Der Macher von KenFM, Ken Jebsen, wurde in den Medien immer wieder als irgendwie “rechts” oder gar als Anführer einer “Querfront” von Rechten und Linken bezeichnet, was mir aber nie aufgefallen war – weder bei den Interviews, die er noch als ARD-Mann und später auf KenFM mit mir führte, noch bei der Sichtung des Programms von KenFM. Stattdessen entdeckte ich ein aufklärerisches, linkes Programm – und einen Moderator und Macher, der nicht „rechts“ ist, sondern echt: als Kriegsgegner und Anti-Militarist, als Vertreter sozialer Gerechtigkeit und scharfer Kritiker des neoliberalen „Jeder gegen Jeden“, als Anti-Rassist und strikter „Anti-Anti-Semit“, der Israel oft bereist und seine Verwandten dort besucht hat – und mit 545 Folgen „RückblickKEN“ den ARD-Rekord im Warnen vor Faschismus, Gewalt und Holocaust hält. Dass das öffentlich-rechtliche Radio Ken Jebsen rausekelte, weil ein berüchtigter Denunziant, der Journalist der Springer-Presse Henryk Broder, ihn als „Holocaustleugner“ diffamierte, ist insofern ein echter Treppenwitz. Zumal KenFM als nutzerfinanzierte Plattform im Netz jetzt mehr Menschen erreicht als jemals im rbb-Radio.
Weil mich dieser Skandal und der Erfolg von KenFM interessierte, den ich als eine Art “best practice” im Zeitalter der Zeitungskrise sehe, habe ich Ken Jebsen im Sommer drei Tage lang interviewt und daraus ein Buch gemacht. Es ist sehr gut geworden und für alle, die “irgendwas mit Medien” am Hut haben eigentlich Pflichtlektüre:
“Der Fall Ken Jebsen oder Wie Journalismus im Netz seine Unabhängigkeit zurückgewinnen kann” (256 Seiten, 18 Euro), eine Sneak Preview auf das Vorwort gibt es hier und um Bestellungen beim Verlag (notfalls auch bei den üblichen Verdächtigen) wird gebeten.
Hier die 29. Folge des Medienmaganzins “Me, Myself & Media”, die am 24.12. erschienen ist und unter anderem die nach wie vor höchst merkwürdigen Ungereimtheiten des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt zum Thema hat:
Es gibt Neues von Naved B, dem ersten Verdächtigen. Ich dachte eigentlich, von dem würde man nie wieder etwas hören. Weit gefehlt:
die britische Presse nimmt sich seiner an!
Letze Woche war’s die Daily Mail und jetzt der Guardian. Beide setzen sich in langen, ausführlichen Artikeln für den jungen Belutschen ein – so nachdrücklich, dass sich die Berliner Polizei schon gegen Vorwürfe wehren muss, sie hätte ihn misshandelt. Das hatte er nämlich dem Guardian gesagt.
Was um Himmels willen interessiert die Briten an diesem von der Berliner Polizei etwas unsanft behandelten Kleinkriminellen, von dessen Sorte es Tausende gibt?
Vielleicht ist es ja die Tatsache, dass er eben nicht frei ist, sondern von der (Berliner?) Polizei an einem geheimen Ort festgehalten wird und sich nur mit deren Erlaubnis entfernen darf (sagt er jedenfalls dem Guardian)?
Mann könnte meinen, die Briten wollten Druck auf die Berliner machen, den Mann freizulassen. Warum nur?
ich danke ihnen sehr für das Buch und den Artikel.
Wie meinte Dr. Daniele Ganser zu Ken Jebsen – eine Medienrevolution.
Dem kann ich nur zustimmen.
Ich informiere meine “Lieben” regelmäßig über Ken Jebsen und Daniele Ganser. Habe auch schon Bücher verschenkt. Sehe das als Aufklärung und u.a. meinen Beitrag dazu, dass die Menschheit a bisserl mehr aufwacht.
Das Abo bei Free21 gehört für mich ebenfalls zur Aufklärung. Hefte werden immer gezielt verteilt.
Ich kann mich nur voll und ganz “palin” anschließen!
Dem ist fast nichts hinzuzufügen, denn man kommt automatisch auf weitere gute Seiten wie z.B. Dirk Müller etc.
Ken Jebsen ist Journalist. Dies Kompliment kann man denen, die sich irgendwie auch dafür halten, jedoch die Schere ihres Chefs im Kopfe haben, nicht machen.