Real Game of Thrones: Ouid Pro Quo

Zwischen den beiden rechten Flügeln im Einparteiensystem des exzeptionalistischen Königreichs tobt weiterhin das Theater um das “Impeachment” genannte Absetzungsverfahren König Donalds. Zuletzt war gegen König Bill, den alle nur “Free Willy” nannten,  erfolglos ein solches angestrengt worden, weil er angeblich Praktikantinnen in seinem Amtszimmer  verbotene Blasarbeiten, sogenannte “Blow Jobs”, verrichten lies. In eine ähnliche Richtung war ja auch das im Auftrag Hillarys  produzierte und von den unsichtbaren Meistern verifizierte Schmutz-Dossier gegangen, nach dem sich König Donald an sogenannten “Goldenen Schauern” ergötzt haben soll und vom Ultrabösen dabei belauscht worden sei. Trotz des grandiosen Mißerfolgs dieses Russiagate-Schwindels, der für König Donald nicht die Absetzung sondern steigende Zustimmungsraten mit sich gebracht hatte,  sinnte dieser natürlich auf Rache. Dass etliche Mitarbeiter der unsichtbaren Meister und des FBI, die dem  König als oberstem Befehlshaber eigentlich untertan waren, aufgrund von haltlosen Gerüchten gegen ihn und sein Gefolge mit Lauschangriffen und Ermittlungen vorgegangen waren , wollte Donald nicht durchgehen lassen und beauftragte seinen obersten  Staatsanwalt mit Ermittlungen.

Da die unsichtbaren Meister es grundsätzlich nicht mochten, wenn gegen sie ermittelt wurde und ihnen die Gefahr drohte von einem Richter verurteilt zu werden, hatten sie einen Gegenangriff gestartet und dazu einen ihrer verdeckten Lauscher zum “Whistleblower” ernannt und ihm den Schutz der Anonymität gewährt. Dass König Donald den Throninhaber der Ukraine, Wolodymyr,  unbotmäßig unter Druck gesetzt hätte, gegen “Sleepy Joe” Biden und seinen Sohn wegen Korruption zu ermitteln, wie der Lauscher behauptet hatte, wiesen aber beide Könige nachdrücklich zurück. Und Donald stelle in einer Zwitschernachricht fest, dass er verpflichtet sei gegen Korruption vorzugehen und dafür auch “die Hilfe fremder Länder in Anspruch zu nehmen.” Dagegen läßt sich schwer etwas sagen… und nichts anderes hatten ja das Team Hillary und die Demokraten auch getan als sie versuchten, in zahlreichen Ländern – auch in der Ukraine – Beweise aufzutreiben, dass Donald korrupt sei. Dort ertappten sie aber nur einen seiner Helfer namens Manafort, der mit dem  kurz zuvor verjagten König dubiose Geschäfte gemacht hatte. Auch der Sonderermittler Mueller hatte dort noch einmal nachgeforscht und nichts Belastendes gegen Donald gefunden. Der freilich hatte im Verborgenen einen scharfen Spürhund und berüchtigten juristischen Pittbull, den man nur “Rudy” nannte, darauf angesetzt, diese Vorfälle im korruptionsgeplagten Königreich Ukraine genauer zu untersuchen.  Dieser machte sich im vergangenen Jahr sofort auf den Weg und sprach mit zahlreichen Zeugen, unter anderem auch mit dem ehemaligen Generalstaatsanwalt, der gegen den Milliardär und das Unternehmen ermittelte, bei dem Biden junior Millionen fürs Nichtstun schefelte. Dieser  hatte unter Eid ausgesagt, dass er auf Anweisung von Joe Biden entlassen worden sei. Diese Untersuchung, bellte Rudy im Lautsprecherkanal “Fox”, sei im März abgeschlossen gewesen – lange bevor “Sleepy Joe” zum Spitzenkandidaten gegen Donald gekürt worden sei und lange vor dem umstrittenen Ferngespräch Donalds im Juli.  Von politischer Einmischung oder Behinderung eines Konkurrenten können also gar keine Rede sein, und auch nicht von einem “Quid pro Quo” seitens König Donald.

Den Dokumenten und Zeugenaussagen, mit denen der bissige Rudy winkte, wollte nun der Leiter der parlamentarischen Geheimdienstkontrolle Adam Schiff, den Donald neuerdings nur noch “Bull-Schiff” nennt, etwas Handfestes entgegensetzen und lud einen zurückgetretenen Botschafter Donlads in der Ukraine zu einer zehnstündigen Befragung. Dessen Textnachrichten mit einigen diplomatischen Kollegen über das geplante Treffen von König Wolodymyr und Donald und ihr Telefongespräch sollten nun glasklar beweisen, dass Donald seinem Kollegen mit Geldentzug gedroht hat, wenn er nicht endlich gegen die korrupten Bidens ermittelt. Das taten sie aber nicht, was bedeutet, das der Impeachment-Zirkus damit nicht weiter kommt. Wie schon absehbar scheint auch  “Ukrainegate” wie “Russiagate” nach hinten los zu gehen.

Das normale und formale Vorgehen bei der Absetzung eines Königs sieht eine Abstimmung im Parlament vor. Sofern es dort eine Mehrheit für den Antrag auf Impeachment gibt wird dieser dem Senat vorgelegt, der mit 2/3 seiner Mitglieder dafür stimmen muss, ein Verfahren in Gang zu setzen Da die Demokraten über eine Mehrheit im Parlament verfügen könnten sie den Antrag dort also leicht durchsetzen, im Senat müssten sie allerdings 20 Senatoren aus Donalds Partei auf ihre Seite ziehen, um eine ausreichende Mehrheit zu bekommen – was mit dem vorliegenden sehr dürftigen Material ziemlich unmöglich scheint. Ja warum stellen sie den Antrag dann nicht wenigstens im Parlament ? Weil dann Donalds Republikaner ein Recht auf Zeugenvorladungen und Anhörungen hätten und sofort den anonymen Lauscher vorladen, den die Meister und ihre Medien fälschlicherweise “Whistleblower” nennen – und ihm auf den Zahn fühlen würden. Damit wäre die Luft sofort raus aus dem “Ukrainegate”-Theater. Zumindest was König Donald betrifft – für Sleepy Joe, der eigentlich jetzt schon aus dem Rennen ist, und für das Team Hillary und die Demokraten könnte es aber noch dicke kommen. Denn in dem Gespräch von Donald und Wolodymyr ging es nicht nur um die korrupten Bidens, sondern auch um  Crowdstrike. Der Name dieser Firma steht am Beginn des ganzen Russiagate-Fiaskos. Nachdem  nämlich aus Hillarys Gemächern und den Büros ihrer Partei die Post gestohlen und veröffentlicht wurde – was nicht nur ihre tiefe Verstrickung in Korruption, sondern auch den gemeinen Betrug an ihrem Gegenkandidaten Bernie offenbarte – konnte Crowdstrike bekanntlich sofort den  Sündenbock für diese peinlichen Offenbarungen präsentieren: Unsichtbare Häscher aus dem Reich des Ultrabösen hätten die Post gestohlen und Donald auf den Thron gehievt. Weil es für diese Geschichte nur unbelegte Behauptungen  der Meister, aber keinen einzigen Beweis gab, sie aber permanent und in immer neuen Varianten in den Nachrichten auftauchte, wurde sie zu einer Art Mutter aller “Fake News”, wie erfundene Nachrichten im Königreich mittlerweile bezeichnet werden. Auch wenn mittlerweile bewiesen ist, dass sie Post nicht aus der Ferne abgesaugt sondern intern kopiert wurde, hält sich das Märchen von den russischen Häschern noch immer. Jede Klarstellung wäre für die Herolde und Lautsprecher, die zwei Jahre lang “Russiagate” getrötet haben, einfach nur peinlich, weshalb sie jetzt eben auch lieber “Ukrainegate” tröten und diesen toten Gaul noch ein Weile weiter durch die Manege treiben werden. Unterdessen scheint König Donald bei seinen Gesprächen mit König Wolodymyr tatsächlich etwas erreicht zu haben, weil er angeregt hat, sich mit dem Ultrabösen an einen Tisch zu setzen, was nun auch geschehen soll. So scheint es  zum ersten Mal seit langer Zeit,  dass es in  dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Königreich vielleicht doch noch Frieden geben könnte…

 

Die erste Staffel des Real Game of Thrones ist als Buch erhältlich:   “König Donald, die unsichtbaren Meister und der Kampf in den Thron”

8 Comments

  1. Einfach nur genial Herr Bröckers. Man könnte sich beömmeln, wenn es nicht so Ernst wäre.
    Was Sie vergessen haben zu erwähnen, sind die Journalistenschauspieler aus dem Königreich der Speichellecker und Arschkriecher, welche die Fake News aus dem Königreich Donalds eins zu eins übernehmen, ohne auch nur irgendwas kritisch zu hinterfragen. Hintergrund wird wohl sein, dass sie König Donald zu gerne los wären, aber mit ihrem zum reinen Mützenträger degradiertem Kopf so weit im allerwertesten von König Donald stecken, dass sie erstens nichts mehr sehen können und zweitens dort die Luft eng wird. Und Sauerstoff ist bekanntlich zwingend Notwendig um zu denken.

  2. ich habe einmal von einer Michael Mittermeier TV-Show auf eine live übertragene Bundestagsdebatte auf Phönix umgeschaltet und da kam mir der Gedanke, daß es eigentlich das selbe ist. Und diesen Gedanken kann ich jetzt nicht mehr ungeschehen machen. Das selbe gilt natürlich auch fürs Ausland. Da haben wir einen älternden Schauspieler, der jetzt für ein paar Jahre den POTUS spielen darf, der überall aufs widerlichste verspottet wird und um ihn herum wird diese ganze Show inszeniert und alle nehmen es ernst.

  3. Bin ja mal gespannt wie sich Königin Angela und ihr kläffender Dackel Maas, zu der von König Donald angeregten Kontaktaufnahme zwischen dem neuen König Wolodymyr und dem Ultrabösen, äußern werden? Wahrscheinlich werden sie erstmal bei Hillary und dem sie unterstützenden Meistern der Intelligence, also dem Dunklen Mächten im exceptionalistischen Königreich nachfragen, wie man sich dazu äußern bzw. verhalten soll. Auch sollte sich Königin Angela darüber klar werden, dass König Donald mit dieser Aktion (Sofern er damit nicht die Rote Linie der Dunken Master aus dem Deep State überschritten hat? Dann wird ihm wohl irgendwann eine “Magische” Kugel aus Dallas treffen!) seine Wiederwahl gesichert hat.

  4. Die sehr demokratenlastige Doku “Active Measures” über russische Einflussnahme und Russland-Verbindungen Trumps ist ein schönes Beispiel dafür, warum schmutzige PR in klassischer Machart eben nur das ist und nicht für indictment oder gar impeachment ausreichen wird: Ein Russen-Mafiaonkel hat etwas mit der Firma zu tun, die mit Trump Geschäfte macht, ein gemeinsames Foto, orakelnde Ex-Senatoren und Hardliner, denen die jetzige Trump-Politik nicht passt … smoke and mirrors, aber eben keine “smoking gun”.

    Trump und sein Team haben es geschafft, die Schwäche der repräsentativen Demokratie, die Personenpolitik, richtig aufzubohren und alles über den Orangutan im Rampenlicht zu channeln: Wer auch immer etwas vorzutragen hat, ist gezwungen, sich auf das Wertesystem eines zwielichtigen Bauunternehmers mit moralischer Indifferenz einzulassen und sich, am besten von Trump selbst, fragen lassen zu müssen, was daran so schlimm ist, in der “ehrenwerten Gesellschaft”.

    Während man im ersten Jahr der Trump-Präsidentschaft die Gegen-PR noch komplett über moralische Entrüstung geframt hat, merkt man nun, dass man schmutzig spielen müsste, es aber nicht kann: Das Antiestablishment-Establishment, das die Trump-Mannschaft spielt, erlaubt es der Opposition widersinnigerweise nur, Establishment zu spielen. Das ist nicht nur eine äußerst schwache Position, sondern sieht auch dementsprechend aus. Trump überjuxt es so sehr, dass diejenigen, die sich auf die Farce einlassen, zu den “phonies” werden müssen, als die er sie immer darstellt.

    Und es führt kein Weg aus diesem Dilemma, abgesehen von einer wesentlich substanzielleren Anklage: Trump ist ja gerade mit dieser Götz von Berlichingen-Persona angetreten, da gibt es nichts zu enthüllen, was er nicht selber auch rausposaunen würde. Der hat die Schattenseiten des demokratischen Betriebs als Umhang, der seinen Auftritt noch stärkt – und feixt: “Ja, ihr seid einfach nicht Manns genug, es auch so zu machen!”

    Die Meinungen gehen inzwischen auseinander, ob er das “Und ich tue es schließlich fürs amerikanische Volk!” überhaupt noch dransetzen müsste – oder ob in Zeiten der Interpassivität und des delegierten Genusses die Dealmaker-Show nicht einfach als gutes Entertainment ausreicht. Tony Soprano kann man schließlich auch bewundern, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was das übers eigene Verhältnis zum Rechtsstaat aussagt.

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