Shalom Aleikum!

Neueste Sprachregelungen im Wertewesten:  Massenmord an Kindern heißt jetzt “Hamas”, Vernichtung der Zivilbevölkerung nennt sich “Krieg gegen Terror” und Kritik an diesen Vorgängen und ihren Umbenennungen ist “Antisemitismus”. Man kommt kaum noch hinterher, sich risikofrei politisch korrekt auszudrücken ohne dem Minenfeld der Cancelkultur zum Opfer zu fallen. Sicher aber ist, wie oben im Bild dargestellt, dass ohne das Feuer von Miss Liberty Israels Massaker  in Gaza unmöglich wären. Willkommen in der “regelbasierten internationalen Ordnung”,  in der  jetzt auch barbarische Schlachtfeste inkludiert sind.
Als ich neulich nachts in meinem Bett so auf und ab ging, im Kopf mit diesen schrecklichen Bildern und Fragen, wie dieser Horror beendet werden kann, dämmerte mir plötzlich die Lösung. Mit den USA und Israel, bzw. ihren amtierenden Regierungen, die das Schlachtfest fortsetzen möchten und bei der UN Veto gegen Waffenstillstand eingelegt haben, wird sie nicht zu erreichen sein, aber der Rest der Welt könnte es. Wenn die von Netanjahu & Co. seit Jahrzehnten sabotierte  “Zwei-Staaten-Lösung”  seit dem 7. Oktober definitiv passé ist und ein ethnisch gesäubertes “Groß-Israel” nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unmöglich, kann es in Zukunft nur einen Staat auf dem Gebiet der ehemaligen britischen Kolonie “Palästina” geben. Eine Freundin, mit der ich diese Lösung besprach, schlug als Arbeitstitel für den Staatsnamen “Shalom-Aleikum” vor, was wir hier erst mal festhalten bevor wir zu der Liste von “Ja,aber..,” kommen. Es geht um die Schweiz des Nahen Ostens, eine föderale Genossenschaft von jüdischen, muslimischen, christlichen und säkularen Kantonen mit einem gemeinsamen Parlament und Bundesrat in Jerusalem.
Warum soll im 21. Jahrhundert nicht möglich sein, was in den Reformationskriegen des 16. Jahrhunderts schon machbar war ? Was hindert vernunftbegabte Einwohner Palästinas (Karte von 1948) eine solche Lösung anzustreben, als Kompromiss und Win-Win für alle ? Fiktive Texte aus dem Alten Testament, die als Katasterdokumente und Grundbucheintrag verstanden werden, können es nicht sein, genauso wenig wie irgendwelche andere “heilige” Schriften. Weil im künftigen “Shalom-Aleikum”-Land selbstverständlich Religionsfreiheit herrscht, darf natürlich jeder glauben was er will, als Gesetz aber gilt die gemeinsame, rechtsstaatliche Verfassung, der das Treiben in jüdisch-orthodox geprägten Kantonen ebenso untergeordnet ist wie in den muslimischen. Gebetet und gepredigt werden darf jeweils nach Gusto, Straßenverkehrsordnung, Steuerpflichten und andere Gesetze gelten für alle. Warum ist das nicht machbar, Herr Nachbar? Wäre eine solche Schweiz des Orients nicht überaus wünschenswert?

Damit wären wir bei der Liste von “Ja…aber”, die ich bei einer kleinen Umfrage im privaten Umfeld zusammenstellte.
1: “Die Juden wollen das nicht”. Das mag sein, die Buren wollten die Unterdrückung der Schwarzen auch nicht aufgeben und warfen Mandela Jahrzehnte ins Gefängnis. Internationaler Druck hat die Apartheid in Südafrika zu Fall gebracht. Das würde in Palästina ebenso gehen.
2: “Das US-Imperium braucht permanenten Krieg und hat kein Interesse an friedlichen Lösungen” Das stimmt zwar, nationalistische Fanatiker aufzurüsten und Proxy-Kriege führen zu lassen, war und ist das Mittel der Wahl im anglo-amerikanischen Empire. Doch es ist zuletzt mit ISIS in Irak und Syrien gescheitert, geht mit den Asov-Nazis in der Ukraine gerade auf riesigen Leichenbergen zu Ende und ist auch in Palästina aussichtslos: “Israel is loosing this war”,  so zwei Kenner der Region,  Tony Karon und Daniel Levi, in “The Nation”.
3: “Nach 75 Jahren Vertreibung und Ermordung können sich die Palästinenser niemals mit Israel versöhnen.” Für eine radikale muslimische Minderheit trifft das sicher zu, ebenso wie auf der anderen Seite auf die radikalen jüdischen Siedler. Realpolitik lässt sich mit solchen Extremisten nicht machen, mit der großen Mehrheit der Menschen aber schon. Für religiöse Fundamentalisten und Fanatiker können in den jeweiligen Kantonen dann Reservate eingerichtet werden, wo sie – in Rahmen der freiheitlich, demokratischen Grundordnung – autonom unter sich bleiben können.
4: “Mit der demographischen Welle bei einer Rückkehr der Vertriebenen wären die Juden schnell in der Minderheit.” Das ist in der Shalom-Aleikhum-Föderation kein Problem, weil auch kleinere Kantone dieselbe Stimme haben wie die größeren.
5:”Ich hab lange aufgehört, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, diese levantinischen Wüstenvölker,  die Semiten – Juden, Moslems und alle anderen, kennen seit tausenden Jahren doch nichts anderes, als sich gegenseitig  an die Gurgel zu gehen.” Okay, wenn, mit Karl May, gilt “Der Türke an sich ist bieder und ehrlich” (was angesichts des doppelzüngigen Sultans Erdogan aktuell  freilich zweifelhaft scheint), dann könnte man den “Araber an sich” als schnell beleidigt und aufbrausend bezeichnen und den Juden als dauerbetroffenes Opfer mit Täterfreibrief. Anderswo auf der Welt leben sie allerdings auch völlig entspannt zusammen. Dass irgendwelche geophysikalischen Schwingungen für besonders aggressive Vibes in diesem “(Un-)Heiligen Land” sorgen, ist nicht bekannt.

Soviel zu den “Ja, aber…” Einwänden in dieser keinesfalls repräsentativen Umfrage. Ich finde, an einem wiedervereinigten Palästina führt kein Weg vorbei. Zwei Staaten sind nichts anderes als die alte imperiale “Teile &Herrsche”-Strategie und die  Alternativen – judenfreie Theokratie “Palästina” oder rassereine Theokratie “Israel” – sind keine. Anders als eine föderale Shalom-Aleikum Republik, die als friedlicher, neutraler Knotenpunkt und Hub für Handel und Wandel zwischen Asien und Europa prosperiert, die Erdgasfelder an der Küste von Gaza nutzt, sie mit dem Roten Meer vebindet (Stichwort: Ben-Gurion Kanal)und die Negev-Wüste wieder begrünt. Wie zu Zeiten von Kain und Abel.
Das könnte so laufen im neuen Palästisrael, aber nur wenn sich die beiden vertragen. Ansonsten wird auf Jahrzehnte Krieg und Terror herrschen, egal wer “gewinnt”.

Die Weihnachtsfeiern in Bethlehem fallen unterdessen dieses Jahr aus: Jesus burried under rubble in Bethlehem. Die Rolle des “König” Herodes, der als Statthalter des römischen Imperiums Kinder ermorden liess, um seine Macht zu sichern,  hat heuer “König” Bibi übernommen, der als Statthalter des debilen Kaisers Joe Biden schon 8.600 Kinder beseitigt hat, um sich im Amt zu halten. Wieviele es bis zum Fest noch werden sollen, ist unklar. Sicher aber scheint schon jetzt, dass es  kein gutes Ende mit ihm nehmen kann, wie mit Herodes, der nicht als guter “König der Juden” sondern als paranoider, bösartiger Geisterkranker in die Geschichte eingegangen ist….

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Mathias Bröckers: JFK -Staatsstreich in Amerika, Westend  (Oktober 2023), 304 Seiten, 14 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

24 Comments

  1. Nichts für ungut, werter Blogchef, Träumen ist erlaubt!

    Wie lange allerdings noch? Das entscheiden unsere famosen “Volksvertreter”. Womit wir aus meiner Sicht beim eigentlichen Problem des Homo sapiens wären. Er braucht allzeit Personen, die ihm sagen, wo es lang zu gehen hat. Die wählt er in Abständen und regt sich immer wieder darüber auf, dass es nicht so läuft, wie er gerne möchte. Am System möchte er aber auch nichts ändern? Was wäre also die Alternative?
    Direkte Demokratie? Für nicht wenige schon. Dazu braucht es aber einen Souverän, der weiß, was er will und der mitgestalten will.

    Womit wir beim nächsten Problem wären. Fragen sie unsere Zeitgenossen, was ihnen so vorschwebt? Also wie sie gerne leben möchten? Da gibt es bestimmt einige, die tolle Ideen haben. Aber auch genug, die überhaupt keinen Plan haben, die nicht selber denken, sondern sich die Zusammenhänge von anderen erklären lassen. Dazu kommt die mittlerweile nicht mehr zu ertragende Einflussnahme des gesamten Medienapparates auf eben genau diese Köpfe. Sie sind es, die im Auftrag der Politik und die wiederum auf Anordnung der teils unsichtbaren Geldgeber im Hintergrund Gedanken und Gefühle implantieren, die zu solchen Szenarien wie momentan in Gaza führen. Eine völlig schizophrene Situation wie aus einem Monthy-Pyton-Film. Feuerpausen werden als humaner Akt dargestellt oder noch besser, man ruft die Bevölkerung Gazas dazu auf, bestimmte Gebiete zu meiden, um die Opferzahlen zu mindern, während man eine Stadt flächendeckend bombardiert. Was unsere “Staatsmedien”, welche auf dem Boden von Demokratie und Menschenrechten stehen (Sie betonen immer gegenüber denjenigen, die eine andere Sichtweise haben!), seit Corona abliefern, ist das Allerletzte.

    Man muss nur offenen Auges durch die Straßen gehen, um zu sehen, was aus unserer Gesellschaft geworden ist. Ein gespaltener Haufen egoistischer Rechthaber, der kaum noch dazu in der Lage ist, die täglich auf ihn einprasselnden medialen Breitseiten richtig einzuordnen. Ein großer Teil richtet jeden Tag seine Fahne neu aus. Immer nach der Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird. Widersprüche kennt und erkennt dieser Teil nicht mehr. Er möchte einfach nur dazu gehören zu den “Guten”, das gibt ihm ein gutes Gefühl und dafür lebt er. Einen oberflächlich glatten Traum! Mit unseren Bürgern ist nicht mehr viel Staat zu machen, werter Blogchef! Und die haben nicht ansatzweise eine Ahnung davon, was es heißt, in Gaza, Israel oder in der Ostukraine zu leben, wo täglich das Grauen herrscht. Das Paradoxe ist, viele glauben es zu wissen, und reden sich daher all den Scheiß, der ihnen von Seiten der Politik und den Medien präsentiert wird schön oder stimmen ihn zu.

    Die neueste Stilblüte von “Antonia Hofreiter” seines Zeichen Wehrdienstverweigerer bei den Grünen und jetzt ein glühender Waffenlieferant im olivgrünen Gewand: “Wenn man früher schwere Waffen in die Ukraine geliefert hätte, dann wäre dieser das Desaster, was ihr nun bevorsteht, erspart geblieben!” Schuld hat aus Sicht von Hofreiter der zögerliche Kanzlerdarsteller Scholz! So einfach kann das Leben sein, wenn man ein “Weltbild” hat.

    Sorry, werter Blogchef! Aber solange solche Typen wie Hofreiter und div. Andere Gestalten vom gleichen Schlag das Sagen haben und wir es nicht schaffen, uns von diesen Manipulierern und dem ebenso manipulierenden Mediensystem zu befreien, bleiben ihre Ideen Träume. Und die sind laut Spliff: Schäume!

    In diesem Sinne! Trotzdem danke für die Anregungen.

  2. Es gibt nichts Konstruktives was man gemeinsam mit jemandem erreichen könnte dessen inneres kollektives Wesen ausschließlich aus einer absolut bösartigen Boshaftigkeit besteht und dessen einziges Pläsier das Quälen und ermorden Anderer ist.

  3. Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie. Marie von Ebner-Eschenbach

    Die Ausläufer Israels zerstören Europa, oder haben es längst zerstört. Ich weiß nicht, was die Briten sich dabei gedacht haben, in ein besetztes Gebiet einen Staat zu setzen?
    Daß das zu einem endlosen Konflikt werden würde, das hätten die Protagonisten absehen können. Aber wie das so ist, die Mehrheit ist stets die dümmste Entscheidung.
    Als Grund für den Staat wird das 3. Reich angegeben, aber das Fundament ist total verlogen. Was schon die Industrieanlage der I.G.Farben hinter den Auschwitzlagern beweist, welche größer ist als alle Lager zusammen. Zudem kann man in Wikipedia lesen, daß Auschwitz Monowitz II das erste privat finanzierte Lager war. Wieviele gab es davon noch?
    Die verstehen das wirklich, die Wirklichkeit umzudrehen, daß Täter Opfer und Opfer Täter werden. Israel steht auf unseren Gebeinen.

    Merkel hat die israelischen Anliegen zur “Staatsräson” gemacht. Die Staatsräson wird penetrant und immer wieder als Rechtfertigung für die israelischen Übergriffe im Gaza-Streifen herangezogen, während man in fürchterlicher Verlogenheit Nie wieder skandiert.

    Eine Staatsräson ist auf unserer Verfassung VERBOTEN. Damit hat Merkel Deutschland zum Satelliten gemacht. Da kann man ruhig drauf hinweisen, die wissen, daß das verboten ist, und trotzdem beruft man sich auf die illegale Praktik.
    Das Parlament ist gestopft voll mit Juristen, und keiner merkt das? Das ist meines Erachtens der Gipfel der Skrupellosigkeit. Auch, was hier in Europa mit Deutschland als Zugpferd abläuft.

    Wir haben das mit einem Schweigekartell zu tun.

    Menschen sind schrecklich, die Zukunft düster, sagte Stanislaw Lem im letzten Interview.

    Einen israelischen Staat hat es nie lange gegeben. Die Israelis haben immer binnen weniger Jahrzehnte an die Wand gefahren.

    Jesaja redete Klartext über die Zustände im “Königreich Davids”, mußte fliehen und wurde gesteigt. Das war ungefähr 750 v. Chr. 20 oder 30 Jahre später ging das Königreich unter.
    Das ist so aktuell, daß man den inhaltlich zitieren kann, und keiner würde es merken .

    Da herrscht so ein makaberer Sentimentalismus, der vorne bis hinten nicht stimmt.

  4. Die Christen sollten sich aus Jerusalem zurückziehen.

    11Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blut der Farren, der Lämmer und Böcke.
    12Wenn ihr hereinkommt, zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von euren Händen, daß ihr auf meinen Vorhof tretet? Jes 1, 10-12

    Ich meine, daß ist ein vergebliches Ansinnen. In Jerusalem rinnt das Blut durch die Straßen, und das würde am deutlichsten werden, wenn man sich daraus zurück zieht. Das ist eine unheilige Stätte.

    Ich stelle noch Frage, die den Kirchenfürsten das Nackenhaar sträuben läßt. Und beantworte sie auch gleich. Sagen wir, weil Weihnachten ist und um der Gerechtigkeit des Gottessohnes willen.

    War Jesus überhaupt ein Jude?

    Der Apokalpytiker Johannes auf Patmos war ein Grieche. Patmos ist eine griechische Insel. Johannes der Evangelist, Johannes der Täufer, Thomas, Andreas, u.a. das sind griechische Namen.

    Maria hatte eine Schwester, Elizabeth, einzeln, o.k., aber zwei griechische Namen bei Schwestern?

    Römische Namen erkennt man meist an der Endung “us”. Markus, Petrus, Matthäus, Lukas (ital.), Paulus. Man kann auch die Namen der
    12 Apostel heranziehen, überwiegend lateinisch-griechische Namen. Juden waren eine überschaubare Minderheit unter Jesu Kumpels.

    Wollen wir an die übernatürliche geburt glauben, oder an die “junge Frau Maria”, die schwanger war, was Joseph nicht ganz zu Unrecht entsetzt hat.
    Die Gerüchte waren, daß Maria ein Stelldichein mit dem römischen Bogenschützen “Panthera” Origines war da sehr von überzeugt.

    Warum der unter den Tisch fallen sollte, da kann man selber drüber spekulieren.
    Das würde nicht nur Josephs Verstörung erklären, sondern auch bestens zum weiteren Verlauf passen, die Hohepriester erwarteten einen Messias, aber keinen Römer!
    Und wenn der dann noch sagt, er sei der König der Juden, dann eckt der schon ziemlich an.

    Das Römische Reich war griechisch-römisch und Griechenland liegt nur eine Steinwurf von Israel entfernt.
    Jesus hatte sich mit den Besatzern angefreundet. UND, die Apostel trugen Schwerter. Wer durfte in den Besatzungszonen ein Schwert
    tragen? Die unterworfenen Völker sicher nicht.

    Jesus war ein Römer. Was haben wir in Israel verloren??

    1. Die (literarische) Figur Jesus ist sogar identisch mit (dem historischen) Cäsar.
      Sagt jedenfalls Francesco Carotta (1999: “War Jesus Cäsar”), was manche für das Pseudonym eines Franz Mohr halten. Aber obwohl Außenseiter (“Die Historische Jesusforschung beachtet die These nicht”) ist er Intensiv-Schreiber mit vielen Fans, Zeitungs-Artikeln und hat es sogar zu einem Wikipedia-Eintrag gebracht,
      https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Carotta

      Schmankerl auf einer (seiner? – Impressum fehlt) Website – Rezensent Albert Sellner zu Carottas Buch und der wahren Entstehung des Neuen Testaments:
      “So ‘erklärt’ es sich, warum aus Gallien Galiläa wurde, aus Corfinium, das Cäsar belagert, Kapharnaum, in dem Jesus den Dämon aus einem Besessenen (lat. obsessus = besetzt und besessen) austreibt.”
      Man beginnt zu verstehen, warum er die Leser im ersten Satz mit “Am Anfang war der Jokus” einstimmt (natürlich ein Schreibfehler; im griechischen Original heißt es “Lokus” – oder war es “Orkus”?)
      https://www.carotta.de/subseite/echo/bz.html

      Das Buch gibt es als PDF ganz oder in einzelnen Kapiteln gratis auf
      https://www.carotta.de/subseite/texte/wjc_d/ausgaben.html

      Religionshistorisch Interessierte, die die These verwerfen, können trotzdem sein Buch mit Gewinn lesen – als köstliche Satire mit Unmengen an schönen Wortspielen.
      Als Satire könnte es durchaus auch gemeint sein, obwohl “Carotta” den Schein (oder das Sein?) ernsthaften Forschens eisern aufrecht erhält. Was ja durchaus für das eine spricht.
      Oder gleichermaßen für das andere.

      1. @bekir “Die (literarische) Figur Jesus ist sogar identisch mit (dem historischen) Cäsar.”
        Ähnliche Aussagen aus früheren Zeiten finden sich vielfach. Bis 500 n.Chr. gehörte der Wiedergeburtsglaube noch zur christlichen Religion. Die alten Germanen glaubten noch sehr lange daran, die Inder heute noch, “Matthaeus 16:14: ” Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; die andern, du seist Elia; etliche du seist Jeremia oder der Propheten einer.” – Elia, Jeremia oder einer der Propheten, das deutet natürlich auf den Wiedergeburtsglauben hin. Warum soll nicht auch Caesar in diese Reihe gehören? Napoleon ist auch eine dieser Gestalten, der man diese Rolle immer wieder zuweist. (Später kommt auch Hitler dazu.)
        Nach dieser Lehre kommen nicht nur verstorbene Seelen wieder zur Welt, es wiederholen sich ganze Ereignisse. Marias Haus soll durch die Luft geflogen sein, sich entmaterialisiert und an anderer Stelle soll es sich wieder genauso materialisiert haben, soweit mir bekannt ist, in Rom. Nach dem damaligen Glauben kann es auch mit Städten geschehen, dass sie später wieder an anderer Stelle auftauchen.
        Jesu Jünger hatten nach seiner “Auferstehung” einen solchen Respekt vor seiner überirdischen Macht, dass sie es nicht gewagt hätten seine Aussagen falsch wiederzugeben. Veränderungen kamen erst später in die Bibel, besonders durch Paulus, der Jesus nie begegnet ist. Paulus deutete das Geschehen nach jüdischer Tradition. Jesus wurde das Lamm, das geopfert wurde damit unsere Sünden getilgt werden. Sünder müssen dem Satan übergeben werden, die Gemeinden sollen sich “rein” halten und solche Menschen meiden (Korintherbriefe). Das exakte Gegenteil von Jesu Lehre!
        Jesu Jünger hatten nach seiner “Auferstehung” einen solchen Respekt vor seiner überirdischen Macht, dass sie es nicht gewagt hätten, seine Worte falsch wiederzugeben.

    2. Ich da doch noch eine Anmerkung machen:

      Der Name “Maria” findet ausschließlich im N.T. statt. In den Suchmaschinen wird oft hebr. oder bibl. angegeben, was den Effekt hat, daß man sofort “jüdisch” denkt.

      Manche Konstruktionen der Herkunft scheinen mir ziemlich gewagt.

      @bekir Danke!

      Ich werde mir Ihre Hinweise mal anschauen.

      Meine Spur geht nach Griechenland. In irgendeinem Reklamheft bin ich drauf gestossen, da sagt die Forschung, daß das Christentum in Griechenland, sozusagen in der Hochburg der Philosphie entstanden sei und die ersten “Wanderprediger” lange vor Christi sozusagen christliche Elemente gepredigt haben.
      Einer der griechischen Wanderprediger hat sich an den Menschen allerdings die Zähne ausgebissen und aus Verzweiflung in einen Vulkan gestürzt.

      Die STOA ist auch griechischen Urspungs und wird als Vorläufer des Christentums bezeichnet. Die Stoiker sind duldsam und sehr beherrscht. Ich glaube, das war der Sklave Epiktett, der seine Beherrschung nicht mal verlor, als ihm sein “Herr” ein Bein abschlug. Das hat schon sehr viel mit der Feindesliebe und der christlichen Duldsamkeit zu tun.

      Seneca z.B. war der Berater Neros und glaubte an Gott.

      Platon glaubte an die Seelenwanderung, die griech. Philosophie war sehr fortgeschritten.

      Das N.T. ist zuerst von den Römern erwähnt worden, unser Lieblingsrömer ist natürlich ganz vorne weg: Tacitus.

      Was ich noch dazu sagen wollte, daß der alttestamentarische Gott ein “völkischer” Gott und Glaube ist wie Odin, Manitou, Zeus, während der christliche Gott Allgemeingültigkeit hat und universell ist. Also, daran können alle glauben, was bei dem kanaanitischen Bergott Jahwe und Odin nicht so gelingt.

      An den universellen Gott der Griechen glaubten schon Ägypter im Alten Reich. 1000 Jahre vor Echnaton!
      “Nicht die Pläne der Menschen sind es, die sich erfüllen, sondern der Wille Gottes!” Ptahhotep, Altes Reich
      “Gott kennt den, der seine Willen tut!” Merikare, 10. Dyn.
      Konfuzius glaubte auch an Gott.

      Für die Fehler im Posting entschuldige ich mich.

  5. Es ist schockierend, wie Ampel&CDU nur noch fremde Interessen verfolgen und die Interessen der BRD und ihrer Bürger (trotz des Eides bei Antritt des Amtes!) schamlos verraten. Gerade auch die internationalen Beziehungen der BRD werde bedenkenlos ruiniert.
    Hier ein hervorragender Artikel – obwohl von der NZZ: Neoliberale Atlantiker dort. Aber die deutschen Regime-Medien schweigen ja komplett!
    “EUROFIGHTER FÜR SAUDIARABIEN: DEUTSCHLAND VERWEIGERT EXPORT UND VERSTÖSST DAMIT GEGEN EIN REGIERUNGSABKOMMEN” – https://www.nzz.ch/international/eurofighter-fuer-saudi-arabien-deutschland-verstoesst-gegen-regierungsabkommen-ld.1769189

    Scholzens Ampel und die CDU/CSU (letztere verweigert ja jede Opposition – wie bei Corona, Ukraine, Klimalüge usw.) stellen hier Israels Interessen (aber auch die der USA: Nordstream, Ukraine-Krieg gegen Rußland) stets über die der BRD!.

    Hier ein Auszug aus dem Artikel :
    Es war im Oktober 1986, als Grossbritannien, Italien, Spanien und Deutschland eine Regierungsvereinbarung schlossen, die der «Ampel» in Berlin gerade mächtig Ärger einbringt. Die Partner, so heisst es darin, dürften den Verkauf der gemeinsam entwickelten «Produkte» durch ein anderes Partnerland nicht behindern. Sollte ein Staat den Export seines Lieferanteils am Eurofighter nicht genehmigen, sei er verpflichtet, das andere Land finanziell zu entschädigen.
    Dieses Abkommen ist wichtig, um verstehen zu können, warum das Verhältnis zwischen London und Berlin gerade eisig ist.

    1. Sogar die WELT aus dem stramm transatlantischen Springer-Konzern gönnt sich etwas Kritik an den Briten, wenn auch nur auf die nicht mehr ganz nahe Vergangenheit bezogen und hinter der Bezahlschranke:
      “Kolonialgeschichte: Eine Entschuldigung aus England? Niemals!”
      https://www.welt.de/kultur/plus248961756/Kolonialgeschichte-Warum-England-sich-fuer-nichts-entschuldigt.html

      Passt gut zu den anderen Angelsachsen, die das Völkerrecht durch eine (nach Tagesbedarf) selbst gebastelte “Werteordnung” ersetzen und sich rührend um alte Genozide (1900 – 1945) in Deutschland und Armenien kümmern, aber nicht um den aktuellen in Bergkarabach und schon gar nicht um den eigenen an den Indianern: Der wird “vergessen” oder in Hollywood “aufgearbeitet” zu sentimentalen Kassenschlagern.

      Die bevorzugt bei Transatlantikern (d.h. den meisten relevanten Bundes-Politikern?) anzutreffende Unterwerfung unter fremde Interessen kreist momentan um den mit fast religiösem Pathos gepredigten Begriff der „Staatsräson“ – eine Merkel-Erfindung, die schon 2010 von Helmut Schmidt kritisiert wurde und auch noch 2023 z.B. sogar von der staatsnahen Deutschen Welle in Frage gestellt wird,
      https://www.broeckers.com/2023/11/14/endzeit-fanatiker-und-endsieg-illusionisten/#comment-117512

      Für den Arbeitsrechtler und Linken-Politiker Hans Decruppe ist „Staatsräson“ keine juristische, sondern eine rhetorische und vor allem demagogische Floskel. Vergleichbar mit der Floskel „alternativlos“, die Merkel in ihrer Amtszeit ebenfalls politisch geschickt nutzte. Auch dieser Begriff ist inhaltsleer, dient aber der gezielten Einschränkung des politischen Diskurses.
      Und wer sich gegen die „Staatsräson“ stellt, ist folglich unvernünftig und politisch uneinsichtig, stellt sich quasi gegen die Staatsvernunft und muss daher im Interesse des Staates bekämpft und gecancelt werden.

      Der Begriff ist damit nichts anderes als ein manipulatives politisches Instrument, mit dem höchste staatliche Stellen – unter Beifall und mit Unterstützung einer sich selbst zunehmend gleichschaltenden Presse – versuchen, kritische Debatten zu unterdrücken.
      Mit anderen Worten: Der Gebrauch des Begriffs „Staatsräson“ ist in rechtlicher Bewertung ein perfider Versuch, die durch Artikel 5 Abs. 1 des Grundgesetzes geschützte Meinungsfreiheit im Interesse einer „Quasi-Staatsmeinung“ einzuhegen,
      https://diefreiheitsliebe.de/politik/staatsraeson-ist-keine-juristische-sondern-eine-demagogische-floskel-im-gespraech-mit-hans-decruppe/

  6. Zum Sterben im Gaza und in der Ukraine sowie der deutschen Doppelmoral dazu berichtet Thomas Röper anhand des SPIEGEL:
    https://www.anti-spiegel.ru/2023/wie-der-spiegel-ueber-den-krieg-in-gaza-berichtet-ist-nur-noch-ekelhaft/
    https://fromrussiawithlove.rtde.life/meinung/189469-spiegel-krieg-in-gaza/

    Gideon Levy:
    “Israel züchtet die nächste Generation des Hasses gegen sich selbst”,
    https://antikrieg.com/aktuell/2023_12_09_israelzuechtet.htm

    “Israel nützt den Krieg aus, um die Annexionen im Westjordanland «unbemerkt» voranzutreiben. Die Zweistaaten-Befürworter schauen zu”,
    https://www.infosperber.ch/politik/welt/palaestinenser-haben-kein-recht-im-westjordanland-zu-leben/

    Eine 20-jährige Siedlerin in Westjordanland erklärte einem Reporter-Team von ARTE:
    «Ich glaube, dass es auf diesem begrenzten Territorium nur sie oder uns geben kann. Ein Frieden zwischen Juden und Nicht-Juden kann nie funktionieren […] Die Palästinenser haben kein Recht, hier zu sein. Wir können sie rauswerfen.»

  7. Ramatze: “Sorry, werter Blogchef! Aber solange solche Typen wie Hofreiter und div. Andere Gestalten vom gleichen Schlag das Sagen haben und wir es nicht schaffen, uns von diesen Manipulierern und dem ebenso manipulierenden Mediensystem zu befreien, bleiben ihre Ideen Träume. Und die sind laut Spliff: Schäume!”
    Ich sehe es ähnlich. Die Schweiz, eine friedliche Oase für die Finanzwelt, ein idyllischer Sitz für WEF und Konsorten und mit der Neutralität ist es auch nicht weit her! Wie geschaffen für diese “Herren der Welt”!

    “Welt war verloren, Christ ist geboren!” singen wir an Weihnachten. Wenn Jesus uns retten soll, sollten wir seine Lehre kennen! Sie wurde in ihr Gegenteil verkehrt in die Welt getragen. Siehe Matth. Kap.10, Jesu Anweisungen an seine Jünger: “Geht zu den “VERLORENEN SCHAFEN” des Hauses ISRAEL!…Geht NICHT in andere Städte!…Geht NICHT zu den Heiden!” – “Wenn man eure Worte nicht hören will, geht und schüttelt den Staub von euren Füßen….Wenn man euch verfolgt, flieht in eine andere Stadt” – “Es gibt Streit mit den Familienangehörigen und Nachbarn, wenn man seiner Überzeugung treu bleiben will”. – “Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die WÖLFE!” – Das klingt nach unseren heutigen Problemen!
    Da ist etwas gewaltig schiefgegangen! – Der Wolf hat Kreide gefressen und hat seine satanische Lehre mit einem Mäntelchen der Nächstenliebe versehen und all den vielen Schafen in der weiten Welt schmackhaft gemacht. “Macht euch die Erde untertan!” – “Ihr seid die Herren der Welt!”
    Die “verirrten Schafe des Hauses Israel” haben Jesu Lehre nicht verstanden und sind ihrer Irrlehre bis heute treu geblieben. Jesu “Auferstehung” von den Toten hat seine Jünger so beeindruckt, daß sie nur dadurch bekehrt wurden! Jesus war aber gar nicht tot, als er vom Kreuz abgenommen wurde. Dafür war die Zeit viel zu kurz. Das wußte Jesus, daher hat er einen Freund gebeten, seinen Körper in seine Gruft zu nehmen. Im übrigen wurden die Verbrecher – das waren sie ja für ihre Henker – nicht mit teuren, dicken Eisennägeln ans Kreuz geschlagen! Man stelle sich mal die Sache bildlich vor! Besonders auch das mühsame Abnehmen. Das Kreuz kann man beim nächsten Vorgang nicht mehr verwenden, weil es durch die dicken Nägel gespalten wird. So einen Aufwand machte man doch nicht für Verbrecher! Jesus wurde ans Kreuz gebunden und wußte, daß er mit seinem starken Willen die Tortur überleben wird! Daher sagte er seinen Jüngern voraus, daß er am 3. Tag auferstehen wird.
    Wäre Jesus nicht “auferstanden”, wäre die ganze Sache, die er in Bewegung gesetzt hat, eingeschlafen, wie die zwei Jünger, die er vor der Verhaftung bat, mit ihm zu beten. Wie es um den Glaubenseifer anderer Jünger wie Petrus und Judas stand, ist ja bekannt.
    Sie haben ihren jüdischen Glauben NIE aufgegeben, wie auch Paulus, der immer Jude geblieben ist. Daraus hat er kein Geheimnis gemacht. Er hat Jesus nie kennengelernt. Er war ein grausamer Christenverfolger, als ihm dabei ein helles, blendendes Licht erschien, erkannte er die Macht der neuen Lehre. Daher hat er die Seiten gewechselt, nicht, weil er Jesu Lehre verstanden hat.

    Diese Lehre, die Jesus bekämpfte, ist das, was man heute Zionismus nennt, der Glaube an die jüdische Auserwähltheit. Jesus erkannte die Gefährlichkeit dieses Irrglaubens, der schon zu seiner Zeit in die Welt getragen wurde (Matth. 23, 15). Dieser Irrglaube geht bis in archaische Zeiten zurück und verlangt OPFER! Dadurch wurde Jesus zum “OPFERLAMM”, durch dessen Tod wir von unseren Sünden gereinigt wurden!!! Wir brauchen gar nichts mehr zu tun. Wir müssen nur bereuen, beichten und vor allem jeden Stuss glauben, den sie uns verklickern.
    Das braucht dieser Irrglaube, brave Schafe, die jeden Stuss glauben! Nach 1000 Jahren “Christentum” ist in unserem Lande keiner davon verschont geblieben! Opferbereitschaft, Selbstverleugnung, selbst wenn man sich von der Kirche schon längst verabschiedet hat. Dieses Grundprinzip ist noch in fast jedem als anstrebsame, ethische, christliche Gesinnung vorhanden. Selbstverleugnung ist aber das Gegenteil der Lehre Jesu!
    Was hat Jesus wirklich gelehrt? – “Im Himmel ist mehr Freude über einen reumütigen Sünder als über 99 Gerechte!” Unsere Höherentwicklung ist ein “learning by doing”. So hat sich die ganze Schöpfung über Jahrmillionen zur Vollkommenheit entwickelt, ja, bis der Mensch die Früchte vom Baum der Erkenntnis des GUTEN und BÖSEN gegessen hat und glaubte, er müsse an Stelle Gottes die Gesetze machen. Aber in Gottes Welt gibt es das Böse nicht! Alles reguliert sich von selbst. Somit hat der Mensch das Böse erst erschaffen! Vorbei war es mit der paradiesischen Welt.
    Jesu Worte an die Schriftgelehrten: “Ihr habt die Gesetze Gottes außer Kraft gesetzt. An ihre Stelle habt ihr eure eigenen gestellt!” –
    Die wahre Botschaft von Jesus ist, daß der Mensch frei ist und keiner Obrigkeit gehorchen muß nur seinem eigenen Verstand und seinen Gefühlen, seiner inneren Stimme, die ihn mit den höheren Mächten verbindet. “Die Welt ist ein sich selbst bildendes geistiges Ganzes”. Laotse
    Die Lösung ist nicht, daß wir bessere Politiker bekommen. Solange die Masse nicht die wahre Lehre von Jesus kennenlernt, läßt sie sich weiter an der Nase herumführen! Kardinal Gerhard L. Müller ist ein mutiger Kirchenmann, der Klartext redet. Dort, ob katholisch, evangelisch oder sektiererisch fehlt es an mutigen, denkenden Menschen. Ihr Einfluß auf die Masse könnte die Wende bringen, denn die verführte Masse ist die wahre Macht dieser Clique, die glaubt, sie wäre dazu ausersehen, die Welt zu lenken!

  8. Die regierungsnahe SWP-Denkfabrik in Berlin veröffentlichte im Januar 2023 (also vor den aktuellen Kriegs- und Staatsräson-Gesängen) eine interessante Abhandlung:

    “Israels antiliberale Koalition: Die neue Regierung verfolgt grundlegende Änderungen der staatlichen Ordnung und im israelisch-palästinensischen Konflikt”,
    https://www.swp-berlin.org/publications/products/aktuell/2023A03_Israels_antiliberaleKoalition.pdf

    Der politische Rechtsrutsch in Israel sei kein Betriebsunfall:
    “Insgesamt verorten sich heute mehr als 60 Prozent der jüdischen Israelis politisch rechts.”
    “Es gibt eine Reihe von Gründen für diesen Verlauf. Ein Faktor ist, erstens, die demographische Entwicklung. In Israel gilt: Je jünger, desto politisch rechter. Das hängt mit den hohen Geburtenraten in den religiös-zionistischen und ultraorthodoxen Milieus zusammen.”
    (Richard David Precht wollte im Postcast mit Lanz im Oktober hierauf hinweisen, hat dies aber – was einem Wortkünstler wie ihm nicht passieren darf – etwas ungeschickt formuliert. Seither wird der aufs heftigste gecancelt, weil die unangenehme Wahrheit ebenso weg muss wie schon längst der unangenehme Mahner.)

    Als weiterer interessanter Faktor wird genannt:
    “Das Scheitern des Friedensprozesses macht, zweitens, linke Positionen unglaubwürdiger und rechte plausibler. Seit Mitte der 2000er Jahren lässt sich ein kontinuierlicher Abwärtstrend der linken und eine wachsende Dominanz der rechten Parteien beobachten.”

    Interessant hieran ist gerade das etwas langweilig klingende “Scheitern des Friedensprozesses”. Es handelt sich nämlich um ein gezieltes Sabotieren auf israelischer Seite, was spätestens mit dem Mord an Jitzchak Rabin (Israels Kennedy?) durch Täter aus den eigenen Reihen jedem Israeli hätte klar sein müssen (und anfangs wohl auch war).

    Aber wie beim Original-Kennedy und wie bei 9/11 wird durch stetes Wiederholen das vom tiefen Staat gewünschte Narrativ in den Köpfen verankert. Welcher Ami weiß noch (bzw. willl noch wissen), dass Bin Laden und Al Qaida & Co. Geschöpfe der eigenen Geheimdienste sind?
    Welcher Israeli will (insbesondere seit dem 7. Oktober) wahrhaben bzw. offen aussprechen, dass Hamas ein von den eigenen Sicherheitskreise gewünschtes und gefördertes Projekt war (und ist), um die Araber zu spalten und ein (dann zu bekämpfendes) Feindbild künstlich heranzuzüchten, wie man das aus den USA kennt?

    Der SWP-Autor weist bei den ultraorthodoxen Juden (Charedim) neben dem Geburtenreichtum auf ein weiteres Problem hin:
    Ihre Parteien gaben ca. 2015 ihre Schlüsselposition als Königsmacher zwischen rechts und links auf und sind jetzt fest im rechten Lager.

    Ironischerweise waren nämlich früher ausgerechnet die Ultraorthodoxen “unpolitisch”, sprich: skeptische Gegner des Staates Israel und seiner Staatsorgane gewesen, weil für diese weltfremden Religiösen erst der Messias kommen musste und erst dieser das Reich bzw. den Staat Israel wiedererrichten durfte.
    Sie beten weiterhin fleißig und überlassen den (dadurch genervten) “weltlichen” Israelis die Mühen des Wehrdienstes und der Wohlstands-Schaffung – aber sie haben für das “Messias-Problem” ein theologisches Update gebastelt und dadurch Gefallen gefunden am aktuellen Staatsgebilde und seinen faschistischen Auswüchsen.

    Ein heraufziehender bzw. sich verfestigender Faschismus, den die Schriftstellerin Deborah Feldman beängstigend findet, auch für die Israelis selber.
    Sie entfloh vor einigen Jahren ihrem nicht mehr erträglichen ultraorthodoxen New Yorker Herkunftsmilieu und lebt jetzt in Berlin.

    Sie kritisierte mehrfach, dass in Deutschland nur Juden angehört werden, wenn sie die Meinung der israelischen Regierung teilen – z.B. bei Lanz sagte sie es Robert Habeck deutlich ins Gesicht, der davon aber nichts wissen wollte,
    https://www.broeckers.com/2023/11/01/armageddon-now/#comment-117042

    Dafür bekommt sie natürlich von israel-freundlichen Postillen Gegenwind,
    https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/deborah-feldman-widerspricht-sich-selbst/

    Weitere, fast “prophetische” SWP-Töne (Januar 2023!):

    – Alle Mitglieder dieser (israelischen) Regierung unterstützen auch mindestens Teilannexionen der besetzten Gebiete (und sind nur unterschiedlicher Meinung, ob dies gerade strategisch klug sei; die von den einzelnen Regierungsmitgliedern angedachten Schritte werden ausführlich beschrieben).

    – Auch haben Teile der Koalition betont, den Status quo auf dem Tempelberg verändern zu wollen – eine Maßnahme, der besonderes Eskalationspotential innewohne.

    – Generell sei zu eine Zunahme der Gewalt im Westjordanland zu befürchten.

    – Angesichts seiner historischen Verantwortung habe Deutschland sich bis dato für eine Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt. Die Hoffnung auf ein Ende der israelischen Völkerrechtsverstöße durch eine Lösung des Konflikts sei angesichts der aktuellen Regierung allerdings völlig unrealistisch; im Gegenteil, diese Regierung (Netanjahus) habe die Absicht, eine Zwei-Staaten-Lösung zu verunmöglichen.

    Der Autor zum weiteren Ausblick:
    “Was könnte eine deutsche Position zum Konflikt sein, wenn klar werden sollte, dass eine Zwei-Staaten-Lösung nicht mehr möglich ist? Auch über die Frage, inwiefern eine Besatzung – die per Definition temporär sein muss – noch völkerrechtlich legitim sein kann, wenn klar ist, dass die Besatzer das Territorium nicht verlassen wollen, muss diskutiert werden.”

    Nicht verzagen, Annalenchen und den olivgrünen Fracking-Fan und Insolvenzleugner fragen!

  9. UNO schlägt Alarm:
    „Dies ist die größte Vertreibung des palästinensischen Volkes seit 1948“,
    https://www.sicht-vom-hochblauen.de/dies-ist-die-groesste-vertreibung-des-palaestinensischen-volkes-seit-1948-von-thomas-roeper-anti-spiegel/

    Das sieht die deutsche Regierung seit der Revanche für den 7. Oktober bekanntlich gänzlich anders:
    Israel nehme nur sein Selbstverteidigungsrecht wahr gegen die Hamas, die (völlig unerwartet?) ihren blutigen (aber nach weniger als 50 Stunden gestoppten) Vorstoß gemacht habe.

    Erst nach fast zwei Monaten israelischer Angriffe – die Zahl der getöteten Kinder wird bald fünfstellig sein und 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen (d.h. fast alle Einwohner) sind auf der Flucht ins Nirgendwo ihres weltgrößten Freiluftgefängnisses – fordert die Bundesregierung Israel zur Einhaltung des Völkerrechts auf,
    https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/israel-zivilisten-menschenrechte-baerbock-100.html

    Annalenchen, bisher als unerbittliche Kriegsbefürworterin bekannt, plädiert für sichere Schutzräume für die Zivilbevölkerung und es müsse sichergestellt werden, dass Hilfslieferungen ankämen.
    Sie sagte weiter, sie versuche zugleich auch gegenüber ihren arabischen Gesprächspartnern immer wieder deutlich zu machen, dass es im Interesse der Palästinenser sei, gemeinsam den Terrorismus zu bekämpfen, damit diese in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben könnten. Nötig sei eine Zwei-Staaten-Lösung, die Israelis und Palästinensern Sicherheit gebe. “Wir werden das als Weltgemeinschaft nur gemeinsam schaffen können”.

    Aber auch wer fest glaubt, der Hamas-Angriff hätte Israel unerwartet und unvorbereitet getroffen, sollte mal überlegen, ob es vielleicht doch Pläne für den Fall eines Falles gab. Oder sogar Pläne für eine “Lösung” (sprich: Entsorgung der Zwei-Staaten-Lösung) ohne vorhergehende Eskalation.
    Im Mainstream-Medium n-tv war vor bereits sechs (!) Jahren Interessantes zu lesen:

    “Der ‘Jahrhundertdeal’: Ein Palästinenserstaat in Ägyptens Sinai?
    Zwangsumsiedlungen im Nordsinai, israelische Vorstöße sowie neue Allianzen befeuern Spekulationen über eine Regelung des Nahostkonflikts abseits der Zwei-Staaten-Lösung. Doch die Palästinenser wehren sich.

    Die Gerüchteküche im Nahen Osten brodelt. Soll den Palästinensern ein eigener Staat im Gazastreifen und in Teilen der zu Ägypten gehörenden Sinai-Halbinsel angeboten werden? Zwar werden derlei Szenarien in der Region schon seit Jahren diskutiert, doch zuletzt häuften sich die Hinweise, es handle sich bei dem beharrlich wiederkehrenden Gerede nicht nur um bloße Gedankenspiele”,
    https://www.n-tv.de/politik/Ein-Palaestinenserstaat-in-Agyptens-Sinai-article20204239.html

    Der einzige Unterschied zu heute: Gaza sollte arabisch bleiben, aber stattdessen die Araber des Westjordanlands dorthin bzw. bevorzugt in den Nordsinai “evakuiert” werden. Der israelische Gebietszuwachs wäre größer gewesen. Oder vielleicht einfach die Reihenfolge der Räumungen halt eine andere.

  10. Die Schaffung von Shalom-Aleikum-Kantonen wäre nur bei gegenseitigem Respekt eine praktikable Idee. Es fehlt aber schon innerhalb der jeweiligen Völker am Respekt der Obrigkeit vor den jeweils eigenen Untertanen.
    Die Hamas mag von Israel heimlich gefördert und in Fallen gelockt worden sein, aber sie besteht noch immer aus Arabern, die – so dürfen wir nach aktuellem Wissensstand annehmen – für die arabische (sprich:nicht die israelische) Sache kämpften, als sie am 7. Oktober den Zaun durchbrachen.

    Aber was ist die “arabische Sache”, wenn sie den irrwitzigen Angriff absehbar nicht gewinnen konnten, sondern den israelischen Hardlinern absehbar nur einen hochwillkommenen Vorwand liefern für eine blutige Rache an den ungefragten und nicht begeisterten arabischen Untertanen? Nix gelernt aus 9/11 und der damaligen Übermaß-Rache, die die Israelis schon immer praktizierten, da sie gültige Militär-Doktrin ist?
    Haben die Kämpfer ohne Rücksicht auf (zivile eigene) Verluste sich in ihre Märtyrer-Rolle hineingesteigert, mit der sie sich notgeil-egoistisch an die versprochenen 70 Jungfrauen im Paradies ranballern wollten?

    Auf der israelischen Seite kann die Armee die kritischen Fragen nach dem (angeblich versehentlichen) “friendly fire” nicht mehr einfach ignorieren:
    “Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen”,
    https://web.de/magazine/politik/nahostkonflikt/krieg-nahost-israels-militaerchef-weisser-flagge-geschossen-38975488

    Höchstwahrscheinlich quält ihn nicht das Gewissen, sondern die Angst vor der naheliegenden (und durch Flucht nach vorne vielleicht noch abwehrbaren?) Frage, ob es nicht eher um z.B. 300 vom eigenen Militär getötete Israelis (und befreundete Ausländer (z.B. Festivalbesucher) geht?
    Und die Angst vor der Frage, ob statt unkontrolliert eingetretener Pannen und Patzer doch ein eiskalter Plan (Hannibal-Doktrin; MIHOP) aus der Schublade geholt wurde?

    Und die Frage, warum Militär und Geheimdienst (einschließlich der heuchlerisch leugnenden Regierung) lang- und kurzfristige Vorzeichen ignorierten, Truppen abzogen und das Pop-Festival wenige Tage vor dem 7. Oktober aus undurchsichtigen Gründen von einem sicheren Standort wegverlegten – hin zur nahen (und ausnahmsweise schlecht bewachten) Grenze, wo selbst ahnungslose Hamas-Kämpfer drüberstolpern MUSSTEN.

    Treuherzig meint Herzi Halevi jedenfalls:
    “Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen”, sagte er in einem am Samstagabend auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.

    Na wenn er letzteres schon zugibt, wer will dann noch kleinlich-pingelig bohren und fragen, ob er böswilligerweise REGELN EINGEHALTEN hat (z.B. die Hannibal-Regel)?

    Die “Panne” schildert er jedenfalls so:
    “Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen – sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge”, räumte Halevi ein. Zugleich gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.

  11. Die bedingungslose Solidarität, die Deutschland und die USA gegenüber Israel zeigen, hat jeweils verschiedene historische Wurzeln – beides ist aber eine
    „Verhängnisvolle Treue“, meint Wolfgang Sachsenröder,
    https://www.manova.news/artikel/verhangnisvolle-treue

    Von Merkels Staatsräson-Rede vor der Knesset 2008 über Merkels 2015 erschaffene „Willkommenskultur“ (gegenüber vorwiegend muslimischen Flüchtlingen) hin zum aktuellen Gaza-Krieg und pro-palästinensischen Demos in Deutschland, die sich kaum „eindämmen“ lassen:
    Letzteres u.a. auch gerade, weil Staatsräson-Mutti Merkel 2015 eine sehr stattliche Anzahl Flüchtlinge reinließ, die sich nun wegen der einseitigen Parteinahme alias Staatsräson als Ausländer zweiter Klasse fühlen.

    Die Eindämmung missliebiger Gaza-Demos misslingt jedenfalls weniger aus rechtlichen Gründen (zumindest „erstinstanzlich“) als aus dem schlechten Gewissen, das wir (auch) gegenüber den Gaza-Bewohnern haben (müssten) – Demo-Plakate wie „Free Palestine from German guilt“ erinnern uns nämlich daran, dass Bekenntnis-Rituale wie Merkels „Israels-Sicherheit-als-deutsche-Staatsräson“ keine Komplett-Reinwaschung von deutscher Schuld bringen, sondern nur den deutschen Waschzwang und seine krampfhafte Einseitigkeit zeigen.

    In den USA ist die Ausgangslage eine andere.

    Den 6 Millionen jüdischen Israelis stehen 6 Milionen jüdische spendenfreudige US-Bürger gegenüber – eine Wählergruppe mit Macht, auf die US-Politiker (auch ohne Schuldkomplexe à la Deutschland) höchstmögliche Rücksicht nehmen.

    Daneben gibt es die große Gruppe der amerikanischen Evangelikalen, die bis heute nicht unbedingt die besten Freunde Israels sind, „aber das Gelobte Land spielt in ihrem Glauben an das Jüngste Gericht und die davor prophezeite kriegerische Endzeit des Armageddon eine zentrale Rolle. Für die Wiederkehr Christi müssen Juden im Heiligen Land leben, deshalb wird auch viel Geld für die Siedlungen im Westjordanland gespendet“.

    Sozusagen die christlichen Apokalyptik-Zwillinge der jüdischen Tempelberg-Fanatiker.
    Laut Studien glauben 40 Prozent der Amerikaner an die Wiederkehr Christi bis spätestens 2050, unter den Evangelikalen mit 58 Prozent noch deutlich mehr.
    Im fortgeschritten entchristianisierten Deutschland kann man sich dagegen solche Endzeit-Szenarien kaum vorstellen.

    Für den Politiker Netanyahu spielen die alttestamentarischen Prophezeiungen vermutlich keine Rolle, wohl aber der Einfluss der evangelikalen Partner im Kongress und Senat in Washington: Er hat Verbindungen zu einem der einflussreichsten religiösen Wortführer der nach eigenen Angaben zehn Millionen Mitglieder starken Pro-Israel Gruppe „Christians United for Israel“, dem texanischen Evangelisten John Hagee – dieser forderte nach dem 7. Oktober in einer Predigt von Washington gleich mal die Vernichtung des Iran.

    Aber auch hier könnten Netanyahu & Co. Gegenwind bekommen, weil
    „der Anteil von Unterstützern Israels unter den jüngeren Evangelikalen zwischen 2018 und 2021 von 75 auf 34 Prozent gefallen ist. Die New York Times bestätigte am 5. Dezember 2023, dass dieser neue Generationenkonflikt bis in jüdische Familien in den USA und in Israel reicht“.

    Allerdings geht Sachsenröder nicht von einer schnellen Änderung der politischen Situation aus.

    Für Oskar Lafontaine artet die „verhängnisvolle Treue“ der Deutschen aus in einen Rückfall vor die Zeiten der Aufklärung und deren Einsicht Voltaires:
    „Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.“
    Dieses berühmte Zitat sollte sollte der Geschäftsordnung des Bundestages vorangestellt werden, um entgegen der sich ausbreitenden Cancel-Culture eine freie Debatte wieder möglich und selbstverständlich zu machen,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=108425

    Die schon in Corona-Zeiten sichtbare Neigung vieler Politiker, Journalisten und weiterer Zeitgenossen, andere auszugrenzen und zu diffamieren, wachse seit dem 7. Oktober und „jetzt kämpfen sie gegen jede Kritik an der Regierung Netanjahu und an den Bombardements im Gazastreifen“.

    In Saarbrücken beispielsweise wurde die aus Südafrika stammende jüdische Künstlerin Candice Breitz von der Museumschefin wieder ausgeladen, weil sie sich angeblich nicht genügend von dem Massaker der Hamas distanziert habe. Das stimme zwar nicht, aber die renommierte Künstlerin hatte auch die israelische Regierung kritisiert, und darin sehen viele in Deutschland bereits Antisemitismus.

    Die der Cancel-Culture anhängende Berliner Politblase sei aber unfähig, Antisemitismus und Faschismus zu bekämpfen.
    Ohne irgendwelche Skrupel unterstützt sie in der Ukraine ein Regime, das den tausendfachen Judenmörder Stepan Bandera zum Nationalhelden erhebt, nach dem Straßen und Plätze benannt werden.
    Kein Wort der Kritik höre man von der Bundesregierung, wenn der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant die Palästinenser menschliche Tiere nennt. Und keinen Protest erhebe sie, wenn der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an den ukrainischen Schriftsteller Serhij Schadan geht, der die Russen als Tiere und Unrat bezeichnet.

  12. Da war CDU-AusRoderich “Kiesewetter redselig:
    Europa muss Lithium-Vorkommen in Donezk und Lugansk erobern”

    O-Ton Kiesewetter:
    “Wenn Europa die Energiewende vollziehen will, braucht es eigene Lithium-Vorkommen. Die größten Lithium-Vorkommen in Europa liegen im Donezk-Lugansk-Gebiet. (…) Also wir haben hier auch ganz andere Ziele noch im Hintergrund. Und deshalb brauchen wir eine vereinte Anstrengung der Bürgerinnen und Bürger, damit unsere Politik die Rückendeckung hat, mehr für die Ukraine zu tun.”

    Die Zukunft klebt an den solar-getriebenen Panzern!
    Das Klima will es! (vormals: Deus lo vult)

    Erstaunlich offen war Kiesewetter auch in einem anderen Punkt:

    “Dabei führt sie (die Ukraine) einen Stellvertreterkrieg.”
    https://freeassange.rtde.me/inland/190445-kiesewetter-redselig-europa-muss-lithium-erobern/

    Wenige Tage nach dem 7. Oktober wollte er
    ‘Israels Sicherheit als Staatsräson’ – notfalls “mit unserem Leben verteidigen”,
    https://freeassange.rtde.me/inland/183997-cdu-politiker-israels-sicherheit-als/

    (Das Wörtchen “unser” muss man nicht allzu wörtlich nehmen. Sich selber nimmt er natürlich davon aus, so wie Flak-Zimmermann, Hofreiters Zottel-Toni und die anderen Salon-Bellizisten von der Blockparteien-Zeitenwende das auch praktizieren.)

    Beim Backen-Aufblasen kommt selten mehr raus als heiße Luft:
    “Der Bild-Redakteur Julian Röpcke schlägt Alarm: Die westlichen und darunter auch deutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine funktionieren nicht mehr. Anfang des Jahres sah seine Berichterstattung anders aus: Das an die Ukraine gelieferte Artilleriegeschütz PzH 2000 sei eines der modernsten und leistungsstärksten Artilleriesysteme der Welt.”
    https://freeassange.rtde.me/europa/190497-roepcke-westlichen-panzerhaubitzen-versagen-ukraine/

    Kein Geld dabei, keine Ahnung von nix, aber großmäulige Vorschläge:
    “Ich meine, denken Sie daran, was Deutschland im Jahr 1944 getan hat. Die Flugzeugproduktion der Luftwaffe erreichte 1944 ihren Höhepunkt. Das war nach mehr als zwei Jahren ständiger Bombardierung deutscher Städte durch die Royal Air Force und das US Army Air Corps. Dennoch stieg die deutsche Flugzeugproduktion an. Ich denke also, dass die Ukraine das mit etwas mehr Effizienz auch schaffen kann. Einige westliche Unternehmen sind bereits vor Ort und helfen.”
    https://freeassange.rtde.me/international/190448-ex-us-general-ukraine-muss-es-wie-deutschland-1944-machen/

    So der ehemalige Generalleutnant der US-Armee Ben Hodges, der vor lauter Bewunderung für die Deutschen des Jahres 1944 zu vergessen scheint, was dann 1945 folgte…
    Oder er sagt sich: Wenn die Ukrainer so blöd sind nicht zu merken, dass sie in einem Stellvertreterkrieg verheizt werden und die Ressourcen absehbar versiegen, obwohl es die Spatzen allenthalben von den Dächern pfeifen, dann glauben die mir auch jede Durchhalte-Parole, und sei es noch so ein Unfug.

    So sehen Sieger aus – Wall Street Journal kürt u.a. Putin zum “Gewinner des Jahres”:
    Winner of the Year: Putin, Musk, the U.S. Economy
    https://freeassange.rtde.me/international/190459-wall-street-journal-kuert-putin-gewinner-jahres-zdf-keupp/

    Hey, haben die denn keine Empathie für europäische Gefühle?
    Vergessen einfach den großen Schauspieler und Militär-Dessous-Werbeträger aus Kiew? Und unseren Generalfeldmarschall Kiesewetter?

  13. Die Ukraine akzeptiere jetzt auch spanisch sprechende Legionäre,
    so berichtet Gaby Weber über den Selenskis Staatsbesuch beim neuen Präsidenten des völlig verarmten Argentinien. Sonderlich groß ist ihr Vertrauen in die finanziellen Versprechungen an die Legionäre nicht – Visum und Anreise nach Kiew müssen die Kandidaten selber bezahlen und der Selenski-Regierung geht selber das Geld aus,
    https://overton-magazin.de/top-story/ukraine-jetzt-akzeptieren-wir-auch-spanisch-sprechende-legionaere/

    Ukraines Verteidigungsminister will in Deutschland lebende Ukrainer einziehen,
    https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraines-verteidigungsminister-deutschland-lebende-ukrainer-einziehen-38991936

    Jens Berger: Ein Land blutet aus

    500.000 neue Soldaten. Das ist die Forderung der ukrainischen Militärführung an die Regierung. In den ersten Kriegswochen betrug das Durchschnittsalter der ukrainischen Streitkräfte 30 Jahre. Heute liegt es bei 44, neue Rekruten sind nicht selten bereits im Rentenalter. Eine ganze Generation wurde ausgelöscht und ein Ende ist nicht abzusehen. Die USA und ihre europäischen Verbündeten „verteidigen die westlichen Werte“ in diesem Stellvertreterkrieg bis zum letzten Ukrainer. (…)

    Nach aktuellen Zahlen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte sind in den nunmehr fast zwei Jahren nach der russischen Invasion etwas mehr als 10.000 Zivilisten ums Leben gekommen. Darunter mehr als 560 Kinder. Keine Frage – jedes einzelne dieser Opfer ist ein Opfer zu viel. Man kann diese Zahlen aber auch ins Verhältnis setzen, um sie einzuordnen. In zwei Monaten Krieg in Gaza sind mit rund 20.000 bereits rund doppelt so viele Zivilisten ums Leben gekommen wie in der Ukraine in zwei Jahren – jedes zweite Opfer in Gaza ist übrigens ein Kind. Bereits diese Zahlen legen nahe, dass der Krieg in der Ukraine – anders als der Krieg in Gaza – kein Krieg gegen die Zivilbevölkerung, sondern ein klassischer Abnutzungskrieg ist, bei dem vor allem Soldaten ihr Leben lassen müssen.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=108590

    Eine Palästina-Diplomatin liest Israel die Leviten – die Rede verbreitet sich rasend schnell im Netz – Kostprobe:

    “Herr Präsident, zunächst möchte ich Israel daran erinnern, dass wir nicht von der Palästinensischen Autonomiebehörde sprechen, sondern vom Staat Palästina.

    Sicher, Ihr Finanzminister hat Anfang des Jahres auf einer Veranstaltung in Paris gesagt, dass es so etwas wie ein palästinensisches Volk nicht gibt.

    Und Ihr Premierminister hat am 24. September in der Generalversammlung eine Karte mit dem Titel ‘Der neue Nahe Osten’ hochgehalten, auf der Palästina durchgestrichen und vollständig durch Israel ersetzt war. (…)

    Abgesehen davon, dass Israel mit Beleidigungen um sich wirft und schwere, unbegründete Vorwürfe erhebt, hat es etwas gesagt, das Sie alle erschaudern lassen sollte.

    Die Kernaussage ist, Israel könne jeden einzelnen Menschen in Gaza töten. Die 2,3 Millionen Menschen in Gaza seien entweder Terroristen, Sympathisanten von Terroristen oder menschliche Schutzschilde und daher legitime Ziele.

    Jeder Mensch, so Israel, falle in eine dieser drei Kategorien. Ein Kind, ein Journalist, ein Arzt, ein UN-Mitarbeiter, ein Neugeborenes im Brutkasten. Und so kann Israel sie töten und sich dann erdreisten, in diesen Raum zu kommen und der Welt mit ernster Miene zu sagen, dass wir nach internationalem Recht handeln.

    Der Tod jedes einzelnen der über 11.350 Menschen, die im letzten Monat getötet wurden, ob Kinder, Journalisten, UN-Mitarbeiter, Kranke oder Alte, war gerechtfertigt, sagt Israel. Denken Sie einen Moment darüber nach, und lassen Sie sich nicht beirren. (…)”

    https://www.telepolis.de/features/Virale-Rede-Israel-hat-etwas-gesagt-das-Sie-alle-erschaudern-lassen-sollte-9578444.html?seite=all

    WHO: Verletzte in Gaza “verhungern und verdursten”,
    https://www.stern.de/politik/ausland/weltgesundheitsorganisation–who–verletzte-in-gaza–verhungern-und-verdursten–34307328.html

    In seiner neuen Israel-Palästina-Kriegsanalyse bezieht sich der Journalist Seymour Hersh auf eine anonyme Insiderquelle aus Israel. Demnach handelt es sich bei dem Angriff der Hamas um das größte Versagen der israelischen Dienste. Als mögliche Reaktion nannte der Informant einen “Leningrad-Ansatz” – zur Aushungerung der Menschen in Gaza,
    https://rtde.podbean.com/e/seymour-hershs-informant-leningrad-ansatz-zur-aushungerung-der-menschen-in-gaza/

    Tja, ähm, war da nicht was mit israelischer Selbstverteidigung als deutsche Staatsräson?

    Steht zwar nicht im Grundgesetz, aber kein Problem: Einst hatte schon mal ein deutscher Kanzler (in Vorbereitung des original “Leningrad-Ansatzes”) im Alleingang beschlossen:
    “Seit heute morgen 5:45 Uhr wird zurrrückgeschossen”?

    Der damalige Staatsphilosoph Carl Schmitt (“Der Wille des Führers ist Gesetz”) fand das voll o.k., so wie noch heute viele Staatsphilosophen große Stücke auf diesen „Kronjuristen des Dritten Reiches“ halten. Bewundert und imitiert wird vor allem Schmitts klare Unterscheidung zwischen Freund und Feind, was in Zeiten gesprengter Pipelines mit geheimnisvoller Täterschaft vielen Orientierungslosen neuen alten Halt gibt.

    Zum Beispiel dem Macchiavelli-Forscher und heutigen Staatsphilosophen Herfried Münkler, der im Neujahrs-Interview 2023 zu besten gab:

    Der Kriegsverlauf entscheide über die Aufnahme von Verhandlungen.
    Eine Niederlage der Ukraine liefere Präsident Putin die Blaupause für weitere Versuche, das russische Imperium wiederherzustellen. Das wäre ein Signal, das unweigerlich in eine „Welt von Kriegen“ führe.
    https://www.deutschlandfunk.de/herfried-muenkler-ukraine-russland-100.html

    Die Welt kann so einfach sein, wenn man sie sich von großen Philosophen erklären lässt!

    1. Die aktuelle Phrase von der „Selbstverteidigung Israels als deutsche Staatsräson“ stützt sich auf die schlimmem Ereignisse am 7. Oktober, die der deutschstämmige Sprecher der Israelischen Armee (IDF), Arye Sharuz Shalicar, zum „Mini-Holocaust“ aufbauscht – auch um die zweifellos im Übermaß erfolgende Rache (?) alias Selbstverteidigung zu verniedlichen (und vielleicht, um den deutschen Schuldgefühl-Komplex zu aktivieren?),
      https://zeitungderarbeit.at/ressort/kommentar/mini-holocaust-die-sprache-der-israelischen-voelkermoerder/

      Erstaunlich, wie differenziert und Rache-Aktionen abgeneigt sich viele Angehörige der am 7. Oktober auf israelischer Seite Getöteten zeigen. Schon am 25. Oktober zu lesen auf
      https://www.972mag.com/israeli-survivors-hamas-massacre-revenge/

      Eine empfehlenswerte Weihnachts-Lektüre für unsere deutsche Polit-Kaste.
      Für bildungsferne Polit-Darsteller wie unsere Außenministerin gibt es auch einen deutschen Begleit-Text mit der Übersetzung von fünf eindringlichen Beispielen,
      https://www.manova.news/artikel/der-gerechte-krieg

    2. A propos Pipeline-Sprengung – der damals ehemalige polnische Außenminister Radosław Sikorski gratulierte 2022 postwendend den USA (obwohl ja kein Transatlantiker wagen würde, von einer US-Täterschaft zu sprechen),
      Sikorski ist seit 13. Dezember wieder als Außenminister im Amt!

      Er gehört der PO-Partei an, die nach gewonnener Wahl jetzt die PiS-Partei ablöst.
      (Die Kloaken-Namen der Parteien sind offiziell – nicht von mir.)

  14. Militärberater Oberst a.D. Wolfgang Richter, der bis vor kurzen noch für die eindeutig regierungsnahe Berliner “Denkfabrik” SWP geschrieben hat, veröffentlicht auf der Website der Friedrich-Ebenrt-Stiftung (FES) eine ausführliche Abhandlung zum Ukraine-Krieg, die auch als PDF verfügbar ist,
    https://www.fes.de/portal-zeitenwende/artikelseite-zeitenwende/eskalation-vermeiden-und-gleichzeitig-unabhaengigkeit-und-souveraenitaet-der-ukraine-gewaehrleisten

    Die FES fasst zusammen:
    Den Abnutzungskrieg fortzuführen ohne realistische Aussicht auf einen umfassenden Sieg, sei für beide Seiten problematisch und könnte zu weiteren Eskalationen führen.
    Um dies zu verhindern und eine realistische Friedenslösung zu fördern, sei eine strategische Neuausrichtung der Diplomatie erforderlich.

    Verhandlungen, die die Sicherheitsinteressen Russlands berücksichtigen und die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine wahren, könnten einen Weg aus der Krise weisen. Es gelte eine Politik zu verfolgen, die nicht auf unrealistischen und kurzfristigen Annahmen beruht, sondern ein glaubwürdiges Verhandlungsangebot formuliert und einen breiteren europäischen Sicherheitsansatz ins Auge fasst.

    Optimistisches Fazit eines NDS-Lesers zu diesen Friedens-Tönen:
    “…einen umfassenden Text zum Ukraine-Krieg vorlegt, der diversen Legenden faktisch widerspricht. Erstaunlich fast, dass sowas bei der FES noch erscheinen darf. Er stellt die tatsächlichen politischen Hintergründe und Abläufe unmittelbar vor und während des Krieges dar und ist unbedingt zu empfehlen. Auch gegen die Legende, die Russen würden ja eh nicht verhandeln usw. M.E. Pflichtlektüre, wenn man darüber ernsthaft diskutieren will”,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=108747#h01

    Mein Fazit (etwas nüchterner):
    Zumindest die Feststellung, dass Richter der Legende von angeblich fehlenden russischen Verhandlungsbereitschaft klar widerspricht, trifft zu:

    “Die öffentlich oft vorgetragene Behauptung, Moskau sei dazu grundsätzlich nicht bereit, entspricht nicht den langjährigen Rüstungskontrollerfahrungen und dem Verhandlungsstand kurz nach Kriegsbeginn. Dass eine Kompromisslösung mit beiderseitigen Zugeständnissen möglich war, zeigt das weitgehend abgestimmte Istanbuler Verhandlungspaket vom 29. März 2022. Seine wesentlichen Elemente waren der Verzicht der Ukraine auf den Beitritt zur NATO im Tausch gegen Sicherheitsgarantien globaler und regionaler Mächte, eine abschließende Statusregelung für die Krim nach 15 Jahren und die Anerkennung der de facto-Kontrolle durch Moskau bis dahin, sowie die Vereinbarung eines Sonderstatus für den Donbas. Er war bereits in den Minsk-Abkommen von 2014/15 Gegenstand von Sonderregelungen.”

    Aber “Minsk” war mehr als nur “gescheiterte” Verhandlungen – Merkel prahlte Ende 2022 bekanntlich damit, eine Schlange gewesen zu sein, die die Verhandlungsbereitschaft nie ernst gemeint, sondern nur boshaft vorgeheuchelt hatte – die (ehrliche, echte) Verhandlungsbereitschaft fehlte also in Wahrheit immer auf westlicher, nicht auf östlicher Seite.

    Und den russischen-ukranischen Friedens-Konsens im Frühjahr 2022 (“Istanbul”) beschreibt Richter zwar ausführlich.
    Er unterschlägt jedoch das Eingreifen von Boris Johnson, der den Friedensschluss ganz schnell und erfolgreich torpedierte – und springt gleich zum September 2022, als Russland den vom Westen boshaft in Selenski wieder geweckten Kriegswillen zum Anlass nahm, den – je nach Sicht – besetzten bzw. befreiten Donbas auch verfassungsrechtlich endgültig zu Russland zu nehmen.
    “Zweifellos” habe dies künftige Friedensgespräche “gravierend erschwert”
    (und: “Ob eine Rückkehr zum Istanbuler Kompromiss heute noch möglich ist, ist ungewiss”), meint Richter zu Recht – er folgt aber der beliebten westlichen Masche, Putins Reaktion als Ursache anzudeuten, weil er die vorangegangen westlichen Sünden als Ursache ausblenden will.

    Verlässliche Sicherheit für alle – das ist genau das nachvollziehbare Minimum (und Basis seiner “roten Linien”), worüber Putin erklärtermaßen immer verhandeln wollte. Wer das erst jetzt “merkt”, wird von den Russen vermutlich einem Motiv-Check unterzogen.
    Denn nicht ein unglückliches Schicksal, sondern ein vorsätzlich boshafter Westen (allen voran: die USA) wollte Putin die gewünschte “verlässliche Sicherheit für alle” vorenthalten – zunächst trick- und lügenreich und dann ganz offen ablehnend.

    Dies tat “der Westen” nicht aus Unwissenheit, überheblicher Dummheit oder völliger Planlosigkeit, sondern aufgrund von eigenen, imperialistischen (US-)Langfrist-Plänen, die kein großes Geheimnis sind, sondern seit vielen Jahren bei den regierungsnahen US-Denkfabriben nachzulesen sind.
    Diesen geopolitischen Hintergrund (Herzlandtheorie) und die Namen der hierzu offen publizierenden halbamtlichen US-Think-Tanks (RAND Corp., STRATFOR), nennt der Aufsatz ebenfalls nicht.

    Nun will man ja von einem “vernünftig werdenden” Experten nicht zuviel an Einsicht, Kritik und Dissidententum verlangen, aber so wie der Westen mit Scheinheiligkeit und Wortbruch seinen anhaltenden langfristigen Vernichtungswillen (“Dekolonisierung”) mal offen, mal verdeckt gegen Russland zeigt, wird Putin gut überlegen müssen, ob er einem angeblichen Gesinnungswandel des Westens hin zu einer Strategie des nachhaltigen Friedens trauen kann – oder ob der angeschlagene Gegner diesen Gesinnungswandel (wieder einmal) nur taktisch vorheuchelt, um eine Waffenpause zu erschleichen, in der er neue Kräfte sammelt für neue Schläge gegen das bisher allzu vertrauensselige und gutmütig-naive Russland.

    Denn schon ein Artikel im Oktober über die neue Kriegslüsternheit des Herrn Pistorius bemerkte im Nachsatz ahnungsvoll:
    “P.S. Nach Ansicht des DGAP-Experten Mölling könnte Russland in sechs bis zehn Jahren so stark sein, dass es einen Angriff auf (Nord-)Europa riskiere. Dies sei Konsens in der Nato. Dabei hieß es doch bisher immer, Russland verliere den Krieg in der Ukraine – und die Nato werde ein Übergreifen verhindern… ”
    https://lostineu.eu/krieg-in-europa-was-will-uns-pistorius-sagen/

    Und aktuell wird klar, dass der Hegemon trotz Geiz und (eigener) Kriegsmüdigkeit für Europa keinen nachhaltigen Frieden im Sinne von Gorbatschow und Helmut Kohl anstrebt, sondern eine nachhaltige Konfrontation, einen dauerhaften Keil zwischen Russland und dem Westen.
    Zwar nicht immer auf heißer Flamme, aber der neu geschaffene Kalte Krieg soll zur Dauereinrichtung werden mit verstärkt stramm stehenden Europäern und mit einer Art neuen “Eisernen Vorhang”:
    “Die künftige Ostfront: In einer Reihe vernetzter Manöver probt die NATO ab Frühjahr 2024 den Krieg gegen Rußland”,
    https://www.zlv.lu/db/1/1449377407156/0

    “Gestern war die Ukraine noch auf der Siegerstraße, heute braucht sie 500.000 neue Soldaten, um zu überleben – und schon morgen könnte Russland gewinnen und EUropa überfallen: Das westliche Narrativ hat sich bedenklich verschoben”,
    meint Eric Bonse und empfiehlt den Europäern eigenständiges Denken über eigene Interessen – gegenüber dem Hegemon und dessen egoistischen Plänen:

    “P.S. Wenn die Lage wirklich so düster ist, wie Selenskyj und Pistorius nahelegen, wäre es höchste Zeit, die Strategie zu überdenken. Die Wette, die Ukrainer noch weiter hochzurüsten, 500.000 Mann einzuziehen und ohne die USA den Krieg weiterzuführen (falls Trumpf gewinnt), kann nicht aufgehen…”,
    https://lostineu.eu/krieg-um-die-ukraine-eine-bedenkliche-verschiebung-im-narrativ/

    Davon ist Europa wohl noch weit entfernt. Den Geiz der anderen will das anscheinend immer noch zu reiche Deutschland mit der Verdopplung seiner Ukraine-Hilfe in 2024 “ausgleichen”. Und von der Ukraine wird fleißig …

    “Kanonenfutter gesucht:
    Ukrainische Wehrpflichtige fliehen lieber, statt verheizt zu werden. Kriegsminister will Männer im Ausland rekrutieren.”

    Täglich verlassen 6.000 ukrainische Männer das Land, davon vermutlich nur 5 Prozent legal.
    Das wirft “auch ein ganz anderes Licht auf offizielle ukrainische Umfragedaten, wonach zwei Drittel der Bevölkerung für eine Fortsetzung des Krieges gegen Russland und gegen Konzessionen und Friedensverhandlungen sein sollen. Beide Trends passen nicht recht zusammen.”

    “In dieser Situation will die Regierung auch auf im Ausland lebende Landsleute zugreifen. Wie Verteidigungsminister Rustem Umjerow am Donnerstag gegenüber Springer-Medien sagte, sollen die in Deutschland lebenden Ukrainer im nächsten Jahr »eingeladen« werden, ihrer Wehrpflicht nachzukommen. Damit hat Kiew offenbar seinen Versuch vom Herbst aufgegeben, die Regierungen der EU-Staaten dazu zu bewegen, ukrainischen Männern die Aufenthaltsdokumente nicht zu verlängern, um sie zur Rückreise zu zwingen. Mehrere EU-Länder, am deutlichsten Österreich, haben solche Vorstöße ausdrücklich zurückgewiesen. (…)”

    Der säuselnde europäische Kriegsgesang (die Ukraine entscheide ganz alleine, wie lange sie kämpfen und sich verteidigen wolle), klingt aus Hegemon-Mund viel barscher (aber ehrlicher – die USA “kämpfen” schließlich bis zum letzten Ukrainer):

    “Der ehemalige US-Oberbefehlshaber für Europa, Benjamin Hodges, forderte die Ukraine in einem diese Woche online veröffentlichten Interview auf, ihre Rekrutierungsanstrengungen zu verstärken. Es könne nicht angehen, dass ukrainische Männer in Deutschland, Polen oder Rumänien »herumhingen«, anstatt ihr Land zu verteidigen.” (…)

    Die Ukraine sei offenbar nicht einmal mehr in der Lage, genug Soldaten abzuordnen, so dass die Bundeswehr-Plätze für ukrainische Leopard-Azubis nur zur Hälfte besetzt seien.

    Bei den Ukrainern “wächst derweil die Skepsis am westlichen Militärmaterial. Ukrainische Medien zitieren beispielsweise Offiziere mit der Aussage, die Panzerhaubitzen der NATO taugten nicht für den kriegerischen Dauerbetrieb und seien derzeit fast alle defekt”,
    https://www.jungewelt.de/artikel/465836.ukraine-krieg-kanonenfutter-gesucht.html

  15. WJede Art höhere Kultur beruht auf Grausamkeit.” Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse

    Als mir in unschuldiger Jugend die Umweltsünden der Industrie auffielen, fand ich die Grünen eine gute Sache. Aber das war aus der Entfernung. Aus der Ferne sieht alles so aus, als sollte man dabei sein. Je näher ich der Bewegung kam, desto reaktionärer empfand ich die Protagonisten, bis mir auf einer Versammlung mit einigen hundert Teilnehmern die Selbstgerechtigkeit und Selbstzufrieden nicht nur des Führungspersonals, sondern auch des Fußvolks enorm gegen den Strich ging. Der Weg zur Hölle war wieder mal mit guten Vorsätzen gepflastert.
    Die Anhänger heutiger Sekten haben etwas Dämonisches, daß die ohrringtragenden alten Knacker und mit zerfetzten Jeans herumstolzierenden alten Knackerinnen aus Überzeugung Umweltschutz wählen, stelle ich sehr in Frage.
    Wir wählen bei allem stets mit Fernblick den schönen Schein. Auch die SPD besteht aus einer reaktionären Brachialclique mit Hang zur Rechthaberei. Die Reaktion ist überall tief verwurzelt und mittlerweile stellt wohl niemnd mehr das “Herzlich Willkommen in unserer Community” als Fallgrube in Frage?
    Die Bewegung besteht sehr schnell nur noch aus einem leckgeschlagenen Öltanker, da können es die Gründer noch so gut gemeint haben. Man muß den Anhänger übers Ziel tragen, denn “Nicht Sprüche sind es, woran es fehlt, die Bücher sind voll davon – woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.” Epiktet
    Ich empfehle die Beschäftigung mit dem Stoizismus. Das ist was für Erwachsene. Senece, Epiktet, Horaz, wie Marie von Ebner-Eschenbach richtig erkannt hat, wer die Alten liest, bleibt ewig jung.

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