Der UN-Generalsekretär António Guterres liest sicher nicht diesen Blog, auf dem am 20.Oktober darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Krokodile im Kaspertheater der Angst nur ohne Kontext funktionieren, aber er sagte genau dasselbe, als er darauf hinwies, dass der Terroranschlag der Hamas nicht “im luftleeren Raum” stattgefunden hätte. Und erntete wie Slavoj Zizek auf der Buchmesse wütende Proteste. Auch nur im Hinterkopf zu haben, dass die Attacken aus dem Ghetto Gaza etwas mit dem jahrzehntelangen Besatzungsregime zu tun haben könnte, gilt mittlerweile als Gedankenverbrechen. Selbst mit Fragen, wie weit Israels unabdingbares Recht auf Selbstverteidigung eigentlich geht und ob 3195 getötete Kinder in drei Wochen Gaza-Bombardement auch nach alttestamentarischen Maßstäben (“Auge um Auge”…) nicht wirklich genug sind, ist man schon auf gefährlicher gedankenverbrecherischer Spur.
Wer das neue Weltböse, die “Terrororganisation Hamas”, nicht explizit beim Namen nennt, wie Guterres, und schlicht zum Waffenstillstand aufruft, wie es die UN-Resolution tut, kann nicht auf Zustimmung aus Berlin zählen: 120 Länder stimmten der dafür, nur 14 von 193 Ländern stimmten unter Führung von USA und Israel dagegen und 44 enthielten sich, neben Deutschland auch Großbritannien und einige EU-Länder, Frankreich und Spanien jedoch stimmten der Resolution zu. Willkommen zum Ende der unipolaren Welt, die auch in den US-dominierten Vereinten Nationen von ihrem Schicksal ereilt wird. Der “Westen” verliert den “globalen Süden” und macht sich nach Russland und China nun auch die gesamte islamische Welt zum Feind, die eine ethnische Säuberung des Gaza-Streifens nicht tatenlos hinnehmen wird. Dass Präsident Netanjahu jetzt mussolini-artig im Schwarzhemd auftritt und den Kampf des “Volk des Lichts” gegen das “Volk der Finsternis” mit biblischen Prophezeiungen und dem Erzfeind “Amalek” beschwört, ist kein gutes Zeichen… die Welt steuert auf einen eschatologischen Endzeit-Wahnsinn zu. Mit mörderischen Fanatikern auf beiden Seiten.
Mittlerweile spricht einiges dafür, dass Israel die Attacke der Hamas, deren Vorbereitungen nicht unbemerkt geblieben sind, geschehen lies, so wie Roosevelt einst den Angriff auf Pearl Harbour oder George W.Bush 2001 die Attacke auf das World Trade Center. Es geht um den Eintritt in einen großen Krieg. Im Mittelmeer waren seit 1970 noch nie so viele US-und NATO-Kriegsschiffe versammelt wie aktuell, einschließlich zwei milliardenteuren Flugzeugträgern. Weil es für das Freiluftgefängnis Gaza keine solchen Waffen braucht, sieht Pepe Escobar den Iran als Ziel der Eskalation
Die für die US-Außenpolitik verantwortlichen Kriegstreiber, die nicht gerade Bismarcksche Vertreter sind, glauben, dass, wenn das Projekt Ukraine unerreichbar ist, das Projekt Endlösung in Palästina stattdessen ein”ethnischer Säuberung”-Spaziergang sein könnte.
Ein plausibleres Szenario ist jedoch, dass Iran-Russland – und die neue “Achse des Bösen” Russland-China-Iran – alles haben, um den Hegemon in einen zweiten Sumpf zu ziehen. Es geht nur darum, das eigene, verwirrte Hin und Her des Feindes zu nutzen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn in die Irre zu führen.Die Wunschvorstellung des Weißen Hauses, dass die “Forever Wars” in der Ukraine und in Israel demselben erhabenen “Demokratie”-Anspruch unterliegen und für die nationalen Interessen der USA unerlässlich sind, ist bereits nach hinten losgegangen – sogar in der amerikanischen Öffentlichkeit.
Das hindert die Israel-verbündeten US-Neocons jedoch nicht daran, das Tempo zu erhöhen, um den Iran zu provozieren – durch eine sprichwörtliche falsche Flagge, die zu einem amerikanischen Angriff führen würde. Dieses Armageddon-Szenario passt genau zur biblischen Psychopathie des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu. (übersetzt mit deepl.com)
Wenn solche Endzeit-Fanatiker über einen roten Knopf und Nuklearwaffen verfügen wäre es allerhöchste Zeit, zwei Männer im weißen Kittel und mit einem Sedativum zu schicken, um den Patienten in eine erholsame Heilanstalt zu verfrachten. Was aber leider nicht absehbar ist. Stattdessen wurde der wahnsinnige Plan geleakt, die über 2 Millionen Gaza-Bewohner in Zeltstädte nach Sinai zu deportieren.
Über all das und mehr habe ich mit Robert Fleischer und Dirk Pohlmann in der neuen Ausgabe des “3. .Jahrtausend” geredet.
Alle Imperien, alles Papiergeld der Welt wurden nicht alt. Beide rotteten sich ohne Zuhilfenahme äußerer Feinde per Einheit und Kampf der Gegensätze selbst aus. Die JewSA sind zu diesem Zwecke als künftig jüngstes Ex-Imperium angetreten.
Da wäre der ukrainisch-russische Friedensvertrag von Istanbul und dem Paten ERDOGAN fast störend dazwischengegrätscht.
Aber die auserlesenste aller bisherigen Eximperien möchte gern die Geschichte von Idiotie der Macht eigenhändig fortschreiben.
genua mein Reden! Sie haben völlig Recht mit dem Ausscheiden der Bayern. Was für eine Geschichte.
Wer den jüdischen Mythos der drei Tempel kennt und seine bildliche Darstellung in den westlichen Mainstreammedien bemerkt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier unterschwellig-propagandistisch bereits aus allen Rohren gefeuert wird:
http://dasfreieliteraturforum.xobor.de/t374f53558-Drei-juedische-Tempel.html
Ach, was fehlt ein Georg Schramm, der nicht müde wurde, vor den abrahamischen Armageddon-Jüngern zu warnen. 🙁
Das Problem ist, dass es nicht Bibis Idee war, dass er zwar nicht der Messias ist, er ihm aber das Königreich übergeben wird (siehe die – btw. noch ausstehende – Übergabe an David durch Jonathan). Er, Netanyahu, hat demnach die Funktion des “Moshiach ben Yosef”, der den ersten Abschnitt des messianischen Prozesses darstellt, die Vorstufe zum “Moshiach ben David”, dem echten Messias.
Alle möglichen orthodoxen Rabbis schweren Kalibers erzählen es ihm scheint’s seit den 80ern.
Ob es der auch in den USA hochangesehene Menachem Mendel Schneerson war, der 7. Chabad-Lubavitcher Rabbi, oder Rabbi Yitzchak Kaduri, einer der wichtigsten sephardischen Führer, oder auch Rabbi Levi Sudri, ein preisgekrönter Bibelkenner – you name it.
@Martin, 01/11/2023 at 23:48
Du hast völlig recht.
Die West-Medien haben Information über die fortlaufenden Angriffe der israelischen Polizei zusammen mit den zionistischen “Siedlern” eisern geblockt. Auch die Frage, warum die Hamas ihren Angriff “Al Aqsa Flut” nannten wird überhaupt nicht erörtert.
Es geht natürlich, wie Du schreibst, um den “jüdischen Mythos der drei Tempel”
Seit Monaten hat die israelische Regierung die Angriffe auf die Al Aqsa Moschee und auf die dortigen Gläubigen intensiviert – auch mit Blutvergießen unter den Gläubigen in/an der Moschee. Die Proteste der Regierungen islamischer Länder wurde in den Westmedien völlig ignoriert. Dazu mein Kommentar: https://www.broeckers.com/2023/10/20/kein-kontext-nur-krokodile/#comment-116383 .
Daß diese fortlaufende Provokation Israels gegen die Al Aqsa Moschee zu einem Angriff der Hamas führen würde, wußte – und wollte! – man. In Alastair Crookes Artikel “‘AL-AQSA FLOOD’: THE SURPRISE IS THAT SOME ARE SURPRISED” – https://english.almayadeen.net/articles/analysis/al-aqsa-flood:-the-surprise-is-that-some-are-surprised – erfahren wir, daß es schon vor 2 Jahren wegen der israelischen Überfälle auf die Al Aqsa Moschee zu einem Raketenangriff der Hamas kam. Netanjahu und Konsorten wußten – und wollten! – also genau den Angriff der Hamas vom 7.10.23!
Hier Zitate aus Alastair Crookes Artikel (Hervorh. von mir):
“The writing was clearly written on the wall. Two years ago, a missile campaign was unleashed from Gaza on “Tel Aviv” in response to the Temple Mount Movement’s religious zealotry and invasion of Al-Aqsa mosque.
Palestinians rallied to the call to safeguard the Holy Mosque. It was not just Hamas; it was West Bank Palestinians and (for the first time, too, 1948 Palestinians who have Israeli passports) who all rose up to protect Al-Aqsa. Just to be clear, the rallying cry was not for Hamas; it was not for Palestinian nationalism. It was for Al-Aqsa — an icon that goes to the heart of what it is to be Muslim (Sunni or Shi’a). It was a cry that resonated across the entire Islamic sphere“.
Und: “One is to rebuild the (Jewish) Temple on ‘Temple Mount’ (Haram al-Shariff). Just to be clear, that would entail demolishing Al-Aqsa.”
Auch Erdogans Proteste (Türkei ist ja sogar Nato-Mitglied) existieren im West-Mainstream einfach überhaupt nicht: “ERDOGAN SIEHT NEUEN KREUZZUG KOMMEN: ISRAEL IST VOM WESTEN UNTERSTÜTZTER KRIEGSVERBRECHER” – https://report24.news/erdogan-sieht-neuen-kreuzzug-kommen-israel-ist-vom-westen-unterstuetzter-kriegsverbrecher/ .
Mal abgesehen von Mythen und geheimnisvollen bildlichen Darstellungen, geht es beim “dritten Tempel” um die jüdisch-religiöse Wiedererlangung der Verwaltungshoheit über den Tempelberg, der aktuell (nach staatlich israelischem Recht) als religiöse Zone den Moslems vorbehalten ist, was hitzköpfige Israelis (religiöse wie nicht-religiöse) nicht akzeptieren wollen.
Politiker wie ehemals Scharon und aktuell Netanyahu haben kein religiös motiviertes Akzeptanz-Problem, sondern wollen die Tempelberg-Frage für Provokationen missbrauchen, um Öl ins Feuer gießen und den Konflikt mit den Palästinensern eskalieren zu können.
“Die Vorbereitungen für den Dritten Tempel laufen auf Hochtouren”:
Unter den religiösen jüdischen Fanantikern gibt es Anhänger eines “Tempelinstituts”, die in der Hoffnung schwelgen: “Der dritte Tempel scheint nicht mehr weit entfernt.”
Gesucht wird noch nach der “Kuh ohne Fehler”, die dann nach alter Väter Sitte zum Wohle der Gläubigen den Opfertod sterben soll:
Die Asche der Kuh ist das letzte fehlende Element für die Wiederherstellung des Tempeldienstes. In den Augen dieser Rabbiner hängt das Schicksal der Welt von ihr ab. „Wenn das seltene Tier auftaucht, steht dem Kommen des Erlösers und dem Bau des Tempels nichts mehr im Wege“, erklärten sie.
“Aber nicht alle orthodoxen Juden folgen den Vorstellungen des Tempelinstituts, das trifft in besonderem Maße für das israelische Oberrabbinat zu. Dieses untersagt sogar strikt das Betreten des Tempelbergs. Dies sei religiöser Frevel. Als einziger sei der Messias befugt, den Tempel wieder zu errichten. Es ist umstritten, ob der Dritte Tempel durch Menschen- oder Gotteshand gebaut werden soll.”
“Oberrabbinat” ist quasi der Mainstream unter der religiösen Juden, so das der letzte Teil der Nachricht vom Februar 2023 der eigentlich beruhigende Schluss-Absatz war,
https://www.israelheute.com/erfahren/der-dritte-tempel/
Allerdings zeigt ein Plädoyer vom Januar 2023 aus der gleichen Quelle, dass es aus inter-religiöser Sicht nicht nur um ein paar hitzköpfige Spinner geht, sondern es wohl ein handfestes rechtliches Politikum mit Eskalations-Potenzial geben muss:
“Abdullah II. droht mit Gewalt, sollte es Juden (und anderen Nicht-Muslimen) erlaubt werden, ihr gesetzliches, religiöses und moralisches Recht auf freie Gebete an der heiligsten Stätte des Judentums auszuüben.”
Abdullah II., der westlich orientierte und eigentlich sehr kooperative König von Jordanien, ist der vertraglich bestellte Hausherr der Tempelbergs. Nicht-Moslemen den Zutritt zu verwehren, ist eigentlich nicht sein Ding. Was ist nur plötzlich in ihn gefahren?
Ich selber war mal nach Israel eingereist, offiziell als Mitglied einer christlichen Pilgergruppe. Dieser Gruppen-Status war zwar nicht falsch, aber das bei vielen von uns überwiegende touristische Interesse an den heiligen Stätten macht die Einreise-Behörden generell misstrauischer und nervender als die klare Ansage, zu den Wurzeln seines Glaubens pilgern zu wollen.
Dass wir den (moslemischen) Tempelberg recht problemlos betreten können, aber halt nicht als lauthalts betende Nicht-Moslems, war für uns klar und akzeptabel.
Schließlich würde es auch weder in unseren barocken Dorfkirchen noch im Petersdom als Zeichen religiöser Toleranz betrachtet werden, wenn unangemeldet jemand auf die Kanzel steigt und sein “Allah-u-akbar” heruntersingt.
Laut Artikel-Autor Morton A. Klein werde dabei aber eine wichtige Tatsache ignoriert:
Der israelisch-jordanische Friedensvertrag, der von Jordaniens König Hussein (dem Vater von Abdullah II.) am 26. Oktober 1994 unterzeichnet wurde, garantiere den Juden den freien Zugang zum Tempelberg. In Artikel 9.1 des Vertrages heiße es:
“ORTE VON HISTORISCHER UND RELIGIÖSER BEDEUTUNG. Jede Vertragspartei wird den freien Zugang zu Orten von religiöser und historischer Bedeutung gewährleisten.“
https://www.israelheute.com/erfahren/lasst-das-volk-beten/
Unser Besuch war zufällig ca. zwei Wochen nach diesem Vertrag, aber dass plötzlich Juden (oder wir Christen) die volle Freiheit hätten, ihre Gebete und Gottesdienste vor oder in den beiden Moscheen auf dem Tempelberg abzuhalten, muss mir irgendwie entgangen sein.
Vor drei Jahren erinnerte selbst der SPIEGEL noch daran, welcher Tabu-Bruch sich im Jahr 2000 ereignete:
Mitten im Wahlkampf marschierte Oppositionsführer Ariel Scharon “martialisch” (d.h. bewaffnet!) “auf Jerusalems Tempelberg – und löste die zweite Intifada aus. Ein Lehrstück über den politischen Missbrauch religiöser Symbole”,
https://www.spiegel.de/geschichte/ariel-scharon-auf-dem-tempelberg-2000-jerusalems-heiliger-umkaempfter-berg-a-23599066-05dc-4b2e-a4c2-a322267acb33
Autor Morton A. Klein (“Lasst das Volk beten: Der Tempelberg, die heiligste Stätte des Judentums, sollte ein Ort sein, zu dem alle Menschen freien Zugang haben.”) gibt sich religiös, tolerant, volksnah und rechtskundig.
Er scheint auch zu kapieren, dass der jordanische König (gegenüber CNN) sich gegen eine “Statusänderung” wehrt, die Klein aber in Anführungszeichen setzte und daher wohl aber als keine echte betrachtet.
Abdullah sei “auf einen Konflikt vorbereitet”, habe “rote Linien” und “wir müssen uns vor der nächsten Intifada fürchten” – was soll’s, der wackere Morton A. Klein gibt sich unschuldig-entsetzt:
“Abdullah II. droht mit Gewalt, sollte es Juden (und anderen Nicht-Muslimen) erlaubt werden, ihr gesetzliches, religiöses und moralisches Recht auf freie Gebete an der heiligsten Stätte des Judentums auszuüben”
Wenn es keine (echte) Status-Änderung gibt, kann und wird ja nichts passieren.
Wenn Mr. Klein aber auf angeblich 1994 eingeräumte Rechte pocht – hat man deren Vorhandensein (wie ich damals?) übersehen und das gleich jahrzehntelang?
Und ärgert sich Jordaniens König nur über das plötzliche Erwachen der Inhaber von bisher ungenutzten (aber verbrieften?) Rechten?
Ist das jetzt der Finale Akt? Auf jeden Fall ist es ein weiterer Schritt im Game “Wenn Imperien im Untergang sind, schlagen sie noch einmal Wild um sich!”.
Wenn die Terrorstaaten Nr.1 und 2 so eine konzertierte Aktion durchführen, dann interessieren im Werthofwesten weder Fakten noch Humanität. Und die viel beschworene “Wertebasierte Ordnung” zeigt ihr wahres Gesicht, den Zynismus in Reinkultur. Den Genozid welchen sie an den Palästinenser betreiben ist nur die Vorbereitung auf den Schlussakkord, welcher da der Angriff auf den Iran heißt.
Wollte noch anfügen. In diesem “Game” um die Weltherrschaft einiger weniger durchgeknallter Typen des Deepstate Made by USA (Vor dessen zunehmender Macht Eisenhower schon in den Fünfzigerjahren gewarnt hatte!) haben in den letzten 30 Jahren einige Millionen ihr Leben gelassen. Aber das reicht diesen Gestörten nicht. The Show must Go on! Mittlerweile hat man das Gefühl, diese Typen verwechseln die Realität mit einem Hollywoodstreifen, in dem es um Armageddon geht.
Das Spiel wird immer dreckiger und die Darsteller billiger. Selenski, welcher eben noch die Hauptrolle hatte, wurde über Nacht zum Statisten degradiert. Die Ukraine eignet sich nicht mehr um den festgefahrenen Wahnsinn weiter auf Seite eins zu verkaufen. Also weg damit vom Bildschirm der Gläubigen. Gestern war der Russe noch der “Bad Guy Number One”! Nun ist der Moslem wieder der Böse und die frische Sau, welche durchs Dorf der westlichen “Wertegesellschaft” getrieben wird, heißt Hamas, und der neue Held ist jetzt Netanyahu, welcher mit Israel um das “Geheiligte Land” kämpft. Dieser “Clash of Culture” lässt sich besser vermarkten und mit den Israelis hat man etwas, womit sich der US-Amerikaner mehr identifizieren kann.
Das Rad dreht sich immer schneller und unsere embedeten Schurnalisten kommen kaum hinterher, welche Horrorpistole sie ihren (noch) treuen Konsumenten als nächste verkaufen sollen, damit diese auch die letzte Kröte mit Namen (Totaler)Krieg als alternativlose Notwendigkeit schlucken.
Nicht nur an der ukrainischen und israelischen Front wird scharf geschossen, nein, auch an der Heimatfront wird die Gangart härter. Härter gegen jede abweichende Meinung und gegen Moslems, welche nicht nach der Pfeife der Herren tanzen wollen. Plötzlich sind Abschiebungen möglich? Vor kurzem noch ein No Go! Selbst den Amis wird auf einmal bewusst, dass ein Teil ihrer Bevölkerung dem muslimischen Glauben angehört. Wo man hinschaut, es brodelt an allen Ecken. Aber unsere “Komikertruppe” um Senilus Scholz’, die um jeden Kobold kämpfende Baerbock und dem Märchen Einheizer Habeck lebt weiter in Lummerland und tut so, als sei alles in bester Ordnung. War sonst noch was?
Die Besatzung töte die Demokratie, das sagte der Religionsphilosoph Jeschajahu Leibowitz schon 1992, nach 25 Jahren Okkupation. Es könne nicht demokratisch sein, Millionen Menschen bürgerliche und politische Rechte vorzuenthalten. „Diese Herrschaft wirkt auch nach innen, sie korrumpiert.“ Hochbetagt rief er Soldaten zur Befehlsverweigerung auf.
Das verdrängte, beschwiegene Unrecht der Besatzung sei nun der sprichwörtliche „Elephant in the Room“.
So lautet der Titel eines Manifests, das – aus den USA kommend – im Ringen um Israels Zukunft einen radikaldemokratischen, egalitären Ton setzt. Bisher haben sich 1.500 überwiegend jüdische WissenschafterInnen der Erklärung angeschlossen. Ein Kernsatz lautet: „Es kann keine Demokratie für Juden in Israel geben, solange Palästinenser unter einem Regime der Apartheid leben.“
Über den Umstand, dass unter der Militärherrschaft im Westjordanland regelmäßig Minderjährige ins Gefängnis gesteckt werden, sagt eine jüdische Anwältin:
„Das geschieht in nur 30 Fahrminuten Entfernung von unseren friedlichen Schlafzimmern, und doch wissen die meisten Israelis nichts davon.“
Der Initiator der Erklärung, der Holocaust-Historiker Omer Bartov, erinnert im Gespräch daran, wie im Europa des 20. Jahrhunderts die zunächst randständigen faschistischen Bewegungen in Regierungen gelangt sind: „Dies ist der gegenwärtige Moment in Israel. Es ist beängstigend.“
Seiner Sichtweise haben sich weitere prominente Shoah-Historiker und Historikerinnen angeschlossen, sogar Saul Friedländer hat unterzeichnet.
Allmählich kommen auch Deutsche hinzu, jüdisch wie nichtjüdisch, etwa Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz-Bauer-Instituts.
Die taz mahnte (noch ganz anders als aktuell Steinmeier uns mahnt, die Merkel’sche „Staatsräson“ als neue „Bürgerpflicht“ kritiklos zu anzunehmen):
„Nur im geschlossenen Röhrensystem deutsch-israelischer Konsensdiplomatie kann es als Lehre aus der Geschichte gelten, Unrecht nicht beim Namen zu nennen.“
https://taz.de/Israel-Palaestina-Debatte-in-Deutschland/!5950121/
Der Artikel erinnert auch an einen Vorfall, bei dem man dem deutschen Botschafter in Tel Aviv Förderung von Terrorismus vorwarf, weil er an einem Gedenkakt teilnahm, wo jüdische und palästinensische Familien gemeinsam um getötete Angehörige trauerten und meint:
„Der Vorfall illustriert, wie eng der politische Spielraum in Israel geworden ist und wie alltäglich der Missbrauch von Holocaust-Erinnerung.
Wenig später wurde der Hinterbliebenen-Gruppe Parents Circle, die für Versöhnung wirbt, der Zutritt zu israelischen Schulen verboten: Opfer der Streitkräfte zu betrauern entehre die Armee, beschädige den Staat. So wird Trauer zu Terror, und mittrauernde Juden sind nationale Verräter.“
Interessante Betrachtung der Artikel-Autorin zur damaligen deutschen Befindlichkeit:
„Wer vor einiger Zeit noch dachte, es mache unanfechtbar, stramm zur israelischen Regierung zu stehen, müht sich nun, vom falschen Pferd herunterzukommen.“
Wer jetzt glaubt, einen uralten Artikel vor sich zu haben, irrt:
Mitte August, nicht mal drei Monate ist es her, als sich taz-ler*in Charlotte Wiedemann sehr nachdenklich zur Lage in Netanyahus Israel zeigte bzw. sich deutlich deutlich auf die richtige Seite stellen wollte im erschreckenden, immer tiefer werdenden inner-israelischen Grabenkampf zwischen Apartheid-Anhängern und -Gegnern.
Also im Kampf zwischen der Protestbewegung, die auf der Straße warnte „vor Annexion und ethnischen Säuberungen als dem ultimativen Ziel des justiziellen Staatsstreichs“, und der Polit-Kaste um Netanyahu, die eben diesen Staatsstreich gerade durchzog (und sich jetzt gerade dran macht den genannten Teil 2 umzusetzen: die ethnischen Säuberungen) – Chapeau Frau Wiedemann, das war prophetisch!
Aber Zeiten ändern sich – wie bei 9/11 manchmal ganz schnell und gründlich.
Obwohl das zu Grunde liegende (zweifellos schreckliche) Ereignis alles andere als gründlich untersucht und richtig dargestellt wird …
Und Berichte sind nicht mehr möglich, wie sie damals, im fernen August 2023, noch möglich waren.
moin, da haben sie wohl was missverstanden. Die Islamisierung ist andersrum gedacht. Nicht die ganzen Araber werden Juden, sondern wir alle werden Moslems. Nicht nur die Juden sondern auch der ganze Westen.
Das ist der Plan. Es ist halt noch nicht ganz ausgemacht, ob nun Schia oder Sunni. Also ob unser Islam-Papst aus Iran oder Saudi Arabien kommt.
Aber das sind letzten Endes nur Kleinigkeiten. Hauptsache das Woke-Gedöns ist dann geheilt und man kann auch wieder sein(e) Weiber etwas prügeln.
Und das alles haben wir nur Putin zu verdanken. Ohne seine Weisheiten, würden wir aussterben
Auch die Berliner Zeitung meint:
“Seltsam, dass sich heute kaum jemand mehr daran erinnert, wie vor nur drei Monaten in vielen westlichen Zeitungen Artikel erschienen sind, in denen von Israel als einer illiberalen Demokratie gesprochen wurde, nachdem Netanjahu die Rechte des Obersten Gerichtshofs ausgeweitet hatte, um ohne Widerstände durchregieren zu können.”
(“ausgeweitet” ist natürlich ein Schreibfehler – gemeint war natürlich “beschnitten”).
“Nach der uneingeschränkten Unterstützung der Ukraine musste sich der Westen auf die Seite Israels schlagen, dem Opfer der Massaker und Terroranschläge der Hamas. Die westlichen Medien haben bereits begonnen, von einem „Angriff gegen den Westen selbst” zu sprechen, von einem Krieg, der alle westlichen Länder betrifft. Uns, so die Vorstellung, wurde von der Hamas der Krieg erklärt, einer Terror-Organisation, die nicht einmal mehr als „Feind“, sondern als Bande „menschlicher Tiere“ bezeichnet wird.”
Der Autor fragt sich (einmal mehr): Was ist dieser Westen, den wir verteidigen wollen?
Der Traum von der Belehrung der Welt sei zu Ende gegangen oder vielmehr noch: eigentlich zum Alptraum geworden.
“Wir wollen es einfach nicht wahrhaben, dass wir in Richtung einer multipolaren Welt gehen. Der alleinige Legitimierungsanspruch der westlichen Werte ist ausgeträumt.”
https://www.berliner-zeitung.de/open-source/israel-hamas-krieg-der-westen-solidarisiert-sich-mit-israel-aber-fuer-welche-werte-kaempft-er-eigentlich-li.2155047
mehr zu:
Drehbuch für Armageddon – Im Gespräch mit Wolfgang Eggert
https://redirect.invidious.io/watch?v=_q8X3xgZsPI
Ich denke auch, dass Tuchel sich da nicht mehr rauswinden kann. Es ist zwar noch früh in der Saison. Aber man kann schon von Armageddon sprechen.
Klar, wenn die die Champions holen, ist alles wieder okay. Aber das ist ja auch nicht so einfach…
schon blöd, wie einem das Leben so spielt. Aber was soll man machen. the Show must go on.
@ccred
02/11/2023 at 04:23
@biopilz
02/11/2023 at 17:00
Netanyahu der “Moshiach ben Yosef” als Vorstufe zum “Moshiach ben David”,
dem echten Messias ??
Es geht auch noch ‘ne Nummer schräger :
“Alles Gute aus dem Universum absaugen,alles mit negativer Energie aufladen,
Tod und Leiden auch innerhalb des Judentums produzieren , damit der Messiahs so erzürnt ist, dass er ENDLICH kommt” ( Der Tarn-jüdische Sabbatai-Zvi-Jacob Frank Kult ) https://rumble.com/vbrvf1-dr.-rabbi-marvin-antelman-interview-on-tamar-yonah-show-june-20-2006-re-fra.html http://www.henrymakow.com
Bei der geballten Kacke die heute so abläuft, glaub ich allmählich der
” Shape-Shifter-Mann” hat Recht und man kann sich die Lernstuhl-Analysen
von Matrix-Bewohnern sparen
http://www.youtube.com/watch?v=MEnbdHEV9Q0
Übrigens, der Shape-Shifter-Mann darf wegen einer Intrige der holländischen Justiz – angestoßen vom auch in Holland hyperaktiven, woken Profi-Verleumdungsmob – in kein Schengen-Land mehr einreisen. Auch schengen”assoziierte” Länder lassen ihn nicht mehr rein.
Ab wann gewöhnt man sich eigentlich an diese neonormale, “demokratiefördernde” Verfolgung andersdenkender Menschen?
Auch Nena oder Eric Clapton, z.B., fielen der Cancel-“Kultur” zum Opfer, lange bevor ein Scholzi mit plakatbewährtem Crowley-Lächeln die angeblich allmaßgebliche, am Ende aber wohl nur von irgendeiner verhurten “Kommunikations”agentur ausgerotzte, Hypnosefloskel von der “Zeitenwende” beschwörte.
Die Sabbatianer und Frankisten wähnen sich gerade im Homerun, wie es scheint.
Machen Sie sich keine Sorgen Herr juggernaut.
Der Woke-Mop wird sehr bald von den islamisierten Putin-Verstehern und den Sahra-Knechten umerzogen werden.
Man sieht ja, dass es für uns Durchblicker sehr gut vorangeht. Mit den vernünftigen Iranern, Russen, Chinesen, Nordkoreanern und nun auch die geballte Front der islamistischen, vernünftigen Hamas, ISIS und Co. Was soll da noch schiefgehen?
unsere Zukunft wird total woke-frei. Und man wird noch sehr viele gute Dinge einführen. Es wird nicht lange dauern und wir werden so erfolgreich wie Nordkorea oder Palestina. Deutschland ist noch nicht verloren.
Von Ihnen kam und kommt nichts als Blödsinn und Spam, Herr Hauch.
Sie sind ein Vorzeigetroll und noch dazu irre. Unterlassen Sie die weitere Interaktion.
guten Tag lieder Herr Juggernaut. ICh hab Sie jetzt in der Matrix gemeldet, damit ihnen die Informationsblätter zukommen. Anscheinend sind sie nicht mehr ganz auf dem Laufenden.
Endlich!
Fancy Naeser hat die Heimatfront mit “Gesetz gegen Judenhass” begradigt. Nun kann man gegen jeden Kritiker der israelischen Besatzungspolitik hart durchgreifen. Soweit kommt es noch, das der Plebs sich die Freiheit nimmt um das auserwählte Land zu kritisieren. Wenn man das tut, hat man nach westlicher Lesart der freien Meinungsäußerung auch was gegen Juden im allgemeinen.
So läuft das im “Besten Deutschland aller Zeiten” selbst die Judikative hat sich der “wertebasierten Ordnung” zu unterwerfen.
Hier noch ein interessanter Beitrag der Nachdenkseiten zur “humanen” Kriegsführung der Israelis gegen die in Gaza lebende Bevölkerung. Mittlerweile haben Politik und Schurnalie einen neuen Höchstwert erreicht, was die Verdrehung des Völkerrechts betrifft. Ist für einige dieser Vertreter der Krieg der Russen in der Ukraine ein ” grausamer und inhumaner”, hat man im Gegensatz dazu, mit der genozidalen Kriegsführung der Israelis kaum Probleme. Aber das war bei allen den Kriegen, welche der Hegemon mit seinen treuen Vasallen in den gut letzten 30 Jahren führte, der Fall. Die zu beklagenden Opfer gingen als Kollateralschäden über den Äther. Trifft es dagegen einen treuen im Geiste Verbündeten, hat man Schaum vorm Mund und ist schockiert aufgrund der Opfer.
Wenn man die O-Töne einiger israelischer Politiker oder Militärs zu diesem Massaker liest, weiß man wie sich die israelische Armee an das “Völkerrecht” halten wird. Der Rest des mittlerweile kaum noch zu ertragenden zynischen Gelabert von Politik und Medien, kann man hier nachlesen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106148
Pingback: https://uncutnews.ch/armageddon-now/
Stimmt 100%….nur was willste im Endeffekt damit anfangen ?
http://www.henrymakow.com
Gerhard Löwenthal (“ZDF-Magazin”) lebt:
Er heißt jetzt Richard Herzinger und wettert beim regierungsnahen Think Tank DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik) gegen die “Todfeinde der demokratischen Zivilisation”: Das sei momentan die antiwestliche Achse aus Moskau und Teheran. Seiner Meinung nach bilden sie “eine enge strategische Allianz zur Zerstörung der demokratischen Zivilisation”.
Er spricht von einem “fortgesetzten russischen Völkermord an der Ukraine” und beklagt, dass (wegen Gaza) das Interesse an der Ukraine nachlasse – wo es doch um “Zwei Kriege, ein Kampf” gehe.
Die uneingeschränkte Solidarität der westlichen Welt mit Israel ist für ihn unabdingbar und folglich sei es „heuchlerisch“, wenn der Kreml jetzt „alle Seiten“ zu einem Waffenstillstand und zur Schonung von Zivilisten im Gazastreifen aufruft.
Aber während Löwenthal früher (wie Sudel-Ede, sein DDR-Spiegelbild Karl-Eduard von Schnitzler) nicht viel mehr war als eine aus der Zeit gefallene Witzfigur, sitzt Herzinger in einer Denkfabrik, die die Hirne von Pistorius, Roth, Kiesewetter, Strack-Zimmermann, Hofreiter & Konsorten zu speisen scheint.
Niemand solle sich der Illusion hingeben, die russische Kriegsmaschinerie werde vor NATO-Staaten Halt machen – man müsse vielmehr davon ausgehen, dass der Kreml das westliche Bündnis direkt angreifen wird, sobald er in dessen Reihen genügend Anzeichen von Schwäche und Konfliktscheu wahrzunehmen glaubt.
Jedes Zögern des westlichen Bündnisses aus Furcht, zur „Eskalation“ des Krieges beizutragen, werde von den Moskauer Machthabern als ein solches Anzeichen gewertet.
Heutzutage braucht es anscheinend keinen Sportpalast-Schreihals mehr, der sein aufgeheiztes Publikum rhetorisch befragt – der totale Krieg ist keine Frage des Wollens mehr, er ist alternativloser Sachzwang.
Zumindest für die suizidalen europäischen Vasallen des Hegemons, der seinerseits schon sehr darauf achtet, dass kostengünstige Stellvertreterkriege solche bleiben und nicht in sein eigenes Land überschwappen:
https://internationalepolitik.de/de/die-antiwestliche-achse
„Kriegstüchtigkeit“: Medien, Politiker und „Experten“ wie im [Pistorius-]Rausch,
meint dagegen Tobias Riegel von den NachDenkSeiten,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106135
Und für während Herzinger Völkermord allenfalls etwas ist, was AUS Gaza kommt, beklagt der Jurist Norman Paech „Schwerter aus Eisen“ – ein Völkermord IN Gaza:
“Dieser Krieg ist schon lange nicht mehr ein Verteidigungskrieg gegen die Hamas. Er ist ein Krieg gegen das Volk in Gaza, welches nach jüngsten Plänen der Regierung vollständig in die Sinai-Wüste nach Ägypten vertrieben werden soll. Das alte Siedlungskonzept „Land ohne Volk“ lebt wieder auf. Dieser Krieg hat alle Regeln hinweggefegt, mit ihnen ist er nicht mehr zu regulieren bzw. zu „humanisieren“.
Wir müssen uns eingestehen, das ist Völkermord! Ein hässliches Wort, dem man seine Hässlichkeit auch nicht mit dem Begriff Genozid nehmen kann”,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106148
Katar wird gerade als weiterer Bösewicht ausgemacht:
“Das arabische Emirat gilt als Mitfinanzier der Terrororganisation Hamas. Das sorgt für Entsetzen. Das Land soll eigentlich Flüssiggas-Lieferant für Deutschland werden und ist Großaktionär bei RWE, Deutscher Bank und VW”,
https://rp-online.de/wirtschaft/katar-und-die-deutsche-wirtschaft-investor-gaslieferant-vermittler-terrorfinanzier_aid-100532047
Schrecklich, aber ganz so groß kann das Entsetzen nicht bei allen Wertewestlern sein:
Seymour Hersh erwähnt die Finanzierung der Hamas DURCH ISRAEL VIA KATAR.
Denn die zionistische Führung Israels sei überzeugt, „dass eine starke Hamas eine Zweistaatenlösung, die von einigen in Washington seit langem angestrebt wird, unwahrscheinlich machen würde.“
https://seymourhersh.substack.com/p/the-mysteries-of-october-7
https://tkp.at/2023/11/01/hersh-zu-den-mysterien-des-7-oktobers/
Dennoch muss man zugestehen: Das Gas von Katar ist genauso klimaschädlich wie das von Putin. Weltkrieg hin, Weltkrieg her; wir werden letztlich doch auf Solar-Panzer und windkraft-getriebene Artillerie umsteigen müssen – sonst droht uns der Klima-Tod, bevor wir die Achse des Bösen mit allzu viel schädlicher Fossil-Energie zur Strecke gebracht haben werden!
“Israel schaltet riesige Onlinekampagne zu Gaza”
Dutzende Videos mit Bildern verbrannter Leichen, trauernder Familien und schnell hintereinander geschnittenen Schreien und Sirenen werden auf den offiziellen Social-Media-Kanälen des israelischen Außenministeriums und in bezahlten Werbekampagnen gezeigt. Dem Sprecher des israelischen Außenministeriums Emmanuel Nahshon zufolge sind die Videos bereits mehr als eine Milliarde Mal angesehen worden,
https://www.jungewelt.de/artikel/462398.israel-schaltet-riesige-onlinekampagne-zu-gaza.html
Dabei erfahren wir von Wolfgang Eggert in dem von “biopilz” verlinkten Video:
Biden und andere Promis wollen Videos gesehen haben mit Babys, denen die Kehle durchgeschnitten wurde – beim Nachhaken kam dann jeweils die Korrektur “Ähm, doch nur gehört von der Existenz entsprechender Videos”.
Die Brutkastenlüge lässt grüßen.
Damit sind wir schon beim 3. Punkt des Geheimdienstpapiers mit Empfehlungen zur ethnischen Säuberung des Gazastreifens:
https://www.broeckers.com/2023/10/20/kein-kontext-nur-krokodile/comment-page-1/#comment-116815
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/israel-hamas-krieg-netanjahu-prueft-offenbar-option-palaestinenser-aus-dem-gazastreifen-zu-vertreiben-li.2154601
Punkt 1 (Verdrängung von Gaza-Nord nach Gaza-Süd) läuft längst
Punkt 2 (Zeltstädte im Sinai) – läuft an, Ägypten lässt zumindest Verletzte rein,
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/aegypten-gaza-israel-fluechtlinge-102.html
Punkt 4 (Druck insbesondere auf Griechenland, Spanien und Kanada, Flüchtlinge aufzunehmen) kann ja noch ein bisschen auf sich warten lassen. Erst müssen sich mal die Zelte im Sinai tüchtig füllen mit Loszuwerdenden und einen humanitären Notstand mit unabweisbarem Handlungsbedarf abgeben …
“Aufrufe zu einer temporären Waffenruhe haben nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern mit Respekt des humanitären Völkerrechts: 1,6 Millionen Frauen und Kinder in Gaza brauchen Waffenruhe”, meint Urs P. Gasche auf
https://www.infosperber.ch/politik/welt/16-millionen-frauen-und-kinder-in-gaza-brauchen-waffenruhe/
Da stößt er allerdings bei den verbissenen europäischen Bellizisten auf taube Ohren – so verbissen nicht nicht mal Amis:
“USA fordern Waffenpause, Deutschland war dagegen
Beim EU-Gipfel hat Deutschland verhindert, dass sich EUropa für eine Waffenpause im Krieg gegen Hamas ausspricht. Die USA fordern sie trotzdem.
„Ich denke, wir brauchen eine Pause“, sagte US-Präsident Biden. Dies sei auch nötig, „um die Gefangenen (aus Gaza) herauszuholen“.
Derselben Meinung sind viele Israelis, die sich gegen Regierungschef Netanjahu und seinen Kriegskurs stellen.
Vizekanzler Habeck will davon jedoch nichts wissen. Bei „Lanz“ distanzierte er sich von den „Pazifisten“, die eine andere Nahost-Politik fordern”,
https://lostineu.eu/usa-fordern-die-waffenpause-die-deutschland-verhindert-hat/
Habecks hochgelobtem Internet-Auftritt zum Thema Israel und Gaza kann Dagmar Henn nichts abgewinnen:
Angeblich ‘deutliche Worte zu Israel’ “brauchen eigentlich keine neun Minuten. Ein kurzes ‘Hört auf!’ an die israelische Regierung wäre genug. Wobei seit Nord Stream außenpolitisch ohnehin egal ist, was aus Deutschland gesagt wird.”
“Selbstverständlich vertritt Habeck den im Westen üblichen doppelten Standard.
‘Putin lässt sich mit Vertretern der Hamas und der iranischen Regierung fotografieren und bedauert die zivilen Opfer im Gazastreifen, während er zivile Opfer in der Ukraine schafft.’
Er weiß wohl, dass Fotos diplomatischer Termine keine Hochzeitsfotos sind, und er weiß mit Sicherheit auch, dass die Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen in drei Wochen die Zahl ziviler Opfer der militärischen Sonderoperation in 20 Monaten – auf beiden Seiten, wohlgemerkt – übertroffen hat”,
https://freeassange.rtde.me/meinung/185767-der-leere-blick-des-robert-habeck/
“Hetze gegen Muslime und Linke”: Kristian Stemmlers sieht in “Habecks Bekenntnis” nicht die »historische Rede«, die BILD ihm bescheinigt.
Sondern die Leier von der Staatsräson, mit der der Vizekanzler (den manche jetzt schon zum “wahren” Kanzler aufbauschen, was bei Schweiger und Dauergrinser Scholz allerdings auch eine eher leichte Nummer ist) vor Antisemitismus bei Muslimen und Linken warnt,
https://www.jungewelt.de/artikel/462355.hetze-gegen-muslime-und-linke-habecks-bekenntnis.html
Mehr zum “Habeck-Video: Heuchelei und Heiligsprechung”,
mit dem berühmt-berüchtigten Verbeugung-vorm-Handy-Scheich-Foto,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106175
“Warum weint ihr, wenn die Kinder in der Ukraine getötet werden, aber die Kinder in Palästina nicht?”
fragt George Rashmawi, der Sprecher der Palästinensischen Gemeinde Deutschland, zurück in einem Interview über die Situation in Gaza, die Hintergründe der Eskalation, westliche Doppelmoral und über die Chance auf Frieden in Nahost,
https://www.unsere-zeit.de/warum-weint-niemand-um-palaestinas-kinder-4785188/
Vielleicht aus dem gleichen Grund wie bei der Ächtung des Bestsellerautors und Talkshowphilosophen Richard David Precht, den “ein lapidar dahingesagter – inhaltlich falscher – Satz über das orthodoxe Judentum ins Zentrum der Cancel Culture befördert” hat:
Seine Honorarprofessur musste er schon niederlegen, Lesungen mit ihm werden abgesagt und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis er auch von den Bildschirmen verschwindet.
“Aber ja. Er durfte immerhin seine Meinung sagen”, meint Jens Berger, der so seine Zweifel hat, ob der Selbstanspruch der woken “Berliner Blase”, bei uns gebe es keine “Cancel Culture”, wirklich zutrifft,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106157
“Rede zur Staatsräson: Heiland Habeck. Echt jetzt?
Robert Habeck sagte, was immer wieder gesagt werden muss und immer wieder gesagt wird. Er hätte aber auch ansprechen müssen, was gerade abgesagt wird”,
meint sogar die taz (Doris Akrap) auf
https://taz.de/Rede-zur-Staatsraeson/!5967949/
“„Deutschland ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland frei und sicher leben können“, sagte Habeck. Mal abgesehen von der Selbstverständlichkeit, die jedem Bürger in Deutschland zusteht: Wie genau sieht das aus? (…)
Es hätte dazugehört, alle aufzufordern, damit aufzuhören, Preisverleihungen zu verschieben, Journalisten zu entlassen, Theaterstücke auszusetzen und Diskussionsveranstaltungen abzusagen nur aus dem Grund, weil man Angst hat, es könne irgendetwas gesagt werden, was andere aufregt.
Die Frage, die Jüd*innen wie die Schriftstellerin Deborah Feldman seit dem 7. Oktober verstärkt aufwerfen – ob Israel die Sicherheit für alle Juden wirklich noch gewährleisten kann –, muss in Deutschland so selbstverständlich diskutiert werden können wie der Vorwurf Feldmans an Habeck in der Sendung „Lanz“, „Sie schützen Juden selektiv.“
Statt nachzufragen, was sie damit konkret meinte, kommentierte Habeck das mit Relativierung: Er habe mit Juden gesprochen, die das anders sehen. Und ich dachte nur wieder: Echt jetzt?”
Minister Märchenbuch-Autor wie er leibt und lebt:
Ich mach mir die Welt, widewidewitt, so wie sie mir gefällt!
Als Wirtschaftminister mag er keine Insolvenzen, o.k. Aber als Insolvenz-Leugner, der waschechte Insolvenzen in Betriebsferien umdeutet, befürwortet und fördert er Straftaten.
Dürfen (im Gegensatz zu uns Normalbürgern und insbesondere den Betriebsleitern unter uns) Philosophen straflos so dumm sein nach dem Sokrates-Motto: Ich weiß, dass ich nichts weiß?
Sein früher (oliv- statt bio-grüner) Fracking-LNG-Lobbyismus schon 2016 lässt allerdings vermuten, dass bei ihm die transatlantische Dummheit genauso ein aufgesetztes Schauspiel ist wie die Mitleid heischende Jammerstimme, die nach dem (vermeintlichen) Abschalten der Kamera schon mal urplötzlich in den Macho-Modus wechseln kann.
Habeck, der Verkündigungs-Heiland für angesagte Haltung, der leider Scheuklappen hat für abgesagte abweichende Meinungen – ein treffendes Bild.
Für das Wegballern abgesagter Meinungen ist nicht Feingeist Habeck zuständig, sondern die Frau für Grobe, Polizeiministerin Nancy Startrek Faeser – sie will einführen, was früher nur Stasi und Gestapo durften: Schlapphüte vom Inlandsgeheimdienst mit dem witzigen Namen “Verfassungsschutz” dürfen verdächtige Personen (oder die, die sie dafür halten bzw. auf Weisung halten müssen) nicht nur beobachten, sondern (heimlich!) bei Arbeit-/Auftraggebern, Vermietern, Banken etc. anschwärzen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, zumindest faktisch: Das Opfer kann sich nicht wehren, weil es (im Gegensatz von den Folgen) von den eigentlichen Angriffen und Angreifern gar nichts mitbekommt. Manche nennen das sozial töten,
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Sterben
Sind die Schlapphüte insoweit bereits vorab tätig geworden?
Oder üben sich die künftigen Adressaten der Denunziations-Botschaften schon in vorauseilendem Gehorsam?
Der Bundesligaklub FSV Mainz 05 hat jedenfalls seinen erst im September verpflichteten Stürmer Anwar El Ghazi Mitte Oktober freigestellt und “seine Rückkehr ist unwahrscheinlich”.
Hier die gemutmaßte Untat:
“Der 28-Jährige hatte in den sozialen Netzwerken nach dem Massaker der Hamas unter der israelischen Zivilbevölkerung und Festivalbesuchern „I stand with Palestine“ gepostet – und den Slogan „From the river to the sea, Palestine will be free“, der die Vernichtung des jüdischen Staates propagiert.”
Immerhin will man der Verein wohl nicht einseitig oder herz- und kompromisslos aussehen und schon gar nicht der Justiz vorgreifen, daher:
“Der Freistellung sei ein ausführliches Gespräch zwischen Vorstand und Spieler vorausgegangen. Anscheinend wollte die Vereinsführung dem Spieler die Gelegenheit einräumen, sich öffentlich zu entschuldigen. Dabei berücksichtigt der Klub ganz offenbar, dass der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln anders sozialisiert ist. „Mainz 05 respektiert, dass es unterschiedliche Perspektiven auf den seit Jahrzehnten währenden, komplexen Nahostkonflikt gibt. Der Verein distanziert sich jedoch deutlich von den Inhalten des Posts, da dieser nicht mit den Werten unseres Klubs einhergeht.“”
https://www.faz.net/aktuell/sport/rhein-main-sport/mainz-05/el-ghazi-mainz-05-stellt-fussballprofi-nach-pro-palaestina-post-frei-19250973.html
Ja, da sind sie wieder: die bezeichnenderweise nicht als “grundgesetzlich” bezeichneten Werte, sondern die nicht kodifizierten (wertewestlichen? / Staatsräsons-? / opportunistisch-flexiblen?) Werte des Vereins. Immerhin geht bei ihm (anders als bei Faeser) der “sozialen Tötung” eine Anhörung des Delinquenten voraus.
Man weiß ja: Moslems sind in der Regel falsch sozialisiert. Und das muss ihnen oft erst mal jemand deutlich sagen und ihnen die Gelegenheit geben, sich dafür zu entschuldigen.
Dumm gelaufen – nach einer zwei Tage zuvor vom Verein gemeldeten “gezeigten Reue” (er “werde nach einer Abmahnung wieder eingegliedert”) nun am 1. November dies:
Der Mann denkt nicht daran, sich zu entschuldigen und fühlt sich sogar noch im Recht!
“Distanziere mich nicht”: Mainz-Profi El Ghazi könne “nicht guten Gewissens schweigen”. Vielmehr werde er “bis zu meinem letzten Atemzug für Menschlichkeit und die Unterdrückten” einstehen,
https://www.derstandard.at/story/3000000193394/distanziere-mich-nicht-wieder-wirbel-um-mainz-profi-el-ghazi
Eigentlich besser als eine Entschuldigung, zumindest gründlicher in der Darlegung des Gesamtspektrums seiner (falls ehrlich gemeint: akzeptablen?) Weltanschauung(en):
Er sei “gegen Krieg und Gewalt”, gegen “das Töten aller unschuldiger Zivilisten, jede Form der Diskriminierung, Islamophobie, Antisemitismus, Völkermord, Apartheid, Besatzung und Unterdrückung”. Daher könne er “nicht guten Gewissens schweigen”. El Ghazi schloss seinen Beitrag mit den Worten: “Wir müssen jetzt das Ende des Tötens in Gaza einfordern!”
Ebenfalls am 1. November: Der Verein “kündigte an, den Sachverhalt juristisch prüfen und dann bewerten” zu wollen.
Diese Arbeit nimmt dem Verein seit gestern die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ab, indem sie gegen den 28-Jährigen ermittelt: »Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts«.
https://www.spiegel.de/sport/fussball/anwar-el-ghazi-generalstaatsanwaltschaft-leitet-ermittlungen-gegen-fussballprofi-ein-a-0dfd9e22-4a7a-4870-8699-9e4aa785f3ea
“»From the river to the sea, Palestine will be free.« Eine Parole, die so interpretiert werden kann, dass sie dem Staat Israel das Existenzrecht abspricht.”
Während vor drei Wochen die FAZ (siehe oben) dies als Fakt präsentiert hat bzw. als wäre es die einzig mögliche Interpretation, ist man nun beim SPIEGEL vorsichtiger:
Es ist EINE von mehreren möglichen Interpretationen. Nicht einmal, dass es die plausibelste sei, wird behauptet.
Zudem: “Existenzrecht absprechen” (=SPIEGEL) gehört eher in die rechtlich-argumentatorische Ecke, anders als das zur Bluttat auffordernde “Vernichtung propagieren” (=FAZ).
Dennoch: “Existenzrecht absprechen” zählt natürlich im deutschen Diskussionsraum ebenfalls zur Tabu-Zone. Sind aber diejenigen, die Israel ein unbedingtes Existenzrecht zusprechen, auch bereit, Palästina ein solches zuzusprechen wie Resolution 181 (II) der UN-Vollversammlung dies 1947 eigentlich festgelegt hat?
(mit einem inzwischen zwar stark aktualisierungsbedürftigen Teilungsplan, aber das klare Votum für Gleichberechtigung, d.h. die Zwei-Staaten-Lösung, wurde nie aufgehoben!)
Dies alles herauszufinden, ist nun Aufgabe der tüchtigen Beamten bei der Generalstaatsanwaltschaft. Sie können dabei Pionierarbeit leisten und wichtige Rechtsfragen klären:
– Darf man überhaupt “für Palästina” sein und wenn ja: ohne den Disclaimer “verurteile Hamas” hinzuzufügen?
(Lokalpatriotische Lübecker wissen z.B., dass sie ihre Heimatstadt preisen dürfen, aber immer zugleich ihre Distanzierung von Insolvenz-Verharmloser Habeck hinzufügen müssen.)
– Ist man als Niederländer mit Arbeitsvertrag in Deutschland der deutschen Staatsräson (immer und bedingungslos zu Israel zu halten) unterworfen und wenn ja: endet die Pflicht mit dem Ende des Arbeitsvertrags oder mit der Ausreise?
(Ganz nebenbei: Bin ich als Deutscher eigentlich dieser “Staaträson” bzw. Steinmeier’schen “Bürgerpflicht” unterworfen und in welchem Gesetzesblatt kann ich dies nachlesen?)
– Gehört zur deutschen “Staatsräson” auch ein Existenzrecht Palästinas? Oder wird es ausgeschlossen bzw. ignoriert?
(US-Außenminister Antony Blinken reist heute zu einem zweitägigen Besuch in die Türkei. Dort wolle er unter anderem über mögliche Wege zu einem „dauerhaften und nachhaltigen Frieden im Nahen Osten“ sprechen, zu denen „die Einrichtung eines palästinensischen Staates“ gehöre, teilte das US-Außenministerium mit.
https://taz.de/-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5970788/ )
– Wenn man (mit den Vereinten Nationen und US-Außenminister Blinken) auch ein Existenzrecht Palästinas annimmt, wo soll dieses stattfinden? Madagaskar dürfte nicht nur aus historischen Gründen ausscheiden. Irgendwo “zwischen (Jordan-)Fluss und (Mittel-)Meer” war doch eigentlich auch die von den Vereinten Nationen vorgenommene Verortung, die durch das kürzlich veröffentlichte israelische Geheimdienstpapier ja nicht aufgehoben werden kann?
Seit jeher ein problematisches Tatbestandsmerkmal ist die “Störung des öffentlichen Friedens”: So wie die “öffentliche Meinung” oftmals nur eine “veröffentlichte Meinung” ist, könnte die der Staatsanwaltschaft gegenüber weisungsberechtigten Inhaber öffentlicher Gewalt (d.h. die politische Führung) ihre persönliche / partei- oder bündnispoltische Komfortzone verwechseln mit dem “öffentliche Frieden” einer wie auch immer zu befragenden und zu schützenden Öffentlichkeit.
Markus Kaim, von der regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik, kritisiert:
“Netanjahu gibt keine Auskunft über politisches Ziel” der Kampfhandlungen,
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Netanjahu-gibt-keine-Auskunft-ueber-politisches-Ziel-article24518508.html
Hm. Was das wohl für Gründe hat? Ethnische Säuberungen, wie im Geheimdienst-Papier beschrieben, gibt man vielleicht nicht so gerne zu…
Der israelische Historiker Tom Segev beschreibt die israelische Gesellschaft (und auch sich selbst) als unter Schock stehend und traumatisiert wegen der Hamas-Greuel, konstatiert im Interview aber auch zum Leiden der Gegenseite:
“Was in Gaza passiert, ist eigentlich eine zweite Nakba”,
https://www.n-tv.de/politik/Was-in-Gaza-passiert-ist-eigentlich-eine-zweite-Nakba-article24517953.html
Schockierend ist für ihn, nicht zu wissen, “wohin dieser Krieg führt. Ich hätte gedacht, dass die Hauptaufgabe ist, die Geiseln zu befreien. Aus Sicht der Regierung ist das offenkundig nicht die Hauptaufgabe. Aber ich weiß nicht einmal genug, um die Regierung zu kritisieren. Es erscheint mir wahnsinnig, eine Stadt zu zerstören.”
Auf Netanjahu Aussage, “dass Israel auf unbestimmte Zeit die Gesamtverantwortung für die Sicherheit [in Gaza] tragen wird, denn wir haben gesehen, was passiert, wenn das nicht der Fall ist”, gibt er nicht viel – da er ihm sowieso “kein Wort” glaubt, aber auch weil weder das Militär und noch sonst jemand in Israel “auf längere Zeit in Gaza bleiben” wolle.
Oder gilt das nur für ein (weiter) arabisch bevölkertes Gaza, das Segev noch im Kopf hat, hingegen der zu seinen Plänen schweigende Netanjahu mutmaßlich schon längst nicht mehr?
“Ich glaube, dass dieser Konflikt noch nie so katastrophal gemanagt worden ist wie unter Netanjahu. Netanjahu dachte, dass man die Palästinenser spalten kann – die einen in Ramallah, die anderen in Gaza, Fatah und Hamas, die hassen sich ohnehin gegenseitig. Netanjahu dachte, das sei gut für Israel. Seine Regierung und auch das Militär haben ignoriert, was sie hätten sehen müssen und sehen können: dass die Hamas Raketen anhäuft.”
In Sachen jahrelang unentdeckter Raketen müsste man vielleicht – wie beim stundenlang unentdeckten Grenzdurchbruch der Hamas einen Umstand zu Rate ziehen, den die “Times of Israel” schon am Tag nach den Hamas-Massakern meldete:
“For years, Netanyahu propped up Hamas. Now it’s blown up in our faces”,
https://www.timesofisrael.com/for-years-netanyahu-propped-up-hamas-now-its-blown-up-in-our-faces/
Die Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien seien laut Segev gut gewesen für Israel, aber schlecht für die Palästinenser: “Ägypten und Jordanien haben die Palästinenser im Stich gelassen. Man kann schon sagen, dass die Palästinenser die Waisenkinder des Nahen Ostens sind. Seit mehr als fünfzig Jahren erlaubt uns die Welt, ihre Menschenrechte zu verletzen.”
Als bekennender Pessimist glaubt er, dass die Pessimisten im Nahen Osten leider meist recht haben. Das liege in der Natur des Konflikts:
“Schon vor über hundert Jahren, 1919, hat David Ben Gurion vor einer Versammlung in Jaffa gesagt, dass der Konflikt zwischen Juden und Arabern nicht zu lösen sei.
‘Es besteht eine Kluft, und nichts kann diese Kluft auffüllen’, sagte er.
‘Wir wollen Palästina für unsere Nation. Die Araber wollen Palästina für ihre Nation’.”
Rüdiger Suchsland wünscht sich auf Telepolis einen “Digital Dome im Bilderkrieg”, einen “Schutzschild” – also letztlich eine Zensur der Berichte über das laufende Sterben im Gaza, um der “Desinformation der Hamas” Herr zu werden.
Ganz kurz und versteckt erwähnt er zwar auch “israelische Gegenpropaganda” und irgendwelche Fakes welcher Seite auch immer – aber das (zumindest ausführlichst geschilderte) Propaganda-Hauptproblem sind für ihn Bilder, die die Hamas-Täter von ihren Massakern gemacht und veröffentlicht haben: Dies seien “Waffen der Hamas im Bilderkrieg, visuelle Raketen”.
Nicht ganz logisch, denn die Hamas-Massaker sind beendet und Bilder davon (von wem auch immer gemacht und verteilt) nicht mehr zurückholbar – aber vor allem bringen sie international keine Sympathie-Punkte für die Gaza-Bewohner, sondern treiben jenen eher den Angstschweiß auf die Stirne im Bewusstsein der bevorstehenden Rache gemäß der israelischen Übermaß-Doktrin.
Hingegen könnten diese Bilder der Rache, d.h. von frisch verwundeten und getöteten oder in langen Menschenschlangen flüchtenden Gaza-Bewohnern doch durchaus die öffentliche Stimmung in Israel und der ganzen Welt umdrehen – gegen die Fortführung des laufenden blutigen Vertreibungskrieges?
Ist vielleicht DAS viel eher die Zensur-Motivation für Suchsland als die Gefahr, dass unter vielen echten Fotos jemand auch ein paar gefälschte schmuggeln könnte?
https://www.telepolis.de/features/Hamas-Israel-Der-Bilderkrieg-warum-es-einen-Digital-Dome-braucht-9356556.html
In den Leserkommentaren entspannt sich eine an- und aufgeregte Diskussion zur Abgrenzung von Notwehr und Rache, zynisch-großzügig eingeplanten Menschenopfern (entweder als Kollateralschäden israelischer Schüsse oder als menschliche Schutzschilde von Hamas-Heckenschützen) und vielen Fragen mehr.
Für Autor Suchsland ist aber klar: Der fragwürdige taz-Aufsatz von Christian Rath (“Hamas-Unterstützer werfen Israel vor, in Gaza einen Genozid zu verüben. Dabei begeht, wenn überhaupt, die Hamas einen Völkermord” – siehe oben)
… gebe prägnant wieder, was seiner Meinung nach eindeutige “Fakten” seien, in Wirklichkeit aber eine hinterfragbare Auslegung und Wertung von Rechtsbegriffen ist.
Gestärkt durch diese feste Überzeugung, fordert er in Anlehnung die vorhandene Strafbarkeit der Holocaust-Leugnung (und in Anlehnung an die Ergüsse des Christian Rath) eine Ausweitung des deutschen Strafrechts gegen Meinungsverbrecher, die man bisher durchaus für legale Israel-Kritiker halten durfte:
Zitat:
Der modische Postkolonialismus und seine Theorien liefert dafür die Stichworte: “Imperialismus”, “Besatzung”, “Rassismus”, “Apartheid”, “Genozid” – womit man die Opfer der Shoah nebenbei zu den Tätern eines neuen Holocaust erklärt – zu Recht ein Straftatbestand in der Bundesrepublik, der hoffentlich bald reale strafrechtliche Folgen hat, nicht nur für die arabischen Judenhasser, die auf deutschen Straßen gegen Israel demonstrieren, sondern auch für ihre biodeutschen Helfershelfer.
Bei vielen, die so sprechen, muss man konstatieren, dass die Straftat eines israelbezogenen Antisemitismus vorliegt, wenn man Israel böswillig einen Genozid unterstellt, obwohl gemäß Völkermord-Konvention eher die Hamas genozidale Tendenzen praktiziert. (Ende Zitat)
Doris Akrap ist nicht nur eine Stimme bei der taz – der bekanntere Christian Rath klingt ganz anders als seine kritisch hinterfragende Kollegin:
“Hamas-Unterstützer werfen Israel vor, in Gaza einen Genozid zu verüben. Dabei begeht, wenn überhaupt, die Hamas einen Völkermord.”
https://taz.de/Gaza-im-Voelkerrecht/!5967927/
Norman Paech (Der Jurist und Prof. em.) ist für Rath also ein “Hamas-Unterstützer”?
Der schreibt nämlich in den NDS: “Wir müssen uns eingestehen, das ist Völkermord!” und meint damit den unverhältnismäßig blutigen israelischen “Krieg gegen das Volk in Gaza, welches nach jüngsten Plänen der Regierung vollständig in die Sinai-Wüste nach Ägypten vertrieben werden soll” und der “schon lange nicht mehr ein Verteidigungskrieg gegen die Hamas” sei.
Die Hamas-Massaker waren zweifellos schrecklichen – aber sie endeten bereits:
mit dem Tod bzw. Rückzug der Hamas-Kämpfer.
Also “begeht” die Hamas nicht, sondern “beging” allenfalls einen Genozid, denn die Zahl der 1.400 Getöteten dürfte kaum noch ansteigen, weil die Hamas sich auf einen zweiten, dann erneut “übersehenen” Grenzdurchbruch keine Hoffnungen machen kann.
Das ist für die bisherigen israelischen Opfer kein Trost, aber für potenziell künftige zivile israelische Opfer besteht aktuell kaum Überfall- bzw. Todesgefahr.
Dagegen wird die Zahl der bisher 9.000 getöteten palästinensischen Zivilisten (davon mehrere Tausend Kinder) von Tag zu Tag weiter anwachsen, ohne dass es dafür eine (völkerrechtlich akzeptable) miltiärische Rechtfertigung gibt und ohne dass die Opfer sich wehren oder durch irgendeine Art von Wohlverhalten, Gehorsam oder Kapitulation diesem Schicksal mit einiger Sicherheit entgehen können.
Es geht um Rache im Übermaß – um einen noch andauernden und planmäßig fortzuführenden Exzess, der einer sein soll, wie israelische Amtsträger offen zugeben – man gibt sich kaum die Mühe, die Opfer als “kollaterale Schäden” zu verharmlosen. Denn man bekräftigt die eigene, völkerrechtswidrige (!) Militärdoktrin der unverhältnismäßig schädigenden Gegenreaktion.
Rath thematisiert diese Doktrin aber nicht , dagegen die Hamas-Charta, in der stehe, “dass es nicht nur das Ziel ist, Palästina zu befreien, sondern auch „Juden“ zu töten”.
“In der Auslegung der Charta mag vieles umstritten sein, aber wenn eine Seite genozidale Tendenzen hat, dann ist es eher die Hamas als Israel.”
Das ist zwar schwammig, aber für die Hamas gilt laut Rath:
“Schon die Tötung eines einzelnen Menschen kann ein genozidaler Akt sein, wenn die entsprechende Absicht dahinterstand.”
Die niedrige Genozid-Eintrittsschwelle von einem einzigen Toten scheint Rath nur auf die Hamas, nicht auf Israel für anwendbar zu halten, warum auch immer.
Die weiteren “Argumente” tragen seine großspurige These jedenfalls nicht, sondern sind reiner Whataboutism und Verharmlosung:
“Dass Israel sich im aktuellen Konflikt Hinweise auf den Schutz der Zivilbevölkerung verbittet und der Verteidigungsminister die Hamas-Kämpfer als „menschliche Tiere“ bezeichnet, macht den Völkermord-Vorwurf für manche offenbar plausibel.
Allerdings will Israel zwar die Kriegspartei Hamas vernichten, nicht aber das palästinensische Volk. Selbst wenn in der israelischen Führung über eine Vertreibung aller Araber nachgedacht wird, wäre das kein Vernichtungsplan und damit auch kein Völkermord, sondern ein Kriegsverbrechen.”
Letzteres wäre aus Sicht konsequenter Ukraine-Unterstützer (insbesondere: offizieller europäischer Stellen) nämlich sowieso als Lüge einzustufen:
“Europarat bezeichnet Deportation ukrainischer Kinder als Völkermord”,
wurde erst vor einem halben Jahr den bösen Russen angekreidet.
Dass es laut russischer Seite um elternlose (Heim-)Kinder und deren Evakuierung aus lebensgefährlichen front-nahen Zonen ging, prüfte man im Westen nicht lange, sondern ignorierte es einfach.
Ebenso, dass man diesen Kindern ihr “Ukrainertum” gar nicht “aberziehen” kann (z.B. in “Genozid-Absicht”), da sie aus dem russisch-sprachigen Süden und Osten der Ukraine stammen, also selber schon russischsprachig sind.
Selbst eine übergriffige “Inobhutnahme” bzw. erzwungene Fürsorge für einige Tausend gefährdete Kinder durch die russischen Behörden wäre nicht zu vergleichen mit der vollständigen Vertreibung einer 2-Millionen-Bevölkerung “in die Sinai-Wüste”, wo sich Israel für ihr weiteres Überleben nicht mehr zuständig fühlt.
Die Meldung “USA fordern Waffenpause, Deutschland war dagegen” (siehe oben)
bedarf einer Korrektur:
US-Außenminister Blinken äußert sich zwar diplomatischer als die deutschen Diplomatie-Radikalinskis Baerbock und Habeck (um Türken und Araber nicht zu vergraulen), aber das dient nur der guten Medien-Wirkung – in der Sache stellen sich die USA letztendlich knallhart auf die Seite Israels.
“Während die Außenminister Jordaniens und Ägyptens eine unverzügliche Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas forderten, vertrat [ihr Besucher] Blinken den Standpunkt, dass dies kontraproduktiv wäre. Er machte deutlich, dass er sich höchstens für eine humanitäre Pause einsetzen würde, in der humanitäre Hilfslieferungen an die Bevölkerung geliefert werden und Zivilisten aus dem Gazastreifen geholt werden könnten.”
Wörtlich: “Wir sind der Ansicht, dass ein Waffenstillstand der Hamas nur die Möglichkeit geben würde, an Ort und Stelle zu bleiben, sich neu zu gruppieren und das zu wiederholen, was sie am 7. Oktober getan hat.”
Aber als großer Bruder bzw. Schutzmacht konnte er Israel nicht einmal zum “kleinen” Wafffenstillstand überreden (falls sein Versuch überhaupt ernsthaft war):
“Blinken hatte sich am Freitag bei einem Besuch in Israel vergeblich für eine humanitäre Feuerpause in Israels Kampf gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas eingesetzt.”
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/blinken-usa-reise-nahost-konflikt-gaza-hamas-israel-100.html
Schon kurz nach dem 7. Oktober war Blinken bei Erdogan zu Besuch und veröffentlichte einen Tweet, in dem es heißt, Blinken unterstütze die Bemühungen der Türkei um eine Feuerpause beziehungsweise einen Waffenstillstand.
Kurz danach war der Tweet jedoch wieder gelöscht.
Auch ein Tweet des “U.S. Office of Palestinian Affairs”, das Blinkens Ministerium zugeordnet ist, wurde gelöscht – darin waren US-Medien zufolge alle Konfliktparteiern aufgerufen worden, “von Gewalt und Vergeltungsangriffen abzusehen”.
An beiden dann gelöschten Tweets wurde nämlich inhaltliche Kritik innerhalb der USA laut. Ein Kongressabgeordneter erklärte twitterte: “Ein US-Außenminister, der sich dafür einsetzt, dass Israel eine Feuerpause einsetzt? (…) Nein – es ist Zeit für massive Gegenangriffe, sonst werden unschuldige Israelis weiterhin terrorisiert und die Amerikaner könnten die nächsten sein.”
https://www.n-tv.de/politik/Nach-Hamas-Angriff-auf-Israel-Blinken-Tweet-zu-Waffenstillstands-Bemuehungen-geloescht-article24452206.html
Im ersten Teil bringt “New World Next Week” (von Corbett & Pilato) auch einen guten Beitrag zum Thema Palästina-Krieg:
https://www.corbettreport.com/nwnw533/
Oh huch? Kaum hat der Westen ein neues Opfer gefunden, welches er genozidal quälen und welches sich bestenfalls nicht wehren kann (siehe Gaza), ist der zuvor begonnene Krieg auf einmal nicht mehr so wichtig. Dann ist auf einmal doch Frieden möglich, zumindest an dieser Front des Völkerauslöschens. Und natürlich weiß man im Westen, dass es an Putin nicht liegt, dass die Dinge so laufen, wie sie laufen. Sie wissen alle im Westen sehr genau, dass SIE nur die Waffen niederlegen müssen und schon ist Putin zu einem Kompromiss bereit. Das, was man Putin anbieten muss, hat sich freilich zu Ungunsten westlicher Akteure verschoben, aber ein Kompromiss ist möglich. Es ist das, was der werte Herr Bröckers von Anfang an gesagt und immer wieder betont hat. Die Hunderttausenden Toten und ein zerstörtes Land hätten also nicht sein müssen. Der Krieg und der daraus resultierende Schaden geht zu 100 % auf das Konto des Westens (mir egal, was man in der deutschen “Justiz’ dazu sagt; wer Massenmörder freispricht (Oberst Klein) und Friedensaktivisten und echte Antifaschisten verurteilt, den kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen; die Gewaltverbrecher in der deutschen “Justiz” hab ich echt gefressen).
Zitat:
07:00 Uhr
Medienbericht: USA und EU erörtern mit Ukraine Friedensgespräche mit Russland
Der US-Fernsehsender NBC berichtet unter Berufung auf hochrangige US-Beamte, dass die USA und die EU begonnen hätten, mit der Regierung in Kiew mögliche Friedensverhandlungen mit Russland zu erörtern. Die heiklen Gespräche fänden hinter den Kulissen statt. Nach Angaben der Quellen habe man im vergangenen Monat am Rande eines Ukraine-Treffen mit Vertretern aus 50 Staaten über “sehr grobe Umrisse” von Zugeständnissen gesprochen, welche die Ukraine möglicherweise machen müsste, um eine Einigung mit Russland zu erzielen. Die USA und die EU machten sich demnach immer mehr Sorgen darüber, dass der Konflikt in eine Sackgasse gerate, und zweifelten an ihrer Fähigkeit, die Regierung in Kiew weiterhin zu unterstützen, während Russland über endlose Ressourcen zu verfügen scheine.
Darüber hinaus verweist der NBC-Bericht auf die schwindende Unterstützung für die Ukraine in der US-Gesellschaft. Die ukrainische Gegenoffensive mache nur sehr langsame Fortschritte. Das ukrainische Militär kann kaum nennenswerte Erfolge vorzuweisen, was zum Abwärtstrend in der öffentlichen Meinung in Bezug auf weitere Hilfen für die Ukraine führe.
Quelle: https://de.rt.com/international/131481-liveticker-ukraine-krieg/ (vermutlich nur vorübergehend verfügbar, da Live-Ticker)
Abschließend: das, was der Westen mit Gaza macht, ist ein weiterer Genozid, der seine schmutzige Weste noch brauner erscheinen lässt und macht. Dass Putin in der Ukraine also gegen den Nazismus gekämpft hat, kann also nicht von der Hand gewiesen werden. Da können sich deutsche Richter noch soviele Richterroben anziehen und die Wahrheit in ihr Gegenteil verkehren. Es wird nichts nützen. Nicht zuletzt, weil die “anderen’ 7 Mrd Menschen im sog. globalen Süden die Dinge sehr wohl einzuordnen wissen.
“Über den Nebel der Desinformation” schreibt Jochen Mitschka,
https://apolut.net/der-nebel-der-desinformation-ueber-israel-von-jochen-mitschka/
US-Außenminister Antony Blinken dringt zumindest auf eine Feuerpause und warnt, wenn die Bevölkerung „von der humanitären Katastrophe verzehrt“ und „entfremdet durch die wahrgenommene Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Not“ sei, werde es nach dem Ende der Kampfhandlungen „keine Partner für den Frieden“ mehr geben. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck teilt den Gedanken nicht und postuliert:
„Es ist jetzt nicht die Zeit, über Frieden zu reden.“
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9395
Gert Ewen Ungar in RT DE:
Es muss jedem Mitglied der deutschen Bundesregierung, jedem Abgeordneten im Bundestag klar sein, dass der Westen und Deutschland mit ihrer einseitigen Parteinahme für Israel auch noch den allerletzten Rest an Glaubwürdigkeit in der Welt verloren haben. Dass Deutschland für irgendeinen “Wert” steht, glaubt nach dem, was das politische Deutschland in Gaza gutheißt und mit dem “Recht auf Selbstverteidigung” begründet, niemand mehr. Dass die Bundesregierung auch in der Ukraine auf der Seite der Gewalt steht, muss man dann gar nicht mehr erwähnen. Es passt ins Bild, das Deutschland nach außen abgibt.
https://freeassange.rtde.me/meinung/185859-hamas-betaetigungsverbot-nancys-gift-fuer/
Eine knappe Woche nach dem Überfall der Hamas in Israel wandte sich die israelische Journalistin Amira Hass mit einem «offenen Brief» an den Bundeskanzler Olaf Scholz: Die Aufgabe der deutschen Regierung sei es, «Israels Zerstörungsfeldzug jetzt zu stoppen», schrieb sie in ihrem in der israelischen Zeitung Haaretz veröffentlichten Brief. Sie klagte die Regierung Scholz an, ihre «aus dem Holocaust erwachsene Verantwortung» verraten zu haben. Mit einer vorbehaltlosen Unterstützung für Tel Aviv erteile Berlin «einen Blankocheck für ein verwundetes, verletztes Israel, hemmungslos zu vernichten, zu zerstören und zu töten».
https://www.infosperber.ch/politik/welt/der-nahe-osten-verkommt-zu-einer-rechtlosen-geografie/
In der Zeitung Haaretz erschien am 1. November ein Artikel von ihr, wie unter dem Deckmantel des kollektiven Schocks und Entsetzens über das Pogrom der Hamas am 7. Oktober, Siedlermilizen ihre Angriffe auf palästinensische Hirtengemeinschaften in weiten Teilen des Westjordanlandes. Sie vertreiben auch palästinensische Bauern von ihren Feldern, Obstgärten und Olivenhainen – oft mit Unterstützung der Armee.
“Ein schrittweiser Prozess, der sich über drei Jahrzehnte hinzog, hat seine Chance erhalten und nähert sich seinem logischen Ende: Vertreibung am helllichten Tag als Vorbereitung auf die vollständige ‘Säuberung’ von rund 60 Prozent des Westjordanlandes von seiner einheimischen Bevölkerung.
Dies geschieht an jedem Haus, in jedem Zelt und auf jeder Straße, die die diskriminierende Bürokratie der israelischen Zivilverwaltung nicht zerstören konnte, und überall dort, wo militärische Befehle die Menschen nicht daran hindern konnten, in ihren Dörfern zu bleiben, die vor 1948 bestanden, oder ihr Land zu bewirtschaften. Die Siedler kommen nun bewaffnet und begehen Gewalttaten, um das offizielle Ziel zu erreichen: die Erweiterung des Lebensraums für Juden auf Kosten der Palästinenser.”
https://antikrieg.com/aktuell/2023_11_03_inmitten.htm
Der Islamwissenschaftler Dr. Kevin Barrett gilt als einer der schärfsten US-Kritiker des so genannten “Krieges gegen den Terror”; die systematische Destabilisierung ganzer Länder habe zum Ziel, eine neue globale Weltordnung zu etablieren, die von den USA und den westlichen Finanzzentren dominiert werden soll.
Zum Thema Israel – Palästina vertritt er die erstaunliche Meinung:
Die Aktion „Al-Aqsa-Sturm“ war keine „False-Flag-Operation“
Der 11. September habe bei der Verwirklichung von US-Plänen geholfen, während der Al-Aqsa-Sturm den Plan für einen neuen Nahen Osten zunichte mache.
“Die Emiratis, die Saudis und die Jordanier sind jetzt raus – und zwar für immer. Keine Pipeline nach Israel mehr! Und Israels Plan, Gas aus dem Mittelmeer zu fördern, wird nicht so bald Früchte tragen, da die Region im Chaos versinkt.”
Netanjahu habe den 7.10. nicht unter falscher Flagge inszeniert, um die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben, weil er gar keinen Grund dazu habe; für die Aneignung bzw. Ausbeutung der Gasfelder vor Gaza sei dies nicht nötig.
“Kurz gesagt, der Al-Aqsa-Sturm hat Israels (und Netanjahus) Plan, die palästinensische Frage zu ignorieren und die Region neu zu gestalten, völlig zerstört. Wie Medhurst feststellt, begünstigt der 7.10. die Pläne für das Projekt der „Neuen Seidenstraße“ zwischen Russland, China, Iran, der Türkei und Syrien und hat die von den USA unterstützte Alternative der Zionisten zerstört. Er hat die palästinensische Sache in den Vordergrund gerückt und den größten Teil der Welt dazu gebracht, sich hinter sie zu stellen. Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das Netanjahu oder irgendjemand in Israel (oder den USA, was das betrifft) wollte.”
Gegen ein Vorwissen Netanjahus über die Hamas-Invasion spreche die Geiselnahme von über 200 Menschen, die Israel nie sehenden Auges zulassen würde.
Israels Hi-Tec-Sicherheitszaun und gepriesene Sicherheitsfähigkeiten sei gar nicht so berauschend:
“Die Hamas schaltete Israels Mobilfunkmasten mit Drohnen aus, blendete die zionistischen Verteidiger und ermöglichte so den Ausbruch aus dem Konzentrationslager (…). Menschen, die nicht glauben, dass die Hamas so kompetent und Israel so inkompetent sein könnte, sind von der zionistischen Propaganda in die Irre geführt worden.”
Immerhin räumt er ein, dass der Mossad die Hamas geschaften habe, um die Palästinenser zu spalten und die PLO zu schwächen.
“Doch die islamische Widerstandsgruppe geriet schnell außer Kontrolle, und Israel hat den größten Teil der letzten dreißig Jahre damit verbracht, zu bedauern, dass sie Scheich Yasin jemals aus dem Gefängnis entlassen hatten. Am Schluss töteten sie ihn sowie eine lange Liste anderer Hamas-Führer.”
https://www.hintergrund.de/globales/terrorismus/die-aktion-al-aqsa-sturm-war-keine-false-flag-operation/
Die Argumente klingen reichlich konstruiert und oberflächlich, einseitig und wie dem offiziellen Narrativ entnommen. Konsequenterweise erwähnt er nicht das Geheimdienstpapier zur Gaza-Säuberung, dessen Existenz die Regierung nicht bestreitet, aber zum bloßen Gedankenspiel herunterstuft, obwohl die Umsetzung der Schritte zu aktuell klar zu sehen ist.
Der einflussreiche US-Ökonom Jeffrey Sachs (geläuterter ehemaliger Anhänger der neoliberalen Schocktherapie, die er in Jelzins Russlands selber mit durchsetzte) bilanziert schon seit längerem nüchtern und (stellvertretend für die Politiker seines Landes, zu denen er nicht gehört) auch selbstkritisch:
„Der Krieg in der Ukraine ist der Höhepunkt eines 30-jährigen Projekts der amerikanischen neokonservativen Bewegung (Neocons). In der Regierung Biden sitzen dieselben Neokonservativen, die sich für die Kriege der USA in Serbien (1999), Afghanistan (2001), Irak (2003), Syrien (2011) und Libyen (2011) starkgemacht und die den Einmarsch Russlands in die Ukraine erst provoziert haben“.
2019 beklagte Sachs:
„Die USA verteidigen die Herrschaft des Völkerrechts nicht mehr (…)
Es ist dringend notwendig, dass die EU die UN-Charta, die WTO, den UN-Sicherheitsrat, das Pariser Klimaabkommen und das Regelwerk zur internationalen Abrüstung hochhält. Sie sollte mit China und anderen Staaten konstruktiv zusammenarbeiten, um diese globalen Ziele zu verfolgen, anstatt blind und leichtsinnig US-Versuchen zu folgen, die überkommene militärische und geopolitische Vorherrschaft der USA mittels eines neuen kalten Krieges mit China aufrechtzuerhalten.“
https://www.nachdenkseiten.de/?p=85733
https://www.nachdenkseiten.de/?p=75297
https://www.nachdenkseiten.de/?p=57180
Zum Gaza-Konflikt meint er jetzt:
Der begonnene Krieg gegen den Terror könne für Israel böse enden. Nicht aufgrund der Hamas, sondern weil sich das Land vor sich selbst retten müsse. Und zwar schnell.
Sachs schreibt in Brave New Europe:
„Israels Kriegsverbrechen im Gazastreifen, die laut dem Center for Constitutional Rights an den Tatbestand des Völkermordes grenzen, drohen die zivilen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen Israels zum Rest der Welt zu zerstören. In Israel mehren sich die Rufe nach einem sofortigen Rücktritt von Premierminister Benjamin Netanjahu. Eine neue israelische Regierung sollte die Chance ergreifen, das Blutbad durch Diplomatie in einen dauerhaften Frieden zu verwandeln.“
Es scheint sehr fraglich, ob Sachs die 9/11-artige Schockwirkung auf Israels Volk nicht gewaltig unterschätzt. Und Netanyahus Gefallen an dieser Schockwirkung, die ihm hilft,
– Amt und innenpolitische Macht zu erhalten und zu stärken, ohne ständige Neuwahlen bestehen zu müssen wie in den letzten Jahren;
– den 2023 von ihm und seinen rechtsradikalen Koalitions-Partnern vollzogenen Rechtsstaat-Abbau vor Kritik und den bisherigen Dauer-Demos zu schützen und
– dem bei Amtsverlust ihm persönlich drohenden Korruptions-Prozess zu entkommen.
Hier (d.h. Innenpolitik) spielt die Zeit auf jeden Fall für Netanyahu.
Außenpolitisch mag Netanyahu ja so tun, als müsse er Israel “unter Zeitdruck vor der Hamas retten”. Erwägt Sachs nicht im geringsten eine evtl. Feigenblatt-Funktion dieses vorgeblich vorrangigen Motivs und dass hinter der “Hamas-Säuberung” die komplette ethnische Säuberung des Gazastreifen stehen könnte, und zwar nicht nur irgendwie dummerweise “an den Tatbestand des Völkermordes grenzend”, sondern als ganz gezieltes eigentliches Motiv in Betracht kommt?
Die nicht unterbundenen Tempelberg-Provokationen seit rund einem Jahr hat Netanyahu vor der UNO durch seine prahlerisch gezeigte “Neue Nahost-Landkarte” – ohne Palästina – vorsätzlich angeheizt.
Den Geheimdienstplan erwähnt Sachs auch nicht – die dort vorgesehene Vertreibung der Gaza-Bewohner kostet Zeit, die die Plan-Autoren von Anfang an eingepreist haben müssen, so wie sie als – von der hässlichen Optik – (ab)lenkende und “beruhigende” Begleit-Musik massive Propaganda auf internationaler Ebene eingeplant haben.
Sachs glaubt vor allem, dass 2001 Al-Qaida die USA gezielt in eine Serie von Kriegen gelockt habe und jetzt die Hamas das gleiche Lockspiel mit Israel treibe.
Anders als bei der Ukraine (US-Neocons hätten den Einmarsch Russlands in die Ukraine erst provoziert) scheinen im Gaza-Konflikt False Flage, LIHOP / MIHOP und ähnliche, auf langfristiger Geopolitik basierende Spielchen seitens angeblich angegriffener Friedensstaaten nicht sein Ding zu sein, obwohl er zumindest die Vorstufe dazu ja erkennt:
„Es gibt noch eine weitere große Ähnlichkeit zwischen dem 11.9. von Al-Qaida und dem 7.10. von Hamas. Al-Qaida war eine Schöpfung der USA, die später zum Bumerang wurde. Indem die CIA in den 1980er Jahren heimlich islamische Dschihadisten in Afghanistan finanzierte, um die Sowjetunion zu bekämpfen, rief sie Al-Qaida ins Leben. Im Falle der Hamas unterstützte Netanjahu heimlich die Hamas, um die Palästinensische Autonomiebehörde zu spalten und zu schwächen.“
https://tkp.at/2023/11/07/israel-laeuft-die-zeit-davon/
“Warum die Wut auf Juden gerade an US-Unis eskaliert”,
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100274732/usa-antisemitismus-an-unis-darum-eskalieren-die-angriffe-auf-juden.html
Großdemo in der US-Hauptstadt Washington: Plakate bezeichnen US-Präsident Joe Biden wegen seiner Unterstützung für Israel als “Genozid-Joe”.
Die Veranstalter sprachen von der größten pro-palästinensischen Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten, an der 300.000 Menschen teilgenommen hätten,
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100274320/usa-groesster-pro-palaestina-protest-setzt-joe-biden-unter-druck-.html
Interessanter Aufsatz von Michael Ewert über Wahrnehmungsfilter und Doppelmoral beim Thema “Gewalt des Westens oder Gewalt gegen den Westen”,
https://www.manova.news/artikel/regelbasierte-unordnung
Nahum Goldmann, 1949 bis 1978 Präsident des Jüdischen Weltkongresses, lehnte es ab, Außenminister zu werden, als David Ben Gurion 1948 den Staat Israel ausrief:
„Ich war gegen seine Politik der Gewalt. Doch er sagte immer ‚was willst du, es geht nur mit Gewalt, die Palästinenser sind ja im Recht’.“
Die Folgen, vor denen Goldmann warnte, waren bereits in Theodor Herzls „Jüdischem Staat“ angelegt. Die Palästinenser wurden namentlich nicht einmal erwähnt. Der spätere Präsident Israels, Chaim Weizmann, war weniger zurückhaltend.
Er diffamierte 1941 Palästinenser als „‚Meerschweinchen’“, hob ihre „Faulheit und Primitivität“ hervor und meinte, dass die „eine Million Araber, die derzeit in Palästina leben, in den Irak umzusiedeln und vier oder fünf Millionen Juden aus Polen und anderen Ländern [dort] anzusiedeln“ seien.
Das war, so sein damaliger Gesprächspartner, „der einzige ‚Plan’, den Weizmann sich für eine Rettung des mitteleuropäischen Judentums (und in erster Linie des polnischen Judentums) vorstellen kann“.
Aber schon lange vor der Naqba (Vertreibungs-Katastrophe) Ender der 40er Jahre und auch lange vor 1941 (Wannsee-Konferenz: Januar 1942) wurden die „Meerschweinchen“ terrorisiert von zionistischen Kommandos in enger Zusammenarbeit mit den Briten, was z.B. zur Niederschlagung der „Großen Arabischen Revolte“ von 1936 bis 39 geführt hatte.
Jetzt erschallt wie ein einstudierter Chor: Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung. Nur Israel? Was ist mit den Palästinensern? Der ursprünglichen Bevölkerung?
Für sie war offenbar nie etwas anderes als das Schicksal vom Westen Kolonisierter vorgesehen: Gehorsam gegenüber den Eindringlingen, Platz zu machen für ihre „Siedler“, stets im Schatten militärischer Abschreckung.
Auch im Ukraine-Konflikt gilt das Recht auf „Selbstverteidigung“ a priori nur für Kiew, nicht für Moskau [oder für die Dobass-“Volksrepubliken”], das nach einem achtjährigen, am Schluss noch gesteigerten Krieg faschistisch verhetzter Kräfte gegen die russischstämmige Bevölkerung im Donbass eingriff.
Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, war 1998 auf Delegationsreise im Nahen Osten.
Er schreibt jetzt über die “Katastrophe mit Ansage – Was sich damals andeutete”,
https://www.telepolis.de/features/Israel-Palaestina-und-die-arabische-Welt-Katastrophe-mit-Ansage-9355614.html
“Sie sind Präsident, kein Politiker. Davon verstehen Sie nichts. Halten Sie sich da raus!” Barsch herrschte Benjamin Netanjahu, Israels Regierungschef, Roman Herzog, den deutschen Bundespräsidenten, an. Der hatte “schlicht gefragt, wie der Israeli die Lebenssituation der Palästinenser im Westjordanland einschätze.
Das reichte, um sein Gegenüber explodieren zu lassen. Was dort drüben geschah, war nicht für die Augen der Weltöffentlichkeit geeignet, nicht für prominente Beobachter, erst recht nicht für deutsche. Kein Thema!”
Für Volmer ein verstörender Kontrast zu den vorangegangenen Besuchstationen Yad Vashem (Holocaust-Gedenkstätte) und dem Grab von Rabin (1994 Nobelpreis für dne Friedensprozesses mit den Palästinensern, 1995 ermordet) sowie dem Gespräch mit der aus Königsburg stammenden Rabin-Witwe.
Und nun bekam die deutsche Delegation vom herrischen Netanjahu aufgetischt:
“Anhand der Wandkarte wurden uns die israelischen Gebietsansprüche und Sicherheitsinteressen erklärt. Für die Palästinenser blieb da nicht viel Raum.
Ein Flickenteppich zerrissener Gebiete markierte ihr Gelände, dazwischen israelische Siedlungen und militärisch kontrollierte Straßen. Ein Volk oben auf Hügeln, ein Volk unten in Tälern. Die Deutschen, nachdrücklich an ihre historische Verantwortung erinnert, sollten das Szenario kommentarlos hinnehmen.”
Nächster Kontrast: Besuch der Delegation in Jericho
“Geduldig hörten wir uns auf der Westbank die verzweifelten Klagen deutscher Frauen an, die mit Palästinensern verheiratet waren. Eindrucksvoll schilderten sie das Elend des Alltags, die ständige Angst, die Perspektivlosigkeit. Die Verzweiflung war echt und erschütternd. Bei allem Verständnis – im Gespräch mit Jassir Arafat ließen wir dem Palästinenser-Chef dennoch nichts durchgehen. Dieser hatte mal wieder die Gespräche mit Israel abgebrochen, wir machten Druck, bis er einzulenken versprach.
In der Reisegruppe entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, ob Israel seine Sicherheitsinteressen wirklich optimal vertrat. Wie lange konnte ein solcher Hardliner-Kurs gut gehen? War der israelischen Regierung die Meinung der Weltöffentlichkeit gleichgültig? Durfte oder musste man die israelische Politik als Apartheid bezeichnen?
Verlangte die deutsche Verantwortung wirklich, alles kritiklos zu schlucken?
Ignaz Bubis, der Liberale, der Humanist, der Freund, war tief erschüttert. Er sagte Dinge über Israel, das Land, in dem er nicht lange darauf seine ewige Ruhe fand, die ein nichtjüdischer Deutscher öffentlich nie sagen dürfte.”
Der Deutsch-Iraner Mohssen Massarrat zur “West-Nahost-Achse”:
“Die bedingungslose Solidarität Deutschlands mit Israel bedeutet auch bedingungslose Zustimmung zum Besatzungsregime – so lässt sich kein langfristiger Frieden erreichen”,
https://www.manova.news/artikel/die-west-nahost-achse
“Es ist entsetzlich mitzubekommen, dass bei vielen Politikern, Politikerinnen und Medien einzig die Sorge umgeht, dass eine Bodenoffensive Israels in Gaza in eine antiisraelische Stimmung umkippen könnte.”
Denn während ihm eine Freundin aus Ramallah schrieb: „Hier passiert gerade ein Völkermord“, findet er es erschreckend, in Deutschland mitzuerleben, dass die „politische Elite mit ihrer bedingungslosen Solidarität zu Israel einem bevorstehenden Völkermord unbemerkt ihren Segen erteilt“.
Zudem:
“Die Logik von Gewalt und Gegengewalt, wie sie von der Hamas und der israelischen Regierung sowie deren europäischen und amerikanischen Unterstützern vertreten wird, dürfte die Kriegsmaschinerie auch längerfristig am Laufen halten und einen humanen Frieden unmöglich machen. Den Bellizisten in Deutschland und anderswo dürfte dies – wie schon im Fall des Ukrainekriegs – ganz recht sein.”
Der ehemalige israelische Premierminister und Verteidigungsminister Ehud Barak “befürchtet, dass Israel nur noch wenige Wochen bleiben, um die Hamas zu eliminieren”, da die internationale Kritik an Israel für seine schreckliche Bombenkampagne in Gaza zunimmt, berichtete Politico am 7. November.
Insbesondere in den USA sinke die Zustimmung,
https://new.thecradle.co/articles/window-is-closing-to-defeat-hamas-former-israel-pm
Nun ist Barak zwar ein scharfer Gegner Natanjahus und befürwortet anders als jener die Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern als alternativlos, teilt also die (ggf. blutige) Abneigung gegen Hamas, aber bestimmt nicht die evtl. Völkermord-Gelüste verschiedener Leute in der Regierung.
Jedoch unterschätzt er als Inhaber eines Restes von Anstand vielleicht gerade deswegen die blutige Entschlossenheit der Netanjahu-Bande, die sich auch durch US-Befindlichkeitsstörungen vermutlich nicht aufhalten lassen will?
Vielleicht werden Echtheit und Stärke der US-Befindlichkeitsstörungen von Barak sogar überschätzt, denn:
“USA und Israel wollen zweite Front im Libanon eröffnen”,
https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/usa-und-israel-wollen-zweite-front-im-libanon-eroeffnen
US-Atom-U-Boote vor Libanons Küste, die demonstrativ publiziert werden (“Es ist sehr selten, dass der Einsatz dieser U-Boote öffentlich gemacht wird”), könnten ein Anzeichen sein, “dass die Biden-Administration eine Eskalation des Krieges im Libanon vorbereitet, um die Hisbollah herauszulocken, was wiederum eine iranische Reaktion auslösen könnte”.
Autor M. K. Bhadrakumar hält dies sogar noch für die “wohl wohlwollendste Erklärung”.
Er sieht “Israels beste Überlebenschance” daher “in der Ausweitung des Krieges in Gaza auf den Libanon – und möglicherweise sogar auf Syrien – im Schulterschluss mit den Amerikanern”.
Netanjahu kann jedenfalls nichts dagegen haben, wenn an der Nordgrenze seines Landes ein neuer Hauptkriegsschauplatz von den Amis geschaffen wird, in dessen Schatten Gaza und der dortige Völkermord an weltweiter Aufmerksamkeit verlieren werden …
nicht gut, lieber bekir. es enttäscht mich zu lesen, dass die guten Hamas, die von Iran und Russland unterstützt wird mit den Terroristen aus USA, Europa und Israel gleichsetzten….
sie haben da was vergessen: “Wir sind die Guten!!! und dazu gehört nicht nur Russland, Iran und Nordkorea, sondern nun auch Hamas, ISIS und die anderen Freiheitskämpfer gegen Woke und dumme Weiber”
Ludger Volmer hat sich von den Grünen ab- und seit 2018 Sahra Wagenknecht zugewandt. Vermutlich weil seine Partei in den letzen 25 Jahren einen großen Wandel durchgemacht hat.
Erst jüngst klagte Grünen-Politiker Volker Beck als hundertprozentiger “Israel-Versteher” gegen einen Spieler des FC Bayern.
Jetzt sorgt er für die Absage eines gemeinsamen ‘Friedensgebets’ von Muslimen, Juden und Christen in München, für das Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) persönlich die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Voraussetzung sei jedoch gewesen, dass auch ein Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinschaft ein Gebet spricht. Die jüdische Seite lehnte diese Offerte jedoch ab. Zur Absage zitiert RT aus einem “Jungle-World”-Artikel:
‘Vorausgegangen war Kritik an der Veranstaltung durch den Grünen-Politiker und Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck und das Münchner ‘Linke Bündnis gegen Antisemitismus’. Der Vorwurf: Unter dem Dach des Münchner Muslimrats seien auch Gruppierungen wie die türkischen Gruppierungen DITIB und Millî-Görüş sowie die Muslimbruderschaft, deren Haltung zum aktuellen Konflikt in Israel und Gaza nicht klar sei.”
https://freeassange.rtde.me/inland/186227-gaza-diskussion-gruenen-politiker-beck/
“Haltung” kann natürlich (für alle Betenden) nur pro-israelisch heißen, denn wir wissen ja: Staatsräson & Bürgerpflicht etc. sowie unverhandelbare vs. verhandelbare Existenzrechte
Oder in den Worten des Insovenz-Verharmlosers und Staatsphilosophen Habeck:
„Es ist jetzt nicht die Zeit, über Frieden zu reden“ (oder zu beten),
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9395
„Es ist jetzt nicht die Zeit, über Frieden zu reden“,
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9395
Einen Tag später, selbes Portal:
„Die USA und europäische Staaten dringen laut US-Berichten auf Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über einen Waffenstillstand“,
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9396
Eine journalistische Panne? Eine urplötzliche politische Wende?
O nein: Beide Statements klingen zwar, als beträfen sie die Ukraine.
Und insbesondere auch die erste Aussage war so oder ähnlich die letzten anderthalb Jahre in der Tat ständig zu hören – gerade in Bezug auf die Ukraine.
Aber sie stammt von unserem Bundeswirtschafts-Bellizisten und Staatsphilosophen Habeck und dieser hat jetzt eine neue Ziel-Adresse für seine kriegerischen Weisheiten gefunden: Palästina / Israel.
Dort darf / muss / soll erst noch tüchtig gestorben werden.
Man soll ja eine schöne Krise nie ungenutzt verstreichen lassen.
In der Ukraine ist dagegen Game-Over: kein Russen-Töten, keine Kröten!
Das kann der Präsidenten-Darsteller und Clown in Kiew überhaupt nicht verstehen:
Für das tüchtige Sterben und Sterben-Lassen waren doch SEINE Ländereien vorgesehen, wie ihm seit Anfang 2022 zahlreich antanzende westliche Regierungsvertreter immer wieder einschärften und hierzu als Killer-Gage ihr Scherflein oder Panzerlein ablieferten.
Und wie hatten doch an der Heimatfront der Nicht-Kriegsparteien zahlreiche Sofa-Bellizisten wie z.B. Michael Roth von der SPD (“Jeder weitere Putin-Kuschler ist gefährlich”) und AusRoderich Kiesewetter von der CDU (“Russland muss verlieren lernen”) den Friedens-Zündlern und Eskalations-Verzögerern im zaghaften Volk noch vor wenigen Wochen klargemacht:
Jeder Schuss, ein Russ; gekämpft wird bis zum Endsieg! Und verhandelt wird erst, wenn Putin mit erhobenen Händen aus dem Kreml kriecht!
Soll das jetzt alles nicht mehr gelten und stattdessen Aussage Nr. 2, die ja ironischerweise ursprünglich Selenskis Agenda gewesen war:
damals, im erfolgreichen Wahlkampf 2019, als dann gleich nach dem (Wahl-)Sieg die westlich gesponserten Bandera-Nazis im Staatsapparat (quasi der Kiewer tiefe Staat) ihn um 180 Grad (für Nicht-Mathematiker: um eine halbe BB, Ballerina Baerbock) drehten. Bekanntlich mit dem dezenten Hinweis, dass andernfalls ein deftiger Sketch namens “Kennedy in Dallas, Version 2.0” zur Aufführung kommen könnte…
Und im April 2022, als Boris Johnson ihn in letzter Sekunde vorm russischen Friedens-Virus rettete, den Putin (Komplett-Rückzug gegen Neutralitäts-Schwur) ihm listig nach einem leckeren Aperitif (Vorab-Rückzug aus dem Ring um Kiew) einflößen wollte:
Hatte er, Selenski, der bösen Versuchung etwa nicht heldenhaft widerstanden und die “westlichen Werte” hochgehalten?
Und die “westlichen Werte” ihrerseits strömten in der Folge dann ja ungehindert und auch unbegrenzt (“whatever it takes”) in die Ukraine:
in den Kauf der fruchtbaren Ländereien, die Taschen sämtlicher Korruptlinge und manchmal sogar in die ukrainische Landesverteidigung!
Sollen etwa die Zehn- bzw. Hundert-Tausende junger ukrainische Männer (die Selenski und Schergen munter in den Fleischwolf der russischen Artillerie getrieben hatten) umsonst gestorben sein? Nicht für Freiheit, Demokratie, Endsieg des Westens etc.?
Und jetzt als letztes Good-bye auf dem Heldenfriedhof nur ein müdes
“Sorry, war eine Fehlkalkulation. Wir gehen zurück auf Null”?
Der Mann hat verständlicherweise ein Problem, das zu verstehen
– verstehen im Sinne sowohl von “kapieren” als auch von “akzeptieren”.
Man wird ihm mit einem Tapetenwechsel bzw. attraktiven neuen Wohnsitz helfen müssen und er wird wohl den Präsidentenpalast verlassen, mit dicken Koffern oder notfalls halt mit den Füßen voraus…
Ich glaube nicht, daß hinter all den schrillen Aktivitäten ein Plan steckt. Ich glaube, daß Herrschsucht und Verlogenheit zu solcher Ressortüberlagerung geführt hat, daß die mit normalen Methoden nicht mehr rückgängig zu machen sind. Zudem platzen mit jeder neuen Krise von Konsumanreizen künstlich verdeckte Bruchlinien zwischen den Staaten, aber auch in den Gesellschaften auf.
Ein einfache Beispiel zur Veranschaulichung des Problems: In den Treppenhäusern vieler Mietshäuser stehen Schuhe auf dem Flur. Der Flur gehört aber nicht zur Wohnung, sondern ist nur eine Zugang zum Mietobjekt. Die Schuhe auf dem Flur sind symptomatisch für den kolonialen Geist, der in vielen steckt.
Gemeinschaftsgärten wecken auch oft Begehrlichkeiten und die Lieblingsausrede ist die naive Formel: Ist doch nicht so schlimm! Oder: Die anderen machen das ja auch! Oder: Da ist doch Platz! ?
Die anderen werfen auch ihren Müll in den Graben ..
Daß Propaganda meint, sie könnte den Menschen befehlen, was sie zu denken oder zu fühlen haben, ist eine Märe; daran glauben nur Psychopathen.
Kinderbuchautor und Anti-Antisemitismus-Heiland Habeck betont, dass „hier lebende Muslime“ zu Recht Anspruch auf Schutz vor „rechtsextremer Gewalt“ hätten.
Sehr umständlich erklärt er dann auch noch, dass der Staat diese gewährleisten muss – was eigentlich selbstverständlich ist.
Thomas Fischer, führender Strafrechtskommentator und pensionierter BGH-Richter mit einer Kolumne im SPIEGEL, fragt sich, weshalb Habeck ein Grundrecht, das für alle Menschen in diesem Land gilt, für die Gruppe der Moslems so explizit herausstellt.
Fischers Antwort: „Das Schockierende an der Botschaft des Ministers ist, dass er den Anspruch auf Toleranz mit dem Anspruch auf Schutz vor rechtsradikaler Gewalt auf die Schalen derselben Waage legt.“ Fischer erkennt (bzw. benennt) als einer der wenigen den Angriff auf das Grundgesetz, der in den kommenden Sätzen mit Verdrehungen und Verkürzungen vorgetragen wird.
Muslime müssten Jüdinnen und Juden beistehen, wenn sie angegriffen würden. „Sie müssen sich klipp und klar vom Antisemitismus distanzieren, um nicht ihren eigenen Anspruch auf Toleranz zu unterlaufen.“
https://www.spiegel.de/kultur/krieg-in-nahost-was-muessen-die-muslime-robert-habeck-beweisen-a-24ad17d6-e5a0-4342-986d-d37c0e52a5dd
https://www.unsere-zeit.de/habecks-hammer-4785384/
Merke:
Auch Moslems haben Grundrechte – laut Habeck müssen sie sie sich aber erst durch Wohlverhalten verdienen. Von einer umgekehrten Obliegenheit (Juden müssen angegriffenen Moslems beistehen, um sich ihr Grundrecht auf staatlichen Schutz zu verdienen), spricht Habeck selbstverständlich nicht.
Alle Menschen sind gleich – manche sind gleicher?
In Zeiten, in denen rhetorische Heißluftpumpen wie Merkel (“Staatsräson”, “alternativlos”) und Steinmeier (“Bürgerpflicht”) am Rednerpult neue Rechtsregeln erfinden, glaubt halt auch Habeck, mit dem Grundgesetz ein Märchen-Bilderbuch vor sich zu haben, dass er frei nach eigenen kreativen Bedürfnissen ausmalen darf.
Vertreibung von Palästinensern wäre für Jordanien „Kriegserklärung“,
https://www.welt.de/politik/ausland/article248379392/Gaza-Vertreibung-von-Palaestinensern-waere-fuer-Jordanien-Kriegserklaerung.html
Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, die Beziehungen Israels mit Jordanien seien von strategischer Bedeutung für beide Länder. „Wir bedauern die hetzerischen Stellungnahmen der jordanischen Führung.“ Israels Ziel sei es, die terroristische Infrastruktur der Hamas zu zerstören. „Israel hat nicht die Absicht, der zivilen Bevölkerung zu schaden oder sie zu deportieren.“
In Sorge einer Massenflucht lehnen Jordanien und Ägypten die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab. Das hat auch mit der Sorge zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.
Über 4000 getötete Kinder in Gaza fallen für die Bundesregierung unter „Recht auf Selbstverteidigung“, erfuhr Florian Warweg auf der Bundespressekonferenz,
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106425
Die Bundesregierung erklärte, dass sie sich „ganz ausdrücklich“ von der Einschätzung distanziere, dass Israel mit seinem Vorgehen [67 Prozent aller Todesopfer im Gaza sind Frauen und Kinder] humanitäres Völkerrecht breche. Vielmehr hätte Tel Aviv das „dauerhafte Recht“, sich entsprechend zu „verteidigen“.
Seniora.org beschäftigt sich mit einigen interessanten „offenen Briefen“.
Der von Oliver Ginsberg antwortet seinerseits auf einen „offenen Brief von mehr als 1000 Autoren für Solidarität mit den in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden Jüdinnen und Juden und dem Staat Israel“:
Ginsberg, geboren am Bodensee als Nachkomme einer im Faschismus fast völlig ausgelöschten Familie, meint: „Schluss mit der Anmaßung für Juden zu sprechen!“
Er wendet sich auch gegen Israel (d.h. den Staatsapparat, nicht die Menschen) mit Worten, die man sich als Deutscher ohne jüdische Wurzeln vielleicht nicht unbedingt zu eigen machen kann / sollte:
„Im Übrigen hat auch der Staat Israel nicht das Recht für uns zu sprechen. Dieser Staat ist selbst das Ergebnis einer Kolonialisierungsideologie, die in ihrem völkisch-chauvinistischen Gepräge den rassistischen Kolonialisierungs- und Missionierungsbemühungen früherer Jahrhunderte in nichts nachsteht. Wenn ihnen angesichts der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, welche die israelischen Streitkräfte schon zum wiederholten Mal an der palästinensischen Zivilbevölkerung verübt haben, angesichts des seit Jahrzehnten andauernden, illegalen und gewaltsamen Siedlerkolonialismus, angesichts der tausendfachen Schikanen, Verhaftungen und Folterungen in israelischen Gefängnissen nichts anderes einfällt als eine apologetische Bestätigung israelischer Selbstverteidigungsdoktrin, die nichts anderes ist als eine Legitimierung von Massenmord, dann wäre es besser ganz zu schweigen. Hören Sie auf in moralischer Überheblichkeit zu schwelgen. Sie haben nichts, rein gar nichts aus der Geschichte der Shoah gelernt.
Wer Israel jetzt noch unterstützt, setzt sich nicht für Jüdinnen und Juden und deren Nachkommen ein, sondern für ein militaristisch-koloniales Staatsprojekt, welches kein Existenzrecht für sich beanspruchen kann. Es sind MENSCHEN, die ein Existenzrecht und Recht auf ein Leben in Würde und Freiheit haben.“
https://www.seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/offener-brief-von-oliver-ginsberg-schluss-mit-der-anmassung-fuer-juden-zu-sprechen
Der zweite behandelte offene Brief ging 1948 an die New York Times und stammte u.a. von Albert Einstein und Hannah Arendt.
Anlässlich des Werbe-Besuches des Parteiführers in den USA, warnten sie vor dem Auftauchen der „Freiheitspartei“ (Tnuat Haherut) im neu gegründeten Staat Israel:
Für die Unterzeichner war das eine politische Partei, „die in ihrer Organisation, ihren Methoden, ihrer politischen Philosophie und ihrer sozialen Anziehungskraft den nazistischen und faschistischen Parteien sehr ähnlich ist. Sie ist aus den Mitgliedern und Anhängern der ehemaligen Irgun Zvai Leumi entstanden, einer terroristischen, rechtsgerichteten, chauvinistischen Organisation in Palästina“.
Der Name des Parteiführers: Menachem Begin, ab Mai 1977 der erste Likud-Ministerpräsident (d.h. der erste der politischen Rechten).
In seine Amtszeit fiel sowohl der von Jimmy Carter vermittelte Friedensschluss mit Ägypten, für den Begin und Anwar as-Sadat 1978 den Friedensnobelpreis erhielten, als auch der erste Libanonkrieg 1982 (Wikipedia: „der erste größere Arabisch-Israelische Konflikt, den Israel begann, ohne dass seine Existenz unmittelbar bedroht war“).
Einstein & Co. konnten 1948 natürlich noch nichts wissen von der (bedingten) künftigen Altersmilde des Mannes, den sie nur als Terroristen-Anführer kannten:
Begin war 1942 in Palästina angekommen und ein Jahr später bereits der Kommandeur der terroristischen Untergrundorganisation Irgun, die bis ins Jahr ihrer Auflösung 1948 zahlreiche Bombenattentate (z.B. King David Hotel 1946 mit über 90 Opfern) und Massaker an der arabischen Landbevölkerung begangen hatte.
https://www.seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/ein-brief-an-die-new-york-times-am-samstag-den-4-dezember-1948-von-albert-einstein-hannah-arendt-sidney-hook-et-al
Der dritte offene Brief (genauer: eine ganzseitige Anzeige) in der New York Times erschien dort und bei Seniora bereits im Mai 2023:
„Die USA sollten eine Kraft für den Frieden in der Welt sein“,
https://www.seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/anzeige-in-der-new-york-times-die-usa-sollten-eine-kraft-fuer-den-frieden-in-der-welt-sein
Seniora-Autor Gilbert Doctorow warf zunächst den Blick auf die 14 Unterzeichner des Aufrufs, die am Ende der Anzeige genannt werden:
Außer zweien sind alle im EMN (Eisenhower Media Network) oder mit diesem eng verbunden und haben einen beruflichen Hintergrund im US-Militär oder im Geheimdienst.
Die beiden „Außenseiter“ sind Jack Matlock und Jeffrey Sachs. Matlock (Botschafter in Moskau bis 1991) und Prof. Sachs warnen schon seit vielen Jahren öffentlich vor dem Überschreiten russischer roter Linien durch die USA in der Ukraine-Frage.
Inhaltlich sieht Doctorow einen logischen Widerspruch im Text des Aufrufs:
Einerseits lautet das Hauptargument des Appells, dass das jahrzehntelanges Handeln der USA die Voraussetzungen für den Krieg in der Ukraine geschaffen hat.
Andererseits die ausdrückliche Erklärung, dass die Autoren (Putins) „Invasion und Besatzung nicht gutheißen“.
Er betrachtet letzteres als „Ave Maria, das aufgenommen werden musste, damit die Anzeige von der New York Times akzeptiert wurde“ – also als ein taktisches Zugeständnis an die aktuell noch vorherrschende kompromisslose Meinungs-Filterblase (analog der Taktik im Appell von Sahra Wagenknecht, die er ausdrücklich erwähnt).
Jeffrey Sachs legte nämlich am Tag nach dem Erscheinen der Anzeige nach; er veröffentlichte einen Artikel unter der Überschrift: „Der Krieg in der Ukraine wurde provoziert – und warum das wichtig ist, um Frieden zu erreichen“.
Damit widersprach er dem Wording „unprovoziert“, das sowohl Biden als auch die New York Times ständig benutzten und dass er deswegen vielleicht nicht gleich in die Anzeige reinpacken konnte.
Zur Finanzierung der nicht ganz billigen Annonce (zwischen 100.000 und 150.000 Dollar?) hatte Doctorow auf seine Anfrage an das EMN keine Antwort erhalten…
Thomas Röper vom Antispiegel hatte schon seit Februar über das RAND-Papier vom Januar 2023 geschrieben und dessen schrittweis Abarbeitung, was viele aber nicht glauben wollten, weil kaum Entsprechendes zu sehen war. Röper erinnerte in einer der letzten “Tacheles”-Folgen mit Peter Stein an seine schon damalige Prognose, die USA würden gegen Jahresende 2023 den Ausstieg aus dem Ukraine-Krieg angehen und damit die RAND-Empfehlung umsetzen.
Jetzt sieht er sich durch die Nachrichten zur US-Stimmungslage bestätigt:
„Immer mehr US-Medien geben die Ukraine verloren“,
https://www.anti-spiegel.ru/2023/immer-mehr-us-medien-geben-die-ukraine-verloren/
Die Nervösität des Biden-Teams angesichts eines schwierigen bevorstehenden Wahlkampfs, wachsende Kritik an den steigenden Kosten (samt Enthüllungen über die bisher geleugnete, aber riesige ukrainische Korruption) und vor allem die kriegerische Erfolglosigkeit Kiews führen zur Wende in der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung. Hinzu kommen wachsende Proteste gegen eine US-Unterstützung Israels im Gaza-Krieg.
Die US-Aversion gegen “unprovozierte” (russische) Angriffskriege kann man besonders gut verstehen, wenn man weiß, dass die USA selber nur “provozierte” Angriffskriege führen, wie beispielhaft aktuell in der Presse zu lesen (Anführungszeichen im Original):
Zur “Selbstverteidigung”: USA haben in Syrien IRGC-Einrichtungen angegriffen
Der US-Verteidigungsminister nennt den Angriff gegen 2 Einrichtungen der iranischen Revolutionsgarden “Gezielte Schläge zur Selbstverteidigung”,
https://kurier.at/politik/ausland/usa-syrien-irgc-einrichtungen-angriff-selbstverteidigung/402647120
Wo bei Putin nur psychopathische Gier dahinter stecken kann, schreitet man “in the land of the free” nur schweren Herzens ins notwendige, aber eigentlich ungewollte Kriegsgetümmel. Reinste Verteidigung, wenn auch vorausschauend und vorauseilend.
„Wegen Nahostkonflikt: Ausstellung von Berliner Künstler über muslimisches Leben abgesagt“
Die Foto-Serie solle nicht „ohne Gegenpol“ gezeigt werden. Grund dafür sei die aktuelle politische Lage. Es sei dem absagenden Orga-Team bewusst, dass die Foto-Serie nichts mit der aktuellen politischen Situation zu tun habe, jedoch sei sich trotzdem zu der Absage entschieden worden, „um Konflikte zu vermeiden“,
https://www.berliner-zeitung.de/news/ausstellung-von-berliner-kuenstler-raphael-malik-abgesagt-li.2158255
Ob die Veranstalter intellektuell in der Lage sind, in Varianten zu denken?
Wie z.B. diejenige, es ginge bei der Ausstellung um jüdisches Leben?
Würde man die auch absagen, „um Konflikte zu vermeiden“ – oder stünden dem (und nur dem!) die eisernen Merkel-Steinmeier-Konstrukte „Staatsräson“ und „Bürgerpflicht“ entgegen und die Absage würde automatisch zu einem Akt des Antisemitismus erklärt werden?
Zum Thema gleiches Recht, aber nicht für alle:
„Deutschlands Umgang mit dem Nahostkonflikt gefährdet auch jüdisches Leben“,
https://jacobin.de/artikel/deutschland-staatsraeson-israel-nahostkonflikt-abschiebungen
„Teilweise wird schon die bloße Feststellung, dass Palästinenserinnen und Palästinenser Menschen sind, als antisemitisch oder als Unterstützung für die Hamas gewertet. So kritisierte die Taz die Jüdin Naomi Klein, weil sie die Gewalt des israelischen Militärs als »genozidal« bezeichnet hatte und es versäumte, im selben Tweet die Hamas zu verurteilen. Ebenso wurde Judith Butler (die ebenfalls Jüdin ist) zur antisemitischen »Israel-Hasserin« stilisiert, weil sie die Gewalt der Hamas »relativieren« wolle. Dass es recht antisemitisch ist, den Staat Israel als einzigen und alleinigen Stellvertreter für alle Jüdinnen und Juden heranzuziehen, scheint vielen Deutschen nicht einzuleuchten. […]
Anstatt sich darüber Gedanken zu machen, warum ihre Ansichten nur schwer von denen der Rechtsextremen zu unterscheiden sind, tragen die Habecks und Faesers dieser Welt dazu bei, dass Fremdenfeindlichkeit als Ventil für die eigenen Schuldgefühle instrumentalisiert und damit letztlich auch legitimiert wird. Angesichts des anhaltenden Aufstiegs der Rechten braucht es nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass sich diese zunehmende xenophobe Stimmung irgendwann auch gegen Jüdinnen und Juden wenden könnte.“
Moshe Zuckermann über die Greueltaten beider Seiten
– es gehe ihm dabei „weder um Aufrechnung noch um Entschuldung:
Es geht um die Phänomenologie des Kriegsmordens und die zivilisatorische Rationalisierung dessen Vollzugs. Vor allem geht es darum, sich die strukturellen wie ideologischen Mechanismen bewusst zu machen, die dazu da sind, Barbarei zu überdecken, “erträglich” zu machen, dabei aber neu entstandene Barbareien hinzunehmen.“
Leichte (auch anderswo schon gehörte) Zweifel an der Echtheit der Baby-Köpfungs-Videos schein durchzuschimmern, aber er will gar nicht die Tat-, sondern die dahinter stehende unterschiedliche Motiv-Zuschreibung für beide Seiten beleuchten:
„Der Anblick von geköpften Babys ist nicht zu ertragen. Auch der Anblick eines zerdrückten Babys unter den Trümmern eines bombardierten Hauses ist es nicht. Ist die eine Mordtat menschlicher als die andere? Dem Hamas-Terroristen wird die schiere Bereitschaft, das Baby mit eigenen Händen zu ermorden, als bestialische Unmenschlichkeit zugeschrieben. Dem Kampfpiloten bleibt das erspart; bei ihm lässt sich eine solche Bereitschaft nicht detektieren, sie kann höchstens aus dem Resultat seiner Handlung abgeleitet werden. Er hat keinen mörderischen Blick in den Augen. Wie sollte er auch? Verkörpert er doch objektiv die absolute Entfremdung (und darin die Entmenschlichung), die ihm aber gerade das Nachsehen in der eigenen Community einbringt.“
https://overton-magazin.de/top-story/israel-wiederkehr-des-verdraengten/
Die Schweizer NZZ hat eine faktenarme, dafür meinungsstarke Haltung:
„Wenn die israelische Armee die Hamas vernichten will, muss sie zivile Opfer in Kauf nehmen. Sie wird dazu gezwungen
In den Ermahnungen an Israel, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, kommen alte antijüdische Reflexe zum Ausdruck. Die Taktik der Hamas stellt die israelische Armee vor ein unlösbares Dilemma.
Die Zivilbevölkerung solle geschont und das humanitäre Völkerrecht respektiert werden, so wird Israel von überallher aufgefordert. Solche Mahnungen oder gar Drohungen verlauten nicht nur von der seit je – gelinde gesagt – einseitig palästinenserfreundlichen Uno. Sie kommen auch von arabischen Staaten, von denen allerdings manche selbst nichts tun, um den Palästinensern zu helfen, ausser sie mit Geld für Waffen zu beliefern.“
https://www.nzz.ch/feuilleton/israel-und-humanitaeres-voelkerrecht-die-forderungen-ignorieren-die-umstaende-ld.1764337
Liebe NZZ, was soll die Schnappatmung:
Landwirtschaftsminister Avi Dichter (Likud-Partei wie Netanjahu) hat doch im öffentlichen Interview längst zugegeben, „dass die Regierung eine ethnische Säuberung der Palästinenser durchführt. Er sagte am Wochenende im Fernsehen, dass das Land “die Nakba von Gaza durchführt“,
https://www.huffpost.com/entry/israel-minister-admits-nakba-gaza-palestinians_n_65515794e4b0373d70b2aadc
https://www.nachdenkseiten.de/?p=106679#h05
@
bekir
14/11/2023 at 10:44
Ethnische Säuberung der Palästinenser ?
Ben Gurion Canal
Arabische Länder an den Einnahmen beteiligen. Einnahmen für Sinai-Halbinsel-Entwicklung verwenden und als neue Heimat den Palästinensern anbieten, die dann
auch ein einheitliches Staatsgebiet hätten. Das ginge !!
https://globalbridge.ch/gaza-es-geht-auch-um-gigantische-wirtschafts-und-machtinteressen-der-usa/
https://report24.news/gaza-krieg-fakten-schaffen-fuer-den-ben-gurion-kanal/
https://en.wikipedia.org/wiki/Ben_Gurion_Canal_Project