Free Julian!

Julian Assange wurde heute morgen in der ecuadoriansichen Botschaft verhaftet und einem Richter vorgeführt – wegen eines Verstosses gegen Bewährungsauflagen von 2012 und eines Auslieferungsantrags der Vereinigten Staaten. (Hier der Twitter-Thread eines BBC-Journalisten über die Anhörung) Die USA werfen  dem Wikileaks-Gründer Spionage vor, die Verhandlung über den Auslieferungsantrag soll am 2. Mai stattfinden – und sollten die britischen Richter diesem Antrag folgen, wäre ein folgenreicher Präzedenzfall geschaffen: kein Journalist – und nichts anderes war und ist Julian Assange – kann mehr vor den Klauen des Imperiums sicher sein, wenn er unerwünschte Nachrichten veröffentlicht. Egal welcher Nationialität er ist, gleich wo er lebt und welche Gesetze dort herrschen – wer die schmutzigen Geheimnisse und brutalen Verbrechen des Imperiums öffentlich macht, wird gejagt und zur Strecke gebracht. Und wer sich nicht wie Edward Snowden rechtzeitig nach Russland absetzen kann, dem drohen wenn nicht Folter und  Guantanamo, dann 35 Jahre Knast wie Chelsea Manning. Willkommen im MICIMATT-Komplex der “westlichen Wertegemeinschaft”, dem Reich der Pressefreiheit und des Rechtsstaats.

Julian Assange hat keine Verbrechen begangen, er hat die Welt über begangene Verbrechen in Kenntnis gesetzt. Eben deshalb hat der damalige Präsident Ecuadors ihm das Asyl gewährt, wo ihn sein korrupter Nachfolger jetzt verraten hat –  für einen IMF-Kredit von 4 Milliarden, der letzten Monat zugesagt wurde. Wenn die Richter, die über das Schicksal des wichtigsten Journalisten unserer Zeit  entscheiden, noch einen Rest von Anstand und Würde haben, setzen sie ihn nach Verhängung einer Geldstrafe wegen des Kautionsverstoßes auf freien Fuß und lassen ihn in ein Land seiner Wahl ausreisen.  Falls die Richter aber auch diese Reste des alt-ehrwürdigen britischen Rechtsstaats abschütteln und sich als “America’s bitch” der politischen Opportunität beugen, wie die Assange-Unterstützerin Pamela Anderson befürchtet, dann bliebe nur noch ein Aufstand der Medien gegen die Verhaftung und Auslieferung ihres hervorragendsten investigativen Kollegen. Da habe ich leider – siehe MICIMATT – wenig Hoffung. Einen spekulativen Silberstreifen am dunklen Horizont fand ich bei einer Facebook-Freundin: Das Trump-Regime könnte Julian nach einer Auslieferung mit Samthandschuhen anfassen, weil seine Aussage, dass er die geleakten emails des DNC von dessen (später ermordeten) Mitarbeiter Seth Rich und nicht über “russische Hacker” erhalten hat, sehr nützlich wäre – der ganze Russiagate-Fake wäre definitiv erledigt und das Clinton/Obama/Deep State-gate stünde weit offen für Trumps Revanche und Wiederwahl… Mmmhhh? Verlassen würde ich mich darauf nicht, deshalb kann die Parole jetzt nur lauten, es gar nicht dazu kommen zu lassen: Free Julian!

7 Comments

  1. Wer jetzt noch schweigt, der versündigt sich. Julian hat alles riskiert, um eine menschenfeindliche, abartige Bande zu entlarven. Er verdient unsere Hilfe. Hoch mit den Ärschen! Geht auch mit Klarnamen. Die anderen sind finanziell und damit mächtiger ausgestattet. Sind wir nicht aber die Mehrheit — Brüder und Schwestern???

  2. soll der Zottelbart die Geschichte untermauern, daß er 7 Jahre im Haus der Botschaft verbracht hat? Konnte er sich dort nicht rasieren, oder was? Für mich ist es nur eine Inszenierung, die die fake wars und andere haarsträubende Erfindungen der Medien glaubwürdig machen soll. Es ist wohl auch kein Zufall, daß er zum Zeitpunkt der Verhaftung 47 Jahre alt ist.

    1. Mensch, Miller, waschen Sie sich doch wenigstens einmal die Zunge, bevor Sie im Internet einen Kommentar abgeben.
      Ihre Mutter würde es Ihnen gewiss hoch anrechnen!

    2. Die Sngeklagten bei den Nazis habe auch extra zur Inszenierung ihre Gürtel vergessen. Oder die kz-Häftlinge eine Glatze rasiert?
      Schon mal darüber nachgedacht, dass man ihm Rasur und Wäsche verwehrte um ihn in dem Zustand präsentieren zu können?

  3. Thank you for your contribution! Much appreciated! Why not start an International Petition “Free Julian Assange”!

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