3. JT #74: Was erlauben Putin?

ACHTUNG – DIE RUSSEN KOMMEN! Laut US-Geheimdienst hätten sie längst in der Ukraine einmarschieren sollen! Doch was erlauben Putin? Er kommt einfach nicht! Was steckt wirklich hinter diesem angeblich geplanten Angriff auf die Ukraine? Außerdem: Die USA planen in Deutschland die Stationierung neuer nuklearfähiger Hyperschallraketen – und keinen regt es auf. Und was gibt’s eigentlich Neues von Julian Assange? Über all das und mehr berichten Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers in Ausgabe #74 des 3. Jahrtausends.

“Was erlauben Putin?”

Ja wie nun, schon Mittwoch immer noch kein Krieg mit Russland ? Seit letzten Oktober ist die von CIA, MI-6 und den angeschlossenen Medienhäusern angekündigte Invasion der Ukraine schon überfällig, noch gestern kündigte die stets gut informierte britische Außenministerin einen Blitzkrieg mit Raketen und 200.000 Truppen an – und jetzt? “Flasche leer!” oder mit Trappatoni sprechen – “Was erlauben Putin?” Einfach nicht einmarschieren wo doch das “Tiger Team” im Weissen Haus  schon monatelang daran arbeitet?  Einfach die jahresüblichen Manöver wie geplant beenden und die Panzer samt Soldaten wieder in ihre Kasernen zu verfrachten, statt sie, wie noch am Sonntag von der “Washington Post”  angekündigt, endlich gen Kiew rollen zu lassen ? Und überhaupt die Frechheit zu besitzen, russische Soldaten in Russland aufzustellen wie es ihm beliebt – wo kommen wir da hin, wenn sich jeder Staatsführer derlei Willkür erlaubt ? Dass solche “Aggressionen” nicht unbeantwortet bleiben können versteht sich ja wohl von selbst und die große Geschlossenheit, mit der USA und NATO ihr entgegengetreten sind, hat das erfolgreiche Bündnis einmal mehr zusammengeschweißt. Und klar gemacht, wo der “Feind” steht. Wie gefährlich er ist und dass man weiter aufrüsten muss um sich davor zu schützen. Denn die Gefahr ist natürlich nicht vorüber. Doch dank unserer großartigen, rundum informativen Medien, die ihr Bestes tun, die Reaität von allen Seiten zu beleuchten, werden wir auch über kommende Gefahren und akute Bedrohungen unserer Sicherheit stets rechtzeitig erfahren. Natürlich auch dank der hervorragenden Aufklärungsarbeit unserer Geheimdienste, denen einfach nichts entgeht und die noch im hintersten Sibiren die anonymen aber eindeutig russischen Hacker aufspürten, die Hillary Clintons Wahl verhindert und den Putin-Agenten Trump ins Weisse Haus gebracht hatten.
Da aufgrund neuer Ermittlungen des US-Justizministeriums dieser “Russiagate”-Skandal gerade endgültig als Fake auffliegt, bei dem das Team Hillary Agenten bezahlte und das FBI belog, um den Kandidaten Trump auszuspionieren, konnte mit dem Invasions-Zirkus das anti-russische Spannungsthermometer auf Temperatur gehalten bzw. auf Eiszeitniveau inkl. Diplomatenabzug, Reisewarnungen etc. gesenkt werden. Jetzt müssen Scholz und Macron in die Spur kommen und die Regierung in Kiew überzeugen, die Minsk-Verhandlungen wieder aufzunehmen – und versuchen, das anglo-amerikanische “Tiger Team ” außen vor zu halten, das friedlichen Handel und Wandel in Eurasien verhindern will. Kein leichter Job, aber das war es auch nicht für den großen Vorgänger von Olaf Scholz, Willy Brandt, und dessen erfolgreiche Ostpolitik eines “Wandels durch Annäherung”. Insofern kann man im deutschen und europäischen Interesse nur hoffen, dass die diplomatischen Drähte in dieser Richtung heißlaufen in den nächsten Tagen und Wochen. Maria Sacharowa, die Sprecherin des Außenministeriums, verbreitete unterdessen über Facebook nicht nur das Foto ihres Chefs mit seinem Verteidigungsministers nach der ausgefallenen Invasion, sondern bat auch um Informationen über den Beginn des Kriegs, um ihren Urlaub planen zu können: „Eine Anfrage an die amerikanischen und britischen Desinformationsmedien Bloomberg, The New York Times, The Sun usw. – den Zeitplan für unsere „Invasionen“ für das kommende Jahr bekannt zu geben.  Ich würde gerne meinen Urlaub planen.“
Der Zeitplan wird wohl nicht kommen, genausowenig wie irgendeine Entschuldigung der Leitemedien, dass sie ihr Publikum einmal mehr mit Propaganda-Müll und Fake-News zugeschüttet haben…

Wir sind schon wieder die Guten

Vor drei Jahren erschien die erweiterte Neuausgabe des Buchs “Wir sind die Guten”, das ich mit Paul Schreyer 2014 geschrieben hatte – unter dem Titel “Wir sind IMMER die Guten”. Weil “wir”, der Westen,  schon wieder die einzigen und alleinigen Guten sind, die angeblich Bösen wieder nur und ausschließlich die Russen und die Großmedien eindeutig Kriesgpartei – hier aus aktuellem Anlaß unser Vorwort zur Neuauflage 2019:

Dass wir uns im Herbst 2014 mit dem Untertitel dieses Buchs der Fraktion der »Putinversteher« zuordneten, war nicht einer besonderen Sympathie für den russischen Präsidenten geschuldet, sondern geschah als ironische und provokative Antwort auf die propagandistische Diskreditierung dieses Begriffs. Ähnlich wie einst beim Erstarken der Frauenbewegung mit mackerhafter Attitüde als »Frauenversteher« abgekanzelt wurde, wer die feministischen Argumente akzeptierte, so wurde im Zuge des Ukraine-Konflikts als »Putin-« oder »Russland-Versteher« abgemeiert, wer die Ansichten der russischen Seite ernst nahm. Dieser dumpfen Einseitigkeit entgegenzuwirken, von der wir auch große Teile der etablierten Medien erfasst sahen, war der Anlass für dieses Buch. Und unser Outing als »Putinversteher« die Antwort auf die Reduzierung dieses Konflikts auf den Kampf gegen einen gefährlichen, aggressiven, skrupellosen Mann – Wladimir Putin – und einen gegen dieses personifizierte Böse kämpfenden Westen, der nur hehre Ziele verfolgt. Gegen diese des-informierende, anti-aufklärerische Vereinfachung richtete sich unser Buch – mit Informationen und Hintergrundanalysen, die uns für eine objektive sachliche Beurteilung unverzichtbar schienen, von der allgemeinen Berichterstattung aber ignoriert oder ausgespart wurden. Dass diese Leerstelle tatsächlich existierte – auch wenn sich die etablierten Medien von ARD und ZDF abwärts bis heute keiner Schuld bewusst sind –, bescherte “Wir sind die Guten” den unerwarteten Erfolg von 20 Wochen in der Bestsellerliste und zehn Auflagen innerhalb eines Jahres. Und dies, obwohl sich diese etablierten Medien mit den Thesen und Analysen des Buchs kaum auseinandersetzten – wie es Stefan Niggemeier, Medienjournalist der FAZ, beklagte:

»Es stellt viele unbequeme Fragen, an die Rolle der Amerikaner und des Westens im Ukraine-Konflikt – vor allem aber auch an die Medien, die diese Rolle so wenig hinterfragen. […] es hinterlässt umso mehr das Gefühl, dass es hier eine Leerstelle gibt in der Berichterstattung der etablierten Medien. Und dieses Gefühl wird dadurch verstärkt, dass es in eben jenen Medien keine große Auseinandersetzung gibt über das Buch. Dass es nicht als Anlass gesehen wird, sich mit den Fragen, die es aufwirft, auseinanderzusetzen – und sei es, sie nüchtern und klar zu beantworten und der Analyse zu widersprechen.«

Dass der Widerspruch gegen unsere Analysen entweder ausblieb oder sehr oft unsachlich und unklar ausfiel – auf der Website zum Buch putinversteher.info haben wir viele Rezensionen dokumentiert und kommentiert –, könnte als Beleg dafür betrachtet werden, dass unsere Argumente eben nicht so einfach zu widerlegen und damit vom Tisch zu wischen sind.

Der Kampf um die Deutungshoheit

»Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit Missinformation, Infiltrierung und Verunsicherung«, hatte Angela Merkel auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2015 bekundet. Sie sei zutiefst besorgt über die »Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften«. Der Grund für diese tiefe Sorge, nicht nur bei der Kanzlerin, sondern vor allem beim großen transatlantischen Bruder USA: Der Iwan kann Internet und sät diabolische Zweifel. Auf dem von »Brainwashington« sauber durchgepflügten Informationsacker wuchert das Unkraut des Unglaubens. Nicht nur der linke und rechte Rand sind vom Virus der Skepsis erfasst, sondern die Epidemie hat sich bereits in die Mitte der Ge- sellschaft ausgebreitet. Auch in Bereichen, die bis dato derart von genmanipuliertem PR-Dünger durchdrungen waren, dass sie immun gegen jede Art von »Verunsicherbarkeit« schienen. Und dann das – eine repräsentative Umfrage im Auftrag des NDR ergab Ende 2014, dass sich fast zwei Drittel der Deutschen in Sachen Russland und Ukraine schlecht oder nur einseitig informiert fühlten. Aber nicht, weil sie von »Feindsendern« oder irgendwelchen Blogs verunsichert wurden, sondern schlicht, weil sie ARD, ZDF und RTL konsumierten oder Zeitung lasen. Und den Schwarz-Weiß-Film, der ihnen da auf allen Kanälen entgegenschwallte, nicht für die Realität hielten und als Inszenierung durchschauten, was Tagesschau und heute-journal ihnen als Realität anboten.

Drei Riesen und die “neue Ära der Multipolarität”

“Wollen Sie einen Krieg zwischen Russland und der NATO?” hatte Präsident Putin seinen französischen Kollegen Macron bei dessen Besuch im Kreml  gefragt, was dieser verneinte. Genauso wie Kanzler Scholz in Washington die Journalisten-Fragen, ob Deutschland auf “Nordstream 2” verzichten wolle und sich nicht festnageln lies, ob dies denn bei einem “russischen Angriff” der Fall wäre. Sich ähnlich unkonkret zu äußern hatte er wohl auch seiner Außenministerin bei ihrem Frontbesuch in der Ukraine mitgegeben, verbunden mit der Aufforderung, die auch schon Emmanuel Macron in Kiew hinterlassen hatte. Nämlich die Gespräche  zum Minsk-Abkommen wieder aufzunehmen, und unter französisch-deutscher Moderation die vorgesehenen Autonomie-Verhandlungen mit den abtrünnigen Republiken zu führen. Eine solche Rückführung des Konflikts auf ein internes Problem der Ukraine und entsprechende Friedensverhandlungen sind freilich nicht im Interesse des US-Imperiums und hier zeichnen die Konfliktlinien im geopolitischen Schach deutlich ab – mit Frankreich, Deutschland und Europa auf der einen , und den “Fife Eyes” des anglo-amerikanischen Blocks auf der anderen Seite.
Es ist das alte Mackinder-Spiel, der Kampf der Seemächte und der Landmächte um die “Weltinsel” : Eurasien,  und dabei geht es nur vordergründig um die Ukraine. Es geht um das Zusammenwachsen von Europa und Asien, der größten gemeinsamen Landmasse des Planeten und den friedlichen Handel und Wandel auf derselben, der verhindert werden muß wenn die Weltherrschaft des Empires gesichert bleiben soll. So empfahl es der Stratege des   Halford Mackinder vor 116 Jahren und genau so gehen auch seine Nachfolger Washington und London vor: mit Nadelstichen und inszenierten Spannungen an den Rändern der “Weltinsel”:  in Osteuropa und im pazifischen Südosten. Nur so ist zu erklären, warum die absolut sinnvolle und selbstverständliche Energie-Versorgung Deutschlands aus möglichst naheliegenden und preisgünstigen Quellen zu einem Zankapfel sondergleichen werden konnte. Dass Donald Trump direkte Sanktionen gegen die deutschen und europäischen Betreiber der Nordstream-Pipeline androhte, hat sein “moderater” Nachfolger Biden zwar zurückgezogen, stattdessen aber jetzt zusammen mit den britischen Vettern ein derart hysterisches Kriegsgeheul über eine drohende Invasion Russlands angestimmt, dass sich selbst die Regierung in Kiew – sonst für jeden anti-russischen Affront zu haben – gezwungen sah, Entwarnung zu geben. Wenn aber selbst die angeblich Bedrohten keine Gefahr sehen, was soll dann der dröhnende Propaganda-Zirkus ?
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Frisch aus dem Archiv: Lüge in Kriegszeiten

Frisch aus dem Archiv und wieder mal aktuell hier ein Artikel vom 29. Juli 2014:
Am Beispiel des Ersten Weltkriegs formulierte Arthur Ponsonby 1928 die Strukturgesetze der Kriegspropaganda – sie gelten, wie die aktuelle Berichterstattung über die Ukraine zeigt, noch immer. Von Lord Arthur Ponsonby (1871-1946), einem britischen Politiker und Friedensaktivisten, stammt nicht nur das berühmte Diktum, dass das erste Opfer des Kriegs die Wahrheit ist – “When war is declared, truth is the first casualty”. In seinem 1928 veröffentlichten Buch “Falsehood in Wartime” (“Lüge in Kriegszeiten”) versuchte Ponsonby auch die Strukturelemente dieser Lügen und Fälschungen zu beschreiben, wie er sie am Beispiel des Ersten Weltkriegs beobachtet hatte:

Wir wollen den Krieg nicht.

Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.

Der Führer des Gegners ist ein Teufel.

Wir kämpfen für eine gute Sache.

Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.

Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.

Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.

Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.

Unsere Mission ist heilig.

Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

In ihrem Buch über “Die Prinzipien der Kriegspropaganda” (Präzisionsschläge sorgen für Kollateralschaden) hat die Historikerin Anne Morelli 2004 diese von Ponsonby definierten Prinzipien auf ihre Gültigkeit abgeklopft und vom Zweiten Weltkrieg bis zu den Kriegen in Jugoslawien und Irak zahlreiche Belege dafür gefunden:

Wir schenken heute Lügenmärchen genauso Glauben wie die Generationen vor uns. Das Märchen von kuwaitischen Babys, die von irakischen Soldaten aus ihren Brutkästen gerissen wurden, steht dem von belgischen Säuglingen, denen man angeblich die Hände abgehackt hat (dies wurden den deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg zugeschrieben), in nichts nach.

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Tit for Tat

Nachdem Moskau auf das Sendeverbot von RT (“Russia Today”) in Deutschland reagiert hat und der DW (“Deutsche Welle”) nunmehr Sendeverbot in Russland erteilte, ist die Aufregung groß. Sie hätte wahrscheinlich vermieden werden können, wenn Außenministerin Baerbock bei ihrem Antrittsbesuch an Lösungsvorschlägen interessiert gewesen wäre, doch das war nicht der Fall, wie aus dem russischen Außenministerium verlautete: “Während des Besuchs der deutschen Außenministerin in Moskau und ihres Gesprächs mit Lawrow schlug die russische Seite Wege aus der von den deutschen Behörden geschaffenen Krisensituation in Bezug auf RT DE vor, doch die deutsche Seite lehnte es ab, diese zu diskutieren.” Ein Gentleman-Agreement, die beiden staatlich finanzierten Sender jeweils auf ihrem Terrain operieren zu lassen, lag offenbar nicht im deutschen Interesse. Dabei müsste unsere gelernte Trampolinspringerin von Ping und Pong und Tit for Tat schon mal gehört haben und eigentlich wissen, dass Druck Gegendruck erzeugt, sollte also jetzt genausowenig überrascht sein wie die im Russland-Bashing hyperventilierenden Kommentatoren in Politik und Medien.

Angefangen hatte der kalte Medienkrieg im letzten Oktober, als youtube  den deutschen rt-Kanal – mit 600.000 Abonnenten und 540 Mio. Zugriffen einer der beliebsten Nachrichtenkanäle im deutschen Netz – ohne Vorwarnung komplett sperrte. Dass die Bundesregierung hinter der Abschaltung steckte, wurde von Regierungssprecher Seibert zwar als „Verschwörungstheorie“ zurückgewiesen, doch dass eine politisch derart sensible Entscheidung ohne Absprache getroffen wird ist kaum vorstellbar. Tatsächlich boten angebliche “Covid-Desinformationen” nur den willkommen Anlass, einen erfolgreichen Konkurrenten um die Deutungshoheit loszuwerden. In den USA ist RT.com mit über 10 Milliarden Views und 16 Millionen Abonnenten schon länger der News-Kanal Nr.1 auf youtube – weit vor BBC, CNN & Co. –  und dergleichen soll wohl in Deutschland verhindert werden. Vor der Abschaltung im letzten Herbst rangierte rt-deutsch im Netz schon auf Platz fünf, vor dem ZDF…
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Neil Young & Big Media vs. Joe Rogan: Keep on rockin in a censored world

Nachdem Joe Rogan davon berichtet hatte, dass er nach plötzlichen grippeähnlichen Symptomen und einem positiven Covid-Test auf Anraten seines Arztes das Anti-Parasitikum “Ivermectin” genommen hätte und nach zwei Tagen im Bett wieder munter war, kam es in den US-Medien zur diarröthischen Inflation eines neuen Begriffs: “horse dewormer”,  Pferde-Entwurmungsmittel. Tatsächlich wird das Mittel auch in der Veterinärmedizin eingesetzt, den Nobelpreis aber bekam sein Erfinder 2015 wegen der milliardenfachen Erfolge von Ivermectin beim Menschen. Und der Podcaster Joe Rogan – obwohl sehr kräftig gebaut und ehemals Martial Arts und Wrestling Reporter – bekam es nicht vom Tierarzt, sondern vom Hausarzt empfohlen. Aber all das spielte keine Rolle: etwas anderes als das Sakrament der Impfung als einzigen Weg aus der Pandemie zu preisen, kommt in Zeiten der Corona-Inquisition einer Gotteslästerung gleich und muss mit Ächtung und Verbannung bestraft werden.

Zumal wenn es sich – und das erklärt die Pferdeentwurmungs-Diarröh der Großmedien – um einen Konkurrenten handelt, der mittlerweile alles in den Schatten stellt, was CNN-MSNBC & Co. an Klickzahlen zu bieten haben:  11 Millionen hören Joe Rogan auf Spotify  im Durchschnitt zu, wenn er mit seinen Studiogästen spricht – und dazu etwa Amerikas Fernseh-Doktor Sanjy Gupta einlädt und demontiert, oder den Erfinder der mRNA-Technologie, Robert Malone, zwei Stunden lang Impfstoffe und Massnahmen kritisieren läßt. Das darf natürlich nicht sein weshalb Rogan nunmehr wegen “Desinformation” am Pranger steht – vor allem in den News-Medien, deren News die Leute nicht mehr trauen und massenweise zu einem eigentlich unpolitischen Podcaster flüchten. Weil der authentische Menschen – von Boxerinnen über Professoren und Comedians zu Journalistinnen, Pro-Gun-Advokaten, Acid-Heads und Theologen – ausführlich zu Wort kommen läßt. So wie das in Deutschland der ehemalige Musikjournalist Ken Jebsen auf KenFM gemacht hat und ebenfalls ein Millionenpublikum anzog, bis ihn die Landesmedienanstalt mit Geldstrafen wegen fehlerhafter Leser-Kommentare belegte und das Mobbing der Großmedien (“Verschwörungstheoretiker”, “Desinformant” etc.) ihn aus dem Land jagte. Wie Joe Rogan, den die Süddeutsche Zeitung als “Rechtspopulist” verunglimpft, obwohl er sich bei den Wahlen für “linke” Kandidaten wie Tulsi Gabbard und Bernie Sanders aussprach, wurde auch der Anti-Militarist und Friedensfreund Ken Jebsen in diese Schublade gesteckt. Denn wie “Joe Rogan Experience” hatte auch “KenFM” gewagt, das offizielle Pandemie-Narrativ zu bezweifeln und wer das tut wird hüben wie drüben von der Corona-Inquisition zum “Nazi” gestempelt.
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Alarm! Nato von Russland umzingelt!

 

Nach dem offiziellen Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Moskau vergangene Woche und dem anstehenden Treffen von Wladimir Putin mit Chinas Präsident Xi bei den Olympischen Winterspielen hat Pepe Escobar, Senior Korrespondent der “Asia Times” und exzellenter Kenner aller eurasischen Regionen, die aktuelle Lage auf dem geopolitischen Schachbrett zusammengefasst:

“Eine neue,  Eurasien-geführte Ordnung, die die große Mehrheit der Weltbevölkerung umfasst, ist in vollem Gange. Die Tatsache, dass China Eurasien als größere Bühne nutzt, um seine globale Rolle parallel zu den sich rasch entwickelnden sino-russisch-iranischen Beziehungen auszubauen, hat für die westlichen Hüter der imperialen “regelbasierten Ordnung” überlebenswichtige Auswirkungen. Die Entwestlichung der Globalisierung beinhaltet aus chinesischer Sicht eine völlig neue Terminologie (“Schicksalsgemeinschaft”). Und es gibt kaum krassere Beispiele für eine “Schicksalsgemeinschaft” als die engere Verflechtung mit Russland und dem Iran. Eine der entscheidenden geopolitischen Fragen unserer Zeit ist, wie sich eine entstehende, vermeintlich chinesische Hegemonie artikulieren wird. Wenn Taten mehr sagen als Worte, dann sieht die chinesische Hegemonie locker, formbar und umfassend aus und unterscheidet sich deutlich von der US-amerikanischen Variante. Zum einen betrifft sie die absolute Mehrheit des globalen Südens, die sich einbringen und ihre Stimme erheben wird. Der Iran ist einer der Anführer des globalen Südens. Russland, das tief in die Entwestlichung der Global Governance verwickelt ist, hat eine einzigartige Position – diplomatisch, militärisch, als Energielieferant – als besondere Verbindung zwischen Ost und West: die unersetzliche eurasische Brücke und der Garant für die Stabilität des globalen Südens. All das ist jetzt auf dem Spiel. Es ist kein Wunder, dass sich die Staats- und Regierungschefs der drei wichtigsten eurasischen Mächte innerhalb weniger Tage persönlich treffen und Gespräche führen. Während die atlantische Achse in Hybris, Arroganz und Inkompetenz ertrinkt, heißen wir die eurasische, post-westliche Welt willkommen.”

Ein Beispiel für dieses Ertrinken lieferte die “freiwillige” Entlassung des Marine-Admirals Schönbach, weil der es gewagt hatte, realpolitischen Klartext zu sprechen und die angeblich drohende Invasion der Ukraine als “Nonsens” bezeichnet hat. Was den Tatsachen entspricht. Wie auch eine weitere  Feststellung des Marinechefs: “Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen.” Dann noch hinzuzufügen, man müsse dem Kremlmonster Putin mit “Respekt auf Augenhöhe” begegnen, das war dann endgültig zuviel an Entspannungspolitik. Schließlich war der Admiral mit der Fregatte “Bayern”  ja in Südostasien unterwegs um China zu zeigen, dass auch die Ururenkel Kaiser Wilhelms dafür sorgen werden, “daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen“. Dass im Reich der Mitte nicht mal ein Sack Reis zittert, wenn die Deutschen mit einem Kriegsschiff vorfahren – geschenkt; es gilt Gesicht zu zeigen im Kielwasser des US-Imperiums. Und das allemal an der europäischen Front, wo die Ukraine zum Aufmarschgebiet für die Nato gemacht werden soll – gegen den ausdrücklichen Willen Russlands und gegen das Versprechen nach dem Ende des Warschauer Pakts 1990, nicht weiter vorzurücken. Dass die Russen der Nato nicht freiwillig den strategisch wichtigen Marinestützpunkt Sewastopol auf der Krim überlassen, nachdem die vom Westen  installierte Maidan-Regierung nichts Besseres zu tun  hatte, als  den von der Regierung Janukowitisch noch geschlossenen 30-jährigen Pachtvertrag mit Russland zu kündigen – dies vorherzusagen bedurfte es keiner prophetischen  Begabung. Genausowenig wie für die Aussage des Admiral Schönbach, dass es diesen Stützpunkt nicht kampflos wieder hergeben wird.
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Dramatische Verrottung

“Die „Vierte Gewalt“ — ist sie heute überhaupt noch mehr als der Steigbügelhalter der ersten? Etablierte Journalisten gebärden sich derzeit wie eine Mischung aus inoffiziellen Regierungssprechern, Impf-Verkündigern und Volkserziehern. Auch zur NATO und ihren Verbrechen stehen die Heroen der Laptoptastatur in Treue fest. Speziell zwischen Qualitätsjournalisten und die offizielle Corona-Linie passt kein Blatt Papier. Unbotmäßige Kollegen, die verpetzt und ausgegrenzt wurden, werden im Regen stehen gelassen. Als würde nicht gerade der kritische Geist, der Widerspruch, der unausrottbare Hang zum Selberdenken die Medienlandschaft in diesem Land lebendig halten. Dieses traurige Versagen überall bündelt sich nun in einer Institution, die in Jahren des Medienfunktionärstums zu einer Karikatur ihrer selbst erstarrt ist: dem Deutschen Journalistenverband. Warum eigentlich sollte jemand, der den Namen „Journalist“ noch verdient, dort Mitglied bleiben? Reicht als Grund das befriedigende Gefühl, bei Veranstaltungen mit dem einschlägigen Ausweis wedeln zu können? Dem Autor reicht es. Er ist ausgetreten und sagt DJV-Chef Frank Überall auf unmissverständliche Weise, warum.”

So kündigt  “Rubikon” an diesem Wochenende den offenen Brief an, den der geschätzte Wolf Reiser zu seinem Austritt aus dem Journalistenverband DJV geschrieben hat. Und den man der gesamten schreibenden und sendenden Zunft dringend ans Herz legen muss – den Brief und den Austritt.Seinen Unmut über die Verwahrlosung des Journalismus, der Echokammereliten und den Singsang sermonaler Konsensmessen hatte er schon vor einigen Jahren in zwei fulminanten Essays dargelegt, jetzt haben  ihm die zur “Wachturm”-Brigade der “Zeugen Coronas” mutierten Medien und ihr Verbandssprecher  dem Kollegen Reiser den Rest gegeben. Was ich nur zu gut nachvollziehen kann:

“Haben Sie im letzten Jahrzehnt irgendetwas Substanzielles aus dem Umfeld der DJV-Journaille vernommen? Etwa zum Thema prekäre Arbeit und faktische Massenverarmung? Implosion von Schul- und Gesundheitswesen? Amazon? Google? Apple und grassierende Spionage? WEF und der Transhumanismus? Green-Deal-Hedgefonds? Geo-Engineering? Warburg-Cum-Ex-Komplex? Migrantengewalt? UN-Agenda 2030? Depopulationsprojekte? Energie-Blackout? Blackrock? Vanguard? Vierte industrielle Revolution? Wirecard? Pharmakriminalität? Aus dem Ruder laufende Weihnachtsmärkte? Tragik der Pädokriminalität? Soros- und Gates-Stiftungen? Bekam nicht unser lustiger TV-Doktor Eckart von Hirschhausen gerade eben 1,4 Millionen Euro überwiesen?

Sicher haben wir irgendwie irgendwas gehört. Aber ich rede nicht von pflichtseligen Eintagsfliegen und Alibigeplapper, sondern von beharrlichem, aufrichtigem Recherchieren, Wühlarbeit, Brennpunkten, Presseclubsendungen, richtigen 90-Minuten-Specials, mehrwöchigen Printserien — mit Reisespesen und echt garstigen Fragen — wie damals Robert Redford und Dustin Hofmann in der Lieblingsromanze aller Regimechangelehrlinge. Männer wie Bob Bernstein und Carl Woodward wären nebenbei im Deutschland 2022 die vollen Nazis mit gelöschten YouTube-Kanälen und haufenweise Netzwerkdurchsuchungsklagen.

Stattdessen betten sich arrivierte BertelsmännerInnen wie Dunja Hayali, Anne Will, Giovanni di Lorenzo, Josef Joffe, Maybrit Illner, Marietta Slomka, Tina Hassel, Carmen Miosga, Sandra Maischberger, Claas Relotius, Frank Plasberg und in den Warteschleifen Tausende sneakertragende Wahrheitsvermittler in das große Machtgeflecht zwischen Davos, Brüssel, London, Washington, Valley und Wallstreet ein und haben die Rolle der vierten Gewalt mit jener der fünften Kolonne getauscht.”
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