Yankee and Cowboy War 2.0 (10): Habemus Donald

Wie es sich im exzeptionalistischen Königreich gehört wurde die Krönung von König Donald mit exzeptionellen Feierlichkeiten begangen. Fast eine Million Menschen waren in die Hauptstadt  gekommen, darunter auch sehr viele Demonstranten, die gegen den neuen König protestierten. Das Real Game of Thrones ist  mit der Thronbesteigung ja nicht beendet, es geht nur in eine neue Runde. Seine Antrittsrede klang denn auch weniger wie eine salbungsvolle Sonntagspredigt, sondern eher wie ein kämpferisches “F*ck You” an die alte Herrschaft. . Dabei klang Donald zufällig (?)  genauso wie der Böse aus dem allseits beliebten Lichtspiel „Batman“

Das Interview mit dem neuen Imperator, das ein bekannter Herold aus dem Merkelland geführt und das Königin Angela und ihre Kriegsministerin so erzürnt hatte, schlug unterdessen auch in anderen Ländern hohe Wellen.  Weil Donald das alte Verteidigungsbündnis NATO als “obsolet” bezeichnet hatte, machten  sich Militärs und Kommissköpfe überall Sorgen um ihr Budget; noch mehr aber schockte er mit seiner Antwort auf die Frage, wem er denn mehr traue, der Königin des Merkellands oder Wladimir, dem  Herrscher  des Ostreichs, den man nur “Putin” nannte.

“Beiden gleich viel” hatte Donald geantwortet, “aber ich weiß nicht wie lange”… und damit die gesamte westliche Welt erschreckt. Die altgediente Vasallenkönigin Angela, die man auch “die Raute” oder “den Hosenanzug” nannte und die stets erfüllt hatte was das Weiße Haus und die unsichtbaren Meister der Intelligence verlangten,  auf eine Stufe mit Wladimir dem Schrecklichen  zu stellen,  das konnte  nur als weiterer Affront des “gefährlichen” Donald verstanden werden.

Wo doch Angela vor Kurzem noch auf Drängen der Meister  der Intelligence und gegen den Willen aller Händler und Wirtschaftstreibenden ihres Landes  Sanktionen gegen das Reich des Ultrabösen durchgesetzt hatte. Der Grund war ein gescheiterter Putsch, den die Meister in der Ukraine eingefädelt hatten, um künftig NATO-Katapulte direkt vor der Haustür des Ultrabösen aufstellen zu können. Darauf hatte der perfide Putin mit seinen Gedankenstrahlen über 80 % der Bevölkerung auf der Halbinsel Krim hypnotisiert, die sich dann über Nacht von der Ukraine lossagten und seinem Reich beitraten. Damit war der Plan der Meister, mit der Krim auch den wichtigsten Hafen des Ostreichs und  Vladimirs Flotte zu kontrollieren, gescheitert und sie riefen alle Welt auf, die “Aggression” dieser Eroberung – bei der freilich dank der Magie des Ultrabösen kein einziger Schuss gefallen war –  zu geißeln und mit Sanktionen zu bestrafen.

Donald nun hält diese Sanktionen für Unsinn und will mit Putin lieber einen Deal machen und sie aufheben, wenn dieser im Gegenzug sein Arsenal der hypertödlichen Nuklearkeulen reduziert. Das klingt nach Win-Win, denn was diese Waffen betrifft ist das exzeptionalistische Königreich ausnahmsweise stark unterlegen , eine Reduktion wäre für die Sicherheit  des Ostreichs keine Gefahr.   Und für Donalds “Westeros” könnte ein solcher Deal äußerst lukrativen Handel und Wandel mit dem riesigen Land bedeuten, das in seiner “sibirschen Schatztruhe” über mehr als ein Drittel aller Rohstoffe der gesamten Welt verfügt.

Auch für das Merkelland, das mit seinen vielen Fabriken und Werkstätten auf Energie,-und Rohstoffzufuhr angewiesen ist, wären gute Handelsbeziehungen zum östlichen Nachbarn äußerst vorteilhaft, aber die Königin und ihre Minister befinden sich wegen des neuen Winds, der seit Kurzem über den Atlantik  bläst, immer noch in Schockstarre. Die Think-Tanks haben ihnen noch keine neuen Textbausteine geliefert. So hatte der Hosenanzug Angela bei den Glückwünschen an den Neugewählten noch nölend die Einhaltung der “Menschenrechte”  angemahnt und der Außenminister, der Donald zuvor  als “Hassprediger” beschimpft hatte, gratulierte erst Mal gar nicht.

Dass man einem neuen Imperator Reverenz erweisen sollte, wenn man für seinen Vasallenstaat günstige Verhältnisse schaffen will, davon hatten sie offenbar noch nie gehört, obwohl es schon seit den Zeiten des römischen Kaisers Augustus an sämtlichen Diplomatenschulen gelehrt wird.  Sonst hätten sie stante pede nach einer Audienz im 66. Stock von  Donalds prunkvoller Turmburg ersucht, um dem künftigen Kaiser, der die Kosten für den NATO-Zirkus und die Auslandseinsätze seiner Truppen herunterfahren will, einen Win-Win-Deal vorzuschlagen: du schließt die Drohnenmord-Zentrale Ramstein und wir übernehmen die Kosten, dort einen King Donald Vergnügungspark der globalen Völkerfreundschaft zu errichten…

King Donald hätte nicht Nein sagen können, schließlich stammen seine Vorfahren aus dem heutigen Merkelland und wäre sein Großvater nicht durch den damaligen König des Landes verwiesen worden – weil er statt Wehrdienst zu leisten in der neuen Welt im Vergnügungsgewerbe Geld verdient hatte, mit dem er in die Pfalz zurückgekehrt war um sich niederzulassen – dann würden in Kallstadt  heute vielleicht mehr Hochäuser stehen als in Manhattan, von wo aus Donald jetzt die Welt regiert.

Auf die Frage, was seine erste außenpolitische Priorität als neuer König sei,  hatte Donald mit vier Buchstaben geantwortet: “ISIS”. Gemeint waren  damit natürlich die wahabitisch-salafistischen Wickelmützen und ihr “Kalifat”, von wo  aus sie heimtückische Terroristen in alle Königreiche entsenden. Ein Großmeister und Chef der militärischen Intelligence, General Flynn, hatte die Entstehung dieses Terrorstaats kommen sehen und auch, dass seine Dienstherren – Obama und Hillary – dagegen nichts unternehmen wollten, weil ihnen diese Terroristen nützlich erschienen. Als Flynn dagegen protestierte, wurde er gefeuert – und jetzt von Donald als höchster Sicherheitsberater des Königreichs wieder eingestellt.

Einer von Flynns Vorgängern, Zbig Brzezinski, war unter dem “Peanut”-König Carter einst auf die irre  Idee verfallen, fanatische Koranfreunde mit schweren Waffen auszustatten und sie als  “heilige Krieger” für erwünschte regime changes  einzusetzen, eine Strategie, die die Meister der Intelligence bis zuletzt beibehalten hatten. Doch damit dürfte es jetzt ein Ende haben:  “Wir haben mit Stalin zusammen den Faschismus bezwungen, da werden wir mit Putin doch auch den Islamismus besiegen”, gab sich in diesem Zusammenhang einer von Donalds inoffiziellen Militärberatern, der Gründer der berüchtigten Schwarzwasser-Sturmtruppen,  zuversichtlich.

So scheinen sich auf dem geopolitischen Schachbrett neue Konstellationen zusammen zu brauen: Könnten Don und Wlad  ein dynamisches Duo bilden und den IS eliminieren ? Würden sie einen Deal über ihre jeweiligen “Einflusszonen”  hinbekommen ?  Und Lösungen für die anderen Player in der Region – die Kopf-ab-Monarchen der Saudis, die den IS finanzieren, den aggressiven  König Bibi, der sein Reich auf Kosten der Nachbarn dauernd vergrößern will, sowie Sultan Erdogan, der Ähnliches im Sinn hat ? Donald jedenfalls hat in seiner ersten Rede nach der Amtseinsetzung  “Action” angekündigt und dass er den IS “vom Antlitz der Erde tilgen wird”. Das fanden die meisten Leute im exzeptionalistischen Köngireich und auch in den   anderen Ländern  ziemlich gut, denn diese “heiligen Krieger” waren nirgendwo beliebt – außer bei den Meister der Intelligence, die sie einst herangezüchtet und zuletzt im Krieg  gegen König Assad eingesetzt hatten.

Allenthalben begrüßt wurde auch die Ankündigung Donalds, sich künftig zuerst und vor allem um sein Königreich zu kümmern und lieber die  heruntergekommenen heimischen Straßen und Brücken wieder aufzubauen statt sie in anderen Ländern zu zerstören. Ob und wie er das alles hinbekommt, darüber herrschte freilich auch noch große Skepsis.  Dass sich die Exzeptionalisten unter Donald dem Ersten aber nun  offenbar für eine Weile um sich selbst kümmern wollen,  das wurde vom Rest der Welt dann doch mit hörbarem Aufatmen wahrgenommen…

Auch bei Telepolis. Die bisherigen Folgen unserer kleinen Serie hier

6 Comments

  1. Bei “Farbigen Revolutionen” denkt man z. B. an Jugoslawien, die Ukraine, Nahost oder Nordafrika. Interessant der Gedanke, daß die “Meister der Intelligence” diese Taktik auch in den USA selbst anwenden.
    Diese “Meister der Intelligence” sind ja nicht wirklich “intelligent”. Sie haben auch nur eine handvoll abgedroschener Maschen parat (und natürlich leider auch fast unbegrenzte Geldmittel und Waffen).
    “Intelligenz” kommt von lateinischen “intellegere” – und das heißt “einsehen, verstehen”. Und diese “Meister” sehen doch gar nichts ein – und verstehen tun sie ebensowenig:

    “COLOR REVOLUTION” AGAINST DONALD TRUMP – http://www.globalresearch.ca/color-revolution-against-donald-trump/5569300

  2. moin.

    ich freue mich, dass sie wieder bei tp schreiben. durch ihre 911 serie bin ich damals zu tp gekommen und musste jahrelang den transatlantischen verfall des magazins beobachten. irgendwann reichte es mir und ich fing an, die nato-trolle dort rauszuekeln(ja,ich habe diesen begriff in die runde geworfen). auch rötzi bin ich recht harsch angegangen, aber letztlich sind sie ja wieder da. viele forenten bemerken, dass für gewisse nato-trolle die forumsregeln nicht gelten und diese das niveua des forums durch ihre primitive kriegshetze und spammerei nach unten drücken. neulich meinte einer, er hätte erkannt welcher account bei den rotfärbeorgien vorher auftaucht. ich tippte auf nixhirn und fing mir eine sperre ein, obwohl ich ihn offen einen kriegsgeilen nato-troll schimpfen darf. vielleicht haben sie ja lust, mäuschen zu spielen und an geeigneter stelle mal was diesbzgl. durchsickern zu lassen.

    nix-gruss

  3. Irgendwie bezaubernd und sehr vielsagend ist die Empörung der Eliten in Politik und Medien darüber, dass Trump nach der Wahl – vorerst wenigstens verbal – genau dort weitermacht wo er vor der Wahl aufgehört hatte.

    Die üblichen Lautsprecher sind ganz verblüfft, denn damit hatten sie nicht gerechnet: “Waren wir uns nicht immer einig, dass man im Wahlkampf zwar mit den plattesten Sprüchen und Populismen dem tumben Stimmvieh das Blaue vom Himmel versprechen und es nach Strich und Faden verarschen darf, aber nach gewonnener Wahl selbstverständlich die Show beendet und alles beim alten lässt? Dass die Konfrontation immer nur gespielt ist, damit der Pöbel den Eindruck eines Richtungsstreits bekommt, aber der politische Generalkurs in den Händen der bewährten Elite parteiunabhängig beibehalten wird?

    Und nun kommt da so ein aufgeblasener Clown und verschläft das Ende seiner eigenen Show. Oder glaubt der tatsächlich, was er da erzählt und will den Kurs ändern? Einer der es ernst meint? Pfui Teufel! Die Macht dem Volke zurückgeben – was redet der da? Schon der Gedanke ist eine Unverschämtheit!”

    Das scheint momentan die Tonlage in den polit-medialen Hinterzimmern zu sein. Die kommen nicht auf die Idee, dass genau ihre Einstellung mitursächlich für die Entwicklung sein könnte.

  4. Nach meinem Dafürhalten eine sehr gute Stellungnahme von Dan Rather, der die Farce nicht mehr mitansehen kann…

    Vor 20 Std., via Facebook:

    These are not normal times. These are extraordinary times. When you have a spokesperson for the President of the United States wrap up a lie in the Orwellian phrase “alternative facts”… When you have a press secretary in his first appearance before the White House reporters threaten, bully, lie, and then walk out of the briefing room without the cajones to answer a single question… When you have a President stand before the stars of the fallen CIA agents and boast about the size of his crowds (lies) and how great his authoritarian inaugural speech was…. These are not normal times. The press has never seen anything like this before. The public has never seen anything like this before. And the political leaders of both parties have never seen anything like this before. What can we do? We can all step up and say simply and without equivocation. “A lie, is a lie, is a lie!” And if someone won’t say it, those of us who know that there is such a thing as the truth must do whatever is in our power to diminish the liar’s malignant reach into our society. There is one group of people who can do a lot – very quickly. And that is Republicans in Congress. Without their support, Donald Trump’s presidency will falter. So here is what I think everyone in the press must do. If you are interviewing a Paul Ryan, a Mitch McConnell, or any other GOP elected official, the first question must be “what will you do to combat the lying from the White House?” If they dodge and weave, keep with the follow ups. And if they refuse to give a satisfactory answer, end the interview. Facts and the truth are not partisan. They are the bedrock of our democracy. And you are either with them, with us, with our Constitution, our history, and the future of our nation, or you are against it. Everyone must answer that question.

    https://www.facebook.com/theDanRather/posts/10158087282405716

  5. das sind doch alles simple Schadensbegrenzungsmaßnamhen. Auch die noch aktuelle Fake News Kampagne gehört dazu. Die haben es etwas übertrieben und es ist zu vielen Menschen aufgefallen, daß da was nicht stimmt, mit den News und unserem Weltbild. Trump ist nur ein Schauspieler, genauso wie Obama einer ist und beide machen mit und spielen ihre Rollen ausgezeichet. Die Rolle von Trump ist wohl derzeit, sich alles mögliche zu Schulden kommen lassen und alles Schuld auf sich nehmen, damit dann der Nachfolger mit einer weissen Weste auftreten kann und das Spiel restartet wird. Ich habe mir neulich die Key&Peele Nummer mit dem Anger Translator für Barak Obama angeschaut. Das gibt’s auf youtube und ich verlinke es hier nicht. Kann sich jeder selber googeln. Der POTUSA persönlich liefert da eine großartige Komedy Show ab. Wer dann immer noch Obummer für den mächtigsten Mann der Welt, für den Commander in Chief, für jemanden, der Tag ein, Tag aus über Leben von unschuldigen Menschen entscheidet, die als Kollaterlaschaden von Drohnen pulverisiert werden, der andere Menschen dem Waterboarding unterzieht, usw., der hat sie nicht mehr alle. Die Welt ist eine Komedy Show und alle News sind fake news. Nur wir kriegen es niemals direkt so gesagt. Da muß jeder schon selber drauf kommen. Aber die Macher dieser Show verstecken sich nicht. Sie lachen uns aus und zwar direkt ins Gesicht und immer noch ziehen es die meisten vor, es für bare Münze zu halten. Wie peinlich.

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