch mit Milliarden ohne brauchbar Ergebnis

    Die Story im Ersten: Pleiten, Pech & Peinlichkeiten
    Die Großbaustellen der Politiker

    http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/wdr/pleiten-pech-peinlichkeiten-100.html

    und ja die Kirche ist nicht fein:

    Die Story im Ersten: Arbeiten für Gottes Lohn
    Wie die Kirche ihre Sonderrechte ausnutzt

    http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/ndr/die-story-im-ersten-arbeiten-fuer-gottes-lohn-100.html

    Eine Analyse bei Elsässer
    Tebartz van Elst: Sympathy for the devil
    http://juergenelsaesser.wordpress.com/2013/10/14/tebartz-van-elst-sympathy-for-the-devil/

    Eine Analyse bei Püschel
    31 Millionen gegen 13 oder “Halali” – der Bischof ist tot!
    http://www.hans-pueschel.info/politik/31-millionen-gegen-13.html

  9. Werkvertragsarbeiter … gibt es Aufreger in den Medien (ausser ein ganz klein wenig im Lokalen Dritten)

    Schlachter gefeuert: Viel Kritik und Empörung
    http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/emsland/gausepohl101.html

    Arbeitnehmer-Entsendegesetz muss ja so ein Erfolgsmodell sein das ungeprüft die Arbeitnehmerfreizügigkeit als Super-plus-Erfolgsmodell nachgechoben und demnächt die nächsten Abertausede Sinti & Roma sich hoffentlich neben dem Reichstagsgebäude und Schloss Bellevue auch die Privatwohnungen der über 600 Abgeordneten als neuen Lebnsmittelpunkt erwählen.

  10. Hässlich, teuer

    Warum nicht mal wieder normal bauen?

    Also so wie Kinder Häuser bauen,

    so mit rechtem Winkel und Dächern und Schornsteinen oder so?

    Oder macht mich das zum Nazi?

    Bin ich teil der pöhsen pöhsen Dagegen-Republik? welche gegen hässliche Großprojekte ist

    Ich hoffe doch!

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