Neues von der Ostküste

Zum Thema”Querfront” –  den mit den “Montagsmahnwachen” aufgekommenen Vorwurf, dass sich hier “Linke” mit “Rechten”, alte Hippies mit neuen Nazis, kremlgesteuerte Putin-Trolle mit irren “Reichsdeutschen” und friedensbewegte Pazifisten mit rechtsradikalen Pegidisten verbünden und dieses angebliche “Netzwerk”  zusammengehalten wird von “Verschwörungstheorien”, “Anti-Amerikanismus” und “Antisemitismus” – über dieses Phantom hatte ich in den letzten beiden Jahren schon öfter etwas geschrieben (  hier , hier und hier). Jetzt hat sich der Wirtschaftsjournalist und “Handelsblatt”-Autor Norbert Häring des Themas noch einmal angenommen, nachdem er in die Fänge derer geraten war, die das “Querfront”-Gespenst an die Wände malen. Der Grund: Häring hatte in einem Sachbuch über die Abschaffung des Bargelds des Wort “Ostküste” gebraucht – und sich damit als tendenziell rechtsextrem, völkisch, rassistisch geoutet. Wie das ?…  fragt der Fachmann und der Laie wundert sich.

Tja, es handelt sich hier um ein antisemitisch konnotiertes Codewort. Wer “Ostküste” sagt, meint  damit nämlich  nicht das us-amerikanische Finanzzentrum und auch nicht den Strand von Long Island, sondern die Juden.”US-Ostküste”, weiß die “antideutsche” Postille Jungle World, ist “ein weit verbreiteter Code für die jüdische Weltverschwörung.” Das muss man natürlich wissen, wenn man nicht unversehens zum Nazi mutieren will. Auch wer die “FED” oder die “Hochfinanz” kritisiert, ist verdächtig, einen Code zu benutzen und eigentlich  das “Finanzjudentum”, also Hitler und Holocaust, im Sinn zu haben. Nämliches gilt wenn  gegen “Zins” und “Zinseszins” argumentiert wird,  schließlich stand  die “Brechung der Zinsknechtschaft” auch schon im NSDAP-Parteiprogramm.

So kommt es dann, dass sich die 250.000 Menschen, die letzten Oktober gegen das betrügerische TTIP-Akommen demonstrieren, von den sogenannten Qualitätsmedien nachsagen lassen müssen, dass sie “Schauermärchen vom rechten Rand” nachlaufen, die auf “braunem Mist” gewachsen sind. Nun läßt sich natürlich nicht ausschliessen, dass bei einer solchen Großdemo auch einige braune Mistkerle und anderer Verwirrte mitlaufen. Daraus aber nun zu konstruieren, dass das gesamte Protestanliegen unanständig und gefährlich sei und es ins rechte Lager zu schieben, ist schlichtweg verrückt. Und genauso gaga wie die Textexegeten, die den Gebrauch von “Ostküste” als Beweis für Antisemitismus anführen. Damit  dieser Humbug nicht allein auf derart schwachsinnigen Füßen steht, werden sodann ganze “Netzwerke” konstruiert, die zwar real nicht existieren, aber zur Kontaminierung qua Kontaktschuld taugen: A hat mit B geredet, der wiederum mal mit C auf einem Podium saß, das von D veranstaltet wurde, der mittlerweile Pegida unterstützt, also ist ja wohl klar, was A für einer ist. Norbert Häring ist dieser Diffamierungsmethode auf den Nachdenkseiten en detail nachgegangen.

“Es ist immer derselbe Trick”, meinte B., als wir heute darüber sprachen,”Kritik, die an’s Eingemachte geht, an die Grundlagen des Machtsystems, muß ausgegrenzt werden. Würde sie mehrheitsfähig, wäre die Macht gefährdet. Und eine  Nachricht diskreditiert man am leichtesten, in dem man den Überbringer diskreditiert. Müßtest du doch am besten wissen. Nach 9/11 konnte man nicht schreiben, dass die offizielle story ein Märchen ist, ohne sofort als Antiamerikaner, Antisemit oder voll Vollverückter disqualifiziert zu werden. Nach 15 Jahren läuft dann wie letzte Woche in der ARD ein Monitor-Bericht, dass die 9/11-Geschichte neu geschrieben werden muß.” – Da ist was dran. Ich muß mal meine Bücher durchsehen, ob ich irgendwo “Ostküste” erwähnt habe….

7 Comments

  1. Sparen Sie sich die Mühe, Herr Bröckers. Sie müssen nicht Ihre Bücher sieben. Sie haben bei Jebsen auf dem Stuhl gesessen, der noch warm war vom Hintern eines Mährholz, der Fallschirm springt wie einst selig Mölle, der Antisemit. Soweit und zunächst nur bis dahin Ihre Rückverbindungen. Interessanter die Vorwärtsverbindungen, d.h., zu den Figuren die nach Ihnen dort saßen. Dehm, Rupp, Ploppa…Und dann die klandestine Beleuchtung, das zum Schein nicht mitlaufende Tonbandgerät…
    Weiterer Beweise bedarf es nicht!
    Sie sind überführt!!
    Da hilft nur eins: East Coast Rap.
    https://www.youtube.com/watch?v=M34OelgSlKI&index=3&list=RDYf2tJx26DVk
    Schaffendes Kapital sozusagen.
    Religion unbekannt.

  2. (…)Wer “Ostküste” sagt, meint damit nämlich nicht das us-amerikanische Finanzzentrum und auch nicht den Strand von Long Island, sondern die Juden.”US-Ostküste”, weiß die “antideutsche” Postille Jungle World, ist “ein weit verbreiteter Code für die jüdische Weltverschwörung.” (…)

    Und Leute, die derartigen Unfug verbreiten, bezeichnen dann andere Als VT´ler und wollen Aluhüte verteilen…

  3. Who has the Power ?

    The Man with the Gold ( Wall-Street )
    or
    The Man with the Gun ( US-Militär ) ?

    Answer :
    The Man with the Gun call always …and does so…KILL
    the Man with the Gold….
    from Sea ( West-Küste ) to shining Sea ( Ost-Küste )

    The Man with the Gun is Mr. Woody Guthrie 2.0 :

    ” This Land is my Land…it is not your Land
    from California…. to the New York-Island” 🙂
    http://www.youtube.com/watch?v=wxiMrvDbq3s

    Germany is different from that :

    Nobody in Power here…only in Office…
    A negativ-Selection of ” Dumm-und Dümmer ”
    and the most Naives- and ultimate natural-born
    Imbeciles….now relatively NEW….across all Parties !!!

    Ok…why care ?…
    The german People like it that way

  4. Antideutsche? Sind das nicht die, die bei Demos gegen Rassismus und Krieg immer ausgerechnet US-Flaggen schwenken?

    Denen sei empfohlen, mal bei den Angehörigen der von weißen US-Cops in letzten Jahren blindwütig abgeknallten Schwarzen oder der im Nahen Osten weggebombten unschuldigen Kriegsopfer nachzufragen.

    Man fragt sich bei derlei Absurdität schon, in welcher Mission solche Leute unterwegs sind…

  5. “…. es gibt die Querfront – wie wir dargelegt haben. Sie reicht von linken Medien wie Neues Deutschland oder junge Welt bis hin zu den offenen Flaggschiffen des US-Imperialismus wie WELT, BILD, SPIEGEL, ZEIT oder TAZ. Es gibt rechte Tendenzen in der Linken und der “alten” Friedensbewegung, wenn – wie im Fall BAK Shalom (Bundesarbeitskreis in der Jugendorganisation der Partei DIE LINKE) – gemeinsame Sache mit zionistischen Rassisten gemacht wird. Es ist richtig: rechte Strategen, also die Strategen des Imperialismus, treiben ihr hinterhältiges Spiel. Sie versuchen, die Entwicklung einer breiten, mächtigen Friedensbewegung zu torpedieren. Es ist ein Phänomen, das wir immer wieder beobachten: die eigenen Untaten werden auf andere projiziert – beispielsweise wenn linke Organisationen extrem Rechte wie die so genannten Antideutschen oder andere U-Boote des US-Imperialismus in ihren Reihen haben, diese gewähren lassen oder sogar stützen und damit eine Querfront par excellence betreiben und gleichzeitig eine Querfront-Bildung denen vorwerfen, die notwendige Bündnisse gegen Krieg und Unrecht eingehen wollen.”

    Mehr hier:

    Der Kampfbergiff Querfront: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20663

  6. Sehr geehrter Herr Bröckers,

    wieder einmal ein guter, wichtiger Beitrag. Die öffentliche Diskussion würde sich völlig anders gestalten, wenn die gesamte westliche Welt endlich von diesem Messen mit zweierlei Mass wegkommen könnte. Wir kritisieren Menschen und ihre Taten oder, im Falle solcher wie der Rothschilds besser: ihr Wirken, und rufen nach Abhilfe, nach der Gesetzlichkeit und nach gerechter Strafe für den Schaden, den sie anrichten. Dann sagt man uns, dieses Ansinnen sei ein per se antisemitischer Akt, weil mit einem Banker der Hochfinanz ja immer auch die mitbestraft würden, die im Lichtschein seiner Segnungen – und gewissermassen nur dort – leben könnten. Und dann versagen uns die Argumente und wir selbst gleich mit. Dabei ist der letzte Schritt immer der, zu fordern, dass sich, wer immer Bruder im Glauben oder Geiste eines Finanzadligen sei, davon unabängig fragen müsse, ob er die Loyalität zu dieser Figur halten wolle, auch wenn sie im Widerstreit zu eigentlich höheren Normen der Gesetzlichkeit und Humanität steht. Wer also mitgehe, würde mitgehangen. “Wie zynisch!” wirft man uns vor. Aber genauso haben uns die Mainstream-Medien gelehrt, zu rechtfertigen, dass jährlich zehntausende Muslime als reine “Kollateralschäden” ins Gras beissen müssen. Sie hätten sich eben nicht rechtzeitig und beherzt genug von diesen Übeltätern distanziert und gezeigt, dass ihre Loyalität beispielsweise einer Idee wie der Aufklärung oder der Demokratisierung gegenüber nicht höher sei als diejenige gegenüber ihren religiösen Führungsfiguren oder Prinzipien. Wenn also die iranische Rgierung den internationalen Terror finanziert und der gemeine Iraner nicht erbittert auf Distanz zu seiner Regierung geht, dann wäre es im Zweifelsfalle nicht mehr wie recht, wenn auch er verdampft oder mit in den grossen Glasklumpen eingeschmolzen wird. Das hat er eben davon. Aufklärung, Humanismus und Demokratie (ja, ja, drei der Gruselbegriffe für unseren kleinen bärtigen Muselmanen, höhö!) hätten ihm ja als Orientierungshilfe zu Gebote gestanden, um zu erkennen, dass er im falschen Film lebt, solange er dem folgt, wovon er gelernt hat, dass sein Gott dies von ihm erwarte. Wie wäre es mal mit gelegentlichen Zweifeln an den kuriosen Gestalten gewesen, die ihm die heilige (prust!) Schrift auslegen, um ihn zu verführen? Selber Denken wäre statdessen das Gebot der Stunde gewesen! Und wenn ein weltweit Richtiges, weil in abendländischer Denktradition fest Verankertes ihm eine Einschränkung abverlangte oder eine schmerzhafte Abkehr oktroyierte, dann bleibt das Richtige immer noch richtig. Recht und Gerechtigkeit, internationales Miteinander-Auskommen gehen vor kleinräumigem Eigennutz. Ha! Dein Wort in Teutates’ Ohr!

    Henryk Broder hat einmal gesagt, schon wer behaupte, die Juden Israels sässen auch einer Verführung auf, sei schäbiger Antisemit. Gleiches gelte für alle, die ihn um einen guten Tip in Immobilienangelegenheiten angingen, da er sich damit ja sicherlich auskennte.

    Wir akzeptieren im Westen, dass wir uns die Glaubensgemeinschaft (oder von mir aus eine Nation oder ein Volk) der Juden immer als eine grundsätzlich in völlig unverbrüchlicher Loyalität potentiell hinter jedem ihrer Exponenten versammelte denken müssten, so dass es nicht gangbar wird, einen einzigen anzugreifen, ohne gleich alle mitzumeinen. Und da die Greueltaten gegen das Kollektiv so beispiellos in der Geschichte stehen, bzw. – was ja richtig ist – sich so etwas auf keinen Fall je wiederholen dürfte, müsste man vor jeder Kritik am einzelnen absehen, weil sie per se in eine Volksverhetzung umgemünzt werden kann. Und letztere wiederum gesetzeswidrig ist. Der Aufruf, es sollte die rechtschaffene Mehrheit dieser Glaubensgemeinschaft doch wenigstens mit den grössten Terroristen unter ihnen brechen, wird verbogen zu einem Aufruf, den Staat Israel abzuschaffen, weil der sich ja nun mal – leider, aber anders ging es und geht es nicht – der zähen Beharrlichkeit findiger Terroristen mitverdankt.

    Wenn es gegen den Islam und die Muslime geht, gilt dieselbe Logik in umgekehrter Richtung. Aus ihren Kreisen wird der Terrorismus geboren, aber das ist ja auch weiter nicht verwunderlich, denn ihre heilige Schrift und Glaubenslehre (im Unterschied zu denen bei den anderen) lenkt sie ja schon von Kindesbeinen darauf hin. Dass es Muslime gibt, die den Terror verabscheuen, mag sein, aber was ist ihr Lippenbekenntnis wert, wenn es sie nicht sich erheben lässt gegen ganze Regierungen, die doch exakt diesen Terror finanzieren und gutheissen? Dass also der islamistische Terrorist als solcher gnadenlos bekämpft wird, geht schon mal eh klar. Und wenn je aufscheint, dass an seiner Existenz noch viele andere indirekt mit dranhängen, dann ist es gerade recht, wenn ein grossräumiger angelegtes Ausrottungsprogramm gegen diesen Terrorismus noch viele “Kollateralschäden” erzeugt. Wer bei solchen Einsätzen zur falschen Zeit am falschen Ort ist, hat sein Schicksal verdient. Was macht er sich auch gemein mit Menschen, von denen er wissen könnte, dass sie internationalen Rechtsnormen zuwiderhandeln?

    Diese Rechtsnormen sind solange uneingeschränkt prima, bis man selbst sich ihnen in einer wichtigen Sache beugen und eine Verschlechterung der eigenen Situation hinnehmen müsste.

    Der Vorwurf der “Antisemitismus!”-Rufer muss also umgehend retourniert werden: “Dann erlaubt uns endlich, einen Rothschild oder jeden anderen Abkömmling derselben Struktur einfach nur zu universalen Rechts- und Ethiknormen ins Verhältnis zu setzen, ohne seine geistige oder spirituelle Orientierung auch nur im geringsten wichtig zu nehmen – und beteiligt euch mal unter exakt diesen Vorzeichen an der Diskussion! Ist es richtig und nutzt es der Menschheit, was diese Leute tun? Müsste man nicht im Interesse der grossen Allgemeinheit ihr Handwerk und die Logik der Strukturen, die sie mit aufgezogen haben, beenden?”

    In meinen Augen entspricht es aufklärerischer Logik, sich das Desaster um die Zinswirtschaft, das Fiat-Money und unsere postindustrielle Versklavung ganz ernsthaft analytisch vorzunehmen und, wenn man auf diesem Weg zu besseren Einsichten kommt, insbesondere zu der Auffassung, dass das Wirken gewisser Personen schädlich und schändlich ist, die Kritik sowie die Verbesserungsbemühungen exakt an diesen Personen und allen, die sie stützen wollen, loszuwerden. Sollte man dabei eine bestimmte Glaubensrichtung statistisch gehäuft antreffen, so ist es schon fraglich, ob man sich wundern oder das kommentieren soll. Sie hat ja mit der Analyse nichts zu tun – hoffentlich.

    Und antiaufklärerisch ist es, vom unerwünschten Ergebnis her zudenken, die blosse Möglichkeit einer statistischen Häufung nicht nur als gegeben, sondern gleich als Argument heranzuziehen, warum diese Analyse gar nicht erst angegangen werden dürfe – oder jedenfalls nur, solange sie zu dem Ergebnis kommt, dass das alles eigentlich völlig richtg ist, was da passiert. So als ob man Ayn Rand fragen wollte, wie Armut und Elend in der Welt zu bekämpfen seien.

    50 Tote in Orlando lassen jeden Menschen aufschreien, so er noch ein Fünkchen an Mitgefühl hat, und erschaudern ob dem Gräuel, das aus diesen Mordmaschinen (auf Abruf?) wächst. Die 500’000 Toten im Irak sollen uns ungerührt lassen. Die, die einige davon auf dem Gewissen haben, sind nur tapfere Streiter für höhere Werte. Es ist kleingeistig, ihrem Programm menschliches Einzelleben in den Weg stellen zu wollen. Wenn das Denken ist, ist es Zeit umzudenken. Oder mit anderen Worten: Metanoeite!

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