“Nur am Rande” – Zum 100. Geburtstag von Walter Bröckers

Morgen, am 4. April 2022 hätte mein Vater Walter Bröckers seinen 100. Geburtstag gefeiert. Doch aus heiterem Himmel – einen Tag nachdem er von einem Freund und Chefarzt einer Klinik untersucht und „o.k.“ befunden worden war – starb er im Sommer 1993 an einem Herzinfarkt. Direkt neben einer Intensivstation, auf der er trotz sofortiger Bemühungen nicht ins Leben zurückgeholt werden konnte. Für meine Mutter, meine vier Geschwister und mich war dieser plötzliche Tod ein schwerer Schock, doch für mich war er auch mit einer bedeutenden Erfahrung verbunden.
Zwei Stunden nachdem ich mich von seiner noch warmen Hülle verabschiedet hatte, saß ich weinend in meinem Zimmer und hatte gerade ein Stoßgebet an alle Götter und Geister gesendet, seiner Seele auf dieser Reise beizustehen, weil er ein Guter war und dass ich das als ältester Sohn ja wohl am besten beurteilen könnte, was einen weiteren Schwall von Tränen hervorrief… und plötzlich war er da. Nicht als Person, Erscheinung oder geisterhaftes Wesen, sondern in eindeutiger, unzweifelhafter Präsenz in meinem Bewusstsein – mit seiner Stimme und mit einer klaren Botschaft: „Du musst nicht weinen, Mathias, mir geht es gut. Geh zur Mutti, geh zu den anderen und sag ihnen, dass sie nicht traurig sein müssen um mich, mir geht es gut.“  Auf mein „Ja, aber…“ kam dieselbe Botschaft mit anderen Worten und als der Dialog beendet war, waren meine Tränen verschwunden.
Ich hatte mich schon mit der Nahtodforschung beschäftigt und auch selbst mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen experimentiert, sodass ich von dieser Erfahrung nicht verwirrt war und keinen Zweifel daran hatte, dass es sich um eine tatsächliche Begegnung und Kommunikation mit meinem Vater – seinem Bewusstsein, seinem Geist, seiner Seele –  gehandelt hat.
Auch Walter hatte eine außergewöhnliche Erfahrung an der Grenze zum Tod gemacht, über die er später nur ungern erzählte. Als ich ihn mit jugendlich erwachtem kritischem Geist fragte, wie viele von den 20 Millionen ermordeten Russen er eigentlich auf dem Gewissen hätte, meinte er: „Ach, ich hab den ganze Krieg eigentlich nur Kartoffeln geschält.“ Als Gefreiter der Marineartillerie war er von 1942-1944 auf der Krim, in der Hafenkommandatur 17 in Sewastopol, stationiert und auf einem Minensuchboot (er nannte es „Himmelfahrtskommando“) im Schwarzen Meer unterwegs. Ihm war die Kombüse zugeteilt worden, wo er für die 11-köpfige Besatzung kochte – bis im Frühjahr 1944 ihr Schiff von einem britischen Bomber getroffen wurde und sank. Die Besatzung, die noch einen SOS-Funkspruch und ihren Standort nicht weit von der Küste durchgeben hatte, wartete auf Wrackteilen ihres  Boots schwimmend auf Rettung – die aber nicht kam. Nach vielen Stunden sagte Walter zu einem Kameraden: „Die lassen uns hier verrecken, wir müssen zur Küste schwimmen.“

Nur weil sie das tatsächlich schafften, konnte ich zehn Jahre später auf die Welt kommen und mir als kleiner Junge den wandernden Bombensplitter in seinem Oberschenkel angucken. Dass der Kommandierende des Hafens, zu dem sie sich geschleppt hatten, dann (wegen der britischen Lufthoheit) verweigerte, ein Rettungsboot zu den havarierten Kameraden zu entsenden, machte aus dem damals 22-jährigen Walter Bröckers einen Anti-Militaristen. Und bescherte ihm, was man das „Trauma des Überlebenden“ nennt, der sich unterbewusst schuldig fühlt, weil er seine Kameraden nicht retten konnte.
Wenn später bei Familienfesten oder Geburtstagstafeln die Onkels oder andere Freunde nach ein paar Gläsern Wein begannen, ihre Kriegserlebnisse zu erzählen, fiel ihnen mein Vater freundlich, aber bestimmt ins Wort: “Ihr Lieben, bitte ein anderes Thema.”  Einmal, erinnere ich mich, fügte er in einer solchen Situation hinzu: “Lasst uns was singen.”  Gesungen wurde bei solchen Familienfesten oft – meine Eltern hatten sich im Chor kennengelernt, wo auch viele ihrer Freunde und Verwandten sangen, mein Großvater leitete neben seiner Hauptverpflichtung an der großen Orgel des Limburger Doms mehrere Chöre und gab Klavierunterricht, und Walter – wenn er es sich hätte aussuchen können – wäre wohl am liebsten Dirigent geworden. Seit Weihnachten 1958, als eine Grundig-Musiktruhe ins Haus gekommen war, sehe ich ihn mit geschlossenen Augen vor dem Apparat sein imaginäres Orchester dirigieren – und lernte so schon früh die Musik von Beethoven, Mozart, Bach oder Bruckner  unterscheiden.  Und ich lernte Kochen, denn sonntags kochte Walter und während aus dem Wohnzimmer “Zauberflöte” oder “Pastorale” klangen, zeigte er mir, wie man Kotelett paniert oder Frikadellen macht. Dass er Kochen gelernt hatte, war für ihn das einzig Positive, das er aus dem Krieg mitgebracht hatte.

Als ich mich später entschloss, den Kriegsdienst zu verweigern, unterstützte er dieses Vorhaben und war damit in einer Minderheit. Die meisten Väter meiner Freunde fanden ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende immer noch (oder schon wieder?), dass militärische Zucht und Ordnung für langhaarige Studenten und “Gammler” genau das Richtige sei und sie gefälligst Soldat werden müssten.  Auch Walter gefielen meine langen Haare und die bunten Batik-T-Shirts, die ich am liebsten trug, überhaupt nicht – genauso wenig wie viele meiner Ansichten und Meinungen über die Welt; aber dass man Krieg nur verhindern kann, wenn man ihn nicht vorbereitet und dafür rüstet, darin waren wir uns einig. Als ich ihn im Deutschen Herbst 1977 mit sehr radikalen Pamphleten traktierte, schenkte er mir ein Abo der „Frankfurter Rundschau“ zum Geburtstag. Als Chef einer katholischen Wochenzeitung hatte er gute Beziehungen in Presse und Rundfunk und hätte es gern gesehen, wenn ich mich nach dem Studium auf diesem Ticket als Volontär verdingt hätte. Dass ich mich lieber den Leuten anschloss, die in Berlin gerade eine neue Tageszeitung gründen wollten, stieß bei ihm auf Kopfschütteln und Kritik, aber später auch auf Respekt, als wir daraus die berühmt-berüchtigte „taz“ gemacht hatten.

Zu seinem 100. Geburtstag wäre ich gerne auf die Krim gereist, wo er um sein (und mein) Leben geschwommen ist, was durch einen schrecklichen Krieg aber verhindert wird. Meine Schwester schrieb vor einigen Tagen: „Gut, dass Papa das nicht mehr erlebt.“ Ja, er hat Krieg gehasst und er wollte nicht, dass irgendjemand ihn irgendwo erleben muss. Und wenn es geschah, gründete und förderte er gleich Hilfskomitees um Betroffene zu unterstützten, was er wahrscheinlich auch jetzt wieder getan hätte – doch gleichzeitig hätte er auch meine Argumente respektiert, dass dieser Krieg provoziert war und man Russland nicht die Alleinschuld zuschieben darf… und wir hätten gestritten und diskutiert.

Als ihm ein Freund aus dem Haus der Landesregierung telefonisch mitteilte, dass er das „Bundesverdienstkreuz am Bande“  für seine Verdienste als Journalist bekommen sollte, hatte er geantwortet, dass ihn das „nur am Rande“ interessiert und man sich Orden doch „an den Hut stecken könnte”. Was am anderen Ende der Leitung als Unzufriedenheit mit dem Grad der Auszeichnung interpretiert wurde. Einige Tage später ein weiterer Anruf: „Du, Walter, wir haben das klargemacht, du kriegst das `Bundesverdienstkreuz Erster Klasse`!“ Welch selbiges ich geerbt habe und hüte. Er hat sich nichts daraus gemacht. Ehrgeiz war nie sein Ding und stolz war er allenfalls darauf, es in fünf Jahren Krieg mit Kartoffelschälen nur zum Obergefreiten der Marine gebracht zu haben. Oder, um es mit einem seiner Lieblingsphilosophen Blaise Pascal zu sagen, dessen „Gedanken“ er 1947 gelesen hat und deren zerfledderte Ausgabe ich ebenfalls hüte: „Alles Unheil dieser Welt kommt aus der Ursache, dass die Menschen nicht still in ihrer Kammer sitzen können.“

15 Comments

  1. Gründungsmitglied der „taz“ – ich nehme es dir nicht krumm. Die Motive waren schon ok, und dass sie später von Genderista gekapert wurde war nicht abzusehen. (Aber wer rechnet schon bei Gründung mit seiner Kaperung, 1978 laut Wikipedia. Ich hätt nicht damit gerechnet.)

    Erlaube mir als Ex-Linker dennoch Fundamentalkritik an den Alt-Linken von „damals“: was wir heute sehen ist nichts anderes als das, was „wir“ damals gesät haben. Und das ist – so schwer es fällt – „unsere“ Verantwortung: Vieles nicht zu Ende durchdacht zu haben. Wir waren doch die Hirnis zum Kuckuck!

    Die Zeiten, da „wir“ Linke intellektuell führend waren, sind vorbei. Unsere vakant gewordene Position nehmen einige Jugendliche ein – dem „rechten“ Lager zugehörend.

    Dass „Andere“ (Soros, Schwab und Co) beeinflussend tätig sind ist nicht Kriterium. Sie nutzen, was an Material da ist: „unser“ Gedankengut extrapoliert über jedes Menschliche Maß. Jedes andere Bewegung wäre ihnen ebenso recht. Keine Ausrede! Und stellen wir uns der Verantwortung!

    Lechts und Rinks beschreiben – als Schlagwort – nicht mehr Gut und Böse, sondern die Zweiteilung Mainstream – und derer, die sich ihren Moralischen Kompass bewahrt haben.

    Blick auf die Video-Plattformen. Achte auf jene, die kürzlich (in den letzten 2 Jahren) von YouTube gesperrt wurden und nach Bitchute, Telegram, Rumble, Odyssee migriert sind.

    Einige sind dabei, die mir – noch zu YouTube-Zeiten – den Glauben an die Menschheit zurück geben.

    Glückauf.

    1. Ne, ich denke, die Amis mit Hollywood, MTV, Netflix und Co., haben die Jugend versaut. Deswegen macht es ja Putin und China richtig und schützen ihre Jugend vor dieser pervertierten Hirnwäsche von Soros, Zuckerberg und Co. gesponsort.

      Da hilft nicht viel. Evtl. kann eine sauber durchgeführte Kulturrevolution den Westen noch retten. Wenn nicht werden uns bald China, Russland und Indien überholen und wir sind Geschichte. So wie die Athener.

      Naja. Oder die ganzen Jugendlichen im Osten werden genau so ne weicheier wie unsere. Dann ist eh alles zu spät.

  2. Eine sehr berührende Geschichte, herzlichen Dank!
    Die Welt, bzw. die Menschheit wird halt doch besser, langsam, in sehr kleinen Schritten, mit Rückschritten, doch sie bewegt sich, wie Ihre Familiengeschichte ermutigend erzählt.
    “Zu hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland” – ein verkalter und meist missbrauchter Spruch.
    In Ihrer Vater-Land-Friedensgeschichte stimmt er auf eine sehr liebevolle und auch spirituelle Art, das lässt weiter hoffen.
    LIebe Grüsse! Urs Lachenmeier

  3. Lieber Wolf Dietrich Busch,

    zum “Linken” bin ich erst sehr spät geworden (weil ich lange Zeit tatsächlich an das derzeitige “System” (das im Grunde ein reines Bereicherungs- bzw im Grunde Betrugssystem zu Gunsten einiger Weniger ist) wirklich geglaubt habe. Ich war selbst auch – heute völlig desillusionierter – Unternehmer.

    Ich beziehe mich in Ihrem Post auf die Zeile “…Und das ist – so schwer es fällt – „unsere“ Verantwortung: Vieles nicht zu Ende durchdacht zu haben….”

    Mit Verlaub, zu Ende gedacht war doch eigentlich der ganze heutige Privat-Kapitalismus nie. Karl Marx und noch viel konsequenter die Anarchisten um Michail Alexandrowitsch Bakunin haben früh erkannt, das dieses System absolut zwingend in eine Sackgasse rennen MUSS. Nämlich der Sackgasse der absoluten Kapitalkonzentration bei einigen Wenigen. Schon die Bildung von Konzernstrukturen bereits vor langer Zeit, war im Grunde der Anfang vom Ende des Kapitalismus, der – wie wir heute deutlich sehen – zwangsläufig in (privat organisierten) Diktaturen endet.

    Heute beherrschen einige wenige mit Privatvermögen in der Höhe von Staatshaushalten im Grunde die gesamte westliche Weltwirtschaft und damit auch ganz automatisch die politischen Entscheidungen, die deutlich sichtbar, allesamt nicht im Interesse der Völker liegen, sondern alleine in ihrem Eigenen. Ergebnis: private Diktaturen überall im Westen im pseudo-demokratischen Mäntelchen. Die Politik bestimmen die Lobbyisten dieser Personen und ihrer Konzerne – sonst niemand! Alles Andere ist Tarnung, damit sie nicht auffliegen.

    Es wurde in diesem – unserem “System” – nie eine ernsthafte Vorsorge getroffen, das solche ungeheuerlichen Machtkonzentrationen, die zwangsläufig anti-demokratisch sind, nicht entstehen können (die Kartellämter wurden einfach mit gekauft). Nur so ist es mMn zu erklären, das z.B. während der Corona-Zeit das Grundgesetz mal eben so einfach abgeschaltet wurde, inklusive Ausgangssperren (so als hätten wir Kriegsrecht!) wegen einer durchschnittlichen Grippe, die medial zur “2.Pest” hoch geschrieben wurde.

    Die Linke ist an ihrer (von Marx mit verordneten!) Staatsgläubigkeit gescheitert, die nicht bedacht hat, das Staaten ebenso im Grunde völlig unkontrollierbare Machtkonzentrationen werden können, wie Internationale Großkonzerne (das sogg. “Volk” ist ja bei allen politischen Entscheidungen völlig ausgeschlossen, “wir” haben nichts zu sagen! Das war in der DDR im Grunde das Selbe, wie in der BRD.

    Die Einzigen, die das je begriffen haben, waren die Libertären und Anarchisten, die auch das einzige – in meinen Augen – wirklich basisdemokratische Gesellschaftssystem entworfen haben, das auch schon sehr gut funktioniert hat!

    Wie der Anarchist Horst Stohwasser in seinem Buch “Freiheit pur” es so treffend geschrieben hat: Die Kommunisten (also die Marxisten) sind nur aus ihrem Gefängnis ausgebrochen, um daneben ein neues Gefängnis zu bauen (“Diktatur des Proletariats” genannt).

    http://docplayer.org/14164557-Horst-stowasser-freiheit-pur-die-idee-der-anarchie-geschichte-und-zukunft.html

    Gruß

  4. Vielen dank, lieber Mathias für diese sehr privaten Einblicke, die mich sehr an den Tod meiner Eltern erinnern (beide am selben Tag auch sehr plötzlich verstorben). Angerührt hat mich vor allem Ihre Nachtod -Erfahrung, die mich sehr an meinen eigenen mit meinen Eltern erinnert. Als Kind seiner Eltern weiss man einfach, wenn so eine Präsenz da ist.

    Ich habe viele solche Gespräche mit meinen Eltern und meiner ebenso geliebten Großmutter nach ihren Tod gehabt. Man erkennt diese Präsenz einfach, weil diese Person so unendlich vertraut ist. Und es ist tatsächlich etwas völlig anderes, als bloße Erinnerungen. Die hat “man” natürlich auch, aber sie fühlen sich völlig anders an, weil man im inneren mit seinen Gedanken dann wirklich “alleine” ist.

    Ich kann das alles sehr gut nachfühlen, weil ich es genauso erlebt habe und noch erlebe!

    In diesem Sinne,
    Liebe Grüße

  5. Liebe Bröckers !
    Die kleine Hommage an deinen alten Herren hat mich sehr berührt und mich auch an meinen Vater denken lassen. Hitlerjunge, endsieggläubig bis zum Schluss, freiwillig gemeldet, gegen den Willen des Vaters/meines Großvaters. Der hatte nur den einen Sohn, und den wollte er auf keinen Fall für diese Endsiegwahn hergeben. Es wäre fast schiefgegangen. Der LKW, auf dem die endsiegheißen HJ-Buben zur Ardennenfront wollten, blieb liegen … sie mussten warten, was ihnen das Leben rettete. Er hat es mir kopfschüttelnd erzählt. Wie konnten wir nur …

  6. An Euren Vater erinnere ich mich sehr gerne. Es zeichnete ihn aus, dass er der Generation seiner Kinder mit Respekt, Interesse und Wohlwollen begegnete. Das war in seiner Generation keine Selbstverständlichkeit. Und immer wieder schön war es, wenn er Marlene und mir Platten mit seinen Lieblingskomponisten auflegte, ein paar Worte dazu mitgab und sich dann die große Schiebetür sachte hinter sich zuzog, damit wir die Musik ungestört genießen würden….

  7. Ich hab seit Jahren ein Bild von meinem Vater von 1941 im Kaukasus als Desktopmotiv, kurz bevor er in WK 2 sehr schwer verwundet wurde (Splitterbombe) und daran 1972 elend gestorben oder besser “verreckt” ist. Ich war war da 14 Jahe alt .
    Und genau das treibt mich zur Zeit fast zur Weißglut weil in diesem Land nur noch kranke Schwachköpfe am Werk sind, die den nächsten Krieg herbeisehnen, herbeireden und alles dafür tun, dass er kommt, denn sie haben null Ahnung von dem was sie tun.

  8. Danke für diese Einsicht. Wir kennen die Geschichte des Deutschen nur aus den Federn der Sieger und nicht aus den Erfahrungen unserer Ahnen. Das ist ein Fehler der genau zu diesem Desaster des Corona-Klima-Genderwahnns geführt hat. Die aktuellen Jungen, sind nach einer einseitigen Geschichtslehre davon überzeugt die moralisch Guten zu sein und setzen das geanuso durch wie die Nazis. Jeder der dieser Ideologie wiederspricht ist ein Feind, besonders dann wenn die Kritiker gute Argumente haben. Darüber hinaus haben wir dadurch unsere kulturelle Geschichte verloren an dem wir heute zugrunde gehen auch das war der Zweck von Blechley Park der Angelsächsischen Sieger.

  9. Danke für die bewegenden und zum Nachdenken anregenden Zeilen, werter Blogchef!
    Als ich ungefähr 14 Jahre alt war, führte ich ein intensives Gespräch mit dem letzten Mann meiner Oma (Meine Mutters Vater starb Ende 1944!) über den Wahnsinn, welcher sich 2. Weltkrieg nennt und seine Erinnerungen dazu. Er war in Polen, Frankreich, dann in Russland, wurde dort in der Gegend des heutigen Donbass von einer Granate verwundet (Heimatschuss!), nachdem Lazarett verdrückte er sich einige Zeit so gut es ging und musste nochmals nach Frankreich, wo er in Gefangenschaft kam. Geprägt haben dieses Gespräch einige Sätze, welche ich nicht mehr vergessen werde. Da sie aus meiner Sicht von großer Ehrlich-, Aufrichtigkeit und Realitätssinn geprägt waren. Er sagte zu mir: „Junge, als die Front zum stehen kam, war sie über 2000 km lang, dahinter geht Russland noch weiter auseinander. Wo bitte schön wollten wir hin? Kurz vor seiner Verwundung – man war auf dem Rückzug – musste er mit ansehen, wie wir Deutschen, dieses Land und die Menschen ein letztes Mal Vergewaltigten. Sie trieben unschuldige Zivilisten in Hütten und warfen Granaten hinein! All das fanden die nachrückenden Russen vor. Ihr Hass auf uns wuchs von Tag zu Tag, sodass sie uns mit den bloßen Händen erwürgt hätten. All das solltest Du nicht vergessen! Auch in Deutschland sind viele Unschuldige umgebracht worden! Aber hätten die Russen in Deutschland so gehaust wie wir in Russland, wäre es für die meisten Deutschen das Ende gewesen.“

    Um so schockierter bin ich, dass aktuell in fast allen wichtigen Positionen dieses Staates nur US-hörige Hasardeure sitzen, welche weder über ein Geschichtsverständnis noch über diplomatisches Feingefühl verfügen. Die aber kein Problem damit haben, uns über die von Gates gekauften Medien mit einer 24 Std. Antirussland-Dauerpropaganda bis hin zur übelsten Kriegsrhetorik zu bombardieren. Das alles nur, um ihre Sichtweise als „Alternativlos“ erscheinen zu lassen. Es werden weder die Fakten benannt, geschweige denn informiert oder aufgeklärt. Es wird in bester Stürmer-Manier gehetzt und gelogen, dass einem Übel wird. Wo sind wir hingekommen, dass solche Niveaulosigkeit und intellektuelle Einfältigkeit wieder salonfähig geworden sind? Wenn diese Personen unwidersprochen so weiter machen dürfen, wird es Nacht Deutschland, in Europa und wahrscheinlich auch im Rest dieses Planeten!

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