Die Rückkehr nach Eleusis

Ein kleiner Vortrag über das Mysterium von Eleusis brachte mir einst eine große Freundschaft und wunderbare Zusammenarbeit ein –  mit niemand Geringerem als Albert Hofmann, der nicht nur 1943 das LSD entdeckt hatte, sondern mit seinen Kollegen in den 70ern Jahren auch herausgefunden hatte, dass im Zentrum des wichtigsten Inititiationsrituals des Abendlands ein psychedelischer Trank stand. Der kleine Vortrag fand später Eingang in mein Buch über “Das sogenannte Übernatürliche” (1998), führte zum 100. Geburtstag von Albert Hofmann zu  einem gemeinsamen Buch (Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD – Auf dem Weg nach Eleusis, 2006) und ist jetzt in erweiterter Fassung im Nachtschatten-Verlag erschienen. Im Folgenden ein Auszug aus der Einleitung:

Das Mysterium von Eleusis war eines der bestgehüteten Geheimnisse der Antike. Fast zwei Jahrtausende lang, bis zur Zerstörung des Tempels durch christliche Barbaren im 4. Jahrhundert, zogen Wallfahrer jedes Jahr im September auf der Heiligen Straße von Athen nach Eleusis, fasteten und umtanzten den der Göttin Demeter geweihten Brunnen im Vorhof des Heiligtums. Die Nacht verbrachten sie in der Mysterienhalle, einem großen fensterlosen Saal. Priester bereiteten einen »heiligen Trank«, den die Teilnehmer gemeinsam zu sich nahmen – und dann geschah es. Eine so unmittelbare und unaussprechliche Erfahrung, dass sie nur »geschaut«, aber nicht ausgesprochen werden durfte – bei strengen Strafen war es verboten, über das Erlebte zu berichten. Über zwei Jahrtausende haben sich die in Eleusis Initiierten daran gehalten, die Philosophen Sokrates, Platon oder Aristoteles, der Tragödienautor Sophokles – sie waren, wie alle Griechisch sprechenden Menschen ihrer Zeit, mindestens einmal im Leben nach Eleusis gepilgert. Sophokles schreibt: »Dreifach glücklich sind jene unter den Sterblichen, die, nachdem sie diese Riten gesehen, zum Hades schreiten; ihnen allein ist dort wahres Leben vergönnt.«

Ehrfurchtgebietende, dunkle Äußerungen wie diese liegen in großer Zahl vor, doch was sie rechtfertigte, welche Offenbarung die Teilnehmer derart überwältigte, dass sie selbst den Tod für überwunden glaubten – dieses Geheimnis blieb auch nach dem endgültigen Niedergang der athenischen Kultur im 4. nachchristlichen Jahrhundert verborgen. Selbst römische Kaiser wie Marc Aurel und Hadrian, die zu den Eingeweihten zählten, hielten sich an das Schweigegebot, und von Cicero, der nach Eleusis gepilgert war, ist gleichfalls nur ein raunendes Zeugnis überliefert: »Nicht nur haben wir dort den Grund erhalten, dass wir in Freude leben, sondern auch dazu, dass wir mit besserer Hoffnung sterben.« Tausende von Büchern über die Mythologie Griechenlands wurden seitdem geschrieben, Hunderte von Abhandlungen über die eminente Bedeutung der dionysischen Kultur und der eleusischen Riten verfasst – doch was im Zentrum dieses Mysteriums stand, blieb bis in unsere Tage ein Rätsel.

Erst Ende der 1970er Jahre gelang es in interdisziplinärer Zusammenarbeit, das Geheimnis zu lüften: Der Bankier und Ethnobotaniker Gordon Wasson, der Pharmakologe und Chemiker Albert Hofmann sowie der Altertumsforscher Carl Ruck identifizierten den »heiligen Trank« als Zubereitung eines halluzinogenen Pilzes, des Claviceps purpurea, der im Deutschen » Mutterkorn« genannt wird und als Parasit auf der Gerste und anderen Getreidearten wächst. Der Pilz enthält die Wirkstoffe des LSD, des stärksten bekannten Halluzinogens, das Albert Hofmann 1943 zufällig entdeckte, als er mit den Alkaloiden des Mutterkorns experimentierte. In ihrer Studie »Der Weg nach Eleusis« weisen die Autoren nicht nur nach, dass die gewaltige visionäre Wirkkraft des »heiligen Tranks« in Eleusis höchstwahrscheinlich auf ebendieses Mutterkorn zurückzuführen ist, sie belegen auch, wie eng dieser Pilz mit dem Mythos der Demeter, der Erdgöttin, verflochten ist.

“Jedes Jahr wandelten neue Kandidaten für die Initiation auf jener Heiligen Straße nach Eleusis, Menschen aller Klassen, Herrscher und Prostituierte, Sklaven und Freie. jeder Schritt auf dem Weg erinnerte an den Aspekt eines alten Mythos, der erzählte, wie die Erdmutter, die Göttin Demeter, ihre einzige Tochter verloren hatte, die beim Blumenpflücken von ihrem Bräutigam, dem Herrn des Todes, geraubt worden war. Wenn die Pilger in Eleusis ankamen, tanzten sie bis tief in die Nacht bei dem Brunnen, an dem Demeter um ihre verlorene Persephone geweint hatte. Sie tanzten zu Ehren dieser beiden Göttinen und ihres geheimnisvollen Gatten Dionysos. Dann durchschritten sie die Tore in den Festungsmauern, hinter denen, abgeschirmt von profanen Blicken, das große Mysterium von Eleusis stattfand. Die antiken Schriftsteller geben einmütig an, dass im großen › Telestrion‹, der lnitiationshalle im Inneren des Heiligtums, etwas zu sehen war. Soviel durften sie immerhin sagen. Die Halle war jedoch, wie man heute anhand archäologischer Reste rekonstruieren kann, völlig ungeeignet für Theateraufführungen. Was man dort zu sehen bekam, war kein Spiel von Schauspielern, sondern, in Platons Worten, ›phantasmata‹, eineReihe geisterhafter Erscheinungen. Selbst ein Dichter konnte nur sagen, er habe den ›Beginn und das Ende des Lebens gesehen und erkannt, dass sie eins seien‹.”

Ähnlich ehrfürchtiges Stammeln erlebte Gordon Wasson in den 50er Jahren, als er die religiösen Rituale mexikanischer Indianer erforschte. Im Mittelpunkt ihres Kults steht die Einnahme eines als heilig verehrten Pilzes, dessen halluzinogener Wirkstoff Psilocybin eng mit dem des Mutterkorns verwandt ist. Ähnlich wie das Meskalin des Peyote-Kaktus, den andere mexikanische Stämme als sakrale Droge verwenden, oder der Wirkstoff des Fliegenpilzes, dem »Soma« der archaischen Priester- Schamanen in Sibirien und Indien. Die übereinstimmenden Berichte, auf die der Pilz-Ethnologe Wasson bei diesen Völkern stieß – der Pilz als »Draht« zur Kommunikation mit dem Übernatürlichen –, ließen ihn schon damals vermuten, dass auch das klassische Griechenland in seiner rituellen Festung Eleusis Halluzinogene verwandte. Doch die Altertumsforscher, die er daraufhin ansprach, taten seine Vermutung als völligen Unsinn ab. Das »Gesehene«, von dem die Initiierten berichten, hielten sie für kultische Gegenstände, den »heiligen Trank« für Wein: Nach herrschender Meinung wurde den Pilgern in Eleusis eine sakrale Theateraufführung zuteil, eine Art Oberammergau antik.

Selbst wenn ein einfacher griechischer Hirte durch ein solches Mysterienspiel und einen Schluck Wein durchaus zu beeindrucken gewesen sein mag, städtische Intellektuelle wie Platon oder Cicero dürften davon aber kaum derart berührt worden sein. Mit Theater und »Show« waren sie ebenso vertraut wie mit Musik, Tanz und berauschenden Getränken. Dem Wein bei ihren Gelagen und Symposien war häufig Opium zugesetzt, Rausch und Ekstase waren im Griechenland dieser Epoche alles andere als unbekannt. Genauso wenig ist zu erwarten, dass die Philosophen und Schriftsteller ihren kritischen Verstand freiwillig an der Garderobe des eleusischen Tempels abgaben – nein, sie mussten dort etwas erlebt haben, was selbst den großen Rhetorikern die Sprache verschlug.

Zu Hilfe bei der Aufdeckung des Rätsels kam ein öffentlicher Skandal im Athen des Jahres 415 v. Chr., von dem in fragmentarisch erhaltenen Prozessakten die Rede ist: Das eleusische Geheimnis war profanisiert worden, aristokratische Bürger hatten ihren Gästen den visionären Trank als Partyvergnügen angeboten und mussten sich dafür vor Gericht verantworten. Einer der Angeklagten war der ruhmreiche Heerführer Alkibiades, der sich nach Sparta absetzte, als man ihn von seinem Kommandeursposten bei der Schlacht von Syrakus zum Prozess nach Athenzurückbeorderte. Er wurde in Abwesenheit zum Tod verurteilt und sein gesamter Besitz beschlagnahmt. Doch es sind nicht nur diese Spuren antiker Acid-House- Partys, auf die sich die Autoren bei ihrer Beweisführung berufen, sie zeigen auch, dass die Bedeutungsstruktur des Demeter-Mythos auf das Geheimnis psychoaktiver Pflanzen verweist. Es sind keine einfachen Blumen, die Persephone pflückt, als sie ins Reich der Toten entführt wird, es ist der hundertköpfige Narkissos, eine Drogenpflanze. (…)

Nicht der dionysische Wein, sondern der psychedelische Gerstentrank der Erdgöttin Demeter stand im Zentrum der griechischen Religion – dieser Befund von Wasson,Hofmann und Ruck rückte die gesamte Fachliteratur zu Eleusis in ein völlig neues Licht. Natürlich waren die rauschhaften, ekstatsischen Elemente der Demeter-und Dionysos-Rituale keinem Historiker verborgen geblieben, den antiken Interpreten so wenig wie den Wiederentdeckern der hehren Hellenen in der europäischen Klassik. Für Nietzsche steht und fällt sogar die gesamte Kultur mit der Wiederbelebung des Dionysischen, doch so ahnungsvoll er sich als Psychologe hier erwiesen haben mag, sowenig bestand zu seiner Zeit die Möglichkeit einer empirisch-wissenschaftlichen Erforschung »dionysischer« Bewusstseinszustände und pflanzengebundener Ekstasen.

Den Grundstein dazu legte erst der Berliner Pharmazie-Professor Louis Lewin, der 1924 mit seinem Werk »Phantastica« eine erste systematische Erfassung der »betäubenden und erregenden Genussmittel« versuchte. Die oft anekdotischen Berichte über die bewusstseinsverändernden Wirkungen dieser Pflanzen konnten erst in den folgenden Jahrzehnten einer genaueren wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen werden, als nach und nach die Alkaloide, die chemischen Wirkstoffe, von Meskalin, Peyote und der »heiligen Pilze« identifiziert wurden. Ihre eigentliche Bedeutung aber lässt sich erst seit den 70er Jahren ermessen, als die Gehirnforscher die Rolle der Neurotransmitter für unsere Bewusstseinszustände – die biochemische Steuerung des Gehirns durch drogenähnliche Botenstoffe – entdeckten. Bis dahin blieb den Kultur- und Religionsgeschichtlern also kaum etwas anderes, als angesichts des heiligen Tranks von Eleusis sowie des schamanistischen Pflanzengebrauchs im Allgemeinen in Rätselraten und Mutmaßungen zu verfallen. Vor diesem Hintergrund hätte die Arbeit von Wasson, Hofmann und Ruck eigentlich wie eine Bombe einschlagen müssen, de facto aber blieb sie, abgesehen von ein paar journalistischen Rezensionen, in Wissenschaftskreisen nahezu unbeachtet. Daran haben weder das große Renommee der Autoren in ihren jeweiligen Fachgebieten noch die solide Argumentation und Faktenlage etwas geändert, ihr heißes Eisen – die Fundierung des griechischen Geisteslebens, und damit der abendländischen Kultur, in einer mystischen Drogenerfahrung – glüht bis heute im Verborgenen. Ist es wirklich ein Skandal, in das Zentrum des Metaphysischen, Übernatürlichen, Göttlichen eine Ausgeburt des » Reichs des Bösen« – die Droge – zu stellen und den profanen Genuss einer Pflanzensubstanz als Quelle des Heiligen zu identifizieren? Genau betrachtet, räumt das LSD-Mysterium von Eleusis dem antiken Griechenland gar keine Sonderstellung ein. Im Gegenteil: Es verbindet die Kulturgeschichte des Abendlandes mit der Kultur- und Religionsgeschichte anderer Erdteile, denn überall auf der Welt haben die Völker für den Blick über den Zaun von Raumzeit und Sterblichkeit auf die Hilfe von Pflanzen zurückgegriffen.

Dies ist ein Auszug aus dem Essay  “Die Rückkkehr nach Eleusis”, erschienen im Nachtschatten-Verlag, Solothurn, 84 Seiten, 12,80 Euro

15 Comments

  1. Hallo Meister 🙂
    Habe das Buch bereits Mitte August bestellt. Es sollte am 01.September erscheinen. Wurde dann verschoben auf den 01.Oktober. Momentan warte ich immer noch…
    Ist das Papier oder die Druckerfarbe ausgegangen?

    In freudiger Erwartung und mit besten Grüßen

  2. Erfährt man in dem Buch auch etwas brauchbares, etwas wirklich nützliches, im Bezug zu den Psychedelika wie LSD, Psylocebin, Mescalin usw. (THC, auch wenn nicht so potent, gehört da durchaus auch dazu und ist bei jungen Menschen / Gehirnen kaum weniger gefährlich), oder ist das wieder nur lahme Belletristik, die vom Mythos lebt und Gespenstergeschichten erzählt?

    Und mit den brauchbaren Infos meine ich nicht die Ausreden, weil es so gefährlich für das Establishment wäre ist es verboten etc. pp. – es gibt da durchaus auch andere Sichtweisen, dass die Scene in den USA damals (Ende 60er / Anfang 79er) bewusst geschaffen wurde um die Anti-Krieg (Vietnam) bzw. die Friedensbewegung zu unterminieren und zu diskreditieren – wie es damals z.B. in San Francisco ausartete wegen dem freien Drogenkonsum (Bilder usw. zeugen noch von den unzähligen Drogenopfern auf den Straßen etc.), davon will ich gar nicht erst weiter schreiben, aber man muss sich da nicht wundern, dass die Staatsmacht Eingriff.

    Und was noch viel wichtiger wäre. Gibt es in dem Buch auch etwas über die dunkle Seite zu diesen Substanzen, oder ist das nur wieder Schwärmerei die alles nur im mystischen Gewand schön redet und deshalb für einige eher gähnende Langeweile verspricht, den diese dunkle Seite gibt es sehr wohl und selbst der LSD-Guru schlechthin, Timothy Leary riet unter Umständen davon ab es zu konsumieren?

    Ehrlich gemeinte Fragen – ehrliche Antworten wären wünschenswert.

    1. Im Bezug zu der von mir angesprochenen Unterminierung der Friedens- bzw. Anti-Kriegsbewegung der damaligen Zeit ein Zitat.

      […]Nehmen wir zunächst die 196o Anfang der 1970er Anti-Vietnamkrieg- und Bürgerrechtsbewegung der USA, die vom CIA, unter dem Codenamen Chaos und der großzügigen Verabreichung von LSD und MK-Ultra zersetzt und völlig in die Irre geleitet wurde.

      Dieser CIA-Operation ist es zu verdanken, dass aus einer von viel versprechenden Intellektuellen angeführten Emanzipations- und Antikriegsbewegung ein verwirrter, „Flowerpower“ labernder stumpfsinniger Drogensumpf wurde, der nur noch trockengelegt werden musste. Den vollständigen Bericht dieser zersetzenden CIA-Operation liefert das Manuskript des Church Committees (8).[…]

      Quelle: rubikon.news/artikel/zerschlage-und-herrsche

      Das ist also nicht nur eine Sichtweise, eine Meinung, sondern wurde wirklich so geplant und durchgeführt.
      Was die Relevanz von Eleusis für unsere Tage betrifft, eine Rückverdummung (angelehnt an den Film “Der Höllentrip / Altered States von 1980 und bewusst provokativ formuliert) brauche ich nicht wirklich und nichts anderes ist es mMn. Es sind keine höheren Bewustseinsebenen oder Schaltkreise wie es Timothy Leary mit seinem Modell beschrieb, sondern niedere, längst überholte, nicht mehr notwendige Stufen der Evolution die da angesprochen werden und ggf. wieder zum Vorschein kommen. Man kann davon profitieren, kann aber auch nicht reparable Schäden davon tragen – dieses Risiko darf nicht verschwiegen werden und steht auch in keinem Verhältnis zum nutzen für den einzelnen Konsumenten. Therapeutische Erfolge erst mal ausgeklammert, die ohnehin nicht garantiert sind und für mich keine Erfolge darstellen, da die eigentliche Ursache, die Gesellschaft und Zivilisation und ihre absurden Auswüchse, gar nicht beseitigt wird – auch ein aktives Placebo ist nur ein Placebo auch wenn es ggf. hilft.

  3. Ach so eins noch. Es kann natürlich sein, dass ich zu forsch nachfragte und nicht bedachte, dass sich hier vielleicht einer der Hippygeneration auf den Schlips getreten fühlt.
    Ich fragte aus gutem Grund und hatte ja Schon Tim Leary erwähnt, der unter anderem mit seinem “achtfachen Modell des menschlichen Bewusstseins” ein ausgesprochener Transhumanist war, der sogar diesbezüglich von Unsterblichkeit redete und es die so genannten “immortals” schon gibt, bei den wenigen Prozent der Post-Laval-Eingeweihten.
    Mag ja sein, dass es so etwas gibt, aber genau was heute so abgeht, also die Eugenik im Gewand des Transhumanismus usw. , genau das vertraten diese Leute, also nicht nur Leary, sondern auch Wilson, Roddenberry usw.

    Ich finde diesbezüglich also meine Fragen schon berechtigt, ob das Buch wirklich Hilfreiches enthält, was vielleicht auch über diesen Post-Laval-Transhumanismus der damaligen Gurus hinaus geht.

    Microdosing ist ein Anderes Thema.

    Greetz

    1. Roddenberry und Transhumanist/Eugeniker? Er war Rosenkreuzer und Mitglied von A.M.O.R.C.

      Die Zukunftsversion von Star Trek finde ich nicht schlecht. Die Menschheit hat sich geistig weiterentwickelt. Bildung, Replikatoren und bessere Medizin haben Kriege, Mangel, Hungersnöte und Seuchen größtenteils ausgelöscht. Demokratie und Kapitalismus wurden überwunden, stattdessen gibt es eine Meritokratie. Technik dient dem Menschen und nicht umgekehrt. Die Menschen in Star Trek wurden nicht mit Implantaten und Nanobots verseucht. Religion ist Privatsache. Blindes Vertrauen in Technik wird in einer Folge der ersten Serie kritisiert. Überhaupt werden in Star Trek viele moralische, philosophische und ethische Themen angesprochen.

      Star Trek ist ein Albtraum für unsere Transhumanisten und eine Zukunft, die wir anstreben sollten!

  4. […]Genauso wenig ist zu erwarten, dass die Philosophen und Schriftsteller ihren kritischen Verstand freiwillig an der Garderobe des eleusischen Tempels abgaben – nein, sie mussten dort etwas erlebt haben, was selbst den großen Rhetorikern die Sprache verschlug.[…]

    Wenn man sich die griechische Mythologie anschaut, von der ausgehend bis heute z.B. Werwolfs- oder Schlangen-/Medusamythen bis heute halten (wenn auch oft nur noch in Horrorfilmen, aber auch da wird mit der unterschwelligen Angst der Menschen gespielt) und sich dann die Macht der Psychedelika hinzu denkt, dann bleibt ggf. gar nicht mehr so viel übrig, von dem angeblich so (unerschütterlichen meine ergänzende Interpretation), kritischen Verstand dieser damaligen Leute.

    Auch wenn z.B. das LSD einiges gutes Potenzial in sich birgt, darf man das schlechte Potenzial nicht vergessen und schon gar nicht verschweigen – das ist unredlich.
    Ebenso ist es zweifelhaft, ob der unterschwellige elitäre Transhumanismus, gepaart mit einem Eskapismus der besonderen Art (Roddenberry gipfelt heute z.B. im Musk bzw. Bezos), der LSD-Gurus von damals, auch wenn sie solche Zuschreibungen bestreiten würden, irgend etwas zum guten wendet und nicht erst in hunderten, gar tausenden von Jahren, was über diesen Steve Jobs mit seinem iShit hinaus geht und nicht nur der Versklavung dient, denn dafür haben sich diese LSD-Gurus, für mich offensichtlich, benutzen lassen – ihre Visionen sind nicht das Papier Wert auf dem sie einst Geschrieben wurden, denn die mentale Versklavung lässt sich nicht einfach mit Halluzinogenen beseitigen, sondern nur übertünchen, wenn kein wirkliches Wissen, zusätzlich Einzug in die Köpfe der Menschen hält, die absichtlich als “obedient Workers” (George Carlin) soweit uninformiert (andere würden ggf. dumm dazu sagen) zu halten.

    Und wenn es stimmt, was Leary sagte, dass sogar Gedankenübertragung und ähnliches (siehe z.B. die Macht in “Star Wars”, mit der einfache Menschen beeinflusst werden können) funktionierte, warum wird dann so ein Geheimnis daraus gemacht und insbesondere von euch angeblich eingeweihten?
    Könnt ihr das nicht dann auch belegen und vorführen? Oder ist der Gedanke in einer Psychiatrie zu landen, für die ich hier nicht im geringsten das Wort reden will, dann doch zu Furcht einflösend, wenn man bedenkt was diese Form der sozialen Kontrolle alles mit einem Menschlichen Gehirn anrichten kann und immer noch tut?

    In meiner Phantasiewelt wäre es kein Problem alle Pschedelika frei zu geben, aber wir leben nun einmal nicht in meiner Phantasiewelt und die so genannte und allgemein anerkannte Realität ist unter Umständen etwas sehr folgeschweres für die Menschen – ich habe schon genug “durchgeknallte” erlebt, sogar mancher Weggefährte hat den LSD-Konsum auf lange Sicht nicht verkraftet und musste z.T. in der Psychiatrie erneut lernen z.B. seine Körperflüssigkeiten wieder bei sich zu behalten.

    Also – wer den Drogenkonsum nur verherrlicht, den kann und will ich nicht ernst nehmen, denn Drogen sind nicht nur gut, aber auch nicht nur schlecht, es kommt immer individuell drauf an und das hat sogar Tim Leary immer wieder betont.

    Greetz

    PS:
    Über die angesprochene Initiation will ich jetzt gar nicht viel nachdenken und schreiben, erinnert mich aber mehr an Okkulte Geheimlogen als an alles andere, wo ja auch Goethe mit von der Partie war und Goethe war ja noch einer von den guten.

    1. obedient workers trifft schon zu, sieht man jetzt an allen freiwillig geimpften Maskenträgern. Gut, immer weniger kann man noch als “workers” bezeichnen, aber das ist ein anderes Thema. Die jahrzehnte lange Verblödung hat wunderbar funktioniert. Die Menschen von heute, nicht nur die Jugend, glauben wirklich CO2 wäre schlecht für die Umwelt, Strom käme aus der Steckdose und die globalen Erwärmung ist schuld an Hitzewellen von fast 30°C im Sommer. Ich habe mich immer gewundert, warum es auf den Feldern, außerhalb der Stadt, so viele Plastiktütchen an den Feldwegen mit Hunderkot gibt. Die Hundehalter glauben heute tatsächlich, die Kacke darf nicht im freien liegen und muss in Plastik verpackt werden. Was Drogen angeht, ich werde nie begreifen, wie man eine Gehirnschädigung positiv interpretieren kann. Denn nichts anderes bewirken Drogen: eine Wahrnehmungstörung. Aber Menschen glaube auch, das Verspritzen von Chemikalien in den Körper sie vor künftigen Schäden schützen kann. Ich denke da auch an das Pärchen, das nach der Spritze verstorben ist und die Ärzte meinten noch, es hätte schlimmer kommen können.

      1. […] Was Drogen angeht, ich werde nie begreifen, wie man eine Gehirnschädigung positiv interpretieren kann. Denn nichts anderes bewirken Drogen: eine Wahrnehmungstörung.[…]

        Wenn Sie das nur unter Schädigung einordnen, dann würde ich sagen, da gibt es nichts zu verstehen (begreifen ohnehin nicht bei Halluzinogenen HaHa), denn der Humanoide ist keineswegs so vernunftbegabt und -gesteuert, wie man es ihm gerne zuschreibt und Lust bzw. Lustgewinn kommt oft vor der Vernunft und bei den Drogen sogar noch, wenn es nur noch Schmerzen bzw. Qual anstatt von Lustgewinn bedeutet.

        Wahnehmungsstörungen sind aber keineswegs immer Schädigungen und sogar etwas ganz normales. Das einfachste Beispiel wären da z.B. optische und / oder akustische Täuschungen. Das Sinnessystem des Humanoiden ist gelinde gesagt, nicht das beste was die Natur anzubieten hat und weitgehender Durchschnitt in allen Bereichen (wenn man mal das große Hirn, welches vieles wett macht ausklammert) und ohne Hilfmittel, gerade in der heutigen Zeit wäre sehr, sehr vieles gar nicht möglich – das fängt schon beim ganz einfachen Fernrohr an.

  5. Schon gelesen. Chapeau, Mathias! Ein kleines Büchlein, in noch kleinerer Schrift, aber von Seite zu Seite wird es immer tiefgehender, spannender, größer…ein großes Werk auf 84 Seiten. Und ja @dont free your mind – auch MK Ultra und die dunklen Seiten hat Meister Bröckers durchaus auf dem Schirm, aber in diesem Essay geht es um die Bedeutung der psychedelischen Erfahrung in Eleusis für die antike Welt – und ihre Relevanz für unsere Tage.
    Dass es den “Erleuchteten” damals verboten war, darüber zu sprechen, war sehr weise… sollte meiner Meinung nach heute auch wieder gelten. Wie auch schon die alten Taoisten wußten: “Wer es weiß sagt es nicht, wer es sagt weiß es nicht.”
    In diesem Sinne: Free Your Mind And Your As Will Follow
    Cheers!
    Rolf

    1. Keine Ahnung was sie mir genau sagen wollen, was an einer Verheimlichung, die quasi einer Lüge gleich kommt, weise sein soll, dass erschließt sich mir nicht wirklich, es sei denn, man sieht sich bzw. diese “Erleuchteten” als etwas besseres, evolutionär fortgeschrittener als der Rest, ähnlich wie es z.B. so ein durchgeknallter Sheldon Cooper mit Zwangsstörungen tut, der mit Drogen noch nicht mal etwas am Hut hat.

      Aber wie schon gesagt, schreiben sie für mich in Rätseln z.B. was ist den dies “Es” über das man nicht spricht und wer es tut weiß es nicht? Wen wollen Sie denn mit solchen lächerlichen Zirkelschlüssen, ohne nähern Informationen wie z.B. warum man es verheimlichen sollte, beeindrucken?

      Im übrigen waren die Fragen an “Ihren” Meister gerichtet. Wenn Sie sie also nicht beantworten wollen oder gar können, ist das alles wie die langweilige Belletristik, die ich schon erwähnte. Vorgeben von Geheimen Wissen dient immer nur einem Zweck, sich gegen andere zu erhöhen um sich überlegen zu fühlen, oder gar um andere aus- bzw. zu benutzen. Diesen Eindruck macht der Blogschreiber bzw. diese Blog nicht auf mich, aber als Mensch kann ich mich auch täuschen und das gar nicht zu selten.

      Wenn also keine Antwort vom Blogschreiber mehr kommt, wie auch immer diese ausfallen mag, dann ist das zwar schade, aber dann werde ich wohl meine eigene Schlüsse daraus ziehen, ja fast schon zwangsläufig daraus ziehen müssen. Immerhin wurden meine Kommentare frei geschaltet und das ist ja schon mal etwas was ich positiv werte und nicht unter “Blahfasel das zwar von Kritischen Geistern redet, aber nicht zum kritischen Diskurs anhand des eigenen Ego bereit ist” einordne.

      Leary sagte aber auch schon ähnliches, nämlich das der angeblich post-larval aufpassen und vorsichtig sein soll, was er und wie er etwas zu einem angeblich larval also einer unterentwickelten Larve sagt, da diese Larven noch von den rudimentären 4(oder 3?) Schaltkreisen weitgehend zur Selbsterhaltung bestimmt abhängen.

      Ich erwähne ja schon die Psychiatrie mit ihren Scharlatanen. Wenn sie also wirklich ihren Speicher leeren wollen, dann hilft evtl. sogar eine mechanische oder chemische Lobotomie *BG*

      Cheers!

    2. Ach so @Rolf.
      Eins noch zu MK-Ultra. Ja das zählt zu den dunklen Seiten, aber keineswegs zu den dunklen Seiten des FREIWILLIGEN LSD-Konsums und würde ich eher mit den unterschwellig zwanghaften (Gruppenzwang) Acid-Tersts „Bestehst du den Acidtest?“ der Merry Pranksters und Konsorten vergleichen – was sich jemand denk der andere zu etwas nötigt, von dem er gar nicht wissen kann wie es individuell und zum Speicher des Individuums passt und sich verhält, das kann ich nur erahnen und Hybris ist da noch eine milde Beschreibung dafür – für mich an Bösartigkeit kaum noch zu überbieten und dabei lass ich noch milde walten ob der minderen Erfahrung und dem minderem Wissen der so genannten psychedelischen Pionieren, was ja oben in dem Blogartikel ja auch durchscheint – das mangelnde Wissen über solche Substanzen und was damit einhergeht.

  6. Herr Bröckers,

    ich hoffe, Sie haben “The Immortality Key” von Brian C. Muraresku auf dem Schirm – der geht nämlich Wasson, Hofmann & Ruck noch einmal neu an, und zwar im Stile eines Investigativ-Gelehrten und (unter anderem) mittels Archäobotanik.

    Must-read für Sie – Grüße!

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