Real Game of Thrones: EU-ZWERGE IM RÜSTUNGSWAHN

In dem Kapitel über den “Machtwechsel der Räuberbarone” hatten wir schon gesehen, dass mit König Donalds  zweitem Amtsantritt nun keineswegs  der “Erlöser” auf den Thron zurückgekehrt ist, der alle Probleme zum Wohle aller beseitigen wird. So etwas ist in einer Plutokratie mit demokratischer Fassade, wo die Ultrareichen entscheiden, welche Kandidaten sie im  Schaukampf um die Krone nach vorne bringen,  schlechterdings auch unmöglich. Weil Donald dieses Mal mit Elon den Ultrareichsten überhaupt  im Rücken hatte und man ihm nicht mehr den Zwitscherkanal für direkte Ansprachen an die Untertanen abklemmen konnte, hat er gewonnen. Und ist natürlich seinen Geldgebern verpflichtet,  wie es auch seine Vorgänger im exzeptionalistischen Königreich waren und wie es bekanntlich auch schon bei der Erfindung der Demokratie vor 2500 Jahren in Athen ablief, als Aristokraten, Oligarchen und Demokraten gegeneinander standen,  die “Demokraten” aber nie ohne den einen oder anderen Oligarchen oder Ultrareichen im Rücken ans Ruder kommen konnten.

Stimmberechtigt waren in Athen ohnehin nur die „freien Männer“, die etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten.  Das Szenario jede/r wählt mit kannten die Griechen nur als Alptraum unter dem Begriff „Ochlokratie“: Herrschaft des Pöbels. Doch auch dem reduzierten demos der Wahlberechtigten war nicht wirklich zu trauen: „Die Masse ist in ihren Auffassungen unstet und wetterwendisch, für ihre Fehlleistungen macht sie andere verantwortlich“, befand der Historiker Thukydides und schlug eine Regierungsform  die „dem Namen nach eine Demokratie, in Wirklichkeit die Herrschaft des Ersten Mannes“ ist. Der Philosoph Aristoteles plädierte dann für eine „Herrschaft der Angesehenen und Besitzenden“, denn in der Demokratie liege die Gefahr, „dass die Armen, weil sie Mehrheit bildeten, das Vermögen der Reichen unter sich aufteilen“. 
Als etwa 2000 Jahre später anno 1787  dann im exzeptionalistischen Königreich, den “Vereinigten Staaten von Amerika”,  die erste Demokratie der Neuzeit gegründet wird, formuliert einer der Väter der Verfassung, James Madison, ganz in diesem Sinne: „Die erste Verantwortung der Regierung ist es, die Minderheit der Reichen vor der Mehrheit zu schützen.“

Das ist den Regierungen des exzeptionalistischen Königreichs in den letzten zwei Jahrhunderten so gut gelungen, dass ihr Land zum reichsten und mächtigsten der Erde wurde und auch König Donald agiert ganz in diesem Geist der Verfassungsväter. Und völlig im Rahmen der sogenannten „repräsentativen Demokratie“, die im Sinne  von Thukydides und Aristoteles zwar dem Namen nach Demokratie ist, de facto aber eine Oligarchie, die Herrschaft von wenigen Reichen. Aber eben nicht von allen, denn auch wenn alle das Madison-Gesetz unterstützen, sind sich die Oligarchen untereinander keineswegs einig,  sondern bilden Bündnisse, Fraktionen und diskrete Bruderschaften um ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.

Als Donald die erste Wahl gewann war deshalb einigen Beobachtern sogleich der im Königreich bekannte “Yankee & Cowboy-War” zwischen den Räuberbaronen der Ostküste und denen des Südens in den Sinn gekommen. Und dass man zum Erkennen der Lage  wissen sollte, welche Geldgeber mit welchen Interessen und Ideologien hinter den jeweiligen Protagonisten stehen. Was den “Republikaner” Donald und seine Opponenten von den “Demokraten” in den Wahlkämpfen betrifft, standen  ideologisch Nationalismus und Protektionismus gegen Globalismus und offene Grenzen und außenpolitisch eine sich auf Hegemonie in der eigenen  Hemisphäre beschränkende “Donroe-Doktrin” gegen die von den sogenannten “Neocons” betriebenen Interventionen und Expansionen in aller Welt. Und damit auch gegen den von ihnen geplanten und begonnen Stellvertreterkrieg mit Russland in der Ukraine, den Donald in seiner ersten Amtszeit mit Raketen und Sanktionen aber brav weiter geführt hatte, weil man dem Außenseiter und “Anfänger” auf dem Thron entsprechende Berater und Minister beiordnen  und ihn mit einem Absetzungsverfahren unter Druck setzen konnte.  In seiner zweiten Amtszeit frei davon kann Donald jetzt seinen Zielen ungehindert nachgehen, exekutiert königliche Erlasse und Dekrete im Minutentakt und hat das unter “Sleepy Joe” fast eingeschlafene Weiße Haus zu einer geschäftigen Konzernzentrale gemacht.

Noch mehr Furore als DOGE, die von König Donald eingeführte und Chefberater Elon geleitete Kontrolle der Regierungsausgaben, die wie einst ihr Namensvetter in der Oligarchen-Republik Venedig die Ultrareichen unter Kontrolle halten soll, hat in den ersten 50 Tagen seiner Amtszeit nur sein Telefonat mit König Wladimir gemacht, und die daraufhin wieder aufgenommenen diplomatischen Beziehungen zwischen den Königreichen sowie erste Gesprächen über eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine.
Doch dass die beiden größten, mit Nuklear-Raketen ausgestatteten Mächte wieder mit einander reden und einen regionalen Konflikt beenden wollen, der zu einem zerstörerischen Weltkrieg eskalieren könnte, ist erstaunlicherweise nicht überall mit Erleichterung aufgenommen worden, sondern vor allem in Europa  mit Entsetzen.  “Frieden ist gefährlicher als Krieg” verkündete die Regentin Dänemarks und will jetzt dafür sorgen, dass der Krieg unbedingt weiter geht, zusammen mit der “Koalition der Willigen”, die in London zusammengetrommelt wird und für die sämtliche Herolde und Lautsprecher in der Europäischen Union  ins Horn blasen. Und Donald als “Verräter” der Ukraine, Europas,  der “Demokratie” und der “regelbasierten interationalen Ordnung” porträtieren, weil er ein Kriegsende verhandeln  will.  Die einst als “Friedensbündnis” gegründete “Europäische Union”, die den permanenten Kriegen unter den Königreichen ein Ende setzten wollte, mutierte gleichsam über Nacht zu einem Kriegsbündnis: wer weiter Nein zum Nuklearkrieg sagt, gilt jetzt als gefährlicher Russlandversteher, wer die orgiastische Verschuldung zur Aufrüstung beklagt als  verantwortungsloser Wehrkraftzersetzer, wer verhandeln will als autokratischer Feind der “liberalen Demokratie”.

Diese Bruchstelle zwischen vermeintlichen “Autokraten” (=böse) und vermeintlichen “Liberalen” (= gut) wird  in dem Theater über die Verhandlungen, das heißt dem Kampf über die Kontrolle der künftigen “Kolonie” Ukraine deutlich sichtbar: angeführt von den Briten (und ihrer nach wie vor mächtigen  “Corporation of London”, dem autonomen “Vatikan” der internationalen Finanzspekulation ) stehen die EU-Krieger (mit Kanada und Australien) auf dem geopolitischen Schachbrett gegen das exzeptionalistische Königreich, das Riesenreich der Russen und die globale Großwerkstatt China.
Die drei Riesen wollen das sinnlose Schlachten in der Ukraine beenden und “Klein-Britannien” hält mit den EU-Zwergen dagegen, Frankreichs “Micron” genannter Mini-Napoleon will sein Dutzend Atomraketen gegen das größte Nukleararsenal der Welt in Anschlag bringen, der kommende deutsche Kanzler und Schwarzfelsen-Bruder Friedrich hat schon gedroht, mit der Wunderwaffe Taurus auf Moskau zu feuern  und der deutsche Spionagechef will den Krieg mindestens  noch fünf Jahre hinziehen, “um Europa sicherer zu machen”.

Wäre das Ganze  ein Comic müsste er “Die spinnen, die Europäer!” heißen, aber es ist Realtragödie, in  der täglich Tausende sinnlos ihr Leben verlieren oder verwundet werden und den europäischen Herrschern fällt nichts anderes ein als den Wahnsinn immer weiter zu treiben. Und der Führerin des EU-Politbüros zu folgen, um mit gigantischen Kriegs-Krediten den ganzen Kontinent zu re-militarisieren um (in fünf Jahren?) richtig einsteigen zu können.

Sie sind wirklich irre geworden, die Eurokraten, gehirngewaschen von einer langen Linie der Russophobie haben sie für ihre desaströse Politik nur ein einziges “Argument”: “Die Russen kommen!”  – aber auf die Frage “Wieso, weshalb, warum?” keine einzige Antwort.  “Gekommen” – bis nach Paris, bis nach Berlin – sind die Russen in der langen Geschichte der Königreiche bekanntlich bisher zwei Mal, doch nicht weil sie irgendetwas holen oder rauben wollten oder auf attraktive Mademoiselles und Fräuleins scharf waren, sondern weil zuvor eine aufgerüstete europäische “Koalition der Willigen” Russland erobern wollte. Die Künste, Mühen und Opfer, sich solcher Rattenplagen zu entledigen und die Biester in ihre heimatlichen Löcher zurück zu jagen, sind tief in der historischen DNA des Landes verankert. Die realitätsblinden  und geschichtsdementen EU-Krieger arbeiten unterdessen – “Wer sich seiner Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.” – mit Aufrüstung und “Kriegswirtschaft” offensichtlich  an einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Diese verdammten Russen kommen nur, wenn man ihnen auf die Pelle rückt…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

20 Comments

  1. Aristoteles unterscheidet drei (gute) Regierungsformen mit drei jeweiligen Entartungsformen: Monarchie > Entartungsform Despotie
    Aristokratie (Herrschaft der Besten) > Oligarchie, Plutokratie
    (Herrschaft der Reichen)
    Timokratie (Beteiligung an den Staatsgeschäften analog zur
    Steuerleistung) > Demokratie = Ochlokratie (Herrschaft der
    amorphen Masse)

  2. Meine Güte, nicht gleich wieder durchdrehen. Lieber mal die Bong rausholen und durchatmen.

    Ich habe doch schon geschrieben, dass wir am Merz-Putin-Packt arbeiten, um den Lebensraum in Polen mit dem Iwan zu teilen. Wir haben versprochen, dass es einer Remigration geben wird und wir halten unsere Versprechen.

    Seien Sie also etwas geduldiger. Wir können nicht alles aufeinmal durchziehen.

    Heute spricht erstmal Trumputin mit sich selbst und dann zum Pöbel. Danach wird es weitergehen mit dem Merz-Putin-Packt.

    Also nicht immer diese pessimistisch Grundstimmung verbreiten. Es läuft alles super nach Plan. Dank unserer guten Vorbereitung zu Corona-Zeiten, als wir dem Pöbel die Chips gespritzt haben um sie alle zu lenken

  3. Mal wieder sehr geiler Text. Bin noch nicht ganz durch und schon kommen mir dazu einige Gedanken.

    Die Herrschaft der Wenigen, die Unterdrückung Anderer, die hierarchische Einordnung bzw Unterscheidung der Wertigkeit von Menschen ist klassisch rechte Ideologie. Bzgl “rechts links, die Unterscheidung gibt es nicht mehr bzw macht keinen Sinn mehr” kann man sagen, dass genau das zeigt, dass das nicht stimmt. Die Rechten aus dem einfachen Volk sind nur solange “links” angehaucht – ihre Abwertung Anderer, die sie noch unterhalb ihrer Hackordnung sehen, geben sie ja nicht auf, nie – solange sie in der Rangordnung auch nicht zu den Profiteuren des Systems gehören. Für deren Anführer gilt aber, dass sich gewöhnliche Rechte recht leicht ködern lassen: man präsentiere ihnen nur ihr passendes Feindbild – wozu auch Linke gehören, derzeit vor allem solche, die sich dafur ausgeben, es aber nicht sind (im Gegenteil) – schon sind sie “glücklich” (ok, das ist schwierig, wenn man immer jemanden braucht, den man für alles verantwortlich machen kann). Egal. Ich will gar nicht soweit ausholen…. Erstens ist die Unterscheidung nach wie vor angebracht, weil sich die Verhältnisse nicht geändert haben. Dass ein paar Rechte linke Themen aufgreifen, solange sie nicht an den Futtertrögen und den Hebeln der Unterdrückung Anderer sitzen, ändert ja nichts Grundsätzliches.
    Vor allem aber finde ich immer aufschlussreich, wie die Rechten immer gegen die Linken hetzen, oder solche, die sie dafür halten (Stichwort “links grün versifft”). Da gibt es die Unterscheidung also sehr wohl noch. Es soll sie aber auf einmal nicht mehr geben bitte, wenn so jemand wie ich die rechte Ideologie angreife und auseinander nehme. Ne dann sollen wir das mit der Unterscheidung doch bitte bleiben lassen..Das ist absurd und ein netter Plott, um die Linken komplett zu canceln und aus der Debatte ganz rauszuschmeißen. Nun…. Mir egal, was mir irgendwelche Rechten sagen. Ich lasse mich davon nicht abbringen, was nicht heißen soll, dass ich alles Rechte grundsätzlich verteufle, sondern mir immer auch individuell und sehr genau jeweiligen Inhalt anschaue.

    Zweitens:
    Ich hab das schon öfter mal gesagt. Die Franzosen hatten eine Revolution (des Volkes), die Deutschen den Faschismus (der Eliten). In dem einen Fall ging es darum, dass das Volk es satt hatte ein Niemand ohne jegliche Rechte zu sein, am Ende auch zu verhungern (“warum essen sie keinen Kuchen, wenn sie so einen Hunger haben”), spricb die ganze Verachtung und den Hass der Eliten auf das einfache Volk. Der Faschismus war das Gegenteil dessen. Er sollte genau das, die Selbstermächtigung des Volkes, verhindern. Und dazu wurde das Volk in einem großen Krieg und Judenverfolgung niedergeschlagen und ausgeschaltet, im Besonderen die revolutionären Kräfte im Land, die über Kommunismus, Marxismus, Sozialismus etc laut nachdachten. Kurz: der Krieg gegen einen angeblich äußeren Feind und auch gegen die Juden sollte vor allem auch ein Signal an die eigene Bevölkerung sein, vor allem die Aufmüpfigen unter ihnen, die man gleich mit ins KZ geworfen hat.

    Es ist praktisch schon ein perfekter Move dem Volk einzureden es würde bedroht, am Besten noch von einem äußeren Feind. So merkt es nicht, DASS es zur Schlachtbank gegührt wird und warum und weshalb….

    Da spielen auch noch andere Aspekte eine Rolle (zB auch, dass unsere Eliten psychisch kranke Sadisten, also Gewalttäter sind).

    Drittens:
    Die Justiz. Dass diese evtl versucht zu verhindern, dass ein “wilder Mob umsich greift”, ok…. wobei ich einwänden möchte… ist das nur eine Erzählung der Mächtigen, um eine Art Opfer-Täter-Umkehr zu betreiben bzw Ursache und Wirkung zu vertauschen? Ich weiß es nicht. Andere Baustelle. Was ich aber weiß und auch jeder sehen kann, das ist WAS die sog. “Justiz’ da deckt, wenn sie den Machtapparat beschützt: Völkermord und Genozid (ob in Gaza oder beim Verheizen der ukrainischen Bevölkerung durch einen Diktator). Und DAS geht GAR NICHT, unter keinen Umständen.

    Abschließend:
    Ich glaube das größte Problem der Mächtigen ist NUCHT die des Geldes und der Reichtümer. Das größte Problem für sie ist, dass sie eines Tages das Volk (und andere Völker) mal NICHT mehr unterdrücken könnten, dass das Volk selbstbestimmt leben (wollen) könnte.

    So muss man es auch verstehen, wenn sie erklären, dass sie (nicht wir!) “bedroht” seien. Die Russen hauen diesen kranken Typen die Hörner vom Stamm ähem….sie verlieren gerade ein Kolonialgebiet nach dem Anderen, ua in Afrika.

    Was das Thema Wohlstand und Reichtum angeht, denke ich immer, dass das kooperative Modell zielführender ist. Beispiel: wofür war die frz. Revolution ua gut? Richtig. Sie war quasi die ideologische Grundlage für die industrielle Revolution. Diese hat erst unglaubliche Reichtümer zutage gefördert, was vorher, wo es dem einfachen Volk praktisch verboten war sich weiter zu entwickeln als der jeweilige Feudalherr das erlaubt hat. Die großen Erfinder der industriellen Revolution waren alle keine Adeligen. Das ist natürlich eine vereinfachte Darstellung, weil das kapitalistische Modell gar nicht so weit weg ist von Feudalstrukturen. Aber zumindest etwas durchlässiger wurde das System.

    Egal…. Die Eliten und ihre bösen Absichten sind nicht alles….

    1. Nochwas zum Thema “links rechts”….. Jimmy Dore sagte jetzt “sie bekämpfen das, was sie selber sind”.

      Die Eliten wissen sehr genau, dass die Nazi-Ideologie sich schwer vermitteln lässt..In der Theorie lehnen die Menschen sie ab. In der Praxis…. schweigen wir von was Anderem.

      Also brauchen sie eine Erzählung, die es so aussehen lässt, als würden sie – die selber Nazis sind – Nazis bekämpfen. Das stimmt natürlich nicht. Es ist eine Lüge, wie alles an ihnen.

      Die Justiz verfolgt – wenn es um die große Politik geht – die Kritiker von Völkermord, Genozid, Nazi-Ideologie und schaut bei denen, die Völkermord, Genozid, Nazi-Ideologie etc ermöglichen, unterstützen, betreiben, weg oder spricht sie frei. Es ist also keine Justiz, eher Komplize.

      Deswegen war ihnen auch so wichtig, dass unbedingt unterm Teppich gehalten wird, was für Nazis sie in der Ukraine unterstützen.

      Nun. Was denke ich was zu tun ist? Man muss ihre Erzählung zerstören, ihnen das Zepter aus der Hand nehmen, dass ausgerechnet sie definieren was ein (verurteilenswerter) Nazi ist.

      Wer für Krieg ist, wer kaltblütig die Ukrainer im Schützengraben drauf gehen lässt oder wer unbedingt Russen töten will, der ist ein Nazi, nicht umgekehrt, diejenigen, die das kritisieren, den Krieg beenden wollen…

      Warum ist es so wichtig den Scheinwerfer auf ihr Nazihaftes Verhalten zu richten, das genau so zu verurteilen? Weil ihre Masche leider viel zu oft auf fruchtbaren Boden trifft.
      Ich kenne Leute, die glauben, wenn sie gegen die AfD wettern, seien sie links und gegen Nazis. Sie merken aber nicht, dass sie – in ihrem (eingelösten) Hass auf die Russen – selber Nazis sind. Es sind praktisch “ja aber”-Nazis, also Leute, die sagen “ich bin ja kein Nazi, aber bei den Russen hört der Spaß auf”.

      Natürlich ist unsere Russenhassende Regierung braun, auch Justiz bzw weite Teile des gesamten Staatsapparats (der VS sowieso) und auch die Medien.

      Da viele Menschen die Nazi-Ideologie – wie gesagt – (theoretisch) ablehnen, sollte eine entsprechende Zuschreibung dem braunen Mainstream ggü ebenso seine Wirkung entfalten, wie sich das die Elken zu Nutze machen (Sarah Wagenknecht war vll zu nett).

      Apropos NS-Ideologie in der Regierung….
      Die Regierung leistet auch regelmäßig Widerspruch, wenn Russland mal wieder eine Resolution bei der UNO einbringt, in der es darum geht den “Nazismus” zu verurteilen und zu bekämpfen.

  4. Die einst als “Friedensbündnis” gegründete “Europäische Union” …
    … erhielt 2012 den Friedensnobelpreis. Von den Norwegern, die klugerweise zwei Mal in Volksabstimmungen es ablehnten, dem Verein beizutreten.

    Diesen Humor hatten sie schon drei Jahre zuvor bewiesen, als sie dem leidenschaftlichen Drohnenmörder im Weißen Haus den Preis nach nicht mal einem Jahr Amtszeit hinterherwarfen und ihm damit den Rücken stärkten für die anstehenden Angriffskriege.

    Auch auf der Weltbühne verschafft sich die Modellregion Europa neue Geltung mit einer Humor-Offensive:
    Russland-Vernichterin Annalenchen soll der UNO den “Speck der Hoffnung” (bacon of hope) bringen. Jens Berger findet: Es sollte außer Frage stehen, dass es im höchsten nationalen Interesse ist, Lenchen zur UNO wegzuloben.

    Als Präsidentin der UN-Generalversammlung muss sie laut Stellenbeschreibung zwei Dinge können – Reden halten und Delegierte unterschiedlichster weltanschaulicher Couleur durch diplomatisches Können vertreten. Wer könnte das besser als sie?
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=130381

    1. Der dem Endsieg (oder war es der Abgrund?) entgegen kämpfende elitäre Westen verdeutlicht uns immer mehr: Die Monty-Python-Truppe machte gar keine Satire.
      Es war die reinste Prophetie. Die Apokalypse nach Johannes, ähm nach John Cleese.

      Was die metaphorischen Sketch-Briten im 2. Weltkrieg schafften – nämlich die Krauts erlegen durch den tödlichsten Witz aller Zeiten – das nehmen Anal.ena und Fotzenfritz nun auf der realen Weltbühne in Angriff:
      https://www.youtube.com/watch?v=2PYqSjg1Wmg

      Aber Vorsicht, einer der nur 10 YouTube-Kommentatoren warnt:
      “So wenige Kommentare bedeutet : DER WITZ WIRKT”
      (…vermutlich auch bei ihm).

      Die Sketch-Tommys hatten den Witz unter größten Sicherheitsvorkehrungen an einem eigenen, ziemlich dumm aussehenden Soldaten ausprobiert – und er wirkte. Das könnte das Erfolgsgeheimnis des letzten der 10 YT-Kommentatoren erklären, der nur ganz knapp fragte:
      “Habt ihr den Witz verstanden?”

      Oder ist dieser “er” vielleicht eine “sie”? Steckt hinter dem Nickname “parvus princeps” (kleiner Prinz) etwa eine kleine feministische Prinzessin – so wie sie Jens Berger in seinem NDS-Artikel per KI-Montage abbildet?

      Bergers Prinzessin könnte durchaus Deutschlands geschickt getarnte Antwort auf die KI-Invasion aus USA und China sein. (Mit freundlicher Unterstützung der Justiz, lieber Richard, denn “dümmste Außenministerin der Welt” darf man sie laut Gerichts-Attest ja nicht nennen, so wenig wie man ihren Kollegen und Involvenz-Experten Robert als “Schwachkopf” bezeichnen darf.)

      1. Als was sollen wir eigentlich die vom Recht entfernte “Justiz” bezeichnen? Außer Komplize und Pseudojustiz ist mir noch kein Einfall gekommen.

  5. Nach 6 Wochen Krieg hätte es den (Istanbul-)Frieden geben können, wenn der Westen – am sichtbarsten in Gestalt des Briten-Premiers Boris Johnson – nicht Anfang April 2022 in Kiew angeflogen gekommen wäre und interveniert hätte.
    Diesen Teil seines Wirkens gesteht Johnson noch nicht ein – dagegen spricht er schon seit einiger Zeit offen über den “Stellvertreterkrieg”, den die westlichen Narrativ-Wärter immer noch (aber im Gegensatz zum neuen POTUS?) hartnäckig leugnen,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=125663

    Boris Johnson gibt nun zu, …

    a) dass US-finanzierte ukrainische Nationalisten / Faschisten (sowie von westlichen Regierungen finanzierte NGOs) Selenski die Umsetzung des (Minsk-)Friedensabkommens im Jahr 2019 nicht erlaubt haben – eine bellizistische Minderheit im Land also. Diese stieß ihre (Todes-)Drohungen gegen Selenski ganz offen – und letztendlich erfolgreich – aus, aber unsere Medien berichteten nicht darüber.

    Obwohl Selenski mit dem Wahlversprechen, “Minsk” umzusetzen, wenige Tage / Stunden zuvor 73 Prozent der Stimmen und den Präsidenten-Stuhl erlangt hatte.
    Und obwohl es 2022 nicht zu Russlands Invasion gekommen wäre, hätte Selenski den Friedenswunsch von drei Vierteln der Wähler auftragsgemäß umsetzen können / dürfen,

    b) dass die Behauptung unserer Regierungen und Medien, Russland würde keinen Kompromiss akzeptieren und sei für das Scheitern der Diplomatie verantwortlich, eine Lüge war, um einen langen Krieg zu rechtfertigen.
    Narrativ-Motto: Wenn der Gegner keinen Frieden will, ist Krieg die einzige Lösung, und wir müssen Russland bis zum letzten Ukrainer bekämpfen. Die extremen Nationalisten (sprich: die Minderheit) wurden wie eine Vetomacht der NATO gegen jedes Friedensabkommen behandelt, da unsere Regierungen argumentieren konnten, die Ukraine entscheide selber über den Verhandlungszeitpunkt.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=130377#h03
    https://x.com/Glenn_Diesen/status/1901870229170364592

    Der kriegsbesoffene Pistolius will nichts von der Wende wissen, die bei den Angelsachsen Richtung Wahrheit führt:
    Das Trump-Putin-Telefonat sei eine unbedeutende “Nullnummer”.

    Die gegenseitigen Angriffe auf Energieanlagen für 30 Tage auszusetzen, bedeute eigentlich gar nichts, weil die Energieinfrastruktur in der Ukraine ohnehin am besten geschützt sei.

    Es gebe offensichtlich kein Bestreben von Russlands Seite, diesen Krieg wirklich zu beenden, pflichtet ihm die TV-Majorin namens Claudia bei.
    Dass Westeuropa und der Clown in Kiew mit dem ausgeträumten (aber nicht aufgegebenen) Fantasien vom eigenen Sieg-Frieden spiegelbildlich eine solche anprangerungswürdig-kompromisslose (und kompromiss-unfähige) Position einnehmen, scheint ihnen nicht aufzufallen. Was sie selber unter einem “wirklichen” Frieden verstehen, können oder wollen sie uns jedenfalls nicht sagen.

    Sonst könnte ihre eisern und stur angestrebte Langfrist-Giga-Gaga-Aufrüstung buchstäblich als die bellizistische Sucht nach Kriegstüchtigkeit dastehen, die den Krieg wirklich (führen) will, statt seinen Ausbruch zu verhindern.
    Kein Wort dazu, dass westliche Sicherheit vor Putin die eine Seite der Medaille ist, die untrennbar mit der anderen Seite zusammenhängt: Sicherheit Russlands vor Pistolius, Flintenuschi, Hofreiter, Major, Merz …
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/pistorius-waffenruhe-ukraine-krieg-sondervermoegen-100.html

  6. Martin Sonneborn zum aktuellen Kriegsgeheul der „Coalition of the Killing”:
    https://tkp.at/2025/03/20/sonneborn-zur-coalition-of-the-killing/

    Ihr Fett ab kriegen hauptsächlich
    – die dänische Ministerpräsidentin Mettwurst Frederiksen, der Frieden gefährlicher erscheint als der Krieg;
    – Flintenuschi, die u.a. schon mit den verschleierten Geschenken an Pfizer die EU eigenhändig ruiniert hat und sie jetzt noch tiefer ins Schuldenloch bugsieren will;
    – der angeblich gewiefte Bankier Macron, der nach seiner Wahl die Grande Nation so stark verschuldet hat wie kein Präsident jemals zuvor;
    – die wie Emanuel Macron offenbar von imperialem Phantomschmerz befallene Kriegsarschgeige Keir Starmer.

    Macron sammelt bereits milde Gaben ein (so wie demnächst wohl der Schwarzfels-Friedrich?) – Beispiele, was er in einer einzigen Woche einführte:
    – eine Steuer auf gebrauchte Bücher,
    – eine Steuer auf Gartenhäuschen und Verandas,
    – eine Steuer für jeden Arzttermin (5 Euro), eine Steuer auf das persönliche Weiterbildungskonto (compte CPF) und:
    – eine Steuer auf Baguette-Tüten.

    Bei letzterem sollte Napoleon-Imitator Macrönchen vorsichtig sein:
    Die FAZ erinnerte schon bei der letzten Finanzkrise daran, dass jene Tüten das Heiligtum der Franzosen enthalten, für das sie ohne lange zu überlegen schon mal eine Revolution lostreten, so wie 1789 mit dem berühmten Begleit-Song:
    “Allons enfants de la baguette”,
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/das-heiligtum-der-franzosen-der-preis-des-baguettes-1462518.html

  7. Deutschland investiert in die Aufrüstung. Hunderte Milliarden werden in die Bundeswehr fließen. Man will bis 2029 kriegstüchtig sein.

    Carlo Masala (unterstützt von seinem Sekundanten, Generalinspekteur Breuer) erklärt auf dem regelmäßigen Bellizisten-Treff bei Maischberger, warum das alternativlos ist, obwohl die EU doch so friedliebend ist,
    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/aussenpolitik/id_100643784/masala-bei-maischberger-russland-bereitet-sich-auf-grossen-krieg-vor-.html

    Uns laufe die Zeit davon, denn der ultraböse Putin sei nämlich bis dahin seinerseits kriegstüchtig. Und wenn der Mann kann, dann will er auch (das wissen wir seit Napoleon und Hitler, die mit ihren alternativlosen Präventivkriegen uns aufopferungsvoll vorm bekanntlich gefährlichen russischen Bären retten wollten).
    “Russland bereitet sich auf einen großen Krieg vor”, so der Professor – und zwingt uns daher, selbiges zu tun.

    Allerdings will er nicht, dass wir (wie bei Corona) verstärkt Klopapier kaufen, während bei den anderen die Zahl der Schusswaffen steigt (wie bei Corona in den USA).
    Es spiele nämlich Wladimir Putin in die Hände, wenn Europa jetzt in Panik gerate.
    (Und gegen ihre Nachwuchssorgen kann die Bundeswehr nichts weniger brauchen als Panik. Wir brauchen Kanonenfutter mit Kampfgeist, nicht mit Knie-Schlottern!)

    Auch das ZDF hat erkannt: Personallücken gefährden Kriegstüchtigkeit.
    Auf die Idee, dass eigentlich die Kriegstüchtigkeit uns alle gefährdet, kommt man hier nicht, meint ein NDS-Leser – ein Wehrkraftzersetzer aus Bellizisten-Sicht?

    Dass Trump nicht bis 2029 auf die Annektierung Grönlands warten, sondern diese Beute am besten schon morgen einsacken will, hat allerdings auch Masala erkannt.
    Ob die Aufrüstung sich daher auch gegen die USA richtet?

    Nein, natürlich nicht. Trumps “offenkundiges Interesse” an Grönland sei zwar “ein herber Schlag für die europäischen Nato-Partner der USA” – aber den Partnerstatus der USA stellt er nicht in Frage. Schläge gegen die Partnerin (sprich: innerfamiliäre Gewalt) sind ja schließlich nichts Außergewöhnliches (schon gar nicht ein Kriegsgrund) und vielleicht um genau dies zu unterstreichen, hat Maischberger Caroline Darian, Tochter von Gisèle Pelicot, als einsame Exotin in die Runde der Bellizisten eingeladen?

    Die Verlässlichkeit der USA (in Gestalt der aktuellen Regierung) bezweifelt Masala dagegen schon. Der Ball wird weitergereicht an den “Jung & Naiv”-Moderator Tilo Jung, der seinem Attribut “Naiv” alle Ehre macht, indem er den Sachverhalt auch für unpolitische Hausfrauen erläutert:

    “Wenn Trump und Putin miteinander über die Zukunft der Ukraine verhandelten, sei das ein Aufeinandertreffen zweier Faschisten und Imperialisten, die sich das Territorium aufteilten – nicht anders, als es die Albrecht Brüder damals getan hätten, als sie für Deutschland eine Aldi-Nord-Zone und eine Aldi-Süd-Zone festlegten.”

    Der Podcaster verteidigte seine Einstufung von US-Präsident Trump und dessen Vize J. D. Vance als Faschisten. Entscheidende Merkmale seien der antidemokratische Geist und der Wille, die Macht zu ergreifen, um sie nie wieder abzugeben.

    Die Nachricht, dass US-Behörden im rumänischen Staatsstreich ermitteln (u.a. gegen Blinken), hält Jung bestimmt für den Ausfluss dieses antidemokratischen Geistes:
    https://tkp.at/2025/03/19/us-behoerden-ermitteln-im-rumaenischen-staatsstreich/

    Unbestreitbar hat Vizepräsident Vance eine Rechnung offen mit Ex-Außenminister Blinken von Sleepy Joes “demokratischer” Vorgängerregierung; Thomas Röper verrät uns welche.
    Gegen die ach so edle “Entwicklungshilfe”-Organisation USAID geht die Trump-Regierung nämlich nicht nur aus Geiz ganz entschieden vor:

    USAID hat illegal Organisationen finanziert, die politische Gegner der US-Demokraten diskreditierten, um die US-Demokraten zu unterstützen.
    Die ukrainische Organisation “Molfar” führt schwarze Listen mit den Namen von „ausländischen Propagandisten“ und „Feinden der Ukraine“. Nicht selten werden diese Angaben von Molfar von westlichen Medien aufgenommen, um politische Gegner zu diffamieren. Das hatte auch in den USA Methode und Molfar hat viele prominente Amerikaner auf der Liste gehabt – darunter auch den heutigen US-Vizepräsidenten Vance.
    https://anti-spiegel.ru/2025/warum-die-trump-regierung-so-entschieden-gegen-usaid-vorgeht/

    Nichts ist einfacher, als das Trump-Team für die Abwendung von Ukraine und Nato zu tadeln. Unausgesprochen wünschen sich Bellizisten wie Masala und Breuer die guten alten Zeiten von Sleepy Joe zurück.

    Dass aber schon damals (Anfang 2023) die RAND Corp. in einem Papierchen die Ukraine-Operation als aus US-Sicht erfolgreich und abschlusswürdig einstufte und den Stab (sowie die alleinige Kostenträgerschaft!) den Europäern überlassen wollte, scheint ihnen irgendwie entgangen zu sein.

    Obwohl die RAND Corp. quasi die Stimme von Pentagon, MIK und damit des tiefen Staates ist, deren publizierte Meinungen meist die langfristige US-Geopolitik widerspiegelt, die bisher so gut wie jeden Wechsel im Weißen Haus überlebt hat.

    Den knallharten Geschäftssinn, den die US-Puppenspieler im RAND-Papierchen zeigen, wollen jetzt auch Europäer pflegen.
    Beim edlen Kampf um hehre Werte wie Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat sollte man nämlich die finanziellen Werte nicht vergessen. Nein, hier sind mal nicht die Zeitenwende-Sondervermögen der Pleite-Europäer gemeint:
    “CDU-Politiker werben für russische Gasimporte”
    Nord Stream ist tot, es lebe Nord Stream!
    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/aussenpolitik/id_100644878/gas-aus-russland-cdu-politiker-ziehen-lieferungen-wieder-in-erwaegung.html

    Neben all den Sondervermögen darf man allerdings eine soziale Gruppe nicht vergessen: Die hart erarbeiteten Traditionsvermögen der fleißigen Cum-Ex- und Cum-Cum-Branche. Schützenswerte deutsche Wertarbeit sozusagen.

    “Die Cum-Cum-Geschäfte haben den Staat Milliarden gekostet. Nordrhein-Westfalen verschärft bei der Aufarbeitung den Kurs, anderswo hakt es noch. Experten machen nun Druck. (…)
    Nach Urteilen des Bundesfinanzhofs und von Finanzgerichten zu Cum-Cum-Gestaltungen wäre es längst möglich, dass sich der Fiskus dieses Geld zurückholt. Bis heute hat er das allerdings nur sehr zurückhaltend getan.”
    https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/cum-cum-aufarbeitung-100.html

  8. 2003 und 2004 versuchten die USA mit Hilfe von Organisationen wie USAID, NED oder NGOs sowie die von Soros die Regierung in Kiew durch einen Putsch zu stürzen. Das gelang bekanntlich 2014.

    Selbst für Mainstram Medien wie den britischen The Guardian war es 2014 noch klar, wer wen in den Krieg zieht. Der entsprechende Artikel von John Pilger steht noch heute auf der Guardian-Webseite (allerdings mit dem Warnhinweis:
    “Dieser Artikel ist mehr als 10 Jahre alt.”)

    Die USA haben die Authentizität des damals durchgesickerten Nuland-Gesprächs nie bestritten und sich sogar bei der Europäischen Union für Nulands Bemerkung „Fuck the EU“ entschuldigt. Die veröffentlichte BBC das durchgesickerte Gespräch nur wenige Wochen vor dem Staatsstreich.

    2025 sind die Verhältnisse umgekehrt:
    Es sind diesmal die Briten selbst, die an einer „Koalition der Willigen“ arbeiten.
    Angebliche Experten behaupten jetzt, Russland bereite einen großen Kireg vor und nennen schon mal das Datum, damit wir uns schön gruseln können und die Giga-Gaga-Aufrüstung als so notwendig akzeptieren wie den sich anschließenden (geplanten) Krieg.

    https://tkp.at/2025/03/23/medien-2014-us-ziehen-uns-hinein-in-einen-krieg-mit-russland/

    Zum unprovozierten Angriffskrieg ab 24.02.2022 konnte man am 24.03. 2021 (also 11 Monate vorab) die Vorgeschichte lesen:

    “Seit Mitte Februar [2021] gibt es wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Einheiten und der Regierungsarmee in der Ostukraine. Für besondere Aufmerksamkeit sorgt das Dekret Nr. 117 vom 24. März 2021, mit dem Selenskyj die Entscheidung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine vom 11. März 2021 („Zur Strategie der Entbesetzung und Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Gebiets der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol“) umsetzen will. In dem Dekret wird die Vorbereitung von Maßnahmen angekündigt, um „die vorübergehende Besetzung“ der Krim und des Donbass zu beenden. Laut der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform erhielt die Regierung den Auftrag, einen entsprechenden „Aktionsplan“ zu entwickeln.”
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ukraine-li.150872

    24.03.2021 – das waren nicht nur 11 Monate vor Putins „unprovozierter“ Invasion, sondern knappe zwei Monate nach dem Machtwechsel im Weißen Haus. Auch letzteres dürfte kein Zufall sein:
    Biden und sein Team wollten endlich den Ukraine-Krieg, den Vorgänger Trump nicht wollte.
    Selenski konnte ihn nur wollen, wenn er das Weiße Haus hinter sich hatte.
    Vermutlich hat das Biden-Team bei der Inauguration am 20.01.2021 – und damit vor Selenski – schon „gewusst“, was jener zwei Monate später wollen (und dekretieren) wird …

  9. Bereits elf Monate alt war Selenskis Donbas-Rückeroberungs-Dekret 117 vom 24.03.2021, als Putin einmarschieren ließ. In dieser Zeit hatte das Papier aber keinen Staub angesammelt:

    „Im ukrainischen Fernsehen wurde Anfang Februar [2022] die militärische Einnahme der Volksrepubliken angekündigt. Die Armee und ihre Militärtechnik wurden bereits an die Grenze zu den Volksrepubliken verlegt und es wurde gesagt: Unsere Armee hat 130.000 Soldaten, mit denen werden wir die 30.000 Mann der Volksmilizen im Donbass besiegen. Das ging in der Ukraine Anfang Februar ganz offen über den Sender! Im deutschen Fernsehen hört man davon nichts.“

    https://www.manova.news/artikel/spenden-ist-nicht-so-einfach

    Eine rein defensive Verteidigung des Status Quo sähe etwas anders aus …

    „Warum die USA mehr Interesse an einer russischen Ukraine-Invasion haben als Putin“
    …betitelte der STERN sechs Tage vor Putins Einmarsch ein Interview mit Nina Chruschtschowa, Professorin für Internationale Politik an der New School in New York und Urenkelin des sowjetischen Politikers Nikita Chruschtschow,
    https://www.stern.de/politik/ausland/russland-expertin—die-usa-haben-groesseres-interesse-an-einer-russischen-invasion-als-putin–31632222.html

    „Ich kann mich wahnsinnig täuschen. Aber wie ich Russland kenne, gibt es für Moskau keinen Grund, einen Krieg zu wollen. Für mich sieht es nach einer gezielten US-amerikanischen Kampagne aus. Die Entwicklungen der letzten Wochen erinnern in erschreckender Weise an das Vorspiel des Irak-Krieges.“

    Sechs Tage später war klar: Mit ihrer Prognose zu Putins Passivität lag sie falsch. Aber die Überlegungen zur Motivation der US-Politiker, Putin in die Ecke und damit zum Angriff treiben zu wollen, waren dennoch richtig.

    Den STERN-Artikel gibt es noch – er trägt jetzt aber die unverfänglichere Überschrift:
    „An der Grenze stehen erboste Generäle. Da braucht nur einer die Nerven zu verlieren“
    … und hat eine angepasste URL bekommen, zu der automatisch weitergeleitet wird:
    https://www.stern.de/politik/ausland/urenkelin-des-sowjetischen-fuehrers-nikita-chruschtschow-glaubt—washington-will-putin-zu-einem-fehler-verleiten—31632222.html

    Die nicht unbedingt Putin-freundliche Professorin
    („Ursprünglich war es Putin, der mit der Annektierung der Krim, den Konflikt ausgelöst hat. In der aktuellen Zuspitzung der Krise haben jedoch die USA den Tanz eröffnet.“)

    … vertrat zur noch wenige Tage bevorstehenden Invasion eine zentrale Position, die immer noch im STERN-Artikel steht:

    „Die USA lieben es, für Machtwechsel zu sorgen. Putin kann dieses Vorhaben naturgemäß nicht gefallen. Er will nicht ausgewechselt werden. Deswegen versucht er mit allen Mitteln, die USA von sich fernzuhalten.
    Und die Amerikaner versuchen ihrerseits alles, um ihn zu einem Fehler zu verleiten. Sodass er tatsächlich in die Ukraine einmarschiert. Washington spekuliert darauf, dass in diesem Fall Putin sich so sehr im eigenen Land unbeliebt macht, dass die Russen ihn stürzen. Dieser Tango wird von Washington und Moskau im Duo getanzt. Die Leidtragende ist die Ukraine.“

  10. Prof. Chruschtschowas Sicht auf den Februar 2022 kann man scharfsinnig finden, ihre Gesamt-Sicht auf den Ukraine-Konflikt muss man dagegen in einigen Punkten kritisieren:
    Zum einen ignoriert sie den vorangegangenen Maidan-Putsch und sieht erst in der darauf folgenden Krim-Besetzung die alles weitere auslösende Ur-Sünde Putins am Frieden – und unterschlägt dabei die Sünde ihres Uropas, der nicht nur Sowjet-Boss war, sondern diese Funktion in den 1950er Jahren dazu missbraucht hatte, die russische Krim gegen deren Willen der Ukraine zuzuschlagen – selber war er nämlich gebürtiger Ukrainer!
    Hinter Unwissenheit kann gerade sie sich nicht verstecken; es geht um ihre eigene Familiengeschichte.

    Zum anderen teilt sie den US-Sprech, feindliches Ausland auf den dortigen „Machthaber“ zu reduzieren:
    Die USA lieben es „Machthaber“ auszutauschen – und jene kämpfen dann um ihren Machterhalt gegen die „Freiheit à la americaine“ (und, unausgesprochen, oftmals gegen die Interessen ihres eigenen Volkes)?

    In Wirklichkeit wollen die USA nicht nur (und angeblich demokratisch motiviert?) Länder-Chefs schwächen (an denen es ja immer was Kritikwürdiges geben kann – was souveräne Länder aber intern regeln können und wollen) – es geht den USA vorrangig um die Schwächung oder Zerstörung des gesamten fremden Landes, das als Konkurrent für die US-Vormachtstellung betrachtet wird oder (bei kleineren Ländern) einfach zum jederzeit fügsam-pflegeleichten Vasallen-Staat umgebaut werden soll.

    Erfolgreich angestoßener Stellvertreterkrieg: „Bis zum letzten Ukrainer“

    Der langjährige US-Diplomat und ehemalige stellvertretende Verteidigungsminister für internationale Sicherheitsfragen, Chas Freeman, äußerte sich am 22.03.2022 (also noch vor der Torpedierung des Istanbul-Friedensprozesses durch Boris Johnson) in einem Interview zur Kriegsstrategie des Westens.

    Diese ziele offenbar darauf ab, „die Kämpfe zu verlängern, anstatt ihr Ende und einen Kompromiss zu beschleunigen“. Zwar werde dieses Vorgehen zu einer großen Zahl an Todesopfern führen; dennoch fragten sich einige im Westen offenbar insgeheim: „Was ist so schrecklich an einem langen Krieg?“ Schließlich sei das Ganze – de facto ein Stellvertreterkrieg gegen Russland – für den Westen „im Wesentlichen kostenfrei“. Man könne die Strategie der US-Regierung im Ukraine-Krieg auf den Punkt bringen, „bis zum letzten Ukrainer“ zu kämpfen.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=83910

    Ob diejenigen Ukrainer, die eine fanatische West- bzw. US-Orientierung pflegen, sich bewusst sind, dass ihr größter, wichtigster und liebster Verbündeter sie (jedenfalls bis Bidens Abtritt) nur betrachtete als preisgünstig verfügbare Schachfiguren, deren Aufopferung nicht verhindert, sondern nur zeitlich gestreckt werden soll?
    Vermutlich sind sie sich dessen nicht bewusst – dichte Wolken an anti-russischer Hass-Propaganda (jahrelang geschürt auch durch Gelder von westlichen „NGOs“) vernebeln ihre Hirne.

    Putin bzw. die Russen generell betrachten dagegen die Ukrainer immer noch als Brudervolk – nicht dieses wollen sie bekämpfen, sondern die für Russland bedrohliche Nato-Herrschaft über das Brudervolk.

    Chruschtschowas Sicht, gleichermaßen kritikwürdige Machtinteressen (von Moskau wie Washington) würden sich auf dem Rücken von Kiew austoben, ist nicht ausgewogen, sondern sehr pro-amerikanisch, weil es die langfristig-planmäßigen (s. Herzland-Theorie) und übergriffigen US-Machenschaften ausblendet – siehe Pressekonferenz 2015 von STRATFOR / George Friedman,
    https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc

    sowie (07.10.2022):
    https://www.telepolis.de/features/Die-Aufrechterhaltung-eines-starken-Keils-zwischen-Deutschland-und-Russland-7286781.html?seite=all

    Dabei hat gerade ihr Uropa in der Kuba-Krise 1962 die Amis und ihre roten Linien vorgeführt – von wegen Kiews Machthaber bräuchten auf russische Sicherheitsinteressen keinerlei Rücksicht nehmen:
    Kennedy wollte umgekehrt keine russischen Raketen auf Kuba dulden und verlangte deren Abzug ohne Wenn und Aber.
    Im Namen der US-Sicherheit unter Androhung eines atomaren Weltkrieges.

    Souveränität und Unabhängigkeit Kubas von den USA spielten hierbei nicht im geringsten eine Rolle und wurden nicht mal beiläufig erwähnt …

    Nikita Chruschtschows Rolle in der Kuba-Krise war übrigens nicht so boshaft-aggressiv wie sie im westlichen Mainstream lange verkauft wurde und harmloser als die Rolle von Obama-Biden in der Ukraine:
    Seine Raketenpläne für Kuba waren nämlich keine spontane, unprovozierte Idee (Ähnlichkeiten mit der Putin-Dämonisierung sind nicht zufällig!).
    Sondern eine Reaktion auf eine US-Provokation:
    Aufstellung von nuklearen Mittelstreckenraketen in der Türkei

    Selbst die Wikipedia schildert heutzutage:
    “Dabei wurde selbst ein nuklearer Erstschlag nicht ausgeschlossen, der den Gegner durch massiven Einsatz von Kernwaffen vernichten und jede Vergeltung unmöglich machen sollte.”

    Folglich endete die Kuba-Krise nicht auch nicht mit dem schmählichen Rückzug eines zu forsch gewesenen Sowjet-Herrschers (in die Schranken gewiesen von einem heldenhaften Kennedy), sondern man einigte sich hinter den Kulissen auf einen beiderseitigen Abbau der für den Gegner nicht hinnehmbaren Bedrohungen.

  11. Nach Ex-Senator Richard Black (Sommer 2022) liegt die Entscheidung über den Kriegsverlauf – und auch über das mögliche Ende – alleine in den Händen Washingtons. „Es ist ein großes Footballspiel. Und wir wollen gewinnen“, so Black im Sommer 2022.

    Die Schuld am Beginn des Krieges liegt laut Black (einem ehemaligen US-Marine, in Vietnam an 270 Missionen teilnahm) auch nicht bei Moskau.
    Die militärisch-taktische Wissenschaft geht von einem Verhältnis von 3:1 zwischen den angreifenden Truppen und den Verteidigern aus – nur in diesem Fall hat der Angreifer eine Chance, auf dem Schlachtfeld zu gewinnen, erklärt der Republikaner.

    Zu Beginn des Krieges verfügten Putins Streitkräfte jedoch nur über 160.000 Mann in diesem Gebiet, während die Ukraine 250.000 Mann für den ihrerseits klar angekündigten Angriff auf den Donbass konzentriert hatte. Wenn Putin seine Truppen nicht irgendwann auf 3 x 250.000 = 750.000 Mann aufstocken wollte, war er also gezwungen, den Donbass zu besetzen, bevor die Ukraine dies tut.
    (Dann wechselt nämlich die Angreifer-Rollle zu den Ukrainern, die somit von 250.000 aufstocken müssten auf 3 x 160.000 = 480.000 Mann).

    Blacks Conclusio:
    Putin war zum Angriff gezwungen, um die Ukraine daran zu hindern, den Donbass anzugreifen und ihm als “Zweitangreifer” große Anstrengungen und Opfer aufzuhalsen,
    https://exxpress.at/politik/us-politiker-es-ist-uns-egal-wie-viele-ukrainer-sterben-wir-wollen-gewinnen/

    Selenskis Dekret Nr. 117, in den folgenden 11 Monaten garniert durch Nadelstiche der verhandlungsunwilligen Biden-Regierung und europäischer Politiker, machten den Russen klar, dass man ihnen den (diplomatisch-propaganstisch) vergifteten “Vortritt” in Sachen Donbas-Einmarsch lassen wollte.

    Russland zu einer Reaktion zu zwingen, um es dann als Aggressor anprangern zu können, ist eine US-Strategie, die auch US-Professor Michael Hudson ausführlich beschrieb (und seinerseits anprangerte):

    “Der einzige Weg, der US-Diplomaten übrig bleibt, um europäische [Gas-]Käufe zu blockieren, besteht darin, Russland zu einer militärischen Reaktion zu reizen und dann zu behaupten, dass diese Reaktion zu bestrafen Vorrang haben muss vor allen rein nationalen ökonomischen Interessen. Wie Victoria Nuland in einem Presse-Briefing des [amerikanischen] Außenministeriums erklärte: ‘Wenn Russland die Ukraine auf die eine oder andere Weise angreift, wird Nord Stream 2 nicht vorangehen.’ Das Problem ist es, einen passend offensiven Zwischenfall zu schaffen und dann Russland als Aggressor darzustellen.”

    Vize-Außenministerin Victoria Nuland plauderte damals nicht zum ersten Mal aus dem Nähkästchen:
    Sie hatte schon im Dezember 2013 (einige Monate VOR dem Maidan-Putsch) damit geprahlt, dass die USA 5 Milliarden Dollar ausgegeben hatten, um die Ukraine für EU und NATO fit zu machen.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=84394

    Und 2024 hat sie im Interview freiwillig verdeutlicht, dass die Sabotage des zwischen Russen und Ukrainern quasi unterschriftsreif ausgehandelten Istanbul-Friedens durch den (bald danach zurückgetretenen) Briten-Premier Boris Johnson im April 2022 keineswegs dessen einsamer Alleingang war, sondern ganz auf der Linie des US-Interesses lag,
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/victoria-nuland-darum-liessen-die-usa-die-istanbul-verhandlungen-platzen-li.2252356

    Das Plaudertäschchen war in einer weiteren Sache undicht; kurz nach dem Einmarsch ließen die USA noch dementieren:
    “Es gibt keine Bio-Waffen-Labore in der Ukraine” – es habe nur “unpräzise Äußerungen” aus dem Außenministerium gegeben, “die für viel diplomatischen Wirbel sorgten”,
    https://kurier.at/politik/ausland/usa-es-gibt-keine-bio-waffen-labore-in-der-ukraine/401933401

    Die russische Sichtweise war eine andere; Nuland hatte zu diesem Zeitpunkt nämlich schon Rede und Anwort stehen müssen in einer Kongress-Anhörung, wo sich selbst Regierungsmitglieder noch scheuen müssen, so hemmungslos zu lügen wie sonst vor der Weltöffentlichkeit,
    https://anti-spiegel.com/2022/und-wieder-keine-russische-propaganda-us-regierung-bestaetigt-biowaffenforschung-in-der-ukraine/
    https://anti-spiegel.ru/2022/victoria-nuland-beaufsichtigte-seit-2013-die-us-biowaffenprogramme-in-der-ukraine/

    Ein Vierteljahr später hatten deutsche Faktenchecker die lästige Diskrepanz der Darstellungen in bekannter Manier (mit dem Weichzeichner statt analytisch) aufgelöst:
    “Keine Enthüllung: Existenz der Labore in der Ukraine seit langem bekannt”,
    https://dpa-factchecking.com/germany/220615-99-678452/

    Motto: Im bzw. über den guten Wertewesten gibt es nie “schlimme Neuigkeiten”.
    Entweder es gibt sie gar nicht – oder die Neuigkeiten sind nicht schlimm – oder das Schlimme ist nicht neu. Alles in Ordnung, hier gibt es nichts zu sehen, bitte weitergehen!

  12. Prof. Chruschtschowa hatte Putins Zögern bzw. Passivität nicht grundlos als große Barriere betrachtet – sogar noch wenige Tage vor dem Einmarsch.
    Der Kokskönig in Kiew und sein Mentor Sleepy Joe hatten nämlich bis zuletzt alles daran gesetzt (setzen müssen?), Putin zur Aktivität (d.h. in die Rolle des Angreifers) zu treiben:

    „Am Sonntag, 13. Februar 2022, nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden, gab der ukrainische Präsident Selenski den schlussendlichen Befehl zur geplanten ukrainischen Attacke“, meldete zum einjährigen Jubiläum nicht der deutsche Mainstream, dafür aber der auf diesem Blog oft zitierte “Moon of Alabama”,
    https://www.moonofalabama.org/2023/02/the-buildup-to-war-in-ukraine-february-13-2022.html

    Der Selenski-Befehl blieb kein bloßes Theater-Bellen:
    Die Anzahl der von der OSZE registrierten Explosionen im Donbas-Gebiet ging steil nach oben, von weniger als 100 auf
    300 am 16. Februar,
    650 am 17. Februar,
    1.400 am 18. Februar.
    https://www.broeckers.com/2023/02/18/notizen-vom-ende-der-unipolaren-welt-70/

    Und Selenskis vorlauter Kettenhund Andrij Melnyk lieferte das propagandistische Begleit-Feuer: Er diktierte in seiner berüchtigt kompromisslos-aggressiven Art nämlich dem Kanzler für dessen Moskau-Besuch am 15. Februar die ukrainischen „Wünsche“:
    „Nur ein klipp und klares Ultimatum an Herrn Putin mit einer Deadline, seine bis zu den Zähnen bewaffneten Horden nicht später als am 16. Februar zurückzubeordern, kann noch den Weltfrieden retten.“

    Pikant, aber bei uns im Westen natürlich so gut wie nie thematisiert:
    Melnyks Drohung passt „prophetisch“ gut zu der laut OSZE (siehe oben) ab 16./17. Februar dann rasant gesteigerten Anzahl ukrainischer „Schüsse“ – nach Melnyks entlarvendem Eingeständnis hatte Kiew also einen Fahrplan mit einem ganz klarem Inhalt:
    Ab 17. Februar ist (selbst wenn Putin passiv bleibt!) der Weltfrieden abgeschrieben und Kiew eröffnet die Kriegshandlungen!
    … wohlgemerkt eine Woche VOR Putins Einmarsch.

    (Die Steigerung der ukrainischen Schuss-Frequenz hatte Melnyk natürlich nicht ausdrücklich angekündigt – nach seinen Worten müssten „bereits am nächsten Tag schritt- und stufenweise äußerst schmerzhafte präventive Sanktionen gegen Russland eingeführt werden“.)
    https://www.merkur.de/politik/ukraine-konflikt-olaf-scholz-moskau-wladimir-putin-treffen-konflikt-nord-stream-2-zr-91348609.html

  13. Zuviel Verständnis für Russland kann in den Provinzen von EU-Vasallistan schon mal zu einem Regime Change führen – wie in Rumänien gegen den unwillkommenen Wahlsieger Călin Georgescu.

    Dieser hatte über viele Jahre in rumänischen Ministerien gearbeitet, zwei Jahre war er sogar Sonderberichterstatter für Menschenrechte und gefährliche Abfälle des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte und in Rumänien wurde er mehrfach für den Posten den Ministerpräsidenten vorgeschlagen.

    So berichtet auch die Wikipedia, für die er aber gleich im ersten Satz ein “rechtsextremer rumänischer Politiker” ist.
    (Immerhin im allerletzten Wikipedia-Satz kommt zum Ausdruck, dass er diesem Framing widerspricht.)

    Die prominenten Politikwissenschaftler Benjamin Abelow, John Mearsheimer und Glenn Diesen und den Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs kann man nicht so einfach mit Kreml-Nähe framen und zur Seite schieben.
    Sie begründen, warum die USA und der Westen für die Katastrophe des Ukraine-Krieges die Hauptverantwortung tragen. Klaus-Dieter Kolenda fasst auf Globalbridge ihre Aussagen zusammen,
    https://globalbridge.ch/ukraine-krieg-wer-ist-fuer-diese-katastrophe-verantwortlich/

  14. Tja Herr Bröckers was die athenische Demokratie angeht müssen Sie aber nochmal ein bisschen lesen. Wahlen gab es da nämlich gar keine. Laut Aristoteles sind Wahlen immer ein Merkmal der Oligarchie, z.B. Sparta.

    In Athen war das alles auf Zufallsbasis, es gab spezielle Losmaschinen mit denen Räte bestimmt wurden, die dann Sachfragen diskutierten. Es gab für die Teilnahme an demokratischen Prozeduren vom Gericht bis hin zum Theaterbesuch Geld, damit alle mitmachen konnten.

    Der größte Fehler war die direkte Demokratie der Hauptversammlung von einigen Tausend, wo so einige hitzköpfige Fehlentscheidungen getroffen wurden.

    Der weitere Verlauf der Geschichte lehrt aber, dass Oligarchien immer an sich selbst zugrunde gehen, Sparta genau wie Rom. Athen selbst unterlag nur Alexander dem Großen und seinem Vater, später gab ihm dann der römische Diktator Sulla den Rest.

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