“ATACMS” Gambit und “Oreschnik” Matt

Ob ein Munitionsarsenal sowjetischer Waffen in der russischen Region Bryansk von US-amerikanischen “Army TACtical Missile System” (ATACMS)-Raketen am 19.November getroffen wurde, ist derzeit noch unklar. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden von den sechs Raketen fünf abgefangen und eine beschädigt, die keinen Schaden angerichtet haben soll, laut Kiew wurden nur zwei abgefangen und vier sollen ihr Ziel erreicht haben.  Zweifelsfreie Videos oder Bestätigungen, was wirklich geschah, liegen aktuell  noch nicht vor, klar ist nur, dass das Arsenal im Westen Russlands, nahe der belarussischen Grenze,  für die Militäroperation keine Rolle spielt und auch ein “Volltreffer” allenfalls symbolische PR-Wirkung hätte. Dass Putin am selben Tag die Nuklear-Doktrin Russlands änderte und es erlaubte, im Falle von Luftangriffen eines nicht-nuklearen Proxies (Ukraine) Nuklearwaffen einzusetzen, wenn dieser von einer Nuklearmacht (USA) unterstützt wird, passt dennoch ins Bild. Tatsächlich können ja die ukrainischen Truppen die ATACMS-Raketen gar nicht selbstständig programmieren, feuern und steuern, ohne Support vom Pentagon sowohl über Satellit und wie auch vor Ort geht gar nichts. Dasselbe gilt für die britischen und französischen Mittelstreckraketen, die schon seit Beginn des Konflikts im Einsatz sind.
Was veranlasst aber die Wandermumie Joe Biden  kurz vor der Einbalsamierung nun doch noch,  direkt und unverblümt amerikanische Raketen auf Russland loszulassen, was seine Regierung  zwei Jahre lang verweigert hat ? Der Schweizer Militärexperte Ralph Bussard meint dazu: 

“Der Einsatz von Kurz- und Mittelstreckenwaffen soll ein möglicherweise bereits bestehendes Agreement zwischen dem Team von Trump und der Regierung Putin torpedieren, indem Putin zu Handlungen verleitet wird, die Trump keine andere Wahl lassen, als den Krieg fortzusetzen. Für die Russen sind deshalb derzeit Angriffe auf US-Einrichtungen und -Truppen ausgeschlossen. Mit dem Einbezug von Franzosen und Briten soll sichergestellt werden, dass der Krieg auch nach Trumps Amtsantritt weitergehen kann. Biden nutzte dabei natürlich die Großmacht-Ambitionen Frankreichs und Großbritanniens. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer wissen aber auch, dass die russische Vergeltung Ende Januar primär sie treffen wird, sobald Trump am Ruder ist. Ich denke, Briten und Franzosen werden auf Tauchstation gehen, sobald es wirklich gefährlich wird.”

So schaut`s aus. Und “Tauchstation” scheint für die großmäuligen Briten der passende Begriff, wenn man sich vergegenwärtigt, was die russische Unterwasserdrohne “Poseidon” und der von ihr ausgelöste Tsunami mit ihrer verregneten Insel anstellen kann. Dass die Amerikaner für ihren Raketenangriff ein strategisch irrelevantes Ziel gewählt haben deutet an, dass man die Russen nicht über die Maßen provozieren will, sondern den Krieg noch irgendwie am Laufen halten will, wo die ukrainischen Truppen an der 800 Kilometer langen Front gerade überall massiv zurückgedrängt werden. Die Hoffnung, dass die Russen wütend auf eine NATO-Einrichtung außerhalb der Ukraine zurückschlagen werden – und man dann den “Bündnisfall” aufrufen, Krieg erklären und Trumps  Regierungsübernahme in USA verschieben kann – wird sich wohl  nicht erfüllen. Stattdessen setzen die russischen Truppen ihre systematische Demilitarisierung der Ukraine (und der NATO) weiter in aller Ruhe fort – und schickten laut Kiew gestern auf einen großen Industriekomplex in Dnipro ihre  “Doomsday”- Rakete RS-26, die allerdings nur mit Übungsmunition bestückt war, sonst wäre die Stadt Dnipro/Dnepropetrowsk nicht mehr da. Von russischer Seite ist der Einsatz einer neuartigen Mittelstrecken-Rakete mittlerweile bestätigt,  was  als Wink mit dem 50-Kilo-Tonnen-Zaunpfahl ja durchaus Sinn macht, um die Machtlosigkeit der westlichen Luftverteidigung gegen dieses hypersonische Monster zu demonstrieren. Die USA und Kanada haben daraufhin ihre Botschaften in Kiew vorsorglich evakuiert. Eine mit sechs steuerbaren Sprengköpfen bestückte “Oreschnik” (Haselnuss) – so nannte Putin die neue Waffe – will eben niemand aufs Dach bekommen.
Aber man kann ja weiter blubbern, dass “Putin blufft”,  weil “Russland die Raketen ausgehen” und sie schon die “Chips aus Waschmaschinen” plündern müssen, um überhaupt noch feuern zu können – solange noch ein allerletzter Ukrainer den Abzug drücken kann, muss das Narrativ mächtiges NATOstan vs. schwaches Russland nicht aufgegeben werden. Zelensky hat unterdessen “die Weltgemeinschaft” – drunter macht`s der kleine Kokskomiker nicht – aufgerufen,  den russischen Raketenabwurf zu kontern, wird aber feststellen müssen, dass da nichts geht. Außer ein paar mehr ATACMS oder Storm Shadows, die leichte Beute für die S-400 der Russen sind, haben die Kriegsherrn in Washington nichts zu bieten, was einmal mehr bestätigt: Amerika kann nur Monopoly, aber Russland kann Schach. Das ATACMS-Gambit – ein Dutzend “Bauern” (Stückpreis 3,5 Mio. $) im Feindgebiet zu opfern, um sich Vorteile zu verschaffen – ist nach hinten los gegangen; ein einziger Zug der “Haselnuss” hat gezeigt, was die Folgen sein werden, wenn die nächsten westlichen Raketen auf Ziele in Russland geschossen werden. Dazu sagte Wladimir Putin gestern: (übersetzt mit deepl.com):

Ich wiederhole: Die Erprobung der “Oreshnik”-Rakete unter Gefechtsbedingungen wird von uns als Reaktion auf die aggressiven Aktivitäten der NATO-Länder gegenüber Russland durchgeführt. Die Frage des späteren Einsatzes von Kurz- und Mittelstreckenraketen wird in Abhängigkeit von den Aktionen der USA und ihrer Satellitenstaaten behandelt werden. Die Ziele, die im Rahmen weiterer Tests unseres neuen Raketensystems zerstört werden sollen, werden auf der Grundlage ihrer Bedrohung für die Sicherheit der Russischen Föderation bestimmt. Wir halten uns für berechtigt, unsere Waffen gegen militärische Ziele derjenigen Länder einzusetzen, die ihre eigenen Waffen gegen unsere Ziele einsetzen.

Sollte es zu einer Eskalation aggressiver Aktivitäten kommen, werden wir entschlossen und reziprok reagieren. Den herrschenden Eliten jener Länder, die den Einsatz eigener Truppen gegen Russland planen, rate ich dringend, dies ernsthaft zu überdenken. Es versteht sich von selbst, dass wir, wenn nötig, als Vergeltungsmaßnahme Waffen wie die “Oreshnik” gegen Ziele in der Ukraine einsetzen und die Zivilbevölkerung sowie Bürger befreundeter Staaten anweisen werden, die Gefahrenzonen im Voraus zu verlassen. Wir werden dies aus humanitären Gründen tun. Wir werden dies öffentlich bekannt machen, ohne Angst von Gegenmaßnahmen des Gegners, der diese Informationen ebenfalls erhalten wird.

Warum ohne Angst? Weil es heute keine Mittel gibt, um solche Waffen abzuwehren. Die Raketen greifen Ziele mit einer Geschwindigkeit von Mach 10 an…(…)

Dass diese Ansage von den schwerhörigen Strategen in Washington und London wahrgenommen wird, kann man nur inständig hoffen. Russland blufft nicht. Das nächste Mal, so sollten alle bellizistischen Aktivisten jetzt wissen, wird die “Haselnuss” geladen sein. Und sie kann jedes Ziel in der Ukraine und in Europa treffen. Höchste Zeit, diese Übermacht anzuerkennen und Frieden zu machen!

*

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 



 

18 Comments

  1. immer diese Fake-News der Transen-Atlantiker.

    Natürlich sind keine Raketen auf Russland abgefeuert worden. Das ist alles durch feindliche Matrix-Simulationen erstellt. Das müsste doch auch mittlerweile der BongChef verstanden haben.

    In Russland ist alles rosig. So wie in China, Iran und Nordkoksrea auch. Die Spetzle Operation ist längst durch. Da redet schon seit über einem Jahr niemand mehr drüber.

    NATO, EU, USA und alle LGBTQs werden zum Jahresende aufgelöst. Darüber sollte man mal lieber berichten.

    Auch der Aufbau eines neuen Anti-Faschistische-Schutzwalls ist in Planung. Trump hat schon angekündigt, das Gesinndel auszusperren, weil die nur nerven.

    wenn die Wagenknecht bald Kanzler ist, werden wir das hier auch einführen. Eine neue Mauer, um die Froschfresser draußen zu halten, während der Iwan hier aufräumt.
    Danach kann man ihn dann weiter schicken hinter den Vorhang.

  2. Bisher sind seit knapp drei Jahrtausenden ausnahmslos alle jene 123 Weltreiche und Imperien unbesiegbar durch Konkurrenz geblieben. Einziger kleiner Schönheitsfehler in dieser Bilanz ist nur im Nebenbei, dass alle diese jewollt un nich jekonnt Weltbeherrschenwoller alle durch Strohdummheit, fehlende Meinungsfreiheit und dadurch unterbleibende Fortentwicklung an ihrem eigenen massenhaften UNRAT erstickten. Sozusagen 123 chronisch krankhafte Selbstmorde. Daraus lässt sich ableiten, dass, rein gesetzmäßig wohl weniger die Sintfluten der nuklearen russischen POSEIDON Nukes denn der nukleare Winter die kanadischen und amerikanischen Nordamerikaeinwohner ausrotten wird.

    Auf jeden Fall ein Grund zum Feiern, wenn so gehäuft reichlich fragwürdige Marionettenspieler auf ihren eigenen, leider nicht durch Fakten, Fakten, Fakten sondern auf UNIPOLARITÄTSIDEOLOGIE gewachsenen Optimismus reinfallen. Allein die Höllenfahrt des kriminellen Biden Clans und seiner Befehlshaber aus dem Deep State als gebucht zu wissen, ist ein drauf Anstoßen wert. Mein vielleicht nicht nur angeborenes Gerechtigkeitsempfinden klatscht da in die Hände. Und Putin hatte ja einst versprochen dass in jenem nuklearen End Extremfall des Globus alle Russen und Marx/Engels/Lenin Follower in den Himmel kommen werden.

    Nicht würden, sondern werden, weil, der liebe Gott verlässt keinen Marxisten . . .

  3. Ach komm schon….eine Nuke auf…. ach lassen wir das. Wie hab ich diese westlichen (!!!) Bastarde satt. Seit Jahrhunderten und mehr raubmorden, plündern und versklaven sie die Welt. Das muss endlich mal ein Ende haben.

  4. Das Problem ist leider “nur”, daß ein exzeptionalistisch-außergewöhnlich-über-jeden-Zeifel-erhaben-sich-wähnender verblendeter Gegner NIEMALS besiegt werden kann! Luzifer (und dessen Büttel) ist NICHT mit irdisch-weltlichen Mitteln überwindbar! Wer es versucht, dient jenem und betreibt seine Agenda. Ob er es will oder nicht! ….

  5. Die “Haselnuss”, die Magier Putin aus dem Hut gezaubert hat, ist ein echter game changer, anders als das zweitklassige, überteuerte NATO-Zeug.

  6. Alien Musk hat anscheinend wieder alles getoppt und einen neuen Weltrekord geschafft.

    sein Kommentar sagt einiges aus über unsere neuen Matrix-Einstellungen.

    Must sagt:

    „Aus dem Speedrunning von Videospielen auf höchstem Schwierigkeitsgrad kann man so viele Lektionen fürs Leben lernen. Man lernt, die Matrix zu sehen, anstatt einfach nur in der Matrix zu existieren.“

    So viel Lob für unsere neue Matrix hätte ich nicht erwartet. Und ich kriege das auch nicht gebacken bei Diabolo 4. Da bin ich Noob

    1. So eindeutig sind die Rufe westlicher Medien nach Deeskalation leider nicht:

      Die Berliner Morgenpost verhöhnt Medwedwe als “Serienalarmist”, der schon wiederholt den 3. Weltkrieg angekündigt habe. Im gleichen Text meldet sie:

      “Das Eskalationsrisiko im Ukraine-Krieg war nie größer. Planspiele für eine „Koalition der Willigen“ gegen Putin schließen Bodentruppen ein.”

      Dies sei Zeichen für eine “Internationalisierung”, ebenso:
      – auf russischer Seite kämpfen Nordkoreaner
      – die USA erhöhen mit Waffenhilfen ihren Einsatz

      Warum “Eskalation / Internationalisierung” und (westeuropäische?) Bodentruppen gegen Putin etwas Harmloseres sein sollen als der 3. Weltkrieg, wissen nur die oberklugen Schreiberlinge in ihrer warmen Redaktionsstube,
      https://www.morgenpost.de/politik/article407746971/koalition-der-willigen-plaene-fuer-konfrontation-mit-putin.html

      Fast könnte man meinen, “Eskalation” sei der feuchte Wunschtraum der Schreibtischtäter oder sie wollten / müssten sie im Auftrag ihrer kriegslüsternen Brötchengeber herbeischreiben.
      Das Datum eines Kriegsbeginn wird meist erst im Nachhinein als solches erkannt, auch wenn das Tagegeschehen (“Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen”) offenkundig gewesen war.

      Die devoten Mainstream-Medien können übrigens durchaus “regierungskritisch” sein:
      – „wenn nicht schnell genug Waffen geliefert werden!“
      Auf diesem Trip sind sie von Anfang an und immer noch.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=125232

      Leider (oder absichtlich?) wird übersehen, dass
      “die USA erhöhen mit Waffenhilfen ihren Einsatz”
      … eine europäisch-ukrainische Wunschblase ist, die vermutlich erst platzt, wenn Europa dann tatsächlich im 3. Weltkrieg steckt, während Trump-Amerika sich zurücklehnt (“Nicht unser Ding. Macht das mal schön untereinander aus.”)

  7. Ex-General und Ex-Merkel-Berater Erich
    ( https://www.buchkomplizen.de/ernstfall-fuer-deutschland.html ):
    “Trump will den Konflikt mit Russland europäisieren” und
    “Die Russen wollen jetzt vollendete Tatsachen schaffen”,
    https://www.youtube.com/watch?v=7cjq_vcvQ3s

    Eric Bonse hält es dagegen für eine falsche Einschätzung, dass Biden mit der ATACMS-Freigabe seinen Amtsnachfolger Trump (samt dessen friedenwilligen Anhängern) offen herausgefordert habe.

    Eine Woche später sehe es eher so aus, als sei der Kurswechsel von Biden mit Trump abgesprochen, weil Trump nicht laut protestiert habe,
    https://lostineu.eu/feuer-frei-fuer-die-ukraine-das-sind-die-beunruhigenden-folgen/

    Insider in Washington mutmaßen sogar, der nächste Präsident könnte Putin mit noch mehr Aufrüstung und Eskalation drohen, um ihn an den Verhandlungstisch zu zwingen, so Bonse mit Verweis auf die Quelle:
    https://www.justsecurity.org/105019/trump-ukraine-policy-peace-talks/

  8. Lange hieß es, man KÖNNE mit Putin nicht verhandeln
    (=Feigenblatt für die West- und Ukro-Position: wir selber wollen es gar nicht, denn wir setzen auf Sieg).

    Jetzt bröselt die Front der Ukrainer, die Russen sind auf dem Vormarsch und es heißt:
    Der böse Putin WILL ja gar nicht verhandeln
    (=Tarnung für: Er soll den schwächelnden Ukros eine Atempause zum Kräfte-Tanken geben – ohne Gegenleistung).

    Das heißt – eine kleine “Gegenleistung” bietet der Westen schon:
    für Putins “Nicht-Einlenken” stellt man ihm die Eskalation per weitreichenden, von West-Söldner bedienten Raketen nicht nur in Aussicht, sondern beginnt schon mal mit dem Schießen

    An der Eskalation ist dann natürlich einzig Putin schuld, er hätte ja gehorchen bzw. stillhalten und das Beschossen-Werden erdulden können. Gegenwehr steht nur den Ukrainern zu (=gegen die Russen), nicht den Russen, die sich unverständlicherweise schon jetzt in einem getarnten Krieg der Nato gegen sich sehen.

    So gibt sich der britische Premierminister Starmer entsetzt und kritisiert die Erneuerung der russischen Atomwaffendoktrin scharf – es sei eine “unverantwortliche Rhetorik” (und vermutlich, nach alter West-Masche, völlig “unprovoziert”)
    https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-406.html

    Seine eigenen Raketen sind zwar etwas mehr als bloße Rhetorik – dabei muss es sich aber seiner Meinung nach wohl um eine “verantwortliche” Aktion handeln, vergleichbar dem französischen Kollegen, der „keine roten Linien“ in Sachen der Ukraine-Unterstützung mehr akzeptieren will,
    https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-krieg-auch-frankreich-erlaubt-einsatz-von-langstreckenraketen-gegen-russland-li.2275001

    Auch in Deutschland glauben die Bellizisten, Oberhand zu gewinnen:
    So will die FDP im Bundestag über die Taurus-Lieferung abstimmen lassen, um das das Scholz-Nein zu kippen.
    Gleichzeitig wird betont, wenn Scholz (wie bisher) keine Alleingänge wolle, dann müsse er jetzt auch im Gleichschritt mit Biden (und GB, F) liefern.

    Zweierlei scheint vergessen: Die Wandermumie tritt am 20. Januar ab und die Absicht, Europa allein die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen, wächst zwar mit Trump, ist aber aus dem RAND-Papier von Anfang 2023 längst und partei-übergreifend als nächster US-Schritt bekannt gegeben.

    Und zum anderen erzählt man uns seit Kriegsbeginn, wir seien keine Kriegspartei und würden es nicht werden – vor allem, weil die Ukraine-Unterstützung behutsam sei.

    Unter dem Mantel der “Kriegstüchtigkeit” verschwimmen längst die Grenzen zwischen Wehrhaftigkeit und Angriffsfähigkeit. Deutschland wurde mal am Hindukusch verteidigt (was sich gut behaupten ließ – die Afghanen hatten ja keine Raketen). Nach 20 Jahren siegten dennoch die Sandalen- über die Stiefel-Krieger.

    Aber weil wir ein Recht darauf, von den Russen nicht angegriffen zu werden (auch wenn wir indirekt SIE angereifen), können wir uns den wirklich wichtigen Überlebens-Fragen zuwenden:
    „Das ist ganz tückisch“: Arzt mahnt zur Vorsicht – Gefahr eines Schlaganfalls nach dem Friseurtermin,
    https://www.fr.de/panorama/das-ist-ganz-tueckisch-arzt-mahnt-zur-vorsicht-gefahr-eines-schlaganfalls-nach-dem-friseurtermin-93430263.html

    Unser Blogchef ist da eindeutig im Vorteil …

    1. sag mal… was ist den mit dir los?

      Was soll den sowas: “Grenzen zwischen Wehrhaftigkeit und Angriffsfähigkei”

      Russland hat angegriffen, um sich zu verteidigen!!!!

      Warum müsst ihr Pro-Amerikaner immer den Iwan kritisieren??? Er hatte sich nur verteidigt. Und dafür muss man mal auch ein paar Schellen verteilen.

      Ich bin manchmal doch etwas sprachlos, was ich hier lesen muss.

      Wie soll man sich den verteidigen, wenn man den Gegner nicht angreifen kann???
      haben das in einem LGBTQ Kurs gelernt?

  9. Wer im Westen auf Vernunft hofft, hat das Prinzip von Faschisten immer noch nicht begriffen. Es muss und wird immer so enden wie ’45 im Führerbunker. Der Kapitalismus muss, das wissen wir jetzt, in seiner finalen Phase immer im Faschismus enden. Das wird allerdings von den meisten Menschen auch immer noch ignoriert. Weil man, wenn man sich dessen bewusst wird, das bequeme Bett des Antikommunismus verlassen muss.

  10. Ein “US-Investor und Trump-Unterstützer möchte Nord Stream 2 kaufen”,
    https://www.welt.de/wirtschaft/article254622876/Trump-Freund-US-Investor-Stephen-Lynch-moechte-Nord-Stream-2-kaufen.html

    Nein, er möchte die Röhren nicht hochholen und zu Kanonen-Rohren umschmieden.

    Andrew Korybko malt das Bild einer Nach-Kriegs-Kooperation zwischen EU (insbesondere Deutschland) und Russland – unter Kontrolle der USA.

    Ungewohnter Gedanke, aber in verrückten Zeiten ist alles möglich,
    https://tkp.at/2024/11/25/warum-die-usa-an-nord-stream-interessiert-sein-koennten/

    Für den ersten Schritt, den reinen Kauf von Nord Stream, werden die Russen noch nicht gebraucht: Die Pipeline soll bald im Rahmen eines Schweizer Konkursverfahrens versteigert werden. Die Vorbereitungen könnten also schon auf Hochtouren laufen, während noch die Kanonen donnern…

  11. Brzezinskis Chessboard-Buch, Soros-Wühlarbeit, west-gesteuerte Bandera-Nazis, Nulands Milliarden, Maidan-Putsch, Minsk-Schwindel, acht Jahre Russenhatz und Donbas-Beschuss, Selenskis Versöhnungsversprechen vor seiner Wahl 2019 (nach dem Wahlsieg gefolgt von einer 180-Grad-Drehung – bewirkt durch Banderista-Morddrohungen und Geld-Geschenke), Boris Johnsons Sabotage der Istanbul-Einigung:
    Das ist im öffentlichen Bewusstsein der West-Völker praktisch nicht vorhanden, bei vielen Politikern (der Mehrheit?) auch nicht.

    Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel gilt als einer der profiliertesten deutschen Kenner Russlands und müsste detaillierter Bescheid wissen und differenzierter argumentieren.

    Der 76-jährige verzichtet darauf und nimmet lieber den mit 100.000 Euro dotierten Gerda Henkel Preis “für besondere Forschungsleistungen in den historischen Geisteswissenschaften” entgegen.

    Er stimmt in das Mainstream-Lied ein,
    Deutschland müsse «alles tun, um den Überlebenskampf der Ukraine zu unterstützen».

    … der UKRAINE (=Lithium-Land) wohlgemerkt; die UKRAINER (=Kanonenfutter) sind nicht sein Thema. Die sind nämlich “ethnisch” (=sprachlich) ärgerlicherweise sowieso zu einem guten Teil Russen, die dies bleiben wollen. Andere (Selenski, Klitschko-Brüder) haben ihre russische Muttersprache aus Nato-konformem Opportunismus abgelegt.

    Während Henry Kissinger bekanntlich schon über viele Jahre hinweg vor einer Dämonisierung Putins warnte, will Schlögel noch eins drauflegen: Putins Invasion im Februar 2022 sei ein Schock gewesen (selbst der Historiker kann keine Vorgeschichte erkennen??) und habe «alles in den Schatten gestellt, was man nicht einmal einem Dämon zutraut.»

    In Russland unter Putin komme heute eine «Ästhetik und Choreographie der Macht» zusammen, die es geschichtlich in dieser Kombination noch nie zuvor gegeben habe, sagte Schlögel. Niemals zuvor habe es eine solche Konzentration von Reichtum und Luxus gegeben, die aus «einem geschichtlich beispiellosen Raub an Staats- und Volkseigentum» hervorgegangen sei. Putin zelebriere einen lächerlich-bizarren Größenwahn und habe innenpolitisch den gezielten Mord für effektiver erkannt als den willkürlich-wahllosen Massenmord der Stalinzeit (in welchem britischen Brückenpfeiler ruhen übrigens die Skripals?)

    Bemitleidet Schlögel also das russische Volk?
    Nein: Ratlos lasse ihn aber die Frage zurück, warum das russische Volk angesichts der Tausenden gefallenen Soldaten den Krieg hinnehme und mittrage. Es sei also «nicht nur Putins Krieg, sondern ein russischer Krieg».

    Das weitaus größte Land der Welt fühle sich «eingekreist und bedroht» – er hängt sich an dieses beliebte Verständnislosigkeit-Argument auf BILD-Niveau, als habe er in seinem langen Leben die ganz ähnliche Kuba-Krise verschlafen. Quod licet Kennedy, non licet Putin?

    https://www.zeit.de/news/2024-11/25/historiker-schloegel-fordert-mehr-unterstuetzung-fuer-ukraine

    Man möchte dem rastlos-zornigen Pensionär ein Geschichtsstudium empfehlen, aber das hat er ja schon absolviert und es hat nichts geholfen.

    Jemand sollte ihm Ulrike Guérots neues Buch unter den Weihnachtsbaum legen:
    “Über Halford J. Mackinders Heartland-Theorie”, das im Westend-Verlag noch pünktlich vorm Fest erscheinen wird,
    https://www.buchkomplizen.de/buecher/politik/ueber-halford-j-mackinders-heartland-theorie.html

    1. Der Geschichten-Erzähler kapiert, was im Kopf des Geschichts-Professors keinen Platz findet:

      «Wir sehen in Putin das geborene Monster. Das ist Märchenlogik»

      Mit seinem DDR-Roman «In Zeiten des abnehmenden Lichts» ist Eugen Ruge berühmt geworden. Den Konformitätsdruck, vor dem er einst geflüchtet ist, spürt er heute wieder – vor allem im Umgang mit abweichenden Meinungen.

      Für ein Interview mit der NZZ zögert der Erfolgsautor zunächst, weil er mit seiner Haltung zum russischen Krieg in der Ukraine immer wieder aneckt.

      Aufgewachsen war er in der DDR, die er (obwohl Vater und Großeltern überzeugte Kommunisten waren) nicht mochte. Erst nach der Wende wurde ihm durch das Erlebnis westlicher Eliten-Arroganz klar, dass im Osten doch nicht alles schlecht und im Westen nicht also so goldig war wie gedacht.

      “Putin war ursprünglich keineswegs ein Feind des Westens. Er hat sich – im Gegenteil – um den Westen bemüht, ja den Westen bewundert. Er wollte nicht mit China gehen, sondern mit Deutschland. (…)
      Ich glaube nicht, dass man Frieden erzwingen wird, indem man Russland weiter unter Druck setzt.”
      https://www.nzz.ch/feuilleton/eugen-ruge-interview-deutschland-ddr-meinungsfreiheit-russland-ukraine-corona-afd-sowjetunion-stalinismus-pompeji-metropol-ld.1858470

      Dass Putins Deutschland-Bewunderung in Zeiten der Hofreiters, Schlögels und Masalas etwas gelitten hat, braucht nicht extra erwähnt werden.
      Letzterer macht sich (wie bei Franzosen und Briten sogar die Regierungs-Offiziellen) für westliche Bodentruppen in der Ukraine stark.

      Buchautor Patrik Baab berichtet über die Eindrücke seiner neuen Reise in das Kriegsgebiet Donbass – wo vielen Städten das normale Leben wieder Einkehr hält,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=123234

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