Vor acht Jahren, als “König Donald” gerade zum ersten Mal die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte, erschien hier auf dem Blog und bei Telepolis eine weitere Folge der “Real Game of Thrones”-Serie – The Yankee-Cowcoy-War (2)– weil sich die trumpophobische Schockstarre in Mainstreammedien und Politik gerade wiederholt, hier ein Repost.
(20.11.2016) Nach der plötzlich eingetretenen Schockstarre, in die der Wahlsieg Trumps Mainstreammedien und Politik hierzulande versetzt hat, und dem darauf folgende Kater, der in paranoischen Schüben und geradezu apokalyptische Kopfschmerzen mündete, zeitigt die allgemeine Trumpophobie mittlerweile Symptome von Hirnerweichung. Zumindest die Kanzlerin kann nicht mehr ganz richtig im Kopfe sein, wenn sie zum Abschied von Häuptling Big Ear in Berlin verkündet: “Deutschland hat von den USA viel Hilfe bekommen. Jetzt ist Deutschland in der Lage, die Ordnung der Welt aufrecht zu erhalten.”
Mit “Wir schaffen das” als globalem Exportartikel ? Mit Mutti und Flinten-Uschi im frei werdenden Büro des Weltsheriffs ? Gegen Dirty Donald, der schneller twittert als sein Schatten? Falls ihr so was vorschwebt ist unsere Kanzlerin wirklich irre geworden. *( Update) Aber damit keineswegs allein. Auch in der “Frankfurter Allgemeinen” liegen die Nerven blank, vorallem bei den Fanboys des globalistischen Monopolys: “Es macht eben einen Unterschied, ob jemand Vereinvorsitzender von Attac oder amerikanischer Präsident wird. Künftig regiert die Occupy-Bewegung im Weißen Haus, um gegen Neoliberalismus und globalen Kapitalismus Front zu machen, dessen Zentrum paradoxerweise das postmaoistische China sein soll.”
Es mag noch dauern bis die FAZ und ihr “Ressortleiter Wirtschaft”, Rainer Hank, aus ihrem neoliberalistischen Wolkenkuckucksheim aufwachen, wo sie sich von Attac und Occupy derart verfolgt fühlen, dass sie Donald Trump, ein Mitglied der 0,01 % Elite, als deren Vorsitzenden halluzinieren und zum Großfeind erklären. In einem Milliardär und Ziehsohn des Juristen Roy Cohn, der mit Joe McCarthy Kommunisten jagte bevor er den jungen Trump in die Welt der Politik, der Immobilien, Casinos und der “ehrenwerten Gesellschaft” einführte, einen Frontkämpfer gegen den globalen Kapitalismus zu sehen – derart krasse Wahrnehmungsverzerrungen sind mit Alkohol oder herkömmlichen Drogen eigentlich nicht zu erklären.
Trump ist so wenig Anti-Kapitalist wie robin-hood-artiger Rächer der Enterbten. Selbst wenn er wie angekündigt die Bankentrennung wieder einführt, zieht er nur ein paar absolut notwendige Leitplanken wieder ein. Er ist auch kein Anti-Militarist und Peacenik, der es erforderlich machen würde, dass Frau Merkel als Führerin der freien Welt die Ordnung derselben retten müßte. Und wenn Trump das Chaos der Kriege stoppt, mit dem die “Yankees” in den vergangenen 15 Jahren mindestens 1,5 Millionen Menschen getötet und 6 Billionen Dollar dafür ausgegeben haben – “damit hätten wir unser Land zwei mal wiederaufbauen können”, sagte Trump in “60 Minutes” – dann kann jeder nur halbwegs vernünftige Mensch den “Cowboys” nur die Daumen drücken.
Trump ist auch kein Libertärer, der das Geldsystem und die FED reformieren wird, auch wenn er im Wahlkampf ein paar Spitzen in diese Richtung losgelassen hat. Und schon gar nicht wird er eine Neuuntersuchung von 9/11 angehen, wie es in einigen Fake-Meldungen behauptet wird, denn das würde nicht nur die “Yankees”, sondern das gesamte kriminelle Königreich des Tiefenstaats erschüttern. Dass die Börsen auf die überraschende Niederlage Clintons nur einmal kurz nach unten zuckten um dann sofort auf neue Höchststände zu klettern, zeigte denn auch schon deutlich, wie wenig die Finanzeliten von Trump zu befürchten haben. Er stammt aus einem anderen Club, aber aus derselben Liga…
Dass die Wahl dennoch solche Erschütterungen hervorruft hat wohl auch damit zu tun, dass das Team der “Yankees”, Serienmeister beim Rennen ums Weisse Haus, zu siegessicher war: seit 25 Jahren hatten sie mit den Bushs, den Clintons und zuletzt Obama stets beide Flügel des Einparteiensystems und fast alle Medien unter Kontrolle. Die von Bush sen. ausgerufene “Neue Weltordnung” verbunden mit militärischer “Full Spectrum Dominance” und gleichzeitiger Deregulierung der (Finanz-)Märkte wurde mal unter demokratischem mal unter republikanischem Parteifähnchen vorangetrieben. “Rechts” und “Links” unterschieden sich in Fragen der Kultur, des Stils und der political correctness, aber nicht in der Wirtschafts,- oder Außenpolitik. Auf diesen Feldern haben die “Cowboys angegriffen und gewonnen: mit Argumenten gegen den neoliberalistischen Globalismus und gegenden interventionistischen Militarismus. An der Überlegenheit des US-Militärs aber wird das Team Trump genausowenig rütteln wie am Kapitalismus.
Dass Trump 1987 mit “Resorts International” einen Casino-Konzern mit engen Mafia Verbindnungen übernommen hatte, der einst von dem CIA-Strohmann James Crosby zusammen mit dem legendären Mobster-CEO Meyer-Lansky als Geldwaschanlage auf den Bahamas gegründet worden war, hatten wir hier schon angemerkt. Später auf diesen Hintergrund angesprochen beteuerte Trump, davon nichts gewußt zu haben, er hätte die Aktien von den Erben der Familie Somoza übernommen. Der nicaraguanische Diktator Anastasio Somoza hatte – wie Howard Hughes und der Schah von Persien – zu den Klienten von James Crosby’s Sicherheitsfirma “Intertel” gehört. Dass Trump aber den suspekten Casinokonzern völlig blauäugig übernahm und aus diesem lange zurückliegenden Deal keineswegs auf dauerhafte Verbindungen des künftigen Präsidenten zur organisierten Kriminalität geschlossen werden kann – diese Legende darf getrost als frommer Wunsch bezeichnet werden.
Trump Mansion Sold to “Mobsters Sans Frontières” überschrieb der Investigativ-Reporter Daniel Hopsicker 2008 seine Recherche über den russischen “Düngemittel-Milliardär” Dmitry Rybolovlev, dem Trump ein Anwesen in Palm Beach für 100 Mio. $ verkauft hatte – und fragte sich, wie man den Bullshit glauben kann, dass jemand mit Pferdeshit in Kürze Milliardär werden kann. Mehr über Donald und die Mafiosi ohne Grenzen in Florida hier und hier. Dass im August der Chefmanager der Trump-Kampagne, Paul Manafort, zurücktrat, weil er 12,7 Millionen von dem russischen Oligarchen und Mafia-Don kassiert haben soll, passt in dieses Bild. Dass der “Sumpf” in Washington jetzt “ausgetrocknet” wird, wie Trump es stets angekündigt hat, sollte also niemand erwarten, er wird nur durch einen anderen Sumpf ersetzt.
(to be continued)
UPDATE: So wie das ZDF es auf seinem Twitterkanal kolportierte, hat Merkel das nicht gesagt. Wörtlich sagte sie, Deutschland sei nach der Wiedervereinigung “noch stärker in der Lage, seinen Beitrag zu leisten, um die Ordnung, die wir lieben, für die sich auch die Menschen in der DDR eingesetzt haben, weltweit aufrecht zu erhalten, oder zumindest in unseren Ländern aufrecht zu erhalten.” Reicht ja auch vollkommen…
Dieses hysterische Gejaule bei den MSM über Trumps Sieg ist wirklich unerträglich bzw. teilweise auch richtig amüsant. Der großmäulige Kotzbrocken hat gegen die nicht weniger unerträgliche Dauer-Grinsefresse Harris in der Kasperledemokratie USA gewonnen, so what?
Er ist bezüglich sozialer Fragen, ökologischer Probleme etc. genauso ignorant wie diese pseudolinken Demokraten, hat aber z.B. mit Musk einen der Vorreiter der E-Mobilität auf seiner Seite, während der senile Tattergreis Biden infolge der Agressionspolitik gegenüber Russland dreckiges und klimatechnisch katastrophales Fracking-Gas den Pseudoökos der Olivgrünen in Deutschland schmackhaft gemacht hat, die ja obendrein bis zum Erbrechen ganz umweltverträglich und humanistisch den Krieg in der Ukraine befeuern.
Sollte Trump diesen tatsächlich helfen einzufrieren und aufhören, dem Kokszwerg in Kiew Geld und Waffen ohne Ende in den Arsch zu schieben, dann wäre er tatsächlich schon das klitzekleinere Übel.
Nur noch unfassbar, in was für einer Welt wir leben!