Professor Putin

Als Interview des Jahres wurde es im Blogforum heute Nacht schon angekündigt, jetzt habe ich mir das Interview von Tucker Carlson mit Wladimir Putin (hier mit deutschem Transkript) zum verlängerten Frühstück angeschaut. “Soll das eine Talkshow werden oder ein ernsthaftes Gespräch?” als Carlson das Letztere vorschlägt, steckt Professor Putin erstmal den historischen Rahmen ab: vom 9. Jahrhundert über Dshingis Khan, die Reichsgründung 1654 die beiden Weltkriege, Stalin, das Ende der UdSSR bis zur heutigen Ukraine. “Es mag langweilig sein, aber es erklärt viele Dinge.” Das tut es. Und ohne einen der Kommentare aus unseren Kriegsmedien schon zur Kenntnis genommen zu haben, ist mir schon klar, wie die Gülle beschaffen sein wird, die darüber ausgegossen wird: Carlson (“rechts”) plus Putin (“böse”) =  Propaganda”.  Dass die Journaille im besten Fall zum “Weitergehn, nichts zu sehen” aufrufen wird, ist indes zu verstehen: wer einer semi-debilen Wandermumie als Präsident und Kriegsherr, einer Komiker-Marionette in Kiew, einem “Norwegian Wood”_Holzkopf in NATOstan, einer Panzer-Uschi in der EU oder einer für Außenpolitik zuständigen Trampolinspringerin…. wer  mit solchen “Spitzenpolitikern” gestraft ist und ihnen das Wort reden (oder auf den Teleprompter packen) muss, kann  angesichts der  zweistündigen Putin-Performance nur blass werden vor Neid.

Anfang des Jahres hatte ich auf das neue Buch von Jacques Baud (“The Russian Art of War –  Wie der Westen die Ukraine in die Niederlage führt) hingewiesen, in dem er zusammenfasst:

“Der Grund, warum die Russen in der Ukraine besser sind als der Westen, ist, dass sie den Konflikt als einen Prozess sehen, während wir ihn als eine Reihe von Einzelaktionen betrachten. Die Russen sehen die Ereignisse wie einen Film. Wir sehen sie als Fotografien. Sie sehen den Wald, während wir uns auf die Bäume konzentrieren. Deshalb setzen wir den Beginn des Konflikts auf den 24. Februar 2022 oder den Beginn des Palästinakonflikts auf den 7. Oktober 2023. Wir ignorieren die Zusammenhänge, die uns stören, und führen Konflikte, die wir nicht verstehen. Deshalb verlieren wir unsere Kriege…”

Aus dieser Haltung liefert auch Putin in diesem Gespräch zu Beginn ein breites Panorama des historischen, prozessualen “Walds” – nicht als ausweichendes, ablenkendes Blabla, sondern um spätere “Einzelaktionen” präzise einzuordnen, wie den Beginn des Kriegs in der Ukraine nicht mit dem russischen Einmarsch, sondern mit dem Maidan-Putsch.

Um den richtig einzuordnen, schrieb ich vor zehn Jahren (mit Paul Schreyer) das Buch “Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers” (und führte dazu ein hintergründiges Gespräch mit Ken Jebsen). Nach dem Einmarsch Russlands bekannte ich am 24.2.22 warum ich “bis auf Weiteres”  noch immer Putinversteher bin. Und das Gespräch mit Carlson hat daran nichts geändert – “cool, calm  &collected”, klug & souverän  … wenn noch ein paar mehr Prädikate gebraucht werden, finden  die sich leicht. In der aktuellen Championsleague der Weltpolitik kann diesem Wladimir Putin niemand das Wasser reichen. Aber, das hat Tucker Carlson gezeigt, man kann mit ihm reden. Und wenn man zuhört, kann man vieles verstehen – und Kompromisse finden.
Dass dies um des Himmels und des Weltfriedens Willen endlich geschehen muss, statt einen mörderischen, aussichtslosen Krieg weiter zu führen, kann man den angeblichen Volksvertretern, dem Führungspersonal  des Westens, verdammt noch mal nur zuschreien. Die Schlafwandler, die Deutschland und Europa an die Wand fahren, müssen geweckt werden. Mit Russland, mit Putin reden ist das Gebot der Stunde. Und diesen zwei Stunden zuzuhören Pflichtprogramm


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Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt, ‎ Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

19 Comments

  1. Gerade das Interview in voller Länge gelesen, werter Blogchef!

    Erster Gedanke: Wir drehen uns im Kreis! Carlson möchte von Putin hören, ob man mit Verhandlungen den Krieg beenden kann. Putin antwortet: Das man dies kann, ja schon vor einer Lösung stand, diese von B. Johnson torpediert wurde und seitdem vom Westen und der Ukraine nichts mehr kommt. Trotzdem bohrt Carlson weiter! Was will er hören, wenn der Westen dicht macht und zu keinen Verhandlungen bereit ist? Putin hat es richtig analysiert. Die westlichen “Denker und Lenker” haben sich aus purer Überheblichkeit und Arroganz in diese Situation gebracht. Jetzt stehen sie vor ihrem angerichteten Scherbenhaufen und wissen nicht, wie sie ohne Gesichtsverlust aus dieser Nummer raus kommen sollen. Also erst mal weiter wie bisher. Getreu dem Motto: Vielleicht kommt von irgendwo eine wundersame Lösung daher.

    Auch sonst kann man der Sichtweise Putins in vielen Punkten nur zustimmen. Er ist ein exzellenter Machtpolitiker und Analytiker, der weiß, wie das Spiel auf dem obersten Level läuft. Was man leider von den Figuren, welche uns vorstehen, nicht mehr sagen kann. Entsprechend sieht es in der westlichen Hemisphere aus! Unfähigkeit und Chaos in der Politik haben den von Putin angeführten Pragmatismus in Europa in der Bevölkerung noch weiter steigen lassen. Allerdings mit einer großen Prise Verzweiflung angesichts der Ausweglosigkeit: Wie man die Geister, welche man rief, nun wieder loswird?
    Mit diesem Führungspersonal, gibt es keine Guten Aussichten für die Zukunft Europas.

    Die zu erwartenden Reaktionen aus Politik und Medien werden für sich sprechen und die Bestätigung für oben angeführtes liefern.

  2. Sehr verehrter Mathias Broeckers, es tut mir so leid, aber ich sehe den Beginn des Konflikts um die Ukraine noch immer nicht beim Maidan-Putsch.
    Alles begann mit dem Yukos-Chef, Michail Chordorkowskij, der sich gerne westlich orientiert gab und Anteile von Yukos an die US-Ölgesellschaft “Mobil Oil” verkaufen wollte. Bis zu dem Punkt waren der Westen und Wladimir Putin allerbeste Freunde.
    Jelzins Führung war lax und die Oligarchen begannen, sich ins politische Geschäft einzumischen; sie gründeten Parteien. Kurz und gut, Putin und Medwedew riefen den “Kampf gegen die Mafia” aus und Chordorkowskij wurde verhaftet.
    Die anderen Oligarchen wurden verwarnt, wer sich ins politische Getriebe einzumischen gedenkt, dem ergehe es schlecht. Sie mußten ein Versprechen abgeben.
    Genau da drehte der Wind und es begann eine beispiellose Kampagne gegen Putin und Russland.
    Die Ukraine war noch nicht vom Westen sturmreif geschossen.
    Wir haben das auch gar nicht so genau verfolgt, jedenfalls war in der Ukraine ein politisches Gezerre in Gang gesetzt worden, ob Ost- oder Westorientierung, was schließlich in den Maidan-Putsch mündete.

    Was will der Westen, was wollen die Amerikaner? Was wollten sie im Irak? Dem Irren nicht das Öl überlassen!
    Meines Erachtens hat der Krieg nur einen Sinn im Streit ums Öl.

    1. Bitte nicht eigene Theorien aufbauen. Die ganze Geschichte wie was genau passiert ist und warum, haben wir bereits geklärt. Ich habe das auch alles bereits so in der Matrix eingetragen und es läuft super. Jetzt also bitte nicht mit irgendwelchen Kram kommen.

      Das ist alles genauso wie Putin, der chinaman, der Dicke Kim, die guten Mulahs und der Venezuela König gesagt haben. Allen anderen ist nicht zu trauen.

      Wenn sie hier immer fleißig mitgelesen hätten, wüssten sie das.
      lassen Sie sich nicht vom der jüdischen Gedingsbumst verarschen, die den Rest der Welt in den Abgrund reißt.
      Nur noch Wagenknecht, Putin und der Blogchef haben den richtigen Durchblick. Und ich natürlich. Aber ich muss ja auch die meiste Arbeit machen in der Matrix. Und muss ständig die Aliens füttern. Die machen ganz schön viel dreck

    2. Es geht um die globale Dominanz einer Plutokratie, die über den Gesetzen ihrer Länder steht. Bereits Plato hat in Nomoi, Gesetze, davor gewarnt, unbegrenzten Reichtum Weniger zuzulassen, da dies grenzenlose Armut Vieler zur Folge hat. Ein kleiner Fehler im Anfang am Ende ein großer wird, wusste Aristoteles. Wir sind auf dem Weg in einen neuen, diesmal globalen, Feudalismus, die Herrschaft weniger über uns alle. Der ganze Streit um rechts-links lenkt nur davon ab, es sind die Stöckchen, um die wir uns streiten und die uns vom Problem ablenken. Was ist die Herrschaft einer (kommunistischen, faschistischen) Partei oder Banken oder Konzernen anderes, als die Herrschaft des Sonnenkönigs? Alle meinen, “die Welt ist mein”. In allen diesen Fällen werden wir zu leibeigenen Sklaven, die nichts besitzen und bedeuten, aber doch glücklich sind, weil sie ihren Trieben und Lastern (soweit zugelassen und gefördert) folgen dürfen, immer wieder anderen, Innovation. Schöne Neue Welt “1984”, im dunklen 21. Jh. wird sie wahr …

  3. Das PUTIN-INTERVIEW in Deutsch
    http://www.youtube.com/watch?v=gjSfL_1FmQc

    Mit Putin muss man reden…allerdings hat Putin feststellen müssen…dass US-Präsidenten zwar mit ihm reden ( Außer Joe Biden ) aber NICHT…Hammer !… handlungsbefugt sind !!

    Tucker-Interview Abschnitt NATO & Clinton in Deutsch Ab Min: 30:56

    Wer also zieht die Strippen in USA ?
    Putin weicht diesbezüglich aus

    Abgesehen von der eher fraglichen Auffassung die alte Sowjetunion hätte ihren Untergang nur gefakt um westliches Kapital & Technologie ins Land zu holen, ist diese 12-teilige Serie genau so spannend und fesselnd wie die ziemlich glaubwürdigen Darlegungen Putins im Tucker Interview

    Joel Skousen: History Of The US-Deep State – Episode One: Early Background

  4. Präsident Trump hatte den Abzug der amerikanischen Truppen aus Syrien angeordnet und das Pentagon hat den Befehl verweigert. Das war Meuterei!

    Das zum Ansprechpartner in den USA.

    Nachlesen kann man das im Artikel von Thomas Röper.

    “Deep state” ist ein weiter Begriff. Steckt da überhaupt eine Organisation hinter? Gibt es für den “deep state” eine graue Eminenz? Ich bin mir da nicht so sicher.

  5. Habe heute morgen das Interview mit deutscher Übersetzung gesehen und war fasziniert wie ruhig und gelassen Putin auf die Fragen reagierte und die Entstehungsgeschichte der Ukraine erklärte. Ein kluger und besonnener Mann, dem es lohnt zuzuhören. Hoffen wir, das dieses Interview viele Menschen erreicht und auch verstanden wird.

  6. @Lutz Liebezeit
    09/02/2024 at 21:25

    “Nichts von dem, was Putin sagte, war Propaganda oder eine Lüge. Alle Dokumente der Clinton-Administration die mir zur Verfügung stehen stützen seine Version
    Eine Verschwörung zur Eroberung Russlands ist akten-und gerichtsfest ”
    http://www.armstrongeconomics.com/wp-content/uploads/2022/10/The-Plot-to-Seize-Russia-Intro.pdf

    “Ich wurde 1998 gebeten, 10 Milliarden Dollar zur Finanzierung der Übernahme Russlands bereitzustellen. Ich lehnte ab”
    http://www.armstrongeconomics.com/international-news/russia/tucker-interview-with-putin/

  7. Bei all dem Hype um Tucker Carlson und Alex Jones, zwei US-Journalisten die unter hohem persönlichen Einsatz das amerikanische Volk aufklären, darf man nicht vergessen, daß sie China für den eigentlichen Feind der USA halten. Das verrottete westliche System braucht Feinde, damit das Waffengeschäft läuft. Wenn die Beiden erfolgreich sein sollten, besteht die Gefahr, daß China nun der erklärte Feind Nr. 1 wird. Auch viele Kritiker unseres Systems, wie Ernst Wolff, sehen das chinesische Überwachungssystem als drohende Gefahr an. Es ist eine Waffe, man kann sie gegen das Volk anwenden, aber auch das Volk damit schützen gegen Vogelgrippe, Schweinegrippe und andere Viren oder gar Umsturzversuche. China kennt seine Feinde, ich wollte sagen Freunde.
    Zu China kam bei follow.it, uncut-news, am 9.2. ein lesenswerter Artikel, der geradezu ein Muß für Politikinteressierte ist. “Sieg der Technokraten über China? Kalter Krieg 2.0 im Jahr des Roten Drachen”. Eine Geschichts-Stunde von den den ersten Anfängen mit Mao bis heute von einem Kenner erklärt. Im zweiten Teil kommt Pepe Escobar zu Wort und beleuchtet die Gegenwart (Taiwan) und die Aussichten für der Zukunft. Hier ein Satz von ihm: “Aber wenn wir berücksichtigen, was Peking will, was Xi Jinping will und was die taiwanesische Bevölkerung will, dann wird in den nächsten Jahren, ja sogar Jahrzehnten, nichts Gewalttätiges am Horizont zu sehen sein.” Wie Pepe Escobar davor erwähnt, wird es trotzdem in der gewohnten Weise weitergehen, wenn es nicht gar schlimmer wird, wenn den USA eine Feindgestalt verloren geht: “Natürlich schließt nichts davon weitere amerikanische Operationen aus, destabilisierende amerikanische Operationen, alle möglichen Arten von hybriden Kriegen, die man sich vorstellen kann, oder sogar später, je nachdem, wie sich die Dinge in den nächsten zwei oder drei Jahren entwickeln. Eine falsche Flagge oder eine Reihe von falschen Flaggen.” Pepe Escobar.
    Man sollte diesen Artikel unbedingt lesen, damit man die chinesische Mentalität kennenlernt und sich nicht von westlicher Schwarzmalerei verunsichern läßt.

  8. herr bröckers, trefflich geschrieben, hab grad festgestellt, dass heise-telepolis dies als hassrede einstuft…war auch zu Ihrem beitrag verlinkt:
    …Dass die Journaille im besten Fall zum “Weitergehn, nichts zu sehen” aufrufen wird, ist indes zu verstehen: wer einer semi-debilen Wandermumie als Präsident und Kriegsherr, einer Komiker-Marionette in Kiew, einem “Norwegian Wood”_Holzkopf in NATOstan, einer Panzer-Uschi in der EU oder einer für Außenpolitik zuständigen Trampolinspringerin…. wer mit solchen “Spitzenpolitikern” gestraft ist und ihnen das Wort reden (oder auf den Teleprompter packen) muss, kann angesichts der zweistündigen Putin-Performance nur blass werden vor Neid….

    3 tage sperrung gibt es 😉

    gruss
    gc

  9. Botschafter a.D. (unter Bush sen ) Chas Freeman hat den Deep State auf den Punkt gebracht, warum die USA die NATO weiterbetrieb. Die Auflösung hätte Dienstposten in der Army gekostet und Boni für den Dienst in Europa wären weggefallen. Die sägten nicht den goldenen Ast ab, auf dem sie saßen. That’s it.
    Krieg ist ein Geschäft und Geschäftsgrundlage und Existenzberechtigung der Army. Die sind der Deep State, neben dem Kapital. Chas Freeman spricht Tacheles https://youtu.be/ZFnbhajBhl8?si=liVBirdhOLWoyZfa

  10. Tucker Carlson ist ein Bote (er kann ein Millionenpublikum erreichen, wahrscheinlich auch in der Ukraine). Hat er zugestimmt?
    Tucker Carlson hat vor dem Interview mit Präsident Putin bestimmt vorab eine Liste seiner Fragen abgeben müssen. Dann kommt der „Rotstift“ des Kremels. Punkt.
    Tucker Carlson ist meiner Meinung nach nicht der Typ, der subtil vorgeht. Nun, im Interview mit Präsident Putin musste er Regeln beachten und trotzdem ein gutes Interview zu bekommen. Das hat nicht so funktioniert, wie er es sich vorgestellt hat. Präsident Putin ist ein alter Fuchs.
    Fragen zu Bucha, die Verluste des Krieges usw. fielen dem Rotstift zum Opfer und diese Fragen wären gekommen, wenn es nach Tucker Carlson ginge.
    Der Kremel hat dem Interview zugestimmt, weil er eine Botschaft senden wollte (deswegen ist er auch so weit in die Historie eingetaucht), und Tucker Carlson ist der Bote. Mal sehen, ob er es bemerkt:
    Die Botschaft lautet:
    Russland will den Westen nicht angreifen.
    Russland ist bereit für Verhandlungen.
    Mit Russland kann man reden.
    Ukrainer: wir sind alle Russen, wir hassen Euch nicht.
    Wahrscheinlich noch mehr, aber das blicke ich nicht.

    1. “Die Fragen nach Butscha fielen dem Rotstift zum Opfer” – wessen Rotstift?

      Von russischer Seite wird nicht nur die russische Täterschaft bestritten, sondern auf Indizien für eine ukrainische Inszenierung hingewiesen. Zwar mit echten Leichen – aber solchen, denen ukrainische Geheimdienstler etc. zuvor öffentlich für den Fall der Kollaboration mit russischen Besatzern die Ermordung angedroht hatten.
      Nach dem raschen kampflosen russischen Abzug prahlte der Kiew-treue OB mit dem “Sieg” – und es rückten ukrainische Geheimdienstler etc. in Städtchen. Tage danach erst die “Entdeckung” und anklagende Publizierung der leichen-bedeckten Ausfallstraße? Wodka-getränkte Siegerfreude kann diese “Verzögerung” ganz bestimmt nicht erklären!

      Die im SPIEGEL abgebildete Aufreihung von Leichen AUF einer Ausfallstraße (wie eine Perlenkette: eine Leiche links, eine Leiche rechts – fast im Einheitsabstand) wirkt ganz generell unnatürlich, d.h. nachträglich arrangiert. Sie passt zudem nicht zum hastigen aber kampflosen Abzug der Russen – sie ermöglichte aber hervorragend solche Fotos, die die Russen (die als Befreier gesehen werden wollten und zumindest teilweise auch gesehen wurden, nicht als Brutalos oder gar Kriegsverbrecher) sich nicht wünschen konnten.
      Die Fotos waren dagegen ideal nutzbar für antirussische Propaganda, die im März / April 2022 dringend gebraucht wurde, um die Friedens-Vereinbarungen von Istanbul zu torpedieren, was Boris Johnson mit seinem Blitzbesuch (zzgl. Butscha-Fotos?) dann auch hinbekam.

      Es soll mehrere “Butschas” gegeben haben (Irpin etc.) – Medien-Schwerpunkt lag aber auf dem “Original” Butscha, das im Englischen so wunderbar passend nach “Butcher” – Schlächter – klingt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

      Erstaunlicherweise will man Putin seit 2023 anklagen wegen der “Entführung” von Kindern, was man bis zum Beweis des Gegenteils auch als Evakuierung von Kinderheimen aus der umkämpften Zone deuten könnte, d.h. als Maßnahme gegen mögliche lebensgefährdende Situationen. Und Heimkinder in Pflegefamilien unterzubringen gilt z.B. in Deutschland als soziale Tat.

      Erstaunlich daran ist aber vor allem:
      Warum spielt Butscha mit den vielen Leichen jetzt auf einmal keine Rolle mehr?
      Will man den Blitzbesuch von Boris Johnson samt dessen schäbigen Motiven und fatalen Folgen ausblenden? Oder das (löchrige?) Butscha-Narrativ selber?

      Ganz ohne Peinlichkeit ist “Butscha” für Putin allerdings auch nicht:
      Die Russen kamen als Befreier bzw. weckten bei den Ortsansässigen entsprechende Hoffnungen, ohne dass diese den baldigen Wieder-Abzug ahnten.
      Wer russischen Panzern zujubelte, weil er Kiew als Joch empfand, konnte sich nicht nur als verraten vorkommen – angesichts der Lebensgefahr für “Kollaborateure” war er es ab dem urplötzlichen Abzug der russischen Truppen faktisch auch.

      Carlson und Putin dürften gleichermaßen interessiert gewesen sein, nicht gleich im ersten Interview das heikelste und propagandistisch am meisten verfälschte Thema aufzugreifen. Aber es muss ja nicht das letzte Interview gewesen sein.

  11. @Günther Ecker
    11/02/2024 at 07:08

    Chas Freeman spricht Tacheles = guter Beitrag
    https://youtu.be/ZFnbhajBhl8?si=liVBirdhOLWoyZfa

    “Army…die sind der Deep State…neben dem Kapital”.
    Das ist ein viel zu allgemeines Sloganizing Herr Ecker
    ähnlich wie…”Afrikaner sind bekanntlich dunkler als Weiße”

    Was ist uns denn näher bereits bekannt :
    Die US-Army wird aus Haushaltsmitteln vom US-Steuerzahler bezahlt
    Eine etwaig korrupte Pentagon +DoD-Vergabepraxis an “Private Contractors”
    ist nicht der Deep State
    MIK und Big Oil sind auch nicht der Deep State
    Das Kapital ist ein Werk von Karl Marx und an der Wall-Street zu Hause
    und ist auch nicht der Deep State
    Auch Überbleibsel vergangener US-Administrationen konstituieren nicht den Deep State in Washington DC

    Mister Bot 09/02/2024 at 20:16
    verlinkte auf eine 12-teilige Deep-State Serie die ganz hervorragend ist
    und viel mehr valide Infos bringt als landläufig bekannt ist

    Weiterführend zur Frage der Deep-State-Finanzierung ist die 4-Gliederung
    Der offizielle US-Verteidigungshaushalt
    Das genehmigte Black Budget für Militär-Geheimdienst-Projekte
    Die verborgene Finanzierung für Militär-Geheimdienst-Projekte aus illegalen Einnahmequellen ( Drugs-Weapons-Sex-Trafficing-Slavery )
    Die Nazi-Japan Kriegsbeute aus WK 2 …nie ausgewiesen..nie zurückerstattet..angelegt wie der berühmte Josephs-Pfennig ( Ultragigantische Vermögenswerte die in keiner Bilanz auftauchen )
    PLUS
    Keine Audits -Rechenschafts-und Offenlegungspflichten gegenüber dem US
    Steuerzahler aus Gründen der ” Nationalen Sicherheit ”
    https://missingmoney.solari.com/fasab-statement-56-understanding-new-government-financial-accounting-loopholes/

    The Black Budget | Catherine Austin Fitts
    http://www.youtube.com/watch?v=ofqWXoxQPu4

    Der schwarze Haushalt der Vereinigten Staaten:
    Der Motor einer „Negative Return Economy“
    https://ciaotest.cc.columbia.edu/olj/wa/wa_apr04/wa_apr04_sac01.html

    Offen ist die Frage ob eine monolithische Kraft dahinter federführend ist–ob es Konkurrenz-Rangordnungskämpfe gibt und was die eigentlich Agenda-technisch wollen ( “Profite”…wie bei der Mafia….ist viel zu kurz gegriffen das Wohl der USA
    ist eh ein reiner Schmarrn …und “Order out of Chaos” scheint noch am glaubhaftesten
    wobei Chaos…schon reicht )

    Carlson: Sie haben also zweimal beschrieben, wie amerikanische Präsidenten Entscheidungen getroffen haben, die dann von ihren Teams zunichte gemacht wurden?

    Putin: Genau so ist es.

    Wer sind diese Teams ? Putin kennt sie wahrscheinlich, spricht aber nicht darüber
    Er kennt sie und spricht drüber
    http://www.armstrongeconomics.com/wp-content/uploads/2023/02/The-Neocons-2023-R.pdf

  12. Kriegsmüdigkeit (oder nur berechnender, eiskalter Geiz?) beim großen Hegemon,
    aber dafür wird in Europa das Bellen der Bellizisten lauter und grimmiger.
    Baerbocks pauschale und unbedachte Krieg-gegen-Russland-Plapperei
    wird von CDU-AusRoderich Kiesewetter zum detaillierten Schlachtplan ausgearbeitet.

    „Der Krieg muss nach Russland getragen werden. Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden. Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern Ministerien, Kommandoposten, Gefechtsstände.“

    Was für den internen Auf- und Ausbau der EU immer tabu geblieben war, soll durch die Notwendigkeit des Krieges möglich werden:
    Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, sagte laut Medien, Europa sei bezüglich der Kriegsfinanzierung „in Zugzwang“, es solle einen „gemeinsamen, schuldenfinanzierten Fonds auflegen, um der Ukraine zu helfen“.
    Und Grünen-Politiker Anton Hofreiter fordert angesichts des Widerstands der US-Republikaner gegen weitere Ukraine-Hilfen ein Aussetzen der heiligen deutschen Schuldenbremse

    Abwandernde friedliche Industrien (d.h. De-Industrialisierung) kein Problem mehr für die Wirtschaftspartei FDP?
    Deren Verteidigungspolitiker Marcus Faber: „Das Hochfahren der Rüstungsindustrie ist für unsere Sicherheit damit die erste Priorität dieses Jahres.“

    Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr erneuerte die Losung von der „Kriegstüchtigkeit“ in freudiger Erwartung der Kriege, die da kommen werden.
    Er stimmt ein in den Chor von Nato-Generalsekretär Stoltenberg, dem deutschen Kriegsminister Pistorius und anderen:

    „Wenn ich den Analysten folge und sehe, welches militärisches Bedrohungspotenzial von Russland ausgeht, dann heißt das für uns fünf bis acht Jahre Vorbereitungszeit.“ Das heiße nicht, dass es dann Krieg geben werde – aber er sei möglich. „Und weil ich Militär bin, sage ich: In fünf Jahren müssen wir kriegstüchtig sein.“

    Tobias Riegel:
    Die in diesem Artikel präsentierten Zitate sind nicht nur unter friedenspolitischen Aspekten brandgefährlich, sie sind auch wirtschafts- und sozialpolitisch sehr bedenklich – diese kombinierte Verantwortungslosigkeit verschlägt einem die Sprache: Die Kriegskosten werden indirekt zu sozialen Kürzungen führen. Und auch durch hemmungslose verbale Zuspitzungen könnte ein Krieg einst „nach Deutschland getragen“ werden.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=110943

  13. Neue Enthüllung zum Hintergrund, warum Deutschlands Schildbürger so fleißig “gegen Rechts” demonstrieren und keiner so genau weiß, gegen was eigentlich (außer: “mit der Regierung gegen die Opposition”)?

    “Correctiv traf sich häufiger mit Bundesregierung als bislang bekannt –
    Laut Bundesregierung gab es außer eines Gedankenaustauschs im Juni 2020 keine Treffen zwischen Correctiv und Ministerienvertretern.
    Jetzt kommen zwei weitere Termine ans Licht [Bezahlschranke],
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/enthuellung-correctiv-traf-sich-haeufiger-mit-bundesregierung-als-bislang-bekannt-li.2185425

    Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Abgeordnetenanfrage hat sich die Geschäftsführerin von Correctiv, Jeanette Gusko, im November – d.h. kurz vor dem (von Correctiv dann infiltrierten) – rechten Treffen im Potsdamer Hotel Adlon zwei Mal mit Vertretern der Bundesregierung getroffen, darunter einmal mit dem Bundeskanzler.

    Das “Recherchekollektiv” Correctiv wurde laut Portal Nius in den letzten zehn Jahren mit 2,5 Mio. Euro Steuermitteln gefördert – die Correctiv-Berichterstattung im Januar war dann Auslöser für eine Vielzahl großer Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus, die von Vertretern von SPD und anderen Parteien unterstützt und häufig auch organisiert wurden.
    (Böse Zungen erklären sich die 6-wöchige Verzögerung zwischen heimlicher Beobachtung und demo-fördernder Enthüllung als Optimierungs-Kniff, um protestierenden Bauern und Bähnlern bestmöglichst den Wind aus den Segeln zu nehmen)

    Nius berichtet, dass Correctiv zum Zeitpunkt der Gespräche mit Scholz und anderen Regierungsvertretern bereits die Infiltration des Treffens in die Wege geleitet habe.
    Das sei zu einem Zeitpunkt geschehen zu dem noch kein Einladungsschreiben mit dem Namen des Rechtsradikalen Martin Sellner als Teilnehmer und Redner verschickt worden war.
    (Die doppelgesichtige Rolle des Zahnarztes Gernot Mörig wäre auch noch zu klären:
    in Potsdam war er Organisator – bei Sahrah Wagenknecht und Volker Pispers schlich er sich hingegen ein, ohne braune Vita & Gesinnung offenzulegen.
    Kämpften da irgendwelche Hintermänner wegen des “Fachkräftemangels” mit einem Allzweck-Multi-Talent an mehreren Fronten?
    Oder sollte mittels eines agent provocateur – bzw. Lockspitzel – das alte Kontaktschuldkeulen-Spiel aufgeführt werden – Framing, Blaming & Bashing?)

    Der allzu frühe Vorab-Blick von Correctiv auf das erst anstehende Treffen ließe es laut Nius jedenfalls noch unwahrscheinlicher erscheinen, dass Correctiv die Informationen über das Treffen und seine mögliche Brisanz auf normalem journalistischen Weg, ohne Geheimdienstunterstützung, erhalten hat.

    Die Begründung für die Weigerung der Bundesregierung, Auskunft über den Inhalt ihrer Gespräche mit Correctiv zu geben, klingt daher wie eine Verhöhnung des echten Journalismus:
    Schweigsam gescholzt werde nämlich angeblich wegen der „durch die Pressefreiheit geschützten Redaktions- oder Recherchetätigkeit“ der Journalisten von Correctiv!
    https://norberthaering.de/propaganda-zensur/correctiv-scholz/

    Die beste Zivilgesellschaft, die man sich für anderer Leute (Steuer-)Geld kaufen kann!

    Während Amtsmissbrauch zum Eigennutz von Parteipolitikern und ihrer Parteien früher mal zu Skandalen führte (Spiegelaffäre, Watergate, Barschel), hat die Sache inzwischen System bzw. (im Merkel-Sprech:) ist zur Staatsräson geworden:

    Bundesregierung zahlt Millionenbeträge an US-Lobbygruppen und Grünen-nahe „Denkfabrik“ LibMod,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=110961

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