Zum Frühjahrsbeginn empfiehlt der Westendverlag diese kleine Buchreihe, die von mir betreut, bevorwortet und nun mit dem Goethe-Büchlein auch bestückt wurde. Unbedingt dazu gehört auch noch “Der symbiotische Planet” von Lynn Margulis, das im letzten Jahr neu erschienene Grundlagenwerk einer post-darwinistischen, anti-neodarwinistischen Naturwissenschaft.
Der heute nahezu unbekannte Maurice Maeterlinck war um die vorletzte Jahrhundertwende ein weltberühmter Autor, seine Stücke wurden auf internationalen Bühnen gespielt, seine Bücher waren Bestseller, 1911 erhielt der den Literatur-Nobelpreis. Er „schreibt mit der Vorstellungskraft eines Schlafwandlers und dem Geist eines träumenden Visionärs, aber immer mit der Präzision eines großen Künstlers“, hieß es in der Preisrede, zu dessen Verleihung sich der öffentlichkeitsscheue Autor krank gemeldet hatte. Sein wunderbarer Essay über “Die Intelligenz der Blumen” erschien erstmals 1907: “Ich will weiter nichts, als die Aufmerksamkeit auf einige interessante Vorgänge richten, die rings um uns stattfinden in einer Welt, in der wir uns ein wenig zu eitel für privilegierte Wesen halten“.
Durchaus einer ähnlichen Intention folgte auch Helmut Salzinger (1935-1993) mit seinem letzten Buch “Der Gärtner im Dschungel”. Er “war Literaturkritiker der „Zeit“ und Schriftsteller (“Swinging Benjamin”, „Rockpower – Wie musikalisch ist die Revolution ?“ ), Pionier und „Übervater der deutschen Pop-Kritik“ (Deutschlandfunk) und einer der ersten, die im Zuge der Hippie,-und Alternativbewegung aufs Land zogen, um sich fortan möglichst biologisch aus dem eigenen Garten zu ernähren. Das ging – wie bei einem Stadtmenschen und Intellektuellen kaum anders zu erwarten – ziemlich schief. Doch „Der Gärtner im Dschungel“, ein Jahr vor Salzingers Tod erschienen, erzählt nicht nur die Geschichte dieses Scheiterns, sondern auch den daraus resultierenden Erkenntnisgewinn: aus dem Herrn und Meister der Natur wird eine Mitkreatur, die den Wesen um sich herum beim Wachsen zuschaut….” heißt es im Vorwort, das hier zu lesen ist. Ebenso wie ein kleiner Auszug über “Das allgemeine Frühlingsgetue und -geturtel”
Nicht nur Pflanzen, auch “Die lustige Tierwelt und ihre ernste Erforschung” ist ein wichtiges lebenskundliches Thema und Helmut Höges gleichnamiges Werk ist ein Tierbuch der besonderen Art. Ein Kompendium (von Ameise bis Zitteraal) das noch in den unscheinbarsten Tierchen äußerst überraschende Eigenschaften entdeckt.Dass die moderne Wissenschaft glaubt, Erkenntnisse über die Natur nur aus Erforschungen im Labor und der Gene ziehen zu können, hält Höge für einen gefährlichen Irrweg. Für ihn ist es der enge Kontakt zu Tieren und Pflanzen, die uns ihrem eigentlichen Wesen näher bringt – und damit auch den eigentlichen Erkenntnissen über das Leben und die Natur überhaupt.
Goethe nannte eine solche Forschung “zarte Empirie” und um diese Methode geht es unter vielem anderen in “Newtons Gespenst und Goethes Polaroid” zu dem hier auf dem Blog schon einiges zu lesen war. Das Zitat auf dem Rückumschlag ist zwar von Geothe, trifft aber auf alle vier Titel dieser kleinen Lebenskunde zu: “Die Wissenschaft hilft uns vor allem, dass sie das Staunen, zum dem wir berufen sind, einigermaßen erleichtere.”
Danke Herr Bröckers für Ihre bewusstseinserweiternden Bücher und Lesetipps. Zu Lynn Margulis: ergänzend wäre eine Rezension von Greg Graffin’s “Anarchy Evolution” und “Population Wars” interessant.
Prof Bernd Senf aus Berlin nach Wilhelm Reich und James DeMeo und Viktor Schauberger http://www.berndsenf.de Siehe auch Prof. Wolfgang Berger als Volkswirt und Freiwirt und Philosoph und den verstorbenen Ökonomen Helmut Creutz und die verstorbene Prof. Margrit Kennedy nach der Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell!