Beleidigte Pre$$titutes

Dont-Trust-the-Presstitutes

Auf der ersten Seite des “Tagesspiegel” antwortet Josef Joffe auf vier Fragen und dem Titel “Was macht die Welt?” und jedesmal empfinde ich eine gewisse Bewunderung, wie so man tief im Auspuff neo-liberaler Think-Tanks hausen und deren Parolen in derart selbstgefälliger Witzischkeit als seine eigenen zu präsentieren kann, ohne auch nur einen Moment rot zu werden. Das ist schon die hohe Kunst der Pre$$titution und als Herausgeber der “Zeit” und Mitglied in gut einem Dutzend transatlantsicher Elite-Zirkel hat es Joffe in der Branche ja auch weit gebracht. Dass seine hoch dekorierten Aktivitäten freilich wenig bis nichts mit echtem Journalismus zu tun haben, sondern auschließlich mit  Lobbyismus und Propaganda, hört Jockel Joffe nicht gerne – er schickte dem ZDF eine Unterlassungerklärung und beschwerte sich: weil die Satire-Sendung “Die Anstalt” kurz aufgezeigt hatte, wessen Lied der Bauchredner Joffe seit Jahren singt. Das sei, moniert er, “kein guter Journalismus” und die dem Beitrag zugrunde liegende Dissertation des Leipziger Medienwissenschaftlers Uwe Krüger  über die engen Verbindungen zwischen Leitartiklern und Machteliten  “keine gute Wissenschaft.”  Na klar, einer wie Joffe muß das ja wissen, denn er ist ja nicht nur Groß-Journalist, sondern derzeit auch Lehrbeauftragter an der Universität Standford. Neben Joffe werden in der “Anstalt” auch noch ein paar andere NATO-Versteher und Pentagon-Lautsprecher der hiesigen Leitmedien identifiziert – aber nur weil sie von denselben Zirkeln gesponsort werden heißt das ja nicht, das sie alle dieselbe Meinung haben: “Ich glaube für alle “Ko-Konspiratoren” zu sprechen, wenn ich mit dem gebotenen Hohn zurückweise, wir dächten und schrieben alle irgendwie gleich.” Nein, natürlich nicht, denn dann würde ja noch viel eher auffallen, dass alle derselben Agenda folgen und die sogenannten Journalisten der Springer(-stiefel)presse sogar in den Arbeitsverträgen dazu verpflichtet sind, das “transatlantische Bündnis” zu unterstützen.

Bei einer Fußballreportage, deren Reporter verpflichtet wäre, eine bestimmte Manschaft zu unterstützen und dann kleine Rempler des Gegners  als üble Fouls und  eigene Blutgrätschen als faire Härte kommentiert, könnte man den Ton eigentlich abschalten. Er liefert nämlich keine echten Informationen und kein zusätzliches Hintergrundwissen Einem solchen Sportreporter wäre in den Medien zu Recht keine große Karriere beschieden , wo es aber um Welt,-und Geopolitik geht – bei Reportagen über das “Great Game” der großen Nationen um die Ressourcen des Planeten – scheint das anders zu sein, sonst hätte ein Vogel wie Joffe  sich niemals zum großspurigen Welterklärer aufschwingen können. Und dann als Pre$$titute at large noch politisches Kabarett wegzensieren wollen, weil es mal auf den Punkt bringt, in welch niederem Gewerbe die transatlantischen Werbefuzzis vom Kaliber Joffe tätig sind,  und derart peinliche Briefe zu schreiben ohne rot zu werden, das hat schon was. Und erklärt im Übrigen auch, warum die  veröffentlichte Meinung, die  diese Reklameschranzen aktuell über Russland, Ukraine, Putin etc.  verbreiten und die öffentliche Meinung derzeit so weit auseinander klaffen. Die Leute lassen sich von Journalistendarstellern wie Joffe nicht mehr verarschen – sie schenken eher den Komikern Glauben, die im Kabarett echten Journalismus machen.

6 Comments

  1. OT: OHA! DAMIT SCHEINT DAS TISCHTUSCH ZWISCHEN JÜRGEN ELSÄSSER UND KEN JEBSEN ENDGÜLTIG ZERSCHNITTEN ZU SEIN. ELSÄSSER PLANT, HEUTE ABEND IN ERFURT ZU REDEN. NA, OB DAS JETZT NOCH KLAPPT?

    BREAKING NEWS: Offener Brief an die Mahnwache Erfurt

    FÜR EINEN HUMANISTISCHEN GRUNDKONSENS!

    (…) Es gibt Menschen, die diesen Grundkonsens solange nicht glaubwürdig vertreten können, wie sie keinen glaubhaften inneren Wandel vollzogen haben. Organisierte Neonazis, braune Kameradschaften und faschistoide Praktiken haben auf unseren Mahnwachen nichts verloren. Es dürfte keinem Beobachter der Montagsmahnwachen entgangen sein, dass insbesondere die Personalie Jürgen Elsässer immer wieder zu Zwist führt. Seit einigen Jahren tritt Jürgen Elsässer in seiner Publikation immer wieder mit schlimmen Ausfällen gegen konkrete Personen und Personengruppen in Erscheinung, die Raum neben seinen geopolitischen Analysen finden. Dennoch wurde Herrn Elsässer vor gut einem Monat in Berlin eine faire Chance für einen Neuanfang gegeben. Es schien zunächst so, als wollte er diese Chance nutzen. Viele Teilnehmer der Montagsmahnwachen waren umso mehr zurecht darüber empört und enttäuscht, dass Herr Elsässer bereits kurz danach einen Artikel veröffentlichte, in dem wieder einmal konkreten personenbezogenen Herabwürdigungen Raum gegeben wurde. In der aktuellen Ausgabe seines Magazins kommt zudem nun ein Autor zu Wort, der in unsäglicher Weise gegen Migranten, Homosexuelle und Frauen vom Leder zieht. Es ist schlichtweg nicht glaubwürdig, sich auf der Friedensbühne kurzfristig zu mäßigen, um hinterher unverdrossen mit Ressentiments zu spielen, um die Verkaufszahlen eines Magazins zu fördern. Hierdurch wird nicht nur konkret Menschen geschadet, dies sind auch genau die effekthaschenden Taktiken, die wir zurecht auch bei anderen Medien ablehnen. Wer auf den Friedensbühnen sprechen möchte, sollte auch außerhalb der Bühne den Weg des Frieden gehen.

    Mit friedlichen Grüßen
    Lea Frings
    Ken Jebsen
    Marsili Cronberg
    Pedram Shahyar
    Prinz Chaos II.
    Rüdiger Lenz
    Stephan Bartunek — mit Wob Mike und 45 weiteren Personen.

  2. Die Sportberichterstattung oder -moderation liefert wirklich gute Parallelen. Vielleicht können sich einige hier noch an Ernst Huberty von der ARD-Sportschau erinnern, wie er da am Katheder stand und schwarz auf weiss nur die Ergebnisse aus Fussballspielen ablas, die dann und wann auch schwarz/weiss eingeblendet wurden. Vielen, vor allem den Fernsehmachern, war dies Unparteiisch-Neutrale bald zu dröge, sie drückten das Spesengelder-Not-Aus bei Huberty und ersannen neue Formate.

    Günther Jauch erfüllte zwischenzeitlich zu wesentlich höheren Basiskosten die Doppelfunktion des Sportmoderators und des Alleinunterhalters mit seinen flotten Sprüchen. Mit ihm, d.h. mit den Bildungsmaximen, die er mit dem Blick auf seine Kinder für den Minimalanstand hält, kommt auch erstmals der Humanismus ins Spiel. Letztlich wandte auch er sich dem Meistbietenden zu und präsentiert uns heutzutage Leute wie Giovanni di Lorenzo von der ZEIT, die in Europa doppelte Staatsbürgerschaft innenhaben und scheinbar folgerichtig auch zweimal wählen gehen. Schlümm!

    Wo das alles endet, weiss man auch: Johannes B. Kerner, Kathrin Müller-Hohenstein, Günter Netzer und Olli Kahn spieln zusammen mit Rolf Meier die gleichzeitige Anwesenheit und das diskursive Miteinander von mehreren Sichtweisen und der neutralen Gerichtsbarkeit – objektiver geht es ja nicht. Die Vorlagen stammen aus den USA, die uns hier wie fast überall kulturell voraus sind.

    Der Humanismus ist ein wichtiges Anliegen, wenn nicht sogar das wichtigste, das Menschen für ihre Existenz als Spezies und Individuum in den Raum stellen können. Aber gibt es sich jetzt schon abzeichnende Grenzen? Können acht Milliarden Menschen gleichzeitig auf der Erde in modernem Wohlstand, human und in Gerechtigkeit und ohne Kriege auf längere Zeit existieren? Und was ist, wenn man davon nicht alles auf einmal haben kann? Entwickeln wir dann in der industrialiserten Welt den Komfort zurück? Einigen wir uns weltweit auf Bevölkerungsreduktion? Setzt sich einfach in einer letzten grossen Verteilschlacht der Stärkere durch, um von da an vorbildlich human zu leben, bzw. ist das Töten von Konkurrenten um die Ressourcen letztlich Teil der Conditia humana?

    Wenn es alles so einfach wäre wie die Feststellung, dass Herr Elsässer unschöne Dinge gesagt hat (wenn er sie denn so gesagt hat), in denen man ihm nicht beipflichten kann. Andererseits sehe ich in ihm einen unermüdlichen Streiter für Redlichkeit in Sachen NSU-Skandal. Ohne seine Beiträge zum unheimlichen “Zeugensterben” wäre ich nur halb so aufgebracht und würde mich wesentlich schlechter informiert fühlen.

    Ich wäre sehr froh, wenn sich alle die intellektuellen Leute, die eine substantielle Kritik an der Verschleierungstaktik und dem Geflecht aus Regierungseliten, Presse und bestellten Terroristen begründen udn anbringen können, auf einen Grundkonsens einigen und in dieser Sache gemeinsam auftreten könnten, statt sich zu zerfleischen. Die Ablenkungen isn rein Persönliche und ins aufgebauscht Skandalöse sind häufig inszeniert und leider nur ganz im Sinne derer, die den sachlichen Teil der Kritik zersetzen wollen.

    Es soll ja keiner denken – womit wir wieder bei den Sportmetaphern wären -, er müsste am Ende der zweiten Kurve auf der 400-m-Bahn aus dem Schatten seines Zugpferdes treten, um den Sieg auf der Aussenbahn alleine für sich zu beanspruchen. Denn wir sind nicht auf den Schlussrunden eines Marathons, sondern beim Warmlaufen – oder auf den Startrunden.

  3. Schlimm genug, dass kritischer Klartext im Mainstream nur noch verschämt spätabends in Satiresendungen zu haben ist. Das “freieste und demokratischste Deutschland das wir je hatten” orientiert sich demnach am absolutistischen Mittelalter, als der Narr der Einzige war, der am Hofe des Monarchen ungestraft die Wahrheit sagen durfte. Jetzt verklagen sich Herrschaftsmedien gegenseitig, weil im Kabarett zu wenig Propaganda kommt? Das ist grotesker als im SED-Staat und klares Zerfallssymptom. Dieser Zeit-Fuzzi schafft es vermutlich, gleichzeitig Bundeswehreinsätze im Ausland zu fordern, um anderen Völkern “Pluralismus der Medien” – wie in Deutschland – nahezubringen.

  4. mir ist gerade eingefallen, daß die Europa-Wahl undemokratisch ist, weil ich als Deutscher nicht eine ausländische Partei wählen darf, diese aber durchaus in Brüssel Gesetze erlassen kann, die auch in Deutschland gültig werden. Aber ich wähle ja sowieso nicht.

  5. Es ist schon bezeichnend für die Arroganz und die Selbstsicherheit (oder Selbstüberschätzung) von Joffe u.a., daß man gegen offen zu Tage liegende Fakten angeht. Man sieht auf breiter Front den Versuch der orwellianischen Umschreibung von Geschichte und Gegenwart. Das Spannende daran ist: man kann das live verfolgen. Das ist schon ein Ding.

    Und trotzdem hier in der Anstalt Kritik geübbt wird, für mich sind das nur Narren am Hofe. Deshalb kein Geld für die Lügensender.

    http://www.veitblog.de/ich-zahle-nicht-fuer-kriegshetze-frau-prof-dr-karola-wille

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