Wie die domestizierten Primaten an ihrem entscheidenden Evolutionsvorteil scheitern

“Cogito Ergo Bum” hieß mein 2007 erschienenes Buch, welches neben dem Befund, dass es meistens knallt wenn “homo sapiens” das Gehirn anwirft, 49 weitere Beweise über die Unausweichlichkeit des Scheiterns enthält. Einen davon – über das Scheitern der domestizierten Primaten an ihrem entscheidenden Evolutionsvorteil, dem Feuermachen (Foto aus dem sehenswerten Film “Am Anfang war das Feuer” (1981)  von J.J.Annaud)- wollen wir den prima Klimaexperten dieses Blogs nicht vorenthalten:

Als vor 65 Millionen Jahren ein riesiger Asteroid auf der Erde einschlug und sie in einen riesigen CO2-stickigen Bakofen verwandelte, wurden durch diese globale Klimakatastrophe mit den Sauriern in der Folgezeit auch zwei Drittel aller Lebewesen vernichtet. Heute, so haben Naturforscher ausgerechnet, hat die Massenausrottung von Arten wieder dasselbe Tempo erreicht wie nach diesem kosmischen Unfall. Doch dieses Mal heißt die Katastrophe »Mensch«. Deshalb sind wir um unserer selbst und unserer Nachkommen willen zum schnellen Lernen gezwungen. Nach dem lange Jahrhunderte vorherrschenden Irrglauben, dass sich die Menschheit als naturbeherrschende Krone der Schöpfung selbstverständlich auf dem aufsteigenden Ast befindet, setzt sich zunehmend das Wissen durch, dass die Gattung dabei ist, den Ast, auf dem sie sitzt, abzusägen – sowie die Ahnung, dass diese Selbstzerstörung mit einem weitgehenden Missverständnis der Erde, des Lebens, des Selbst zu tun hat.
Wenn wir die Geschichte der Erde und des Lebens im Zeitraffer aus dem Weltraum betrachten würden, fiele zuerst der Rhythmus von Tag und Nacht auf, den man mit einem Pulsschlag vergleichen könnte. Bei etwas stärkerer Zeitraffung könnten wir so etwas wie den Kreislauf erkennen: wirbelnde Luft- und Meeresströmungen, die für die Zufuhr von Nahrungsstoffen sorgen und Abfallstoffe davonführen – ähnlich wie das Blut im menschlichen Kreislauf. Beim weiteren Beschleunigen unsererZeitmaschine geriete die Hautoberfläche der Erde in den Blick: umherdriftende Kontinente, mäandernde Flüsse, riesige Wälder und Grassteppen, die sich ausdehnen und wieder zurückziehen. Wenn wir vier Milliarden Jahre im Zeitraffer zu einem Kurzfilm zusammenfassen würden, sähen wir, wie sich das Gesicht der Erde ständig verändert, wie es auf seine Umgebung reagiert und seinerseits, mit strengem Mienenspiel, auf sie Einfluss nimmt. Manchmal antwortet es für einen Moment mit eisiger Strenge – und während der Eiszeiten wirkten große Teile des Planeten tatsächlich wie erstarrt –, doch nachher zeigt sich, dass auch dies nur ein Mittel war, ein Trick, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Wie heute manche Lebensmittel bedurfte auch das Leben selbst auf dem langen Weg der Evolution offenbar bisweilen der Konservierung durch Tiefkühlung. Die letzte halbe Minute des Films zeigte die Erdgeschichte der vergangenen 200.000 Jahre und die Menschwerdung des Affen: Durch eine neue Technologie, die Handhabung des Feuers, ist Homo sapiens weniger klima- und standortabhängig als alle anderen Tiere und breitet sich bald überall aus. Dann wäre ein weiteres faszinierendes Ereignis zu beobachten: die Entstehung einer Speichertechnologie, mit der sich die Menschen nun auch zeitunabhängig machen – dank der Sprache können sie erworbenes Wissen konservieren und weitergeben. Dieser Informationsvorsprung scheint sie allen anderen Lebensformen nun endgültig überlegen zu machen. In der Schlusssequenz jedoch würden wir Zeuge einer dramatischen Situation: So plötzlich hat Gaia – die lebende Erde – ihr Gesicht noch nie verändert. Blitzartig verschwinden die Waldflächen in Afrika, Europa und Nordamerika. Und auf den allerletzten Bildern des Films, dem Beginn des Industriezeitalters, beginnt die Atmosphäre, sich durch Rauch und Abgase zu verdunkeln.
Ende der Vorstellung. Das Licht geht an. Wir sind wieder in der Wirklichkeit.
Anfang 2007 veröffentlichte der International Panel of Climate Change (IPCC), ein Zusammenschluss von 2500 Wissenschaftlern im Auftrag der Vereinten Nationen, seinen Befund, wonach der Zuwachs von CO2 in der Atmosphäre und die damit einhergehende globale Erwärmung seit 1950 zu 90 Prozent auf das Konto des Menschen gehen.
Die Gattung der Menschen, denen die Handhabung des Feuers einst den entscheidenden Evolutionsvorteil sicherte, scheint nun an der Perfektionierung eben dieser Technologie zu scheitern: Sie fährt wider besseres Wissen fort, den Planeten in einen giftigen Backofen zu verwandeln. Und diejenigen, die davon profitieren, werden nicht müde, die Ausrottung von Pflanzen und Tierarten als »vertretbar« und die Warnungen vor einer Klimakatastrophe als »Panikmache« zu bezeichnen. Rapide schmelzende Gletscher in den Alpen, das abtauende Grönlandeis, die Erwärmung der Meerestemperatur und das Nachlassen des Golfstroms – all das ist für diese Anti-Ökologen kein Anlass, radikale Schritte gegen das weitere Anheizen des Backofens zu unternehmen. Sie bezweifeln lieber weiter die wissenschaftlichen Daten und liefern damit den Beweis, dass Homo stultus, der domestizierte Primat, einfach erst bereit ist zum Lernen, wenn es richtig auf dem Pelz brennt – zu spät.

53 Comments

  1. @Tom am 03.02.2012 um 18:18 Uhr
    “Sonne, Wasser und Wind liefern genügend Energie, um auf diesem Planeten auch 20 Milliarden Menschen zu ernähren”……

    Von seiten Derer, die die “Grüne Karte” spielen, besteht lediglich Interesse an 500 Millionen, die übrig bleiben dürfen…..als Sklaven.

    Guckst Du : Georgia Guidestones
    http://de.wikipedia.org/wiki/Georgia_Guidestones

    “Sometimes Satan comes a Man of Peace” Bob Dylan

  2. Lange hab ich gebraucht, bis ich heraushatte, was es mit der Erderwärmung auf sich hatte! Es gibt sie, und sie ist definitiv anthropogen. Für diese ständige Hitze kommt als Ursache in erster Linie Janine Habeck in Betracht. Sie ist Playmate des Jahres 2004 oder 2005 gewesen und wird in mehreren kritischen Rezensionen als “heißeste Playmate aller Zeiten” eingestuft. Ein ewiger Thermidor sozusagen…

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