Der Wahnisnn hat Methode

nato_logo_nord_atlantische_terror_organisation_qpressEben hatten wir  angesichts des anstehenden “Maidan”- Jahrestags und den schon einsetzenden Geschichtsklitterungen noch festgehalten “Ein Putsch ist ein Putsch ist ein Putsch” – da kommt eine Bestätigung von aller höchster Stelle. Der Imperator persönlich, Barack Obama, hat via CNN klargestellt:

“And since Mr. Putin made this decision around Crimea and Ukraine – not because of some grand strategy, but essentially because he was caught off-balance by the protests in the Maidan and Yanukovych then fleeing after we had brokered a deal to transition power in Ukraine – since that time, this improvisation that he’s been doing has getting – has gotten him deeper and deeper into a situation that is a violation of international law, that violates the integrity, territorial integrity and sovereignty of Ukraine, has isolated Russia diplomatically, has made Europe wary of doing business with Russia, has allowed the imposition of sanctions that are crippling Russia’s economy at a time when their oil revenues are dropping.”

Also nochmal zu Mitschreiben: erst nachdem die USA den Deal zum Machtwechsel durchgezogen hatten, traf  Putin seine Entscheidung in Sachen Krim. Diese Reihenfolge ist entscheidend – und Obama hat recht, wenn er das russische Vorgehen als “Improvisation” bezeichnet. Nicht ein aggressives Russland, sondern die aggressive “einzige Weltmacht” führt seit 15 Jahren einen verdeckten Krieg in der Ukraine, hat Milliarden dafür investiert und war mit der gewaltsamen Vertreibung des gewählten Präsidenten endlich erfolgreich. Indem der Deal für einen friedlichen Machtwechsel, den Steinmeier und die europäischen Außenminister mit Janukowitsch ausgehandelt hatten, durch ein Scharfschützen-Massaker zur Makulatur gemacht wurde – in just jenem klassischen Wild-West-Stil, mit denen die USA ihre Deals in Sachen “regimechamge” traditionell durchziehen. Russland und die Bewohner der Ostukraine haben darauf reagiert – diese von Obama nun bestätigte Reihenfolge gilt es festzuhalten, wenn über die Schuldfrage an dem blutigen Bürgerkrieg und den vielen tausend Opfern diskutiert wird. Mit dem Deal, den Steinmeier und seine EU-Kollegen ausgehandelt hatten, wären sie sehr wahrscheinlich noch am Leben, doch dank der Maidan-Schützen und der Sturmtruppen des “Rechten Sektors” konnte sich die “Fuck EU”- Statthalterin des Imperiums durchsetzen.  Und nach dem Wirtschaftskrieg soll es jetzt mit Waffenlieferungen an Kiew weitergehen – das ist keine Improvisation, sondern folgt einem von langer Hand konsquent durchgezogenen Plan. Bei dem geht es nicht um Demokratie und Menschenrechte, sondern um  “Full Spectrum Dominance” und die Fähigkeit zum “Global Strike”.  Wenn’s sein muß  auch atomar und auf europäischem Schlachtfeld. Der Wahnisnn hat Methode.

10 Comments

  1. Obama schlecht beraten oder unaufmerksam?
    http://www.democracynow.org/2015/2/3/is_ukraine_a_proxy_western_russia

    “STEPHEN COHEN: Yeah, President Obama said something that undoubtably he was later told he shouldn’t have said, because he wasn’t clear what he was referring to. Many people have argued that the United States organized a coup in February to overthrow the president of Ukraine and bring to power of this new pro-American, pro-Western government. I do not know if that’s true. But what Obama said leads people to think that’s what he was acknowledging. He wasn’t.

    Here’s what happened. And he’s right about Crimea. He just let the cat out of the bag here. An agreement was brokered in February. Everybody think back. It’s only one year ago. Foreign ministers of Europe, as violence raged in the streets of Kiev, rushed to Kiev and brokered a deal between the sitting president and the opposition leaders—Yanukovych—that he would form a coalition government and call new elections in December. And everybody thought, “Wow, violence averted. We’re back on a democratic track.” And what happened? The next day, mobs took to the streets, stormed the presidential palace; Yanukovych, the president, fled to Russia.

    But we now know that when that deal was struck by the European ministers, Putin and Obama spoke on the phone, and Putin said to Obama, “Are you behind this?” And Obama says, “I am. Let’s get back on peaceful track.” And then he asks Putin, “Are you behind it?” And Putin said, “A hundred percent.” And the next day, this happened. So, something happened overnight. Obama lost control of the situation. He didn’t know what was going on. But when he says that they negotiated a peaceful transition to power, he’s not referring to the overthrow of Yanukovych; he’s referring to the deal he signed onto to keep the Ukrainian president in office for another eight or nine months until national elections.

    So, he has now confirmed the Russia dark suspicions that the CIA or somebody carried out a coup. I’m sure he regrets having said that. But it is completely unclear to me—I voted for him twice—whether President Obama understands what’s going on in Ukraine, because he said a number of things that are so divergent from the historical record that either he’s getting bad advice or he’s not paying attention. I don’t know which.”

  2. Tja, man fragt sich natürlich, warum der Führer (der freien Welt) so offen ausplaudert, was Aktion und was Reaktion war.

    Abgesehen davon, dass er sowieso meint, die “außergewöhnlichen” USA seien durch keine Regeln gebunden und die Vasallen ohnehin durch keine noch so entlarvende Offenbarung in ihrem erbärmlichen Gehorsam erschüttert werden, dürfte der eigentliche Grund sein:

    Die USA werden schwächer, das soll aber keiner merken. Also darf niemand denken, Putin hätte seine Strategie durchgesetzt, denn dann wäre er stark und die USA nicht.

    Die US-Vormacht schwindet: ökonomisch und geostrategisch ggü. BRICS (v.a. China), der USD verliert seine Rolle, in Syrien ist die US-Strategie dank Russland gescheitert, Snowden hat sie weltweit blamiert u.v.a.m.

    Um die eigene Schwäche zu kaschieren, stürzen sie die Welt ins Chaos: Kriege und Terror im Nahen Osten, ökonomische Schwächung der EU und der Konkurrenzwährung EUR, Störung der russischen Wirtschaft und der gesamten eurasischen Kooperation.

    Die Wahrscheinlichkeit eines Großkriegs steigt, die bekannte Weltuntergangsuhr der Atomic Scientists wurde neulich auf 3 min vor 12 gestellt: http://thebulletin.org/press-release/press-release-it-now-3-minutes-midnight7950

    Sie verlieren das große Spiel, das sie allen anderen aufgezwungen haben und stoßen deshalb den Spieltisch um. Ein angeschlagener Gegner ist gefährlich und unberechenbar: Wenn sie nicht gewinnen, dann soll es auch niemand anderer.

  3. Also ich würde das nicht zu hoch hängen. Dieser “deal” ist einfach das was Steinmeier und die Aussenminister von Polen und Frankreich mit Yanukovic und dem Boxer, dem Nazi und dem Kaninchen abgemacht und unterschrieben hatten. Vor dem eigentlichen Putsch, bevor Y. fliehen musste. Obama’s “we” bezieht sich hier einfach auf die “international community”, der er Kraft seines Amtes ja bekanntlicherweise in Ewigkeit vorstehen wird und die dadurch per definitionem in seinem Sine handelt. Jedenfalls könnte man das so erklären, wenn man denn irgendwelchen lästigen Verschwörungstheorien entgegentreten müsste.

  4. Stefan am 04.02.2015 um 12:37 Uhr:
    “.. stoßen deshalb den Spieltisch um. Ein angeschlagener Gegner ist gefährlich und unberechenbar”

    Sehr gut formuliert, Stefan. Die “Verlogenen Staaten von Amerika” sind unser gefährlichster “Freund”. Dafor hat uns der gute Geotg Schramm schon 2008 gewarnt: “Wenn der Koloss umfällt …”
    https://www.youtube.com/watch?v=rYSca-u_WWk

    Nachruf auf “Amerika” (VSA):
    https://www.youtube.com/watch?v=GK5QnwzFH30
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weltmacht_USA:_Ein_Nachruf

  5. Gerade weil dem so ist und die Fakten belegen dies glasklar, grenzt es an Hirnriß zu reaslisieren, wie gefügig sich die Westeuropäer dem unterordnen und vor allem – welch bizarre Rolle die deutschen “Führer” dabei inne haben vor dem Hintergrund des hiesigen Faschismus. Um die Jahresmitte herum hatte ich auf diesem blog angemerkt, das es Merkel (D) sei die für Europa den entscheidenden Konterpart einnehmen könnte und das eine Überraschung Ihrerseits zumindest nicht auszuschließen ist, s.a. ihr Schwenk in der Atompolitik. Ihr gestriger Trip nach Moskau zusammen mit Hollande könnte in diese Richtung gehen, allerdings halte ich es mittlerweile eher für ein Manöver sich vorsorglich reinzuwaschen (hab alles versucht) vor dem was bereits in der Pipeline liegt.

    Letzten Donnerstag gab es zu vorgerückter Stunde in der phoenix-Runde eine höchst einseitige Zusammenstellung, innerhalb der Stürmer von der WELT eine zurückhaltende, bedenkliche Position einnahm (wenn der so anders spricht ist Gefahr im Verzug!). Daneben gab es eine spin-bitch die scheinbar ihre Bewerbungsrede für höhere Weihen eines think-tank hielt und einen destruktiv devoten Russen. Vor allem aber gab es den stets betont arrogant und lauthals auftretenden Denison, der erneut klar und deutlich unterstrichen hat was unter US-amerikanischer Außenpolitik zu verstehen ist. Beachtlich sein Abschlußwort, wonach -sinngemäß- “das Tun von Merkel und Hollande für Amerika irrelevant sei. Amerika wird weiter auf Druck setzen selbst wenn Europa das nicht haben will”. Übersetzt wie gehabt – America first und alle anderen haben sich zu fügen, fill or kill!

    http://www.phoenix.de/content/912027

  6. @Topcheckerbunny, belegen Sie doch mal eine Englisch- oder Politikkurs.
    Das “we” ist eher der pluralis majestatis als eine “international community” die allenfalls in ihrer Phantasie existiert, aber garantiert nicht im Weltbild der US Administration.
    Dort bezeichnet “we” stets nur den Kern der Administration selbst, wenn nicht den POTUS persönlich.

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