Auf dem Weg in die Kleptokratie

Dass wir in einer Plutokratie leben, die hinter einer demokratischen Fassade von wenigen Ultra-Reichen regiert wird, ist zwar keine neue Erkenntnis, wird aber dieser Tage mal wieder sehr deutlich. Die Aufdeckung des “Cum-Ex”-Betrugs, bei dem den Steuerzahlern über 30 Milliarden Euro gestohlen wurden, spielt allenfalls in Kurzmeldungen ein Rolle, wenn aber der Kandidat für den CDU-Vorsitz, F.Merz, den Furz lässt, dass das Asylrecht geändert werden müsste, ist das ein Thema für alle Titelseiten und Talkshows.

Der von den Großmedien eher achselzuckend durchgewunkene “Cum -Ex”-Betrug zeigt, wie unser plutokratisches System  mittlerweile dabei ist, seiner Degenerationsform – der Kleptokratie -zuzustreben. Die Ultra-Reichen regieren nicht nur nach ihrem Gusto, sondern stehlen und betrügen auch immer ungenierter. Und es scheint, dass mit dem Banken-Bailout in  der Finanzkrise 2008 nun alle Hemmschwellen gerisssen sind, wer “to big to fail” ist eben eben auch”to big to jail”…

“Auf dem Weg in Kleptokratie” hatte Paul Schreyer unlängst eine Rezension des Bestsellers von “Mr. Dax” Dirk Müller (“Machtbeben”) überschrieben. Müller ist ein unabhängiger Kopf, der über seine Website ein großes Publikum erreicht und politisch gern Klartext redet.  So auch über die Tatsache, dass wir von zunehmend kleptokratischen Plutokraten regiert werden. Das hört man in diesen Kreisen natürlich nicht gern, schon bei den alten Griechen versuchten die Ultra-Reichen, wenn sie die Demokratie mal wieder beseitigt hatten, pro forma gewisse Elemente beizubehalten, weil sie nicht als nackte, nur an privatem Profit interessierte Tyrannen dastehen wollten. Sie finanzierten sogar Theaterstücke, in denen sie als Geldgeier und Ausbeuter verspottet wurden, Kommödiendichter die dabei zu weit gingen wurden allerdings dann schnell in die Verbannung expediert. Klartext war schon damals unerwünscht, zumal wenn er viele Menschen erreichte. Und dass er es noch heute ist, zeigt aktuell ein erbärmlicher Rufmordversuch der “Süddeutschen Zeitung”, die einen 28-jährigen Jung-Schurnalisten schickte, Dirk Müller in die Pfanne zu hauen. Der Versuch ging zwar nach hinten los, aber wie das so ist: man muss einfach nur viel Dreck werfen, irgendwas bleibt schon hängen.

( Wer sich wundert, dass eine doch eigentlich ehrenwerte und liberale Zeitung wie die SZ derart unterirdisch operiert – mich wundert es nicht. Als im Frühjahr 2002 mein erstes Buch über die 9/11-Anschläge erschien und davon in zwei Wochen schon über 20.000 Exemplare verkauft waren, wollte der Verlag Zweitausendeins in einigen großen Tages,-und Wochenzeitungen ganzseitige Anzeigen schalten.  In diesen hatten wir die lange Reihe von offenen Fragen und Ungereimtheiten der offziellen Ermittlungen aufgelistet, die im Buch dokumentiert sind. Weil  ganzseitige Anzeigen ziemlich viel Geld kosten, druckten die Zeitungen (FAZ,taz, Zeit, Frankfurter Rundschau) sie dankbar ab. Nur die “Süddeutsche” wollte nicht, beziehungsweise nur, wenn sie von Anwaltskosten bei einer möglichen Klage freigestellt wird. Das hätten wir zwar ohne jedes Kostenrisiko unterschreiben können, weil in der Anzeige nur Fragen gestellt und Fakten zitiert wurden, verzichteten dann aber. Einer Zeitung, die derart ängstlich vor den Plutokraten kriecht, muss man ja nun auch wirklich kein Anzeigengeld zukommen lassen…)


6 Comments

  1. Besten Dank für die ehrlichen Worte, wie kannst du nur wieder und wieder den Finger in die Wunde legen!?
    Das dient doch alles lediglich der Fürsorge um die Menschen. Denn …, wenn das Empire zusammenbricht, und es ist mit seinen Schulden von ca. 20 Bil. $ auf dem Besten Weg dahin. Doch, ja dann werden Männer gebraucht die einen Neuanfang im Chaos stemmen können! Also du siehst, es ist alles zu unserem Besten eingerichtet. Auf dem Weg hin zu einem Neuanfang sind schlicht Opfer notwendig!
    Das Empire hat ca. 20 Bil. $ Schulden. Deshalb steht doch auch der Bettelhansel Trumpf bei den Saudis auf der Matte.

    Beste Grüße

  2. Irgendwer nannte die Süddeutsche mal “Alpenprawda”. Jedenfalls wird sie als tendenziell links-liberal verkauft. Sie ist aber genauso wenig „links“ wie Grüne oder SPD, so wie die CDU auch nicht „rechts“ ist. Sie alle sind nur eines: neoliberale Wahrer und Wächter des Verbrechersystems, hier Kleptokratie genannt.

    Es ist kein Zufall, dass die Bundeswehrbomben im Kosovo-Krieg, Afghanistan-Abenteuer, Hartz IV, Abschaffung der Vermögenssteuer usw. ausgerechnet von “linken” Regierungen durchgesetzt wurden und “links-liberale” Blätter wie die SZ besonders gut transatlantisch vernetzt auftreten, wie wir seit der legendären “Anstalt”-Sendung von 2014 wissen.

    Es ist schließlich ein und dasselbe Establishment mit einer einheitlichen politischen Zielrichtung: mehr Neoliberalismus, mehr Rendite für Kleptokraten. Die Scheinalternativen “mitte-links” und “mitte-rechts” sind nur eine Show, um die Schäfchen abzulenken, zu sedieren und ihnen vorzumachen, sie hätten irgendeinen Einfluss.

    Weil das an seinen Widersprüchen und Lügen notwendig scheiternde System aber den Graben zwischen erlebter Realität und aufgetischten Medienmärchen nicht mehr wegsimulieren kann, wachen die Schäfchen so langsam auf. Der freie Fall von SPD & CDU ist deutliches Zeichen.

    Nicht zufällig warnt gerade die “linksliberale” Wahlverliererin Hillary davor, dass in Europa zu viele Wähler von bösen Populisten “entflammt” werden. Wenn es etwas gibt, was das Establishment hasst und fürchtet, dann dass die Schäfchen sich rühren, das offizielle Versprechen von “Demokratie” einlösen möchten und damit beginnen, der Elite ins Handwerk zu pfuschen.

    http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Hillary-Clinton-Europa-muss-Migration-in-den-Griff-bekommen

    Der schärfste Protest kommt seit einiger Zeit von “rechtsunten”. Das liegt aber nicht etwa daran, dass “rechte” besonders helle wären, sondern daran, dass sie – gesellschaftlich als zu verachtende Parias geltend – sowieso nicht viel zu verlieren haben und deshalb kein Blatt vor den Mund nehmen. Lautstarke Teile der “Linken” fürchten nun den Beifall von falscher Seite und werden so lieber zu Verteidigern des Status quo und dessen marktkonform-alternativloser Kanzlerin, anstatt das kleptokratische Verbrechersystem zu geißeln. Ob die “Dienste” ihren Anteil daran haben?

    Was soll’s – wenn ich sehe, an wie vielen Stellen derzeit global die Lunte brennt, dann wird uns die “heile Welt” der Lügner, Manipulateure & Kleptokraten bald buchstäblich um die Ohren fliegen, bevor die Masse der Leute begreift, wie sehr sie verar*** und beklaut wurde und noch rechtzeitig Korrekturen erzwingen könnte.

    1. Bis auf Ihr pessimistisches Fazit “Was solls, dann fliegt uns halt alles um die Ohren..” stimme ich Ihrem lakonischen und wohlformulierten Abriss hundertprozentig zu.

  3. Sehr gut kann die Masche der Volksverarsche an der momentan geführten Hartz IV Debatte erkennen. Das SPD und Grüne diejenigen sind welche die Debatte angestoßen haben, wundert nicht. Sind sie es doch gewesen, welche die Agenda 2010 unter Schröder und dem Gusto den Sozialstaat schlanker zu machen, vor 15 Jahren eingeführt haben. Dafür haben sie von der Presse, Teilen des Bürgertums und der sonstigen Bevölkerung, applaudierenden Beifall erhalten. Nach dem Motto wer nicht arbeiten will, bekommt auch keine Leistung, wurden die sozialen Leistungen zusammen gestrichen. Viele der damals Applaudierenden haben nicht bedacht, wie es ist, wenn man selber in den Genuss dieser Zermürbungsmaschinerie kommt. Jeder Vierte in diesem Land hat nun schon daran Anteil gehabt, und weiß was es bedeutet dem Amt willkürlich ausgeliefert zu sein. Es ist schon beinahe ein Witz, dass ausgerechnet ein Grüner und dann noch deren Chef Robert Habeck vorschlägt, “Hartz IV abschaffen, kein Arbeitszwang und keine Sanktionen mehr!” Wow das ist schon eine Hausnummer! Aber sofort melden sich aus allen Richtungen die Bewahrer des Neoliberalen Sozialstaats zu Wort. So auch von der SPD, deren Chef Ralf Stegner nichts besseres als das Urmantra der Neoliberalen einfiel, “„Jeder, der arbeiten kann, der muss auch arbeiten.“ Ergo sollte jetzt jeder wissen, was Frau Nahles mit dieser (Schein)Debatte bewirken will, kurz gesagt Nichts und den Bürger für dumm verkaufen.

  4. Rezension zum Werk „Machtbeben: Die Welt vor der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten – Hintergründe, Risiken, Chancen“, Heyne-Verlag, München 2018
    Vorwegnehmend sei konstatiert, dass sich das Buch wie ein Krimi lies – man kann es einfach nicht aus der Hand legen und muss es bis zur Neige Pardon bis zum Ende am Stück, ein wenig überzogen und prononciert formuliert, lesen. Der Stil und der Ausdruck sind dabei einfach brillant! Das Werk mit seinen vielen Details, Fakten, Hintergründe, Zusammenhänge und Analysen zur globalen Wirtschafts- und Finanzpolitik mit ihren Akteuren (wohl besser Globalplayer), eingebettet in die weltweiten militärischen Konflikten der Gegenwart ist ein Meisterwerk zur modernen Polit- und Militärökonomie und verdient wirklich ohne Übertreibung in einer Reihe mit Marx und Engels gestellt und genannt zu werden. Dirk Müller analysiert tiefgründig die gegenwärtigen militärischen, politökonomischen und finanzökonomischen Konflikte und gelangt dabei zu profunden Erkenntnissen. Zunächst ist einmal positiv zu akzentuieren, dass er dem Leser das kleine Banker- Einmaleis mit den Zusammenhängen von Kreditaufnahme, Zinssätze und Laufzeiten ohne Penetranz und Oberlehrermentalität vermittelt. Diese Kenntnisse erweisen sich dann für das Verständnis der weiteren Ausführungen im globalen Maßstab und der globalen Zusammenhänge als sehr hilfreich, ja als Goldwert! Der Autor verweist gleich einleitend, dass es sich bei den finanzökonomischen Gegebenheiten und Relationen nicht um simple lineare Zusammenhänge handelt, sondern um nichtlineare Relationen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn der Autor anhand von Beispielen und Grafiken dies einmal zumindest exemplarische vertieft und erhellt hätte. Das gegenwärtige Hauptfinanzproblem: ein Riesenberg von 150 Billionen Dollar an Anleihen existiert auf dem Markt und bildet eine gigantische Finanzblase, die, wenn diese platzt, für die Weltwirtschaft und Menschheit gravierende, ja tödliche Folgen hätte! Zum Vergleich: die Realwirtschaft soll wohl nach übereinstimmender Meinung von Finanzexperten ca. 65 Billionen Dollar umfassen. Es wird die Fiskalpolitik der USA und China vorrangig und primäre beleuchtet, wenn auch auf andere Staaten peripher zu diesem Thema Dirk Müller auch Ausführungen tätig, allerdings nicht so vordergründig. Die Fiskalpolitik der USA soll nach Müller keine so negativen Auswirkungen auf Land selbst und auf andere Länder, weltweit haben. In China sieht Müller die größte Gefahr für einen weltweiten Finanz-Crash, weil die vielen Konzerne in den zurückliegenden Jahren, wo sich die chinesische Wirtschaft eine rückwärtsgewandte Entwicklung nahm, auf Pump gelebt haben, das heißt, die Konzerne hätten immer mehr Anleihen und Kredite aufgenommen, die sie nicht mehr bedienen konnten (und nicht mehr können)! Wenn nun die USA die Zinsen gravierend und markant für chinesische Anleihen und Kredite erhöhen, dann kommt alles ins Schleudern und die Blase kommt zum Platzt – mit einem Erdbeben der Stärke 15 auf der Richterskala – allegorisch formuliert. China steuert aber gegen, indem das Land die neue Seidenstraße nach Europa (….) baut. Wie in den 1860 Jahre in den USA das Schienennetzt installiert wurde und in den 50 Jahren des vergangenen Jahrhundert die Highways gebaut wurden und den USA einen ungeahnten Boom bescherte, so will China durch dieses Jahrhunderteprojekt die finanzökonomische und ökonomische Entwicklung beschleunigen. Dies wollen die USA in jedem Falle verhindern und sabotieren faktisch durch Entfachung von militärischen Konflikten die positive ökonomische Entwicklung! Hier mischen Saudi-Arabien und Israel mächtig mit und rüsten verfeindete Konfliktparteien in den Regionen der künftigen Seidenstraße mächtig auf. Teile und herrsche (dividende et impera) dominiert hier die Militärpolitik! Müller analysiert in seinem Buch auch militärstrategische Aspekte des Nahen Ostens. Hier braut sich momentan ein ganz großer militärstrategischer Konflikt, faktisch fast unbemerkt von Öffentlichkeit, zusammen. Die beiden großen Akteure und Konkurrenten sind hier Iran und Saudi-Arabien, angestachelt von Israel und den USA. In diesem Zusammenhang beleuchte Müller die unheilige Rolle der USA im Nahen Osten. Faktisch begann diese unrühmliche Rolle 1953 mit dem Sturz des demokratischen Premierminister Mohammad Mossadegh durch eine CIA-Operation und der Inthronisierung des persischen Schahs als Vasall der USA, wobei es nur schlicht und ergreifend um das schwarze Gold, dem Erdöl ging! Übrigens waren zu diesem Zeitpunkt fast alle arabischen Staaten säkular orientiert – der Islam spielte damals fast keine Rolle mehr. Seitdem spielen die USA im Nahen Osten eine sehr unrühmliche Rolle nach dem immer gleichen Rezept und selben Melodie: Aufputschen der Massen, Organisation von Demonstrationen von „demokratischen Oppositionellen“ , Sturz des Tyrannen und Installation eines neuen USA-ergebenen Vasall (siehe Irak, Tunesien, Syrien und siehe Iran momentan). Dieser bevorstehende Konflikt könnte die Welt in einen Atomkrieg stürzen und ist unkalkulierbar! Auch der Russland-Ukraine-Konflikt birgt das Potenzial zu einem globalen Atomkrieg in sich. Übrigens haben die USA nach Müller mehrere Milliarden US-Dollar für die sogenannte demokratische Revolution in der Ukraine investiert – für den Umsturz und für das militärische Aufeinanderhetzen! Das Werk zur modernen Politökonomie „Machtbeben“ sollte jeder Student und Professor der Wirtschaftswissenschaften und auch Politiker lesen! Denn: es beleuchtet den Funktionsmechanismus des modernen Kapitalismus` und des Kapitals der Gegenwart en detail et en gros! Müller besitzt darüber hinaus profundes Wissen zum Funktionsmechanismus` der Weltwirtschaft! Bei allem Lob drei kleine Kritikpunkte: 1. Die Grafiken und Karten hätten auf jedem Fall kontrastreicher und größer (vor allen Dingen die Zahlen) präsentiert werden können (siehe Seite 167, 196, 211, 219, 241, 242). 2. Auf Seite 223 und 224 präsentiert Müller ein Beilspiel zu Anleihen und Zinssätzen von 1 und 3 Prozent bei 30 Jahren Laufzeit – hier hat sich Müller gründlich verrechnet, weil er hier eine Differenz von 60 Prozent ermittelte; die Differenz beträgt korrekt aber 108 Prozent (∆x= 1,0330-1,0130= 1,08=108 Prozent); Müller rechnete aber offensichtlich ∆x=0,03*30-0,01*30 = 0,6 = 60 Prozent); 3. Müller kritisiert das chinesische Wirtschaftsmodell und geht hier von einer Planwirtschaft aus: dies stimmt in keinem Fall, denn die Chinesen praktizieren das effektivste Wirtschaftsmodell aller Zeiten : das Modell ist von der Kybernetik abgeleitet und liegt zwischen Marktwirtschaft und Planwirtschaft. Absolute Marktwirtschaft ohne Regulation läuft sich heiß und zerstört eine Volkswirtschaft (siehe Neuseeland vor 20 Jahren). Daher ist die Marktwirtschaft mit aufgeschalteter Störgröße/Regulationsgröße mit stattlichen Zielvorgaben das optimale Wirtschaftsmodell!
    Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

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