R.I.P. Telepolis

Telepolis löscht über 50.000 alte Artikel und benennt diese digitale Zensur und Geschichtsklitterung “journalistische Qualitätsoffensive”. Die “literarische Qualitätsoffensive” der Bücherverbrennung lässt grüßen! Einige “Archivperlen” will Schriftleiter Harald Neuer frisiert wieder aufleben lassen, meine ca. 200 tp-Artikel seit 1996 werden aber wohl nicht dabei sein, schon gar nicht die “WTC Conspiracy”-Kolumnen , die aber zum Glück gedruckt vorliegen. Das gilt für die meisten der über 50.000 Artikel aber leider nicht, denn Online-Magazine werden nicht in der Nationalbibliothek hinterlegt, sondern sind ihr eigenes Archiv. Wenn der Heise-Verlag, der Telepolis betreibt, sie von seinen Servern löscht, sind sie aus der Geschichte verschwunden.
Wie nach der Bücherverbrennung können die Inhalte dann nur noch in Form privater Kopien überleben und Autoren können froh sein, noch eine gespeichert zu haben, ansonsten ist das Werk ein für allemal verloren. Nicht nur für sie, sondern auch für die Historiker der Zukunft, die die Bedeutung des Onlinejournalismus und seine Rolle beim Entstehen medialer Gegenöffentlichkeit erforschen – und die Inhalte eines der ersten und  wichtigsten Magazine in Deutschland gar nicht mehr finden. Weil Telepolis sich 2021 ein “journalistisches Leitbild” verpasst hat, dem die Inhalte der ersten 25 Jahre dieses Magazins nicht mehr entsprechen. Zur Begründung für die massenhafte Löschung schreibt Neuber, man habe die Texte „zunächst aus dem Archiv genommen“, da man „für deren Qualität nicht pauschal garantieren“ könne.Wir mussten aber einsehen, dass es keine realistische Möglichkeit gibt, die enorme Menge von Artikeln aus gut 25 Jahren hinreichend zu prüfen.“ 

Dass 1933ff. eingestellte Schriftleiter jahrzehntealte Artikel aus den Archiven ihrer Zeitung entfernt hätten, weil sie nicht mehr dem neuen Leitbild der Schrifttumskammer entsprachen, ist mir nicht bekannt  und auch eher unwahrscheinlich, weil sie nur für den aktuellen Inhalt ihres Blatts verantwortlich waren und nicht für die Säuberung der Vergangenheit. Warum und nach welchen Kriterien müssen historische Artikel überhaupt “hinreichend” überprüft werden ? – oder anders gefragt: wo kommen wir hin, wenn alle Zeitungen und Medienhäuser ihre Archive von allen Texten säubern,  die sich als als falsch, tendenziös, unsachgemäß und unjournalistisch im klassischen Sinnen  herausgestellt haben ? Welche Medienrealität werden die oben angesprochenen Historiker in einem derart durchgekärcherten  Daten,-Nachrichten,-Meinungs-Korridor einst noch finden ? – jedenfalls nicht die, die in der Öffentlichkeit existiert hat.
Sondern nur die von  `NewsGuard` –  einem mit Millionen aus aus der PR,-und Werbebranche finanzierten Unternehmen,  das die Glaubwürdigkeit von Medien untersucht und bewertet – als “vertrauenswürdig” eingestuften Medien. Mit voller 100% Punktzahl für das ehemalige Nachrichtenmagazin “Spiegel”, die FAZ  und mit kleinen Abstrichen für die anderen Mainstreammedien, also genau jene, denen die PR,-und -Werbebranche weiter ihre unglaubwürdigen Produkte – Propaganda und Reklame – verkaufen will und ihnen eben deshalb des Image “glaubwürdig” verpassen muss. Von einem solchen Bewertungsportal  “mit der vollen Punktzahl als “sehr glaubwürdig”  eingestuft zu werden, wie TP-Leiter Neuber stolz verkündet, ist offensichtlich der  Hintergrund für die Säuberungsaktion bei Telepolis.

Warum es nicht reicht, dem “News Guard” Reinheitsgebot  zu genügen, indem man Beiträge aus dem Archiv als solche kennzeichnet – wie es bei Telepolis seit 2021 schon geschieht, mit dem überflüssigen Hinweis auf mögliche Inkompatibilität mit der neuen “Leitbild”-Ideologie – und gleich das gesamte Archiv geschlossen wird, ist unerklärlich. Dass der IT-Verlag Heise nicht genug Serverplatz zur Verfügung hat oder die Kosten für das Hosting eines Archivs mit 50.000 Textdateien zu hoch sind oder bergeweise Gerichtsklagen wegen alter Artikel eingegangen sind, kann eigentlich nicht sein. Auch  dass in 25 Jahren Telepolis-Artikeln so häufig  gegen  neue Sprachregeln verstoßen wurde – weil etwa das “N-Wort” benutzt wurde und von “Pipi” statt korrekt von Urin Langstrumpf die Rede war – dass man gleich das ganze Archiv sperren muss, kann kein Grund sein.

Was Schopenhauer über die Archive sagt – “Wie die Schichten der Erde die lebenden Wesen vergangener Epochen reihenweise aufbewahren; so bewahren die Bretter der Bibliotheken reihenweise die vergangenen Irrtümer und deren Darlegungen.“ – gilt selbstverständlich auch für die Fake News von gestern, das tödliche Grippevirus von vorgestern und die Massenvernichtungswaffen vor zwanzig Jahren. Wer sich durch Ausradieren vergangener Irrtümer zu einem Organ der Wahrheit stilisiert, macht sich als journalistisches Medium lächerlich und nicht glaubwürdig.

Journalistische Qualität und Objektivität erreichen zu wollen und dabei und den fragwürdigen Kriterien einer Firma zu folgen, die von einem Ex-CIA und einem Ex-NATO-Chef “strategisch beraten” wird, ist nicht vetrauenswürdig, sondern peinlich. Indes ganz auf der Linie des gerade enttarnten pseudo-investigativen Journalisten-Netzwerks OCCCP, das von der US-Regierung finanziert und gesteuert wird und mit dem auch deutsche Medien eng zusammengearbeitet haben. An ihrer NewsGuard-zertifizierten Glaubwüridgkeit wird das nicht kratzen, so wenig wie die Millionenspenden von Bill Gates an “Spiegel” und andere  Großmedien nicht an deren  rundum “vertrauenswürdigen” Berichterstattung zur Pandemie kratzen konnten.

Von Medienprojekten, die als Tiger starten und als Bettvorleger enden kann ich als einstiger Mitgründer der “taz” ein trauriges Lied singen, doch selbst nachdem diese Zeitung zu einem olivgrünen NATO-Kampfblättchen verkommen ist und in Sachen Covid wie der “Wachturm” der “Zeugen Coronas” auftrat, käme dort niemand auf die irrsinnige Idee, das Archiv zu sperren, weil man nicht mehr für die “Qualität” historischer Artikel garantieren kann. Zumal wenn – wie bei der taz so bei Telepolis – das ganze Image, der Nimbus, die Marke, im Kern  auf solchen nicht von NewsGuard-Praktikanten “zertifizierten” Inhalten und Sichtweisen beruht. Telepolis wurde nicht bedeutend und groß, weil man für die Berichte nur dpa-, und AP-Ticker verwurstete, sondern weil andere Quellen, Dokumente, Zeugen und Sichtweisen zu Wort kamen als bei diesen Agenturen.

Für die Hoffnungen, den mit dem Internet eintretenden Strukturwandel der Öffentlichkeit für einen freieren, erweiterten demokratischen Diskurs zu nutzen,  war in Deutschland das Onlinemagazin Telepolis 1996 das erste publizistische Organ  – gegründet von einem  Philosophen  (Florian Rötzer) in einem bis dahin in einem ausschließlich auf Technik spezialisierten Verlag (c`t Magazin), als Fusion von Digitalem und Technik mit Geist und Kultur, Wissenschaft und Kunst, ein journalistisches Pionierprojekt zu einer Zeit, als den Kollegen in den Printmedien “Netscape” und “Google noch unbekannt waren und Netzrecherche als unanständig galt.

Als meine  am 13.9.2001 gestartete “WTC-Conspiracy” – Kolumne im Sommer 2002 im Buch erschien (“Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.”), hatte mich mein Verleger kurz vor Drucklegung noch um einen Vorspann gebeten, um zu erklären was eine “Suchmaschine” und “Links” sind.  Die kleine web-pädagogische Handreichung „Zweimal täglich googeln“ gereichte mir dann aber eher zum Nachteil. Meine Quellen wurden von der Kritik durchweg als »unseriös«,  weil »nur bei Google recherchiert« eingestuft, obwohl mehr als 90 Prozent der angegebenen Links auf bekannte »seriöse« Medien verwiesen. Dass das Internet ein Übermedium ist, in dem alle anderen Medien erreichbar sind, hatte der »Holzjournalismus« 2001 noch nicht verstanden und verkaufte das Netz als Drohkulisse für die garantierte Unseriosität gefährlicher Informationen. Das funktioniert heute wo alle im Netz sind nicht mehr, weshalb  jetzt NewsGuard & Co. aussortieren, klassifizieren und zertifizieren und dem Publikum für betreutes Lesen zur Verfügung stellen.

Willkommen in Brainwashington D.C. . Und bei einer meiner in den  Telepolis-Giftschrank verbannten “unqualifizierten” Bemerkungen. Weil diese hundertausendfach gedruckt und übersetzt bis nach Indonesien vorliegen, kann ich über diese digitalen Bücherverbrennung zwar nur als halb betroffener Hund  aber dafür umso lauter bellen: Hallo Heise/Telepolis: Was soll der Scheiß? Wollt ihr wirklich alles über “Daten – Aufzucht und Pflege” (Wau Holland), die Grundregeln der Online-Kultur, der Hacker-Ethik und des freien Informationsaustauschs restlos vergessen? Okay, dann trennt euch von der Telepolis-Vergangenheit, in der dieser Geist wehte, vertraut der journalistischen  Desinfektion durch die NewsGuard-Impfung und benennt euch in “Tewokelis” oder wie auch immer um. Doch Spaß beiseite: das Archiv zu sperren, zu manipulieren und gar zu eliminieren, ist ein Verbrechen! Auch wenn es einen Strafgerichtshof für Übergriffe auf das digitale Weltkulturerbe noch nicht gibt. Was es aber sicher gibt, sind Institutionen – Wau Holland-Stiftung, Digitalcourage, EFF u.a. – die das digitale Archiv von 25 Jahren Telepolis-Magazin unangetastet bewahren und offen halten würden. Ihnen dieses unerwünschte historische Erbe zu überlassen gebietet nicht nur die zeit, – und medien-geschichtliche Verantwortung, sondern schlicht der Anstand. In diesem Sinne: Die Wiederauferstehung von “Telepolis 1.0” ist überfällig!

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 

 

29 Comments

  1. Telepenis und Anti-Spiegel sind die einzigen, die ich noch lesen. Und natürlich lese ich hier im Forum der Super-Checker die Überschriften. Das Kleingedruckte unter den Überschriften ist mir aber meistens zu “fummelig” ausgedrückt. Ich habe ja eh direkten Zugang zu den Geschehnissen, da ich direkt an der Quelle sitze. Da brauch ich mich nicht woanders zu informieren. Mein Nachbar erzählt mir schon, wenn was wichtiges passiert.

    spannend finde ich zur Zeit, dass die glorreiche, russische Flotte erstmal Manöver macht im Mittelmeer. nachdem sie letzte Woche den Assad über Weihnachten nach Ruski-Land gebracht haben.
    schon erstaunlich, wie gut sich Putin um seine Freunde kümmert. Ich wusste nicht mal, dass Assat Weihnachten feiert. Ich dachte immer, er wäre Muselman.

    Putin und Trump haben sich ja auch schon getroffen und die Ulkraine aufgeteilt. Das hat Trump ja am Wochenenden in Notre Darm dem Froschfresser-Präsidenten und dem Zelensky erzählt.

  2. Das ist sehr beschämend für die neue Redaktionsleitung wie auch für den Heise-Verlag, den ich – auch für sein Online-Angebot – über 20 Jahre gern mit einem C’t-Abo unterstützt habe, selbst als ich kaum noch Gelegenheit hatte, die Zeitschrift ausführlich zu lesen.

    Es ist zwar kein Ersatz, aber im Internet Archive findet man noch vieles von Telepolis, teilweise allerdings wegen URL-Änderungen und Redirects etwas mühsam. Das Leserforum scheint dort nicht vollständig archiviert zu sein, ein Beispiel aus 2014 war defekt, dieses von 2020 funktioniert:
    https://web.archive.org/web/20240531062028/https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Der-Schlaf-der-Vernunft-gebiert-Ungeheuer/Reframing-die-Penner-hams-gerafft-Nennen-wir-es-halt-Verschwoerungsmythen/posting-36735017/show/

    Der Vorgang zeigt insgesamt auch, wie wichtig gerade im digitalen Zeitalter gedruckte Medien noch sind und wie problematisch rein digitale Veröffentlichungen sind. Hinzu kommt noch, daß Bibliotheken gern die sog. ‘Medien an den Rändern’ ignorieren und sich damit für wesentliche Teile der Überlieferung disqualifizieren, die eine ihrer wichtigsten Aufgaben sein sollte. Bei der Einführung der Pflichtablieferung digitaler Medien sind sie noch nicht weit und setzen den Schwerpunkt auf kostenpflichtige Verlagsangebote. Telepolis wäre vielleicht nicht als Medium ‘am Rand’ eingestuft worden, sondern war nur wegen der freien Zugänglichkeit von geringerer Priorität für digitale Pflichtablieferung. Aber dort, wo man auch aus ideologischen Gründen großzügig verzichtet und am liebsten Zensur ausüben würde, sind die Überlieferungslücken vorprogrammiert.

  3. Bücherverbrennung trifft es wohl (und sorry komische deutsche “Justiz”, schleicht Euch, wenn ihr meint irgendwem daraus einen Strick drehen zu müssen; Eure absurden Pseudoargumente sind mir echt zuwider).

    Ich hab da auch viele Kommentare verfasst. Der Blogchef kennt vll mein Pseudonym. Vll auch nicht. Egal.

    Dass sie so rigoros vorgehen, zeigt doch nur, dass die alten Artikel offenbar noch sehr aktuell sind und der Machtapparat, die Mächtigen dort mächtig Angst vor haben (das, was Journalismus ja auch eigtl leisten sollte; vielfach übergriffigen, machtmissbrauchenden, gewalttätigen Politikern auf die Finger schauen und manchmal auch auf die Pfoten hauen).

    Ich hab dem Laden schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt, weil sie mir zu Natolastig wurden. Zumindest meinen Online-Account hab ich aufgegeben. Das war ja schon unter Rötzer so. Ich denke mal die Order – mehr Nato zuzulassen – kam von oben und war nicht unbedingt auf Rötzers Mist gewachsen. Als Neuber übernommen hat, wurde es echt unerträglich. Ich brauche kein Medium, wenn es keine Distanz zu Tagesschau und Co gibt. Da kann ich mir auch die Klospülung anschauen, hab ich mehr von. Dieser Tage war ich das erste Mal seit langem wieder mal auf der Seite und musste glatt feststellen ganz so besch…. ist die Seite ja doch gar nicht. Trotzdem haben die mich als regelmäßigen Leser verloren. Wer sich einmal an die Nato (Genozidspezialisten) verraten hat, ist bei mir unten durch…. Aber auch heise ist ist ja nicht mehr das, was es mal war. Sogar dort muss man heute Nato-Hasspropaganda lesen, wenn auch vll subtil verpackt (für mich persönlich ist das gar nicht so subtil, weil bekanntes Muster). Kurz: auch da das Motto “der Russe ist alles schuld”, er ist zu blöd, zu dumm etc. Übliche Nazisprache eben. Auf das Niveau hätte sich heise früher wohl nie herab begeben, aber inzwischen sind auch sie so weit. Vor Jahren hab ich noch Abonnements empfohlen, heute würde ich mich dafür schämen.

    Es geht hier nicht um Desinformation, hate speech oder irgendeinen anderen Dreck. Die wahre hate speech – Hass auf Russen schüren – verfolgen sie ja gar nicht, im Gegenteil. Und die wahre Desinformation aus den MainstreamMedien tagein tagaus verfolgen sie auch nicht. Was diese Leute fürchten, ist die Wahrheit, die ihren miesen Absichten schaden würde. Und beim Thema hate speech wollen sie sich ein Monopol errichten, ein Monopol Hass zu schüren, da verurteilen sie die Gegenrede, behaupten zB einen Nazi als Nazi zu bezeichnen wäre “hate speech”. Der täglich geschürte Hass auf das aktuelle Feindbild, “der Russe”, fällt ihnen nicht nur nicht auf, er wird von genau jenen Leuten betrieben, die alles Andere aus dem Netz verbannen.

    Darum ist die Meinungsfreiheit ja auch so wichtig. Was wir heute haben sind monopolistische Strukturen von und für Extremisten aus Politik, Medien, Institutionen und den Gehirngewaschenen. Gäbe es freie Rede, hätten es diese Gestalten deutlich schwerer, jedenfalls könnte man ihnen das Leben schwer machen. Heute verstecken sich diese Leute mitunter hinter Richterroben… Egal….

    Was bleibt ist die Erkenntnis…. und da sind wir wieder am Anfang: der öffentliche Raum wird von Schwachköpfen von missliebigen Stimmen gesäubert. Von daher noch einmal….ist der Vergleich zu den Bücherverbrennungen mehr als angebracht. Fehlt nur noch, dass wir den Begriff entartete Kunst wieder einführen.

    Oh du mein braunes Deutschland….

  4. Dazu kommen übrigens noch Millionen von Forenbeiträgen, die ich oft mit mehr Gewinn als den Artikel gelesen habe. Es ist auch eine ungeheuerliche Frechheit, den Autoren aus 25 Jahren erstmal pauschal die Qualität abzusprechen. Dann widerspricht sich Neuber noch selbst, indem er einerseits “überarbeiten” will aber andererseits von der Unmöglichkeit seines Vorhabens spricht, weil die Masse an Beiträgen das nicht zulässt.

  5. Es ist nicht nur der aktuelle Telepolis-Chefredakteur Harald Neuber und seine (ideologische?) Vorliebe für Orwells „1984“und auch nicht nur der allgemeine „woke“ Trend.

    Das Kernproblem kann man aktuell am kritisch-alternativen Portal APOLUT besichtigen:
    Es ist das Nachfolge-Magazin von Ken Jebsens „KenFM“, gegen das 2021 die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg ein Verfahren eingeleitet hatte, das nach der Umstellung des Portals dann aber eingestellt wurde – der Zweck war wohl erreicht (Marken-Name weg, Ken Jebsen zogen nach Morddrohungen aus Berlin weg und hat wieder seinen schlecht merkbaren Geburtsnamen angenommen).

    Die Landesmedienanstalt wollte allerdings stattdessen das neue Portal unter die Lupe nehmen, weil es das KenFM-Archiv weitgehend ins eigene Archiv übernommen hatte,
    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/kenfm-war-einmal-ken-jebsen-nicht-4286605.html

    Dann schlief die Sache wohl ein – aber 2024 macht den alternativen Medien die neue Gesetzeslage (Einführung des Digital Services Acts, DSA) zu schaffen: Apolut hat nicht nur die Homepage neu aufgesetzt, sondern (vorerst?) alle Archiv-Beiträge aus dem Netz genommen, also nicht nur die alten aus KenFM-Zeiten.
    Außerdem werden alle Kommentare (und Nutzerkonten) gelöscht und keine neuen mehr zugelassen.

    Wo Kommentatoren streiten, finden sich auch immer „Volksverpetzer“ bzw. neudeutsch: „Trusted Flagger“, das sind „private“, aber sozusagen zertifizierte Denunzianten, denen das DSA eine erhöhte Glaubwürdigkeit zuspricht.
    Das macht sie quasi (an der ordentlichen Gerichtsbarkeit vorbei) zu einer Art Ersatz-Staatsanwalt oder sogar „Superstaatsanwalt mit Gutachter-Status“ bzw. „Untersuchungsrichter“.
    Die Aufsichtsbehörden können sich daher bequem zurücklehnen und ohne große eigene Mühen „Schnellgericht“ spielen, bei dem der Anbieter guten Willen und Kooperationsbereitschaft zeigen muss, weil ihm eine Art Beweislastumkehr aufgebürdet wird.

    Dieses Verfahren stellt sicher, dass ein Anbieter sich schon aus Kapazitäts-Gründen nicht ständig streiten kann mit den Denunzianten bzw. „“Trusted Flaggern“.
    Das neue Gesetz verlangt schnelles Handeln von ihm, was sein Kapazitätsproblem (gewollte Zeitnot) verschärft und damit auch sein Risiko auf Strafzahlungen.
    https://apolut.net/faq/

    „Innere Feinde“ werden heutzutage nicht mehr standrechtlich erschossen, sondern unblutig diffamiert und demontiert, was den Zweck (zum Schweigen bringen & Nachahmer vorbeugend abschrecken) ja auch erfüllt.

    1. Was ist das logische Fazit all dieser Entwicklungen?

      Das kann doch am Ende nur bedeuten, dass man Gesetze ignorieren muss, wenn man Demokratie und Rechtstaatlichkeit ernst nimmt, ernst nehmen möchte, weil was macht die Politik denn da? Grob gesagt: sie ist kriminell, gewalttätig etc und will sich dafür keine Kritik einhandeln. Also stehen hier aufrechte Bürger einem kriminellen System ggü. Und der Staat schreibt sich die Gesetze so, dass das Anprangern von staatlichen Straftaten nach allgemeinverständlicher Rechtsauffassung zur Straftat wird, nicht die Straftat selbst.Besonders drastisch wird die Sache, wenn zB Jugendliche direkt selbst von den Gewaltgelüsten unserer Politiker betroffen sind, sich dagegen aber nicht zur Wehr setzen können sollen. So haben Schüler gegen den Aufmarsch pardon das Werben fürs Sterben der Bundeswehr an ihrer Schule protestiert (sie wollen ua nicht für deutsche Profitinteressen sterben) und sollen dafür nun sanktioniert werden, also von der Schule fliegen. Diese offensichtlich psychisch geisteskranken Gewalttäter in Politik und Institutionen wollen also Menschen oder ihnen nahestehenden Personen entweder selber in den Tod schicken oder sie schwer misshandeln (psych. Traumata, Verwundung) und sie zu Gewalt an Anderen anstacheln und es soll den Menschen sogar verboten werden darüber eine diskursive Debatte anzustoßen. Da fragt man sich wie krank unser System eigtl ist.

      Das ist es was unsere Mächtigen wollen: sie wollen absolute Macht und Gewalt über andere Menschen ausübend, und das vollkommen unbehelligt, fernab jeder Kritik und juristischer Aufarbeitung sowieso, weil sie von unserem Rechtstaat defacto nicht erfasst sind.

      Man muss es ja mal so sehen: diese Extremisten wollen Gewalt gegen mich oder mir nahestehende Personen anwenden – und ich sehe allein schon die vielen mir nahestehenden Personen, die sich von diesen Exremisten, die sich unsere Politiker, Medien etc nennen, gehirngewaschen wurden, als Verlust an also als an mir und meinen Nächsten begangene Gewalt. Aber auch andere Handlungen. Im Grunde ist sogar auch Zensur schon Gewalt, wenn sie dazu dient Protest zB gegen Gewalt und kriminelle Politiker etc zu unterbinden, wenn zB wie oben Schüler sich nicht einmal mehr selber verteidigen können dürfen…. Ich versuchte diese ganzen Verbrecher in Politik und Institutionen, die sich hier in höchstem Maße kriminelle Gesetze (DSA) zusammenschustern, weil alles, was sie lieben die totale Unterrwerfung anderer Menschen, kurz ihre Macht- und Gewaltgelüste sind.

      1. „Unsere Mächtigen“ wollen nicht nur mehr Macht über die Bürger, sondern auch mehr Schutz vor ihnen als es umgekehrt der Fall ist:
        § 188 StGB schützt Politiker (und nur sie – nicht normale Bürger) vor Beleidigungen.
        Und als Politiker muss man sich nicht mal die Hände schmutzig machen für die Unterschrift unter einen Strafantrag (was der nach § 185 sich beleidigt fühlende Bürger noch muss): bei § 188 kann der Staatsanwalt von Amts wegen tätig werden.

        Mit der Änderung durch das „Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität“ wurden 2021 Werturteile als Beleidigungen in den Tatbestand aufgenommen. Zuvor waren nur falsche Tatsachenbehauptungen als üble Nachrede oder Verleumdung von § 188 StGB erfasst (denn Werturteile fallen ja klassischerweise unter die – geschützte – Meinungsfreiheit).

        Ein Gesetz wie gemacht für – und von – Vielfach-Anzeigenschreiber wie Habeck und Baerbock (tatsächlich fiel die Gesetzesänderung jedoch noch in die letzten Monate der Merkel-Regierung).

        Joschka Fischer durfte seinerzeit noch öffentlich (im Parlament!) die Meinung äußern:
        „Mit Verlaub Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!“
        Es gab nur eine harmlose Parlaments-Ordnungsmaßnahme – kein Fall für die Strafgerichtsbarkeit. Die Presse sprach von „Ausrutscher“,
        https://www.sueddeutsche.de/politik/parlamentarisches-schimpfbuch-auf-den-strich-gehe-ich-nicht-1.389241

        Diese Zeiten sind vorbei, jedenfalls für die Bürger, wenn sie sich über Politiker äußern.
        Im Fall der „dümmsten Außenministerin der Welt“ bekam dies der Anwalt des Angeklagten zu spüren:
        „Fragen der Meinungsfreiheit schienen das Gericht nicht zu interessieren“ (…dank § 188 neu). Da das Gericht zugleich mit dem Zaunpfahl einer Erhöhung des Tagessatzes winkte, knickten Anwalt und Angeklagter ein – und durch die Rücknahme des Einspruchs gegen den Strafbefehl konnte das Gericht strafen (bzw. die Strafe durchwinken), ohne eine eigene inhaltliche Begründung abliefern (und eine peinliche Fortsetzung in der nächsten Instanz fürchten?) zu müssen,
        https://www.broeckers.com/2024/11/16/kriegskoalition-fahrt-das-land-an-die-wand/
        https://www.nius.de/politik/news/baerbock-strafantrag-beleidigung/3526546a-a0f0-44ee-84a7-530af734212b

        Zum „Schwachkopf“-Fall (Habeck, nicht Baerbock) erklärt das NIUS-Portal,
        „wie die Mächtigen die Corona-Krise missbrauchten, um das Delikt der Majestätsbeleidigung zurückzuholen“,
        https://www.nius.de/analyse/news/wie-die-maechtigen-corona-missbrauchten-um-die-majestaetsbeleidigung-zurueckzubringen/563abb22-5547-42b0-96c5-b7f154de5848

        Pikant daran: Erst im Jahr 2018 war der Paragraf 103 StGB gestrichen worden, mit dem die Majestätsbeleidigung unter besondere Strafe gestellt war.
        Ebenfalls bis zu drei Jahre Gefängnis drohten bei diesem Tatbestand. Der Bundestag beschloss 2017 einstimmig die Abschaffung . Der damalige Justizminister Heiko Maas (SPD) meinte: „Der Gedanke einer Majestätsbeleidigung stammt aus einer längst vergangenen Epoche, er passt nicht mehr in unser Strafrecht.“

        Besonders pikant: Anlass für die Gesetzesänderung 2018 war letztlich Jan Böhmermann, Staatskomiker beim ZDF. Er betrachtete es als Satire und damit als Kunst (d.h. eine besonders edle Form der Meinungsfreiheit), den türkischen Staatspräsidenten als „Ziegenficker“ zu bezeichnen zu dürfen.
        Das sah Erdogan anders und zeigte ihn an, scheiterte aber vorm deutschen Gericht.

        Deutschlands Politikern genügte das nicht – sie sahen Schutzbedarf für deutsche Satiriker gegen künftige Angriffe (=Beleidigungsklagen) von bösen Politikern.
        Selbst wenn es ausländische Staatsoberhäupter sind – oder gerade dann, denn die Türken sind zwar unsere Nato-Kollegen, aber oftmals böse, denn sie spuren nicht immer so, wie man es von ihnen erwartet, brauchen also quasi gelegentlich mal eine Abreibung?

        1. machen sie sich keine Sorgen. Wir werden dad alles wieder einstampfen, sobad der Russe hier wieder das Ruder übernimmt.

          Deutschland wird dann wieder ein Reich so wie der Björn Höcke sich das in seinem Buch vorstellt. Natürlich mit dem Iwan als Partner.

          liebeshochzeit könnte man das nennen.

          Und den Arabern müssen wir dann wieder ordentlich in den Arsch treten. Die laufen grade ein bisschen aus der Spur. Ohne Zucht und Ordnung sputen die nicht richtig

          Da Assad aber gerne in Frührente will, müssen wir einen neuen Führung für die Arabs finden. garnicht so einfach das spontan hinzubekommen.
          Mein Nachbar hat aber schon ein paar gute Ideen. Vielleicht sogar mal den Dicken als interiems Führer einsetzen.

        2. Und letzten Endes schützen sie auch das System USA, weil sie genau wissen, dass die von den USA bestimmten Schwachköpfe / Marionetten (daa zeigt allein schon, was dem Wähler zur Auswahl angeboten wird; Frau Alice Weidel ist auch nur ein US-Gewächs, nämlich Goldmann Sachs) a) nichts Gutes im Sinn haben, dem deutschen Volk aktiv Schaden zufügen und b) nicht die hellsten (kompetentesten) Kerzen auf der Torte sind. Kurz: sie wissen ganz genau, dass das zum Schaden des deutschen Volkes / Deutschlands und Europas ausgewählte Personal für Unmut in der Bevölkerung sorgt, ergo brauchen sie a) massive Zensur und – wo das nicht langt – b) zB irgendwelche Majestäts- und Narrativgesetze, die den Widerspruch leistenden Bürger aktiv bestrafen.

      2. “Impfen macht frei” sollte man nicht auf ein Demo-Plakat schreiben, sonst droht Strafe wegen Volksverhetzung,
        https://www.broeckers.com/2024/05/21/europa-aus-messerschneide/#comment-124343

        Anders natürlich auf regierungstreuen Demos und für Politiker selber, denn
        »Wer die Freiheit liebt, sollte sich mit gutem Gewissen impfen lassen, nach ausführlicher Beratung«, tönte Söder unangefochten – was aber nicht so harmlos war, wie es isoliert klingt, denn er trug es vor im Kontext der von ihm immer noch behaupteten »Pandemie der Ungeimpften«, die im November jedoch längst als Fake News bzw. übergriffige Lüge geoutet war,
        https://www.spiegel.de/politik/deutschland/markus-soeder-zu-corona-massnahmen-wer-die-freiheit-liebt-sollte-sich-impfen-lassen-a-9c67747a-e605-4477-ae99-b64ea22d474c

        Und den von Nancy Faeser veranstalteten Lug & Trug um das angebliche Geheimtreffen (in Wahrheit ein legales privates Treffen) in Potsdam, das Ministerium, VS-Schlapphüte und der der gesponserte Privatverein Correctiv miteinander ausmauschelten, hatten wir ja schon ausführlich behandelt:

        https://www.broeckers.com/2024/10/08/hakenkreuzzuge-in-new-normal-germany/#comment-129215
        https://www.broeckers.com/2024/05/21/europa-aus-messerschneide/#comment-124300

        Das leider kaum beachtete “Potsdam-Sahnehäubchen” war Faesers wissentlich falsche Aufbauschung der erlogenen Geheimkonferenz zur “Wannseekonferenz 2.0” – das ist neben der Diffamierung der Potsdam-Teilnehmer eine waschechte Verharmlosung der echten Wahnnseekonferenz, die aus dem Holocaust als einer wirren braunen Wahn-Idee erst den konkreten auszuführenden (und auch tatsächlich umgesetzten!) Detail-Plan für den Staatsapparat gemacht hatte.
        Schlimmer sind eigentlich nur noch Auschwitz-Leugnung und die direkte Verspottung der Holocaust-Opfer.

        In Deutschland besteht aber eine (aus Sicht der machthabenden Politikern) äußerst praktische Weisungsgebundenheit der Staatsanwälte (die von der EU eigentlich verpönt ist – im “Mafialand” Italien z.B. genießen Staatsanwälte richterliiche Unabhängigkeit!). Dieser Tatsache und den devoten Mainstream-Medien ist zu verdanken, dass es gegen Faeser weder Proteststurm noch Gerichtsverfahren gibt.

        Große Preisfrage:
        Gibt es irgendeinen (welchen?) Sachverhalt, den ein Normalbürger straffrei als “Wannseekonferenz 2.0” bezeichnen dürfte?

        (Kleiner Tipp:
        Gesucht wird nicht nach den von der Regierung nach “Potsdam” ausgerufenen Demokratie-Rettungs- und “Nie-wieder-ist-jetzt”-Demos, wo im wesentlichen ja nur Faeser- und andere regierungskonforme Sprüche nachgeplappert wurden.)

  6. Im Grunde war das Experiment Telepolis erfolgreich. Es hat gezeigt bzw zeigt, wie die Mächtigen ticken. Die diskursive Auseinandersetzung wollen sie (vielfach Gewalttäter) nicht. Sie wollen die Gleichschaltung, die Einförmigkeit. Im Grunde ist es nur konsequent dieses Kapitel zu schließen. Zeitenwende eben.

    Vll sollte mal jemand das “Zertifikat gleichgeschaltet” und “unkritischer Journalismus” rausgeben. Vll auch sowas wie “Führertreu”, also Natotreu oder “dem Genozid und der westlichen Einzigartigkeit verpflichtet”.

    Die deutsche “Justiz”kriegt von mir ein eigenes Zertifikat, wobei da auch einiges von oben zu passt….

    1. Telepenis hatten wir als Honypott aufgebaut, damit wir für später schon mal alle Personen identifiziert haben, zwecks besserer Remigration. Es werden ja alle migriert, die nicht auf Linie sind.
      Und im Telepenis Universum konnte man gut die Spreu vom Gedöns trennen. Die Listen sind alle fertig vorbereitet, daher können wir die alten Artikel wieder rausholen. Zweck ist erfüllt.

      1. Danke, der Gedanke ist mir seit spätestens 2015 auch gekommen, nachdem ich nach der 5ten Sperrung mir auch den 5ten Account zulegen musste – das ist nun vorbei. Die Unterscheidung zwischen gut/konformistisch und schlecht/verdächtig lies sich hervorragend in dem Voting der Foren der unterschiedlichen Verlagsseiten [heise.de, telepolis] ablesen. Selten hat sich mal ein heise Leser in dem tp Forum verirrt, um sich dort auszukotzen, dieser lies sich aber gleich an einem fetten roten Balken identifizieren. Bemerkenswert fand ich schon, dass sich so unterschiedliche Leserstandpunkte unter dem gleichen Verlagsmedium wieder finden. Lasst mich raten: es wird nicht lange dauern, da wird telepolis mit heise.de fusionieren und entsprechende Artikel für “alle” veröffentlichen.

        So long.

  7. Wie könnte man sich als mittelgroßes Online-Nachrichtenportal wohl für eine finanzielle Förderung durch eines der “Demokratieförderprogramme” von Bundesregierung, EU oder privaten Stiftungen qualifizieren? Ich frage nur für einen Freund, aber der vermutet, dass man wohl eine gute Platzierung bei Newsquard bräuchte und auch dem Digital Services Act entprechen müsste. Denn das Geld der Bürger kann natürlich nur an demokratiefreundliche Medien ausgeschüttet werden. Wenn die Qualität eines Portals nachgelassen hat und die Leser weniger werden, dann bleibt immernoch die Möglichkeit, von Fördergeldern für lupenreine Propa***** zu Gunsten unserer Demokratie weiterzubestehen.

  8. Hallo Herr Bröckers,

    kleiner Hinweis: der Link “zum Nachteil” führt nicht zu einem solchen – oder zu einer Quelle -, sondern ins Leere.

  9. Das stammt aus den kommentaren bei Overton. Auch Heise hat mal über Newsguard berichtet. Schon lustig das der Lakaie sich nun gerade auf die bezieht, die der Mutterverlag 2019 noch kritisierte. Was aber auch etwas über den Verlag aussagt.
    https://www.heise.de/news/Mit-NATO-Haekchen-4449791.html

    Ich hatte aber auch in Zuge der Berichterstattung über Ken Jebsen in der c’t und dem Umgang im Forum bei TP meine Sympathien für den Verlag verloren, der mich in 30 Jahren Computerinteresse begleitet hatte.

  10. ……. In diesem Sinne: Die Wiederauferstehung von “Telepolis 1.0” ist überfällig!
    Nicht nur die, werter Blogchef! Es ist eine komplette Wiederauferstehung des Medienapparates anzustreben. Um einen unabhängigen Journalismus zu gewährleisten, sollten sämtliche Medienkonzerne hier in Deutschland dichtgemacht und die sogenannten “Edelfedern” aus den Redaktionsstuben entfernt werden. Er muss von Grund auf neu reformiert und um wirklich unabhängig aus Steuermitteln finanziert sein. Einer Einflussnahme durch Politik und Wirtschaft auf die Meinungsgestaltung zu persönlichen Zwecken ist durch entsprechende Gesetze zu begegnen, an welche sich jede Regierung vorbehaltlos zu halten hat und sollte hart bestraft werden. Um die Unabhängigkeit von Presse und Medien zu gewährleisten, müssen sie einem besonderen Schutz unterstellt werden, der oberste Priorität hat. Dazu bedarf es einer unabhängigen Justiz, die ebenso geschützt werden muss. Einer “wertebasierten” Gesellschaft, die stets um das “Allgemeinwohl” und das “richtige” Meinungsbild bemüht ist, sollte es das wert sein, um vor einer einseitigen Meinungsmache geschützt zu werden, die nur bestimmte Interessen wahrt.
    Aktuell gut zu beobachten in Bezug auf das, was in Syrien abläuft. Verbunden mit den widerlichen O-Tönen westlicher Politiker und dem unfassbaren Gehirn waschenden Idiom vom “moderaten” Terroristen, welche jetzt in Syrien die Macht übernommen haben. Oder dem Geschwafel der senilen Wandermumie Biden, welcher von der Aufgabe der USA und des Westens sprach, die Welt (wie während des 2. Weltkrieges) von den Spaltern Russland und China erneut zu befreien.
    Die ersten Schritte in diese katastrophale Einseitigkeit der Meinungsmache wurden bereits vor Jahren getätigt. Jetzt wird mit aller Macht darauf hingearbeitet, den Meinungskorridor zu einem Nadelöhr zu machen und sämtliche Publikationen aus dem Netz zu entfernen, die dem vorgegebenen Narrativ nicht entsprechen.
    So wie in Rumänien, wo der Sieger der Wahl zu einem faschistischen Putintroll erklärt wurde und ein Gericht die Wahl annullierte, indem es von “russischer” Einflussnahme spricht, welche über Tiktok die Gedanken der Wähler manipuliert hat. Das die Gedanken sämtlicher Bürger hier im Brüsseler Restewerthof, täglich mit abstrakten, unrealen und völlig widersprüchlichen Konstrukten malträtiert werden, blendet man völlig aus. Da aber die manipulierte Masse schweigt, gehen wir mehr als dunklen Zeiten entgegen.

    1. machen sie sich keine Sorgen. Wir manipulieren die Massen mit neuen, kombinierten Hirnstrahlungslasern, die auch durch Alluhüte dringen.

      Morgen oder übermorgen sollten wir die Massen also wieder übernehmen und sie vom feindlichen Hirnstrahlungen befreien. Ich muss nur noch ein paar test machen, dann geht’s los

  11. Das ist offenbar ein Hauptbestandteil eines linksversifften Faschismus: Der Imperativ, alle Brücken in eine wie immer geartete kollektive Vergangenheit abzubrechen. Nun sind schon 25 Jahre gemeinsamer Artikel- und Forentätigkeit zu viel.
    Nein, nein, Deutschland gibt es erst seit vorgestern, einen deutschen Sprachraum auch irgendwie, wobei der die Bundesrepublik ist, die anderen versteht man ja nicht. Deshalb gibt es auch erst seit vorgestern eine deutsche Sprache, eben das Bundesrepublikanisch eines Herrn Habeck oder der Einskommadreimilliardenfrau Baerbock. Auch ein deutscher Kulturraum ist irgendwie in der Gesamtschule Wanne-Eickel vollständig abgebildet. Was dort nicht gemalt, getöpfert, geschnitzt, geschrieben, gesungen oder gedichtet wird, hat noch niemand Deutsches gestaltet oder in Worte gefasst. So kann es keine deutschen Kulturschätze, keinen Bach, keinen Kant, keinen Goethe mehr geben. Schon gar nicht Jakob Boehme oder einen Novalis (wie neulich im 3. Jahrtausend zu bestaunen). Alle Brücken abbrechen. Wenn es Vergangenes gab, dann war das alles schlecht und mithin verachtens- und vergessenswert. Gut sind wir erst seit wir so sind, wie das dem gemeinen Bürger vorgestern abend zum ersten mal aufschien. Die Vorreiter zu jener Stunde wussten da zwar schon länger, dass man immer schon so sein wollte, wie man jetzt gerade ist. Deshalb gstalten die ja auch die Zukunft, zu der uns die Vergangenheit nichts lehren kann. Unsere Eliten denken eben eingehend und tiefgründig über die Zukunft nach und nicht wie die Ewig-Gestrigen über Vergangenes. Deshalb haben sie ja auch so viel mehr Ahnung von guter Zukunft und deshalb sollte man sich ihnen voll und ganz anvertrauen…
    Dabei sind die Brücken in die Vergangeheit die Wege zu jenen Schätzen, in deren Licht die Baerbocks und Habecks völlig nackt und enttarnt dastehen, und zu einem Wertmaßstab, an dem sich die Zukunftsideen dieser Kinderbuchautoren tatsächlich messen ließen.
    Ich will nur sagen: Das Abbrechen jeglicher Brücken in die Vergangeheit hat Methode, ist Programm von links und beängstigend. Wer die Brücken stehen lassen und dem Vergangenen wenigstens in Teilen ein ehrendes Andenken bewahren will, ist rräääächts.

  12. Unfassbar.

    Ich bin 2002 auf telepolis gestossen und kann durchaus sagen, dass das Magazin mein Leben verändert hat, vor allem natürlich wegen so historisch wichtiger Artikel(reihen) wie der WTC-Conspiracy. Weil ich selber animiert wurde zu recherchieren und verblüfft erkannte, wie dank des Internet auch nicht-professionelle Journalisten mit etwas Kreativität und viel Genauigkeit wichtige Tatsachen ermitteln können. Eine neue Zeit war angebrochen!

    Mit der Übernahme durch Neuber wurde es in der Kommentarsektion dann zunehmend ungemütlicher, ich lernte was Schreibsperren und willkürliche Zensur sind. Das eskalierte schnell (nicht von meiner Seite aus) und mittlerweile bin ich voll gesperrt ohne zu wissen warum eigentlich.

    Hatte immer mal geplant, meine 4-5000 alten Beiträge durchzugehen und die besten abzuspeichern. Dafür ist es jetzt zu spät, immerhin habe ich mir viel Arbeit gespart.

    Harald Neuber ist ein Undemokrat und dieser Makel wird ihm auf ewig anhaften.

  13. “Two riders were approaching” von Wolf Reiser ist nun hinüber. Einer der genialsten Artikel der letzten 20 Jahre überhaupt, über den Niedergang des Deutschen Journalismus!
    Tja, passt wie Arsch auf Eimer in D.
    Tschüss Telepolis & Tschüss Heise Verlag.
    Das einzige Printmedium das man noch lesen kann ist die Berliner Zeitung, ansonsten bleiben nur die nachdenkseiten, antispiegel, broeckers, und noch zwei, drei andere.
    Und so geht`s die Bach nunner, wie merr in de Palz sagt…

  14. Man kann hoffen, dass Autoren, die auch nur ein Fünkchen Restwürde haben, nicht mehr für Telepolis schreiben. Ein kompletter Boykott durch Autoren und Leserschaft ist sinnvoll. Es gibt Overton, Telepolis ist überflüssig.

    Am besten wäre, wenn die Autoren, deren Werke “verbrannt” wurden, diese auf einer unabhängigen, Spenden-finanzierten Plattform nochmal veröffentlichen.

    In einer rechtsstaatlichen Demokratie würde zu Neubers verfassungsfeindlicher “Bücherverbrennung” Stellung bezogen und es würden Archivierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

    Und an die Kommentatoren, die Neubers Taten als “linksgrünversifft” darstellen wollen: Es geht um Säuberung im faschistoid transatlantischen Stil. Wer in diesem Zusammenhang irgendwas von “links” faselt, will wohl auch nur die eigentlichen Hintergründe vertuschen. Neuber wurde offensichtlich eingesetzt, um die Werke Linker, die für Menschenrechte eintreten, zu vernichten. Welche Maske sich faschistoide Grundrechtsfeinde aufsetzen oder mal aufgesetzt haben, ist irrelevant. An den Taten werden Verbrecher, Denunzianten und Verräter erkannt.

  15. seit 2020 habe ich wichtige Informationen über die Plandemie fast ausschließlich in den Kommentaren auf Telepolis und über Multipolar gefunden.
    Den Initiatoren dieses Putsches gegen die Selbstbestimmung der Menschen, die sich der Nato Strukturen und der WHO bedient haben, haben schnell begriffen, und eingegriffen.
    Die Forenmoderation wird durch eine Unterfirma von Bertelsmann erledigt.

    wer Liz Mohn mal persönlich erlebt hat, der weiss, das auch KZ Kommandanten reinkarnieren.

    Die Hauptgefahr bei Telepolis geht nicht von den Artikeln aus, sondern von einer möglichen Auswertung der Zensur im Forenbereich. Sollte in den USA jetzt mit Kennedy tatsächlich transparente Coronaermittlung erfolgen, wird es auch, mit etwas zeitlicher Verzögerung für einige Akteure Recht eng.

    deshalb wird jetzt vorgebeugt.

    egal was Herr Neuber glaubt löschen z können, die NSA hat Kopien.

  16. Es ist nun doch einige Zeit vergangen seit bin Laden. Wir sind nun bei Bin Biden und “the Empire’s merry band of Moderate Headchoppers” (yalensis). (deutsch: des Imperiums fröhliche Bande von gemäßigten Halsabschneidern).

    Mag der Blogchef kommentieren? Oder ist die Selbstzensur inzwischen auch signifikant?

    Meine Vermutung ist, dass das intellektuelle Niveau nicht genügt, um eine funktionierende Regierung in Damaskus auf die Beine zu stellen. So bleibt man dann beim erlernten Handwerk. Assad’s Cousin soll inzwischen gehängt worden sein.

  17. Lieber Matze,

    zur Erinnerung: die taz löscht wohl auch?

    Klick doch mal zu diesem Thema:
    https://taz.de/Angela-Spelsberg/!a59989/

    Als hätte die bessere Hälfte Spelsberg wirklich nur 404 zu erzählen. Selbst die Buchstaben auf der obigen Seite sind nur als BIld zu sehen.

    https://taz.de/Streit-um-Corona-Politik/!5701892/
    Die Seite wurde leider nicht gefunden
    404: Artikel 5701892 nicht vorhanden

    War da Lauterbachs Ex »taz«-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann am Löschknopf?

  18. zu OCCP bzw dem nichtgesendeten Beitrag vom NDR siehe hier den Beitrag auf peetube
    https://dalek.zone/w/xjUjomMZxRCvp3Z3Gtk9sT
    Zitat Fefe:
    Nun, gute Nachrichten: Der NDR hatte ein Video fertig produziert und das ist geleakt und auf Peertube guckbar. Man sieht da ziemlich hochnotpeinliche Videos mit OCCRP und einem USAID-Funktionär u.a.

    Ja, es gäbe da Klauseln, dass USAID sagen kann, welches Personal bei OCCRP eingestellt wird, und ja, auch inhaltlich können sie Einfluss nehmen, aber das würden wir ja merken, wenn wir beeinflusst würden, und wir machen doch so gute Antikorruptionsarbeit hier!1!!

    An der Stelle sei nochmal der Klassiker “Manufacturing Consent” von Noam Chomsky empfohlen. Ich meine das Buch. Es gibt aber auch eine Verfilmung (Achtung: über zweieinhalb Stunden), die ebenfalls lohnt. (Danke, Iris) https://dalek.zone/w/xjUjomMZxRCvp3Z3Gtk9sT

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