Wenn die fettesten Ratten das Schiff verlassen…

 NATOstan hat noch immer keinen Plan B für die Niederlage, sondern nur Fortsetzung von Plan A –  Krieg gegen Russland – und neue Runden im Wunderwaffen-Bingo. Dass es mit dem jüngsten Joker TAURUS jetzt erst Mal nichts wird, weil sich Bundeswehrclowns vom Pool im “Mandarin” (?) in  Singapur über fremde Satelliten bei “gesicherten” Gesprächen zuschalten, ändert daran nichts. Sie haben keinen Plan, außer mehr von dem, was schon bisher nichts genützt hat. Zur Freude der russischen Frontsoldaten, die auf den sozialen Netzwerken schon mehr Leopard und Abrams-Panzer fordern, weil sie mit den besonderen Abschussprämien ihr neues Auto oder Landhäuschen finanzieren. Und es ist zu vermuten, dass die Ankündigung des US-Verteidigungsministers  Austin, dass, “wenn die Ukraine verliert die NATO im Krieg mit Russland ist”, sie nicht weiter erschüttert, denn ob  ein Franzose, Brite oder Pole im Panzer sitzt, ändert rein gar nichts. Russland hat für den Ukraine-Feldzug bis dato 10-15% seiner Truppen eingesetzt, und der Rest steht bereit, wenn  NATOstan keine Stellvertreter mehr verheizen kann und die selbstmörderische Idee umsetzen sollte, mit eigenen Leuten  anzurollen.

Ich glaube aber, dass es dazu nicht kommen wird, denn wenn die fettesten Ratten das Schiff verlassen sollte allen klar sein, dass es vorbei ist. Die Rede ist vom Krümel-Monster des Maidan, der “Fuck-EU”-Installateurin des Putsch-Regimes, Chef-Ingenieurin des Kriegs und Schattenpräsidentin der Ukraine, Victoria Nuland, die ihren Rücktritt eingereicht hat. Gerade hatten wir die einflussreiche Außenpolitikerin und Nr.3 im US-Statedepartement noch auf der Liste der Hauptverdächtigen, von denen die Bundeswehr zu den kriegsverbrecherischen TAURUS-Angriffen auf die Krim-Brücke angestiftet worden sein könnte. Ihr prompter Abgang nach dem Leak dieser Pläne würde diese Spekulation bestätigen, zumal die Dame seit über einem Jahr fordert,  endlich mit weitreichenden Raketen nach Russland zu feuern. Wie Mrs.Nuland grundsätzlich und seit je die lautstärkste Neokonservative war, wenn es darum ging, in anderen Ländern  mit Gewalt “Demokratie” zu verbreiten um die unipolare “Full Spectrum Dominance” des US-Imperiums durchzusetzen.
Mit der absehbaren Niederlage der Ukraine und der mörderischen Sackgasse, in die der Krieg Israels geraten ist, sind die Neocon-Ideologen jetzt bei zwei Großprojekten am Ende ihres außenpolitischen Lateins – mit blutigen Händen. Ersetzt wird Nuland im Außenministerium von John Bass, dem ehemaligen Botschafter in Kabul unter dessen Aufsicht   – Symbolik, Ironie,Vorzeichen ? – der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan stattfand. Anders als die aggressive Russenfresserin “Toria” also jemand, für den De-Eskalation zumindest kein Fremdwort ist.

Ob damit eine Politikänderung einhergeht, bleibt abzuwarten, aber Joe Biden (oder sein kurzfristiger Ersatz) braucht um Trumps Wiederwahl noch zu verhindern im kommenden Halbjahr dringend einen außenpolitischen Erfolg. Und der ist mit der Neocon-Methode “mehr Krieg” nicht zu erreichen, weshalb jetzt die europäischen Vasallen vorgeschickt werden – nicht im Namen der USA oder der NATO, sondern im Rahmen der unilateralen Beistandspakte, die Frankreich, Niederlande und andere mit der Ukraine in den letzten Wochen geschlossen haben. Kein guter Plan, da Russland angekündigt hat, dies als direkte Kriegsbeteiligung dieser Länder zu werten, die dann auch Gegenschläge zu erwarten hätten.  Was die neue deutsche Wunderwaffe betrifft, werden im  russischen TV dafür schon geeignete Brücken von Fehmarn bis Köln präsentiert. Da die Russen über bereits kriegserprobte hypersonische Marschflugkörper verfügen,  gegen die es (anders als gegen TAURUS) keine Abwehrmöglichkeit gibt, ist das ein echtes Vabanque-Spiel. Und ebenso wie der Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine nicht nur wahnsinnig, sondern auch aussichtslos. Wenn diese Truppen, wie es heißt, zur Sicherung der Grenzen zu Belarus eingesetzt werden, damit etwa 60.000 ukrainische Kämpfer in den Osten transferiert werden können, dann bringt das – bei der aktuellen KIA-Rate von 1000 Ukrainern/Tag – bestenfalls eine Verlängerung um zwei Monate, aber keine Wende und schon gar keinen “Sieg”. Weder auf dem Schlachtfeld, noch auf ökonomischen oder politischen Feldern.
Der auf Unwissen, Ignoranz und falschen Voraussetzungen basierende Neocon-Kriegsplan – die Ukraine aufzuhetzen und aufzurüsten, Russlands Ökonomie zu “runieren” (A.Baerbock) und Putin zu stürzen  – ist auf ganzer Linie gescheitert. Nur gefährliche Schwerverrückte wie Roderich Kiesewetter (CDU) können da noch  “Raketenangriffe auf Moskau”  fordern. Sie gehören nicht mehr auf Rednerbühnen, sondern wegen “Hate-Speach”, Volksverhetzung und Aufruf zu Angriffskriegen vor den Kadi und in den Knast – zusammen mit Madame Nuland, deren Demission  sicher nicht auf Gesundheitsgründen und Übergewicht beruht, sondern mit der Putin versprochenen und geplatzten “netten Überraschung”, zu der sie die Bundeswehr offenbar angestiftet hat. Entspannt zurücklehnen werden sich die Russen nach Nulands Abgang aber sicher nicht, denn die Zerstörung der Krimbrücke mit der TAURUS-Wunderwaffe ist wahrscheinlich nicht die einzige geplante Schweinerei; CIA und MI-6 als Spezialisten für “False Flags” haben sicher noch die eine oder andere Spezialoperation im (Chemie/Bio/Nuklear-)Kasten.

*

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50 Comments

  1. Dass Nulands Rücktritt mit dem abgehörten Generale-Gespräch zusammenhängen könnte, ist eine interessante Spekulation, die ich noch nicht auf dem Schirm hatte. Da muss ich jetzt erstmal drüber nachdenken…

    1. Warum sollte sie deshalb zurücktreten, selbst wenn sie die Aktion mit der Krimbrücke angeleiert hätte..?

      1. Weil jemand in den USA (Singular oder Plural), der mächtiger ist als sie, stinksauer war und/oder froh, sie loszuwerden.

  2. “Keine Abwehrmöglichkeit” hat die Bundeswehr nicht nur gegen hypersonische Marschflugkörper Russlands; Meldung im Januar:

    “Russische Drohnen über Deutschland:
    Putin lässt offenbar Bundeswehr-Übungsplätze ausspionieren

    Die Bundeswehr kann im Umfeld des Ukraine-Kriegs ihre Truppenübungsplätze offenbar nicht gegen Spionage mit Drohnen schützen. Ampel-Politiker fordern schnelle Maßnahmen”,
    https://www.merkur.de/politik/putin-russische-drohnen-deutschland-spionage-bundeswehr-ukrainische-soldaten-wladimir-92763321.html

    1. Unfrohe Kunde aus dem Kriegsministerium: Hier spricht ihre Flugabwehr – Sie haben keine Chance mehr!
      [Zweite Hälfte aus einen uralten Punksong oder so]

  3. Man kann nur hoffen, dass die Intuitionen des Blogchefs betreff der weiteren Entwicklung in der Ukraine die richtigen sind? Denn sonst sieht es hierzulande sehr mau aus.
    Es bröckelt nicht nur an allen Wirtschaftsecken des Landes, nein desgleichen an denen des sich immer mehr verengenden Meinungskorridors. Weshalb sich die “beste” Regierung, die diesem Staat seit seiner Himmelfahrt anno 45′ vorsteht, nun auch gezwungen sieht, eine härtere Gangart gegen jede abweichende Meinung einzulegen.

    Die dem Innenressort vorstehende Fancy Naeser (U. Steimle) hat dazu einige Schnellschüsse auf halblegalen Weg in Gesetzesnormen fließen lassen. Möglich war dies, da unisono mit den folgsamen Medien festgelegt wurde: Das Äußerungen gegen die von der Regierungskoalition vorgegebene Richtung grundsätzlich rechts sind und von eben solchen Rechten getätigt werden.
    (Der Erfolg dieser medialen Gehirnwäsche blieb nicht aus. Tausende strömten zu den Demos gegen “rechts” und fühlten sich vereint auf der Seite der “Guten”!). Jegliche Kritik an der Politik von Scholz, Habeck, Baerbock, Lindner und Co ist mit Majestätsbeleidigung gleich zu setzen und wird hart bestraft. All das steht voll im Einklang mit Faesers Einstellung zu “Demokratie und freier Meinungsäußerung”.

    Deshalb dürfen in unseren ebenso “besten” Medien aller Zeiten nur noch Personen auftreten, die im Besitz “der einzigen und vollen Wahrheit und nichts als der Wahrheit, so wahr mir Gott helfe!” sind. All die Gottesanbeter von Mars heißen sie nun Flack-Zimmerman, Pistorius, Kiesewetter oder das Atonsche Hofreiter dürfen – unhinterfragt von den ihnen gegenüber sitzenden Mikrofonhaltern – ihre Botschaften unter das bestens aufgeklärte Publikum bringen, welche da lauten: Wir müssen um jeden Preis weiter machen! Die einzige Sprache, die der Russe versteht, ist die der Härte! Wenn wir ihn (Putin) jetzt nicht stoppen, marschiert es bis Porto und Lissabon durch! All unsere Politik der NATO-Osterweiterung war doch nur zu seinem Besten! In der Ukraine herrschten Recht und Ordnung nach westlichen Vorbild, und darum gab es keinen nachvollziehbaren Grund, diese anzugreifen! Putin zu beschwichtigen hat nichts gebracht. Deshalb müssen er und das russische Volk welches ihn gewählt hat, jetzt die volle Konsequenz für seine unheilvolle Politik zu spüren bekommen! Darum nach Stahlhelmen und Panzern nun Taurus!

    Mittlerweile sind die Schüler des Hegemon dazu übergegangen, den Anordnungen des Lehrmeisters nicht mehr Folge zu leisten und haben ein Eigenleben entwickelt. Das fatale daran: Sie haben nicht kapiert, was der “Meister” mit seinen dosiert gesetzten weltweiten Sticheleien bezweckt hat. Für ihn ist es eine Art Business getreu dem Motto “The Show must go on!” Von einem Kampf bis zum totalen Armageddon war nie die Rede. Eher von einem Teile und herrsche! Jemand sollte den irregeleiteten Zöglingen hier in NATO-Europa den Stecker ziehen, sonst schaffen es diese blindwütigen Auguren tatsächlich den Planeten zum “Leuchten” zu bringen.

    1. Danke für den Tipp. Ich werde das gleich mal machen und den Stecker ziehen.

      Da hätte ich auch mal selber drauf kommen können…

      Nachmittags sollte das erledigt sein.

    2. Da es mittlerweile – auch für die ewig gestrigen – Mal für Mal klarer zum Vorschein kommt, dass wir in Deutschland von einer Vasallenregierung (gesponsert, geschult und ausgebildet Made by USA) regiert werden, möchte ich rückblickend darauf hinweisen, dass das, was jetzt abläuft, das Ernten der Früchte ist, welche die USA mit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 gesät haben. Will sagen, es ging immer darum: Deutschland als Speerspitze gegen Russland resp. die Sowjetunion scharfzumachen.
      Das dies jetzt in einer Situation passiert, in welcher weder der Warschauer Pakt noch die Sowjetunion nicht mehr existiert, ist umso bemerkenswerter.
      Bei aller Kritik, das muss den Spindoctoren in den USA lassen: Sie haben es hinbekommen, das um die Ukraine und Russland eine Konfusion entstand. Und es dementsprechend geschafft, zur richtigen Zeit das richtige Personal zur Hand zu haben, um den Konflikt gegen Russland – denn um nichts anderes ging es ihnen jemals – auf die Spitze zu treiben. Jetzt, wo die Lunte gelegt ist, ziehen sich aus dem Wirrwarr von Lügen und Intrigen Stück für Stück zurück. Während ihre ausgebildeten und scharfgemachten Bluthunde, welche in so gut wie jedem NATO-Vasallenstaat an der Regierung sitzen, weiter auf Kommando aus Washington blindlings ins Verderben laufen und kurz davor sind, die Lunte anzuzünden.

      Das Ganze erinnert an den Plott von “James Bond – Im Geheimdienst ihrer Majestät”, wo die Schläfer(inen) auf ein Text-Signal des Oberschurken – welcher über ein elektrisches Gerät, das sie allabendlich zu einer bestimmten Zeit einschalten müssen – tätig werden sollen. Frage mich, wie unsere “Leitfiguren” eingeschaltet werden? War da die Impfkampagne nur die weltweite Verschleierung?

      Weiter rückblickend muss man leider konstatieren: Schon Adenauer war der erste “treue” Vasall der USA. Warum sonst hätte er die Stalin-Noten ablehnen sollen? Bei Annahme dieses von Stalin 1952 getätigten Vorschlags hätte die Möglichkeit bestanden, Deutschland auf Neutraler-Basis wieder zu vereinigen. Adenauer lehnte ab, da die Bundesrepublik zu diesem Zeitpunkt schon zu tief von den USA vereinnahmt und kontrolliert wurde. Wahrscheinlich ist auch, dass bei einer Zusage Adenauers die Westalliierten nicht mitgespielt hätten, da dieses nicht in ihre Planungen gegen die damalige Sowjetunion passte. Nachdem nun über 70 Jahre ins Land gegangen sind, erfüllt Deutschland jetzt seine ihm zugedachte Rolle “Des willigen Gehilfen bis zum bitteren Ende” nach dem altbekannten Motto: Führer befiehl, wir folgen Dir!

    3. Der Plan ist nicht durchsichtig und mein Verdacht, wenn er durchgebracht ist, ist das unser aller Ende.
      Die haben mit ihrer Jahrzehnte währenden Wühlarbeit einen Erdrutsch ausgelöst.
      Es herrscht Klassenkrieg, wie von Warren Buffet angekündigt und prinzipiell von Joachim Gauck bestätigt: Die Eliten sind nicht das Problem.

      Was kann man von einem halten, der Schröder seinen Freund nennt? Beruht die Freundschaft auf der Zusage: Wir werden den Finger in die Wunde legen? Schröder war sich für nichts zu schade und nahme entsprechend an der russischen Feier zum Sieg über “Nazi-Deutschland” teil.

      Es ist keine Frage, auch jemand, der unbeliebt ist, kann im Recht sein. Aber wären wir, wie vorgesehen, an Russland verschachert worden, das wäre auch kein Glück geworden.

  4. Gilbert Doctorow hält es “für ausgeschlossen, dass Nuland nur aufgrund einer Rede von US-Vizepräsidentin Kamala Harris das Handtuch geworfen hat. Harris hatte vergangene Woche eine Abkehr von der bedingungslosen Solidarität des Weißen Hauses mit Israel angedeutet und sich damit gegen Nuland gestellt”,
    https://www.telepolis.de/features/Taurus-Leak-Kostete-das-Gespraech-deutscher-Offiziere-fuehrender-US-Diplomatin-das-Amt-9648936.html

    Das abgehörte Gespräch deutscher Luftwaffenoffiziere und deren Einschätzung der Wirkung des Marschflugkörpers Taurus und weiterer entsprechender Waffensysteme könnte ebenfalls eine Rolle bei der Personalentscheidung in Washington gespielt haben, so Doctorow.

    “Erinnern wir uns daran, dass Nuland vor mehr als einem Jahr verdeckte Absprachen mit Pentagon-Beamten traf, um die Lieferung von US-Langstreckenraketen an Kiew durchzusetzen, und es schon damals hieß, sie habe damit gegen den vorsichtigeren Ansatz ihres Chefs, Antony Blinken, verstoßen. Es ist leicht vorstellbar, dass Nuland in den letzten Monaten mit dem gleichen Ziel Kontakt zu Generälen der Bundeswehr aufgenommen hat.”

    Das leichtsinnig wirkende Verhalten der Generäle und dessen merkwürdige und teils widersprüchliche Deckung von oben, lassen aber immer noch die Befürchtung zu, die Generäle hätten quasi den Auftrag gehabt, sich abhören zu lassen.

    Florian Werweg über seine Eindrücke auf der Bundespressekonferenz:
    “Die Widersprüche von Pistorius, fehlende Beweise für russische Abhöraktion und „peinliche Fragen“”,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112088

    Wenn das Skandälchen Teil einer Gesamtshow zwecks Zündung der nächsten Eskalationsstufe ist, dann könnte Nulands Entlassung (die in Russland gefeiert wird) der Versuch der USA sein, sich vorsichtig von den erfolgreich fanatisierten Vasallen zu distanzieren und die Kastanien von ihnen alleine aus dem Feuer holen zu lassen.

    Das Konzept des preisgünstigen Stellvertreterkriegs (gestorben wird nur beim Stellvertreter) lässt sich von der Ukraine bequem auf Europa ausweiten und gibt den USA die Sicherheit, dass für den Fall eines (evtl. nuklearen) Raketenkriegs jedenfalls das Territorium von God’s Own Land verschont bleibt. Eine in Ungnade gefallene Nuland – da scheint mir etwas zu viel Wunschdenken drin zu stecken.

    1. Florian Warweg von den NachDenkSeiten beschäftigte sich mit bzw. fragte auf der Bundespressekonferenz nach mehreren Merkwürdigkeiten:

      a) Wie kann Pistorius die Authentizität des Audio-Mitschnitts bestätigen und diesen zugleich als „Desinformation“ bezeichnen?

      b) Wie können leitende Bundeswehroffiziere im Plauderton den Angriff auf die Kertsch-Brücke durchspielen, dabei aber keinen einzigen Gedanken darauf verwenden, was die Zerstörung dieser zentralen Infrastruktur für Reaktionen und Konsequenzen für die Sicherheit der bundesdeutschen Bevölkerung hervorrufen könnte?

      d) Neben „Desinformation“ wird das Wörtchen „Leak“ etwas merkwürdig verwendet;
      der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums machte einen Rettungsversuch:
      „Erst einmal möchte ich klarstellen, dass es sich nicht um ein Leak handelt. Es ist keine Information bewusst von innen nach außen getragen worden, sondern es handelt sich um einen russischen Lauschangriff, der zum Zweck der Zersetzung geführt wurde.“

      Warweg: Im Gegensatz zur Darstellung des BMVg-Sprechers ist „Leak“ im Deutschen jedoch lediglich definiert als „nicht autorisierte Veröffentlichung von Informationen“ – und das war beim Taurus-Mitschnitt definitiv der Fall. Die Tagesschau legte sogar dem Minister höchstpersönlich das Wort „Leak“ in den Mund.

      Ob tatsächlich russische Dienste direkt für den Mitschnitt verantwortlich waren, bleibt eine bisher noch völlig ungeklärte Frage:

      Warweg verweist auf einen Aufsatz von Dagmar Henn auf RT.DE und auf den FOCUS, der hier sachlicher und faktenorientierter agiere als das Verteidigungsministerium und z.B. den Militärexperten Oberst a. D. Ralph Thiele befragte. Allein die Tatsache, dass eine russische Journalistin das Gespräch veröffentlicht hat, sagt noch nichts darüber, auf welchem Weg es zu ihr gelangte.

      Zu Punkt b) sollte man den unbefangen dahergeplauderten Originaltext anschauen
      („Das wird nicht den Krieg ändern“):

      https://www.telepolis.de/features/Taurus-Leak-Ueber-diese-Aussagen-wird-in-der-Oeffentlichkeit-kaum-gesprochen-9648029.html?seite=4
      https://www.telepolis.de/features/Taurus-Leak-Ueber-diese-Aussagen-wird-in-der-Oeffentlichkeit-kaum-gesprochen-9648029.html?seite=5

      Telepolis-Autor David Goeßmann zieht gleich am Anfang das Fazit:
      „Der Nato-Wille, nicht zu eskalieren, nimmt ab“

      Im ganzen Artikel erwähnt er die Amis nur einmal, ganz nebenbei beim Zitieren des Luftwaffen-Chef Gerhartz:

      „Man muss ja immer davon ausgehen, was die Ukrainer dann mittlerweile sonst alles machen. Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumlaufen. Das darf man sagen, dazu sind sie dann noch relativ schnell selbst in der Lage, weil die Satellitenaufnahmen, die haben sie alle. Da muss man auch davon ausgehen.“

      Auch hieran zeigt sich:
      Der Nato-Wille, nicht zu eskalieren, nimmt wohl nur bei den Europäern ab.
      Die Amis halten sich vornehm zurück und (anders als auf Scholz) hackt keiner der fanatisierten europäischen Vasallen auf ihnen herum.

      Die Ehre, für den Krieg der Amis sterben zu dürfen, scheint dem Führungspersonal der Lemming-Vasallen ein unwiderstehliches Ziel zu sein. Nicht nur die gegangene Victoria Nuland lässt sie gerne allein in dieser Rolle.

  5. Nur zur info – auf telepolis hat Harald Neuber einen Artikel zum gleichen Thema geschrieben:

    https://www.telepolis.de/features/Taurus-Leak-Kostete-das-Gespraech-deutscher-Offiziere-fuehrender-US-Diplomatin-das-Amt-9648936.html

    Mein Kommentar dazu wurde gesperrt, weil angeblich der Bezug zum Thema fehlte – dabei hatte ich doch wohlweislich keinen link gepostet, weil vor einiger Zeit mal ein Beitrag gesperrt wurde, der auf Paul Schreyers multipolar.de verlinkte:

    ///Es gibt noch andere, die den Nuland-Rücktritt mit dem Taurus-Gespräch verknüpfen

    ausser Gilbert Doctorow. Der ehemalige telepolis-Autor und Veteran des deutschen Non-Mainstream-Journalismus Mathias Bröckers hat Nuland bereits vor ihrem Rücktritt verdächtigt, die Taurus-Strippen gezogen zu haben.

    Verlinken werde ich hier nichts, um keine Sperrung zu riskieren. Aber hier hatte Bröckers offenbar – wieder einmal – eine gute Nase. Ehre, wem Ehre gebührt.///

  6. @all
    in öffentlichkeit gibt es keine verbindung zwischen taurus und nuland – daher wo ist jetzt der grund sie zu feuern?

    wie hätte sie pushen können – bei der bw-führung, die eine parlamentsarmee ist, da hat sie kein leverage!

    wenn sie bw-führung erpresst hätte – hmm womit?

    wenn sie sie kaufen wollte – rabatt auf f35?

    es gibt eine ähnlich abschätzung von Bhadrakumar :
    https://www.newsclick.in/ground-beneath-bidens-russia-policy-shifting
    basierend auf einer tass-meldung.

    IMHO – sie wurde gefeuert, weil nach dem vielen niederlagen der ua und dem versiegen von geld&waffen, sie in ua zur persona non grata erklärt wurde.

    1. die Verbindung ist in der Matrix. hab ich so eingestellt, weil es so schön passt und man herrlichen Blödsinn herbeiphantasieren kann.

    2. “bei der bw-führung, die eine parlamentsarmee ist, da hat sie kein leverage!”

      Na, DAS ist in Bezug auf die Armee eines “tribupflichtigen Vasallenstaates” (Brzezinski) in quasi Geiselhaft ja mal eine “interessante” Perspektive! *lach*

      Und morgen erklärt der Bundestag dann die deutsche Souveränität, oder was? *LACH*

  7. US-Neocons
    werden noch vor den US-Wahlen versuchen, Russland zum Angriff auf Nato-Territorium aufzureizen…das aus Europa und Deutschland dann fliehende Kapital
    ( Kriegsangst ) sucht in den USA dann den “Sicheren Hafen”…damit die Amis ein Gegenwicht zu ihren rasenden Turbo-Schulden haben https://www.gold.de/staatsverschuldung-usa

    “Fuck EU-Fuck Krauts”…Nordstream was a Starter-Kitt…Schweden jetzt in der Nato…Nuland Klappe…die Zweite…Aufnahme läuft
    http://www.youtube.com/watch?v=sWgFSQFWZgY

  8. Den Nuland-Case betrachte ich als Verschiebung der Einflussmächte in USA, was dort über alle Jahrzehnte gang und gäbe war. Blinken ist Teil desselben Kreises wie Nuland und ist gerade nochmal davongekommen, weil ein größerer Paukenschlag nicht gewollt wird. Optimistisch betrachtet kann der Vorgang durchaus so gedeutet werden, dass eine noch stärkere Konfrontation mit der RF nicht genehm ist. Dazu passt auch das just in time veröffentlichte BW-Gespräch, das ggf. dieselben Kreise den Russen zugespielt haben könnten.

    Das Narrativ von dem Hoteltelefon kann ich nicht so recht glauben, auch wenn es zweifellos haufenweise strunzdumme BW-Offiziere gibt. Es hat schließlich 10 Tage gedauert, bis die Russen das Gespräch veröffentlichten, doch wozu der Zeitverzug? Ein plausibler Grund wäre, dass diese Zeit notwendig war zur Prüfung, um nicht einem Fake aufzusitzen. Dass Nuland direkten Kontakt mit den BW-Offizieren hatte, ist zweifelhaft. Jemand in ihrer Position sowie Background muss sich nicht mit denen unterhalten, ihre Gesprächspartner gehören zum höherrangigen Personal, wie z.B. der Boris :-)))

    So oder so können wir also nur spekulieren, was tw. frustrierend aber auch spannend ist. Ich würde mir allerdings schon wünschen, die ganz großen Geheimnissen der Weltpolitik noch vor dem in-die-Kiste-hüpfen zu erfahren. Doch solange wir entscheidende Pieces des großen Weltpuzzles nicht in die Hände bekommen, können wir nur eine Ahnung davon haben, welches Bild sich dahinter verbirgt.

  9. Der Vorrat an kampfwilligen Ukrainern geht zur Neige. Nun könnte man den 800.000 wehrfähigen Männern, die sich in Westeuropa zwecks Erhaltung des eigenen Lebens aufhalten, ein schlechtes Gewissen machen, doch bitte in die Heimat zurückzukehren. Um dort nämlich die Lücke von 500.000 Mann zu füllen, die der Krieg inzwischen gerissen hat. Man müsste sie doch bei ihrer Ehre packen können – schließlich haben Deutschlands Sofa-Bellizisten in TV-Talkshows den Heldenmut zwei Jahre lang gelobt und versichert, aus Respekt vor dem eisernen ukrainischen Selbstverteidigungswillen würden wir zumindest materiell alles geben – whatever it takes.

    Der Erfolg dürfte allerdings überschaubar bleiben, denn von der Freiwilligkeit abzuweichen, hätte hässliche Flecken: Kriegsflüchtlinge aus aller Welt bekommen hier Asyl oder dürfen auch ohne Asylrecht hier bleiben, weil nicht in Kriegsgebiete abgeschoben werden darf. Ausgerechnet für ein osteuropäisches Land sollte das dann nicht mehr gelten?

    Alternativ streben Europas Bellizisten und Waffen-Fetischisten gerade die nächste Eskalations-Stufe an, bei der neues Kanonenfutter vorerst nicht gebraucht wird:
    mit dem Übergang vom Artillerie- zum Raketenkrieg, samt Schützenhilfe und Schussfreigabe bis Krim-Brücke und Kreml.

    Ob das über die Phase reinen Pokerns hinaus Realität werden wird und die Russen beeindruckt, bleibt abzuwarten. Das bisherige Versprechen an die Bevölkerung (Wir sind keine Kriegspartei und brauchen keinen Beschuss eigenen Geländes befürchten) könnte nämlich schnell hinfällig sein – was im Gegensatz zu den Amis bei Europas Mächtigen aber noch nicht richtig angekommen zu sein scheint.

    Nach weiteren Alternativen wird daher gesucht:
    Bei den deutschen Medien wird gerade (pünktlich zum Weltfrauentag – es lebe die Emanzipation auf dem Schlachtfeld) um die bereits im Januar gefallene 36-jährige Deutsche Savita Wagner ein Heldenkult aufgebaut und und die Tote angepriesen als leuchtendes, anspornendes Vorbild für kriegmüde Männer.

    Die hinterbliebene deutsche Mutter und der kanadisch-stämmige Ehemann bzw. Witwer äußern sich mit im n-tv-Video mit einer unkritischen Gefasstheit, wie sie sich jeder Söldner-Werber nur wünschen kann.
    Eigentlich sei sie ja unpolitisch gewesen und wäre es wohl gebliebren, aber der Imperialismus Putins habe sie dann doch empört.

    https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Warum-eine-Deutsche-in-der-Ukraine-ihr-Leben-gab-article24787600.html
    https://www.dw.com/de/eine-deutsche-im-ukraine-krieg-wer-war-savita-wagner/a-68431889

    Unpolitisch wie sie war, hat sie anscheinend westlichen Imperialismus nie mitbekommen – wie so viele hier, die Iraker, Syrer, Afghanen als Wirtschaftsflüchtlinge abhaken, ohne auf die eigentlich naheliegende Idee zu kommen, dass es jahrelange wertewestliche Bombardierungen waren, die sie letztendlich hierher getrieben haben.

  10. Vor einer Woche empfing Papst Franziskus Olaf Scholz in einer Privataudienz. Den eigentlich konfessionslosen Bundeskanzler hat das Treffen offenbar nachhaltig beeindruckt. Er sei sehr angetan, von „der menschlichen Wärme, die mir begegnet ist“, sagte Scholz am Freitagabend in der Talkshow „3nach9“. Es sei ein „sehr lebendiges, sehr offenes Gespräch gewesen“, so Scholz weiter. „Niemand hatte Zettel mit und las etwas vor, sondern wir haben uns aufeinander bezogen.“

    Die beiden besprachen die Kriege in Ukraine und Gaza (letzterer ist für den Focus nur ein „Konflikt“).
    Scholz bescheinigt dem Papst „politisches Talent“. Die katholische Weltkirche sei auch ein politisches Konstrukt, von daher könne dies gar nicht anders sein.

    Scholz betonte, ihm helfe bei schwierigen politischen Entscheidungen die „Hoffnung, dass es gut ausgeht“. Zudem sei er der Überzeugung, dass er einen gefestigten Charakter habe. Auch das sei hilfreich. Man könne keine Politik „mit Schaum vor dem Mund“ machen.
    Zugleich räumte er ein, auch Selbstzweifel zu haben. „Alles andere wäre eine furchtbare Nachricht“, so der Bundeskanzler. Diejenigen, die behaupteten, keine Selbstzweifel zu haben, müsse man nach ihrer mentalen Gesundheit befragen.

    https://www.focus.de/politik/interessante-ansicht-journalist-fragt-scholz-ob-papst-politisches-talent-habe-antwort-ueberrascht_id_259745727.html

    Das klingt ja gerade, als würde er bei „Schaum vor dem Mund“ an die kompromisslosen Vorwärts-Stürmer Stra-Zi-Rheinmetall, Lithium-Roderich und Panzer-Zottel-Toni denken…

    Gegen den Vorwurf, ein Zögerer und Schweiger zu sein, hat ihn diese Woche schon Kevin Kühnert mit dem grundlegenden Hinweis verteidigt, eine Strategie könne keine mehr sein, wenn sie der Gegenseite in allen Details bekannt sei.
    Solche Binsenweisheiten liegen außerhalb des Horizonts der bellizistischen Drängler im Regierungs- wie im Oppositionslager. TV-Quasselstrippen vom Schlage Lanz & Co. akzeptieren als Strategien sowieso nur Konzepte, die sie selber vor der TV-Kamera sezieren dürfen.

    Übrigens ist auch Joe Biden ein „Zögerer“, der z.B. den deutschen Leoparden unbedingt den Vortritt lassen wollte, weil sein Super-Abrams-Panzer angeblich zu gut war, um schon vorzeitig in die Schlacht geworfen zu werden. Und die kampfeslustigen Polen drohten dem „Zögerer“ Scholz, ihre Leoparden auch ohne deutsche Erlaubnis an die Ukrainer zu geben – als die Erlaubnis dann kam, hatten sie es plötzlich nicht mehr so eilig, die ersten zu sein und verwandelten sich lieber selber in „Zögerer“.

    Oberst Markus Reisner, der durch seine YouTube-Videos bekannte österreichische Historiker und Stratege, gibt sich als Freund der Ukraine, der aber auch über deren militärische Schwächen schonungslos spricht. Eine Schwäche hatte er schon vor langem mehrfach angesprochen: Die USA verstärkten ihre Waffenlieferungen, wenn der Druck der Russen zu groß wurde – und senkten sie wieder (sprich: „zögerten“), wenn ein ukranischer Durchbruch „drohte“. Dass dahinter eine an Verrat grenzende zynische geopolitische Abnutzungs-Strategie eines nur vermeintlichen Freundes steht, kann ein unter Loyalistätszwängen stehender aktiver Offizier wie Reisner nicht aussprechen – aufmerksame Zuhörer merken es natürlich selber.

    Aber offene Kritik am großen Hegemon ist auch für europäische Medien und Politiker tabu – selbst wenn aus God’s Own Land prominente Stimmen bestätigen:
    Für den (US-)Stellungs- und Abnutzungskrieg zählen nur die Größe des russischen Schadens und das Minimieren der US-Kosten. Dass der treue Gehilfe „bis zum letzten Ukrainer“ ausblutet, wird nicht einmal mit Bedauern registriert, sondern mit empathie-freier Genugtuung (Motto: „Die Sache läuft gut für uns, wir töten Russen, ohne dass dafür Amis sterben müssen“).

    Zurück zum Papst, dem neuen Idol von Olaf Scholz:

    Er legt der Ukraine Mut zur „weißen Fahne“ nahe, also zu Verhandlungen mit Russland, „bevor es noch schlimmer wird“,
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/papst-ukraine-krieg-100.html

    Er denke, „dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt“, so der Pontifex. „Verhandeln ist niemals ein Sich-Ergeben. Es ist der Mut, das Land nicht in den Selbstmord zu führen“.

    Das klingt in heutigen kriegerischen Zeiten revolutionär; der ehemalige Generalleutnant der US-Armee Ben Hodges hatte im Dezember den Ukrainern zum Hinweg-Trösten über den neuen US-Geiz noch ein ganz anderes Vorbild ans Herz gelegt – das sterbende Hitler-Reich:

    „Ich meine, denken Sie daran, was Deutschland im Jahr 1944 getan hat. Die Flugzeugproduktion der Luftwaffe erreichte 1944 ihren Höhepunkt. Das war nach mehr als zwei Jahren ständiger Bombardierung deutscher Städte durch die Royal Air Force und das US Army Air Corps. Dennoch stieg die deutsche Flugzeugproduktion an. Ich denke also, dass die Ukraine das mit etwas mehr Effizienz auch schaffen kann. Einige westliche Unternehmen sind bereits vor Ort und helfen“,
    https://freeassange.rtde.me/international/190448-ex-us-general-ukraine-muss-es-wie-deutschland-1944-machen/

    Mal abgesehen davon, dass der damalige deutsche „Produktions-Erfolg“ ganz wesentlich auf verschärfter Zwangsarbeit von KZ-Insassen und Kriegsgefangenen beruhte:
    Hat Hodges das unausweichliche Ende Nazi-Deutschlands vergessen (=eigene Dummheit) oder unterschlagen (=Versuch, die Ukrainer für dumm zu verkaufen)?

    Mit der Dummheit des Westens beschäftigen sich sehr ausführlich Dirk Pohlmann und Jacques Baud im neuen Interview,
    https://apolut.net/im-gespraech-jacques-baud-2/

    – der Westen wolle einfach irgendwie weiterkämpfen, obwohl sowohl „Sieg“ als auch „Niederlage“ als Szenario bislang nicht definiert worden sei: Putin solle nicht gewinnen dürfen – ob und wie man ihm die bereits gemachten Gewinne wieder wegnehmen will, steht dabei in den Sternen

    – vorm globalen Süden habe der Westen nicht nur die ideologische („wertebasierte“ statt völkerrechtliche) Glaubwürdigkeit verloren, sondern inzwischen auch die militärische (Huthi-Rebellen feuern z.B. im Roten Meer ungerührt auf Briten und Amis); selbst Israel zeigt den westlichen Friedensbemühungen gegenüber inzwischen offene Verachtung

    – vom Budget her und der Anzahl an Militär-Stützpunkten seien die USA führend, aber das ganze sei sehr ineffizient: am Ende des sowjetischen Afghanistan-Abenteuers konnte sich in Kabul das befreundete Regime noch zwei Jahre lang halten – nach Abzug der Nato (die doppelt so lange – 20 Jahre – dort gehaust hatte), dauerte der Zusammenbruch keine zwei Tage

    – die westliche Politik werde immer mehr dogmatisch und immer weniger rational: (Sekundär-)Sanktionen gegen Indien (wegen seines Handels mit Russland) verprelle unnötig einen potenziellen Verbündeten des Westens

    – die westliche Politik agiere sehr kurzsichtig, die russische langfristig: daher hatten die Sanktionen keine Wirkung – Russland sah sie und stellte sich voraus auf sie ein

    – die Dummheit z.B. von Annalenchen könne man kaum noch mit höflichen Worten beschreiben: sie gebe zu, dass die Sanktionen von vorneherein keine Erfolgsaussichten hatten, beharre aber zugleich darauf: „Sanktionen sind wichtig“

    – eine grassierende Dummheit der westlichen Führungselite sieht er auch beim französischen Präsidenten Macron, seinem Premierminister und seinem Außenminister:
    viel zu jung und ohne Erfahrung im Ausland und mit fremden Kulturen, seien sie Apparatschiks ohne Führungsfähigkeit

    Macrons Drohungen (aktuell: Nato-Truppen in die Ukraine) und Aussagen generell habe man noch nie ernst nehmen können: Er könne sie nicht auf die Expertise von Fachleuten stützen und sage oft am Folgetag schon wieder das genaue Gegenteil. Den großen Weltkrieg sieht Baud daher nicht vor der Tür, aber er habe natürlich auch keine Glaskugel.

  11. Jacques Baud hält es im Pohlmann-Interview für einen im Westen weit verbreiteten Irrtum, die Frage der Nato-Mitgliedschaft habe zu Putins Invasion geführt. Russland habe diese Frage (trotz aller Rückschläge) immer politisch lösen wollen. Das militärische Eingreifen sei wegen des Donbas erfolgt (auch wenn es sich dann auch auf andere Landesteile erstreckte und Russland inzwischen auch die Nicht-Natomitgliedschaft militärisch durchsetzen will).

    Erst Selenskis berüchtigtes Dekret Nr. 117 vom 24. März 2021 mit der Anweisung an die Streitkräfte, die Rückeroberung des Donbas vorzubereiten (wobei für den Kiewer Einmarsch eben gerade der Februar 2022 anvisiert wurde), habe für Russland mitlitärische Handlungsnotwendigkeiten geschaffen.

    Das scheint plausibel; zur Erinnerung: Die Donbas-Republiken hatten sich „selbständig“ gemacht, OHNE Einmarsch russischer Truppen (einige „zivile Helfer“ vielleicht ausgenommen, aber die kennt und verschweigt man in der Westukraine ja auch) und auch (vor 2022) ohne zwischenstaatliche Anerkennung durch Russland.

    Nach jahrelangeem Artilleriebeschuss und permanenter Verletzung des Minsker Abkommens wurde im ukrainischen Fernsehen Anfang Februar 2022 „die militärische Einnahme der Volksrepubliken angekündigt. Die Armee und ihre Militärtechnik wurden bereits an die Grenze zu den Volksrepubliken verlegt und es wurde gesagt: Unsere Armee hat 130.000 Soldaten, mit denen werden wir die 30.000 Mann der Volksmilizen im Donbass besiegen. Das ging in der Ukraine Anfang Februar ganz offen über den Sender!“
    https://www.manova.news/artikel/spenden-ist-nicht-so-einfach

    Die Umsetzung von Selenskis Dekret 117 ging also pünktlich zur kriegerischen Schlussphase über …

    US-Professor Michael Hudson schrieb zwei Wochen vor Putins Invasion über die freudig lauernde, schon am Maidan-Putsch 2014 beteiligte Victoria „Fuck EU“ Nuland:
    „Wie Victoria Nuland in einem Presse-Briefing des [amerikanischen] Außenministeriums erklärte: ‘Wenn Russland die Ukraine auf die eine oder andere Weise angreift, wird Nord Stream 2 nicht vorangehen.’ Das Problem ist es, einen passend offensiven Zwischenfall zu schaffen und dann Russland als Aggressor darzustellen“,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=84394

    Die Anzahl der von der OSZE registrierten Explosionen im Donbas-Gebiet ging in der Woche vor Putins Invasion steil nach oben, von weniger als 100 auf
    300 am 16. Februar,
    650 am 17. Februar,
    1.400 am 18. Februar.
    https://www.broeckers.com/2023/02/18/notizen-vom-ende-der-unipolaren-welt-70/

    Noch am 15. Februar hatten Scholz und Putin sich getroffen – Putin gab sich immer noch verhandlungsbereit, was Scholz ihm später als Verlogenheit ankreidete,
    https://www.merkur.de/politik/ukraine-konflikt-olaf-scholz-moskau-wladimir-putin-treffen-konflikt-nord-stream-2-zr-91348609.html

    Aber wenn ein Tag nach dem Treffen die einleitende Beschießung des Donbas durch Kiew losgeht, dann konnte man von Putin kaum erwarten, dass er sich in seiner Friedensbereitschaft immer noch ausreichend gewürdigt sehen musste!

    Schon gar nicht, wenn am Vortag als Friedensengel kein relevanter Ami zu ihm gekommen war, sondern nur der kleine Vasall Scholz, der am 7. Februar einen demütigenden Besuch beim großen Hegemon absolviert hatte. Oberlehrer Biden hatte da bei der Pressekonferenz über den Kopf des anwesenden Bubi Scholz hinweg klargemacht:
    Bei einem Einmarsch Russlands in die Ukraine „wird es kein Nord Stream 2 mehr geben“ – und deutete an, dass die Vereinigten Staaten diese Ankündigungen aus eigener Kraft umsetzen könnten,
    https://www.merkur.de/politik/ukraine-scholz-usa-biden-konflikt-russland-washington-kanzler-deutschland-putin-news-zr-91285339.html

    Putin wird von seinen Beratern bestimmt erfahren haben, dass die hinter seinem dementen Kollegen stehende Victoria Nuland sowieso nicht in Alternativen denkt, sondern beides will: den Krieg und die Nord-Stream-Zerstörung

    Es gab für Putin aber noch einen weiteren, militärtechnischen Handlungszwang:

    Laut Ex-Senator Richard Black, einst Oberst bei den Marines, war Putin zum Angriff gezwungen. Die militärisch-taktische Wissenschaft geht von einem Verhältnis von 3:1 zwischen den angreifenden Truppen und den Verteidigern aus – nur in diesem Fall hat der Angreifer eine Chance, auf dem Schlachtfeld zu gewinnen.
    Zu Beginn des Krieges verfügten Putins Streitkräfte jedoch nur über 160.000 Mann in diesem Gebiet, während die Ukraine 250.000 Mann für einen vermeintlichen Angriff auf den Donbass konzentriert habe. Als „Zweitangreifer“ hätte Putin auf 3 x 250.000 = 750.000 Mann aufstocken müssen.
    Mit seinen klaren Ankündigungen gab Selenski (bzw. die USA hinter ihm) Putin die Gelegenheit, als „Erstangreifer“ im Donbas aufzukreuzen und Kiew zu zwingen, als „Zweitangreifer“ mit 3 x 160.000 = 480.000 Mann antreten zu müssen (oder es bleiben zu lassen, denn Putins Truppen waren im Donbas ja willkommen, anders als Selenskis Truppen).

    Blacks Conclusio im Sommer 2022: Putin war zum ressourcen-sparenden (Erst-)Angriff gezwungen, um die Ukraine daran zu hindern, den Donbass anzugreifen.

    Die Ukraine könne nicht über den Frieden entscheiden.
    „Die Entscheidung über den Frieden kann nur in Washington getroffen werden, aber solange wir diesen Krieg fortsetzen wollen, werden wir kämpfen, bis der letzte Ukrainer stirbt“, schloss Black in seinem Video.

    Er beschrieb nebenbei auch die unterschiedlichen Kriegs-Gebräuche – anhand seiner Erfahrungen aus Vietnam, wo er an 270 Missionen teilnahm:
    „Im Gegensatz zu den amerikanischen Panzern in Vietnam hielten die Russen in den ersten Tagen der Invasion vor friedlichen Menschenmengen. In einer solchen Situation würden wir sie einfach zerquetschen, ohne auch nur einen Warnschuss abzugeben.“

    https://exxpress.at/us-politiker-es-ist-uns-egal-wie-viele-ukrainer-sterben-wir-wollen-gewinnen/

    1. hallo, bitte denken Sie sich nicht irgendeinen Kram selbst aus. Ich habe hier schin genug zu tun, um alles richtig einzustellen.

      also nochmal. Es ist alles genauso passiert, wie Herr Putlin im Interview mit Fucker Kacksohn gesagt hat. Denken SIe, nur weil es der Doppelgänger war, dass es nicht zählt?? glauben Sie, wir machen uns hier die ganze Müher, damit das alles Hand und Fuß hat, damit Sie mit ihren herbeigedachten Phantasien kommen???

      Wenn hier jemand weiß, was los ist, dann wohl die Leute, die das alle machen und planen. Hören SIe also nächstes mal genauer hin, wenn Putin spricht. Das ist alles von uns und eingen Aliens lange durchdacht, geplant und geprüft worden, bevor es rausgeht.

    2. eigentlich viel “schade” ihr posting nur im kommentarbereich zu finden, schon mal darüber nachgedacht der analysten bei zb. substack beizutreten ? deutschsprachige autoren für geopolkitik sind rar gesät und dringend von nöten, genau wie, die deutschen darin zu unterrichten.

      1. Ja, hab ich. Ich bin überall vertreten. Nicht nur in deutschsprachigen Bereich sondern auch bei Aliens, Russen und seit ein paar Wochen auf Haitii

    3. Wenige Wochen nach Putins Invasion hatten Ukraine und Russland durch Vermittlung der Türkei ein nahezu spruchreifes Friedensabkommen, aber Boris Johnson reiste überstürzt nach Kiew und redete es Selenski aus – Weiterkämpfen war angesagt und Selenski gehorchte dem Befehl der wertewestlichen Geld- und Munitionsgeber.

      Der zeitgleiche Rückzug Russlands aus dem Gebiet um Kiew war von Putin als Goodwill-Aktion im Vorgriff auf den anstehenden Frieden gedacht und erfolgte folglich alles andere als unter schweren Kämpfen.
      Genau das wollen die westlichen (und ukrainischen) Narrativ-Bastler aber der Welt weis machen: Wikipedia hat einen Artikel über die wertewestlich imaginierte, heldenhafte “Schlacht um Kiew (2022)” – zur Abgrenzung von der echten “Schlacht um Kiew (1941)” zwischen Deutschen und Sowjets im Zweiten Weltkrieg.

      Seit dem Putin-Interview von Tucker Carlson ist diese Geschichte der getrennten west-östlichen Filterblasen um eine Nuance reicher:
      Putin erklärte in einer bisher kaum beachteten Sequenz, dass er Ende März 2022 die russischen Truppen vor Kiew aufgrund einer Absprache „mit meinen Amtskollegen aus Deutschland und Frankreich“ abgezogen hätte – als Bedingung für eine „endgültige Unterzeichnung der Dokumente“ für ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Russland und der Ukraine:

      „Denn uns wurde vor allem von den Europäern gesagt, dass es notwendig sei, Bedingungen für die endgültige Unterzeichnung der Dokumente zu schaffen. Meine Amtskollegen in Frankreich und Deutschland sagten: ‚Wie können Sie sich vorstellen, dass die Ukrainer einen Vertrag unterschreiben, wenn man ihnen eine Waffe an den Kopf hält? Die russischen Truppen müssen zuvor aus Kiew abgezogen werden.‘ Ich sagte: ‚In Ordnung‘ und wir zogen die Truppen ab“, so Putin.

      Florian Warweg von den NachDenkSeiten wollte Mitte Februar auf der Bundespressekonferenz vor diesem Hintergrund wissen, ob die Bundesregierung Putins Darstellung bestätigen kann.
      Ein direktes Zitieren der entsprechenden Putin-Aussage durch Warweg verhinderte Regierungssprecher Steffen Hebestreit „mit einer fragwürdigen Intervention“.

      Inhaltlich bestritt er vehement, dass die Darstellung des russischen Präsidenten zutreffend sei („Ich kann bestätigen, dass das Unsinn ist“) und auf Nachhaken bekräftigte er,
      dass es weder diese Aussage von Scholz bzgl. des Truppenabzugs vor Kiew als Vorbedingung für die Unterzeichnung eines Waffenstillstandsvertrages gegeben habe, noch der Kanzler in irgendeiner Form an den „Verhandlungen im Istanbuler Kontext im März 2022“ beteiligt gewesen sei.
      Da beide Versionen filmische festgehalten sind, lügt entweder Putin oder die Bundesregierung.

      Die NachDenkSeiten haben umgehend Presseanfragen an die russische sowie auch an die französische Botschaft gestellt mit Bitte um Stellungnahme bzw. im Fall der französischen Botschaft mit der Bitte um Bestätigung oder Dementi der entsprechenden Ausführungen von Putin in Bezug auf Präsident Emmanuel Macron. Der Eingang der Anfragen wurde bestätigt, die Antwort will Warweg den Lesern nachreichen,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=111101

      Das wäre das dritte Mal, dass Frankreich und Deutschland die Rolle der Tauben spielten, während die Angelsachsen (GB, USA) als Falken entweder übergangen wurden oder – im Rahmen einer abgesprochenen Arbeitsteilung? – sich zurückhielten:
      2008 waren Franzosen und Deutsche gegen den USA-Wunsch eines Nato-Beitritts der Ukraine und nach dem Maidan-Putsch 2014 führten beide Länder (ohne Mitwirkung der Angelsachsen) die Minsk-Gespräche mit Ukraine und Russland.
      Da Angela Merkel und Francois Hollande Ende 2022 in Sachen Minsk sich höchstpersönlich (und “freiwillig”?) als falsche Schlangen outeten, die vorab unehrlich verhandelten, liegt der Verdacht nahe, dass auch bei “Istanbul” (März/April 2022) und vielleicht schon 2008 die Tauben-Rollen von Deutschen und Franzosen gezinkt und US-gesteuert waren!

      Dass vom französischen und vom britischen Außenministerium im März 2022 bezweifelt wurde, ob Russland den Friedensprozess ernst meine, da es weiterhin ukrainische Städte bombardiere, berichtete Norbert Krause schon im Dezember 2022,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=91561

      Dort beleuchtet er auch ein beliebtes westliches Narrativ, wonach nicht Boris Johnson – sondern das (russische?) Massaker von Butscha – Selenski vom Friedenspfad abgebracht habe:
      Erst Tage nach dem Rückzug des russischen Militärs will die ukrainische Seite am 2. April das Massaker von Butscha entdeckt haben (obwohl eine wichtige Ausfallstraße mit Leichen “gepflastert” war).

      Die russische Regierung wies dies als Inszenierung zurück und russlandnahe Medien erklärten, dass dies eine Säuberungsaktion von ukrainischen Nationalisten an Kollaborateuren gewesen sei. Dennoch gingen die Friedensverhandlungen zunächst weiter. Am 6. April legte die ukrainische Seite einen Entwurf für eine Vereinbarung vor, die laut russischer Seite jedoch Punkte enthielt, die vorher nicht vereinbart gewesen seien.

      Russlands Rückzug erlaubte westlichen Politikern, Kiew wieder risikolos zu besuchen und Krause zählt auf:
      8.4.: von der Leyen
      9.4.: Karl Nehammer (Österreichs Bundeskanzler)
      9.4.: Boris Johnson (als Überraschungsbesuch).

      Sie hatten Geschenke und Lockungen für Selenski dabei …

  12. Bellizistin Strack-Zimmermann, Bundestagsabgeordnete des Rheinmetall-Konzerns, gehört zu den Kriegstreibern, für die man sich als Deutscher schämen muss.
    Sie ihrerseits “schämt sich als Katholikin” für den Friedensappell des Papstes, der laut n-tv bei anderen Kriegslüsternen “Entsetzen, scharfe Kritik und erboste Reaktionen” auslöse,
    https://www.n-tv.de/politik/Strack-Zimmermann-schaemt-sich-als-Katholikin-article24794921.html

    Ob die Vampirette sich vor dem lieben Gott, dem deutschen Volk oder vielleicht doch nur vor den Aktionären von Rheinmetall schämt, erfahren wir nicht.

    Dafür berichten WDR- bzw. Tagesschau-Faktenfinder, wie vor zehn Jahren “Milliardenträume” bei Rheinmetall platzten, als die Bundesregierung kurz nach Maidan-Putsch und Krim-Besetzung das Geschäft mit einem bereits genehmigten und teilweise gelieferten Gefechtsübungszentrums von Rheinmetall an Russland wieder stoppte und Rheinmetall deshalb 120 Millionen Schadenersatz forderte.

    Beschämen will man bei der Tagesschau vermutlich weniger den MIK und dessen Geldgier, sondern Putin – ausgegraben hat man nämlich den damaligen Heeresinspekteur Bruno Kasdorf, der ziemlich dämlich den Schluss zieht:
    “An all dem kann man doch sehen, wie absurd der Vorwurf ist, der Westen habe Russland damals provoziert. Das Gegenteil ist zutreffend.”

    Der pensionierte General erinnert sich, dass für 2014 sogar eine gemeinsame deutsch-russische Übung geplant gewesen sei. Wegen der geografischen Nähe zum Baltikum habe es auch daran scharfe Kritik von den östlichen NATO-Partnern gegeben.
    https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/rheinmetall-russland-streitkraefte-100.html

    Vordergründig kooperieren und hintenrum intrigieren – Kasdorf hält das wohl für eine Spezialität von Putin, bewiesen ausgerechnet anhand der nur unvollständig gestoppten Zuneigung (alias Geldgier?) westlicher Konzerne?
    Die 2008 von den USA gewollte Nato-Beitrittseinladung an die Ukraine (im Widerspruch zum Budapester Memorandum) sowie der west-finanzierte und -gesteuerte Maidan-Putsch samt Ukro-Bandera-Nazi-Förderung 2014 scheinen ihm nicht zur Erkenntnis zu verhelfen, dass die Rollen vermutlich genau umgekehrt besetzt waren und seine Chefs wie deren Konzern-Kumpane nicht so treudoof durch die Welt liefen wie offensichtlich er selbst.

    Die Friedensverhinderung von Boris Johnson (April 2022) und das Geständnis seiner Ex-Herrin Merkel (November 2022), als falsche Schlange die Minsk-Verträge von vorneherein nur in heimlicher Betrugsabsicht ausgehandelt zu haben, bringen Kasdorf nicht auf den Gedanken, der Westen verhalte sich irgendwie “provokativ”.

    Ähnlich wie der Papst, sieht der Politikwissenschaftler Johannes Varwick in der Ukraine einen “Abnutzungskrieg”, den die Verteidiger nicht gewinnen können, weswegen er die Forderungen nach mehr Waffenlieferungen “geradezu zynisch” findet.
    Vielmehr brauche es ein “realistisches politisches Ziel” für die Ukraine: “Das wäre etwa eine souveräne Ukraine mit gesicherten Grenzen, die aber vermutlich nicht vollständig den heutigen entsprechen.”
    CDU-Politiker Ruprecht Polenz widersprach Varwick in dem Streitgespräch: “Vernünftige politische Ziele sind nur zu erreichen, wenn die Ukraine aus einer Position der Stärke heraus verhandelt”.
    Den Konflikt einzufrieren wäre außerdem nach Ansicht von Polenz fatal, weil Russlands Präsident Wladimir Putin damit “auf seinem Weg zu einer neuen Weltordnung” gestärkt werde.
    https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-russland-dnipro-brueckenkopf-ausweitung-ukrainische-streitkraefte100.html#Hallischer

    Ob es vernünftig ist, wenn ein faktisch Schwacher den fiktiv Starken markieren will bzw. wie ein Schwacher eine Politik der Stärke macht (etwa mit Nato-Truppen?), verrät der CDU-Mann nicht. Auch nicht, wie man statt “Einfrieren” das vermutlich gewünschte “Anheizen” bewerkstelligt, ohne dass es wie bisher in einem “Verheizen” endet.
    Was hält er vom zwei Jahre lang bejubelten ukrainischen Selbstverteidigungswillen, wenn inzwischen mehr ukrainische wehrfähige Männer in den Westen ausgebüchst sind (800.000) als an der Front fehlen (500.000)?
    Und überhaupt: Wer darf bei einer “neuen Weltordnung” eigentlich mitreden außer dem West-Hegemon und seinen gehorsamen Vasallen? Zählen BRICS-Länder als nicht stimmberechtigte Putin-Länder?

    “Die Sanktionen schaden Deutschland mehr als Russland. Der Boykott russischer Energieimporte ist nicht nur lückenhaft. Insgesamt 110 Milliarden Euro musste die Bundesregierung seitdem für Kohle, Öl und Gas mehraufwenden”,
    https://makroskop.eu/08-2024/wie-der-wirtschaftskrieg-zum-desaster-wurde/

    Autor Franz Garnreiter übersieht: Seit der Zeitenwende heißen Sonderausgaben ab 100 Milliarden aufwärts “Sondervermögen” – der Krieg macht uns reich!

    Vorgestern war der 100. Geburtstag des im August 2014 verstorbenen Peter Scholl-Latour. Als früher Warner positionierte sich der Journalist auch gegen die sukzessive Nato-Osterweiterung in die Weiten des eurasischen Raumes und warnte vor einer Reaktion Russlands. In seinem Buch „Russland im Zangengriff“ schilderte er unter anderem seine Eindrücke aus dem Donbas und der Ost-Ukraine, dort, wo heute der Krieg tobt und warnte vor einer Reaktion Moskaus auf das Vorrücken der Nato.
    (Er machte sozusagen unangefochten die Arbeit, für die heute eine Alina Lipp juristisch verfolgt wird.)

    „Wir leben in einem Zeitalter der medialen Massenverblödung“, äußerte er in einem späten Interview und kritisierte den weitverbreiteten Hang zum Haltungs-Journalismus, ohne Kenntnisse der geographischen und geopolitischen Ausgangslagen von Krisen und Konflikten,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112234#h14

  13. Ausweitung der Taurus-Affäre:
    Gab es Absprachen der deutschen mit US-Generälen bereits 4 Monate, bevor die deutsche Politik involviert wurde?
    https://free21.org/das-taurus-gespraech-hoher-deutscher-militaers/

    Die Pistiorius-Aussage „Werde niemanden meiner besten Offiziere Putins Spielen opfern“ bekäme eine neue Bedeutung: Putin wird nicht verhindern, dass meine US-hörigen Generäle mir weiterhin auf der Nase herumtanzen dürfen!

    War sein Gestammel von der wahren Wiedergabe der Generäle-Konferenz, die via Putin dann doch irgend zur Desinformation wird, seiner Unsicherheit geschuldet, wer (offensichtlich nicht er?) bei der deutschen Bundeswehr das tatsächliche Sagen hat?

    Und was Scholz laut Nato-Kollegen nicht hätte sagen dürfen (Engländer sind längst in der Ukraine), darf wenige Tage später Polens Außenminister Sikorski problemlos ausplaudern?
    „Soldaten aus Nato-Ländern sind bereits in der Ukraine. Ich möchte den Ländern danken, die dieses Risiko auf sich nehmen. Sie wissen, wer sie sind.“
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/polens-aussenminister-soldaten-aus-nato-laendern-sind-bereits-in-der-ukraine-li.2195220

    Wer betreibt hier überhaupt das Spiel mit dem Feuer der Eskalation, wenn selbst Obama-Berater Charles A. Kupchan sagt: „Selbst mit dem Taurus hat die Ukraine keine realistische Chance“?
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/obama-berater-selbst-mit-dem-taurus-hat-die-ukraine-keine-realistische-chance-li.2194323

    Für Fabio De Masi ist das „schlicht brutaler politischer Realismus des Establishments in Washington. Ich vermute Kupchan gibt ein solches Interview nicht ohne Grund und Rücksprache. Aber bei uns werden die Taurus-Brigaden in Politik und Medien wieder mal den Bus aus Washington verpassen“.
    https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1766434030906470462

    Auf Deutsch: Nachdem der Hegemon seine dummen, aber gehorsamen Vasallen erfolgreich in den Lemming-Modus versetzt hat, biegt er selber (und alleine) kurz vorm Abgrund ab. Weil er eben nicht so dumm ist wie seine Vasallen, die weiter geradeaus direkt ins Verderben laufen wollen.

    Mirko Lehmann sieht “Tollkühne Piloten [alias Luftwaffengeneräle?] – politische Idioten [Pistorius?]” und einen “Hauch von Landesverrat” [deutsche Generäle kungeln mit Amis und umgehen ihren Minister],
    https://freeassange.rtde.me/inland/198849-taurus-leak-tollkuehne-piloten-politische/

    Für ihn “steht der Verdacht im Raum, dass diese deutschen Offiziere und Generäle sich weniger der deutschen Politik und Bundesregierung verpflichtet sehen als vielmehr gewissen US-Interessen. Die Besprechung, in unsäglichem und schwer zu übersetzenden Denglisch geführt, lässt erahnen, wem die eigentliche Loyalität dieser Offiziere gilt.”
    Die beteiligten deutschen Generäle scheinen geschichtslose und -vergessene Kretins zu sein, die von den Folgen der Taurus-Einsatzes keinen Schimmer haben. Sie wollen Amis und Briten imponieren, benötigen jedoch deren Hilfe dafür.

    Trifft zu, was der Publizist und Spezialist für Geopolitik Alexander Mercouris bereits Ende Februar, noch vor Bekanntwerden des Taurus-Leaks, geltend gemacht habe (Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland seien vermutlich bereits in die Ukraine geliefert worden), sieht Lehman das “deutsche Muster” bestätigt:
    Erst wird die geforderte Lieferung abgelehnt und nach viel Geschrei wird doch geliefert.

    ***

    Das straflose Überschreiten von immer mehr roten Linien macht die euopäischen Vasallen immer kecker, auch ohne dass der große Hegemon hinter ihnen steht.
    Dmitri Trenin plädiert daher für eine Rückkehrhilfe auf den Boden der Realitäten:
    “Russland muss den westlichen Mangel an Angst endlich beseitigen”

    Die Reaktion der westlichen Eliten auf die Möglichkeit eines Trump-Sieges bei der US-Wahl oder eines russischen Sieges in der Ukraine sei nur äußerlich nervös.
    Tatsächlich wurde in Europa eine mächtige Kampagne zur Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland gestartet und trotz offensichtlicher Unlogik propagandistisch erfolgreich die These beschworen, dass „Putin nicht in der Ukraine Halt machen wird“, sondern quasi an den Atlantik strebe.

    Diese Angelegenheit sei nicht auf Rhetorik beschränkt. Die europäischen Staats- und Regierungschefs seien zum ersten Mal seit 1945 psychologisch nicht durch die Angst vor der russischen Macht oder vor Atomwaffen eingeschränkt. Sie haben einen Weg gefunden, Russland indirekt zu bekämpfen, nämlich durch die Unterstützung der Ukrainer.
    In Russland sei man gewohnt, sich über die derzeitigen europäischen Führer lustig zu machen, aber das bringe nichts.

    Der Konflikt zwischen Russland und Europa werde sich nicht von selbst „auflösen“ und nicht in einem Kompromiss enden. Selbst nach dem Ende der Sonderoperation in der Ukraine wird Moskau in den nächsten 10-15 Jahren oder sogar noch länger keinen „Frieden“ mit der EU haben. Europa werde als Partner für Russland mindestens eine Generation lang nicht mehr relevant sein.

    Für Trenin ist klar, dass für einige einflussreiche Kräfte in den USA ein regionaler Krieg in Europa unter Einsatz von Atomwaffen, der sowohl den Feind (Russland) als auch den Konkurrenten (die EU) gleichzeitig schwächt, im Prinzip akzeptabel ist.
    Moskaus Warnungen, dass ein solcher Krieg unweigerlich auch Amerika treffen würde, werden als leere Panikmache empfunden.

    So könne eine übermäßige Zurückhaltung seitens Moskau den Gegner ermutigen und gerade dadurch zu einem katastrophalen Frontalzusammenstoß führen. Die – oft geheuchelte – Angst der Europäer vor einem russischen Sieg müsse in eine echte Angst vor den Folgen ihrer Versuche, Russland zu behindern, umgewandelt werden.
    Eine glaubwürdige Abschreckung erfordert logischerweise die Entschlossenheit, die Drohung in die Tat umzusetzen, auch wenn dies beängstigend sei.
    Die russische Abschreckung müsse daher aktiver gestaltet werden, z.B.:

    – Jeder Nato-Versuch, die russische Exklave Kaliningrad zu blockieren, würde eine Demonstration der Bereitschaft Moskaus zum Einsatz von Atomwaffen erfordern (Aufhebung Testmoratorien mit anschließenden Tests etc.).

    – Flugverbotszone über den an die Krim angrenzenden Gewässern des Schwarzen Meeres, wobei westliche UAVs (Unmanned Aerial Vehicles, Red.), die sich in dieser Zone befinden, zerstört werden.

    https://globalbridge.ch/russland-muss-den-westlichen-mangel-an-angst-endlich-beseitigen/

    1. die Frage ist doch nur, ob die Russen in der UEFA mitmachen dürfen oder mit den Chinökis und Iraner Fussball spielen müssen.

      es ist zwar so, dass die BRICS uns mittlerweile in allem überlegen sind. Rente, 4 Tagewoche, Work-Live Bubble und was es noch so alles gibt. Aber beim Thema Fussball sind die Ligen in Asien schon noch ziemlicher Schrott.

      Ja, die Araber haben 10x so viel Geld ausgegeben, CR7, Benzema und Co. zu kaufen als sie für die Unterstützung für von Freiheitskämpfern in der Region ausgeben. Aber es reicht nun mal noch nicht, um sich den Scheiß anzugucken.

      Wer soll sich denn sowas wie Moskau gegen Teheran im TV angucken?
      da ist ja der HSV besser….

    2. Frisch herausgekommen:
      “Bericht zeigt massive CIA-Sorge vor Atom-Angriff Russlands im Jahr 2022”,
      https://politik.watson.de/international/russland/796919767-ukraine-bericht-zeigt-massive-cia-sorge-vor-atom-angriff-russlands-im-jahr-2022

      Demnach hatten sich die USA auf einen russischen Einsatz von Atomwaffen vorbereitet, weil damals die Ukraine vermehrt Erfolge einfuhr. Abgehörte Gespräche innerhalb des russischen Militärs machten einen russischen Atom-Einsatz in der Ukraine im Herbst 2022 in den Augen der CIA wohl wahrscheinlicher als erwartet. Russische Drohungen könnten nicht nur ein Bluff gewesen sein.

      ***
      So groß kann die westliche Angst allerdings nicht gewesen sein (oder teilte der Hegemon seine beängstigenden Erkenntnisse nicht zeitnah den Vasallen mit)?
      Im Februar 2023 genehmigte die deutsche Regierung nach langem Zögern eine “riesige Panzerlieferung”,
      https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100125188/ukraine-lieferung-von-187-leopard-1-panzer-durch-bundesregierung-genehmigt.html

      Die als Wunderwaffen angepriesenen US-Abrams-Panzer sollten zwar früher als geplant (2024) geliefert werden, gemäß Mitteilung vom März 2023 aber dennoch erst “im Herbst”,
      https://esut.de/2023/03/meldungen/40727/ukraine-erhaelt-kampfpanzer-m1-abrams-frueher/

      Und da war da noch das RAND-Papierchen vom Januar 2023 mit dem Rat der Geostrategen, doch Einsatz und Gelder der USA in der Ukraine zurückzufahren, da die erreichbaren Ziele nahezu erreicht seien und weitere “Investments” nicht lukrativ…

      Insgesamt (und im Hinblick auf den Aufsatz von Dmitri Trenin) scheint die Atom-Angst weniger ein Feigenblatt für US-Feigheit zu sein, sondern eines zur Tarnung des eigenen Geizes und des (kostenmäßigen) Alleinlassens der Vasallen mit dem von US-Geostrategen angerichteten Osteuropa-Schlamassel.

      1. Ob die Atom-Sorge der USA echt oder vorgeschoben ist:

        Sie wird nicht hinterfragt oder gar kritisiert von den Lemming-Europäern, die dem Hegemon gegenüber stets in devoter Loyalität verbunden sind, auch wenn die transatlantische Loyalität in umgekehrter Richtung zu wünschen übrig lässt.

        Ihren Whatever-it-takes-Suizid-Trieb (der dem nüchtern kalkulierenden Hegemon selber sehr fremd ist, was die englische Umschreibung evtl. verschleiern soll) leben die EU-Lemminge umso mehr am “Zögerer” bzw. “Bremser” Scholz aus, den sie pausenlos vor sich her treiben.

        “Chronologie der deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine – wie sich der Debattenraum verschoben hat”,
        https://www.nachdenkseiten.de/?p=112300

        Jens Berger: “Die Öffentlichkeit wurde Stück für Stück an diese Eskalation herangeführt. Der Debattenraum hat sich immer weiter verschoben und heute sind ehemalige Extrempositionen mehrheitsfähig.”
        Nach jeder gerissenen roten Linie nahmen die Hardliner die nächste ins Visier
        “Und man kann hoffen, dass Olaf Scholz diesmal durchhält und sich dem Druck nicht schon wieder beugt.”

        Zumal der Wunderwaffe Taurus schon vorab bescheinigt wird, dass sie den Krieg nicht (zu Gunsten der Ukraine) ändert – vom deutschen Luftwaffen-Chef Ingo Gerhartz im abgehörten Gespräch ebenso wie von US-Experten.

        Petra Erler beschreibt auf Telepolis das abgehörte Generäle-Geplappere als
        “Irrsinn der 38 Minuten” und vergleicht “Realität und die Debatte”:
        https://www.telepolis.de/features/Taurus-Leak-Der-Irrsinn-der-38-Minuten-9646904.html

        Das vermeintlich unkontrollierte Wüten der europäischen Kettenhunde ist dennoch im Interesse des großen Hegemon:

        “Europa verdoppelt Rüstungsimporte und ist globaler Treiber bei der Militarisierung. Im Rüstungsexport dominieren die USA – auch den europäischen Markt”,
        https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9512

    3. War is chosen
      – What do we see?

      Against the background of sharply increased militaristic rhetoric of the West, openly threatening a direct military clash with Russia in the event of a military defeat of Ukraine (most recently, the West has completely denied such an opportunity)
      ..
      Masks are dropped, the West is preparing in the near future to do without a proxy prefix. Therefore, Zaluzhny suddenly decided to become a diplomat. Perhaps in London (by tradition and by agreement with Washington, where the Democrats are not confident in their future due to the likely victory of Trump) they are preparing to establish the Ukrainian government in exile on British soil, and, as long as possible, candidates are collected for future “ministers” and “presidents”. But the root cause of Zaluzhny’s departure is also the choice of the United States and its NATO allies in favor of the war.
      ..
      The West may not be in time, especially considering how fast we are building up the scale of missile and bomb attacks, both at the front and at the rear of the enemy. And Russia will certainly do everything so that the West does not have time. But we need to proceed from the fact that the West has made the decision to fight and will abandon it only under the pressure of force majeure circumstances. So the war is getting closer.

      https://globalsouth.co/2024/03/09/war-is-chosen/

  14. Pingback: bunter-aerger
  15. Eric Woodhouse, der von US-Präsident Joe Biden zum Koordinator für die Sanktionspolitik des US-Außenministeriums ernannt wurde, gab indirekt die US-Verantwortung für die North-Stream-Sprengungen zu, als er die Situation rund um Russlands Militäroperation in der Ukraine und die Nord Streams kommentierte.

    Er verwies auf die Ansage Bidens am 07.02.2022 und dass der anwesende (eigentlich düpierte Olaf Scholz) es absegnen wollte / musste / durfte, „dass es keine Meinungsverschiedenheiten gibt…“.

    Woodhouse wurde auf halber Strecke von Senator Ted Cruz (Republikaner, aus Texas) unterbrochen, der das Thema eröffnet hatte. „Hat es funktioniert?“, fragte der Senator den Vertreter der US-Außenpolitik. „Nun, es gibt keine Nord Streams mehr“, antwortete Woodhouse.

    „Übernehmen Sie die Verantwortung dafür?“, erkundigte sich Cruz. „Nein“, erklärte Woodhouse daraufhin. „Sie schaffen Nachrichten, wenn Sie genau das sagen“, fügte der Senator hinzu. Der Diplomat gab eine zweite negative Antwort. Cruz argumentierte unterdessen, dass „die schlechte Arbeit [der USA] mit den Sanktionen auch zum Krieg in der Ukraine geführt hat.“
    https://www.anti-spiegel.ru/2024/us-aussenministerium-die-usa-haben-gewarnt-dass-es-die-nord-streams-nicht-mehr-geben-werde/

    Wir prahlen damit, dass irgend jemand unsere Drohungen wahr macht. Vielleicht Mainzelmännchen, vielleicht Aliens, vielleicht Ukrainer im Schlauchboot.
    Jedenfalls nicht wir – wir sind nur stolz auf Schandtaten, ohne für sie verantwortlich zu sein.

    Immerhin: In der Täternation werden Täter wenigstens zur Rede gestellt.
    In der Opfernation wird nur untertänigst geschwiegen und verschleiert.

  16. “Anhörung in US-Senat:
    Kosten für Russland in die Höhe treiben. Es geht nicht mehr um Sieg.”

    Moskau hat die Bereitschaft von CIA-Chef William Burns, der Ukraine bei Angriffen auf die russisch kontrollierte Halbinsel Krim zu helfen, als “Anstiftung zur Eskalation des Konflikts” bezeichnet.

    https://www.telepolis.de/features/US-Geheimdienste-Angriffe-auf-Krim-und-Schwarzmeerflotte-unterstuetzen-9654024.html

    John J. Mearsheimer erwartet als Endergebnis einen eingefrorenen Konflikt und
    dass die eigentlichen Kämpfe nicht über das Jahr 2025 hinaus andauern werden.
    Die Russen werden noch mehr Territorium erobern, als sie jetzt kontrollieren, und es wird einen Waffenstillstand geben.

    Auch bei einen eingefrorenen Konflikt werden der Westen und die Ukrainer große Anstrengungen unternehmen, um Russlands Position in den von ihm eroberten Gebieten der Ukraine auf subtile Weise zu untergraben.
    Gleichzeitig werden die Russen große Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass der ukrainische Rumpfstaat ein schwaches und dysfunktionales politisches und wirtschaftliches Gebilde bleibt.
    Die akute und tiefe Feindschaft werde noch lange bestehen bleiben.

    https://www.telepolis.de/features/John-J-Mearsheimer-zum-Ukraine-Krieg-Das-Endergebnis-wird-ein-eingefrorener-Konflikt-sein-9654514.html

    Jacques Baud hatte im Pohlmann-Interview (siehe oben) angedeutet, dass Russland in der Westukraine Partisanengruppen habe, die noch nicht aktiv seien.

    Und Thomas Röper verweist im neuesten Tacheles-Talk #129 darauf, dass die F16-Flugzeuge mangels intakten Flugplätzen bzw. geeigneten Startpositionen gar nicht aus der Ukraine starten können – sie müssten z.B. aus Polen oder Rumänien zu ihren Einsätzen starten,
    https://www.youtube.com/watch?v=iYqVcvI8sQM

    Macrons Gerede von westlichen Truppen in der Ukraine könne eine Ablenkung davon bzw. eine langsame Gewöhnung dahingehend sein, dass z.B. Polen und Rumänen als neue Stellvertreter in die Schlacht geworfen werden. Verdächtig in diese Richtung weisend seien auch die vielen bilateralen Beistands-Abkommen, die nach und nach immer mehr Nato-Länder mit der Ukraine schließen. Inhaltlich, so hatte er zwar bereits an anderer Stelle gesagt, sei z.B. das deutsch-ukrainische Abkommen nahezu unverbindlich.

    Man müsse die Sache aber aus der Sicht des einzig relevanten westlichen Entscheiders USA sehen: Verwickelt sich ein Nato-Land aufgrund eines bilateralen Abkommens in einen Konflikt mit Russland, könnten die USA einen Gegenschlag gegen dieses Nato-Land als nicht unter die Nato-Beistandspflicht fallend bezeichnen.

    Vorteil für die USA: Vermeidung des großen Krieges (vor allem für sich selber), obwohl man zur Fortführung des Konflikt dann bereits Nato-Mitglieder ins Feuer treibt – als neue Stellvertreter, da die Ukraine ja schon nahezu ausgeblutet ist.

    1. ah. Der gute Rölpser. Guter Mann. Ich finde er ist eines der glaubwürdigsten Alkis überhaupt. Und ich kenne einige.

  17. Politikänderung. Wenn ich die “Welt” aufrufe, dann findet ich da eine sperrige Seite aus Blockaden, Widersprüchen, Interessenüberlagerungen (Datenkorruption), die meine Synapsen demolieren und die Botengänge verstopfen. Kann man so denken? Ich weiß nicht? Ich kriege da immer hämmernde Kopfschmerzen.

    Das ist die andere Republik, die gar keine Republik mehr ist, sondern ein Prokrustesbett, in dem man weder im Liegen noch im Stehen schlafen kann.

  18. Kriegsplanungen….

    In Deutschland ist es strafbar, wenn man erklärt man macht eine Wanderung vom Fluss bis zum Meer. (In Berlin wurde eine Frau mit einer Hausdurchsuchung belästigt und verhaftet, weil sie diesen Satz ohne Zusatz “Palestine will be free” in den sozialen Netzwerken gepostet hat). Wenn man damit jedoch die ethnische Säuberung von den Ureinwohnern meint und auch real in die Tat umsetzt, dann ist das nicht nur nicht strafbar, man lädt die Akteure auch noch in voller Ehrerbietung nach Deutschland ein, um darüber zu debattieren wie sich Krankenhäuser im Kriegsfall weiter betreiben lassen: https://www.instagram.com/reel/C4nO3XEs2AY/ (etwa in der Mitte des kurzen Videos geht sie darauf ein).

    Schon “lustig” wie die deutsche “Justiz” Jagd auf jeden (mit Reichweite) macht (oder auch beliebige Bauernopfer zu Verführungszwecken), der die Macht (also Krieg, Gewalt, Genozid, Lügen, kriminelle Geschäftemacherei) kritisiert oder auch nur thematisiert…. Und es ist auch klar, warum sie das machen: zum Einen soll der einfache Pöbel die “Geschäfte” nicht stören (zB Beihilfe zum Genozid in Gaza für palästinensisches Gas). Zum Anderen dürfen auf keinen Fall die Kriegsvorbereitungen gestört werden. Dabei sind sie der Illusion erlegen, dass sie damit Recht sprechen würden, wenn sie der Macht den Steigbügel halten….

    1. Vom Fluss zum Meer? Was soll das denn bitte für eine Wanderung sein? Die Flüsse hier in Deutschland führen alle ins Meer. Da macht es doch viel mehr Sinn, ein Kanu oder ein Boot zu nehmen und nicht am Flussufer bis zum Meer zu wandern.

      Ich finde das schon richtig, die Leute wegzusperren, die sich so einen Blödsinn ausdenken. Vom Fluss bis zum Meer….
      Das Ziel versperrt den Weg, oder was soll man dazu denken?

    2. Das Problem hatten wir schon bei der Verwendung des Buchstaben “Z”:
      Gilt qusi als Hochverrat, jedenfalls als Verherrlichung russischer Angriffskriege, obwohl “Z” auch für Generation Z stehen könnte oder für Filmheld “Zorro” (der mit dem Degen ein Z zum Abschied hinterließ) oder für vieles andere.

      In Zeiten der Kriegsbesessenheit bzw. Kriegsbegeisterung gilt nicht mehr die Unschuldsvermutung, sondern der als potenzieller Hochverräter Angeschuldigte hat seine Unschuld zu beweisen durch vorbehaltslose Loyalitäts-Bekundung zum amtlichen Narrativ, z.B. kräftiges (und zweifelsfrei ernst gemeintes) HURRA-Rufen.

      Jedenfalls vor einigen Gerichten – noch scheint mir nicht überall die Vernunft verloren.

      1. Was mir auffällt, ist, dass vor allem in den Amtsgerichten die NATO-Jünger sitzen. Bei Langerichten kann man Glück haben, dass diese noch halbwegs brauchbare Entscheidungen treffen. Die Marschrichtung ist aber klar Richtung Antirechtstaat, frei nach dem Motto “alle Gewalt geht von den Eliten aus”. Und mit Gewalt ist dann auch Gewalt gemeint. Nur das muss man ihnen ja nicht durchgehen lassen…. also sollte man das immer wieder mal thematisieren…

      2. Das Z ist soweit ich das in der Matrix überblicke, komplett verboten in Deutschland.

        Man muss jetzt folgendes schreiben, um ein Z zu machen: (ß-s)

        ß ist ja ein “sz”. Wenn man jetzt ein “s” davon abzieht, bleibt ein “z” übrig.

        ist etwas umständlich aber gut machbar, finde ich.,

        Zorro würde man jetzt so schreiben: (ß-s)orro

  19. Pirates of the Mediterranean:

    “Der Wertewesten ist nicht imperialistisch und die Nato ist ein Friedensbündnis”
    – diesem märchenhaften Narrativ wird immer der leibhaftige Putin gegenüberstellt, obwohl selbst ein engagierer Wertewestler und alter Fuchs wie Henriy Kissinger vor dessen Dämonisierung mehrfach warnte (2008 beim Nato-Gipfel, 2014 beim Maidan-Putsch und erneut in der aktuellen “Zeitenwende” ab 2022),
    https://friedensblick.de/33188/kissinger-mahnte-schon-2014-vergeblich-brueckenbau-statt-putin-daemonisierung/

    Friedensmissionen, Interventionen und ähnliche Unternehmungen dürfen natürlich nicht mit einem Angriffskrieg gleichgestellt werden. Zumal, wenn es dafür ein Mandat der UNO gibt, wie 2011 bei der Bombardierung Libyens.

    Kleinere Unebenheiten werden hingenommen, aber manchmal gibt es (mit gebührendem zeitlichem Abstand und meist ohne Lern-Garantie) doch eine ehrliche Evaluation in den Angreifer-Ländern:

    “Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des britischen Unterhauses legte im Jahr 2016 einen Bericht vor, in dem die Inkompetenz und Ignoranz der britischen Regierung und ihrer Geheimdienste beim Nato-Krieg gegen Libyen offengelegt wurde. Der Bericht befasste sich sowohl mit den wahren Gründen für den Regime Change in Libyen als auch mit dessen verheerenden Folgen.”

    https://gela-news.de/die-un-resolution-1973-vom-17-maerz-2011-und-der-beginn-des-nato-bombenkriegs-gegen-libyen-aus-spaeterer-britischer-sicht

    Wichtigste Ergebnisse:
    Gaddafi wurde mit Lügen zum Monster aufgebaut, vor dem man das Volk schützen müsse. Diese begrenzte >Intervention zum Schutz von Zivilisten< erfolgte durch Bombardierungen „und wurde zur opportunistischen Politik des Regimewechsels mit militärischen Mitteln ausgeweitet. […]
    Das Ergebnis war der politische und ökonomische Kollaps, Kämpfe zwischen Milizen und zwischen Stämmen, eine humanitäre und eine Migrantenkrise, umfangreiche Menschenrechtsverletzungen, die Verbreitung des Waffenarsenals von Gaddafi in der ganzen Region und das Anwachsen des IS in Nordafrika.“

    Das Zerstörungswerk war kein reiner Misserfolg irrender Idealisten; er hatte auch sein Gutes – allerdings nur aus Sicht der Zerstörer:

    "E-Mails von Hillary Clinton enthüllen, dass die NATO Gaddafi getötet hat, um die Erschaffung einer goldgedeckten libyschen Währung zu verhindern."
    Die sadistische Hillary-Killary sah das Video mit Gaddafis Anal-Pfählung bei lebendigem Leib und frohlockte: “Wir kamen, wir sahen und er starb!”

    Gaddafis Pläne gingen gegen die Dominanz-Pläne sowohl Frankreichs, das unter Präsident Sarkozy eine lästige Konkurrenz zum afrikanischen (sprich: aus Paris gesteuerten) Franc sah, als auch gegen die USA, die bekanntlich schon 2003 für Entmachtung und gruselige Tötung Saddam Husseins sorgten, um dessen geplante De-Dollarisierung des Ölhandels zu unterbinden.

    Gelegenheit macht Diebe: Die Tötung aus Konkurrenten-Hass wurde zum Raubmord

    "Niemand weiß, wo das fehlende Gold ist" – es geht um rund 150 Tonnen, die Gaddafi für seine Währungspläne gehortet hatte.
    Vielleicht sollte man mal in den Heimatländern der modernen Demokratie (USA, F, GB) nachfragen?
    https://www.pravda-tv.com/2019/07/was-ist-nach-der-nato-invasion-in-libyen-mit-den-143-tonnen-goldreserven-passiert/

    Ostland-Ritter:

    Leo Ensel erinnert am ersten Jahrestag des Todes von Antje Vollmer an "das wandelnde schlechte [Pazifismus-]Gewissen ihrer gewendeten Partei – der letzte Stachel im Fleisch der Grünen. (…)
    Dass Antje Vollmer am Ende ihres Lebens ohnmächtig mitansehen musste, wie die von ihr mitgegründeten Grünen sämtliche friedensbewegten Grundsätze über Bord warfen und sich mit wehenden Fahnen ins Gefecht stürzten, das war ihre offene Wunde, die sie mit ins Grab genommen hat.",
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112547#h16

    Ihr letztes Essay, das sie als politisches Vermächtnis verstanden wissen wollte, könnte für Hofreiters Toni hilfreiche Weisheiten enthalten (wenn er denn belehrbar wäre):
    – Bei Geschichte ist es immer wichtig, von welchem Anfang man sie erzählt.
    – Russlands große Vorleistung des Gewaltverzichts (=unter Gorbatschow)
    – Europa sollte nicht immer auf der Suche nach Schurkenstaaten sein.
    – Hinter Kohls und Genschers schöner Europa-Vision stand kein Plan, kein Konzept.
    – Der Krieg verschlingt sinnlos die Milliarden.
    – Der Westen muss einfach lernen, dass die übrige Welt unser Selbstbild nicht teilt.

    Den Widerstand und Heldenmut von Joachim Gauck, Marianne Birthler, Katrin Göring-Eckardt in der DDR fand sie durchaus maßvoll; er habe den Grad überlebenstüchtiger Anpassung nicht wesentlich überschritten. Manche Selbstbeschreibungen lesen sich allerdings heute wie Hochstapelei. Sie verschweigen oder verkennen, was andere Kräfte zum großen Wandel beitrugen und dass mancher Reformer im System keineswegs weniger Einsatz und Mut gewagt hatte.
    Vollmer warnte die zu transatlantischen Ostland-Rittern Gewendeten vor billigen antirussischen Ressentiments.

    Und sie warnre vor Unangemessenheit wertewestlicher Überlegenheitsgefühle:
    "Wie konnten wir nur annehmen, dass das große China und die Hochkulturen Asiens die Zeit der willkürlichen Freihandels- und Opiumkriege je vergessen würden? Wie sollte der leidgeprüfte afrikanische Kontinent die zwölf Millionen Sklaven und die Ausbeutung all seiner Bodenschätze je verzeihen?"
    https://www.pressenza.com/de/2024/03/antje-vollmers-vermaechtnis-einer-pazifistin-und-umweltpolitikerin-der-ersten-stunde-was-ich-noch-zu-sagen-haette-2/

    Apathie und Schockstarre:

    – Warum bleiben die Ängste vor einer Ausweitung des Krieges stumm und folgenlos?
    … fragt Leo Ensel,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112471

    Medea Benjamin, Nicolas J.S. Davies sind sich in ihrem Telepolis-Aufsatz nicht sicher, wie sie den Abgang der "fettesten Ratte" deuten sollen:
    "Planen USA Krieg gegen Russland oder kommt Plan B?"
    https://www.telepolis.de/features/Nach-Nuland-Ruecktritt-Planen-USA-Krieg-gegen-Russland-oder-kommt-Plan-B-9655422.html?seite=all

    Frau Benjamin ist Amerikanerin und – trotz guter Gedanken – fürchte ich, sie übersieht bei Variante A (USA planen Krieg), dass ihre Hoffnung (Biden hat versprochen, einen Weltkrieg zu verhindern) kein Versprechen an uns Europäer enthält, als Stellvertreter zum Wohle der USA geopfert zu werden!

    Denn entgegen dem Biden-Versprechen der Weltkriegs-Verhinderung sagt sie selber:
    Seine Politik der schrittweisen Eskalation führt unaufhaltsam in diese Richtung.

    1. „Propaganda auf allen Kanälen – für Krieg, gegen die Russen”,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=112563

      Er hat das Tabu gebrochen und wude dafür heftigst geprügelt:

      Politiker der Grünen, der FDP und der CDU haben SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich für dessen Äußerungen zu einem möglichen Einfrieren des Kriegs in der Ukraine kritisiert. Dessen Rede im Bundestag sei ein „Rückfall in die alte Russlandpolitik der Sozialdemokratie” gewesen, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang dem Sender Welt-TV.

      (Willy Brandt muss für diese gut genährte Wohlstandbürgerin eine Art Dr. Faust gewesen sein, der sich mit seiner Entspannungspolitik dem leibhaftigen Mephistoteles hingab, wovor uns nur den Nato-Doppelbeschluss rettete?)

      „Es ist klar, dass ein Einfrieren dieses Konfliktes am Ende zu unfassbarem Leid der vielen Menschen in diesen besetzten Territorien führen würde”, sagte Grünen-Chefin Lang.

      Auch Außenministerin Annalena Baerbock hatte während Mützenichs Rede auf der Regierungsbank den Kopf geschüttelt. Sie hatte bereits im vergangenen Dezember vor einem „eingefrorenen Konflikt” gewarnt. Das würde Putins Gewaltherrschaft in der Ukraine zementieren, sagt nun ihr Sprecher Sebastian Fischer.

      Auch Andrij Melnyk, der ehemalige Ukraine-Botschafter in Berlin, teilt aus und nennt den SPD-Mann Mützenich den “widerlichsten deutschen Politiker” – ohne von der deutschen Außenministerin oder dem Bundespräsidenten zurechtgewiesen zu werden.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=112592
      https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100364784/andrij-melnyk-rolf-muetzenich-spd-widerlichster-deutscher-politiker-.html

      Wir lassen uns diesen schönen Krieg nicht einfach wegnehmen!
      Die Donbas-Bewohner werden gegen Putin verteidigt bzw. befreit, ob sie wollen oder nicht … ähm, ob Mützenich es will oder nicht.

    2. Jürgen Hübschen sieht den Abgang der “fettesten Ratte” einerseits als Frust-Reaktion, da sie bei einer aus ihrer Sicht berechtigten Beförderung übergangen wurde:
      Sie hatte zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit 7 Monate die Aufgaben einer stellvertretenden Außenministerin wahrgenommen, nachdem die frühere Amtsinhaberin, Wendy Sherman, in den Ruhestand gegangen war. Nuland hatte als Anwärterin gegolten, um Sherman in Vollzeit und dauerhaft zu ersetzen. Doch Außenminister Blinken entschied sich für Kurt Campbell, den früheren Spitzenbeamten des Nationalen Sicherheitsrates für Asien.

      Andererseits könnte die Bevorzugung Campbells tatsächlich als Indiz für eine Kehrtwende in der Außenpolitik Washingtons gewertet werden: weg von Europa / Ukraine / Russland, hin zu China (d.h. dem anstehenden Krieg gegen es).

      Sicher ist er sich allerdings nicht,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=112614

    3. Die Vereinigten Staaten verabschieden sich vom Ukrainekrieg – im dortien politischen Establishment verdichten sich sogar Rufe nach Verhandlungen mit Russland.
      Und es ist nicht nur Trump, auch im politischen anti-Trump Establishment der USA hat sich inzwischen die Einsicht durchgesetzt, dass dieser Krieg für die Ukraine nicht mehr gewonnen und nur noch über Verhandlungen – ohne Vorbedingungen – mit Russland gelöst werden kann.
      General Milley hatte bereits im letzten Jahr, damals noch als der amerikanische Generalstabschef aller US-Streitkräfte, wiederholt davor gewarnt, den Krieg fortzusetzen und vorgeschlagen, mit Waffenstillstandsverhandlungen zu beginnen.
      Think Tanks wie die RAND Corp. und Medien argumentieren auch in diese Richtung.

      Die regierenden Politiker der EU und fast aller ihrer Mitgliedsstaaten gehen hingegen genau den umgekehrten Weg und verfangen sich in immer schrilleren Kriegsaufrufen und immer irrationaleren und sinnloseren militärischen Drohgebärden.
      Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung der dem Krieg zugrunde liegenden Probleme wird dabei nicht einmal in Erwägung gezogen.

      Michael von der Schulenburg und Hans-Joachim Funke:
      Mit ihrer Rolle im Ukrainekrieg – kopflose Realitätsverweigerung – riskiert die Europäische Union ihre eigene politische Zukunft,
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=112606

      Die EU könnte am Ukrainekrieg zerbrechen, fürchten die beiden.
      Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg, ausschließlich auf eine militärische Lösung und Sanktionen zu hoffen, werde die EU jedenfalls scheitern.

      ***

      Persönlich fürchte ich weniger den internen Streit (egal ob echt oder nur gespielt) der Vasallen, die dann letztlich doch strammstehen, wenn der Hegemon seine Befehle ausgibt (und sie je nach US-Eigeninteresse zwingt, untereinander zu kooperieren oder zu konkurrieren).
      Das Strammstehen und der ggf. suizidale Gehorsam machen mir mehr Sorgen.

      Noch steht nämlich der Beweis aus, dass die US-Friedenstöne Umfassenderes bzw. Besseres meinen als nur den kostensparenden EIGENEN Rückzug der USA, offen oder heimlich garniert mit neuen Verheizungs-Modellen für die europäischen Marionetten im weitergehenden Stellvertreter- und Abnutzungskrieg.

      Hoffnung macht, dass die schier bedingungslose Kriegslust der (europäischen) Mächtigen noch nicht so recht aufs Volk überspringen will:

      “Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine macht sich die Regierung für eine Stärkung der Bundeswehr stark. Die Truppe soll bis 2031 auf 203.000 Soldaten anwachsen. Doch die Realität ist eine andere:
      Die Zahl der Bundeswehrsoldaten sinkt auf 181.500”,
      https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-personal-soldaten-100.html

      In einer Sache sind sich Ampelfraktionen und Union daher einig:
      Der 15. Juni soll »Veteranentag« in Deutschland werden, um künftig die Bundeswehrsoldaten zu ehren,
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/15-juni-soll-veteranentag-in-deutschland-werden-a-f477e0b5-0a5b-4847-9091-530654f19b5a

      Wir sollten ihn »Body-Bag-Day« nennen, damit die unbedarfteren unter den Kandidaten wissen, was man ihnen mit der billigen Lobhudelei abkaufen will …

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