Maßnahmenbefürworter vs. Kritiker

Paul Schreyer hat auf Multipolar einen Dialog simuliert, denn: “Ein respektvolles, öffentliches Gespräch findet nicht statt. Immer sichtbarer wird der Scherbenhaufen einer zerbrechenden Gesellschaft. Mangels realer Dialogformate daher im Folgenden der Versuch, ein fiktives Gespräch zwischen einem Maßnahmen-Befürworter und einem Kritiker zu formulieren. Das Format dieses Textes ist ein Experiment, entstanden mangels echter Dialogforen in den großen Medien. Es ist eine Gesprächssimulation, die kein Ersatz für einen realen Dialog sein kann – aber vielleicht das Weiterdenken anregt und beim Argumentieren hilft.” Hier ein Auschnitt:

Maßnahmenbefürworter: Warum sind Sie so unsolidarisch mit der großen Mehrheit? Was ist denn bitte so schlimm daran, sich für eine begrenzte Zeit einzuschränken, damit wir alle einigermaßen gesund durch die Pandemie kommen?

Kritiker: Welche Pandemie?

Maßnahmenbefürworter: Sie leugnen die Pandemie?

Kritiker: Das kommt darauf an. Wie definieren Sie denn den Begriff?

Maßnahmenbefürworter: Sie streiten ab, dass Hunderttausende Menschen überall auf der Welt gestorben sind?

Kritiker: Nein, aber ab wann genau ist es eine Pandemie?

Maßnahmenbefürworter: Ist das so wichtig?

Kritiker: Ja. Die WHO sagt, eine Pandemie ist die weltweite Ausbreitung einer neuen Krankheit, gegen die die meisten Menschen keine Immunität haben. Das trifft aber auf jede Grippewelle zu. Warum wird dann nicht schon seit Jahren jeden Herbst eine Pandemie ausgerufen?

Maßnahmenbefürworter: Weil Corona viel tödlicher ist.

Kritiker: So hieß es anfangs, inzwischen zeigen die Daten aber keinen großen Unterschied. Es gibt dazu auch eine Veröffentlichung der WHO.

Maßnahmenbefürworter: Worauf wollen Sie hinaus?

Kritiker: Ganz einfach: Die Aufrechterhaltung des Pandemiefalls gründet aktuell nicht auf medizinischen Fakten. Es geht nicht um Gesundheitsschutz.

Maßnahmenbefürworter: Sondern?

Kritiker: Das ist eben die Frage.

Maßnahmenbefürworter: Was wollen Sie damit andeuten? Dass alle Regierungen der Welt sich gegen ihre Bürger verschwören?

Kritiker: Ich stelle zunächst einmal fest, dass wir eine ungeklärte Frage haben.

Maßnahmenbefürworter: Sie glauben also an eine große Weltverschwörung?

Kritiker: Was ich persönlich glaube oder nicht, spielt doch keine Rolle. Die Geschichte ist einfach nicht schlüssig. Warum gibt es überall Lockdowns, wenn Corona gar nicht um Dimensionen schlimmer ist als die normalen Viruserkrankungen in jeder Wintersaison? Dafür muss es doch einen Grund geben.

Maßnahmenbefürworter: Und welcher soll das Ihrer Ansicht nach sein?

Kritiker: Das frage ich eben. Was denken denn Sie?

Maßnahmenbefürworter: Das müssen Sie schon selbst beantworten.

Kritiker: Warum? Wollen Sie nicht auch verstehen, was hier vor sich geht?

Maßnahmenbefürworter (seufzt): Das sind doch alles Spekulationen. Das bringt uns nicht weiter. Ganz ehrlich: Da vertraue ich lieber den Experten. Klar passieren denen auch mal Fehler und Dinge werden falsch eingeschätzt – irren ist menschlich.

Kritiker: Ich vertraue der Regierung und ihren Experten schon lange nicht mehr.

Maßnahmenbefürworter: Das kritisiere ich ja gerade, dieses Spalten, was Sie hier betreiben. Immer sollen „die da oben“ an allem Schuld sein. Dabei sollten wir jetzt wirklich alle zusammenhalten. Es ist ernst, nehmen Sie es ernst, das hat auch die Kanzlerin gesagt. Und da stimme ich ihr zu.

Kritiker: Wieso soll ich plötzlich Leuten vertrauen, denen die Gesundheit der Bevölkerung seit Jahren mehr oder weniger egal ist? Das sind doch die gleichen Politiker, die für die ständigen Kürzungen im Gesundheitswesen verantwortlich sind, für Krankenhausschließungen, die miserablen Zustände in der Altenpflege und so weiter – die gleichen Leute, die seit Jahren ihre gesundheitspolitischen Entscheidungen von der Pharmaindustrie lenken lassen.

Maßnahmenbefürworter: Wer sagt das?

Kritiker: Horst Seehofer. Und diesen Politikern soll ich vertrauen, dass Sie sich plötzlich ehrlich und von ganzem Herzen für die Gesundheit der Bürger interessieren und jetzt auf einmal auch ganz unabhängig von Lobbyinteressen entscheiden können?

Maßnahmenbefürworter: Wir sind nun mal in einer Ausnahmesituation. Und in der Not sollten alle zusammenstehen.

Kritiker: Glauben Sie, dass die Pharmaindustrie mit den Impfstoffen den Menschen nur helfen will?

Maßnahmenbefürworter: Warum denn nicht? Weshalb unterstellen Sie immer das Schlechte?

Kritiker: Die Hersteller verfolgen also keine Profitinteressen?

Maßnahmenbefürworter: Wo liegt das Problem? Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Es ist doch völlig in Ordnung, wenn mit einer guten Sache auch Geld verdient werden kann.
(…)

Maßnahmenbefürworter: Und all die Toten?

Kritiker: In Deutschland gab es 2020 keine Übersterblichkeit.

Maßnahmenbefürworter: Wegen der Maßnahmen! Die haben die Menschen zum Glück schützen können.

Kritiker: Aber das Robert Koch-Institut hat doch gemeldet, dass es über 40.000 Corona-Tote gab?

Maßnahmenbefürworter: Wie meinen Sie das?

Kritiker: Wenn die Maßnahmen so wirksam waren, warum dann Zehntausende Tote?

Maßnahmenbefürworter: Sagten Sie nicht gerade, es gab keine Übersterblichkeit?

Kritiker: Ja, eben. Wenn wir wirklich 40.000 Menschen an eine neue Krankheit verloren haben sollten und trotzdem keine Übersterblichkeit zu verzeichnen ist, dann müsste das ja bedeuten, dass an anderen Krankheiten im vergangenen Jahr auf einmal, völlig überraschend 40.000 Menschen weniger verstorben sind. Das klingt für mich nicht besonders plausibel.

Maßnahmenbefürworter: Was wäre denn ihre Erklärung?

Kritiker: Bei sehr vielen der Verstorbenen war Corona offenbar gar nicht die Todesursache sondern nur eine Begleiterscheinung.

Maßnahmenbefürworter: Na, ich weiß nicht. Und was ist mit den Infektionszahlen? Die sind immens hoch, und zwar überall auf der Welt. Das kann man doch nicht ausblenden!

Kritiker: Meinen Sie die Infektionszahlen oder die Fallzahlen?

Maßnahmenbefürworter: Was ist das jetzt wieder für eine Haarspalterei?

Kritiker: Infektion bedeutet, dass ein Virus sich im Körper vermehrt und man in der Folge dann andere anstecken kann. Der PCR-Test kann aber nicht zwischen vermehrungsfähigen Viren und ungefährlichen Virenbruchstücken unterscheiden. Sie können positiv getestet sein und trotzdem komplett ungefährlich für Ihre Mitmenschen.

Maßnahmenbefürworter: Das wird ja wohl eher ein seltener Sonderfall sein.

Kritiker: Leider nein. Wer sich infiziert, der ist für etwa vier bis acht Tage ansteckend. Der PCR-Test weist aber durchschnittlich bis zu drei bis fünf Wochen nach einer Infektion noch Virusmaterial nach. Deshalb haben in 50 bis 75 Prozent der Fälle positiv Getestete die Infektion längst hinter sich und sind für niemanden mehr gefährlich. Trotzdem werden sie behandelt wie Gefährder.

Maßnahmenbefürworter: Sagt wer?

Kritiker: Die Wissenschaft.

Maßnahmenbefürworter: Wenn das wirklich stimmen sollte, was ich mir kaum vorstellen kann, dann hätten die Medien das wohl längst berichtet. Oder stecken die etwa auch alle unter einer Decke bei der Verschwörung?

Kritiker: Die Medien haben auch berichtet, zum Beispiel die New York Times, die Tagesschau oder auch die Welt.

Maßnahmenbefürworter (lächelt): Also doch keine Verschwörung, sehen Sie! Es wurde alles berichtet.

Kritiker: Sie sind doch gut informiert, schauen regelmäßig die Nachrichten und halten sich auf dem Laufenden, oder?

Maßnahmenbefürworter: Sicher.

Kritiker: Wie erklären Sie es sich denn dann, dass Sie von diesen Fakten noch nie gehört haben?

Maßnahmenbefürworter: Ich vermute, Sie haben das hier irgendwie aus dem Kontext gerissen.

Kritiker: Fakt ist, dass diese Informationen zwar in einigen großen Medien gemeldet wurden, nur eben nicht täglich immer und immer wieder, sondern meist bloß ein einziges Mal. Wahrscheinlich haben Sie deshalb auch noch nie davon gehört.

Maßnahmenbefürworter: Und warum sollten die Medien das nur ein Mal senden? Das ist unlogisch, mit solchen spektakulären Geschichten würden sie doch hohe Quoten und hohe Auflagen erreichen.

Kritiker: Ja, eigenartig, oder? Wie gesagt, bei der ganzen Sache geht es nicht um Gesundheitsschutz.

Maßnahmenbefürworter: Also, ganz ehrlich, ich habe jetzt langsam genug. Sie zweifeln das alles an und das ist ja auch ihr gutes Recht. In einem freien Land ist das möglich, daher können wir uns hier ja auch offen unterhalten. Aber ich will es nochmal deutlich sagen: Ich finde Ihr Zweifeln gefährlich. Es hält die Leute davon ab, sich an die Regeln zu halten.

Kritiker: Ich habe jetzt ehrlich gesagt auch genug. Trotzdem danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Vielleicht können wir das Gespräch ja ein andermal fortsetzen.

Das ganze Gespräch auf Multipolar

6 Comments

  1. Bin dem Link zu Multipolar selbstverständlich gefolgt. Der Dialog ist Top.

  2. um irgendwas wird es schon gehen…
    Volks-” Gesondheit” und Wiedererlangung der Grundrechte ist aber wohl weniger eine Zielstellung der herrschenden Covid-Taliban-Politik.
    https://www.nzz.ch/meinung/corona-und-die-modellierer-ihre-prognosen-liegen-oft-daneben-ld.1624036
    Impforgien und Impfapartheid -Corona-Mythen-Zahlungen
    https://www.youtube.com/watch?v=EeAbfbFWUfo
    Ein Blick nach vorne ?
    Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus
    https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/ns-geschichte_node.html

  3. Es geht nicht um Meinung zum Thema sondern darum wie es wirklich ist. Und es ist, wie es ist, wie einer mal sagte. Viren sind Schwindel oder Irrtum, ihre Existenz wurde nie bewiesen und die Virologen, ob sie sich jetzt Molekularbiologen oder Genetiker nennen, arbeiten alle unwissenschaftlich, prüfen ihre Methoden nicht, weil dann sofort auffliegen würde, dass da nichts ist. Wir stehen an der Schwelle wo große Teile der Naturwisenschaft korrigiert werden müßten und sie werden korrigiert. Erkenntniss ist eine Einbahnstraße und man kann nicht wieder zu weniger Erkenntniss kommen. Es bleibt nur zu hoffen, daß es nicht Jahrhunderte dauert. Aber im Zeitalter des Internets, wo jede Information sofort auf der ganzen Welt bekannt ist, sollte es schneller gehen.

  4. Es ist der Mantel der Geschichte und des Fortschritts, den wir rauschen hören. Wir Schäfchen sind nur zu beschränkt, es zu begreifen.

    Es gibt nicht den einen Grund der Kampagne, sondern derer viele. Ganz generell würde ich von Kontrolle und Steuerung der irdischen Entwicklung sprechen oder “Systemmanagement der menschlichen Existenz” (Zitat WEF). Alles steht unter dem Zeichen der fortschreitenden Globalisierung (das war so und wird so bleiben), aber dies bringt schon immer auch reale Bedrohungen mit sich.

    Diese Bedrohungen sind Reaktionen bzw. Nebenwirkungen der Globalisierung selbst, z.B.:

    a) Der internationale Terrorismus ist eine – extreme – Reaktion auf den Niedergang überlieferter Kulturen und religiöser Überzeugungen, den die weltweite kulturelle Liberalisierung und “Verwestlichung” hervorbringt.

    b) Globale Seuchen sind heute eine Folge weltweit anschwellender Mobilität und des Zurückdrängens natürlicher Lebensräume exotischer Arten.

    c) Klima- und Umweltprobleme lassen sich als Folgen global angefachter Wirtschafts- / Wachstumsaktivität lesen.

    Diesen ungewollten Folgen der Globalisierung lässt sich durch Vorbeugung begegnen. Man darf jedoch nicht warten, bis die Katastrophe eintritt (Kontrollverlust droht), sondern es werden Situationen inszeniert, die den Kampf gegen die Gefahr glaubwürdig rechtfertigen. (So, wie feindliche Staaten dazu provoziert werden, den “ersten Schuss” abzugeben, damit – offenbar gerechtfertigt – deren “Neutralisierung” erfolgen kann.)

    Kluge, strategisch denkende Leute werden all das früh erkennen und detailliert simulieren. Die Frage ist nur noch, wann sich eine Gelegenheit bietet, ein solches Szenario ablaufen zu lassen.

    Dazu braucht es Anlässe und es gab eine Reihe davon, die den Westen bzw. die Welt schwer erschüttert haben, u.a.:

    a) brodelnde Wirtschafts- und Finanzkrise

    b) wachsender Populismus (Trump, Gelbwesten, Nationalisten), Legitimitätskrise etabliert-liberaler Politik

    c) globale Konkurrenz durch erstarkende illiberale Mächte (technologisch, ökonomisch, militärisch)

    d) immer heftigere, globale Klima- und Umweltprobleme

    Jede einzelne dieser Bedrohungen hat das Potential, zum Kontrollverlust und ins globale Chaos zu führen. Mich wundert übrigens nicht, dass die “Qualitätspresse” die schwere systemische Krise des Westens komplett ausgeblendet hat, Zusammenhänge systematisch ausblendet oder unter das Verdikt der Verschwörungsideologie stellt.

    Und warum machen die anderen Mächte die Covid-Kampagne mit? Die Angst vor dem Virus ist real und kaum ein Staat (außer vlt. Nordkorea) könnte es sich leisten, tatenlos zu bleiben und “die Menschen sterben zu lassen”. Die globale Propagandapresse würde die jeweilige Regierung massiv unter Druck setzen – u.U. bis zum Regimechange (Trump ist man losgeworden, Bolsonaro unter Druck, von Gelbwesten redet kaum noch jemand…)

    Und konkurrierende Akteure – Russland, China et al – haben auch Interesse an vorbeugender Impfstoffentwicklung, technologischem Fortschritt, einer politisch stabilen Welt und spielen daher mit.

  5. Sehr guter Dialog! In der Realität läuft’s eher nachdem Muster, “Willst Du nicht meiner Meinung sein, dann Schlag ich Dir den Schädel ein!”. Was allein in den zurück liegenden 14 Monaten, von Seiten der Regierung und den Leitmedien an spaltbaren Material unter die Bevölkerung gebracht wurde, reicht aus um die drohende Energiekrise für einige Jahrzehnte nach hinten zu verschieben. Auch wenn plötzlich von “Erleichterungen” und vom obersten Glaskugelbeschwörer Lauterbach darüber orakelt wird, das wir die “Dritte” Welle überstanden hätten, weiß ich nicht wo die Reise hingehen soll und was man mit dieser “Zuckerbrot und Peitsche” Methode genau bezweckt? Solange Politik und Medien in Manier der spanischen Inquisition weiter auf ihrem Narrativ von der “Größten Herausforderung seit Bestehen der Menschheit” im Bezug auf die angebliche Gefährlichkeit von Corona und mutierten Ablegern besteht, werde ich in Bezug auf Galileo G. trotzig: “Und sie dreht sich doch!” antworten.

  6. Guter Artikel in Dialogform.
    Allerdings findet so ein Dialog nur selten statt (eigenen Erfahrung): sobald man sich kritisch äussert, wird gleich was formuliert mit “Querdenker”, “Rechte” und “Verschwörungstheorien” und der Dialog wird für beendet erklärt (und ab dann hat man einen deutlich “kühlere” Beziehung zu der Person bzw. der Kontakt wird gleich vollständig abgebrochen).

    Auch gut: der neue (7. Mai) Artikel von Prof. Harald Walach
    Offenkundige und tiefe Fakten
    https://harald-walach.de/2021/05/07/offenkundige-und-tiefe-fakten/

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