Bommi Baumanns finale Pointe

Heute ist der ehemalige “Haschrebell” und Aktivist der “Bewegung 2. Juni” zu Grab getragen worden. Sein alter Freund Günter Langer hat auf Telepolis über “Bommi Baumanns finale Pointe” sehr schön geschrieben.
Hier erzählt Bommi über den V-Mann “S-Bahn-Peter” Urbach, der die eher auf Spaßguerilla getrimmten Kommunarden und Studenten mit Waffen und Bomben ausstattete und wie auch die spätere RAF von Geheimdienstlern scharf gemacht und bewaffnet wurde. Von Leuten, deren Treiben dem deutschen Verfassungsschutz zwar bekannt war, die aber nicht von ihm gesteuert wurden. Sie waren Teil der übergeordneten “Gladio”-Struktur, die jenseits von Recht und Staat operierte.

2 Comments

  1. Danke, Herr Bröckers, sehr interessant. Am Beginn des 5. Teils bringt Baumann es auf den Punkt: schon Anfang 1972 waren den Behörden sämtliche Mitglieder der RAF bekannt und es stellt sich die Frage, warum man sie weiter machen und morden ließ. Er beantwortet sie dann in gewisser Weise selbst mit der Feststellung, dass er und diese ganze Bewegung Marionetten waren, ohne dass es ihnen zu dieser Zeit bewusst gewesen wäre. Sie wurden nicht direkt von irgendwelchen Diensten angewiesen, aber indirekt gesteuert.
    Es scheint, dass es in D letztlich genau so gelaufen ist wie in Italien mit der “Strategie der Spannung” – der linksradikale Terror war von rechts inszeniert, um sozialdemokratisch/linke Regierungen zu destabilisieren und sie statt zu mehr Demokratie zu mehr Polizeistaat zu zwingen. Das zieht sich in gerade Linie bis hin zum NSU-Terror, der ja ganz offensichtlich ebenfalls ein Produkt wenn nicht des Verfassungsschutzes, dann seiner “Gladio”-Herren war

  2. Nach den Ausführungen des Herrn Baumann wäre der Beiname “antifaschistischer Schutzwall” für die Mauer vielleicht doch nicht so weit hergeholt…

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