Großkrieg verschoben, Kleinkrieg geht weiter

Man muss ja die “Mullahs” nicht mögen, aber wie es scheint, haben sie recht besonnen auf den Terroranschlag der USA auf General Soleimani reagiert und nur an zwei US-Kasernen im Irak mit Raketen “Rache” genommen. Dabei ist so weit bisher bekannt niemand ums Leben gekommen, was offenbar auch so beabsichtigt war. Über die Schweizer Botschaft in Teheran hatte der Iran den Amerikanern die Ziele der Attacke eine Stunde vorher mitgeteilt,  auch die irakische Regierung wurde rechtzeitig informiert. Offenbar hält sich der Iran an die durch den Emir von Katar übermittelte Offerte Trumps, keinen Krieg zu beginnen, wenn der Iran nicht mit einem Großanschlag, sondern nur mit einer “ähnlichen Antwort” (“similar response”) reagiert. Der Angriff auf die beiden US-Einrichtungen sei eine “angemessene Antwort” verkündete dann auch der iranische Außenminister danach, und Trump brach  nicht in eine Suada über den “Terrorstaat” Iran aus, sondern twitterte “All is well…” – nichts wirklich Ernstes also,  beide Seiten scheinen sich in Sachen De-Eskalation einig, für’s Erste zumindest. In diese Richtung geht auch die Einschätzung, die der meist zuverlässige Korrespondent Pepe Escobar aus gut informierten Geheimdienst-Kreisen in Washington erfuhr: “Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Trump an diesem Punkt jetzt weiter eskaliert, und das könnte ihm die Möglichkeit geben aus dem Mittleren Osten mit Ausnahme der Golfstaaten abzuziehen. Trump will raus.” Das deutet auch seine Siegesrede am Mittwoch an, die zwar die übliche Rhetorik nicht aussparte, aber auf weiter eskalierende Töne verzichtete.

Das macht insofern Sinn, als  die präzise iranische Raketenattacke auf die US-Airbase “Ain al Assad”, dem Startplatz des Drohnenangriffs auf Soleimani, deutlich zeigt,  wie verwundbar die Außenstationen des US-Imperiums sind – gegen die 17 ins Ziel gebrachten Raketen gab es  offenbar keinerlei Luftabwehr. Dass Trump in seiner Rede und etlichen Twitter-Aussagen vollmundig das “best military of history” und seine “wunderbaren Waffen” lobt, während die hinter im stehenden Militärs einen steinernen Gesichtsausdruck zeigen, paßt in dieses Bild (wie es Steve Bell für den “Guardian” gezeichnet hat) . Schon der verheerende Angriff auf saudische Ölanlagen im vergangenen Herbst, bei dem die Houthis aus dem Yemen mit iranischen Raketen schweren Schaden anrichteten, hatte die großen Schwächen der US-Abwehrsysteme aufgezeigt.

“Wir erwischten ein  absolutes Monster und erledigten ihn. Wir taten das, weil sie planten unsere Botschaft in die Luft zu jagen“, behauptet Trump – tatsächlich aber war Soleimani in diplomatischer Mission nach Bagdad gekommen, mit einem Schreiben der iranischen Führung an die Saudis, zwischen denen und Iran die irakische Regierung  Verhandlungsgespräche moderieren wollte. Dies wurde von dem irakischen Ministerpräsidenten Adil Abdul-Mahdi bestätigt, der im Parlament auch noch von einigen weiteren Hintergründen berichtete. Nach einer Reise nach China im Oktober, wo er  unter anderem Verträge über den Wiederaufbau des Stromnetzes geschlossen habe, sei er von Trump aufgefordert worden, diese Verträge zu kündigen. Die Amerikaner wollten diesen Wiederaufbau selbst durchführen und dafür 50% des irakischen Öls. Weil Abdul-Mahdi sich weigerte, hätte Trump ihm mit großen Demonstrationen gedroht, die das Ende seiner Amtszeit bedeuten würden.

“Als diese dann tatsächlich begannen”, so  der Ministerpräsident weiter, “rief er mich wieder an und drohte, dass er, wenn ich den Forderungen nicht nachkomme, Marines-Scharfschützen schicken würde, die von hohen Gebäuden auf Demonstranten und Sicherheistpersonal feuern, um mich unter Druck zu setzen. Daraufhin reichte ich meinen Rücktritt ein. (Addul-Mahdi amtiert bis zu den kommenden Neuwahlen  nur noch “geschäftsführend” MB) Bis heute bestehen die Amerikaner darauf, dass wir den Handel mit den Chinesen rückgängig machen. Als unser Verteidigungsminister danach dann davon sprach, dass eine “dritte Partei” sowohl Demonstranten wie auch Sicherheitspersonal im Visier hätte (wie Trump es angedroht hatte), bekam ich einen erneuten Anruf von Trump mit der Drohung, dass sowohl ich als auch der Verteidigungsminister ermordet würden, wenn wir weiter von dieser “dritten Partei” sprechen.” ( The Deeper Story Behind the Assassination of Soleimani, deutsch hier (pdf) )

Soviel zu dem Hintergrund der mafiosen “art of deal” á la Donald, der nach außen großspurig verkündet, dass er das Öl des Mittleren Ostens gar nicht braucht. Wegen des “Fracking Gas”-Booms stimmt das teilweise (2018 kamen ca. 5 % der US-Öl-Importe aus dem Irak, 10% aus Saudi Arabien) – was das Imperium aber braucht, ist die Kontrolle über den Ölhandel und die Abrechnung in “Petrodollar”. Dass Saddam Hussein und Ghadafi ihr Öl gegen Euro bzw. Landeswährung verkaufen wollten, war bekanntlich ein entscheidender Grund für die Invasion und Besatzung dieser Länder durch die USA. Und auch wenn Trump sein Wahlversprechen – ein Ende der “endlosen regime change Kriege” – jetzt tatsächlich umsetzen sollte, kann er diese Kontrolle nicht aufgeben, denn der Zwang zum Petrodollar stützt und garantiert den US-Dollar als globale Reservewährung. Deshalb soll nach seinem Vorschlag nun mehr die Nato die militärische Kontrolle übernehmen, für die er in Middle East (ME) auch gleich einen Namen  vorschlug: NATOME. (“Ich bin gut in Namen, stimmt’s!”):  “Ich denke, die Nato sollte erweitert werden und wir sollten den Nahen Osten aufnehmen.” Jens Stoltenberg, der dringend nach Beschäftigung für das obsolete Militärbündnis sucht, soll begeistert gewesen sein. Ob das auch auf die Regierung Iraks zutrifft, die  den Abzug sämtlicher fremder Truppen fordert, darf bezweifelt werden – ein neuer Name  für die US-Präsenz wird da nicht reichen. Das gilt auch für den Iran und die anderen Nachbarn. Für Trump geht es natürlich um das Geld, das er einspart, wenn künftig andere das Chaos verwalten, das die völkerrechtswidrigen US-Kriege im Mittleren Osten angerichtet haben. Noch einen Schritt weiter, nach Far East,  gedacht, wäre Trumps Erweiterungsidee aber gar nicht so übel:  “NATOMEFE” unter Einbeziehung  Russlands, Chinas und weiterer williger Länder ist dann zwar nicht mehr die Nato die wir kennen, aber wäre ein sicherer Weg für Abrüstung und Frieden…

7 Comments

  1. Trump ist nur noch Laufbursche der saudischen Scharia-Scheichs. Er verkauft die westlichen Demokratien an mittelalterliche Islamisten, die Andergläubige und Andersdenkende offiziell umbringen.
    Dass das nicht verstanden wird und jegliche Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit, die in Jahrtausenden hart erkämpft wurden, einfach weggeworfen werden, ist ein Armutszeugnis.
    Sie enttäuschen mich maßlos, Herr Bröckers. Sie verstehen offensichtlich nicht, was ein Militärbündnis mit mittelalterlichen Diktaturen bedeuten würde, die Menschenrechte nicht mal ansatzweise achten und Menschen ermorden, nur weil sie einen anderen Glauben haben.

  2. NATOMEFE = Russland + China auch in der Nato ….Super Idee
    Russland + USA Communist – China Nazi ….passt soweit…Weltfriede gebongt 🙂
    https://thedailycoin.org/2019/11/10/usa-communist-china-nazi-warren-pollock/

    Unsere deutsche AfD bei 30% dann als letzter NATOMEFE-” Pocket of Resistance”-Bündnisgegner ? Den US-Saudi-finanzierten IS hat doch der Putin schon abserviert.
    Schade…dem NATOMEFE-Vorschlag fehlt einfach der stets nötige ” Best Enemy Money can buy – Faktor ” auf…standesgemäßer Augenhöhe.

    Außerdem müssten die Amis zum NATOMEFE -Einstand noch mehrere 100 Fußballstadien voller 100 US-Dollar-Paletten als quasi ” Brautgeld” mitbringen.
    https://www.theguardian.com/world/2007/feb/08/usa.iraq1

    und zwar ohne das beim Walmart oder an der US-Tankstelle die Preise dann SOFORT durch den Schornstein gehen…und das schafft noch nicht mal ein Trump …..Er schafft es ja noch nicht mal, wenigsten mal zart nachzufragen, wo denn überhaupt die 21 Billionen fehlenden US-Dollar abgeblieben sind.
    https://missingmoney.solari.com

    USA-Russland-China = Alles Monster-Mafia-Beutegreifer….
    “played again each other…you must be a f*….fool to trust any of them”…
    wobei die USA in Sachen Rüstungsetat wie auch in Sachen ” Free Speech”
    weiterhin vorne liegen
    Für mich die beste 2019 Jahresanalyse :

  3. Trump bedrohte (und “belieferte”) den irakischen Regierungschef also mit (wohl gekauften?) Demonstranten und anschließend, dass er “Marines-Scharfschützen schicken würde, die von hohen Gebäuden auf Demonstranten und Sicherheitspersonal feuern”, um den Regierungschef unter Druck zu setzen. Laut dessen Bericht mit Erfolg, so begründet er jedenfalls seinen unbestreitbar erfolgten Rücktritt.

    Der Mann verbreitet bestimmt nur böse Gerüchte – so wie böse Verschwörungstheoretiker den glorreichen Euromaidan 2014 (“Revolution der Würde”) auf ein schäbiges Komplott reduzieren wollen, “in das Ausländer involviert waren – (…) mehrere Georgier und ein US-Amerikaner”.
    So zumindest berichtete am 01.12.2017 die Tagesschau, die online mit der Schlagzeile
    “Italienische Reportage im Faktencheck / Georgische Sniper auf dem Maidan?” aufmachte, weil sie ihrem Publikum nicht länger verheimlichen wollte (oder konnte), “was immer wieder kolportiert wird” und was nun (2017) “der Kriegs- und Krisenreporter Gian Micalessin zusammengetragen hat”, denn selbiges “verbreiteten danach auch russische, ukrainische und deutsche Webseiten wie heise.de” (d.h. Telepolis – aber bis dahin halt nicht Tagesschau und deutscher Mainstream).
    NATO-geprüftes Qualitätsmedium wie die Tagesschau bekanntlich ist, braucht man nach dem Ergebnis des “Faktenchecks” nicht lange fragen: “Doch bei genauer Betrachtung fällt auf: Es fehlen Belege.”

    Zum “Beleg der Beleglosigkeit” schildert der Tagesschau-Bericht gleich ab dem nächsten Absatz, was die Italiener denn so in ihrer Reportage gesendet hatten: Es kamen “drei Georgier zu Wort. Ihre Namen: Koba Nergadze, Zalogi Kvaratskhelia und Alexander Revazishvili. Nergadze erzählt, sie hätten auf Befehl von Georgiens Präsident Michail Saakashvili am 15. Januar 2014 zur Unterstützung der Maidan-Proteste in die Ukraine fliegen müssen. Jeder habe 1000 US-Dollar erhalten und weitere 5000 US-Dollar versprochen bekommen. Ihr Befehlsgeber sei Saakaschwilis Militärberater Mamuka Mamulashvili gewesen.”

    ” ‘Uns wurde befohlen, wahllos auf die Polizisten und die Demonstranten zu schießen’, sagt Revazishvili. Nergadze erklärt: ‘Wir sollten irgendwohin schießen, um Chaos anzurichten.’ In Begleitung ihres Befehlsgebers Mamulashvili sei der Amerikaner Brian Christopher Boyenger gewesen, der als Scharfschütze in einer US-Eliteeinheit gedient haben soll.”
    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ausland/proteste-maidan-101.html

    Dass diese Geschichte nicht stimmen kann, hat die Tagesschau vermutlich messerscharf geschlossen, weil von US-Seite keine Bestätigung erfolgte – oder gab es ein diskretes “Dementi” von dort? Und weil Saakashvili 2014 gar nicht mehr georgischer Präsident war, sondern sich direkt nach dem Ende seiner Präsidentschaft 2013 vor seinem Volk (und einem juristischen Verfahren wegen Amtsmissbrauchs) in die USA geflüchtet hatte.
    Dass der Oligarch Poroschenko als neuer ukrainischer Präsident aus reiner Nächstenliebe für einen in Not geratenen (Ex-)Kollegen den flexiblen Ehrenmann Saakashvili 2015 mit Pass und Posten versorgte, kann man dem Empfänger der Wohltaten nun wirklich nicht als Putschhelfer-Lohn ankreiden – schließlich wurde ihm beides im gleichen Jahr bereits wieder entzogen.

    Iraks Addul-Mahdi hat jedenfalls den Rückzug angetreten wie 2014 in der Ukraine Viktor Janukowitsch, was bei beiden als lebensverlängernde Maßnahme verstanden werden kann. Anders als damals in der Ukraine bleibt im Irak allerdings kein euphorisiertes Volk zurück, das in Liebe zum Goldenen Westen entflammt und von dessen Propaganda manipuliert werden kann. So ganz billig wird auch Geizhals Trump einen Regime Change nicht hinbekommen – Hillary Clinton und Victoria Nuland hatten für die Ukraine immerhin fünf Milliarden Dollar locker gemacht.

  4. Trotz allem bleibt ein mehr als fahler Nachgeschmack in dieser Sache. Das Schalten und Walten der US-Amerikaner nach eigenem Gusto, welches mit dem Framing der NATO Propaganda, stets als zum Wohle der jeweiligen betroffenen Region dargestellt wird, ist nur noch eine Farce aus Lügen. Mit einem, puh noch mal Glück gehabt, weil die Iraner besonnen reagiert haben, ist es nicht getan. Was kommt als Nächstes? Welche False Flag oder Regimechange Operation ist geplant? Was ist mit der skandalös einseitigen und Fakten verschweigenden Berichterstattung unserer Medien? Soll das jetzt so weiter gehen? Dürfen FAZ, Süddeutsche, TAZ und Co weiter ihre Natopropaganda ungefiltert unter die Leute bringen? Wird uns weiterhin die “Aufrüstung” als Notwendigkeit zum Schutz gegen “Aggressoren” verkauft? Werden weiter andere Staaten im Namen der NATO-Doktrien mit Wirtschaftsembargos gegen deren Willen gefügig gemacht oder gleich ins Mittelalter zurück gebombt und uns das dann als Demokratieaufbau verkauft?
    Die NATO sollte nicht erweitert, nein sie sollte ohne Wenn und Aber aufgelöst und abgeschafft werden. Sie ist ein Relikt aus Zeiten des “Kalten Krieg” und gehört in die “Mottenkiste” der Vergangenheit. Man sollte allen Politikern, welche unverhohlen für eine Erhöhung der Rüstungsausgaben und damit für eine Verschärfung des Konflikts mit Russland und auch China eintreten, klar machen, dass Sie für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden. Es kann doch nicht angehen, dass das bewusst herbei geführte Stürzen von Regierungen, destabilisieren und zerstören von funktionierenden Staaten, dass Töten von Personen via Drohnen, als Normalität hingestellt werden und keine Folgen für die Verursacher hat, welche im größten “Terrorstaat” auf diesem Planeten den USA, mit diesem dreckigen Geschäft ihr Geld verdienen. Wie lange noch will sich der Rest der Menschheit, von den USA am Nasenring durch die Manege führen lassen?

  5. Nicht allzu off topic, denke ich:

    In dem Artikel https://michael-hudson.com/2020/01/america-escalates-its-democratic-oil-war-in-the-near-east/ bringt Michael Hudson, unter Anderem, etwas recht hilfreich auf den Punkt: “…Saudi Arabia’s Wahabi troops (Isis, Al Quaeda in Iraq, Al Nusra and other divisions of what are actually America’s foreign legion)…” heißt es da. Das habe ich so noch nie gehört, scheint mir aber eigentlich äußerst naheliegend und passend.

    Statt den jeweiligen Namen des Tages zu verwenden, ist es doch viel angemessener, von der Amerikanischen Fremdenlegion zu sprechen, oder? Wo man spezifischer werden muß, sagt man dann halt z.B. “der Al-Nusra Zweig der Amerikanischen Fremdenlegion”.

    Ich nenne die jetzt immer so.

    Zum Teil bekämpfen ja wirklich Amerikaner die “islamistischen” Söldnertruppen (auch wenn sie doch meist daneben bomben und dabei noch “ganz aus Versehen” ein Elektrizitätswerk oder Ähnliches in die Luft jagen). Mit der Bezeichung Amerikanische Fremdenlegion vermeidet man bei der Beschreibung solcher Auswüchse nicht nur zuverlässig versehentlich ins Westfernsehenkompatible abzurutschen, sondern stellt auch deutlich heraus, daß der Brandstifter dort den Feuerwehr-Helden spielt.

  6. @Peter
    “was ein Militärbündnis mit mittelalterlichen Diktaturen bedeuten würde”:
    Wieso “würde”? – Das Bündnis mit den Saudis existiert doch schon, mit oder ohne NATO.
    Und als “Laufbursche” der Saudis hat Trump bestimmt nicht gehandelt, als er den iranischen General Soleimani ausgerechnet da ermorden ließ, als dieser mit irakischer Vermittlung eine Art “Friedensdiplomatie” mit den saudischen Herrschern beginnen wollte. Die Amis waren unterrichtet und verzichteten auf ein “Veto”, aber nicht auf den heimlich-spontan entschiedenen Meuchelmord, mit dem sie den friedenswilligen Kräften bei Saudis, Irakern und Iranern den Stinkefinger zeigten (Motto: Ihr dürft euch gerne hassen, aber niemals vertragen).
    Wenn schon Laufbursche, dann ist Trump nämlich einer der eigenen US-Rüstungsindustrie, die Frieden auf der Welt als geschäftsschädigend betrachtet und daher bleibende Spannungen zwischen Saudis und Iranern liebt (zu Reagans Zeiten lieferte man übrigens Waffen nicht nur an die Saudis & Saddam, sondern – heimlich – auch an die schon damals mit den Saudis verfeindeten Ayatollahs). Auch in unserem hochmoralischen Deutschland gibt es eine Rüstungsindustrie, die saudisches Blutgeld (mit Unterstützung unserer Regierung) nicht verschmäht. Geld stinkt halt nicht, divide et impera – diese Prinzipen sind in der Tat Jahrtausende alt.

    “Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit” sind in diesem Spiel dagegen nicht gefragt, und das Land wo “die in Jahrtausenden hart erkämpft wurden”, müssten Sie erst mal beim Namen nennen. Vor der Aufklärung um das Jahr 1700 herum werden Sie vermutlich nicht viel finden. Selbst unter unserer gütigen Machthaberin Merkel werden ukrainische Greise wie Demjanjuk (ein gefangener Rotarmist, der sich von den Nazis für HiWi-Dienste einspannen ließ um zu überleben) vor Gericht gezerrt für Taten, die nicht er, sondern diese deutschen Nazis vor Jahrzehnten begannen haben – und gleichzeitig hofiert das Merkel-Regime militante Neonazis in der Ukraine, die nicht unter äußerem Zwang handeln, sondern aus innerer Boshaftigkeit. Hauptsache sie nutzen aktuell und noch möglichst lange als Schachfiguren im Machtspiel gegen Putin.

    Über “NATOMEFE” braucht sich niemand echauffieren – es ist eine Utopie, dass alle friedlich in einem Boot sitzen. Macht Ihnen diese Vorstellung etwa Angst?

  7. Immer wenn Trump kurz davor steht, wie versprochen US-Militär abzuziehen, ob in Afghanistan, Irak oder Syrien, dann kommt – quasi auf Bestellung – irgendein versprengter Extremist des Weges, und lässt amerikanische Opfer zurück, woraufhin Trump sich gezwungen sieht, den Abzug zu canceln und Härte zu demonstrieren. Er will ja immer den harten Hund spielen, aber mit der Tötung von Soleimani (und 6 weiteren Kollateralopfern) hätte er beinahe sein Blatt überreizt.

    Jedenfalls vermute ich, dass es auf beiden Seiten – im Washingtoner Tiefenstaat und bei den Extremisten der anderen Seite – Kräfte gibt, die hinter dem Rücken ihrer Regierungen, also qua Hochverrat, für permanenten Krieg sorgen, weil sie daraus ihre Daseinsberechtigung ableiten.

    Dass die US-Luftabwehr die iranischen Raketen nicht abschoss, spricht nicht unbedingt für Unfähigkeit, zumal die Ziele ja bekannt waren (was es einfacher macht). Vermutlich gehörte aber zum Deal gesichtswahrender Vergeltung, dass die Geschosse auch tatsächlich einschlagen und außerdem sind Abwehrraketen teuer (lt. Wiki kostet eine “Patriot” ca. 3,4 Mio USD). Es ist also ggf. billiger, ein paar leere Baracken und Parkplätze zu opfern.

    Sollte Trump dem irakischen MP wirklich am Telefon derart kriminell gedroht haben? Das wäre ein völlig anderes Kaliber als seine angeblichen Erpressungsversuche ggü. dem Ukrainer Selenski. Es wird aber offenbar nicht medial skandalisiert und die Demokraten werden damit nicht das Impeachment begründen, sondern dem Präsidenten anerkennend auf die Schulter klopfen.

    Ein solches Szenario – Scharfschützen einer “dritten Partei” feuern auf beide Seiten, um Unruhen anzuheizen – ist (nicht nur wg. der Maidan-Ereignisse) nicht völlig aus der Luft gegriffen: Eine relativ selten gezeigte (m. E. äußerst interessante) Doku über die rumänische Revolution und das Ende Ceausescus 1989 hat unter Berufung auf Insider aus Kreisen der Dienste genau diese Methode schon vor Jahren postuliert.

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