Hanfdampf und seine Kriegsgewinnler

28.02.14 18:05-Bildschirmkopie-2

Die Zeitschrift “Transatlantik” (1980-1991) , mit der Hans Magnus Enzensberger versucht hatte, ein Essay,- und Reportage-Magazin im Stile des “New Yorker” in Deutschland zu etablieren, gehörte nicht nur als Leser zu meinen Favoriten. Als gelegentlicher Autor schätzte ich es noch viel mehr, denn außer guten Honoraren gab es dort ein in der alten Gutenbergwelt  äußert rares Gut: Platz. War ein Text gut, gab es keine Zeilen, – oder Seitenbeschränkung – man konnte so viel schreiben wie man wollte. Und so sagte ich natürlich freudig zu, als Reinhard Hesse im Sommer 1988 einen Transatlantik-Beitrag über Hanf bei mir bestellte – denn hier bot sich die Möglichkeit außer einem Report über die Szene, die Kiffer, Dealer und Drogenarbeiter auch die Informationen zu recherchieren, die mir kurz zuvor in Form eines kopierten  Buchs auf den Tisch gekommen waren – die Urfassung von Jack Herers “The Emperor wears no clothes – Hemp and the Marijuana Conspiracy”, deren umfangreich erweiterte deutsche Ausgabe ich dann 1993 herausbrachte. Sie liegt aktuell in der 42. Auflage vor.

Die Keimzelle für dieses Buch und der Anfang meiner Recherchen zum Thema war die 10-seitige Reportage für “Transatlantik” (3/1988) , in der die Geschichte der ordnungs-und industriepolitischen Hintergründe der Hanf-Prohibition erstmals erzählt wird. Als sie neulich  in einem Stapel wieder auftauchte, in dem ich etwas ganz anderes gesucht hatte,  fand ich sie beim Wiederlesen nach über einem  Vierteljahrhundert  immer noch spannend und durchaus aktuell. Deshalb hier aus der Reihe “Olide But Goldie” : Hanfdampf & seine Kriegsgewinnler (PDF, 3,8, MB) (Achtung: Seiten 5 und 6 sind vertauscht)

2 Comments

  1. Psst – habe das PDF angesehen — aber nicht weitersagen!

    Habe nur kontrolliert, nicht gelesen – und allein dadurch fiel mir auf, dass S. 5 und 6 miteinander verwechsbuchselt sein könnten.

  2. Sehr geehrter Herr Bröckers,

    als fleissiger Leser Ihres Blogs, ebensolcher Leser und selbstverständlich Käufer Ihrer Bücher – ich verschenke sie auch gerne an Zeitgenössinnen und -genossen, bei denen ich hoffe, dass da noch was zu machen ist und sie nicht völlig verbohrt sind – schreibe ich Ihnen endlich mal einen Kommentar:

    Herzlichen Dank für Ihren schönen Text über Hansdampf und seine Kriegsgewinnler!
    Den ich nicht kannte, denn damals konnte ich mir die ‘Transatlantik‘ vom Taschengeld meiner Eltern nicht leisten und musste mich ein Mal im Monat entscheiden: entweder die neue Ausgabe, ein paar Exemplare hatten sie nur im Bahnhofskiosk, oder einen kleinen Brösel bei meinem guten Bekannten damals. Sie können sich denken, wie meine Entscheidung meist ausfiel.

    Nochmals Danke schön, dass Sie das hier noch mal veröffentlicht haben, ich habe sehr gelacht und es war mir eine Freude, das zu lesen. Wo gibt‘s denn heute noch sowas Elaboriertes, Sie haben‘s drauf!

    Und wissen Sie was: angelegentlich Ihrer Betrachtungen über den Hanf habe ich eben mein längst knochentrockenes Gras hervor gekramt und mir einen kleinen Stick gegönnt. Knallt immer noch!
    Wie Sie sehen können 🙂

    Viele Grüße und bleiben Sie bitte dran! An der dummen Baerbock u.a. …

    Ihr Fan Boris

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