Uncle Sams Junk: Heroin, Taliban, Pakistan

Nach der weitgehend unblutigen Übernahme der  Hauptstadt Kabul und dem Abzug  der US-und Nato-Besatzung aus Afghanistan ist jetzt die (mindestens) 20 Milliarden $-Frage offen: wer übernimmt das Opium/Heroin-Geschäft, das unter der ersten Regierung der Taliban (1996 -2000) fast auf Null reduziert worden war und von Uncle Sam’s NATO in 20 Jahren Besatzung auf historisches Rekordniveau gepusht wurde ? Nachdem die gestern hier erschienene Kolumne vom 6.Oktober 2001 ein wenig Hintergrund zur Entstehung der “Heiligen Krieger” und des islamistischen Terrorismus lieferte, heute ein weiterer Auszug aus der 9/11-Trilogie  11.9. – 20 Jahre danach. Einsturz einer Legende , die in den nächsten Tagen erscheint – zur Rolle und Bedeutung des Drogengenschäfts in imperialistischen Kriegen.

10.10.01

Uncle Sams Junk: Heroin, Taliban, Pakistan

»Germans to the front!« Dieser Befehl eines alliierten Generals erschallte zuletzt im Sommer 1900, als ein deutsches Kontingent die britischen Truppen gegen den »Boxeraufstand« unterstützte, mit dem sich die Chinesen gegen die Besatzung der Kolonialmächte auflehnten. Vor den ausrückenden Truppen hielt Kaiser Wilhelm seine berüchtigte »Hunnen-Rede«:
“Kommt ihr vor den Feind, so wird er geschlagen, Pardon wird nicht gegeben; Gefangene nicht gemacht.Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschland in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.”

Von derlei martialischem Sound sind wir 100 Jahre später nun nicht mehr allzu weit entfernt. Eine lancierte Geheimdienstmeldung dürfte ausreichen – wie damals die Falschmeldung an den Kaiser, am Tag zuvor seien alle deutschen Botschaftsangehörigen in China ermordet worden–, und die »Hunnen« wären wieder da. Wie damals geht es im Hintergrund des »Zivilisationskrieges« freilich um eher unzivilisierte, konspirative Geschäfte, und wie in China steht auch in Afghanistan dabei ein ganz besonderes Produkt im heimlichen Mittelpunkt: Opium.

»Es ist eine Forderung der Natur, dass der Mensch mitunter betäubt werde, ohne zu schlafen« – auch wenn man Goethes Erkenntnis als frühes Plädoyer eines natürlichen Rechts auf Rausch auslegen kann, spielten die Deutschen im Betäubungsmittelgeschäft der Kolonialmächte keine große Rolle. In China hinterließen sie nur ihr bis heute berühmtes »Tsingtau-Bier« und heimsten sich trotz Kaiser Wilhelms spontanen Hunnenausfalls dort keinen Ruf als brutale Imperatoren ein. Anders die Engländer, die Ende des 17. Jahrhunderts ihren Handel mit China begannen, deren Handelswaren wie Wolle und Eisen dort aber kaum gefragt waren. Um die begehrten chinesischen Seidenstoffe, Tees und Gewürze nicht in Silber zahlen zu müssen, beginnt die britische Ostindische Kompanie, aus ihrer frisch eroberten Provinz Bengalen Opium nach China zu exportieren. Sie lässt sich dabei auch von einem kaiserlichen Import- und Rauchverbot, das 1729 ergeht, nicht abhalten und liefert 200 Kisten (13 Tonnen). 1767 sind es schon fünfmal soviel, 1820 werden 670 Tonnen, 1838 schon 2680 Tonnen Opium nach China geliefert. Damit ist Opium nun das umsatzstärkste Produkt der Weltwirt- schaft – und als der aufrechte chinesische Beamte Lin Tse-Hu 950 Tonnen des lukrativen Stoffs vernichten lässt, beginnt England den ersten Opiumkrieg, an dessen Ende es Hongkong und weitere fünf chinesische Hafenstädte erobert und das Geschäft weiter ankurbelt. 1880 werden gigantische 7 000 Tonnen aus Indien nach China geschifft, mindestens zehn Millionen Chinesen sind nunmehr opiumsüchtig. (Zum Vergleich: Hundert Jahre später, in den 1980ern, wurden für den medizinischen Weltverbrauch jährlich ca. 1 700 Tonnen Opium gewonnen. 1999 produzierten afghanische Farmer CIA-geschätzte 1 670 Tonnen, ca. 80 Prozent des – illegalen – Weltverbrauchs.) Das Geld für den Aufstieg der englischen Schäfer- und Fischerinsel zur Weltmacht des Britischen Empire kam im Wesentlichen aus diesem schmutzigen Hinterhofgeschäft der »Honorable East India Company«. Und als die Chinesen derlei Zivilisationsleistungen des Westens endgültig überdrüssig wurden, trat für die Deutschen der »Bündnisfall« ein, und sie wurden, wenn auch nur für ein kleines Scharmützel, an die Front zitiert.

Dass jetzt ausgerechnet Tony Blair auf die Taliban als »die größten Heroinproduzenten der Welt« hinweist und für die Germans erneut der Bündnisfall eingetreten ist, entbehrt insofern nicht eines gewissen Déjà-vu – zumal wenn man sich anschaut, wie das Opium- und Heroingeschäft in der pakistanisch-afghanischen Region organisiert ist. Als die Pioniere des psychedelischen Großhandels, die kalifornische Brotherhood of Eternal Love, in den 60er Jahren für erste internationale Nachfrage nach den lokalen Hanf- und Mohnprodukten sorgte, zahlten sie fünf bis zehn Dollar für ein Kilogramm Haschisch und 50 bis 100 Dollar für ein Kilo Opium. Die Wiederentdeckung dieser Substanzen in der westlichen Kultur und die verschärften Prohibitions- und Kontrollmaßnahmen sorgten dafür, dass sich diese landwirtschaftlichen Produkte in den folgenden zwei Jahr- zehnten im Preis mehr als verhundertfachten. Heroin jedoch spielte in der Region keine Rolle, was sich mit dem Einmarsch der Sowjetunion 1979 aber ziemlich abrupt änderte. Entlang der Grenze wurden vom pakistanischen Militärgeheimdienst ISI Heroinlabors angelegt. Professor Alfred McCoy, Autor des Standardwerks “The Politics of Heroin. CIA-Complicity in the Global Drug Trade”, schreibt dazu 1997:

»Diesen Heroinhandel kontrollierten CIA-Mitarbeiter. Bei ihrem Vorrücken auf afghanisches Territorium forderten die Mujaheddin die Landwirte auf, Mohn als Re- volutionssteuer anzubauen. Entlang der Grenze in Pakistan operierten unter dem Schutz des pakistanischen Geheimdiensts Hunderte Heroinlabors. In dieser Dekade des völlig offenen Drogenhandels unternahm die US-Drug Enforcement Agency (DEA) in Islamabad nichts, keine Beschlagnahmungen oder Verhaftungen die Regierung hatte untersagt, den Heroinhandel zu verfolgen, und den Krieg gegen Drogen dem gegen die Sowjetunion untergeordnet. 1995 gab der frühere CIA-Direktor der afghanischen Ope- ration, Charles Cogan, zu, dass die CIA den Drogenkrieg tatsächlich dem Kalten Krieg geopfert hatte: »Unser Hauptziel war, den Sowjets soviel Schaden wie möglich zuzufü- gen. Wir hatten nicht die Möglichkeiten, auch noch den Drogenhandel zu verfolgen. Ich denke, dafür müssen wir uns nicht entschuldigen. Jede Situation hat unerwünschte Nebeneffekte, einen Fallout … ja, es gab einen Fallout an Drogen. Aber das Hauptziel haben wir erreicht: Die Sowjets verließen Afghanistan.«

Der »Fallout« resultierte nicht nur in einem Wachstum von null auf ca. 1,5 Millionen pakistanische Heroinabhängige, sondern auch in einer weltweiten Heroinschwemme in den 80er Jahren – und in einer bis heute anhaltenden »Heroinisierung« der pakistanischen Wirtschaft. Nach aktuellen Schätzungen der indischen Regierung lag das Heroingeschäft Pakistans mit einem Volumen von elf Milliarden Dollar im, Jahr 1999 um 30 Prozent höher als der gesamte Staatshaushalt, der ohne diese Schattenfinanzierung nach zehn Jahren Rezession längst kollabiert wäre. Dass der »Kollateralschaden« Heroin nach dem Sieg im Kalten Krieg in Pakistan genauso wenig gestoppt wurde wie die Ausbildung von Assassinen in Terrorlagern, hatte mit ihrer fortgesetzten Nützlichkeit zu tun: Die Heiligen Krieger wurden noch für die Destabilisierung  in Tschetschenien und anderswo gebraucht und die Heroindollars zur Begleichung der pakistanischen Waffenkäufe (in den 90er Jahren über 30 Milliarden Dollar). Erst als den CIA-Oberen ihre Kreation Osama Bin Laden 1998 langsam recht ungemütlich wurde, drängten sie die Pakistani ernsthaft, auch die Heroinproduktion herunterzufahren – was diese brav taten und sie auf Taliban-Gebiet verlegten, während die Labors weiter unter pakistanischer Kontrolle stehen. Seitdem ist der Mohnanbau in Afghanistan schwunghaft gestiegen und war für die Taliban die einzige Einnahmequelle, bis sie sich auf Drängen der Amerikaner auf einen Produktionsstopp einließen. Als der Taliban-Botschafter im Mai 2001 in Islamabad mit den Amerikanern über Entschä- digungszahlungen für die Farmer verhandelte und ziemlich exakt die zwölf Milliarden, die das Heroingeschäft per anno abwirft, »für das afghanische Volk« forderte, wurden ihm zuerst 1,5 Millionen angeboten und dann 43 Millionen Dollar zugesagt und überwiesen. So hoch sollen nach pakistanischen Schätzungen die Einnahmen der Taliban aus dem Rohopiumhandel im Vorjahr gewesen sein.

In seinem allerletzten Interview, das Scheich Massud, der von zwei Selbstmord-Reportern wenige Tage später ermordete Chef der Nordallianz, zwei regulären Reportern des Pariser Figaro und des Rolling Stone gab, erfahren wir dazu:

»Die Taliban haben ausreichend Vorräte, um noch zwei oder drei Jahre weiter zu exportieren. Es waren im Übrige die großen Drogenhändler, die den Produktionsstopp veranlassten, nicht Mullah Omar. Sie wollen, dass die Preise steigen … Die Taliban kassieren zehn Prozent Landwirtschaftssteuer für die Opiumfelder ein. Dann kassieren sie eine Fabrikationssteuer: 180 Dollar pro Kilopaket, das offiziell abgestempelt wird. Dann folgen Verkaufssteuer und schließlich noch eine Transportsteuer, wenn die Ware mit dem Flugzeug erst nach Kabul und dann nach Kunduz geflogen wird. Ohne Stempel und Deklarationen der Taliban passiert kein Paket die Grenze. «

Das eigentliche Geschäft wird dann in den von CIA und ISI kontrollierten Labors entlang der Grenze und in der Distribution gemacht. Wie in einer Nussschale haben wir hier die beiden Monster der Neuzeit – »Terrorismus« und »Drogen« zusammen und können erkennen, dass es sich um zusammenhängende und hausgemachte Phänomene handelt. Die Junkies in aller Welt – und da die USA mit fünf Prozent der Weltbevölkerung ca. 50 Prozent aller illegalen Drogen verbrauchen, sind das meist amerikanische – haben in den vergangenen 20 Jahren nicht nur die korrupte Clique eines Militärgeheimdiensts finanziert, sondern auch den Aufbau von Islamschulen (Taliban = Schüler des Islam) und die Züchtung Tausender gehirngewaschener Terrorkrieger – und zwar im höheren Sinne ihrer Regierung, den Sowjets »soviel Schaden wie möglich zuzufügen«. Da kein demokratisches Parlament der Welt einer solchen geopolitischen Guerillastrategie öffentlich zustimmen, geschweige denn sie finanzieren würde, braucht man dafür andere, diskrete Einnahmequellen. Eben deshalb stoßen die Drogenfahnder der Drug Enforcement Agency bei 75 Prozent aller großen Fälle, so der bereits zitierte Andreas von Bülow, »auf die schützende Hand« der Geheimdienste. Als »Schmiermittel des Terrors« waren illegale Drogen mit ihren riesigen Gewinnspannen bis dato für die Geheimdienste unverzichtbar, und wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage jetzt entwickelt. Seit dem Militärputsch 1999 war Pakistan von neuen IWF-Krediten ausgeschlossen und konnte seine alten Kredite nur noch mit riesigen »privaten« Zuschüssen aus dem Heroin-Business bedienen. Sollte es dem jetzt ernsthaft an den Kragen gehen, stünde der Staatsbankrott Pakistans unmittelbar ins Haus, doch das werden die USA ihrem nunmehr wichtigsten Verbündeten nicht zumuten. Weil sie aber als größter globaler Schuldner selbst pleite sind und nicht mal locker per Marshallplan zwölf Milliarden im Jahr spendieren können, dürfen die »nützlichen Hurensöhne« des pakistanischen ISI ihr Heroin wohl erst mal weiter produzieren. (10.10.2001)

Im April 2002 melden die Nachrichtenagenturen eine der größten Opiumernten in Afghanistan seit langem. Überall hatte die Nordallianz auf ihrem Vormarsch die Bauern wieder animiert, Mohn anzubauen. Laut BBC soll die Ernte den Bedarf der Heroinlabors für die kommenden zwei bis drei Jahre decken.”

P.S. 16.8.2021: Die Opiumproduktion stieg von 185 Tonnen im letzten Jahr der Taliban-Regierung 2001 dank der heldenhaften “Verteidigung der Freiheit am Hindukusch”  bis  zum Jahr 2017 auf 9000 Tonnen und betrug 2020  6300 Tonnen.

10 Comments

  1. “Versagen des Westens” …NEIN !!!.,,,.clever gemacht… vom “Spleepy”-Joe Biden” !!
    Oder glaubt jemand…die US-Dienste arbeiten…mit Google Earth-Beta-Version LoL

    Den ” Islamischen Staat” haben die USA jetzt den Chinesen vor die Füße gekippt !!
    Die Chinesen bringen ihre muslimischen Minderheiten um…und das seit Jahren.

    China’s Genocide Theme Park EXPOSED!
    https://www.youtube.com/watch?v=SPYJeCHYr0k

    Natürlich werden Taliban-etc…die “Hilferufe der Glaubensbrüder” in China …
    nicht einfach aussitzen…it’s a rocky ride ahead

  2. @roc:
    Das Genozid-Geschrei wg. Uiguren ist US-Propaganda-Hetze. Die Taliban haben mit den Chinesen und Russen vor Monaten schon verhandelt und ihnen wurde klar gemacht, dass islamistische Interventionen ihn ihren Ländern ein No Go sind. Da wird also nichts infiltriert werden, weder nach China noch nach Tschetschenien etc. Es wird dann allein Onkel Sam, seinen saudi-amerikanischen Al Qaida/IS Truppen sowie evtl. Erdogan überlassen bleiben, dort Unruhe zu stiften, aus Afghanistan haben sie nix mehr zu erwarten. Die Taliban haben schon im Februar zugesichert, dass sie die geplante Unocal-Pipeline schützen werden… 2001 war den Yankees die von ihnen geforderte Transitgebühr noch zu hoch und sie bombten die Taliban-Regierung weg, jetzt mussten sie um Gnade bitten, um ihre Botschaftsmitarbeiter nach Hause fliegen zu dürfen…und werden künftig korrekte Tarife zahlen. Auch für die anderen Rohstoffe wie die größten Lithium-Reserven der Welt, die am Hindukusch schlummern. Schon deshalb wird es einen “Rocky ride” geben… “The Islamic Emirate of Afghanistan back with a bang” und die Freunde des permanenten Kriegs in Washington haben die neue “Achse des Bösen” schon definiert: China, Taliban, Pakistan https://asiatimes.com/2021/08/the-islamic-emirate-of-afghanistan-back-with-a-bang/?

  3. @tom
    na dann sei Du mal froh…dass Du kein Urigure bist !

    “Unocal-Pipeline” ?…Bullshit-Story….we go ..Carbon-free.. im Westen… Tom. !!

    In einer monitarisierten Welt sind echte Assets… a la… Öl-Minerals-Gas
    unterm Strich…total… Piepe-egal…als Gradmesser für faktische Dominanz.

    Ist Dir schon mal aufgefallen…das die Amis seit 1945 keinen einźigen Krieg mehr gewonnen haben (Ausnahme Grenada ) trotz gigantischer Mann-und Maus und technologischer Überlegenheit.

    Wieso ?

    Deren militärisch-industrielle Komplex ist der Nutznießer ( Die sind aber nicht zwingend “National” )…Die …meines Erachtens…dahinter arbeitende Agenda besagt : Amerika wird peu a peu schuldentechnisch überdehnt…und soll als Verfassungsstaat dann endgültig abgeschafft werden ..um Diktaturen wie CCP-China ( NWO-Vorbild ) dann hochzufahren. “Give America a bad Name”…in Media & Education .. das läuft doch auch alles entsprechend

  4. Inzwischen beherrschen die bärtigen Ziegenhirten tatsächlich durch die Megaschande, die sie dem Westen zugefügt haben, die Schlagzeilen, da war ich mit meiner MSM-Kritik diesmal etwas vorschnell.

    Die Geschichte zeigt: Schwarzmalereien vom “kollabierenden Westen” sind offenbar nicht ganz falsch.

    Steinmeier: “beschämend”, “Scheitern”, “langfristige, weltpolitische Folgen”

    Laschet: “größtes Debakel für die NATO”

    Röttgen: “großes außenpolitisches Versagen”

    Die NATO (Trump: “obsolete”, Macron: “hirntot”) wurde von ihren führenden Staatsmännern treffend charakterisiert. Ich habe von “Delegitimierung des Staates” durch diesen selbst geschrieben, die Mainstreampresse nennt es: “Staatsversagen”. Der Radiokommentator meinte heute, wenn nicht demnächst Wahlen wären, müssten Regierungsmitglieder zurücktreten. (Wer das kürzlich noch auf der Straße forderte, galt den MSM unlängst noch als Querdenker oder Nazi).

    Welcher Bündnispartner wird den USA jetzt noch in das nächste absehbare Debakel folgen? Welcher Einheimische Kollaborateur wird noch darauf vertrauen, vom Westen keinesfalls im Stich gelassen zu werden? Für die Taliban schaut es jetzt besser aus als 2001: Sie erben modernste US-Militärtechnik und gut ausgebildete Krieger. Die Opfer des sinnlosen zwanzigjährigen Krieges bedanken sich bei Uncle Sam.

    Bin mir aber nicht ganz sicher, ob das Imperium wirklich so am Ende ist, wie es aussieht. Glaube eher, US-Eliten sind failed states mit Ziegenhirten und klassische Kriege egal geworden. Die neoliberale Oligarchie sichert ihre Macht inzwischen mit globalen Bio- / Psycho- / Info- und Technologiekriegen und hält sich nicht mehr mit Strategien aus dem 20. Jahrhundert auf.

  5. Hallö

    Haben sie zahlen, wieviel geld der cia jährlichbaus dem opium/heroid-handel für seine schwarzen kassen saugt?

    Gruß, ein leser und tp-forist seit 2001

  6. Im Bezug auf die angebliche “Hunnen-Rede” ist man wieder der deutschfeindlichen Propaganda unterlegen. Ich hatte da schon so ein Bauchgefühl und habe da mal in meinem Archiv gesucht und auch gefunden.

    »Das falsche Bild von einem »säbelrasselnden Deutschland« vom Anfang des 20. Jahrhunderts und seinem »kriegslüsternen Kaiser« wird oft durch ein Zitat WILHELMS II. begründet, wonach er den zum Boxeraufstand ausziehenden deutschen Truppen der Ostasienexpedition im Jahre 1900 befohlen habe, bei den kommenden Kämpfen kein Pardon zu geben und keine Gefangenen zu machen.
    Das ist jedoch eine Verdrehung der Wirklichkeit. Das gewiß nicht im Ruf des rechten historischen Revisionismus stehende, sondern um Richtigstellung eingebürgerter Geschichtslegenden bestrebte sowie objektiv der geschichtlichen Wahrheit dienende Neue Lexikon der populären Irrtümer (1) schreibt dazu:
    »Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemachtBoxeraufstandesHunnenredeBewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt Euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm Euren Taten, Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel. Ihr wißt wohl, Ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt Ihr an ihn, so wißt, Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemachte.
    Wir lesen diese Zeilen so, daß WILHELM seine Soldaten vor den Boxern warnen wollte und daß diese, nicht die Deutschen, als Pardon-Verweigerer betrachtet werden müssen.«
    Dazu wird in dem Lexikon auch auf entsprechende einschlägige Literatur verwiesen

    (1) Walter KRÄMER und Götz TRENKLER, Das neue Lexikon der populären Irrtümer. 555 weitere Vorurteile, Mißverständnisse und Denkfehler, Eichborn, Frankfurt/M. 1998, S. 261«

    Quelle: Der Grosse Wendig; Richtigstellungen zur Zeitgeschichte – Band 1 (2006; Aufl. 2)

    B) Destabilisierung in Tschetschenien durch die CIA ? Vielleicht sogar schon 1785 eventuell ? Schon damals kämpften die Völker des Kaukasus gegen die Russen.
    Kopanski, Ataullah Bogdan – 1944 – im Kaukasus (VffG 1998-4)
    https://vk.com/doc453736138_490089562?hash=2d1b36dbc674a8087f&dl=097e0631957a5d35a4

    Woher man diesen Unsinn hat, weiß ich nicht. Hatte allerdings schon früher mal auf VK diese These gelesen. Soweit mir bekannt, hatten noch noch nicht mal die Russen behauptet, das die Amerikaner/CIA daran schuld wären. Warum auch, denn sie waren doch nach dem Ende der UDSSR gute Kameraden und der Westen, inkl. USA, versuchte mit viel Geld Russland zu helfen. Man sollte sich mal gründlich über Aktivitäten von Russland informieren. Nur weil USA und Westen keine Unschuldsengel sind, sind die Russen nicht automatisch die Guten. Westliche Medien braucht man da nicht benutzen, wenn man nicht will. Auch ich hatte das bewußt vermieden, als ich begann mich vor paar Jahren über den Tschetschenien Konflikt zu informieren.

    Empfehlenswert die Bücher der ermordeten Journalistiin Politkovskaja, Anna

    Wie_Putin_Tschetschenien_vor_Terroristen_rettete_Zeugenaussagen.pdf
    https://vk.com/doc453736138_565967733?hash=d973ee458fe253dd83&dl=0ee3190e4bd36e3ab3

    Auch auf den Seiten vom Kaukasus Zentrum kann man viel erfahren: https://www.kavkazcenter.com/russ/

Leave a Reply to roc Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *